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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 7 Minuten schrieb laura:
vor 12 Minuten schrieb Marcellinus:

Bist du sicher, daß das der Grund ist? Warum gibt es dann immer mehr nichtkirchliche Trauungen und Beerdigungen, auch von Kirchenmitgliedern?

Das dürfte an der Qualität liegen. Wenn ich die Wahl habe zwischen einem unverständlichen polnischen Priester und einem gut vorbereiteten freien Redner bei der Beerdigung meines Mannes und Geld spielt keine große Rolle, ist doch klar, was ich mache.

 

vor 7 Minuten schrieb Merkur:

Weil die anderen Anbieter häufig professioneller sind. Allerdings hat die Kirche ein reichhaltigeres Angebot, man muss es nur entdecken und für sich zu nutzen wissen.

 

"Qualität" kann hier doch nur heißen: handwerkliche, meinetwegen auch emotionale Qualität, und für die entscheide ich mich, wenn die Sache für mich keine spirituelle Bedeutung hat, kein "Verweis auf etwas Größeres, für das die Kirche steht". 

 

Mir kann's egal sein, ich denke nur, religiöse Menschen sollten sich keine Illusionen machen über die religiöse Neigung der allermeisten Menschen in unserem Lande. Die Mehrzahl der Menschen, ich schätze so etwa 90% der Bevölkerung, sind nicht mehr in einem kirchlichen Sinne religiös, oder wie es so schön heißt: "weder Gläubiger, noch Atheist, normal einfach."

 

Der Rest verteilt sich auf die verschiedenen religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen, von denen die Katholiken nur noch knapp die Hälfte stellen. Die kann man erreichen, wenn man sich Mühe gibt, aber das Angebot ist größer als die Nachfrage, es gibt viele verschiedene Anbieter und das Publikum ist kritisch.

 

Der Mehrheit aber ist diese Form religiösen Vereinslebens fremd, was übrigens auch für viele andere Vereine gilt, egal ob Schützen-, Kegel-, Sänger- oder Sportvereine.

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vor 2 Minuten schrieb Kara:
vor 34 Minuten schrieb Marcellinus:

Bist du sicher, daß das der Grund ist? Warum gibt es dann immer mehr nichtkirchliche Trauungen und Beerdigungen, auch von Kirchenmitgliedern?

Weil sie z.B. jemanden heiraten, der geschieden ist. Oder schlicht nicht rk.

 

Nun, jemanden aus einer anderen Konfession heiraten, hieß in meiner Jugend noch "Mischehe", und war ein absolutes No-Go, ebenso wie jemand geschiedenen heiraten. Aber es tun auch junge Leute, bei denen es die erste Ehe ist. Irgendwo las ich mal, nur noch 20% aller Eheschließungen fänden kirchlich statt. Ähnliches kann man bei den Beerdigungen beobachten, wo es dann heißt: "im kleinen Kreis Abschied genommen", was bei uns meistens Friedwald bedeutet. Es ist halt ein seit Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten laufender Prozeß der Entkirchlichung, der nur mittlerweile einen solchen Umfang angenommen hat, daß es sichtbar wird. 

 

Noch in meiner Jugend war der Austritt aus einer Kirche ein bürgerlicher Aufreger, oder wie meine Eltern sagten: "Was sollen denn die Leute denken?" Mit Glauben oder Religion hatte das auch bei ihnen schon nichts mehr zu tun, nur mit bürgerlicher Konvention. Nun, die Leute haben sich nix dabei gedacht, und wenn, haben sie es für sich behalten, und die Welt ist auch nicht eingestürzt. Es hat sich auch kein Pastor gemeldet, obwohl die Zahl der Austritte damals noch überschaubar war. 

 

Heute ist es zur Normalität geworden, und so etwas entwickelt ab einem gewissen Zeitpunkt eine Sogwirkung. Mit den Mißbrauchsfällen hat das übrigens nur indirekt zu tun, denn die sind im Bild der Öffentlichkeit wesentlich katholisch, es treten aber auch massenweise Evangelen aus. 

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vor einer Stunde schrieb laura:

Weil sie - vielleicht ohne es rational begründen zu können - das Gefühl haben, dass sie bei Geburt, Heirat, Tod an irgendetwas Größeres verwiesen sind, das unverfügbar ist und wofür die Kirche steht. 

Ebertz geht dagegen von einer Säkularisierung, Entchristlichung aus. Unausrottbar ist für ihn gleichwohl das Bedürfnis nach Passageriten. Das könnte ein Grund sein, warum nicht mehr aus der Kirche austreten als man angesichts der Säkularisierung meinen müßte.

