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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 15 Minuten schrieb Chrysologus:

Wie kommst du auf die Idee, Lüdecke sei progressiv?

Aus Rezensionen seines 2021 veröffentlichten Buches "Die Täuschung -  Haben Katholiken die Kirche, die sie verdienen?" und Interviews mit ihm. Das hierarchische System der Kirche blockiere Kirchenreformen. Im oben verlinkten Interview spricht er sich zudem für eine progressive Korrektur des kirchlichen Arbeitsrechtes aus. Allerdings ist er als eingefleischter Kirchenrechtler nüchterner Realist und dämpft mit kirchenrechtlichen Argumenten Reformerwartungen. Eigentlich bleibt einem mit dieser Perspektive nichts mehr anderes übrig, als sich dem System zu fügen oder auszutreten.

 

 

 

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nein es gibt noch Option 3
ich erinnere an Henri de Lubac 1958 stand er noch unter Strafmaßnahmen 1962 war er Peritus des Konzils und gestorben ist er als Kardinal
https://de.wikipedia.org/wiki/Henri_de_Lubac
 das System unter druck setzten mit allen Mitteln und wirklich jedes Mittel gebrauchen

'das hat immer wieder funktioniert Mischehe Ministrantinnen ect .
 

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vor 2 Stunden schrieb Inge33:

Vor dem ad-limina-Besuch hat der progressive Emeritus im Kirchenrecht, Norbert Lüdecke, im Deutschlandfunk in einem achtminütigen Podcast eine ernüchternde Erfolgseinschätzung abgegeben. Reformwillige mit klarem Blick werde das Ergebnis nicht überraschen, die anderen würden eine weitere Enttäuschung erleben:

 

https://www.deutschlandfunk.de/kann-der-papst-den-synodalen-weg-stoppen-kirchenrechtler-n-luedecke-zu-rombesuch-dlf-7187bfe3-100.html

 

Danke für den Link.
Als ich diesen Thread eröffnete, habe ich überlegt, ob ich hinter "Synodaler Weg schon versperrt" ein Fragezeichen oder ein Ausrufezeichen setzen soll. Es scheint in Richtung Ausrufezeichen zu gehen.

Gut gefallen hat mir die Formulierung von Prof. Lüdecke, die katholische Kirche sei nach wie vor fixiert auf eine "heteronormative Koitalmoral". Treffender Begriff.

 

 

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vor 1 Stunde schrieb Shubashi:

Einen wichtigen praktischen Unterschied machen Frauen in Führungspositionen also vielleicht doch - seit die EKD in allen Spitzenpositionen weiblich besetzt ist, geht es mit der Aufklärung voran.

 

Das beantwortet meine Frage, die ich vor nunmehr vielen Seiten stellte.

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vor 2 Stunden schrieb Shubashi:

ob die Botschaft Christi noch glaubwürdige Botschafter in dieser Gesellschaft haben könnte.

Was ist das eigentlich, diese oft genannte „Botschaft Christi“?

Was gehört dazu? Da gibt es ja viele unterschiedliche Ansichten.

- liebe deinen Nächsten wie dich selbst

- Frauen können nicht geweiht werden

- der Stammapostel empfängt die aktuellen Offenbarungen 

- Sex ist generell und immer Sünde, einzige Ausnahme, wenn er in einer kirchenrechtlich gültigen Ehe ohne künstliche Verhütung vollzogen wird

- der Papst hat immer Recht ind überall das Sagen

- der Wachtturm erklärt letztgültig die Offenbarung

 

Alles angeblich wichtige Bestandteile der „Botschaft Christi“

 

Werner

 

bearbeitet von Werner001
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23 minutes ago, Werner001 said:

Was ist das eigentlich, diese oft genannte „Botschaft Christi“?


Da kann ich nur persönlich antworten, und folge da der für mich überzeugendsten Überlieferung der Evangelien, z.B.

Quote

In jener Zeit, als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie bei ihm zusammen. Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn: Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste? Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.

Matthäus 22, 34-40


Ich zitiere es bewusst mal aus einer katholischen Website, die gleichzeitig sehr typisch kommentiert.

