Jump to content

Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

Recommended Posts

vor 4 Stunden schrieb rorro:

 

Da müssen wir beim Gottesbild anfangen. Gott ist nicht "das größte Wesen", sondern Er ist das Sein selbst. Er nimmt keinen Raum ein, keine Zeit. 

 

Er ist, wie Thomas von Aquin schreibt (ist ja kein neues Problem, die Leute damals konnten auch denken): "Deus est ipsum esse per se subsistens", Gott ist das Sein selbst, durch sich bestehend [subsistierend].

 

Er ist, wie es schön im Englischen heißt, "non-competitive transcendence". Non-competitive deswegen, weil er anders als raumzeitliche Wesen nicht an Raum und Zeit gebunden ist. Bei uns gilt: da wo ich bin, kann kein anderer sein. Ich sitze auf einem Stuhl - und damit Du nicht. Du müßtest mich entfernen, damit Du diesen Raum einnehmen kannst. Das ist Kompetition, Wettbewerb. Du oder ich. Das ist Entweder Oder.

 

Gott ist so nicht!  Er ist das große Und.

 

Nur deswegen kann Jesus 100% Mensch und 100% Gott sein, nur deswegen kann das eucharistische Brot chemisch ganz Brot und dennoch ganz der verherrlichte auferstandene Christus sein. Und nur deswegen kann Gott Heiliger Geist in uns wohnen, ohne uns zu "verdrängen".

 

Soweit klar?

 

Du siehst, das widerspricht nicht der Naturwissenschaft, weil Gott sich aufgrund fehlender Beobachtbarkeit der naturwissenschaftlicher Erkenntnis entzieht.

 

Es ist vielmehr eine philosophische Fragestellung. Und der Anfang der Philosophie ist nach Aristoteles das Staunen. Und hier sind wir auch wieder bei Thomas von Aquin und der Eucharistie, er kam aus dem Staunen nicht raus (und das ist nur einer von fünf bekannten Hymnen von ihm)

jeder dem Du das so erklärst der nicht christlich sozialisiert ist versteht kein Wort das iist ähnlich wie bei der Sondersprache der Zeugen Jehovas

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb rorro:

Nur: kennt jemand aktuelle Beispiele für diese Bemühungen?

Der letzte, der das intensiv und nicht ohne Erfolg versuchte, dürfte Hans Küng gewesen sein. Das Ergebnis kennt man, Ratzinger und Co. haben da ganze Arbeit geleistet.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Als letzten großen Lehrer im Glauben (nicht zwingend des Glaubens) hätte ich jetzt eher Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. genannt, vor und nach Erhebung auf den Heiligen Stuhl. 

 

Neben seinem wissenschaftlichen Oevre sind hier vor allem auch seine Enzykliken, seine Katechesen und nicht zuletzt sein als doctor privatus veröffentlichtes Buch über Jesus zu nennen. Man kann über die Theologie 

Ratzingers - auch ich bin nicht mit allem einverstanden - denken, was man will. Hier ist ein geistliches und akademisches Lebenswerk versammelt, das so von nachfolgenden Generationen nicht mehr erreicht wurde und - so steht zu befürchten - auch nicht mehr erreicht werden wird. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 25 Minuten schrieb Chrysologus:

Der letzte, der das intensiv und nicht ohne Erfolg versuchte, dürfte Hans Küng gewesen sein. Das Ergebnis kennt man, Ratzinger und Co. haben da ganze Arbeit geleistet.

 

Gibt es denn auch Bemühungen von Menschen, die das im Einklang mit der Lehre der Kirche tun? Geht ja woanders auch...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb Naja:

Thomas in katholischer Religionslehre lesen?

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass nach so einem Statement

 

"Die Frau ist ein Mißgriff der Natur... mit ihrem Feuchtigkeits-Überschuß und ihrer Untertemperatur körperlich und geistig minderwertiger...eine Art verstümmelter, verfehlter, mißlungener Mann...die volle Verwirklichung der menschlichen Art ist nur der Mann."

