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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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Weltpriester sind von Rechts wegen zum Zölibat verpflichtet - das gilt im übrigen auch verwitwete Diakone. Der Verstoß gegen diese Pflicht ist jedoch keine Straftat, weswegen wir hier in der Regel eine mit einer Bußauflage versehene Rüge schreiben, in der eine bischöfliche Anweisung drin steht, ab sofort zölibatär zu leben. Wenn er das dann wieder nicht tut, dann sind wir beim Ungehorsam.

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vor 12 Stunden schrieb Guppy:

 

Jetzt wäre die Frage, wieviele du insgesamt kennst, um beurteilen zu können, in welcher Relation die 8 dir bekannten Fälle stehen.

 

Von den 5, die eine "Partnerin" haben, wäre auch fraglich, was für eine Partnerschaft da ist. Das muss ja nicht zwingend eine sexuelle Partnerschaft sein. Eine enge Freundschaft mit einer Frau, wo man sich gegenseitig unterstützt, vertrauliche Gespräche führt, sich emotionalen Halt gibt, ist ja eigentlich kein Widerspruch zum Zölibat.

Die habe ich schon ausgeschlossen, sind unter "weiß ich nicht."

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Zum zölibat:


 

Zitat

 

can. 277, 1 CIC

Die Kleriker sind gehalten, vollkommene und immerwährende Enthaltsamkeit um des Himmelreiches willen zu wahren; deshalb sind sie zum Zölibat verpflichtet, der eine besondere Gabe Gottes ist, durch welche die geistlichen Amtsträger leichter mit ungeteiltem Herzen Christus anhangen und sich freier dem Dienst an Gott und den Menschen widmen können.

 

can. 599 CIC

Der um des Himmelreiches willen übernommene evangelische Rat der Keuschheit, der ein Zeichen der künftigen Welt und eine Quelle reicherer Fruchtbarkeit eines ungeteilten Herzens ist, bringt die Verpflichtung zu vollkommener Enthaltsamkeit im Zölibat mit sich.

 

 

Quelle:

http://www.kirchenvolksbewegung.de/?id=508&out=pdf

 

Wenn ich das richtig verstehe (und den Beitrag von Chrysologus richtig interpretiere), geht mit der Verpflichtung zur Ehelosigkeit auch zugleich eine besondere Verpflichtung zur Enthaltsamkeit einher. Nicht-eheliche Beziehungen würden demnach also letztlich auch dem Zölibats-Versprechen im weiteren Sinne widersprechen.

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vor 6 Stunden schrieb iskander:

Zum zölibat:


 

 

Quelle:

http://www.kirchenvolksbewegung.de/?id=508&out=pdf

 

Wenn ich das richtig verstehe (und den Beitrag von Chrysologus richtig interpretiere), geht mit der Verpflichtung zur Ehelosigkeit auch zugleich eine besondere Verpflichtung zur Enthaltsamkeit einher. Nicht-eheliche Beziehungen würden demnach also letztlich auch dem Zölibats-Versprechen im weiteren Sinne widersprechen.

Da mögen sich nun die Juristen drüber streiten.

Ist das Zölibat Teil oder Folge der geforderten Keuschheit um des Himmelreiches willen?

Weil, Heiraten und Enthaltsamkeit schließen sich nach katholischem Eheverständnis aus.

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vor 20 Minuten schrieb Moriz:

Weil, Heiraten und Enthaltsamkeit schließen sich nach katholischem Eheverständnis aus.

Jein. Josephsehen zB sind hoch geachtet.

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vor 3 Minuten schrieb gouvernante:
vor 24 Minuten schrieb Moriz:

Weil, Heiraten und Enthaltsamkeit schließen sich nach katholischem Eheverständnis aus.

Jein. Josephsehen zB sind hoch geachtet.

Aber erst nach der (er-)Zeugung von Nachkommen.

 

Wer Keuchheit versprochen hat, der kann nicht (mehr) katholisch heiraten.

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vor 3 Minuten schrieb Moriz:

Wer Keuchheit versprochen hat, der kann nicht (mehr) katholisch heiraten.

Keine Regel ohne Ausnahme. Nimmt Dir mal die Biographie der (heiliggesprochenen) Eltern von Thérèse von Lisieux vor. Die haben unter der expliziten Voraussetzung, nur eine Josephsehe zu führen, geheiratet.

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vor 1 Minute schrieb gouvernante:

Keine Regel ohne Ausnahme. Nimmt Dir mal die Biographie der (heiliggesprochenen) Eltern von Thérèse von Lisieux vor. Die haben unter der expliziten Voraussetzung, nur eine Josephsehe zu führen, geheiratet.

... passt irgendwie nicht zusammen...

... zumal die kleine Thérèse etliche Geschwister hatte...

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vor 2 Stunden schrieb Moriz:

... passt irgendwie nicht zusammen...

... zumal die kleine Thérèse etliche Geschwister hatte...

Der Geist war willig, aber das Fleisch war schwach 😉

 

Werner

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vor 2 Stunden schrieb Moriz:

Wer Keuchheit versprochen hat, der kann nicht (mehr) katholisch heiraten.

