Moriz Geschrieben 19. März 2021 Melden Share Geschrieben 19. März 2021 vor 18 Minuten schrieb Merkur: Richtig. Um die Verhinderung von Mißbrauch und Bekämpfung von Mißbrauchsursachen. Dazu kann auch die die Verbesserung von Moralvorstellungen gehören. Vielleicht sollte man von 'Verheutigung' der Sexualmoral sprechen. Solange man im aristotelischen Weltbild ('Homunculus') kleben bleibt, solange ist Selbstbefriedigung mit Abtreibung und Mord vergleichbar und als schwere Sünde abzulehnen. Wir sind aber nicht mehr auf dem Wissensstand, der möglicherweise zu Jesu Zeiten schon veraltet war! Hier ist eine Aktualisierung dringend nötig, damit die Kirche (die uns als moralische Instanz durchaus viel mitgeben kann!) wieder ernst genommen werden kann. Warum müssen Selbstbefriedigung, vorehelicher Geschlechtsverkehr und homosexuelle Beziehungen jeden Menschen unweigerlich von Gott trennen? Sonst wären es ja keine Todsünden... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Merkur Geschrieben 19. März 2021 Melden Share Geschrieben 19. März 2021 vor 2 Minuten schrieb Moriz: Vielleicht sollte man von 'Verheutigung' der Sexualmoral sprechen. Es sollte zumindest erlaubt sein darüber nachzudenken, ob solche Vorstellungen wirklich förderlich für eine gesunde Entwicklung sind oder möglicherweise Fehlentwicklungen verursachen oder begünstigen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 19. März 2021 Melden Share Geschrieben 19. März 2021 vor 12 Minuten schrieb Moriz: Hier ist eine Aktualisierung dringend nötig, damit die Kirche (die uns als moralische Instanz durchaus viel mitgeben kann!) wieder ernst genommen werden kann. Wenn die Kirche als "moralische Instanz" gesehen werden will, dann bitte ich um ersatzlose Abschaffung derselben. 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 19. März 2021 Melden Share Geschrieben 19. März 2021 vor 13 Minuten schrieb rorro: vor 26 Minuten schrieb Moriz: Hier ist eine Aktualisierung dringend nötig, damit die Kirche (die uns als moralische Instanz durchaus viel mitgeben kann!) wieder ernst genommen werden kann. Wenn die Kirche als "moralische Instanz" gesehen werden will, dann bitte ich um ersatzlose Abschaffung derselben. Warum die Kirche so verzwergen? Jesu Predigt war auch eine ethische. Die Kirche als Gemeinschaft derer die Jesus nachfolgen sollten daher selbstverständlich auch zu ethischen Fragestellungen etwas zu sagen haben wollen, moralische Instanz sein wollen. Dafür muss sie aber wieder glaub-würdig sein. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Merkur Geschrieben 19. März 2021 Melden Share Geschrieben 19. März 2021 Gerade eben schrieb Frank: Dafür muss sie aber wieder glaub-würdig sein. Kirche als glaubwürdige moralische Instanz wäre dann aber tatsächlich ein anderes Thema als das des synodalen Wegs. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 19. März 2021 Melden Share Geschrieben 19. März 2021 (bearbeitet) vor 35 Minuten schrieb Moriz: Warum müssen Selbstbefriedigung, vorehelicher Geschlechtsverkehr und homosexuelle Beziehungen jeden Menschen unweigerlich von Gott trennen? Sonst wären es ja keine Todsünden... Das sind ja auch keine. bearbeitet 19. März 2021 von ThomasB. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 19. März 2021 Melden Share Geschrieben 19. März 2021 vor 18 Minuten schrieb ThomasB.: Das sind ja auch keine. Die "Todsünde" oder "Schwere Sünde" ist je, die man bei vollem Bewusstsein, klarer Kenntnis über die Sündhaftigkeit der Tat und klarem Einverständnis begeht und dabei die Gnade Gottes zurückweist und seine Gebote missachtet. Auch wenn von TvA überliefert ist, die Sünden gegen das 6. Gebot seien nicht die schwersten aber die die klebrigsten, so kann ein Akt der Selbstbefriedigung oder jeder andere Sexualakt natürlich schwere Sünde sein. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 19. März 2021 Melden Share Geschrieben 19. März 2021 vor 26 Minuten schrieb ThomasB.: vor einer Stunde schrieb Moriz: Warum müssen Selbstbefriedigung, vorehelicher Geschlechtsverkehr und homosexuelle Beziehungen jeden Menschen unweigerlich von Gott trennen? Sonst wären es ja keine Todsünden... Das sind ja auch keine. Wird das nicht unter "Wollust" subsumiert? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 19. März 2021 Melden Share Geschrieben 19. März 2021 vor 1 Minute schrieb Frank: Wird das nicht unter "Wollust" subsumiert? Die Wollust selbst ist keine Sünde, da sie keine Tat ist, die man begeht. Sie ist aber eine Wurzelsünde aus der leichte wie schwere Sünden hervorgehen können. Es ist eine Neigung oder Veranlagung. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 19. März 2021 Melden Share Geschrieben 19. März 2021 vor 4 Minuten schrieb Frank: Wird das nicht unter "Wollust" subsumiert? Ich wüsste nicht, wo dieser Begriff im KKK zu finden sein sollte. Die wenigsten Sünden werden als bewusste Zurückweisung göttlicher Gebote und göttlicher Gnade begngen. ich befasse mich ungern mit einer Fata Morgana. (Auch nicht mit mehreren, aber ich weiß den Plural nicht...) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 19. März 2021 Melden Share Geschrieben 19. März 2021 (bearbeitet) Und natürlich die heutzutage oft vergessene Kategorie der himmelschreienden Sünden. Darunter fällt neben anderen eben auch die Sünde der Sodomiter, welche bis in die jüngste Zeit durch die Kirche mit homosexuellen Handlungen identifiziert wurde (vgl. Homosexualitatis problema 1986). Mittlerweile wird der Begriff der Sünde hier je vermieden. Der Katechismus spricht von objektiver Ungeordnetheit oder von Akten, die in sich nicht in Ordnung sind (instrisece mala). Saluti cordiali, Studiosus bearbeitet 19. März 2021 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 19. März 2021 Melden Share Geschrieben 19. März 2021 vor 1 Minute schrieb Studiosus: Und natürlich die heutzutage oft vergessene Kategorie der himmelschreienden Sünden. Darunter fällt neben anderen eben auch die Sünde der Sodomiter, welche bis in die jüngste Zeit durch die Kirche mit homosexuellen Handlungen identifiziert wurde. Was nicht korrekt ist, aber die Diskussion ist eh durch. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 19. März 2021 Melden Share Geschrieben 19. März 2021 (bearbeitet) vor 1 Minute schrieb Flo77: Was nicht korrekt ist, aber die Diskussion ist eh durch. Wie gesagt: Es ist korrekt. Unzweideutig. Diese Diskussion führe ich nicht, einfach das erwähnte Dokument studieren. Saluti cordiali, Studiosus bearbeitet 19. März 2021 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 19. März 2021 Melden Share Geschrieben 19. März 2021 Gerade eben schrieb Studiosus: Wie gesagt: Es ist korrekt. Unzweideutig. Saluti cordiali, Studiosus Die Sünde Sodoms war die gleiche der Bejaminiter. Passt dir nicht vielleicht nicht in den Kram, aber es spielt keine Rolle mehr. Außer ein paar - nun ja - verqueren Zauseln, nimmt heute eh niemand mehr weder das eine noch das andere wirklich ernst. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 19. März 2021 Melden Share Geschrieben 19. März 2021 (bearbeitet) vor 24 Minuten schrieb Flo77: Die Sünde Sodoms war die gleiche der Bejaminiter. Passt dir nicht vielleicht nicht in den Kram, aber es spielt keine Rolle mehr. Außer ein paar - nun ja - verqueren Zauseln, nimmt heute eh niemand mehr weder das eine noch das andere wirklich ernst. Nicht die Exegeten machen die Lehre. Insofern ist dieser apodiktische Satz schlechterdings ohne jeden Sinn und Inhalt. Die lehramtliche Interpretation identifiziert klassischerweise mit der Sünde der Sodomiter homosexuelle Akte. Das lässt sich einfach nüchtern festhalten. Es schadete nicht, einmal einen Blick auf die Dokumente zu werfen, die ich anführe. Zitat So setzt sich die der Sünde zuzuschreibende Entartung fort in der Geschichte von den Männern von Sodom (vgl. Gen 19, 1-11). Das moralische Urteil, das hier gegen homosexuelle Beziehungen