Merkur Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 vor 20 Minuten schrieb Frank: Es geht um etwas anderes. Es geht darum die Kirche so zu gestalten das sie keine Lebenswunden (Danke für das Wort) mehr reisst. Das ginge nur durch Auflösung. Solange eine Institution existiert, besteht die Möglichkeit, dass jemand durch sie Schaden nimmt. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 vor 7 Stunden schrieb Werner001: Ach, das Evangelium. Das Evangelium des Neurotikus, in dem die Sexuallehre steht, zum Beispiel? Oder das Evangelium des Patriarchatus, in dem Gott seinen Willen zum Umgang mit Frauen geoffenbart hat? Oder von welchem Evangelium sprichst du? Werner Vom Evangelium des Rorro vor 7 Stunden schrieb Frank: Es geht auch nur am Rande um Attraktivität. Es geht darum wer in der Kirche willkommen ist. Ist die Kirche nur die Kirche derer die ins Schema passen. Mir persönlich könnte es Wurscht sein. Ich passe ins Schema. Ich definiere mich (nicht nur und nicht an erster Stelle aber auch) als heterosexueller Mann. Ich will aber das die Kirche offen ist auch für die Menschen bei denen das mit der Identifizierung als Mann oder Frau nicht so einfach ist. Ich will das die Kirche offen ist auch für die, die nicht heterosexuell. Ich will eine Kirche die aufhört Menschen in die sprichwörtlichen Eier zu treten. Ich will eine Kirche die allen Menschen zusagt: "Du bist Gottes geliebtes Kind". Wenn irgendetwas gut war, an dem Abstimmungsergebnis, von gestern. Dann das ich 60% der deutschen Bischöfen mit mir einer Meinung weiß. Fettung von mir: Hmmm....an ähnlichen Gedanken habe ich mich früher auch immer festgehalten, um nicht zu gehen. vor 6 Stunden schrieb Guppy: Also ist es doch völlig egal, wie die Abstimmungen beim synodalen Weg ausgehen. Ob man die laut Satzung notwendigen Mehrheiten erreicht ist irrevelant, am Ende werden willkürlich Texte nach Rom geschickt. Wozu dann der synodale Weg? Können doch gleich die Reformer einfach ihre Texte nach Rom schicken und die Konservativen schicken ihre Texte nach Rom und fertig. Spart man sich das ganze Theater des synodalen Weges. Das sollte eigentlich jedem nüchternen Rationalisten klar bereits im Vorfeld klar gewesen sein. Denn bereits die Satzung, dass 2/3 der Bischöfe einem Text zustimmen müssen, damit er nicht durchfällt, sagt ja eigentlich schon alles. Warum nicht eine einfache Mehrheit? vor 4 Stunden schrieb Guppy: https://neueranfang.online/eklat-beim-synodalen-weg-haltet-stand/ Sehr lesenswerter Bericht der katholischen Journalistin Anna Diouff, die gestern bei der Synodalversammlung vor Ort war. Und offenbar keinerlei Ahnung von der Struktur der rk Kirche hat, sonst könnte sie nicht derartigen geistigen und geistlichen Dünnpfiff ablassen vor 3 Stunden schrieb laura: Das stimmt, du hast völlig recht. Aber es ist ein starkes Symptom für den massiven Glaubwürdigkeits- und Attraktivitätsverlust der Kirche. Das Gros derjenigen, die noch da sind, dürften so sauer sein, dass sie auch über einen Abschied nachdenken. Und dann haben in 10 Jahren eben auch die großen Erzbistümer, die "noch" 15 Seminaristen in Ausbildung haben, eben auch nur noch 1-2. Und der Reliunterricht in der Schule ist abgeschafft. Der Synodale Weg war der letzte Versuch, die Kirche in Deutschland noch vor der Versektierung zu retten. Knapp 300 Synodale engagieren sich auf beachtlichem theologischen Niveau - hinzukommen Tausende an der Basis, die sich einbringen, die Ideen mitdenken, mitdiskutieren, in den Gemeinden und im Religionsunterricht thematisieren. Wenn all diese Leute gehen, ist die Kirche endgültig tot ist. Gerade streame ich, ein Beobachter aus der Schweiz sagt: "Die Sehnsucht nach einer Kirche, die