Jump to content

Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

Recommended Posts

vor 14 Minuten schrieb laura:

 

Ein paar - unsortierte Thesen - von mir:

1. Die Kirche hat sich bisher in ihren Strukturen der Errungenschaft moderner Gesellschaften, der Gleichberechtigung verweigert. Sie kann m.E. nicht hinreichend begründen, warum sie einerseits die Würde der Frau betont, andererseits dies aber nicht in ihren eigenen Strukturen umsetzt.

2. Nicht alles, was lange gegolten hat ist gut. Nicht alles, was dem Zeitgeist früher Zeiten entspricht, ist ein ewiger Wert. Hier muss die Kirche sehr sorgfältig unterscheiden, was wirklich sinnvolle Tradition ist (ich würde z.B. den absoluten Schutz des Lebens in allen Stadien nennen) und wo sie letztlich dem Zeitgeist vergangener Zeiten frönt. 

3. Ob die Verweigerung der Frauenweihe dem Evangelium entspricht halte ich sowohl für exegetisch als auch für dogmatisch für ausgesprochen fragwürdig. Da schließe ich mich den Dogmatiker*innen an, die zu diesem Thema forschen. 

 

 

ad 1. Die Würde der Frau in kirchlichem Verständnis dürfte etwas grundlegend anderes bedeuten als in der säkularen Welt. Dort gilt es als Zeichen von Würde, Frauen (zumindest nominell) zu Männern zu machen und die genuine Polarität und Alterität der Geschlechter faktisch aufzuheben. 

 

ad 2. Genau das tut die Kirche nach meinem Dafürhalten sehr sorgfältig. Die Reprobation der Frauenordination und der Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ist Ergebnis dieses Unterscheidungsprozesses. 

 

ad 3. Über die Literatur von Raming bis Sattler und von Eckholt bis Knop bin ich durchaus im Bilde. Ich will diesen Arbeiten ihren Eigenwert nicht absprechen, aber ich sehe da nichts, was nicht bereits gesagt worden und durch die Veröffentlichung von OS a priori hinfällig wäre. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Passend zum Thema: der Dogmatiker Karl-Heinz Menke äußert sich zum Nein zur Frauenweihe.

 

Menke "zeigte damit, dass vertrauensvoller Gehorsam gegenüber dem Lehramt keinesfalls bedeutet, das Hirn auszuschalten, sondern dass auf dieser Basis das Ergründen des Willens Gottes stattfinden soll und muss. Es könne sein, dass die Entscheidung nicht plausibel erscheine, aber Plausibilität sei kein Wahrheitskriterium: 'Was mir nicht einleuchtet, kann nicht wahr sein', sei 'schlechte Theologie', sagte der Dogmatiker."

https://www.die-tagespost.de/kirche/synodaler-weg/dogmatiker-menke-nein-zur-frauenweihe-ist-verbindlich-art-233667

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Minuten schrieb Inge33:

"Menke forderte, die Theologie müsse das 'Warum' der Entscheidung besser entfalten."

 

Dem kann man nur zustimmen.

 

Meine Rede. Daran mangelt es ja mit am meisten. Und weshalb? Weil sich der Mainstream der Theologie leider nicht an einer Entfaltung des "Warums" beteiligen will, sondern sich auf die Publikation von Katalogen mit mehr oder weniger überzeugenden Gegenargumenten verlegt hat. Gewissermaßen ein Revival der klassischen katholischen Apologetik, nur mit negativem Ausdruck vor der Klammer. Das ist nicht mein Verständnis von Theologie, die in Übereinstimmung mit der Kirche praktiziert wird. Ich bin da eindeutig auf der Seite Menkes. 

 

Übrigens hat auch Rudolf Voderholzer auf dem Synodalen Weg seinen Anspruch als Lehrer der Theologie ganz ähnlich beschrieben: Multiplikator des Glaubens der Kirche sein, seine historische und ideele Genese darlegen und dadurch die Kirchenlehre plausibilisieren. 

 

Eine Quote, wie oft ein akademischer Theologe pro Vorlesung gegen das römische Lehramt schießen muss, wäre mir in der offiziellen Jobbeschreibung zumindest nicht geläufig. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb Frank:

Ich sag mal so:

Die Männer haben bewiesen das sie es nicht können.

 

Ich würde sagen: diese Männer haben es bewiesen (falls Du das so meinst und nicht da Geschlecht per se).