 

die Klasse über Realpräsenz diskutiert?

 

Dazu fällt mir als erstes ein:

 

"Man soll nicht alles glauben, was im Internet steht!" Abraham Lincoln

 

Ich finde Dein Zitat zuhauf - und nie mit Quellenangabe. Da ich bspw. bei ibka.de auch ein falsches von meinem Ordensvater Franz von Assisi finde, bin ich da mehr als skeptisch.

 

Der Kontext ist ja auch nicht irrelevant, ich lese ja auch trotz manch schwieriger Passagen in einem Buch namens Bibel.

 

Der Aquinat hat natürlich nicht alles richtig gewußt oder beschrieben, heute wissen wir bspw. naturwissenschaftlich mehr als Mitte des 13. Jh.

 

Doch wissen wir deswegen über Gott so viel mehr?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb Frank:

Wer sagt das? Darum geht es doch gar nicht.

 

Ich weiß nicht wer das sagt - ich habe es erlebt (und war nicht der Einzige). Gut, mag sein, daß sich seit Mitte der 90er der Lehrplan in Oberstufe kath. Religion so geändert hat, daß man die von mir Genannten und die reiche intellektuelle Tradition der Kirche kennenlernt.

 

Ich habe da meine Zweifel. Für NRW läßt sich das eindeutig verneinen (die philosophisch-theologische Tradition der Kirche kommt gar nicht vor).

bearbeitet von rorro
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 26 Minuten schrieb Studiosus:

Als letzten großen Lehrer im Glauben (nicht zwingend des Glaubens) hätte ich jetzt eher Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. genannt, vor und nach Erhebung auf den Heiligen Stuhl. 

 

Neben seinem wissenschaftlichen Oevre sind hier vor allem auch seine Enzykliken, seine Katechesen und nicht zuletzt sein als doctor privatus veröffentlichtes Buch über Jesus zu nennen. Man kann über die Theologie 

Ratzingers - auch ich bin nicht mit allem einverstanden - denken, was man will. Hier ist ein geistliches und akademisches Lebenswerk versammelt, das so von nachfolgenden Generationen nicht mehr erreicht wurde und - so steht zu befürchten - auch nicht mehr erreicht werden wird. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

 

Nun hat Chryso zu Ratzinger eine nicht immer zitierfähige Meinung, so daß ich da nicht verwundert bin, daß er nicht genannt wird. Ich mag Ratzingers spirituelle Weisheit und sein sehr breites Wissen, von seiner Theologie bin ich bislang nicht so angetan (bspw. hat mich seine "Einführung ins Christentum" alles andere als überzeugt). Aber das sind persönliche Vorlieben.

bearbeitet von rorro
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 18 Minuten schrieb rorro:

von seiner Theologie bin ich bislang nicht so angetan (bspw. hat mich seine "Einführung ins Christentum" alles andere als überzeugt)

Das ist nun unstreitig sein Hauptwerk - und es hat durchaus Wirkung gezeigt und hat Menschen begeistert, weil er damals zeigte, dass man Dinge auch neu formulieren und anders denken kann. Das Buch ist gut, er muss sich damals den Hörsaal voll geredet haben in Tübingen. Aber dann wurde es eingeholt und überholt von anderen Theologen, es klingt heute wenig spektakulär, aber er ist schlicht stehen geblieben in seinem Denken. Er wird (oder wurde) gleichwohl eifrig zitiert, und zwar immer dann, wenn der Autor Kirchenkritik üben wollte. So schütze man sich vor römischem Zugriff.

Und wenn man sich seien Jesusbücher anschaut - da studiert einer von Amts wegen 20 Jahre lang das, was theologisch in der Welt geschrieben wird, und es zeigt keinen erkennbaren Niederschlag in diesen Büchern. Ich finde das erstaunlich.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 37 Minuten schrieb rorro:

Gibt es denn auch Bemühungen von Menschen, die das im Einklang mit der Lehre der Kirche tun? Geht ja woanders auch...