 

 

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vor 7 Stunden schrieb rorro:

Ich hatte ja schon mal die Vermutung geäußert, daß insgesamt beim ZdK überproportional viele Menschen Mitglieder sind, die ihren Lebensunterhalt nicht durch die ersten beiden Sektoren der Wirtschaft erhalten oder erhielten, auch nicht durch freie Dienstleistungen, sondern nicht leistungsbezogenes Gehalt bekommen

Ja. Gilt so auch für den auf dem SW vertretenen Klerus aller Weihestufen.

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vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

Dir ist schon klar, daß die Kirchen für ihre "Dienstleistungen" trotz Kirchensteuer extra kassieren, während der ADAC für Mitglieder umsonst kommt? OK, es kann sein, daß viele Kirchenmitglieder das nicht wissen. ;)

In meiner Diözese tut sie das nicht.

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vor 2 Minuten schrieb gouvernante:
vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

Dir ist schon klar, daß die Kirchen für ihre "Dienstleistungen" trotz Kirchensteuer extra kassieren, während der ADAC für Mitglieder umsonst kommt? OK, es kann sein, daß viele Kirchenmitglieder das nicht wissen. ;)

In meiner Diözese tut sie das nicht.

 

Dann seid ihr die absolute Ausnahme. Bei den Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen hat die jeweilige Kirche (da tun sich die Konfessionen nix) immer die Hand aufgehalten, und zusätzlich ging noch mal der Klingelbeutel rum. Beim Geld verstehen die Kirchen keinen Spaß.

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vor 16 Minuten schrieb Marcellinus:

zusätzlich ging noch mal der Klingelbeutel rum

Kollekte gibt es bei uns bei Ehe und Taufe auch, aber da legt das Brautpaar bzw. die Taufeltern den Kollektenzweck fest.

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vor 1 Stunde schrieb Marcellinus:

Es hat sich auch kein Pastor gemeldet, obwohl die Zahl der Austritte damals noch überschaubar war.

 

Als ich mit meinem Mann zusammen vor Jahren ausgetreten bin, erhielt ich keine Post. Als meine Jüngste einige Jahre später ausgetreten ist, hat sich auch keiner gemeldet. Dann kam ein neuer Pfarrer.

 

Vor etwa einem Jahr ist dann meine Große ausgetreten. Sie bekam einen Brief. Was genau drin stand weiß ich nicht mehr, es ging über fast 2 Seiten. So ziemlich alle Konsequenzen, die dieser Schritt mit sich führte, wurden aufgeführt. Aber ihr wurde mitgeteilt, dass sie nunmehr nicht mehr kirchlich beerdigt werden könne. Falls sie darauf wert legen würde, könne sie aber jederzeit wieder eintreten.

 

Das mit dem sich melden ist also vermutlich vom Pfarrer abhängig.

 

Und Höllenstrafen wurden ihr nicht angedroht.

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vor 15 Minuten schrieb Higgs Boson:

Vor etwa einem Jahr ist dann meine Große ausgetreten. Sie bekam einen Brief. Was genau drin stand weiß ich nicht mehr, es ging über fast 2 Seiten. So ziemlich alle Konsequenzen, die dieser Schritt mit sich führte, wurden aufgeführt. Aber ihr wurde mitgeteilt, dass sie nunmehr nicht mehr kirchlich beerdigt werden könne. Falls sie darauf wert legen würde, könne sie aber jederzeit wieder eintreten.

 

So einen Brief habe ich damals auch bekommen, als ich aus der EKD ausgetreten bin. War im Prinzip dasselbe, wie wenn du bei Netflix oder Amazon Prime dein Abo kündigst. "Wir bedauern sie als Kunden zu verlieren. Mit ihrer Kündigung verzichten sie auf tolle Vorteile, wie X oder Y. Wenn sie diese Vorteile weiterhin nutzen wollen, schreiben sie uns gerne an."

 

Kein Wort von Jesus.

 

Ich weiss noch wie ich mich innerlich gefreut habe, dass dieser Verein nun keinen Cent mehr von mir bekommt. 😁 Das gesparte Geld habe ich an ein Hospiz gespendet.

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vor 11 Stunden schrieb laura:

 

Und: Letztlich die Frage nach dem Bibelverständnis. 

Die Verweigerung eines nicht-binären Menschenbildes wird in der Regel ja mit der Schöpfungserzählung begründet. 

Was hat man deiner Meinung nach sich genauer unter einem "nicht-binären Menschenbild" vorzustellen ?

bearbeitet von Cosifantutti
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vor 55 Minuten schrieb Higgs Boson:

Das mit dem sich melden ist also vermutlich vom Pfarrer abhängig.