Kennt Ihr das, wenn sich Engelchen und Teufelchen auf den Schultern einen veritablen Ringkampf liefern?

 

Im ersten Moment dachte ich an etwas gegen das man impfen sollte, im zweiten an etwas, was mit der Erfüllung "ehelicher Pflichten" (in der gesamten inhärenten Tristesse des Begriffs) tatsächlich nicht vereinbar wäre.

 

Ich bin verwirrt...

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vor 4 Stunden schrieb Moriz:

... passt irgendwie nicht zusammen...

 

Richtig. Un die beiden haben sehr darunter gelitten, dass es ihnen nicht gelungen ist, ihr Ideal aufrechtzuerhalten.

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vor 4 Minuten schrieb gouvernante:

Richtig. Un die beiden haben sehr darunter gelitten, dass es ihnen nicht gelungen ist, ihr Ideal aufrechtzuerhalten.

Heiliggesprochen wurden sie laut Wiki wegen ihres vorbildlichen Familienlebens.
Ich tu mir ziemlich schwer, zu erkennen, was genau da das Vorbild sein soll.

Dass sie vorhatten, auf Sex zu verzichten? Dass sie es nicht durchhielten? Dass die darunter litten, es nicht durchgehalten zu haben? Oder dass sie so viele Nonnen hervorgebracht haben? 
 

Die Kirche hat bisweilen merkwürdige Vorstellungen von Vorbildern.

 

Da halte ich meine Eltern für ein wesentlich besseres Vorbild zum Thema Familienleben, durchaus auch im christlich- katholischen Sinn.

 

Werner

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vor 2 Stunden schrieb Werner001:

Die Kirche hat bisweilen merkwürdige Vorstellungen von Vorbildern.

 

Merkwürdig? Man faßt sich einfach nur an den Kopf! Selbst wer  vorhätte, die kath. Kirche lächerlich zu machen, würde sich nicht trauen, sich so etwas auszudenken! Aber was will man von einem Laden erwarten, der so stolz auf seine ehelosen Priester ist, und sie dann standardmäßig mit „Haushälterinnen“ ausstattet? :D

bearbeitet von Marcellinus
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vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

Aber was will man von einem Laden erwarten, der so stolz auf seine ehelosen Priester ist, und sie dann standardmäßig mit „Haushälterinnen“ ausstattet?

Ähem, das war zu einer Zeit, wo in einem 'Priesterhaushalt' in der Regel neben dem Pfarrer auch noch einige (!) Kapläne lebten. Sozusagen Priester-WGs. Ich fürchte, dort waren Konkubinate tatsächlich undenkbar.

Nicht selten hat auch eine Schwester des Priesters ihm den Haushalt geführt. Nicht die schlechteste Art für eine Frau, die keinen Ehemann 'abbekommen' hat irgendwo unterzukommen.

 

Eins war in den Fällen aber tatsächlich besser: Die Einsamkeit war nicht so groß wie heutzutage.

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Die Zeiten, wo unverheiratete Frauen irgendwo "unterkommen" müssen, sind ja Gott sei Dank vorbei.

 

Aber wie ist das mit der Partnerschaft und dem Sex: Wenn ein Priester eine Frau (oder einen Mann) hat und mit ihr exklusiv alles Wichtige im Leben langfristig teilt wie mit einer Ehefrau, nur ohne Sex, dann soll das kein Bruch des Zölibats sein?! Das finde ich haarspalterisch und eine Verkürzung von Ehe. (In wie vielen Ehen spielt Sex keine Rolle mehr?) Ich nenne das eine Partnerschaft, ob mit oder ohne Sex.

bearbeitet von Gratia
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Gerhard Ingold
vor 20 Minuten schrieb Gratia:

Die Zeiten, wo unverheiratete Frauen irgendwo "unterkommen" müssen, sind ja Gott sei Dank vorbei.

 

Aber wie ist das mit der Partnerschaft und dem Sex: Wenn ein Priester eine Frau (oder einen Mann) hat und mit ihr exklusiv alles Wichtige im Leben langfristig teilt wie mit einer Ehefrau, nur ohne Sex, dann soll das kein Bruch des Zölibats sein?! Das finde ich haarspalterisch und eine Verkürzung von Ehe. (In wie vielen Ehen spielt Sex keine Rolle mehr?) Ich nenne das eine Partnerschaft, ob mit oder ohne Sex.

Nicht das Zusammenleben ist das Problem. Erst der Sex macht, dass das Zusammenleben ein Problem wird. 😂

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Am 17.6.2021 um 17:55 schrieb Chrysologus:

Weltpriester sind von Rechts wegen zum Zölibat verpflichtet - das gilt im übrigen auch verwitwete Diakone. Der Verstoß gegen diese Pflicht ist jedoch keine Straftat, weswegen wir hier in der Regel eine mit einer Bußauflage versehene Rüge schreiben, in der eine bischöfliche Anweisung drin steht, ab sofort zölibatär zu leben. Wenn er das dann wieder nicht tut, dann sind wir beim Ungehorsam.