Trotz intensiver Prüfung hat man Küng nie eine Abweichung von der Lehre der Kirche nachgewiesen - das ist schlicht so. Da Verfahren wurde schließlich eingestellt ohne Verurteilung. Der Entzug der Lehrerlaubnis war reine Machtpolitk.

 

Es gab Versuche - den Holländischen Erwachsenenkatechismus (da fehlten aber einige Stichworte, die für Rom unverzichtbar waren), der Deutsche Erwachsenenkatechismus in zwei Bänden - danach kommt in der Tat nicht mehr viel, und schon für den zweiten Band fand sich kein Autor, weil man da Feld erfolgreich vermient hatte.

 

Ja, es gibt Versuche, es ganz im Enklang mit der Lehre zu tun: Müller (liest keiner), Scheffcyk (liest auch keiner), Ratzinger (ich teile wie gesagt deinen Eindruck), Menke (liest auch keiner) - das Problem ist hausgemacht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sicher, da spielt viel Vorliebe mit (die aber oft zum Goldstandard für Theologie gemacht wird). 

 

Ich für meinen Teil kann mit vielen Namen, die mit mindestens genauso großer oder größerer Ehrfurcht wie der des Aquinaten unter zeitgenössischen Theologen genannt werden, auch persönlich wenig bis nichts anfangen. Namentlich ab der 2. H. d. 20. Jahrhunderts: die beiden Rahners, Schillebeeckx, Chenu, Congar, de Lubac, Danielou, von Balthasar, Küng usw. 

 

Ich lese, wenn es deutsch sein muss, lieber Scheeben. Ansonsten die große Fülle an noch lateinisch schreibenden Autoren, Prümmer, Billot oder Garrigou-Lagrange. Alles Geschmackssache. Das sind natürlich bereits Destilate. Es schadet nicht, auch ad fontes zu gehen. Die theologische Tradition der Kirche hält, aus Ost und West, über 2000 Jahre eine reichhaltige Sammlung an Denkern und Gedanken vor. 

 

Mit dem Aquinaten geht man - wiewohl dieser paradoxerweise in katholischen Kreisen "verbrannt" ist - nie fehl. Mir wäre auch kein anderer Theologe bekannt, der durch das Lehramt der Kirche bis in die jüngste Zeit mit vergleichbarem Nachdruck als Leittheologe empfohlen wurde. 

 

Daher halte ich nichts davon, gewissermaßen bei der Gegenwartstheologie hängen zu bleiben. In einem Bild gesprochen kommen mir Leute, die alles, was prä-konziliar, neoscholastisch oder veraltet sei als alten Krempel ohne Bedeutung für das Heute betrachten, vor wie Archäologen, die an der obersten Schicht Staub abtragen, ein paar Münzen aus dem 17. Jahrhundert finden und sich damit zufrieden geben. Während einige Schichten darunter eine antike Schatzkammer auf ihre Freilegung wartet... 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerhard Ingold
vor 7 Stunden schrieb rorro:

 

Da müssen wir beim Gottesbild anfangen. Gott ist nicht "das größte Wesen", sondern Er ist das Sein selbst. Er nimmt keinen Raum ein, keine Zeit. 

 

Er ist, wie Thomas von Aquin schreibt (ist ja kein neues Problem, die Leute damals konnten auch denken): "Deus est ipsum esse per se subsistens", Gott ist das Sein selbst, durch sich bestehend [subsistierend].

 

Er ist, wie es schön im Englischen heißt, "non-competitive transcendence". Non-competitive deswegen, weil er anders als raumzeitliche Wesen nicht an Raum und Zeit gebunden ist. Bei uns gilt: da wo ich bin, kann kein anderer sein. Ich sitze auf einem Stuhl - und damit Du nicht. Du müßtest mich entfernen, damit Du diesen Raum einnehmen kannst. Das ist Kompetition, Wettbewerb. Du oder ich. Das ist Entweder Oder.

 

Gott ist so nicht!  Er ist das große Und.