gefällt wird, kann keinem Zweifel unterliegen. In Lev 18, 22 und 20, 13 schließt der Verfasser bei Beschreibung der notwendigen Voraussetzungen, um zum auserwählten Volk Israel zu gehören, diejenigen aus dem Volk Gottes aus, die sich homosexuell verhalten. Homosexualitatis problema 6 Im Übrigen gebe ich sogar insoweit recht, als der KKK [1867] unter den himmelschreienden Sünden zwar Sodom erwähnt, jedoch keinen expliziten Verweis auf Gen 19,5 setzt, sondern nur auf die rahmenden Textpassagen, in denen Gott die Schlechtigkeit Sodoms feststellt und die Strafe ankündigt. Paulus führt die alttestamentliche Linie fort: Zitat Auf dem Hintergrund dieses theokratischen Gesetzes entfaltet der heilige Paulus eine eschatologische Perspektive, innerhalb derer er die gleiche Lehre wiederaufnimmt und auch jene, die sich homosexuell verhalten, unter die Menschen einreiht, die das Reich Gottes nicht erben werden (vgl. 1 Kor 6, 9). In vollständiger Kontinuität mit dieser biblischen Überlieferungslinie werden schließlich beim Aufzählen derjenigen, welche gegen die gesunde Lehre verstoßen, ausdrücklich jene als Sünder bezeichnet, die homosexuelle Akte begehen (vgl. 1 Tim 1, 10). Ebd. Damit gebe ich zugleich Dir, @phyllis, Antwort auf die Frage, ob ich als "Fundi" homosexuelle Akte als Sünde betrachte. Saluti cordiali, Studiosus bearbeitet 19. März 2021 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 19. März 2021 Melden Share Geschrieben 19. März 2021 Vom mir aus. Wie gesagt: gesellschaftliche Relevanz = 0 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerhard Ingold Geschrieben 19. März 2021 Melden Share Geschrieben 19. März 2021 vor 6 Stunden schrieb rorro: Ich bin ja nicht der einzige, der diese sieht. Immer wenn eine Lehränderung gefordert wird (und das passiert ja!!), riecht das sehr danach. Da kein Mißbrauch gelehrt wird, wird eine Lehränderung nichts an diesem Thema ändern. Wenn der Papst sagt, daß homosexulelle Beziehungen nicht gesegnet werden können, und der ZdK-Präsident Sternberg sagt, daß damit der Synodale Weg [!!!!!] gestört werde - was bitte hat das Segnen homosexueller Beziehungen mit Mißbrauch zu tun? Natürlich kann man da was konstruieren, doch das kann man genausogut mit SM-Praktiken oder Postitution. Diese Aussagen verraten doch jedem, der bis 3 zählen kann, wworum es da vielen Protagonisten geht - mal wieder des Deutschen Lieblingsbeschäftigung: die Welt erziehen. Hier eben die Weltkirche. Wenn in Religionen und Ideologien oder auf der Welt Falsches abläuft, dann hat erziehen nichts mit einer deutschen Lieblingsbeschäftigung zu tun. Es wäre vielmehr Pflicht aller, die Eiterbeulen aufzuschneiden. So habe ich mich ab 1987 mit 36 Jahren vom Christentum zu lösen begonnen, weil ich wenig von der Nächstenliebe, der Barmherzigkeit, dem Gewaltverzicht, der Armutsüberwindung, dem Schutz der Schwächsten, der Versöhnlichkeit und der Feindesliebe sehen konnte. Und wenn dann gegenüber den Tätern statt den Opfern. Da läuft besonders im Christentum einiges falsch. Kein Religionsgründer vor und nach Jesus hat diese bewahrenden, schützenden Verhaltensmuster gelehrt und niemand hat so darin versagt, wie das Christentum. Wem viel gegeben wurde, von dem erwartet man viel. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
iskander Geschrieben 20. März 2021 Melden Share Geschrieben 20. März 2021 (bearbeitet) vor 12 Stunden schrieb rorro: Diese Aussagen verraten doch jedem, der bis 3 zählen kann, wworum es da vielen Protagonisten geht - mal wieder des Deutschen Lieblingsbeschäftigung: die Welt erziehen. Hier ewben die Weltkirche. Ja, ich bin durchaus der Meinung, dass die "westliche katholische Welt" (und alle anderen Teile der Welt, die ähnlich ticken) den Rest der katholischen Welt zwar nicht "erziehen" soll, aber in diesem Punkt doch für ihre Ideen werben sollte. Und da müssen wir nicht von Deutschland sprechen; zumindest in der westlich geprägten Welt gibt es da doch weitgehend