Darin findet sich einerseits ein Bekenntnis zur spezifischen spirituellen  christlichen Liebesmystik in Form eines Bernhard-Zitats, dass ich auch aus eigener kontemplativer Erfahrung nachvollziehen kann.

Zum anderen stammt es von einer ziemlich aktiven norddeutschen Pastoralreferentin, die in meinem alten Heimatbistum wohnt, und so eben ein zeitgemäßes katholisches Leben führt, in dem Frauen einen selbstverständlichen Platz in Verkündigung und Verwaltung einnehmen.

Ich kenne sie jetzt nicht persönlich, aber sie klingt für mich wie jemand, der eher ein „normales“ modernes Leben führt, in dem zwar die Anregungen der Tradition leben, aber die ganze Überspanntheit fehlt, mit der „Kirche“ heute immer wieder idealisiert wird, bloß um sie nicht ganz nüchtern-soziologisch als Institution in der Krise analysieren zu müssen.

Oder um es kurz zu fassen:

Der Kern christlicher Botschaft ist etwas ungemein persönliches, was mich einerseits unmittelbar auf meine Mitmenschen, aber auch auf unser Potential als „fantastische“ Wesen in einem nur sehr begrenzt beherrsch- und begreifbaren Universum verweist.

Das ganze unübersichtliche „Gewusel“ (bei Husserl so nett „Sedimentation“ genannt) aus Millionen dazu angesponnenen Sätzen interessiert dazu allenfalls als Kommentar.

 

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vor 5 Stunden schrieb Shubashi:

Einen wichtigen praktischen Unterschied machen Frauen

Das Argument, dass Frauen Missbrauchsaufarbeitung in Gang bringen, kann ich für das linksliberale Milieu bestätigen (im katholischen Bereich war es ein Jesuit). Alice Schwarzer hat 1973 zum ersten Mal von Missbräuchen an Mädchen gehört, sich dann umfassend kundig gemacht und ihre Recherchen zu Taten und sexualideologischen Hintergründen 1977 in einem Dossier in der Emma veröffentlicht. Das ist heute noch lesenswert. Es blieb von der allgemeinen Öffentlichkeit leider unbeachtet, sie war ihrer Zeit voraus. Die dann gegründeten Vereine wie Wildwasser oder Zartbitter waren auch frauendominiert. Die Frauen wollten vor allem die Mädchen schützen, homosexueller Missbrauch stand meines Wissens noch nicht besonders im Focus.

 

Das Veto-Recht der Betroffenen in der EKD-Aufarbeitung klingt gut. Es würde mich in diesem Zusammenhang interessieren, wer über die Zusammensetzung des Synodalen Weges entschieden hat. Um die Überlebenden sollte es ja schließlich gehen, legitimiert sich der Synodale Weg ja durch die MHG-Missbrauchsstudie. Warum sind keine Betroffenen vertreten, sondern nur andere Lobbygruppen? Es scheint niemanden aufzufallen. Als Überlebende würde mich das enorm stören.

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vor 2 Stunden schrieb Shubashi:

Da kann ich nur persönlich antworten

Ja, so ist das wohl, und da liegt der Hund begraben.

Wie soll „die Kirche“ etwas „authentisch“ verkünden, was jeder subjektiv und persönlich anders empfindet? 
 

Werner

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vor 42 Minuten schrieb Inge33:

. Warum sind keine Betroffenen vertreten, sondern nur andere Lobbygruppen? Es scheint niemanden aufzufallen. Als Überlebende würde mich das enorm stören.

Sie sind vertreten. Johannes Norpoth ist z.B. im Betroffenenbeirat.

Meines Wissens wurden darüber hinaus auch Betroffene  gehört, ob in der Vollversammlung oder in einem Forum weiss ich nicht.

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vor 3 Stunden schrieb Shubashi:


Äh, Verzeihung, so vergeßlich zu sein:

wie war die Frage noch?

 Ich habe @laura gefragt, wie es um die evangelischen Kirchen missbrauchsweise bestellt ist. Sie schrieb, dass ein gemischtgeschlectliches Priestetum diesbezüglich besser sei als ein rein männliches (oder rein weibliches). Es ging mir also um einen empirischen "Test" dieser Behauptung.

