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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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Am 31.12.2021 um 11:42 schrieb Marcellinus:

 

Du verwechselst Kunst und Handwerk.

Eine relativ junge Unterscheidung. Bis zur Renaissance hinauf war Kunst ein Handwerk. Nicht umsonst sprach man damals von Malerwerkstatt. Michelangelo lernte sein Handwerk in der Werkstatt von Domenico Ghirlandaio, Raffael in der von Perugino. Kunst war die Krone des Handwerks, eines Handwerks, in das man zur Lehre eintrat um sein Handwerkszeug zu erlernen.

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On 12/31/2021 at 10:40 PM, Domingo said:

 

Das kann sie eben nicht glauben. Wir müssen einen Weg finden, ihr den Teufel die Religion auszutreiben ;)


Erwachsene müssen ihre Kinder nicht gleich zu ihren jeweiligen Ideologie bekehren - reicht es nicht erstmal aus, dass sie einen „Sinn“ in ihrer Beziehung zu dieser Welt und ihrer Existenz darin empfinden?

Wenn das gegeben ist, bin ich erstmal unbesorgt darüber, ob sie am Ende bei „Gott“ bleiben oder nicht.

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vor 3 Minuten schrieb Shubashi:

Erwachsene müssen ihre Kinder nicht gleich zu ihren jeweiligen Ideologie bekehren - reicht es nicht erstmal aus, dass sie einen „Sinn“ in ihrer Beziehung zu dieser Welt und ihrer Existenz darin empfinden?

 

Das ist keine Kopfsache. Wo das zu einer Ideologie wird, ist die Katze schon in den Brunnen gefallen. 

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1 hour ago, Shubashi said:

Erwachsene müssen ihre Kinder nicht gleich zu ihren jeweiligen Ideologie bekehren

 

Falls das unser Ziel war, sind wir offensichtlich daran gescheitert. Doch da Atheisten sich oft rühmen, auf kritisches Denken Wert zu legen und gegen Dogmatismus zu sein, müssen wir konsequenterweise unsere Tochter ihre eigenen Schlüsse ziehen lassen.

 

Quote

reicht es nicht erstmal aus, dass sie einen „Sinn“ in ihrer Beziehung zu dieser Welt und ihrer Existenz darin empfinden?

 

Da hoffe ich natürlich, wir sind erfolgreich gewesen.

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5 hours ago, Mistah Kurtz said:

Eine relativ junge Unterscheidung.

 

Altgriechisch τέχνη (techne) bedeutet sowohl "Handwerk(liche Fähigkeit)" als auch das, was wir "Kunst" nennen, und daraus stammen nat. auch unsere Wörter "Technik", "technologisch" usw. usf. Lateinisch ars ist genauso "doppeldeutig" (eine Doppeldeutgkeit, die nur aus unserer Warte besteht, weil wir ja zwischen den zwei Begriffen unterscheiden).

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vor 17 Stunden schrieb Domingo:

Lateinisch ars ist genauso "doppeldeutig" (eine Doppeldeutgkeit, die nur aus unserer Warte besteht, weil wir ja zwischen den zwei Begriffen unterscheiden).

 

Im Französischen beispielsweise:

l'art = die Kunst

l'artisan = der Handwerker, der Künstler

 

Dass es sich bei dem Begriff "Technik" um einen ähnlichen doppeldeutigen Begriff handelt, wusste ich noch nicht.

 

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Es gibt halt keine Wortgleichungen. Und jede Übersetzung ist eine Interpretation.......

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4 hours ago, Elima said:

Es gibt halt keine Wortgleichungen.

 

D'accord.

 

Quote

Und jede Übersetzung ist eine Interpretation.......

 

Manche Interpretationen sind aber ziemlich sicher. Und was die Geschichte angeht, wenn Wörter wie techne sowohl in Passagen benuzt werden, wo von dem die Rede ist, was wir Handwerk nennne, als auch in solchen, wo von dem die Rede ist, was wir Kunst nennen, dann kann man ziemlich sicher folgern, dass zwischen diesen Begriffen damals nicht unterschieden wurde.