 

Wenn ich mir die Politik anschaue, sehe ich keinen Vorteil in weiblicher Führung versus männlicher. Sind beide gleich schlecht oder gleich gut. Gleiches gilt für Unternehmen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb Studiosus:

 

 

vor 2 Stunden schrieb Guppy:

 

Die Erstverkündigung ist doch bis heute eine der wichtigsten Aufgaben von Frauen. Wer  liest den kleinen Kindern abends aus der Bibel vor? Wer erzählt ihnen von Jesus? Wer lehrt sie das beten? Wer erklärt ihnen den Glauben? Wer führt sie in kirchliche Traditionen und Feste ein? Priester? Bischöfe? Päpste? Nein es sind in der Regel die Mütter, die das tun. Super wichtige Aufgabe. Aber scheinbar nichts wert in den Augen des fanatischen Feminismus

Wer sagt dass das nichts wert sei?

bearbeitet von Frank
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

3 hours ago, Flo77 said:

Den Umkehrschluss kann ich nicht teilen.

 

Zumindest würde ich keiner Frau in einer solchen Position mehr trauen als einem Mann.

 

Das ist tatsächlich eher so gemeint, wie Frank es verstanden hat: wenn die Bischöfe die ganze Kirchenleitung zu ihrer exklusiven, heiligen Aufgabe erklären, geht damit eine ungeheure Verantwortung einher.

Der Missbrauchsskandal hat gezeigt, dass sie dieser Verantwortung systemisch nicht gerecht geworden sind - dann würde ich schlicht auch mal andere (mit) ranlassen.

Das theologische Brimborium über ihre exklusive, heilige, verehrungswürdige und unfehlbare Leitungsmission ist dann leider nur noch eine selbstgerechte Ausrede.

  • Like 1
  • Thanks 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Stunden schrieb Inge33:

Jesus Christus (und die Apostel) habe also keine Frau unter die Zahl der Zwölf berufen, was als eine bewußte Enscheidung zu sehen ist und nicht als Zeitgeistphänomen aufgefasst werden darf, da er in anderen Belangen mit der zeitgeistbedingten geschlechtsspezifischen Rollenverteilung revolutionär gebrochen hat.

Es ist ja doch interessant, dass das Lehramt hier zur Stützung seiner Position historische Argumente vorträgt: "nicht als Zeitgeistphänomen aufgefasst werden darf" und "mit der zeitgeistbedingten geschlechtsspezifischen Rollenverteilung revolutionär gebrochen hat." Solche Aussagen sind doch sehr "konstruiert" : da Jesu Verhalten Frauen gegenüber "revolutionär" war, hätte er dann auch logischerweise Frauen in den Zwölferkreis berufen. Da er das aber faktisch nicht tat, ist daraus zu schließen, dass er Frauen aus kirchlichen Ämtern ausschließen wollte. Was mich dabei immer wieder wundert: Wenn das Jesus so existentiell wichtig war für die Zukunft "seiner" Kirche, wieso hat er darüber kein einziges Wort verloren, um seinen Willen diesbezüglich eindeutig zu dokumentieren ?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Stunden schrieb Studiosus:

Und so kann der Papst sagen, dass die[se] Kirche nie Frauen ordiniert habe. Natürlich sind das Interpretationen. Authentische Interpretation allerdings, die nicht unbedingt dem Mainstream rezenter Kirchengeschichtswissenschaften oder Exegese entsprechen müssen. Es sind verbindliche Interpretation, die der Papst in Ausübung seines universalen Lehr- und Leitungsamts vorgenommen hat. Das ist eine andere Ebene, eine andere Kategorie. 

 

Die Verengung der rechtgläubigen Kirche auf die Vorform dessen, was sich bis heute unverändert durchgetragen hat, mag dabei dem Differenzierungbemühen des Kirchenhistorikers zuwider laufen. Als theologische Aussage und als Deutung im Lichte des Glaubens hat es seine volle Berechtigung. Denn dass die katholische Kirche kongruent mit der Kirche ist, die Christus gestiftet hat und die er wollte, dürfte trotz aller Aufbrüche der neueren Ekklesiologie weiterhin Glaube der Kirche sein, der sich u. a. am Beispiel der orthodoxen Handhabung des Weihesakraments in der Geschichte bestätigt. 