Konsens bei dem Thema, eben auch unter den meisten Katholiken. Und nein, ich halte nicht alle Sichtweisen auf der Welt für ethisch gleichwertig, und ich glaube auch nicht, dass die kath. Kirch gut beraten ist, wenn sie auf die Allerlangsamsten wartet. vor 9 Stunden schrieb rorro: Na klar. Die kirchlichen Moralvorstellungen unterstützen Mißbrauch ungefähr so sehr wie der Handel mit Bananen (vielleicht hat noch jemand andere zusammenhangslose Assoziationen parat). Es scheint doch unter Fachleuten ziemliche Einigkeit darin zu bestehen, dass ein Teil des Missbrauchs auch durch sexuelle Unreife der Täter zustandekommt. Es ist wohl zumindest eine sehr naheliegende, plausible Vermutung und wohl auch ein ziemlich breiter Expertenkonsens, den man nicht einfach nur deshalb in den Wind schlagen sollte, weil er einem nicht passt. vor 8 Stunden schrieb Flo77: Auch wenn von TvA überliefert ist, die Sünden gegen das 6. Gebot seien nicht die schwersten aber die die klebrigsten, so kann ein Akt der Selbstbefriedigung oder jeder andere Sexualakt natürlich schwere Sünde sein. Nach traditioneller kath. Lehre ist jede "sexuelle Sünde" objektiv schwerwiegend. Subjektive schuldmindernde Gründe kann es natürlich geben, auch im Strafrecht sind die bekannt (z.B schwerwiegende Bewusstseinsstörungen, die die Selbststeuerungsfähigkeit sehr herabsetzen). Aber niemand würde bezweifeln, dass eine Vergewaltigung oder ein brutaler Raubüberfall "an sich" schlimm sind, selbst wenn die Schuld des Täters noch so vermindert oder sogar aufgehoben sein mag. vor 7 Stunden schrieb Studiosus: Die lehramtliche Interpretation identifiziert klassischerweise mit der Sünde der Sodomiter homosexuelle Akte. Das lässt sich einfach nüchtern festhalten. Es schadete nicht, einmal einen Blick auf die Dokumente zu werfen, die ich anführe. Das ist dann allerdings eine Feststellung, die das Lehramt nicht gerade in ein sonderlich gutes Licht rückt. bearbeitet 20. März 2021 von iskander Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Spadafora Geschrieben 20. März 2021 Melden Share Geschrieben 20. März 2021 vor 15 Stunden schrieb Studiosus: Und natürlich die heutzutage oft vergessene Kategorie der himmelschreienden Sünden. Darunter fällt neben anderen eben auch die Sünde der Sodomiter, welche bis in die jüngste Zeit durch die Kirche mit homosexuellen Handlungen identifiziert wurde (vgl. Homosexualitatis problema 1986). Mittlerweile wird der Begriff der Sünde hier je vermieden. Der Katechismus spricht von objektiver Ungeordnetheit oder von Akten, die in sich nicht in Ordnung sind (instrisece mala). Saluti cordiali, Studiosus steht das so im aktuellen Katechismus ? Wenn nicht ist es nicht mehr von bedeutung ,laut Praxis der Kirche kann man ja Dinge unter den Tisch fallen lassen und das Gegenteil behaupten Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 20. März 2021 Melden Share Geschrieben 20. März 2021 vor 11 Stunden schrieb iskander: Ja, ich bin durchaus der Meinung, dass die "westliche katholische Welt" (und alle anderen Teile der Welt, die ähnlich ticken) den Rest der katholischen Welt zwar nicht "erziehen" soll, aber in diesem Punkt doch für ihre Ideen werben sollte. Und da müssen wir nicht von Deutschland sprechen; zumindest in der westlich geprägten Welt gibt es da doch weitgehend Konsens bei dem Thema, eben auch unter den meisten Katholiken. Und nein, ich halte nicht alle Sichtweisen auf der Welt für ethisch gleichwertig, und ich glaube auch nicht, dass die kath. Kirch gut beraten ist, wenn sie auf die Allerlangsamsten wartet. Gegen Werbung habe ich nichts. Nur, warum scheint nichts am SW wirklich werbend zu sein, sondern vielmehr fordernd? nd bekanntermaßen wirbt vor 11 Stunden schrieb iskander: Es scheint doch unter Fachleuten ziemliche Einigkeit darin zu bestehen, dass ein Teil des Missbrauchs auch durch sexuelle Unreife der Täter zustandekommt. Das ist eine psychologische Feststellung, die ohne Expertise und Exploration des Einzelnen nicht zu behaupten ist. Wo gab es die? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Merkur Geschrieben 20. März 2021 Melden Share Geschrieben 20. März 2021 vor 1 Stunde schrieb rorro: Das ist eine psychologische Feststellung, die ohne Expertise und Exploration des Einzelnen nicht zu behaupten ist. Wo gab es die? Dazu stand etwas in der MHG Studie. Ich meine, dass dort von einem regressiven Muster die Rede war, bei dem es um fehlende Integration, Verleugnung und Unterdrückung sexueller Bedürfnisse ging. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. iskander Geschrieben 20. März 2021 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 20. März 2021 vor 4 Stunden schrieb rorro: Gegen Werbung habe ich nichts. Nur, warum scheint nichts am SW wirklich werbend zu sein, sondern vielmehr fordernd? Soweit es nur darum geht, was andere Länder tun, sollte man eher werben. So weit es vor allem auch und das eigne Land betrifft, kann man auch Wünsche äußern. Zitat Das ist eine psychologische Feststellung, die ohne Expertise und Exploration des Einzelnen nicht zu behaupten ist. Wo gab es die? Wie Moritz schon schrieb siehe etwa die MHG-Studie. Um aus ihr zu zitieren (S.11, ff.9): Zitat Die Verpflichtung zu einem zölibatären Leben könnte Priesteramtskandidaten mit einer unreifen und abgewehrten homosexuellen Neigung als Lösung innerpsychischer Probleme erscheinen, die zusätzlich die Aussicht auf ein enges Zusammenleben ausschließlich mit Männern zumindest während der Priesterausbildung mit sich bringt [...] In allen Teilprojekten ist der relative Anteil beschuldigter Diakone deutlich niedriger als der von beschuldigten Diözesanpriestern. Als konstitutives Unterscheidungsmerkmal zwischen Diakonen und Diözesanpriestern ist die fehlende Verpflichtung zum Zölibat bei Diakonen zu nennen. Auch wenn die Verpflichtung zum Zölibat sicherlich keine alleinige Erklärung für sexuelle Missbrauchshandlungen an Minderjährigen sein kann, legt der o.g. Befund nahe, sich mit der Frage zu befassen, in welcher Weise der Zölibat für bestimmte Personengruppen in spezifischen Konstellationen ein möglicher Risikofaktor für sexuelle Missbrauchshandlungen sein kann. [...] Eine dritte Gruppe von Beschuldigten kann als „regressiv-unreifer Typus“ beschrieben werden, der sich auf Beschuldigte mit defizitärer persönlicher und sexueller Entwicklung bezieht. Darunter finden sich sowohl hetero- als auch homosexuelle Beschuldigte. [...] Die Verpflichtung zum Zölibat könnte Angehörigen dieses Typus eine falsch verstandene Möglichkeit bieten, sich mit der eigenen sexuellen Identitätsbildung nicht hinreichend auseinandersetzen zu müssen. Dazu kommt, dass die Unfähigkeit von Personen dieses Typus, eine reife Partnerschaft einzugehen, im Fall der Priesterschaft sozial nicht weiter begründet werden muss. [...] Eine reife und freiwillig gewählte zölibatäre Lebensform ist möglich. Die Grundvoraussetzungen der Freiwilligkeit und einer reifen Persönlichkeitsentwicklung müssen aber nicht notwendigerweise für alle Priesteramtskandidaten gegeben sein. Das wird auch anderswo ähnlich gesehen: Zitat Spätestens seit den gründlichen Studien des US-Psychologen Richard Sipe (Sexualität und Zölibat, Paderborn 1992) ist erwiesen, dass die zölibatäre Lebensform, insbesondere die zu dieser hinführende Sozialisation (oft Internat, dann Priesterseminar), pädophilen Neigungen Vorschub leisten kann. Sipe führte Interviews mit 1000 Priestern sowie 500 Personen, die mit Priestern Sexualkontakte hatten, teils Geliebten, teils Opfern. Er konstatierte eine „Hemmung der psychosexuellen Entwicklung“, die bei Zölibatären häufiger ist als in der Durchschnittsbevölkerung (S. 198f.). Damit bestätigte er frühere Studien, so die des katholischen Psychologen Eugene Kennedy: Eine besorgniserregend hohe Quote (57%) von Priestern hatte demnach nicht alle Stadien des psychosexuellen Reifungsprozesses durchlaufen („The Catholic Priest in