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vor 7 Minuten schrieb Domingo:

Manche Interpretationen sind aber ziemlich sicher. Und was die Geschichte angeht, wenn Wörter wie techne sowohl in Passagen benuzt werden, wo von dem die Rede ist, was wir Handwerk nennne, als auch in solchen, wo von dem die Rede ist, was wir Kunst nennen, dann kann man ziemlich sicher folgern, dass zwischen diesen Begriffen damals nicht unterschieden wurde.

 

Was man auch ziemlich leicht an der sozialen Stellung derjenigen ablesen kann, die damals diese Tätigkeiten ausführten, und an den Beziehungen zu den jeweiligen Auftraggebern. 

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vor 17 Stunden schrieb Domingo:

 

D'accord.

 

 

Manche Interpretationen sind aber ziemlich sicher. Und was die Geschichte angeht, wenn Wörter wie techne sowohl in Passagen benuzt werden, wo von dem die Rede ist, was wir Handwerk nennne, als auch in solchen, wo von dem die Rede ist, was wir Kunst nennen, dann kann man ziemlich sicher folgern, dass zwischen diesen Begriffen damals nicht unterschieden wurde.

Eben, das sehe ich genauso. Nicht immer ist die erste Bedeutung aus dem Wörterbuch die richtige und schon gar nicht die alleinrichtige.

bearbeitet von Elima
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Ich schaue mir am Sonntag gerne auf servus.tv den Gottesdienst an, der heute aus dem Dom in Eisenstadt übertragen wird. In dem Zusammenhang bin ich auf Bischof Josef Schoiswohl gestoßen, der damals schon mit seinem synodalen Verständnis angeeckt ist.

Aus dem Wikipediaartikel:

 

Der selbst sittenstrenge Bischof galt anfangs als Konservativer. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde er liberaler und gewährte viele Freiheiten, so dass konservative Geistliche von der Diözese als „Holland in Österreich“ sprachen. Er berief einen ständigen Priesterrat ein, der ihn beriet; Laien durften in einer Synode mitreden und als Kommunionspender fungieren. Die Priesterausbildung wurde modernisiert und die kollegiale Leitung hatte eine Gruppe fortschrittlicher Theologen inne. Junge Priester durften gruppenweise für drei Monate in obersteirischen Kohlengruben unter Tage arbeiten, um mit den Bergleuten ins Gespräch zu kommen. Der Papstprimat war für ihn nicht aufgehoben, „aber die Betonung der Spitze, der Isolierung, des Monolithischen tritt zurück“. Auch sah er erst den Anfang einer weitergehenden Entwicklung. Dies alles führte zu Spannungen in der Diözese. Ein starker Widersacher im Klerus war auch der apostolische Nuntius Opilio Rossi. Im November 1968 fuhr Schoiswohl erfolglos nach Rom, um zu erreichen, dass verheiratete ehemalige Priester wenigstens als ständige Diakone und Religionslehrer zugelassen werden sollten.[1]

Dies alles veranlasste ihn, seinen Rücktritt einzureichen, welcher am 27. November 1968 genehmigt und am 1. Jänner 1969 wirksam wurde, aber zuerst geheim blieb. Erst zu Mittag des 31. Dezember verkündete er selbst überraschend seinen Rücktritt, über den auch im Hörfunk berichtet wurde, und verließ die Stadt. Am Abend wurde im Fernsehen zur Verwunderung der informierten Zuschauer noch eine aufgezeichnete Silvesteransprache ausgestrahlt.