Diesen Gedanken kann ich gut zustimmen und es ist ja oft erwähntes Faktum, dass die Frage gegenwärtig vom höchsten Lehramt diesbezüglich definitiv entschieden ist und auch, dass durch OS von JPII die Hürden einer möglichen Veränderung maximal hoch sind, dennoch geht die theologische Grundlagenforschung in der Geschichte und Exegese weiter. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 18 Minuten schrieb Cosifantutti:

Es ist ja doch interessant, dass das Lehramt hier zur Stützung seiner Position historische Argumente vorträgt: "nicht als Zeitgeistphänomen aufgefasst werden darf" und "mit der zeitgeistbedingten geschlechtsspezifischen Rollenverteilung revolutionär gebrochen hat." Solche Aussagen sind doch sehr "konstruiert" : da Jesu Verhalten Frauen gegenüber "revolutionär" war, hätte er dann auch logischerweise Frauen in den Zwölferkreis berufen. Da er das aber faktisch nicht tat, ist daraus zu schließen, dass er Frauen aus kirchlichen Ämtern ausschließen wollte. Was mich dabei immer wieder wundert: Wenn das Jesus so existentiell wichtig war für die Zukunft "seiner" Kirche, wieso hat er darüber kein einziges Wort verloren, um seinen Willen diesbezüglich eindeutig zu dokumentieren ?

 

Das sind eben Streitfragen, die man so oder so beantworten könnte. Mich persönlich überzeugt dieser Punkt: Wenn die Schrift - darauf bezieht sich dieses Argument primär - bezeugt, dass Jesus vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Judentümer (die Haltung gegenüber Frauen dürfte sich durch alle Gruppierungen getragen haben) einen revolutionären Umgang mit Frauen gepflegt hat, dann stellt sich die Frage, warum er das mit Bezug auf das, was die Kirche als Einsetzung des Priestertums interpretiert, nicht getan hat.

 

Dann muss man die möglichen Gründe dafür prüfen: Tat er es nicht, weil er den zeitgenössischen religiösen Konsens nicht aufbrechen wollte? Unwahrscheinlich. Andere Stellen legen nahe, dass Jesus sich nicht nur über religiöse Gebote hinweggesetzt hat, was Anstoß erregte, er übt auch deutliche Kritik am Tempelkult und den jüdischen Sacerdotes und Pontifices. 

 

Hat es etwas mit der eschatologischen Wiedersammlung der Zwölf Stämme Israels zu tun, die sich in der Wahl der zwölf männlichen, jüdischen Jünger abbildet? Das wäre eine Spur. Möglich. Als exegetische Erklärung verbreitet. 

 

Ebenso naheliegend wäre aber auch, und so argumentiert auch das Lehramt, dass sich in der Wahl der Zwölf ein souveräner Willensakt Christi ausdrückt, dem sich die Kirche als Vorbild verpflichtet weis. Daraus weiter abzuleiten, dass die Kirche auch nur das in Christi Vollmacht tun kann, was er selbst praktiziert hat, ist eine theologische Konklusion, die mir nachvollziehbar erscheint. Anderen nicht. Für die Materie der Eucharistie wird eine ähnliche Argumentation hingegen viel eher akzeptiert (Brot und Wein als die vorgegebene Materie). Warum eigentlich? Auch hier könnte man anführen, dass Brot und Wein eben geographischer und historischer Ausdruck der Kultur waren, in der Jesus lebte. Warum erlaubt die Kirche dann in Asien nicht Reis und Sake als Materien? Hätte sie die Vollmacht nicht? 

 

 

Man sieht: Es gibt für verschiedene Deutungen mehr oder weniger gute Gründe. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und es gilt noch einmal Studiosus' Hinweis zu beachten, daß wir das Glück haben, mit dem Papsttum eine Instanz zu haben, die die Vollmacht hat, final zu entscheiden und sich dabei des Beistandes des Hl. Geistes gewiß weiß (so arrogant das für Außenstehende erscheinen mag).

Auch wenn viele das in dieser Frage nicht so begrüßen, weil ihnen das Ergebnis nicht paßt, so sehr mögen sie das bspw. in der Abgrenzung zu doktrinellen Fehlern der SSPX.

