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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 6 Minuten schrieb Inge33:

viele Anweisungen leiden m.E. darunter, dass sie nur einen Autoren wie den hl. Ignatius von Loyola behandeln...

... was bei der Unterscheidung der Geister völlig angemessen ist, da sie auf Ignatius zurückgeht und vor allem in der ignatianischen Tradition weiterentwickelt und reflektiert wurde.

Meines Wissens hat Papst Franziskus auch die ignatianischen Gemeinschaften in besonderer Weise darum gebeten, diesen Schatz der gesamten Kirche zur Verfügung zu stellen. 

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vor 4 Stunden schrieb Inge33:

Kurienkardinal Kurt Koch sagte im Rahmen des Treffens des Ratzinger-Schülerkreises am vergangenen Samstag dazu:

 

"Die Unterscheidung zwischen der abgeschlossenen Offenbarung Gottes und der Unabschliessbarkeit des menschlichen Empfangens und Verstehens der Offenbarung führt die Kirche immer wieder vor die Aufgabe, die Lehre des Glaubens ursprungstreu und zeitgemäss zugleich zu tradieren und auszulegen. Dies bedeutet gerade nicht, dass der Glaube in origineller Weise neu erfunden und ein neuer Glaube verkündet würde, sondern dass die Auslegung des Glaubens an seiner wahren Origo, der Offenbarung Gottes orientiert und so ausgelegt wird, dass er in den jeweiligen geschichtlichen Situationen auch verstanden werden kann und verstanden wird."

Gefällt mir :)

 

Kurz gesagt: Den ursprünglichen Glauben zeitgemäß verkünden.

 

Und verzeih bitte, daß ich das nicht so gewandt ausdrücken kann wie ein waschechter Kurienkardinal :wink:

 

vor 3 Stunden schrieb Inge33:
vor 5 Stunden schrieb Moriz:

Die "Unterscheidung der Geister" ist ständige Aufgabe jedes Christen. Die Bischöfe haben hier die Laien um Unterstützung gebeten

Dazu gibt es ja eine reichaltige katholische Literatur. Nach welchen Kriterien gehen die Synodalen bei der Geistunterscheidung vor?

Sie schauen gemeinsam nach den problematischen Punkten und suchen Wege, damit besser als bisher umzugehen. Das ganze sowohl im freien Meinungsaustausch (wenn sich dem nicht gerade jemand verweigert weil er meint es dank Weihe besser zu wissen) und Gebet. Und das, wenn ich @Frank recht verstanden habe, mit erstaunlichen (also geisterfüllten) Ergebnissen. So stelle ich mir das jedenfalls vor. Genaueres sollte sich in den Statuten des Synodalen Weges finden lassen.

 

Und: Ja, da das bisherige Lehramtsgebäude irgendwie wackelig geworden ist gräbt man tief und schaut auch die Fundamente an. In wie Weit beruht z.B. die Tatsache, daß in der RKK nur Männer Macht haben, auf einem tragfähigen Fundament des Glaubens und in wie Weit nur auf einem sandigen Grund der Gewöhnung, der gerade von der Welle der Erkenntnis über die Gleichberechtigung der Geschlechter hinweg gespült wird?

In wie weit ist z.B. die Schriftstelle des Paulus über das Weib in der Gemeinde ("es schweige in der Versammlung und halte seinen Kopf bedeckt") eine fundamentale oder eine rein zeitbedingte Anweisung? (Gut, das ist schon lange geklärt)

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vor 4 Stunden schrieb Gerhard Ingold:

Wie schwierig das ist, zeigt das Faktum, dass Paulus sagte, er hätte den Heiligen Geist und den Frauen verboten hat, in der Gemeinde zu reden. Sie sollen daheim ihre Männer fragen. 

Der selbe* Paulus sagte allerdings auch, dass nicht zwischen Männern und Frauen unterschieden werden solle. Müssen also auch die Männer in der Kirche schweigen? Wer kann dann überhaupt noch reden, solange die rkk die Geachlwchtseintragung divers nicht übernimmt?

 

*nach der historisch-kritischen Bibelforschung ist es gerade nicht der selbe Schreiber, oder?

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vor 3 Stunden schrieb laura:

... was bei der Unterscheidung der Geister völlig angemessen ist, da sie auf Ignatius zurückgeht

nein, sie hat eine 2000 Jahre alte Tradition. Findet sich schon bei den Wüstenvätern.