 

Da ich mich gerne von Artikel zu Artikel weiterhangle habe ich über Nuntius Rossi auch noch  etwas über das mir bis dahin unbekannte Institut des Erzbischofs ad personam gelernt.

bearbeitet von Wunibald
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Gestern (2. Jan. 2022) war in Phoenix eine erstklassige Dokumentation über den 30-jährigen Krieg. Da wurde am Schluss "erwähnt" das der Pappst Innozenz X mit dem Westfälischen Frieden (24. Okt. 1648) überhaupt nicht zufrieden war. Damit wurde ja mehr oder weniger Religionsfreiheit etabliert.

Ich zitiere seinen Kommentar:

"Null und nichtig, ungültig, unbillig, ungerecht, verdammenswert verwerflich, nichtssagend inhalts- und wirkungslos für alle Zeiten. "( Papst Innozenz X zum Friedensschluß 24.Okt 1648))

Dazu ist jeder Kommentar überflüssig. Und wenn ich mir die letzten Päpste ansehe und die Mißbrauchsverbrechen, die Tötung indigener Kinder in Kanada, die nach und nach an's Licht kommen dann ist klar, dass sie genauso schlecht handeln werden wie dieser.

 

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vor 2 Stunden schrieb Kolkrabe:

Gestern (2. Jan. 2022) war in Phoenix eine erstklassige Dokumentation über den 30-jährigen Krieg. Da wurde am Schluss "erwähnt" das der Pappst Innozenz X mit dem Westfälischen Frieden (24. Okt. 1648) überhaupt nicht zufrieden war. Damit wurde ja mehr oder weniger Religionsfreiheit etabliert.

Ich zitiere seinen Kommentar:

"Null und nichtig, ungültig, unbillig, ungerecht, verdammenswert verwerflich, nichtssagend inhalts- und wirkungslos für alle Zeiten. "( Papst Innozenz X zum Friedensschluß 24.Okt 1648))

 

Das ist allerdings keine neue Erkenntnis. Aber nicht daß der Papst diesen Friedensschluss abgelehnt hat, ist das bemerkenswerte, sondern die Tatsache, daß es niemanden interessiert hat. Spätestens mit dem Ende des 30jährigen Krieges war auch die weltliche Macht der Päpste zu Ende.

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vor 3 Stunden schrieb Kolkrabe:

Gestern (2. Jan. 2022) war in Phoenix eine erstklassige Dokumentation über den 30-jährigen Krieg. Da wurde am Schluss "erwähnt" das der Pappst Innozenz X mit dem Westfälischen Frieden (24. Okt. 1648) überhaupt nicht zufrieden war. Damit wurde ja mehr oder weniger Religionsfreiheit etabliert.

Das wurde sie nicht wirklich - es war Entscheidung des Landesherren, dem sich die Untertanen anzuschließen hatten.

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vor 14 Minuten schrieb Chrysologus:
vor 3 Stunden schrieb Kolkrabe:

Gestern (2. Jan. 2022) war in Phoenix eine erstklassige Dokumentation über den 30-jährigen Krieg. Da wurde am Schluss "erwähnt" das der Pappst Innozenz X mit dem Westfälischen Frieden (24. Okt. 1648) überhaupt nicht zufrieden war. Damit wurde ja mehr oder weniger Religionsfreiheit etabliert.

Das wurde sie nicht wirklich - es war Entscheidung des Landesherren, dem sich die Untertanen anzuschließen hatten.

 

Relilgionsfreiheit war und ist ein Prozeß, in dessen Verlauf eine immer größere Zahl von Menschen immer freier von der jeweils herrschenden Religion werden. Der erste Schritt dafür war die gesicherte Existenz mehrerer Konfessionen, und die Freiheit der Landesherren, sich ihre auszusuchen. Der nächste Schritt war dann der, daß zumindest in einigen Territorien auch von der Konfession des Herrschers abweichende Konfessionen zugelassen wurden usw., bishin zur Freiheit von Religion überhaupt. Wie gesagt, ein Prozeß.

bearbeitet von Marcellinus
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vor 48 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Relilgionsfreiheit war und ist ein Prozeß, in dessen Verlauf eine immer größere Zahl von Menschen immer freier von der jeweils herrschenden Religion werden. Der erste Schritt dafür war die gesicherte Existenz mehrerer Konfessionen, und die Freiheit der Landesherren, sich ihre auszusuchen. Der nächste Schritt war dann der, daß zumindest in einigen Territorien auch von der Konfession des Herrschers abweichende Konfessionen zugelassen wurden usw., bishin zur Freiheit von Religion überhaupt. Wie gesagt, ein Prozeß.