Die Orthodoxen bspw. sind sich bis heute noch nicht einmal darüber einig, was jetzt genau ein Ökumenisches Konzil ausmacht (denen fehlt irgendwie der Kaiser) und haben grundlegende sakramentale und kanonische Fragen seit Jahrhunderten ungelöst.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Stunden schrieb Studiosus:

Die übergeordnete Frage bei dem ganzen Thema der Reform (ja, ecclesia semper reformanda, aber geordnet und nicht a la Berserker) dürfte doch sein:

 

Ist der Nutzen, der vielfach spekulativ oder fragwürdig erscheint, es wert, das radikal zu verändern, was über die längste Zeit gegolten und großteils auch gute Frucht hervorgebracht hat? Und eine weitere Implikation dieser Frage: Sollte die Kirche riskieren aus der Wahrheit des Evangeliums herauszufallen, nur um sich kurzzeitig Erleichterung zu verschaffen? 

 

Auf diese Frage läuft für mich jede Reformdebatte hinaus. Zum allergrößten Teil würde ich da jeweils mit Nein antworten. 

Die wohl wichtigste Frage dürfte dann ja auch sein: setzt man die Einheit der Kirche aufs Spiel ? Geht man das Risiko einer Spaltung ein ? Wenn man nun das höchste Lehramt in der Kirche vor allem auch als Dienstamt der Einheit versteht, kann man sehr gut nachvollziehen, dass der Papst in dieser Hinsicht auch sehr, sehr zurückhaltend reagiert, was Veränderungen angeht. Es wäre allerdings auch wübschenswert, wenn der Papst danm auch auf diesen Aspekt hinweisen würde.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Minuten schrieb Cosifantutti:

Die wohl wichtigste Frage dürfte dann ja auch sein: setzt man die Einheit der Kirche aufs Spiel ? Geht man das Risiko einer Spaltung ein ? Wenn man nun das höchste Lehramt in der Kirche vor allem auch als Dienstamt der Einheit versteht, kann man sehr gut nachvollziehen, dass der Papst in dieser Hinsicht auch sehr, sehr zurückhaltend reagiert, was Veränderungen angeht. Es wäre allerdings auch wübschenswert, wenn der Papst danm auch auf diesen Aspekt hinweisen würde.

 

Streng genommen wird die Einheit nicht aufs Spiel gesetzt. Wenn man sich die Entwicklungen der letzten 2000 Jahre ansieht, dann würde auch für diesen Fall gelten, dass es weiterhin die eine katholische Kirche gibt. Möglicherweise gibt es ein paar prominente Verschiebungen. Abspaltungen ganzer Teilkirchen würde ich für unwahrscheinlich halten, denn die formalen Abspaltungen existieren bereits in den protestantischen Gemeinschaften, wo die Leute hin könnten. Ebenfalls würde beim Abtritt eines Bischofs das jeweilige Bistum einfach einem anderen Bischof zugeordnet werden. Die Kirche wird natürlich weiter bestehen.

bearbeitet von Sauerteig
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gibt es in der Kirche von heute  überhaupt noch richtiges Spaltungspotenzial? Also unter den Christen, meine ich. Und "richtig" mit Blick auf die Größenverhältnisse etwaiger Abspaltungen.

 

Im vierten Jahrhundert hat, so will es die Legende, jedes Fischweib auf dem Markt über christologische Fragen diskutiert und im Vorfeld der Reformation gab es im Volk ein mächtiges Gären, auf das die Gedanken Luthers aufbauen konnten. Aber heute? 

 

Nehmen wir nur einmal Deutschland und die Frage der Frauenordination: Wieviele Katholiken sind denn de facto aktiv praktizierend? 15 Prozent? Bei 85 Prozent Karteileichen. Gehen wir davon aus, von diesen 15 Prozent sind 10 Prozent für die Frauenweihe. Dann schlagen wir die 85 Prozent Nichtpraktizierende der Fraktion "ist mir egal" zu: Dann ist die riesige Mehrheit in dieser Frage gleichgültig, und zwei im Verhältnis minikleine Minderheiten wollen entweder Änderung oder Beharrung. Ob das für das grosse Schisma reicht? 

 

Abspaltungen, wenn sie denn geschehen, belaufen sich doch schon seit geraumer Zeit in der Größenordnung von mehreren 100 bis vielleicht ein paar 10000. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zumindest sehe ich kein Abspaltungspotential. Manche Leute glauben, da würde sich ein Bischof seine gesamte Diözese schnappen und einen neuen Kirchenverband gründen. Das ist unrealistisch. Unser Erzbischof hat auf dem SW völlig liberal abgestimmt, unser Weihbischof stock konservativ, wo soll da die Grenze verlaufen.

