mn1217 Geschrieben 10. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 10. Juni 2021 vor 23 Minuten schrieb laura: ... Auch ein Priester hat pflegebedürftige Eltern, Freunde in Krisen, frisch geschiedene Geschwister, Nichten und Neffen, die Hilfe bei den Hausaufgaben brauchen etc.... Und das reicht völlig. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 10. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 10. Juni 2021 vor 6 Minuten schrieb mn1217: Und das reicht völlig. ... und keinen Ehepartner, der ihn stützt und ihm auch mal was abnimmt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 10. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 10. Juni 2021 Dafür gibt es gute Freunde. Der Ehepartner ist eine Sache, die Kinder können es sich nicht aussuchen. Papa hat nie Zeit und eventuell gucken alle besonders auf einen, weil Pfarrerskind. Mit letzterem hatten einige Kinder evangelischer Pfarrer,die ich kenne, Probleme. Die wollten das Zölibat sofort einführen. Und ersteres ist so- ich bin die Tochter eines katholischen Seelsorgers,der erst an die Schule ging,als ich knapp Teenager war. Das ist nix. Und meine Mutter fand es auch nicht immer so toll. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 10. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 10. Juni 2021 Beim synodalen Weg geht es aber nicht um die Abschaffung des Zoelibats oder das miteinander verheiratete Frauen zu Priesterinnen geweiht werden. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 10. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 10. Juni 2021 vor einer Stunde schrieb Guppy: Und in der Kirche kann man den Menschen nicht dienen? Ich wüßte sehr viele Möglichkeiten. Nun das liegt auch sehr an der jeweiligen Berufung. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. nannyogg57 Geschrieben 10. Juni 2021 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 10. Juni 2021 vor 5 Stunden schrieb Guppy: Da ich die Person gar nicht kenne, kann ich über sie persönlich gar nichts aussagen. Es beziehe mich auf einen abstrakten Fall, dass irgendein Mensch aus der Kirche austritt und zu einer irgendeiner anderen Religionsgemeinschaft konvertiert, weil die persönlichen "Karrierechancen" für ihn dort eben besser sind. Und da ist meine Meinung, dass die Karrierechancen nur vordergründig die Ursache für den Kirchenaustritt sind. Denn würde er Mensch wirklich als die Heilsnotwendigkeit der Kirche glauben und würde sie wirklich an die Heilige Eucharistie glauben, könnte er gar nicht aus der Kirche austreten. Der tiefe Grund eines Austritts ist meines Erachtens der fehlende oder geschwächte Glaube. Darum wird man meiner Meinung nach mit Strukturreformen auch nie etwas verbessern. Vielleicht kann man ein paar Menschen dadurch kurzfristig besänftigen und zufriedener timmen, aber es wird immer etwas geben, was einem strukturell an der Kirche nicht so gefällt und dann tritt man eben später aus einem anderen Grund aus. Ich denke der Weg kann nur sein, den wahren Glauben in den Menschen zu entzünden und zu stärken. Wer wirklich glaubt wird der Kirche immer treu bleiben trotz aller menschlicher Fehler und Mägel, die sie vielleicht zeitbedingt haben mag. Die Logik, die ich in deinen Posts erkenne, speziell bezüglich dieser Pfarrerin, ist: Die Kirche ist heilsnotwendig. Deshalb sind alle Menschen, die um der Strukturen willen dieser Kirche den Rücken kehren, eigentlich und sowieso per definitionem falsch am Platz gewesen, als sie noch Mitglied der Kirche waren. Die Kehrseite ist: Wenn Menschen um der Missstände in der Kirche willen dieser den Rücken kehren, dann liegt das nicht an der Kirche, sondern am mangelnden Glauben. Fakt ist: Dieser Abkehr ging in der Regel eine innerkirchliche Kritik an der Kirche voraus, die nicht gehört wurden. Die Heilsnotwendigkeit der Kirche hat selbst bei den Kirchenvätern nicht dazu geführt, dass man die Augen vor den Missständen verschloss. Die Einsicht, dass auch die Kirche der Erlösung bedarf, spricht im Übrigen aus dem