Dass Papst Franziskus die ignatianische Variante bevorzugt, ist wohl seinem Jesuitentum geschuldet, deckt aber nicht das ganze Spektrum ab. Sie hat m.E. auch Schwachstellen, denn für den hl. Ignatius gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder eine Eingebung kommt vom guten Geist oder sie kommt vom bösen Geist. Das fördert m.E. im Diskurs die Neigung, die Vertreter abweichender Meinungen als vom bösen Geist beherrscht anzusehen. Das ist nicht sonderlich kommunikationsfördernd. Mir ist die Einteilung der 'Verführungsquellen' in Welt, Fleisch, Teufel lieber. Diese dämonisiert den 'Gegner' weniger.

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vor einer Stunde schrieb Moriz:

Gefällt mir :)

Dann ist es ja gut.

vor einer Stunde schrieb Moriz:

Und verzeih bitte, daß ich das nicht so gewandt ausdrücken kann wie ein waschechter Kurienkardinal :wink:

Kein Problem, das kann ich auch nicht. 🙂

vor einer Stunde schrieb Moriz:

Und: Ja, da das bisherige Lehramtsgebäude irgendwie wackelig geworden ist

sehe ich nicht so.

vor einer Stunde schrieb Moriz:

In wie Weit beruht z.B. die Tatsache, daß in der RKK nur Männer Macht haben, auf einem tragfähigen Fundament des Glaubens

Nur ist Machtstreben m.E. kein guter Grund für eine Priesterweihe, auch nicht für Frauen. Deshalb finde ich es auch seltsam, dass die Frage der Frauenordination ausgerechnet im Synodalforum "Macht" thematisiert wird.

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vor 16 Minuten schrieb Inge33:

nein, sie hat eine 2000 Jahre alte Tradition. Findet sich schon bei den Wüstenvätern.

Dass Papst Franziskus die ignatianische Variante bevorzugt, ist wohl seinem Jesuitentum geschuldet, deckt aber nicht das ganze Spektrum ab. Sie ist wohl auch deshalb so bekannt, weil der hl. Ignatius sein Buch explizit so genannt hat. Mit der Unterscheidung der Geister haben sich vorab schon viele andere befasst. Die ingatianische Methode hat m.E. auch Schwachstellen, denn für den hl. Ignatius gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder eine Eingebung kommt vom guten Geist oder sie kommt vom bösen Geist. Das fördert m.E. im Diskurs die Neigung, die Vertreter abweichender Meinungen als vom bösen Geist beherrscht anzusehen. Das ist nicht sonderlich kommunikationsfördernd. Mir ist die Einteilung der 'Verführungsquellen' in Welt, Fleisch, Teufel lieber. Diese dämonisiert den 'Gegner' weniger.

 

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vor 21 Minuten schrieb Inge33:
vor 1 Stunde schrieb Moriz:

Und: Ja, da das bisherige Lehramtsgebäude irgendwie wackelig geworden ist

sehe ich nicht so.

 

Man könnte auch sagen: Wenn das Lehrgebäude nichts mehr mit der Lebenswirklichkeit der Menschen zu tun hat, dann ist es höchste Zeit zu reagieren.

Wie Kardinal Kurt Koch so schön sagte: " dass die Auslegung des Glaubens an seiner wahren Origo, der Offenbarung Gottes orientiert und so ausgelegt wird, dass er in den jeweiligen geschichtlichen Situationen auch verstanden werden kann und verstanden wird."

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vor 1 Stunde schrieb Moriz:

Man könnte auch sagen: Wenn das Lehrgebäude nichts mehr mit der Lebenswirklichkeit der Menschen zu tun hat, dann ist es höchste Zeit zu reagieren.