Die Leute werden einfach austreten. Die Progressiven Richtung EKD, die Konservativen Richtung Alte Messe. Das schlimmste ist aus meiner Sicht nicht die Frage, ob unsere Bischöfe liberal oder konservativ sind, sondern dass die DBK gespalten ist. Damit finde ich am schwierigsten umzugehen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 40 Minuten schrieb Sauerteig:

Die Leute werden einfach austreten. Die Progressiven Richtung EKD, die Konservativen Richtung Alte Messe.

 

Und die Mehrheit in Richtung Konfessionslosigkeit. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

5 hours ago, Guppy said:

 

Die Erstverkündigung ist doch bis heute eine der wichtigsten Aufgaben von Frauen. Wer  liest den kleinen Kindern abends aus der Bibel vor? Wer erzählt ihnen von Jesus? Wer lehrt sie das beten? Wer erklärt ihnen den Glauben? Wer führt sie in kirchliche Traditionen und Feste ein? Priester? Bischöfe? Päpste? Nein es sind in der Regel die Mütter, die das tun. Super wichtige Aufgabe. Aber scheinbar nichts wert in den Augen des fanatischen Feminismus

In den Augen der Kirche genausowenig. Sieht man ja an den Argumenten der Glaubenswächter. Die Kirche müsste daran jedoch ein weit grösseres Interesse haben als die "fanatischen Feministen". Denen kann das hinten links vorbeigehen, das ist schon klar.

bearbeitet von phyllis
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Stunden schrieb Guppy:

 

Die Erstverkündigung ist doch bis heute eine der wichtigsten Aufgaben von Frauen. Wer  liest den kleinen Kindern abends aus der Bibel vor? Wer erzählt ihnen von Jesus? Wer lehrt sie das beten? Wer erklärt ihnen den Glauben? Wer führt sie in kirchliche Traditionen und Feste ein? Priester? Bischöfe? Päpste? Nein es sind in der Regel die Mütter, die das tun. Super wichtige Aufgabe. Aber scheinbar nichts wert in den Augen des fanatischen Feminismus

 

Umgekehrt:

Das erfährt keine echte Wertschätzung durch die rk Kirche.

All das tun Frauen, all das habe auch ich bei meinen Kindern getan.

Aber all das dürfen Frau als etwas Selbstverständliches nur im häuslichen Rahmen tun. Sobald sie sich in Richtung Gemeinde bewegen, sind sie auf Gedeih und Verderb auf die Geistlichkeit angewiesen, werden oftmals behandelt, als seien sie religiöse Analphabeten und verstünden von Erziehung allein deshalb weniger als selbst der gegenüber Kindern empathieloseste Geistliche, weil es sich ja um religiöse Erziehung handelt.

 

Da bereitet man z.B. seine Kinder auf den Ministrantendienst vor, sie wollen das voller Begeisterung tun und nach knappen Jahr schmeißt die 10jährige Tochter hin mit einer Begründung, die einem als Eltern fast das Herz zerreißt. 

Und klar, da würde dann selbstverfreilich die schlimme Tochter nicht demütig genug erzogen, um die vom Pfarrer geforderten Absurditäten fromm zu ertragen. 

Oder würde sie vielleicht schlichtweg zu selbstbewusst erzogen, sodass sie sich beginnenden Machtmissbrauch bereits im zartenKindesalter zu entziehen traute?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Stunden schrieb Studiosus:

 

Wie gesagt, ich sehe keinen Mehrwert darin, ein zweites Geschlecht zu beteiligen, das dieselben Fehler macht. Dass männlich und weiblich sich in dieser Hinsicht (dem Kirchenregiment) dergestalt ergänzten, dass eines des anderen Problemfelder kompensiert, halte ich für Spekulation. Oft kommt dann nur Versagen im Quadrat dabei raus. Dann kann man auch die Herren alleine weitermachen lassen. 

 

Nun, der Mehrwert bestünde vielleicht ja schon allein darin, dass die rk Kirche weniger als patriarchalistische Glaubensgemeinschaft wahrgenommen würde.

Klar, kann man "die Herren alleine weitermachen lassen". Deine Haltung vertreten auch immer mehr Frauen, ziehen die Konsequenz, schütteln sich nach jesuanischem Ratschlag den Staub von den Füßen und begeben sich an Orte, an denen sie mit all ihren Talenten erwünscht sind, ohne dass ihnen geistliche Herren meinen Kraft ihres Geschlechts vorschreiben zu dürfen, welche Talente Gott ihnen angeblich gar nicht gegeben haben kann.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Stunden schrieb Inge33:

Ich nehme noch unsere großen Heiligen dazu: eine hl. Teresa von Avila, eine hl. Catarina von Siena, eine hl. Teresa von Avila, eine hl. Teresia Benedicta vom Kreuz usf.