 

Nur deswegen kann Jesus 100% Mensch und 100% Gott sein, nur deswegen kann das eucharistische Brot chemisch ganz Brot und dennoch ganz der verherrlichte auferstandene Christus sein. Und nur deswegen kann Gott Heiliger Geist in uns wohnen, ohne uns zu "verdrängen".

 

Soweit klar?

 

Du siehst, das widerspricht nicht der Naturwissenschaft, weil Gott sich aufgrund fehlender Beobachtbarkeit der naturwissenschaftlicher Erkenntnis entzieht.

 

Es ist vielmehr eine philosophische Fragestellung. Und der Anfang der Philosophie ist nach Aristoteles das Staunen. Und hier sind wir auch wieder bei Thomas von Aquin und der Eucharistie, er kam aus dem Staunen nicht raus (und das ist nur einer von fünf bekannten Hymnen von ihm)

 

Du schreibst: "Er nimmt keinen Raum ein, keine Zeit."   

 

Jedes Atom ist ein Universum mit Kern usw. Wäre ein Atom so groß wie ein Fußballplatz, wäre der Kern in der Mitte wie eine Balle. 

 

Der Körper Jesus ist nach christlicher Lehre zu Gott aufgefahren. "Unterwegs in das Reich seines Vaters hat er sich in Geist ohne Atome verwandelt", ist Deine unausgesprochene Behauptung, weil der Gott-Vater, der Gott-Sohn und der Gott-Heiliger Geist eine Person und nach Deiner Behauptung nicht aus Atomen und damit nicht aus Materie bestehen.

 

Deine Behauptung "Er nimmt keinen Raum ein, keine Zeit" ist eine weitläufig geäußerte Behauptung. Ich höre diese Behauptung von fundamentalistischen Christen wie von fundamentalistischen Muslimen. 

 

Wer solche Behauptungen aufstellt, müsste beweisen können, dass es mehr ist als eine leere Behauptung.   

 

bearbeitet von Gerhard Ingold
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 24 Minuten schrieb Chrysologus:

Das ist nun unstreitig sein Hauptwerk - und es hat durchaus Wirkung gezeigt und hat Menschen begeistert, weil er damals zeigte, dass man Dinge auch neu formulieren und anders denken kann. Das Buch ist gut, er muss sich damals den Hörsaal voll geredet haben in Tübingen. Aber dann wurde es eingeholt und überholt von anderen Theologen, es klingt heute wenig spektakulär, aber er ist schlicht stehen geblieben in seinem Denken.

 

Mir hat es wegen seiner - von mir so empfundenen - logischen Inkohärenz nicht überzeugt, mehr nicht. Es ist aber schon lange nicht mehr in meinem Besitz, daher kann ich sEite und Stelle jetzt nicht mehr nennen.

 

vor 24 Minuten schrieb Chrysologus:

Und wenn man sich seien Jesusbücher anschaut - da studiert einer von Amts wegen 20 Jahre lang das, was theologisch in der Welt geschrieben wird, und es zeigt keinen erkennbaren Niederschlag in diesen Büchern. Ich finde das erstaunlich.

 

Das erstaunt mich nicht. Nur weil etwas neu ist, ist es nicht besser. Würde man ja in Kunstformen wie bspw. der Musik auch nicht behaupten. Und "Erkenntnisse" müssen nicht immer überzeugend für alle sein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 59 Minuten schrieb rorro:

 

Ich weiß nicht wer das sagt - ich habe es erlebt (und war nicht der Einzige). Gut, mag sein, daß sich seit Mitte der 90er der Lehrplan in Oberstufe kath. Religion so geändert hat, daß man die von mir Genannten und die reiche intellektuelle Tradition der Kirche kennenlernt.

 

Ich habe da meine Zweifel. Für NRW läßt sich das eindeutig verneinen (die philosophisch-theologische Tradition der Kirche kommt gar nicht vor).