Ja. Ich bin jetzt mal so provokant und sage: Mit Anpassung der Lebenswirklichkeit an das Lehrgebäude. So hat schon das Konzil von Trient etwa die Bischöfe ermahnt, und zwar solche, die "die bischöfliche Würde auf das Schwerste entbehren", weil sie sich gegenüber der weltlichen Obrigkeit kriecherisch benehmen, "als wären sie kleine Ministranten". Zu den Priestern: die Konzilsväter widmeten sich der Frage, was mit Priestern zu geschehen sei, der "seinen Nächsten absichtlich und hinterrrücks umgebracht hat." Er muss "vom Altar weggerissen werden." Die Bischöfe sollen niemanden erlauben, "der öffentlich als Rechtsbrecher bekannt ist, dem heiligen Altar zu dienen oder am Heiligen teilzunehmen." Auch die Gläubigen wurden ins Gebet genommen: kein Lärm und Geschrei in Kirchen, keine "Fress- und Saufgelage" bei Wallfahrten, kein Aberglaube, keine Konkubinen verheirateter Ehemänner, keine Duelle. Das waren die Probleme dieser Zeit. Das Konzil von Trient hat das Lehrgebäude nicht an die Lebenswirklichkeit von Bischöfen, Priestern und Gläubigen angepasst, sondern Ermahnungen ausgesprochen. Die Bischöfe wurden darüberhinaus mit "Pastores, non percussores" ermahnt, sie sollten Hirten sein, keine brutalen Unterdrücker, "den Untergebenen so vorstehen, dass sie nicht über sie herrschen, sondern sie wie Söhne und Töchter und wie Geschwister lieben". Zurechtweisungen sollten "in aller Güte und Geduld" erfolgen. Es wird ein Wort des hl. Leo des Großen zitiert: "Gegenüber jenen, die zurechtzuweisen sind, bewirkt oft Wohlwollen mehr als Strenge, Ermunterung mehr als Drohung, Liebe mehr als Macht." Die Grundrichtung (Erhalten des Lehrgebäudes) stimmt m.E., man könnte das an das 21. Jahrhundert anpassen, in Worten und Taten (z.B. Bischöfe, die mehr dem Weltlichen zugeneigt sind, Priester, die mißbrauchen usw.)

 

Der Graben zwischen Lebenswirklichkeit und Lehrgebäude ist derzeit m.E. nicht so groß, wie er in der Zeit der letzten Prüfung der Kirche sein wird. KKK 657: "Vor dem Kommen Christi muß die Kirche eine letzte Prüfung durchmachen, die den Glauben vieler erschüttern wird. (...) Ein religiöser Lügenwahn bringt den Menschen um den Preis ihres Abfalls von der Wahrheit eine Scheinlösung ihrer Probleme." Erhaltung des Lehrgebäudes, der katholischen Wahrheit, steht also m.E. auf dem Plan, nicht Anpassung.

 

vor 1 Stunde schrieb Moriz:

Wie Kardinal Kurt Koch so schön sagte: " dass die Auslegung des Glaubens an seiner wahren Origo, der Offenbarung Gottes orientiert und so ausgelegt wird, dass er in den jeweiligen geschichtlichen Situationen auch verstanden werden kann und verstanden wird."

Sehe ich auch so. Deshalb braucht es Katechese und Auslegung des Lehrgebäudes so, dass es verstanden wird.

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vor 2 Stunden schrieb Inge33:
vor 4 Stunden schrieb Moriz:

In wie Weit beruht z.B. die Tatsache, daß in der RKK nur Männer Macht haben, auf einem tragfähigen Fundament des Glaubens

Nur ist Machtstreben m.E. kein guter Grund für eine Priesterweihe, auch nicht für Frauen. Deshalb finde ich es auch seltsam, dass die Frage der Frauenordination ausgerechnet im Synodalforum "Macht" thematisiert wird.

Der Foren-Titel ist "Macht- und Gewaltenteilung in der Kirche"

Willst du Machtmissbrauch vermeiden/ erschweren (verhindern wirst du ihn nie) geht das nur über Machtteilung und Gewaltenteilung.

 

Die klerikalen Ämter von Pfarrer bis Papst verstehen sich eigentlich als Dienstämter. Insofern bin ich bei dir, dass das streben nach Macht keine gute Motivation ist um Priester zu werden. 

Dieses Ideal wird aber dadurch kontakarriert, dass die Macht in der Kirche zentral beim Klerus ist.

 

Soll diese absolute Macht nicht korrumpieren muss sie kontrolliert (Gewaltenteilung) und dezentralisiert (Machtteilung) werden. Ein Prinzip das sich in westlichen Demokratien mehr oder weniger bewährt hat.

In der Konsequenz heisst das, dass es zu kurz springt,  wenn nur überlegt wird wie Macht zwischen Klerus und Laien verteilt wird,  sondern mitüberlegt werden muss, wie man Macht zwischen den Geschlechtern verteilt. 

 

Die Frauenordination mag daher nicht an erster Priorität stehen, gehört aber mit rein.

Wäre der Synodale Weg der deutsche Bundestag würde die Frauenordination im Macht-Forum mit beraten, federführend jedoch im Priester- oder Frauen-Forum beraten werden. So arbeitet der Synodale Weg aber nicht. 