 

Also hatte das nichts mir Dir oder Deiner scheinbaren Vergesslichkeit zu tun.

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vor 2 Stunden schrieb Inge33:

Alice Schwarzer hat 1973 zum ersten Mal von Missbräuchen an Mädchen gehört


Meinst Du von ganz kleinen Mädchen durch ihre Eltern oder sonstige Erziehungsberechtigte, oder in einem anderen spezifischen Milieu? Oder wusste man bis 1973 wirklich nicht, dass es sowas wie sexuellen Missbrauch gibt?

bearbeitet von Domingo
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OT: Danke für die auf den letzten Seiten (fast) durchgehend sehr lesenswerten Posts, die viele „Ich-Botschaften“ zur Srache brachten, m.E. auch erstaunliche Gemeinsamkeiten hervorbrachten und sich gerade nicht an den vorhergehenden Posts von anderen abarbeiten wollten!

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vor 17 Stunden schrieb Studiosus:

 

Überzeugt von dem, was er öffentlich zu vertreten antritt, und seiner Sendung in und für die Kirche. 

 

Bereit, freiwillig und mit den besten Absichten auf Ehe und Familie zu verzichten und sich der zölibatären Lebensform zuzuwenden, um ganz für den Dienst an Gott und den Menschen frei zu sein. 

Ich überlege gerade, ob es ist gar nicht so sehr der Zölibat ist, der jungen Menschen heute nicht mehr vermittelbar ist, sondern die lebenslang gültige Entscheidung, die abschreckt!? Es ist eben nicht mehr der Normalfall, dass man nach der Lehre oder dem Studium in einem Beruf/in einer Firma anfängt und bis zur Rente dort beschäftigt bleibt – Karriereschritte je nach Wunsch und Möglichkeiten. 

Ich denke, ein junger Mensch heute hat viel mehr Möglichkeiten – und mag sich darum vielleicht auch nicht schon als 19-, 20-jähriger festlegen, einen einzigen Beruf, ein Lebensmodell für viereinhalb, fünf Jahrzehnte durchzuhalten. Und Priester ist halt in aktueller [mindestens RKK-] Definition eine Lebensaufgabe. 

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vor 2 Stunden schrieb Inge33:

Es würde mich in diesem Zusammenhang interessieren, wer über die Zusammensetzung des Synodalen Weges entschieden hat.

Schlussendlich die Bischöfe. Beschwere dich bei denen.

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vor 21 Minuten schrieb o_aus_h:

Ich überlege gerade, ob es ist gar nicht so sehr der Zölibat ist, der jungen Menschen heute nicht mehr vermittelbar ist, sondern die lebenslang gültige Entscheidung, die abschreckt!? Es ist eben nicht mehr der Normalfall, dass man nach der Lehre oder dem Studium in einem Beruf/in einer Firma anfängt und bis zur Rente dort beschäftigt bleibt – Karriereschritte je nach Wunsch und Möglichkeiten. 

Ich denke, ein junger Mensch heute hat viel mehr Möglichkeiten – und mag sich darum vielleicht auch nicht schon als 19-, 20-jähriger festlegen, einen einzigen Beruf, ein Lebensmodell für viereinhalb, fünf Jahrzehnte durchzuhalten. Und Priester ist halt in aktueller [mindestens RKK-] Definition eine Lebensaufgabe. 

 

Da ist viel Richtiges dran. Es ist auch das Zögern junger Leute, gerade im Bereich von Bindungen, endgültige oder zumindest verbindliche Entscheidungen zu treffen. Das zeigt sich im Berufsleben, aber auch im persönlichen Bereich. Es ist ja nicht so, als sei die (christliche) Ehe davon nicht auch betroffen. 