 

Allerdings hatte ich das damals auch nicht erwartet. Die damalige Generation von lutherischen Pfarrern war noch sehr von sich und ihrem Glauben und ihrer Kirche überzeugt. Auszutreten war ein Akt des Ungehorsams, der Insubordination. Schlimm genug, daß es passierte, daß es überhaupt erlaubt war. Darauf zu reagieren, hätten sie vermutlich als Eingeständnis einer Niederlage empfunden.

 

Überhaupt habe ich im Laufe der folgenden Jahrzehnte die Erfahrung gemacht, daß Pfarrer vor allem gewöhnt sind, zu predigen. Sie neigen dazu, zu monologisieren, können mit Dialog und schon gar mit Widerspruch nicht umgehen, und haben Schwierigkeiten, anderen Menschen auf Augenhöhe zu begegnen. Dabei beziehen sich meine Erfahrungen ausdrücklich auf lutherische Geistliche. Meine eindrücklichste Begegnung mit einem kath. Pfarrer war von einer etwas anderen und unangenehmeren Art. Aber das ist ein anderes Thema. ;)

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vor 56 Minuten schrieb Die Angelika:
vor 10 Stunden schrieb Guppy:

Kein Wort von Jesus.

 

 

Der Brief der rk Kirche nach einem Austritt steht dem in Nichts nach: auch kein Wort von Jesus.

Und ich hab nicht mal nen Brief bekommen, so egal war denen das offensichtlich ;) 

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vor 6 Stunden schrieb Die Angelika:

 

Der Brief der rk Kirche nach einem Austritt steht dem in Nichts nach: auch kein Wort von Jesus.

 

Das ist doch ohnehin nicht der Stil der hier etablierten Kirchen. Wenn man das möchte, sollte man vielleicht besser aus einer Freikirche austreten.

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vor einer Stunde schrieb Merkur:

Das ist doch ohnehin nicht der Stil der hier etablierten Kirchen. Wenn man das möchte, sollte man vielleicht besser aus einer Freikirche austreten.

Kann man sich aussuchen, aus welcher Kirche man austritt? 😆

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vor 1 Stunde schrieb Spadafora:

Erzbischof von Köln erhält deutlichen Rüffel von der Landesregierung wegen Konkordatsverletzung
https://www.katholisch.de/artikel/41084-land-nrw-untersagt-koelner-theologie-hochschule-die-priesterausbildung

 

Diese Rechtsauffassung ist interessant.

Das Erzbistum Köln wird im Konkordat überhaupt nicht erwähnt, soll aber selbiges verletzen.

 

Würde das Konkordat aufhören zu existieren, wenn das EB Köln nicht mehr da wäre?

Wenn nein, wie kann es dann Vertragspartner und somit vertragsbrüchig werden?

 

Kann da ein Experte aufklären?

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Vertrag des Freistaates Preußen mit dem Heiligen Stuhle nebst Schlussprotokoll

[Preußenkonkordat]

 

Vom 14. Juni 1929 (Preußische Gesetzessammlung S. 152)

[Klick]

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vor 7 Minuten schrieb Frank:

Vertrag des Freistaates Preußen mit dem Heiligen Stuhle nebst Schlussprotokoll

[Preußenkonkordat]

 

Vom 14. Juni 1929 (Preußische Gesetzessammlung S. 152)

[Klick]

 

Im Land NRW geht es um:

 

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=2&gld_nr=2&ugl_nr=2223&bes_id=4354&aufgehoben=N&menu=1&sg=

 

Da wird nirgendwo erwähnt, dass Geistliche nur in Bonn auszubilden seien.

bearbeitet von rorro
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vor 15 Minuten schrieb rorro:

 

Diese Rechtsauffassung ist interessant.

Das Erzbistum Köln wird im Konkordat überhaupt nicht erwähnt, soll aber selbiges verletzen.

 

Würde das Konkordat aufhören zu existieren, wenn das EB Köln nicht mehr da wäre?

Wenn nein, wie kann es dann Vertragspartner und somit vertragsbrüchig werden?

 

Kann da ein Experte aufklären?

Vertragspartner ist natürlich nicht Hänschen, sondern Hans. Irgendein Erzbischof wäre doch garnicht befugt zu sowas

 

Werner

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vor 5 Minuten schrieb rorro:

 

Im Land NRW geht es um:

 

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=2&gld_nr=2&ugl_nr=2223&bes_id=4354&aufgehoben=N&menu=1&sg=

 

Da wird nirgendwo erwähnt, dass Geistliche nur in Bonn auszubilden seien.

In dem Düsseldorfer Vertrag, den das Gesetz betrifft, steht anscheinend drin, dass das Konkordat fortgilt, und das zählt die theologischen Fakultäten in Art. 12 offenbar abschließend auf.

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