 

 

Danke, @Inge33 und Danke, @Moriz für die sachliche, konstruktive und inhaltliche Diskussion. 

bearbeitet von Frank
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vor 8 Stunden schrieb Die Angelika:

 

Ja, dann nutze doch bitte auch deinen Kopf in der Interpretation dieser Aussagen des Paulus und nimm sie nicht wörtlich, sondern beachte den Kontext, in dem Paulus das sagte.

 

Ich interpretiere so, wie es anscheinend Rom interpretiert. Würde Rom wie ich interpretieren, dann wären schon längstens Frauen im Priesterdienst. 

 

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Ich frage mich, wie jemand wie Bischöf Bätzung sich verhalten würde, wenn ein Gläubiger ihm DInge beichtet, die nach Lehre der Kirche Todsünden sind, nach der Privatmeinung von Bischof Bätzing jedoch nicht.

 

Also zum Beispiel jemand hat widernatürliche Unzucht begangen. Er bereut diese schwere Sünde und geht zur Beichte. Er beichtet alles. Normalerweise würder der Priester ihm nun die Lossprechung und ein Bußwerk geben und vielleicht noch einen geistlichen Rat wie er diese Sünde künftig vermeiden kann.

 

Wenn nun aber zufällig jemand wie Bischöf Bätzing im Beichtstuhl sitzen würde, der persönlich der Meinung ist, widernatürliche Unzucht sei gar keine Sünde, sondern eine tolle Sache, wie läuft dann da wohl die Beichte ab? Würde er dann dem Gläubigen die Lossprechung verweigern? Würde er ihn in der Sünde sogar noch bestärken und ihm empfehlen damit weiterzumachen?

 

Was meint ihr?

 

 

 

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vor 2 Stunden schrieb Inge33:
vor 5 Stunden schrieb Moriz:

Man könnte auch sagen: Wenn das Lehrgebäude nichts mehr mit der Lebenswirklichkeit der Menschen zu tun hat, dann ist es höchste Zeit zu reagieren.

Ja. Ich bin jetzt mal so provokant und sage: Mit Anpassung der Lebenswirklichkeit an das Lehrgebäude. So hat schon das Konzil von Trient etwa die Bischöfe ermahnt, und zwar solche, die "die bischöfliche Würde auf das Schwerste entbehren", weil sie sich gegenüber der weltlichen Obrigkeit kriecherisch benehmen, "als wären sie kleine Ministranten". Zu den Priestern: die Konzilsväter widmeten sich der Frage, was mit Priestern zu geschehen sei, der "seinen Nächsten absichtlich und hinterrrücks umgebracht hat." Er muss "vom Altar weggerissen werden." Die Bischöfe sollen niemanden erlauben, "der öffentlich als Rechtsbrecher bekannt ist, dem heiligen Altar zu dienen oder am Heiligen teilzunehmen." Auch die Gläubigen wurden ins Gebet genommen: kein Lärm und Geschrei in Kirchen, keine "Fress- und Saufgelage" bei Wallfahrten, kein Aberglaube, keine Konkubinen verheirateter Ehemänner, keine Duelle. Das waren die Probleme dieser Zeit. Das Konzil von Trient hat das Lehrgebäude nicht an die Lebenswirklichkeit von Bischöfen, Priestern und Gläubigen angepasst, sondern Ermahnungen ausgesprochen. Die Bischöfe wurden darüberhinaus mit "Pastores, non percussores" ermahnt, sie sollten Hirten sein, keine brutalen Unterdrücker, "den Untergebenen so vorstehen, dass sie nicht über sie herrschen, sondern sie wie Söhne und Töchter und wie Geschwister lieben". Zurechtweisungen sollten "in aller Güte und Geduld" erfolgen. Es wird ein Wort des hl. Leo des Großen zitiert: "Gegenüber jenen, die zurechtzuweisen sind, bewirkt oft Wohlwollen mehr als Strenge, Ermunterung mehr als Drohung, Liebe mehr als Macht." Die Grundrichtung (Erhalten des Lehrgebäudes) stimmt m.E., man könnte das an das 21. Jahrhundert anpassen, in Worten und Taten (z.B. Bischöfe, die mehr dem Weltlichen zugeneigt sind, Priester, die mißbrauchen usw.)

Ja. Man hat die Lebensweirklichkeit angeschaut und die Lehre entsprechend angepasst. Vielleicht waren vorher ja keine Fressgelage auf Wallfahrten üblich? Oder gar Wallfahrten unüblich?