 

Was bei den Priesterberufungen dazu kommen dürfte, ist der eklatante Wegfall einer diese Entscheidung und Lebensführung mittragenden Gemeinschaft. Damit meine ich nicht zwingend die Volkskirche, aber entgegen der Erwartung, dass ein schrumpfendes Kirchenvolk seine Priester oder den Entschluss, Priester zu werden, mehr supporten würde, nehme ich Gegenteiliges wahr. Mir scheint, die Absicht, Priester werden zu wollen, ist heute innerkatholisch zumindest in Deutschland umstritten wie nie vorher. 

bearbeitet von Studiosus
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2 hours ago, Inge33 said:

Das Veto-Recht der Betroffenen in der EKD-Aufarbeitung klingt gut. Es würde mich in diesem Zusammenhang interessieren, wer über die Zusammensetzung des Synodalen Weges entschieden hat. Um die Überlebenden sollte es ja schließlich gehen, legitimiert sich der Synodale Weg ja durch die MHG-Missbrauchsstudie. Warum sind keine Betroffenen vertreten, sondern nur andere Lobbygruppen? Es scheint niemanden aufzufallen. Als Überlebende würde mich das enorm stören.


Ich habe mir das Vorspiel des „Synodalen Weges“ noch mal angeschaut, und zwar aus zwei Perspektiven, einer Selbstdarstellung und aus einer kritischen Perspektive.

Interessant finde ich, dass der „Synodale Weg“ von den Bischöfen initiiert wurde, dann aber wohl der Druck diverser Gruppen den Bischöfen tlw. das Heft des Handelns aus der Hand genommen hat.

Die Missbrauchsbetroffenen scheinen mir schon nicht unbedingt als gewichtigster Akteur des Unternehmens, es ist nicht mal Leitthema eines der vier Hauptforen. Dass die Missbrauchstaten, Aufklärung und Prävention, so nicht von anderen Themen überrollt werden, ist da genau wie gesichert?

Die Kritiker hingegen scheinen v.a. eine Sorge zu haben: dass der Vatikan das bloß schnell alles verbietet, obwohl sie ziemlich genau aufzeigen, welchen Bedeutungsverlust die Kirche insgesamt in den letzten Jahrzehnten erlitten hat. Dass aber ein autoritäres Verbot aus Rom und strukturkonservatives Messaging daran etwas ändern könnten, ist schon extrem blauäugig.

Es ist auch unklar, wer genau hinter der Kritik steht, als Namen fallen nur zwei konsevative Medienmänner, Bernhard Meuser und Martin Grünewald auf. Für irgendwelche kirchliche Vielfalt oder Missbrauchsaufklärung stehen die jetzt auch nicht gerade.

Und „homosexuelle Segnungen“ sind kein alleiniger deutscher Sonderweg, das ist genauso „synodal“ in den USA angeregt wie von den flämischen Bischöfen angeregt.

Die Missbrauchsopfer dürften bei Reformern wie Gegenreformern kaum damit rechnen, unbedingt ohne Hintergedanken unterstützt zu werden,

bearbeitet von Shubashi
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Ich denke, man kann ebenfalls in kritischer Perspektive anmerken, dass die deutsche Bischofskonferenz formaliter diesen Prozess, genannt Synodaler Weg, initiiert hat, aber von Anfang an klar und Bedingung war, dass die Laien - in Gestalt des ZDK - hier federführend, wenn auch nicht vollkommen paritätisch, mittun würden. Das haben die Bischöfe eingekauft und gut geheißen. Und wie das üblich ist, wenn Laien in der Kirche zu viel Bedeutung beigemessen wird, hat sich das recht schnell verselbstständigt und die Laien, insbesondere aus der kirchen- und lehramtsfernen deutschen Universitätstheologie, haben das Heft in die Hand genommen (zumindest, wenn man nicht auf den blossen Buchstaben der Satzung, sondern das öffentliche Gebaren schaut). 

 

Das alles läuft ferner unter dem Rubrum "Konsequenzen aus der Missbrauchskrise", so war es zumindest gedacht und dieser Gründungsmythos hat sich mittlerweile überall verfestigt. Ein zweiter Blick auf Themensetzung und Schwerpunkte dürfte allerdings klar machen (wenn man nicht absichtlich blind sein will), dass der Synodale Weg mit Missbrauchsaufarbeitung so rein gar nichts zu tun hat. Man hat das als Aufhänger gewissermaßen gekapert, weil das gut ankommt. Wer ist schon gegen die Aufklärung und Verhinderung sexuellen Missbrauchs in der Kirche? Ein paar Wohlmeinende glauben auch tatsächlich, es ginge darum. 