auch morgen noch eine Relevanz hat". Genau das treibt die Synodalen. Und die Bischöfe, die gestern dagegen gestimmt haben, zeigen, dass ihnen letztlich die Zukunft des christlichen Glaubens in Deutschland völlig egal ist. 21 Männer, die eine Kirche ruinieren - schon eine echte Leistung. Tröste dich damit, dass sie nur eine Kirche und nicht die Kirche ruinieren. Die Kirche ist nicht tot, nur weil die rk Kirche dabei ist, sich aus lauter elitärem Denken zu verzwergen. Im Prinzip wäre längst angesagt, christliche Kräfte ökumenisch zu bündeln, um tatsächlich eine Wirkung nach außen zu haben. vor 3 Stunden schrieb Werner001: Wenn Jesus damals erfahren hätte, was man im Laufe der nächsten 2000 Jahre alles als sein Evangelium verkaufen würde, hätte er sich die Kreuzigerei sparen können, weil ihn entweder der Schlag getroffen oder er sich totgelacht hätte Manchmal frage ich mich, welche Art von Humor er hatte. Da hat er doch ne ganze Auswahl an Leuten gehabt, auf die er seine Kirche hätte bauen können. Und was tut er? Sucht sich ausgerechnet das großspurigste Großmaul heraus, das den Schwanz einzieht und ihn verleugnet vor 3 Stunden schrieb rorro: Ich weiß nicht, welchen Jesus Du kennst. Der, denn ich kenne, hat von seinen Jüngeren Vollkommenheit gefordert. Höher geht die Latte nicht. Immer Vollkommenheit fordern und immer Vergebung zusprechen, das hat Jesus getan. Heutzutage ist beides nicht erwünscht. Vergebung bekommen hieße schuldig geworden zu sein, Vollkommenheit hat mit der „Lebensrealität“ nichts zu tun. So ein Unsinn. Jesus erwartet von niemandem, dass er religiöser Hochleistungssportler wird und möglichst hoch springt, er kam nicht, um die Menschen zu belasten, sondern kam, um die Menschen zu entlasten. vor 1 Stunde schrieb Guppy: Gibts doch schon. Nennt sich EKD. Ergebnis: starker Mitgliederschwund und geistliche Leblosigkeit. Bis heute konnte mir noch niemand beantworten, warum die Kirche mit dadurch aufblühen sollte, wenn sie genauso zeitgeistversessen und verweltlicht wird wie die EKD. Hiermit teile ich dir als SChwester im Glauben mit, dass ich dich liebe und dir genau deshalb mitteilen muss, dass obige Aussagen Schwachsinn sind, vor einer Stunde schrieb Guppy: Stimmt, aber Jesus scheute sich auch nicht die Sünde eine Sünde zu nennen. Er hatte auch keine Angst, Wahrheiten zu verkünden, die für die Menschen herausfordernd waren. Jesus warnte auch vor der Hölle. Jesus rief die Sünder zur Buße und redete ihnen nicht nach dem Mund, damit sie sich in der Sünde wohler fühlen. Nur komisch, dass Jesus hauptsächlich mit denjenigen sehr heftige Auseinandersetzungen führte, die meinten, die Wahrheit gepachtet zu haben und sie gegen Irrlehrer verteidigen zu müssen. vor einer Stunde schrieb Werner001: Es erstaunt mich dann doch, dass für dich der wesentliche Unterschied zwischen evangelisch und katholisch in Zölibat, Frauenweihe und Verhältnis zur Homosexualität besteht. Ich hatte angenommen, es sei allgemein bekannt (jedenfalls wenn man sich so strenggläubig gibt wie du), dass die Unterschiede theologischer Natur sind, im Amtsverständnis, im Sakramentenverständnis und auch in der Liturgie. Es mag dich erstaunen, aber es gibt gut katholische Kirchen, die weihen Frauen, segnen homosexuelle Partnerschaften und haben verheiratete Priester, und es gibt andererseits streng evangelische Kirchen, die halten homosexuelle Partnerschaften für Sünde und finden, Frauen hätten in der Gemeinde zu schweigen Danke. vor 45 Minuten schrieb Marcellinus: Ich finde, hier gehen zwei Dinge durcheinander. Der Erfolg oder Misserfolg als Organisation und die Übereinstimmung mit den eigenen weltanschaulichen Positionen. Daß die EKD Positionen vertritt, die