Das ist dann aber doch sehr europazentristisch gesehen. 

Es gibt doch noch die ein oder andere Region in der Welt, da schaut das aber mal so gar nicht danach aus.

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vor einer Stunde schrieb bw83:

Das ist dann aber doch sehr europazentristisch gesehen. 

Es gibt doch noch die ein oder andere Region in der Welt, da schaut das aber mal so gar nicht danach aus.

Der Dreißigjährige Krieg war ja auch ein europäischer Krieg. 

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Es ist in der Tat kein gutes Zeichen für die Kirche, wenn ein offenes Wort mit "Wow!!!!" kommentiert wird. Inhaltlich stimmt zwar nicht alles (so hat sie offenbar Bischof Voderholzers Beitrag nicht mitbekommen oder nachgelesen, denn er zitierte ja andere - außerdem sind mitnichten alle Betroffenenbeiräte, die am SW eh kaum das Wort haben, an kirchenpolitischen Reformen der üblichen Kategorien interessiert wie Frauenweihe oder Zölibat), aber bis zu diesen leider erwartbaren Fehlern (oder war es Absicht?) fand ich den Vortrag gut.

Denn der Umgang mit den Opfern ist in der Tat bis heute himmelschreiend beschämend.

(Die Ev. Kirche zeigt übrigens, daß es Frauen in Führung nicht unbedingt besser machen - der Zusammenhang mit dem Geschlecht ist nämlich hochgradig Null).

bearbeitet von rorro
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Was sollen wir sagen? Das Leiden gehört zur Kirche mit dazu. Christus lies die Jünger wohl auch nicht synodal abstimmen, ob er das Leiden ab Kreuz annehmen soll. Wer nicht mehr für seine Geschwister beten will, wem der Weg des Evangeliums mit zuviel Leid verbunden ist, wer glaubt, kollektivrechtliche Entscheidungen der deutschen Diözesen stünden über der Weltkirche; wer meint, es ist alles beschämend und unschön geworden. Wer glaubt, dass er auf dem nächsten Sektempfang nicht mehr mit einer Kirchenmitgliedschaft punkten kann, sondern durch die Sünden der Menschen die Heiligkeit der Kirche infrage stellt, der ist vermutlich wirklich nur noch dem Leibe nach Mitglied und nicht mehr dem Herzen nach. Vielleicht bricht auch das Bild zusammen, das die sündige Kirche aus seinem Verständnis ausgeblendet hat. Vielleicht haben wir auch die Chance, dass die Kirche sich gesund schrumpft. Niemand braucht Millionen Mitglieder.

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vor 8 Stunden schrieb rorro:

aber bis zu diesen leider erwartbaren Fehlern (oder war es Absicht?) fand ich den Vortrag gut.

Wohl ein typisch deutsches Problem. Wenn Deutsche sich in Zweckverbänden zusammenfinden, glauben sie irgendwann, dass diese Zweckverbände das Recht hätten, über alles zu befinden und zu entscheiden. Die Weltkirche wundert sich schon seit langem, was Deutschland so treibt. Aus der deutschen Kirche ging bereits der Protestantismus hervor, deswegen sollten wir bei sog. Reformbewegungen, besonders wenn sie den Kern der Kirche torpedieren, kritisch sein.

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vor 34 Minuten schrieb Schmiede:

Die Weltkirche wundert sich schon seit langem, was Deutschland so treibt.

Könntest du einfach diese Aussage kurz begründen und belegen? 

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