Brief des Papstes an Kardinal Marx. Auch die Kirche ist verwiesen auf Jesus Christus, sie ist nicht das Mittel zum Heil, er ist es durch sie. Und sie ist so fehlerhaft wie der Apostel Petrus, das ist die wieder gefundene Erkenntnis der Stunde. Wenn die Kirche sich dieser Erkenntnis nicht öffnet, dann ist das ihr Versagen. Menschen sind auf der Suche nach dem gekreuzigten und auferstandenen Herrn, der sich in seiner Freiheit auch in anderen kirchlichen Gemeinschaften offenbart und Heil schenkt. Menschen sind auf der Suche nach einer Kirche, die dieses Heil lebt. Menschen sind auf der Suche nach einem Ort, wo sie die frohe Botschaft verkünden können. Der Exitus der Glaubenden ist ein Warnzeichen an die Kirche IMHO. Im Übrigen ist es nicht möglich die Heilsgemeinschaft der Kirche zu verlassen. Durch die Taufe ist man in diese Kirche aufgenommen und zu ewigem Heil wiedergeboren. Ich persönlich würde soteriologisch ein Versagen bei der Kirche, nicht beim Menschen feststellen: Die Kirche hat es versäumt, dieses Heil schon jetzt im Leben dieses Menschen sichtbar und erlebbar werden zu lassen. Alles andere ist eine Häresie. Die Häresie, dass Menschen sich selbst durch gutes Verhalten erlösen könnten. Denn nur einer ist der Erlöser, Jesus Christus. Für den Papst, für die Kirche, für alle Menschen. 5 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Cosifantutti Geschrieben 10. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 10. Juni 2021 vor 10 Stunden schrieb mn1217: Meiner Meinung nach schon. Auch Arzt oder Politiker oder hoher Manager. Der Tag hat nur 24 Stunden,der Mensch nur begrenzt Energie. Für seine Gemeinde,Patienten,Bürger,Firma dazu sein und gleichzeitig für Ehepartner und noch schlimmer,Kinder-das geht nicht gut. Irgendjemand leidet massiv. ...wenn ich jetzt deine Worte richtig verstanden habe, dann forderst du nicht nur den Zölibat für katholische Priester, sondern auch für Ärtze, Politiker Bürgermeister ( "Für seine Gemeinde da zu sein" ) und hohe Manager.... ..... ich finde so eine Sichtweise, die aus deinen Sätzen sprechen, mehr als befremdlich..... ....sollte es denn nicht so, sein, dass sowohl der katholische Priester als auch der Arzt, der Politker, der hohe Manager auch ein Recht auf "Privatleben" haben, damit auch ein Recht auf Beziehungen / Partnerschaft / Familie..... wo sie seelisch geborgen sind... sich jenseits von ihren berufliche Verpflichtungen und öffentliche Ämtern als "Menschen" erleben können ? So wie du deine eigenen Erwartungen an diese Gruppen formulierst, die du oben beschrieben hast, sind diese vollkommen überzogen, weltfremd und auch schädlich für die betroffenen Personen ( Sichwort: "Burn out"...) Ich bin in einem Dorf aufgewachsen. Der Hausarzt unseres Dorfes war immer zu Stelle, wann man ihn gerufen hat. Er war verheiratet, hatte zwei Kinder... die wohl geraten sind...etc.... Die Vorstellung, unser Hausarzt im Dorf müsste ehelos leben, um seine Aufgaben als Arzt gewissenhaft zu erfüllen, wäre den Dorfbewohner einigermaßen bizarr und vollkommen unverständlich vorgekommen.... 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Cosifantutti Geschrieben 10. Juni 2021 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 10. Juni 2021 Am 9.6.2021 um 08:20 schrieb Guppy: Ich denke dazu passt das Zitat von laura: "Man tritt viel einfacher aus einer "Gemeinschaft" aus, die einem nicht passt als aus der Kirche, die mich zum Heil führen soll (oder das zumindest von sich behauptet)." Offenbar hat diese Frau nie an die Heilsnotwendigkeit der Kirche geglaubt. Und auch nie an die Sakramente, vorallem die Heilige Eucharistie. Und genau weil sie das nicht geglaubt hat, konnte sie ohne Probleme die Kirche verlassen und ist jetzt bei irgendeiner andere "Gemeinschaft", wo sie ihre Berufswünsche verwirklichen konnte. Das fehlende Glaubensfundament ist das Problem. ...... liebe Guppy, ich lese jetzt seit einer geraumen Zeit hier deine Beiträge. Was ich bisher von dir hier wahrgenommen habe -korrigiere mich bitte sofort, wenn