du nicht teilst - geschenkt! Ob sie deshalb "geistlich lebloser" ist als die RKK, wag ich nicht zu beurteilen, halte es aber nach dem, was ich an evangelischen wie katholischen Positionen so höre, für ziemlich unwahrscheinlich. Die tun sich beide wohl nichts. Wenn man den organisatorischen Erfolg bzw. Misserfolg an der Mitgliederzahl messen will, so waren die Austrittszahlen bei den Evangelen über viele Jahre höher als bei den Katholen. Aber mittlerweile hat die kath. Kirchen die EKD in Deutschland überholt. Auch hier ist das Bild also nicht so eindeutig gegen die Evangelischen gerichtet wie du meinst. Ich denke, es ist eine Illusion zu glauben, ein erfolgreicher Synodaler Weg würde die RKK auf einmal für viele Ausgetretene und Nichtgläubige wieder attraktiv machen. Insofern ist der Hinweis auf die nachlassende Attraktivität der EKD durchaus berechtigt. Allerdings hat die kath. Kirche in diesem und einigen anderen Ländern ein zunehmendes Problem gerade mit seinen aktiven Mitgliedern, die (wie ich finde zu Recht) einen zu geringen Einfluß der Laien beklagen im Verhältnis zu ihrer wachsenden Bedeutung in einer Kirche mit schwindenden Klerikerzahlen. In dieser Hinsicht ist das Anliegen des Synodalen Weges nachvollziehbar (ohne daß es auf meine Meinung als Außenstehendem in dieser Sache wirklich ankommt). Womit sich allerdings beide Kirchen auseinandersetzen müssen, ist ihr wachsender Bedeutungsverlust angesichts einer zunehmend säkularisierten Welt, die bei beiden Kirchen auch schon die überwiegende Zahl ihrer Mitglieder erfaßt hat. Das scheint mir für beide ehemaligen Volkskirchen die bedeutsamere Frage zu sein, eine Frage, auf die wohl die Zeit ein Antwort geben wird, ziemlich unabhängig davon, was beide Kirchen tun oder nicht. Fettung von mir Wenn die beiden ehemaligen Volkskirchen jeweils auf ihre WEise so weitermachen wie bisher, dann sicher vor 31 Minuten schrieb Marcellinus: Das finde ich nun gar nicht verwunderlich. Es sind alles engagiert Religiöse, erzogen im Glauben an ihre Kirche. Illusionen sind der Kern ihrer Weltanschauung. Illusionstheater? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 vor 5 Minuten schrieb Merkur: Das ginge nur durch Auflösung. Solange eine Institution existiert, besteht die Möglichkeit, dass jemand durch sie Schaden nimmt. Diese Jemands sollten aber nicht systematisch immer derselben Gruppe von Menschen angehören. Denn dann sind das nicht mögliche Kollateralschäden, sondern systemische Mängel. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 vor 1 Minute schrieb Merkur: vor 23 Minuten schrieb Frank: Es geht um etwas anderes. Es geht darum die Kirche so zu gestalten das sie keine Lebenswunden (Danke für das Wort) mehr reisst. Das ginge nur durch Auflösung. Solange eine Institution existiert, besteht die Möglichkeit, dass jemand durch sie Schaden nimmt. Die Frage ist: Ist der Schaden strukturell begründet oder ein Einzelfall, ein Betriebsunfall. Gegen Betriebsunfälle lässt sich nichts machen. Gegen Strukturen die Verletzten sehrwohl. Die MHG-Studie - ich merke wir stehen hier in der Diskussion ganz am Anfang und ich merke das mich das mütend macht - hat gezeigt das dass verletzen in der katholischen Kirche strukturelle Hintergründe hat. Und wem Vergleichsstudien so wichtig sind: Das Missbrauchsgutachten des Bistums Münster kam zu den gleichen Ergebnissen, kam aber von anderen Wissenschaftlichen Disziplinen, als MHG. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 Der Grundtext zu Frauen ist akzeptiert! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 vor 10 Minuten schrieb laura: Der Grundtext zu Frauen ist akzeptiert! Beeindruckend der Weg dorthin... Da konnte man dem Heiligen Geist bei der Arbeit zusehen. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Merkur Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 vor 9 Minuten schrieb Frank: Die Frage ist: Ist der Schaden strukturell begründet oder ein Einzelfall, ein Betriebsunfall. Gegen Betriebsunfälle lässt sich nichts machen. Gegen Strukturen die Verletzten sehrwohl. Dann sollte man aber zweckentsprechend vorgehen und fragen: 1. Was genau ist das Problem mit den Strukturen. 2. Bestehen diese Probleme heute unverändert fort, 3. Was könnte das Problem lösen, und 4. Wie kann man die Lösung umsetzen ohne anderweitig Schaden anzurichten. Der von den Bischöfen abgelehnte Text scheint aber methodisch anders aufgebaut zu sein und mir drängt sich der Eindruck auf, dass es da eigentlich auch um etwas anderes geht: Eine Lehre, die man für nicht überzeugend hält, zu entsorgen. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 vor 11 Minuten schrieb Merkur: Wie kann man die Lösung umsetzen ohne anderweitig Schaden anzurichten. Mal ne blöde Frage: Welchen Schaden würde die Kirche nehmen wenn zölibatäre Männer aufhören würden Schlafzimmerordnungen für die Menschen aufzustellen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 (bearbeitet) vor einer Stunde schrieb Frank: Ist es ein Fehler Mann / Frau / Schwul/ lesbisch/ bin / hetero / whatever zu sein? Das Sein ist kein Fehler, auch nicht in den Augen der Kirche. (Auch wenn mich wundert, daß Du das nicht zu wissen scheinst) bearbeitet 9. September 2022 von rorro Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 vor 13 Minuten schrieb Die Angelika: vor einer Stunde schrieb Marcellinus: Womit sich allerdings beide Kirchen auseinandersetzen müssen, ist ihr wachsender Bedeutungsverlust angesichts einer zunehmend säkularisierten Welt, die bei beiden Kirchen auch schon die überwiegende Zahl ihrer Mitglieder erfaßt hat. Das scheint mir für beide ehemaligen Volkskirchen die bedeutsamere Frage zu sein, eine Frage, auf die wohl die Zeit ein Antwort geben wird, ziemlich unabhängig davon, was beide Kirchen tun oder nicht. Wenn die beiden ehemaligen Volkskirchen jeweils auf ihre WEise so weitermachen wie bisher, dann sicher Das sehe ich anders. Die Volkskirchen beruhten auf Voraussetzungen, die heute nicht mehr existieren: eine vorindustrielle, traditionalistische Standesgesellschaft mit einem Bündnis von weltlicher und kirchlicher Herrschaft über eine weitgehend bäuerliche Bevölkerung, einem rudimentären, kirchlichen Bildungssystem, zumindest auf dem Lande einem Informationsmonopol, in den Städten eine staatliche Zensur, die das kirchliche Selbstbild medial verstärkte, und einem weitverbreiteten magisch-mystischen, nichtnaturalistischen Weltbild. Nichts davon existiert heute noch. Die Industrialisierung hat die bäuerliche Landbevölkerung entwurzelt, ihre Gemeinden aufgelöst, und die lange ungebrochene Autorität der örtlichen Kleriker in Nichts aufgelöst. Die einklassige Volksschule mit ihrem schlichten, kirchlich geprägten Bildungsangebot ist verschwunden, und die kirchliche Schulaufsicht über die anderen Schulen, inclusive Pflichtkirchgang und Beichte mit ihr. An die Stelle eines Informationsmonopols, daß über die Kirchen nur Gutes verbreitete, ist eine Presse getreten, die die Aufdeckung der kirchlichen Mißbrauchsfälle überhaupt erst möglich gemacht hat. Spätestens die Bildungsrevolution der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts hat das kirchliche Weltbild durch ein zumindest an Naturwissenschaften orientiertes ersetzt: Neandertaler statt Adam und Eva. Einen Weg dahin zurück gibt es nicht mehr, und auch wenn sich Traditionen hier und da noch halten, so ist zumindest in der westlichen Welt