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vor 57 Minuten schrieb Guppy:

Ich frage mich, wie jemand wie Bischöf Bätzung sich verhalten würde, wenn ein Gläubiger ihm DInge beichtet, die nach Lehre der Kirche Todsünden sind, nach der Privatmeinung von Bischof Bätzing jedoch nicht.

Er würde ihm die Absolution erteilen. Was sonst?

 

vor 57 Minuten schrieb Guppy:

Also zum Beispiel jemand hat widernatürliche Unzucht begangen.

Welche denn? Den Homunculi wissentlich ihren Blumentopf vorenthalten? Im aristotelischen Weltbild sozusagen Massenmord.

Im modernen Weltbild nicht. Also geht - zu recht! -  niemand mehr davon aus, daß Selbstbefreidigung für Männer eine Todsünde ist.

Auch, wenn 'Die Kirche' diese Ansicht nie offiziell geändert haben sollte - de facto hat sie. Anpassung der Lehre an die Wirklichkeit. (Man könnte auch sagen: Anpassung der Lehre an die tieferen Erkenntisse über Gottes Schöpfung. Es wäre Unsinn, jeder Gamete ein eigenständiges Lebnesrecht zuzubilligen.)

bearbeitet von Moriz
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vor 10 Minuten schrieb Guppy:

Ich frage mich, wie jemand wie Bischöf Bätzung sich verhalten würde, wenn ein Gläubiger ihm DInge beichtet, die nach Lehre der Kirche Todsünden sind, nach der Privatmeinung von Bischof Bätzing jedoch nicht.

 

Also zum Beispiel jemand hat widernatürliche Unzucht begangen. Er bereut diese schwere Sünde und geht zur Beichte. Er beichtet alles. Normalerweise würder der Priester ihm nun die Lossprechung und ein Bußwerk geben und vielleicht noch einen geistlichen Rat wie er diese Sünde künftig vermeiden kann.

 

Wenn nun aber zufällig jemand wie Bischöf Bätzing im Beichtstuhl sitzen würde, der persönlich der Meinung ist, widernatürliche Unzucht sei gar keine Sünde, sondern eine tolle Sache, wie läuft dann da wohl die Beichte ab? Würde er dann dem Gläubigen die Lossprechung verweigern? Würde er ihn in der Sünde sogar noch bestärken und ihm empfehlen damit weiterzumachen?

 

Was meint ihr?

 

 

 

 

 

Ich meine, dass du irgendwie eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Durcheinanderwerfer hast. Du wirfst auch so ziemlich alles durcheinander.

Bischof Bätzing wird mitnichten der Ansicht sein, dass widernatürliche Unzucht keine Sünde sei.

Er ist aber offensichtlich der Ansicht, dass das, was du für widernatürlich Unzucht hältst, nicht widernatürliche Unzucht ist. 

 

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vor 3 Stunden schrieb Spadafora:

es ist vor allem die Schuld von Johannes Paul II. dass die Kirche nur mehr als sexuelle Spass bremse, verstanden und wahrgenommen wird

Es gibt m.E. eine gewisse Fixierung konservativer Kreise auf dieses Thema. Andererseits ist die kirchliche Lehre auch ein besonderer Stein des Anstoßes für die veröffentlichte Meinung.

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vor 18 Minuten schrieb Guppy:

Ich frage mich, wie jemand wie Bischöf Bätzung sich verhalten würde, wenn ein Gläubiger ihm DInge beichtet, die nach Lehre der Kirche Todsünden sind, nach der Privatmeinung von Bischof Bätzing jedoch nicht.

 

Also zum Beispiel jemand hat widernatürliche Unzucht begangen. Er bereut diese schwere Sünde und geht zur Beichte. Er beichtet alles. Normalerweise würder der Priester ihm nun die Lossprechung und ein Bußwerk geben und vielleicht noch einen geistlichen Rat wie er diese Sünde künftig vermeiden kann.

 

Wenn nun aber zufällig jemand wie Bischöf Bätzing im Beichtstuhl sitzen würde, der persönlich der Meinung ist, widernatürliche Unzucht sei gar keine Sünde, sondern eine tolle Sache, wie läuft dann da wohl die Beichte ab? Würde er dann dem Gläubigen die Lossprechung verweigern? Würde er ihn in der Sünde sogar noch bestärken und ihm empfehlen damit weiterzumachen?

 

Was meint ihr?

 

 

 

Wer „widernatürliche Unzucht“ für Sünde hält und tut, braucht einen Psychiater, keinen Priester.