Ich hatte Anfang der 2000er in Bayern kath. Religion als Leistungskurs auf dem Gymnasium. Da wurde das alles auch, wenn überhaupt, rudimentär behandelt. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerhard Ingold
vor 6 Minuten schrieb Studiosus:

Sicher, da spielt viel Vorliebe mit (die aber oft zum Goldstandard für Theologie gemacht wird). 

 

Ich für meinen Teil kann mit vielen Namen, die mit mindestens genauso großer oder größerer Ehrfurcht als der des Aquinaten unter zeitgenössischen Theologen genannt werden, auch persönlich wenig bis nichts anfangen. Namentlich ab der 2. H. d. 20. Jahrhunderts: die beiden Rahners, Schillebeeckx, Chenu, Congar, de Lubac, Danielou, von Balthasar, Küng usw. 

 

Ich lese, wenn es deutsch sein muss, lieber Scheeben. Ansonsten die große Fülle an noch lateinisch schreibenden Autoren, Prümmer, Billot oder Garrigou-Lagrange. Alles Geschmackssache. Das sind natürlich bereits Destilate. Es schadet nicht, auch ad fontes zu gehen. Die theologische Tradition der Kirche hält, aus Ost und West, über 2000 Jahre eine reichhaltige Sammlung an Denken und Gedanken vor. 

 

Mit dem Aquinaten geht man - wiewohl dieser paradoxerweise in katholischen Kreisen "verbrannt" ist - nie fehl. Mir wäre auch kein anderer Theologe bekannt, der durch das Lehramt der Kirche bis in die jüngste Zeit mit vergleichbarem Nachdruck als Leittheologe empfohlen wurde. 

 

Daher halte ich nichts davon, gewissermaßen bei der Gegenwartstheologie hängen zu bleiben. In einem Bild gesprochen kommen mir Leute, die alles, was prä-konziliar, neoscholastisch oder veraltet sei, als alten Krempel ohne Bedeutung für das Heute betrachten, vor wie Archäologen, die an der obersten Schicht Staub abtragen, ein paar Münzen aus dem 17. Jahrhundert finden und sich damit zufrieden geben. Während einige Schichten darunter eine antike Schatzkammer auf ihre Freilegung wartet.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

 

Wenn ich Deine Kommentare lese, sehe ich geballtes Wissen im Hintergrund.

 

Ich sage: Hättest Du alles Wissen der Welt in Deinem Kopf gespeichert, wüsstest Du trotz allem sehr wenig. Unser Universum soll aus ca. 70 Trilliarden Sternen bestehen. 

 

Was den meisten Menschen - inklusiv den Millionen von Geistlichen - fehlt, ist brennende Liebe zu den Werken eines möglichen Gottes. Und wo diese Liebe fehlt, fehlt nach Paulus 1. Kor. 13 schlicht alles.

 

Wer einen Funken Liebe hätte, würde alle Behauptungen aus seinem Glauben beseitigen. Dann würde synodaler Weg möglich. Ich fürchte aber, dass Du, @rorro, @Guppyusw. nicht bereit sind, sich unangenehmen, Eurem Denken widersprechenden Fakten zu stellen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 17 Minuten schrieb Chrysologus:

Trotz intensiver Prüfung hat man Küng nie eine Abweichung von der Lehre der Kirche nachgewiesen - das ist schlicht so. Da Verfahren wurde schließlich eingestellt ohne Verurteilung. Der Entzug der Lehrerlaubnis war reine Machtpolitk.

 

Es gab Versuche - den Holländischen Erwachsenenkatechismus (da fehlten aber einige Stichworte, die für Rom unverzichtbar waren), der Deutsche Erwachsenenkatechismus in zwei Bänden - danach kommt in der Tat nicht mehr viel, und schon für den zweiten Band fand sich kein Autor, weil man da Feld erfolgreich vermient hatte.

 

Ich dachte ja eher so an heute und Youtube-kompatibel ...