 

Gibt es inzwischen nicht manche Bischöfe, die die Augen zudrücken und hinter vorgehaltener Hand sagen: Besser der hat was mit einem erwachsenen Partner (m/w/d) als was anderes?

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Am 18.6.2021 um 08:46 schrieb gouvernante:

Keine Regel ohne Ausnahme. Nimmt Dir mal die Biographie der (heiliggesprochenen) Eltern von Thérèse von Lisieux vor. Die haben unter der expliziten Voraussetzung, nur eine Josephsehe zu führen, geheiratet.

...ich bin jetzt kein Experte für Kircherecht und vielleicht kann das ein kundiger Mensch hier klarstellen, aber nach meinem Verständnis für eine gültige katholische Ehe, kann eine katholisch geschlossene Ehe für ungültig erklärt werden, wenn beide Ehepartner oder einer der beiden Ehepartner konsequent und klar Kinder ausschließt. Außerdem kann eine Ehe aufgelöst werden, wenn sie noch nicht vollzigen wurde,.... so kenn ich das zumindest, dass die katholisch geschlossene Ehe erst dann definitiv unauflöslich ist, sobald sie geschlechtliche "vollzogen" wurd....

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Am 17.6.2021 um 17:55 schrieb Chrysologus:

Weltpriester sind von Rechts wegen zum Zölibat verpflichtet - das gilt im übrigen auch verwitwete Diakone. Der Verstoß gegen diese Pflicht ist jedoch keine Straftat, weswegen wir hier in der Regel eine mit einer Bußauflage versehene Rüge schreiben, in der eine bischöfliche Anweisung drin steht, ab sofort zölibatär zu leben. Wenn er das dann wieder nicht tut, dann sind wir beim Ungehorsam.

 

Nochmal eine Verständnisfrage: Mein das Zölibat primär nur Ehelosigkeit und nur indirekt auch Keuschheit, weil der 'anständige' Katholik nur in der Ehe Sex hat, oder beinhaltet es auch direkt ein Keuschheitsversprechen?

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Am 18.6.2021 um 13:01 schrieb gouvernante:

Richtig. Un die beiden haben sehr darunter gelitten, dass es ihnen nicht gelungen ist, ihr Ideal aufrechtzuerhalten.

 

Und in solchen Momenten schimmert eben durch, was die ganze verbale Überhöhung und Heiligung der Sexualität übertüncht: Dass man die Vermeidung der Sexualität für das Ideal und ihr Ausleben für etwas "Suboptimales" hält. Oder dass das jedenfalls lange der Geist war, der in der Kirche wehte, und in den Spitzen auch heute noch weht.

bearbeitet von iskander
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21.06.2021; 16:16Uhr

Zum Aufräumen geschlossen.

 

21.06.2021; 16:51Uhr

OT's entfernt.

 

21.06.2021; 17:15Uhr

Thread wieder geöffnet.

 

Frank

(Moderation)

bearbeitet von Frank
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Die Diskussion darüber, was der Präsident der USA mit Abtreibungen und Kirchenaustritten zu tun hat, habe ich abgesplittet. Sie ist jetzt unter dem Titel "Was Joe Biden mit Abtreibung ..." im Unterforum "Kirche im Dialog" zu finden. Genau HIER.

Alfons als Moderator

 

bearbeitet von Alfons
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Der Kirchenrechtler Norbert Lüdecke spricht mir in seinem heutigen Interview aus dem Herzen.

Zitat

Kirchenrechtler Lüdecke: „Placebo“ Synodaler Weg täuscht die Laien

 

Es ist aber auch eine Selbsttäuschung.

Weiter heißt es im Interview:

Zitat

Sehen Sie eine Selbsttäuschung der Laien oder eine Täuschung durch die Bischöfe?

 

Beides kommt zusammen. Wenn man sich mit dem Synodalen Weg befasst und mit der Zeitgeschichte des deutschen Katholizismus in der Nachkriegszeit, hat man ein Déjà-vu nach dem anderen.

 

Sie schreiben von Gemeinsamkeiten des Konzepts zur Gründung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken 1952, zur Würzburger Synode 1972, zum Vorgehen 2010 nach der Aufdeckung erster Fälle sexualisierter Gewalt in der Kirche und 2018 bei der Vorstellung der MHG-Missbrauchsstudie.

 

Die Reaktion der deutschen Bischöfe bestand jeweils darin, dass man einen nicht mehr kalkulierbaren, bedrohlichen Laien-Unmut mit Gesprächen befriedet, und dies mit immer gleichen Textbausteinen: Da geht es um "Dialog", "gemeinsame Beschlüsse", "Synodalität" und einen "geistlichen Prozess statt Demokratie". Ich sah vor meinem geistigen Auge die Wiederholungsschleife des Kinofilms "Und täglich grüßt das Murmeltier".

Quelle

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Weiteres Zitat daraus: 

"Mich erstaunt, dass immer neue Kohorten idealisierter Katholiken auf grundlegende Reformen hoffen, sich aber keine Rechenschaft darüber ablegen, dass ihre Vorgänger damit regelmäßig gescheitert sind."

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