 

Werner

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vor 55 Minuten schrieb Guppy:

Was meint ihr?

Ich meine:

Aus Respekt vor einem heiligen Sakrament verbieten sich solche geschmacklosen Spekulationen?

 

Rum heulen weil jemand es wagt Diskursverweigerer sachlich korrekt als Feiglinge zu bezeichnen aber dann so mit Dreck werfen! Bei so viel Scheinheiligkeit, kann ich nicht so viel fressen wie ich kotzen möchte!

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vor einer Stunde schrieb Guppy:

Ich frage mich, wie jemand wie Bischöf Bätzung sich verhalten würde, wenn ein Gläubiger ihm DInge beichtet, die nach Lehre der Kirche Todsünden sind, nach der Privatmeinung von Bischof Bätzing jedoch nicht.

 

Also zum Beispiel jemand hat widernatürliche Unzucht begangen. Er bereut diese schwere Sünde und geht zur Beichte. Er beichtet alles. Normalerweise würder der Priester ihm nun die Lossprechung und ein Bußwerk geben und vielleicht noch einen geistlichen Rat wie er diese Sünde künftig vermeiden kann.

 

Wenn nun aber zufällig jemand wie Bischöf Bätzing im Beichtstuhl sitzen würde, der persönlich der Meinung ist, widernatürliche Unzucht sei gar keine Sünde, sondern eine tolle Sache, wie läuft dann da wohl die Beichte ab? Würde er dann dem Gläubigen die Lossprechung verweigern? Würde er ihn in der Sünde sogar noch bestärken und ihm empfehlen damit weiterzumachen?

 

Was meint ihr?

 

Ich habe schon mal Sünden gebeichtet (nicht-sexuelle, die gibt's bekanntlich auch) und hatte da das zweifelhafte Vergnügen an einen Priester zu geraten, der mir nicht nur weismachen wollte, daß mein Verhalten gar nicht falsch war, sondern das auch noch so langatmig versuchte, daß das Knien auf der alten Holzplanke schon gefühlt genug Buße war. Irgendwann unterbrach ich ihn (so nach etwa 15 Minuten Monolog) und bat um die Absolution. Die habe ich bekommen.

bearbeitet von rorro
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vor 4 Minuten schrieb rorro:

 

Ich habe schon mal Sünden gebeichtet (nicht-sexuelle, die gibt's bekanntlich auch) und hatte da das zweifelhafte Vergnügen an einen Priester zu geraten, der mir nicht nur weismachen wollte, daß mein Verhalten gar nicht falsch war, sondern das auch noch so langatmig versuchte, daß das Knien auf der alten Holzplanke schon gefühlt genug Buße war. Irgendwann unterbrach ich ihn (so nach etwa 15 Minuten Monolog) und bat um die Absolution. Die habe ich bekommen.

 

Bei welchen Sünden außer den sexuellen gibt es eine derart große Meinungsverschiedenheit, dass beim Beichten derselben sowas passiert?

 

Keine rhetorische Frage, ich bin wirklich neugierig.

bearbeitet von Domingo
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vor 6 Minuten schrieb rorro:

 

Ich habe schon mal Sünden gebeichtet (nicht-sexuelle, die gibt's bekanntlich auch)

Aber die zählen nicht.

 

Werner

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Gerade eben schrieb Domingo:

Keine rhteorische Frage, ich bin wirklich neuguerig.

 

Tja, Deine Neugier werde ich da wohl nicht stillen.

 

Grundsätzlich halte ich es schon für wichtig, daß extremes Skrupulantentum auch im Beichtstuhl vom Priester korrigierend beratend angesprochen wird - doch in meinem Fall war das nicht der Grund. Es gibt also zahlreiche Möglichkeiten prinzipiell.

 

Bei starkem Skrupulantentum besteht die Gefahr, daß a) an der Liebe Gottes gezweifelt wird (was meistens aufgrund der Selbstverachtung geschieht, da man sich selbst nicht nur liebenswürdig hält) und b) daß man sich durch das sehr häufige Beichten die Gnade quasi jedes Mal neu verdienen muß (und dadurch auch verdienen kann).

 

Beides auf je eigene Weise schädlich.

 

Das absolute laissez-faire mit einer gefühlten Heilsgewißheit aufgrund eigener Rechthaberei ("was habe ich denn schon Schlimmes gemacht?") als Gegenteil dessen ist nicht minder gefährlich.

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