 

Dabei dürfte nach diversen Sitzungen, die bereits hinter uns liegen, klar geworden sein, dass hier lediglich die Gunst der Stunde von ZDK et al. genutzt wurde, um jahrzehntealten Uralaforderungen von WisiKi bis Kirchenvolksbegehren endlich im Tandem mit einem Großteil der Bischöfe zum Durchbruch zu verhelfen. Um Missbrauch geht es höchstens am Rande und wenn Herr Norpoth als Feigenblatt mal reden darf. 

 

In Rom scheint man den deutschen Lausbuben von Anfang an nicht recht abgekauft zu haben, dass es hier um Missbrauchsaufarbeitung geht. Daher die Vorbehalte, daher die Reaktionen, daher der Papstbrief, daher die Note aus dem Staatssekretariat, daher der Beinahe-Abbruch letzte Woche. Es kann angenommen werden, dass Rom mit Argusaugen die weitere Entwicklung verfolgen wird, es sei den Deutschen geraten, die Einwände einzuarbeiten. 

 

Die echte Missbrauchsaufarbeitung wiederum, die der Synodale Weg nur nominell betreibt, müsste in den Diözesen stattfinden. Dort findet er nicht statt, was durch besonderen Einsatz mancher Episkopen für die Anliegen des SW geschickt kaschiert wird. Ein Berliner würde jetzt sagen: Nachtigall, ick hör dir trappsen.

 

Der Synodale Weg ist deshalb ein Meisterstück für das, was man gemeinhin Missbrauch mit dem Missbrauch nennt, und das von allen Seiten. 

bearbeitet von Studiosus
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vor einer Stunde schrieb Shubashi:

Es ist auch unklar, wer genau hinter der Kritik steht, als Namen fallen nur zwei konsevative Medienmänner, Bernhard Meuser und Martin Grünewald auf.


Bernhard Meuser ist übrigens selbst Missbrauchsopfer eines Pfarrers und dürfte gerade deshalb so kritisch sein.

 

https://youtu.be/rFeNR1_bHS4

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vor 23 Stunden schrieb laura:

Seit mindestens 30 Jahren erlebe ich jedoch einen ständigen Abbau. Die Gottesdienste, die mir viel bedeutet haben, gibt es nicht mehr, werden abgeschafft ("keine personellen Ressourcen") etc.. Stattdessen gibt es zwar noch Eucharistiefeiern, aber die sind oft mehr als lieblos, schwache Predigten, unmotivierte Priester, wenig Leute. Viele üble Skandale rund um Priester in meiner unmittelbaren Umgebung - leider wirklich eher der Regelfall denn die Ausnahme. 

Mir geht der Raum für meinen Glauben verloren, es gibt keine Gottesdienste mehr (in erreichbarer Nähe), in denen ich meine Beziehung zum Herrn leben kann. 

Zahllose Weggefährten, die Priester oder Ordensleute waren, haben das Handtuch geworfen. Wir reden nicht von 3-4 Leuten, sondern von ca 25-30. 

 

Gleichzeitig erlebe ich viele Frauen und verheiratete Männer, die sich gerne einbringen würden. Die sich zum Priestertum berufen fühlen - die "man" aber nicht machen lässt, weil eben nur zölibatäre Männer Priester werden dürfen. Sie möchten diese Kirche mit tragen, aufbauen - und werden gleichzeitig ständig strukturell daran gehindert. Lieber eine lieblose Messe mit einem Priester mit mäßigen Deutschkenntnissen als eine Wortgottesfeier mit einer motivierten und kompetenten Frau. 

 

Das ist extrem schmerzhaft. Das, was ich liebe, stirbt vor sich hin und gleichzeitig lässt man mich nicht den Beitrag leisten, der meinen Charismen entspricht. 

 

Das kann ich sehr gut nachvollziehen, dass das alles, was du so anschaulich beschreibst, sehr schmerzhaft ist. Auch zu erleben, dass wohl auch etliche Priester und Ordensleute aus deinem Bekanntenkreis mit Viel Engagement und Idealismus gestartet sind und inzwischen "aufgegeben" haben....