 

Dann beschäftige dich mal intensiver mit dem Leben einer Teresa von Avila

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Stunden schrieb Inge33:

Es läuft gerade ein breiter angelegtes Projekt "Forschungsverbund ForuM" (Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland), an der sich die EKD mit  3,6 Millionen Euro beteiligt. Ergebnisse werden im Herbst 2023 erwartet.

 

Woraus nur kaum Schlüsse zur hier diskutierten Dominanz von Männern in geistlichen  Leitungsfunktionen  und Missbrauch gezogen werden kann, weil a) die evangelische Kirche keine solche Geistlichkeit kennt und b) die erste Frau erst 1958 als Pastorin ordiniert wurde

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Stunden schrieb Studiosus:

In vielerlei anderen Bereichen sind Frauen vollkommen selbstverständlich zu beteiligen, worunter auch Ehe und Prokreation gehören.

 

Ach ja?

Und selbstverständlich weißt du Kraft deiner äußeren Geschlechtsmerkmale, wo Menschen ohne deine Geschlechtsmerkmale zu beteiligen sind und wo nicht.

Allein deine Formulierung "sind zu beteiligen" ist eine Unverschämtheit. Menschen ohne deine Geschlechtsmerkmale sind natürlich von geringerem Rang, sodass du , aber nicht sie selbst, darüber entscheiden können, wo sie beteiligt werden. Ihr persönliches Wollen ist belanglos, die Herren der Schöpfung teilen ihnen zu, was sie tun können und was nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Stunden schrieb Studiosus:

Meine Rede. Daran mangelt es ja mit am meisten. Und weshalb? Weil sich der Mainstream der Theologie leider nicht an einer Entfaltung des "Warums" beteiligen will, sondern sich auf die Publikation von Katalogen mit mehr oder weniger überzeugenden Gegenargumenten verlegt hat. Gewissermaßen ein Revival der klassischen katholischen Apologetik, nur mit negativem Ausdruck vor der Klammer. Das ist nicht mein Verständnis von Theologie, die in Übereinstimmung mit der Kirche praktiziert wird. Ich bin da eindeutig auf der Seite Menkes. 

 

Übrigens hat auch Rudolf Voderholzer auf dem Synodalen Weg seinen Anspruch als Lehrer der Theologie ganz ähnlich beschrieben: Multiplikator des Glaubens der Kirche sein, seine historische und ideele Genese darlegen und dadurch die Kirchenlehre plausibilisieren. 

 

Eine Quote, wie oft ein akademischer Theologe pro Vorlesung gegen das römische Lehramt schießen muss, wäre mir in der offiziellen Jobbeschreibung zumindest nicht geläufig. 

Danke. Ich fand den Aufsatz von Bischof Voderholzer "Christusrepräsentation und Priestertum der Frau", Bestandteil in einem von Jan-Heiner Tück und Magnus Striet (sic!) 2021 herausgegebenen Sammelband dazu auch sehr erhellend.

 

Darin steht zum Beispiel in einer Fußnote: "am 28. Oktober 1995, hat die Glaubenskongregation [in einem Responsum] auf den Zweifel, ob die in 'Ordinatio sacerdotalis' vorgelegte Lehre endgültig sei und zum Glaubensgut gehöre, mit 'Ja' geantwortet."

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Stunden schrieb rorro:

mit dem Papsttum eine Instanz zu haben, die die Vollmacht hat, final zu entscheiden

Nun ist die Vollmacht doch gegeben?

Was denn nun, Vollmacht oder keine Vollmacht? Ihr Lehramtsfans wisst auch nicht, was ihr wollt.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

1 minute ago, Werner001 said:

Nun ist die Vollmacht doch gegeben?

Was denn nun, Vollmacht oder keine Vollmacht? Ihr Lehramtsfans wisst auch nicht, was ihr wollt.

 

Werner

 

Die Neigung von uns Menschen: man hätte gern bestätigt, was man sowieso meint oder glaubt. 

(Weswegen eine weise Kirche da eben nicht so genau nachfragt.)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...