 

vor 17 Minuten schrieb Chrysologus:

 

Ja, es gibt Versuche, es ganz im Enklang mit der Lehre zu tun: Müller (liest keiner), Scheffcyk (liest auch keiner), Ratzinger (ich teile wie gesagt deinen Eindruck), Menke (liest auch keiner) - das Problem ist hausgemacht.

 

Natürlich ist das Problem hausgemacht (auch wenn ich Menke gerne lese, bin halt ein komischer Freak). Keiner der von Dir genannten ist Youtube-kompatibel. Es gibt so viele englischsprachige Youtube, die sich hingebungsvoll und mit der Lehre der Kirche versöhnt dem Kampfplatz Youtube hingeben, die selbst gar nicht so viel Schimmer von der hohen Theologie haben. Oder nimm den YT-Kanal von Jana, eine überzeugte junge ev. Christin, Medizinstudentin, die u.a. nicht gerade dem moralischen Mainstream frönt und fröhlich zu ihrem Glauben steht und damit womöglich mehr evangelisiert als alle Theologen zusammen. Immerhin fast 30.000 Abonennten

 

(okay, Bischof Barron hat 400.000...)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 42 Minuten schrieb Chrysologus:

Ja, es gibt Versuche, es ganz im Enklang mit der Lehre zu tun: Müller (liest keiner), Scheffcyk (liest auch keiner), Ratzinger (ich teile wie gesagt deinen Eindruck), Menke (liest auch keiner) - das Problem ist hausgemacht.

 

Gilt (galt) die Lehre als derartig festgezurrt, daß sich keiner mehr traut, sie anders zu formulieren?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 41 Minuten schrieb Moriz:

 

Gilt (galt) die Lehre als derartig festgezurrt, daß sich keiner mehr traut, sie anders zu formulieren?

Man konnte den Eindruck haben, dass die Glaubenskongregagion in erster Linie Stichwörter abhakte - ist Fegfeuer, Hölle und Teufel drin, wenn man über das Jenseits schreibt, wenn nein, dann geht das eben nicht. Kommt in einem Buch über Eucharistie Transubstantian vor, dann ist alles gut, wenn nicht, dann geht das eben nicht. Und schließlich: Sind alle Stellen drin, die wichtig genug schienen, in den KKK aufgenommen zu werden - sonst ist das nichts. Und schon ist man draußen. Was soll man da erwarten?

vor einer Stunde schrieb rorro:

 

Das erstaunt mich nicht. Nur weil etwas neu ist, ist es nicht besser. Würde man ja in Kunstformen wie bspw. der Musik auch nicht behaupten. Und "Erkenntnisse" müssen nicht immer überzeugend für alle sein.

Das ist nicht der Punkt - er nimmt es ausweislich der Literaturliste gar nicht erst wahr. Wenn ich eine deutschsprachige Dogmatik schriebe, dann muss ich Müller, Rahner, Ratzinger und Küng nicht zustimen, auch Pröpper und Striet nicht, aber wenn meine Literaturliste bei Schmaus endet, dann spricht das nicht für jemanden, der die Entwicklungen der Gegenwart ernst nimmt. Ein chirurgisches Lehrbuch, das bei Sauerbruch stehen bleibt, stimmt ja auch bedenklich - auch wenn die Anatomie des Menschen dieselbe geblieben ist.

 

vor einer Stunde schrieb Studiosus:

Namentlich ab der 2. H. d. 20. Jahrhunderts: die beiden Rahners, Schillebeeckx, Chenu, Congar, de Lubac, Danielou, von Balthasar, Küng usw. 

Von allen denen haben ich wenig Karl Rahner gelesen, sonst kaum  etwas - das ist nicht die zeitgenössische Theologie, die der Gegenwart Antworten zu geben versucht.

 

Aber nun erklärt sich mir, warum, das, was du schreibst, so ortlos und letztlich irrelevant wirkt. Es ist museal.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Minuten schrieb Chrysologus:

Aber nun erklärt sich mir, warum, das, was du schreibst, so ortlos und letztlich irrelevant wirkt. Es ist museal.