the US: Psychological Investigations“, 1972). Vielen Priestern werde „das Ausmaß ihrer entwicklungspsychologischen Defizite und sexuellen Neigungen erst nach der Ordination bewusst“ (Sipe, S. 200). Diese Retardierungen, in der Priesterausbildung zu wenig aufgearbeitet, erklärten, warum solche Zölibatäre – die meisten Priester lassen sich diesbezüglich nichts zuschulden kommen! – bevorzugt jüngere Menschen bedrängen, „die sich auf der gleichen Stufe der Unreife befinden“ (S. 207), bzw. warum sie ihre Libido nicht auf erwachsene Partner richten. Ähnlich sieht das der Psych- und Sexualtherapeut Wolfgang Weig. Da stellt sich dann allerdings für die Vertreter der konservativen Sexualmoral die Frage, wie denn eine gründliche sexuelle Reifung erfolgen soll, wenn jegliche sexuelle Regung unbedingt abgelehnt, abgewehrt und abgespalten werden muss und immer nur als dezidiert negativ (Gefahr zur schweren Sünde oder schwere Sünde) erlebt werden kann. Denn je mehr erfolgreich unterdrückt und verdrängt wird, desto weniger dürfte dies doch wohl einer sexuellen Reifung und Entwicklung zuträglich sein, oder? Diese Frage stellt sich übrigens auch im Zusammenhang mit der kirchl. Forderung, dass Menschen mit tiefsitzender homosexueller Neigung nicht Priester werden sollen. Ob es sich bei den Betroffenen nur um eine eigentlich jugendliche, aber nicht abgeschlossene Durchgangs- Phase handelt oder um ihre tiefste Veranlagung: Wenn alles Sexuelle unterdrückt wird und eine Reifung gar nicht stattfinden kann, dann dürfte eine Unterscheidung schwer fallen. (Und wenn jetzt die Antwort kommt, dass auch die meisten Pristeramtskandidaten sich nicht mehr für die kath. Sexualmoral interessieren mögen, dann ist das im Sinne der Glaubwürdigkeit dieser Moral keine gute Antwort.) 2 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 20. März 2021 Melden Share Geschrieben 20. März 2021 Das die Kirche jahrhundertelang mit der Sexualität in der Ausbildung ihrer "Arbeiter im Weinberg", Priester wie Ordensleute, nicht richtig bis komplett falsch oder gar nicht umgegangen ist - geschenkt. Eine Diözesaneremitin meinte mal zu mir, sie würde von PAK verlangen, daß sie für ihre (vorhandene oder imaginäre) Freundin mal Dessous kaufen gehen sollten. Das würde mal ein wenig Würze in die Sache bringen und weg von der Theorie. Ist gar keine schlechte Idee. Sicher gibt es auch andere Ideen, die hoffentlich nicht nur in psychologischen Evaluationen bestehen. Doch das hat erst einmal wenig mit dem Wert der verpflichtenden Ehelosigkeit der Priester zu tun. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Spadafora Geschrieben 21. März 2021 Melden Share Geschrieben 21. März 2021 vor 12 Stunden schrieb rorro: Das die Kirche jahrhundertelang mit der Sexualität in der Ausbildung ihrer "Arbeiter im Weinberg", Priester wie Ordensleute, nicht richtig bis komplett falsch oder gar nicht umgegangen ist - geschenkt. Eine Diözesaneremitin meinte mal zu mir, sie würde von PAK verlangen, daß sie für ihre (vorhandene oder imaginäre) Freundin mal Dessous kaufen gehen sollten. Das würde mal ein wenig Würze in die Sache bringen und weg von der Theorie. Ist gar keine schlechte Idee. Sicher gibt es auch andere Ideen, die hoffentlich nicht nur in psychologischen Evaluationen bestehen. Doch das hat erst einmal wenig mit dem Wert der verpflichtenden Ehelosigkeit der Priester zu tun. ich sags nochmals die Kirche ist nicht untergegangen weil ihr direkte und indirekte Zwangsmittel zur verfügung standen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 21. März 2021 Melden Share Geschrieben 21. März 2021 vor 7 Stunden schrieb Spadafora: ich sags nochmals die Kirche ist nicht untergegangen weil ihr direkte und indirekte Zwangsmittel zur verfügung standen Wieso ist die Kirche in Indien eigentlich nicht untergegangen, Deiner wichtigen Meinung nach? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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