ich falsch liege: Du bist nicht - z.B. im Gegensatz zu meiner religiösen Biografie - katholisch getauft und gefirmt und innerhalb der katholischen Kirche ( lebendige Jugendarbeit ) sozialisiert worden. Du hast dich an irgend einem Punkt deines Lebens entschlossen, der Katholischen Kirche beizutreten. Du hast dann hier auch geschrieben, dass du eine Zeit lang nur die Kommunion "geistlich" empfangen durftest und erst die Heilige Kommuion empfangen durfest, als du gebeichtet hattest. Dann erfahre ich aus unterschiedlichen Beiträgen von dir, dass du mit der katholischen Gemeinde, wo du deinen Glauben lebst, überhaupt nicht zurercht kommst, weil dir diese ganze "Kirchenpolitik" deiner Gemeinde "gegen den Strich geht". ( Synodaler Weg, Frauenpriestertum, Abschaffung des Zölibates...etc... ) Was ich andeuten möchte: Ich kann mir im Moment keinerlei "Reim" machen aus deinen Informationen als zur Katholischen Kirche konvertierten Christenmensch.... Du hast offensichtlich- als du zum "Katholizismus" übertreten wolltest, dich an Menschen gewandt, die dir die wesentlichen Elemente der Katholischen Kirche vermittelt haben. Was ich auch aus deine unterschiedlichen Beiträgen entnehme ist: Dir ist vermittelt worden bei deiner Vorbereitung,dich der katholischen Kirche anzuschließen: Alleine die Mitgliedschaft in der Katholischen Kirche verbürgt letztlich die Gewissheit auf "Heil" alle anderen Wege führen in die Irre... Nur die Mitgliedschaft in der katholischen Kirche verbürgt letztlich das "Heil" die "Rettung" vor Verdammnis und Hölle..... Was mich an deinen verschiedenen Post zutiefst "irritiert" ist, dass du hier immer wieder an verschiedenen Stellen, deine ganz persönliche Sichtweise als "Katholische Lehre" ausgiebst. Wer immer auch es war, der dich in deiner Vorbereitung zum Übertritt zu Katholischen Kirche begleitet hat, hat dir auf jeden Fall ein paar ganz wichtige Elemente des "Katholischen Glaubensgutes" vorenthalten: Die Katholische Kirche erkennt selbstverständlich die Taufe als Gemeimsamkeit mit den Protestantischen Kirche an. Das ist ganz offiziel Katholische Lehre. Deshalb kann man - auch nach ganz offiziell Katholischer Lehre - nicht von Christen der Evangelischen Kirche von "irgendwelchen Gemeinschaften" sprechen..so als hätte man es mit irgendwelchen "Sekten" zu tun, sondern- auch nach ganz offiziell katholischer Lehre - sind das Geschwister im Glauben, die Taufe ist zunächst mal das verbindende Element. Auch in einem strittigen Punkt zwischen Katholiken und Protestanten ist seit 1999 Einigung erziehlt worden: Die berühmte "Rechtfertigungslehre" von Martin Luther ist von der Katholischen Kirche offiziell anerkannt worden. Mit einfachen Worten ausgedrückt: Es ist gemeinsame Lehre der Katholischen Kirche und des Protestantismus, dass eine Beziehung zu Gott vom Anfang an zum Scheitern verurteilt ist, wenn man zu Gott eine Art "Handelsbeziehung" "Geschäftsbeziehumg" eingehen möchte..... dei Beziehung zu Gott kann immer nur eine ganz persönliche Beziehung sein ...ohne "Handelsgedanken"...... 8 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 11. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 11. Juni 2021 (bearbeitet) vor 8 Stunden schrieb Cosifantutti: ...wenn ich jetzt deine Worte richtig verstanden habe, dann forderst du ... Fordern nicht,aber die Jobs passen nicht zu Familienleben. Auch wenn nach aussen vielleicht ein schöner Zeit gewahrt wird. bearbeitet 11. Juni 2021 von mn1217 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 11. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 11. Juni 2021 (bearbeitet) vor 9 Stunden schrieb nannyogg57: Die Logik, die ich in deinen Posts erkenne, speziell bezüglich dieser Pfarrerin, ist: Die Kirche ist heilsnotwendig. Deshalb sind alle Menschen, die um der Strukturen willen dieser Kirche den Rücken kehren, eigentlich und sowieso per definitionem falsch am Platz gewesen, als sie noch Mitglied der Kirche waren. Das hab ich ganz anders verstanden: wer die Kirche verlässt um sogar noch evangelischer Pfarrer zu werden, der teilt offenkundig wesentliche Glaubenslehren der RKK nicht, nämlich, dass die Mitgliedschaft heilsnotwendig sei, die Lehre über das Weihepriestertum, über die Eucharistie um nur ein paar zu nennen. Und ich finde das liegt auch auf der Hand. Natürlich ist der evangelische Glaube anders als der katholische. Das festzustellen hat auch nichts mit dem hier im Forum zu Recht unerwünschten “ich bin rechtgläubiger als du” oder “du bist nicht rechtgläubig genug” zu tun. Werner bearbeitet 11. Juni 2021 von Werner001 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Spadafora Geschrieben 11. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 11. Juni 2021 vor 16 Stunden schrieb Guppy: Und in der Kirche kann man den Menschen nicht dienen? Ich wüßte sehr viele Möglichkeiten. in der Kirche kann man Menschen nur dienen durch den vielter einer irrationalen Ideologie das neutralisiert das Helfen sehr häufig Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 11. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 11. Juni 2021 (bearbeitet) vor 12 Stunden schrieb nannyogg57: Die Logik, die ich in deinen Posts erkenne, speziell bezüglich dieser Pfarrerin, ist: Die Kirche ist heilsnotwendig. Deshalb sind alle Menschen, die um der Strukturen willen dieser Kirche den Rücken kehren, eigentlich und sowieso per definitionem falsch am Platz gewesen, als sie noch Mitglied der Kirche waren. Die Kehrseite ist: Wenn Menschen um der Missstände in der Kirche willen dieser den Rücken kehren, dann liegt das nicht an der Kirche, sondern am mangelnden Glauben. Fakt ist: Dieser Abkehr ging in der Regel eine innerkirchliche Kritik an der Kirche voraus, die nicht gehört wurden. Die Heilsnotwendigkeit der Kirche hat selbst bei den Kirchenvätern nicht dazu geführt, dass man die Augen vor den Missständen verschloss. Die Einsicht, dass auch die Kirche der Erlösung bedarf, spricht im Übrigen aus dem Brief des Papstes an Kardinal Marx. Auch die Kirche ist verwiesen auf Jesus Christus, sie ist nicht das Mittel zum Heil, er ist es durch sie. Und sie ist so fehlerhaft wie der Apostel Petrus, das ist die wieder gefundene Erkenntnis der Stunde. Wenn die Kirche sich dieser Erkenntnis nicht öffnet, dann ist das ihr Versagen. Menschen sind auf der Suche nach dem gekreuzigten und auferstandenen Herrn, der sich in seiner Freiheit auch in anderen kirchlichen Gemeinschaften offenbart und Heil schenkt. Menschen sind auf der Suche nach einer Kirche, die dieses Heil lebt. Menschen sind auf der Suche nach einem Ort, wo sie die frohe Botschaft verkünden können. Der Exitus der Glaubenden ist ein Warnzeichen an die Kirche IMHO. Im Übrigen ist es nicht möglich die Heilsgemeinschaft der Kirche zu verlassen. Durch die Taufe ist man in diese Kirche aufgenommen und zu ewigem Heil wiedergeboren. Ich persönlich würde soteriologisch ein Versagen bei der Kirche, nicht beim Menschen feststellen: Die Kirche hat es versäumt, dieses Heil schon jetzt im Leben dieses Menschen sichtbar und erlebbar werden zu lassen. Alles andere ist eine Häresie. Die Häresie, dass Menschen sich selbst durch gutes Verhalten erlösen könnten. Denn nur einer ist der Erlöser, Jesus Christus. Für den Papst, für die Kirche, für alle Menschen. Ich würde mal gerne diesen Nebendiskussionsstrang aufnehmen. Guppy sprach von einer 18jährigen jungen Dame, die die Kirche verließ, weil sie Pfarrerin werden wollte. Daraus zu schließen, daß sie um die Heilsnotwendigkeit der Kirche nicht wußte, das Hl. Opfer der Eucharistie nicht hinreichend bekannte und ggf. anderes (je nach ev. theolog. Richtung, da gibt es ja alles), ist ja erst einmal nichts anderes als eine Grundvoraussetzung, damit jemand die Kirche verläßt (zum "Verlassen der Kirche" schreibe ich gleich noch etwas). Das ist kein Absprechen von Glauben, sondern das Ernstnehmen der Entscheidung einer Person. Hätte sie mit 18 all das geglaubt, was den katholischen von einem prot. Glauben unterscheidet (da gibt es ja fast unendlich viele Spielarten bei den