ein flächendeckendes Christentum schlicht Vergangenheit, auch, weil sich die Kirchen den weiterhin religiös ansprechbaren Teil der Bevölkerung, an sich schon eine Minderheit, mit anderen Religionen teilen muß. Wo früher nur eine "Wahrheit" propagiert wurde, konkurrieren heute viele miteinander, was ihre Glaubwürdigkeit insgesamt nicht gefördert hat. Kurz: keine einheitlichen, über Generationen weitergegebenen Traditionen mehr, kein ungetrübtes Propagandabild in der Öffentlichkeit, Verlust der sozialen Kontrolle über Erziehung, Glaube und Verhalten der Menschen, stattdessen konkurrierende Sinnangebote an jeder Ecke. Ich denke, die Kirchen können tun was sie wollen, die Volkskirchen sind Geschichte. 2 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 vor 3 Minuten schrieb Marcellinus: Das sehe ich anders. Die Volkskirchen beruhten auf Voraussetzungen, die heute nicht mehr existieren: eine vorindustrielle, traditionalistische Standesgesellschaft mit einem Bündnis von weltlicher und kirchlicher Herrschaft über eine weitgehend bäuerliche Bevölkerung, einem rudimentären, kirchlichen Bildungssystem, zumindest auf dem Lande einem Informationsmonopol, in den Städten eine staatliche Zensur, die das kirchliche Selbstbild medial verstärkte, und einem weitverbreiteten magisch-mystischen, nichtnaturalistischen Weltbild. Nichts davon existiert heute noch. Die Industrialisierung hat die bäuerliche Landbevölkerung entwurzelt, ihre Gemeinden aufgelöst, und die lange ungebrochene Autorität der örtlichen Kleriker in Nichts aufgelöst. Die einklassige Volksschule mit ihrem schlichten, kirchlich geprägten Bildungsangebot ist verschwunden, und die kirchliche Schulaufsicht über die anderen Schulen, inclusive Pflichtkirchgang und Beichte mit ihr. An die Stelle eines Informationsmonopols, daß über die Kirchen nur Gutes verbreitete, ist eine Presse getreten, die die Aufdeckung der kirchlichen Mißbrauchsfälle überhaupt erst möglich gemacht hat. Spätestens die Bildungsrevolution der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts hat das kirchliche Weltbild durch ein zumindest an Naturwissenschaften orientiertes ersetzt: Neandertaler statt Adam und Eva. Einen Weg dahin zurück gibt es nicht mehr, und auch wenn sich Traditionen hier und da noch halten, so ist zumindest in der westlichen Welt ein flächendeckendes Christentum schlicht Vergangenheit, auch, weil sich die Kirchen den weiterhin religiös ansprechbaren Teil der Bevölkerung, an sich schon eine Minderheit, mit anderen Religionen teilen muß. Wo früher nur eine "Wahrheit" propagiert wurde, konkurrieren heute viele miteinander, was ihre Glaubwürdigkeit insgesamt nicht gefördert hat. Kurz: keine einheitlichen, über Generationen weitergegebenen Traditionen mehr, kein ungetrübtes Propagandabild in der Öffentlichkeit, Verlust der sozialen Kontrolle über Erziehung, Glaube und Verhalten der Menschen, stattdessen konkurrierende Sinnangebote an jeder Ecke. Ich denke, die Kirchen können tun was sie wollen, die Volkskirchen sind Geschichte. Offenbar können Außenstehende das Offensichtliche besser erkennen. Nur: das was manche retten wollen, nennen sie nicht mehr Volkskirche, sondern "gesellschaftliche Relevanz". Was der Unterschied ist, wieso das wichtig wäre zu retten und woran man den Erfolg dessen festmachen kann (wie laura schrieb haben manche danach eine "Sehnsucht"), habe ich noch nicht verständlich erklärt bekommen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 vor 8 Minuten schrieb rorro: vor einer Stunde schrieb Frank: Ist es ein Fehler Mann / Frau / Schwul/ lesbisch/ bin / hetero / whatever zu sein? Das Sein ist kein Fehler, auch nicht in den Augen der Kirche. (Auch wenn mich wundert, daß Du das nicht zu wissen scheinst) Du weichst aus! Werd mal konkret! Was heißt "Vollkommen sein?" Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Merkur Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 vor 16 Minuten schrieb Frank: Mal ne blöde Frage: Welchen Schaden würde die Kirche nehmen wenn zölibatäre Männer aufhören würden Schlafzimmerordnungen für die Menschen aufzustellen? Das wäre zu überprüfen. Dafür müßte man die "Schlafzimmerordnungen für die Menschen" gelesen, verstanden und in das Gesamtsystem des Katholizismus eingeordnet haben. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Merkur Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 vor 18 Minuten schrieb Marcellinus: Ich denke, die Kirchen können tun was sie wollen, die Volkskirchen sind Geschichte. Ganz genau. Deswegen ist es auch wenig sinnvoll, ihre strukturellen Mängel heute noch beseitigen zu wollen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 vor 1 Minute schrieb Frank: Du weichst aus! Werd mal konkret! Was heißt "Vollkommen sein?" Wenn ich eine Frage von Dir beantworte, weiche ich aus. Verstehe (wird immer sinnloser hier). Wikipedia schreibt dazu: Zitat Vollkommenheit bezeichnet einen Zustand, der sich nicht noch weiter verbessern lässt. Vollkommen nimmt dabei eine Mehrfachbedeutung an: einerseits im Sinne von Makellosigkeit (lateinisch integritas), also ein von Beschädigungen freier Zustand, andererseits im Sinne von zum Vollen kommen bzw. Vollendung (lateinisch perfectio), also als finales Ergebnis einer abschließbaren Serie von Verbesserungen als absolute innere Zweckmäßigkeit. Gemein ist diesen beiden Bedeutungen der Kontext von Unübertrefflichkeit – der makellose bzw. vollendete Zustand ist jeweils ein Maximum des jeweils Erreichbaren – hierin erinnert er an das Begriffsfeld Ideal. Nun hängt Vollkommenheit ja immer von dem Kontext ab, in dem die Norm gesetzt wird. Wir haben als Vorbild Jesus, der der vollkommene Mensch war und ist, und als moralische Richtschnur u.a. die Zehn Gebote. Diese sind, wenn man sie wörtlich nimmt und genau das tut Jesus, sehr anspruchsvoll, weil sie eben schon bei inneren Leben ansetzen, im Herzen des Menschen (wie Jesus den Menschen einschärft). Dabei ist ein Zustand, das Sein, nie der Vollkommenheit abträglich. Die Bewegung, sei es des Herzens, sei es des Geistes, sei es der Tat - all das kann von der Vollkommenheit wegführen (und tut das bei sündigen Menschen wie mir). Da Christus das weiß und uns liebt, hebt er uns immer wieder auf. Aber er vernebelt das Ziel nicht oder sagt "ist halt so". Du würdest anders vollkommen sein als ich, da Du Du bist. Deswegen gibt es da kein Vorbild für alle (außer Jesus und Seine Mutter natürlich). Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 vor 5 Minuten schrieb rorro: Wenn ich eine Frage von Dir beantworte, weiche ich aus. Verstehe (wird immer sinnloser hier). Wikipedia schreibt dazu: Nun hängt Vollkommenheit ja immer von dem Kontext ab, in dem die Norm gesetzt wird. Wir haben als Vorbild Jesus, der der vollkommene Mensch war und ist, und als moralische Richtschnur u.a. die Zehn Gebote. Diese sind, wenn man sie wörtlich nimmt und genau das tut Jesus, sehr anspruchsvoll, weil sie eben schon bei inneren Leben ansetzen, im Herzen des Menschen (wie Jesus den Menschen einschärft). Dabei ist ein Zustand, das Sein, nie der Vollkommenheit abträglich. Die Bewegung, sei es des Herzens, sei es des Geistes, sei es der Tat - all das kann von der Vollkommenheit wegführen (und tut das bei sündigen Menschen wie mir). Da Christus das weiß und uns liebt, hebt er uns immer wieder auf. Aber er vernebelt das Ziel nicht oder sagt "ist halt so". Du würdest anders vollkommen sein als ich, da Du Du bist. Deswegen gibt es da kein Vorbild für alle (außer Jesus und Seine Mutter natürlich). In der kirchlichen Tradition gibt es sehr wohl klare Festlegungen, was "Vollkommenheit" meint. Völlige sexuelle Enthaltsamkeit kommt da meist ganz vorne. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 vor 3 Minuten schrieb rorro: die Zehn Gebote. Diese sind, wenn man sie wörtlich nimmt Warum nimmt die Kirche sie nicht wörtlich? Das SEXte lautet zum Beispiel „du sollst nicht die Ehe brechen“, der ganze Quatsch, den die Kirche da im Laufe der Zeit hineinfabuliert hat, um ihre Sexualmoral zu begründen, steht gar nicht drin! Werner 1 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 vor 1 Minute schrieb Chrysologus: In der kirchlichen Tradition gibt es sehr wohl klare Festlegungen, was "Vollkommenheit" meint. Völlige sexuelle Enthaltsamkeit kommt da meist ganz vorne. Was kein Wunder ist, wenn man bedenkt, von welchen Sexualneurotikern sie seit ihren Anfängen geprägt wurde. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 vor einer Stunde schrieb Die Angelika: Diese Jemands sollten aber nicht systematisch immer derselben Gruppe von Menschen angehören. Denn dann sind das nicht mögliche Kollateralschäden, sondern systemische Mängel. Es gibt keine " Gruppe Mensch". Hauptsache Schublade oder wie? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 vor 32 Minuten schrieb Merkur: vor 51 Minuten schrieb Marcellinus: Ich denke, die Kirchen können tun was sie wollen, die Volkskirchen sind Geschichte. Ganz genau. Deswegen ist es auch wenig sinnvoll, ihre strukturellen Mängel heute noch beseitigen zu wollen. Das hast du gesagt, nicht ich. Richtig ist das wohl in sofern, als es keinen Sinn mehr macht, "Reformen" zu unternehmen, damit die eigene Kirche wieder Volkskirche werde, denn das ist nicht zu erreichen. Ob man stattdessen etwas anderes macht, und wenn ja, was, ist schlicht nicht meine Sache. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 (bearbeitet) vor 1 Stunde schrieb Frank: Beeindruckend der Weg dorthin... Da konnte man dem Heiligen Geist bei der Arbeit zusehen. Ach,wenn es ( dir) passt, war der hl Geist am Werk und wenn etwas passiert,dass dir nicht passt,nicht? Versteh mich nicht falsch, aber die eigene Meinung sollte mMn nicht mit dem hl Geist verwechselt werden. bearbeitet 9. September 2022 von mn1217 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 vor 8 Minuten schrieb mn1217: Es gibt keine " Gruppe Mensch". Menschen sind Gruppen und Stämme bildende und Geschichten erzählende Primaten. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb Die Angelika: . Gelöscht. Sind die Texte irgendwo zu finden? bearbeitet 9. September 2022 von mn1217 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 vor 27 Minuten schrieb mn1217: . Sind die Texte irgendwo zu finden? synodalerweg.de Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 9. September 2022 Melden Share Geschrieben 9. September 2022 vor 31 Minuten schrieb mn1217: vor 1 Stunde schrieb Frank: Beeindruckend der Weg dorthin... Da konnte man dem Heiligen Geist bei der Arbeit zusehen. Ach,wenn es ( dir) passt, war der hl Geist am Werk und wenn etwas passiert,dass dir nicht passt,nicht? Das mir das Ergebnis passt will ich nicht verhehlen. Entscheidend ist aber etwas anderes. Heute ist gelungen im Gespräch zu bleiben. Auch die, die den Text ablehnen haben sich zu Wort gemeldet und ihren Standpunkt geäußert. Es wurden Brücken gebaut die es - vielen, nicht allen - ermöglicht haben einen Konsens mit zu tragen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Recommended Posts
Join the conversation
You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.