 

Dem will ich nicht widersprechen. Ich weiß um meine Beschränktheit, ich bin kein großer synthetischer Geist, der maßgeblich Neues erdenken könnte. Das halte ich auch nicht für meine Aufgabe. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Chrysologus:

Man konnte den Eindruck haben, dass die Glaubenskongregagion in erster Linie Stichwörter abhakte - ist Fegfeuer, Hölle und Teufel drin, wenn man über das Jenseits schreibt, wenn nein, dann geht das eben nicht. Kommt in einem Buch über Eucharistie Transubstantian vor, dann ist alles gut, wenn nicht, dann geht das eben nicht. Und schließlich: Sind alle Stellen drin, die wichtig genug schienen, in den KKK aufgenommen zu werden - sonst ist das nichts. Und schon ist man draußen. Was soll man da erwarten?

 

Den Eindruck habe ich nicht, aber egal.

 

Zitat

Das ist nicht der Punkt - er nimmt es ausweislich der Literaturliste gar nicht erst wahr. Wenn ich eine deutschsprachige Dogmatik schriebe, dann muss ich Müller, Rahner, Ratzinger und Küng nicht zustimen, auch Pröpper und Striet nicht, aber wenn meine Literaturliste bei Schmaus endet, dann spricht das nicht für jemanden, der die Entwicklungen der Gegenwart ernst nimmt. Ein chirurgisches Lehrbuch, das bei Sauerbruch stehen bleibt, stimmt ja auch bedenklich - auch wenn die Anatomie des Menschen dieselbe geblieben ist.

 

Wenn man bei der Chirurgie keine Fortschritte gemacht hätte, wäre Sauerbruch okay. Die alten Anatomieatlanten sind oft die besten - ich schaue in denen eher nach als in modernen 3D-Aufnahmen. Auf jeden Fall sollten die moderne  Aufanhmen den Atlanten nicht grundlegend widersprechen, auch nicht in der Interpretation.

 

Zitat

Von allen denen haben ich wenig Karl Rahner gelesen, sonst kaum  etwas - das ist nicht die zeitgenössische Theologie, die der Gegenwart Antworten zu geben versucht.

 

Wieso gehst Du davon aus, daß Zeitgenossen der Gegenwart bessere Antworten geben können als frühere Autoren? Sind denn die Fragen grundlegend andere? Und wenn ja - welche wären das?

 

bearbeitet von rorro
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Minuten schrieb rorro:

Sind denn die Fragen grundlegend andere?

Das Denken der Menschen ändert sich, Vorstellungen verändern sich, und damit auch eher die Hermeneutik als die Fragen selbst - aber wenn ich in einer anderen Welt lebe, dann taugen die Antworten vor gestern nicht mehr. Oder warum ist Erziehung heute anders und an anderen Werten orientiert als sie das vor 100 Jahren war. Warum ist Familie heute etwas anderes als sie vor 200 Jahren war?   Leben und Glauben gescheiht eben nicht im vakuum.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Minuten schrieb Chrysologus:

Das Denken der Menschen ändert sich, Vorstellungen verändern sich, und damit auch eher die Hermeneutik als die Fragen selbst - aber wenn ich in einer anderen Welt lebe, dann taugen die Antworten vor gestern nicht mehr. Oder warum ist Erziehung heute anders und an anderen Werten orientiert als sie das vor 100 Jahren war. Warum ist Familie heute etwas anderes als sie vor 200 Jahren war?   Leben und Glauben gescheiht eben nicht im vakuum.

 

Ja, klar, aber welche Fragen sind denn andere? Welche wurden denn früher nicht gestellt?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nebebei: ich bin übrigens der Meinung, daß wir von der Art und Weise, wie in der Scholastik debattiert wurde, extrem viel lernen können. Die Gegenposition wurde immer wohlwollend dargestellt, immer so zusammengefaßt, daß der Gegenüber seine Position positiv betrachtet wiederfinden konnte.

 

Wo sehen wir heute noch so etwas, gar regelhaft ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...