Protestanten), wäre sie ja evtl. nicht ausgetreten. Wissen wir nicht. Ich habe das mit 18 auch alles nicht geglaubt (ich weiß ja nicht, was Ihr so mit 18 gemacht habt), nur wollte ich weder Frau noch Pfarrerin werden ... Sprich: natürlich ist das nicht die Schuld der jungen Dame. Wenn es ihr nur ansatzweise so ging wie mir damals, dann war eine der Hauptursachen dafür das, was Kardinal Kasper vor wenigen Tagen als "Notstandsgebiet der Katechese" bezeichnete - ich persönlich finde diesen Begriff noch freundlich. Wo soll diese denn heute stattfinden? Persönliches Gebet wird nirgendwo gelehrt - und die Eltern, die es auch nie gelernt haben, sollen es den Kindern beibringen? In den Großstädten - von solchen kann ich aus eig. Erfahrung berichten - ist die katechet. Situation katastrophal. Beispielhaft ist da das, was der Bischof von Mainz dazu sagt, selbst Pastoraltheologe: Die Grundlagen für den katholischen Glauben würden von den Eltern "zu Hause gelegt", so der Mainzer Bischof weiter. "Fehlende häusliche Praxis kann durch Schule, Katechese usw. nicht ersetzt werden." Wenn sich die Kirche darauf verläßt, dann schrumpft sie schneller als sie zuschauen kann. Natürlich kann die Kirche die Praxis von zuhause nicht ersetzen - aber die Grundlagen kann sie legen (und nebenbei Beten lehren, auch den Eltern), durch durchgehende Glaubenskurse für Kinder, Glaubenskurse für Jugendliche, Glaubenskurse für Erwachsene. Genauso Glaubenserfahrung, lernen darüber zu sprechen (das große Tabu auch in der Kirche hierzulande - Reden über die höchst eigene Glaubenserfahrung). Einfach unverkrampft und intellektuell redlich den Glauben der Kirche den Menschen, die wollen, nahe bringen. Das geht, so Kardinal Kasper, in Afrika und den USA, sogar in der sehr europ. Diözese Rom - warum nicht hier? Ach, zum "Verlassen der Kirche" - ja, austreten kann man nicht wirklich, katholisch getauft bleibt man immer. Und doch kann man die Kirche verlassen, denn mit diesem Begriff wird manchmal Verschiedenes gemeint. Die Gemeinschaft des Heiles kann man natürlich verlassen, eine Allerlösungslehre ist offiziell verurteilte Häresie (auch wenn man auf Allerlösung hoffen darf, ist das Überzeugtsein davon offiziell verurteilt worden). Das Heil erreicht man durch Verharren im Glauben der Kirche, vor allem auch durch die Tat. Oder wie Augustinus schon sinnhaft sagte: es sind viele drin, die draußen sind und viele draußen, die drin sind. bearbeitet 11. Juni 2021 von rorro 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 11. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 11. Juni 2021 vor 27 Minuten schrieb rorro: Wenn sich die Kirche darauf verläßt, dann schrumpft sie schneller als sie zuschauen kann. Natürlich kann die Kirche die Praxis von zuhause nicht ersetzen - aber die Grundlagen kann sie legen (und nebenbei Beten lehren, auch den Eltern), durch durchgehende Glaubenskurse für Kinder, Glaubenskurse für Jugendliche, Glaubenskurse für Erwachsene. Einfach unverkrampft und intellektuell redlich den Glauben der Kirche den Menschen, die wollen, nahe bringen. Das geht, so Kardinal Kasper, in Afrika und den USA, sogar in der sehr europ. Diözese Rom - warum nicht hier? Warum nicht? Nun, weil der zuhause weitergegebene Glaube (und ja, das können Eltern nur, wenn sie selbst ihn auch so erworben haben) ein anderer ist als der, den eine Kirche lehren kann. Es ist ein Unterschied nicht unähnlich dem zwischen Muttersprache und Fremdsprache. Die allermeisten Menschen sehen keinen Sinn darin, einen Glauben zu lernen (denn das ist es ja), ohne den sie ein Leben lang gut ausgekommen sind. Und seine Kinder in die Obhut von Klerikern zu geben, die ihnen einen Glauben beibringen wollen, mit dem man selbst nichts anfangen kann, steht gerade nicht besonders hoch im Kurs. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 11. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 11. Juni 2021 vor einer Stunde schrieb Marcellinus: Warum nicht? Nun, weil der zuhause weitergegebene Glaube (und ja, das können Eltern nur, wenn sie selbst ihn auch so erworben haben) ein anderer ist als der, den eine Kirche lehren kann. Es ist ein Unterschied nicht unähnlich dem zwischen Muttersprache und Fremdsprache. Die allermeisten Menschen sehen keinen Sinn darin, einen Glauben zu lernen (denn das ist es ja), ohne den sie ein Leben lang gut ausgekommen sind. Und seine Kinder in die Obhut von Klerikern zu geben, die ihnen einen Glauben beibringen wollen, mit dem man selbst nichts anfangen kann, steht gerade nicht besonders hoch im Kurs. Die Frage war ja, warum etwas hier nicht geht, was woanders funktioniert. Entweder haben die Verantwortlichen nicht den Glauben der Kirche und wollen daher nicht, daß dieser transportiert wird oder wollen grundsätzlich nicht, daß Glaubensweitergabe - und zwar nicht irgendeines diffusen Glaubens, sondern des katholischen - überhaupt stattfindet. Beides würde ich nicht unterstellen wollen. Woran liegt es also? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Spadafora Geschrieben 11. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 11. Juni 2021 vor 19 Minuten schrieb rorro: Die Frage war ja, warum etwas hier nicht geht, was woanders funktioniert. Entweder haben die Verantwortlichen nicht den Glauben der Kirche und wollen daher nicht, daß dieser transportiert wird oder wollen grundsätzlich nicht, daß Glaubensweitergabe - und zwar nicht irgendeines diffusen Glaubens, sondern des katholischen - überhaupt stattfindet. Beides würde ich nicht unterstellen wollen. Woran liegt es also? wo funktioniert es den Afrika ist eine Minderheiten Kirche und in Lateinamerika geht alles grad den Bach runter Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 11. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 11. Juni 2021 vor 45 Minuten schrieb Spadafora: wo funktioniert es den Afrika ist eine Minderheiten Kirche und in Lateinamerika geht alles grad den Bach runter Wenn Du die Fragestellung nicht verstehst, macht das nichts. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Spadafora Geschrieben 11. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 11. Juni 2021 also keine Ahnung wo es funktioniert Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 11. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 11. Juni 2021 vor einer Stunde schrieb rorro: Die Frage war ja, warum etwas hier nicht geht, was woanders funktioniert. Entweder haben die Verantwortlichen nicht den Glauben der Kirche und wollen daher nicht, daß dieser transportiert wird oder wollen grundsätzlich nicht, daß Glaubensweitergabe - und zwar nicht irgendeines diffusen Glaubens, sondern des katholischen - überhaupt stattfindet. Beides würde ich nicht unterstellen wollen. Woran liegt es also? Über die Verhältnisse in anderen Ländern kann ich dir aus erster Hand nichts sagen, hier dagegen schon. Hier ist es normal, nichtreligiös zu sein, und zwar schon seit mindestens zwei Generationen. Deshalb funktioniert die Weitergabe der traditionellen Religion nicht mehr, einfach weil sie kaum noch existiert. Der offizielle Glaube, und nur den können Institutionen weitergeben, ist ein reiner Buchglaube, der keinen Kontakt mehr zur Lebenswirklichkeit der Menschen hier hat. Er gibt Antworten, zu denen die Menschen einfach die Fragen nicht mehr haben. Es ist ein Angebot, für das die Nachfrage fehlt. In anderen Weltgegenden mag das anders sein. Ist eigentlich ganz einfach. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 11. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 11. Juni 2021 vor 2 Minuten schrieb Marcellinus: Über die Verhältnisse in anderen Ländern kann ich dir aus erster Hand nichts sagen, hier dagegen schon. Hier ist es normal, nichtreligiös zu sein, und zwar schon seit mindestens zwei Generationen. Deshalb funktioniert die Weitergabe der traditionellen Religion nicht mehr, einfach weil sie kaum noch existiert. Der offizielle Glaube, und nur den können Institutionen weitergeben, ist ein reiner Buchglaube, der keinen Kontakt mehr zur Lebenswirklichkeit der Menschen hier hat. Er gibt Antworten, zu denen die Menschen einfach die Fragen nicht mehr haben. Es ist ein Angebot, für das die Nachfrage fehlt. In anderen Weltgegenden mag das anders sein. Ist eigentlich ganz einfach. Ich weiß nicht, ob ich mich so unklar ausgedrückt habe. Katechese ist die Weitergabe des Glaubens durch die Christen vor Ort (klassischerweise in der Pfarrei). Warum bekommen katholische Pfarreien in Afrika, den USA und Rom das hin und unsere nicht? In den USA bspw. hat nahezu jede Pfarrei einen jährlichen Kurs für Erwachsene Taufbewerber oder einfach nur Interessenten, einen Kurs des RCIA. Fast jede Pfarrei. Und bei uns? Nicht mal jedes Dekanat. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 11. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 11. Juni 2021 vor 12 Minuten schrieb rorro: Und bei uns? Nicht mal jedes Dekanat. Warum soll man Kurse anbieten, wenn es keine Interessenten gibt? Da, wo es erwachsene Interessenten gibt, gibt es auch solche Kurse. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 11. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 11. Juni 2021 vor 8 Minuten schrieb rorro: Katechese ist die Weitergabe des Glaubens durch die Christen vor Ort (klassischerweise in der Pfarrei). Weitergabe setzt nicht nur einen voraus, der weitergeben will. Ob es daran hier fehlt, kann ich nicht sagen. Aber sicher fehlt es an denen, die sich dafür interessieren, selbst innerhalb der eigenen Mitglieder. Und das ist mein Punkt. Hier in Europa gibt es kaum noch ein religiöses Umfeld. Ist einfach so. Wobei das meiner Ansicht nach auch in den USA zunimmt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 11. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 11. Juni 2021 vor 10 Minuten schrieb rorro: Ich weiß nicht, ob ich mich so unklar ausgedrückt habe. Katechese ist die Weitergabe des Glaubens durch die Christen vor Ort (klassischerweise in der Pfarrei). Warum bekommen katholische Pfarreien in Afrika, den USA und Rom das hin und unsere nicht? In den USA bspw. hat nahezu jede Pfarrei einen jährlichen Kurs für Erwachsene Taufbewerber oder einfach nur Interessenten, einen Kurs des RCIA. Fast jede Pfarrei. Und bei uns? Nicht mal jedes Dekanat. Angebot gibt es nur, wenn es Nachfrage gibt. Ich kenne solche Angebote, und da sitzt dann der Pfarrer (oder wer auch immer das durchführt) mit drei oder vier Leuten zusammen, die sowieso zu den ganz Aktiven gehören und von denen die Hälfte nur da ist, weil sie nicht wollen, dass der arme Pfarrer ganz allein da sitzt. Es ist illusorisch, zu glauben, man müsse nur viele Angebote mache, dann würde auch viel Nachfrage entstehen. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 11. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 11. Juni 2021 vor 2 Minuten schrieb Werner001: Angebot gibt es nur, wenn es Nachfrage gibt. Das ist ein Irrtum und die Milliardenumsätze der Werbebranche belegen das. Die Nachfrage läßt sich nämlich steigern. Solange das Igittigitt bleibt - na, dann geht's eben weiter steil bergab. Woanders weiß man eben wie's geht, hier will man es nicht. Auch okay. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Spadafora Geschrieben 11. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 11. Juni 2021 Gerade eben schrieb rorro: Das ist ein Irrtum und die Milliardenumsätze der Werbebranche belegen das. Die Nachfrage läßt sich nämlich steigern. Solange das Igittigitt bleibt - na, dann geht's eben weiter steil bergab. Woanders weiß man eben wie's geht, hier will man es nicht. Auch okay. jetzt wirds lächerlich Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 11. Juni 2021 Melden Share Geschrieben 11. Juni 2021 vor 10 Minuten schrieb rorro: Woanders weiß man eben wie's geht, hier will man es nicht. Auch okay. Bei der völlig zerstrittenen Kirche in den USA davon zu sprechen, dass man "weiß, wie es geht", finde ich allerdings relativ gewagt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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