 

Natürlich könnte man jetzt "hochrechnen" wie viel "lebendiger" auch heute noch Gemeinden sein könnten, wenn es kein Zölibat gäbe und Priesterweihen für Frauen. 

 

An der allgemeinen soziologischen Entwicklung würde das nach meinem Eindruck überhaupt nichts ändern: der schon oft beschriebene Abschied von der Kirche als "Volkskirche" mit allen damit zusammenhängenden ( auch schmerzlichen ) Veränderungen und in dem Sinn auch "Verlusten"

 

Wenn die Kirche vor ca 40 oder 50 Jahren die Zölibatspflicht für Priester abgeschafft hätte und jetzt Priesterinnen weihen würde, dann wäre es vielleicht unserer Generation vergönnt, auch im Alter noch blühende katholische Landschaften zu erleben.

 

Der "Strukturwandel der Kirche" ( vgl. Karl Rahner 1972 ) würde sich dann lediglich um ein bis zwei Generationen verzögern. Jetzt erleben wir eben schon diesen unaufhaltsamen Niedergang und das Ende der Kirche in der soziologischen Gestalt der "Volkskirche".... 

 

Es hilft nichts, es bringt auch nichts, rein im "Schmerz" über das Absterben dieser "Volkskirche" zu verharren, es bringt auch nichts, auf irgend jemand in der Kirche "wütend" zu sein. 

 

Wir können uns die Zeit nicht aussuchen, in der wir unsere Leben in der Kirche verbringen. Es gab mal eine Zeit, da gab es gleichzeitig drei Päpste...

 

Es gab eigentlich nie eine Zeit  in der Kirche, die in irgendeiner Form "ideal" war. Jede Zeit der Kirche hatte ihre speziellen Herausforderungen, Fragestellungen, "Streitpunkte".

 

Schon in der Gemeinde in Korinth gab es zur Zeit von Paulus "Parteiungen", Spaltungen. 

 

Dass das Absterben der Kirche als "Volkskirche" eine unumstößliche und unwiderrufliche soziologische Tatsache ist, kann man schon daran sehen, dass in Bezug der Austrittszahlen die Entwicklung in den beiden Konfessionen in Deutschland seit 1950 bis heute absolut parallel ist. Also vollkommen unabhängig von irgendwelchen konkreten Entscheidungen, Handlungen oder Positionierungen der beiden Konfessionen.

 

Was jeder und jede von uns machen kann: für sich schauen und überlegen, wo und wie man sich in der Kirche z.B. auf Gemeindeebene nützlich machen kann, das kann entsprechend den eigenen Talenten / Fähigkeiten ja sehr vieles sein.....

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vor 6 Minuten schrieb Cosifantutti:

Dass das Absterben der Kirche als "Volkskirche" eine unumstößliche und unwiderrufliche soziologische Tatsache ist, kann man schon daran sehen, dass in Bezug der Austrittszahlen die Entwicklung in den beiden Konfessionen in Deutschland seit 1950 bis heute absolut parallel ist. Also vollkommen unabhängig von irgendwelchen konkreten Entscheidungen, Handlungen oder Positionierungen der beiden Konfessionen.

 

Das scheint mir der entscheidende Punkt zu sein! Um dafür eine Erklärung zu finden (wenn man das denn überhaupt will, was ich mittlerweile stark bezweifle), muß man sich also anschauen, was diese zwei Kirchen gemeinsam haben, nicht was sie unterscheidet.

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vor 44 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Das scheint mir der entscheidende Punkt zu sein! Um dafür eine Erklärung zu finden (wenn man das denn überhaupt will, was ich mittlerweile stark bezweifle), muß man sich also anschauen, was diese zwei Kirchen gemeinsam haben, nicht was sie unterscheidet.

Ich habe mir heute nochmals die Zahlen der Kirchenaustritte seit 1950 bis heute angeschaut und verschiedene grafische Darstellugen hierzu. Es ist doch schon vollkommen verblüffend, wie absolut parallel die Entwicklung seit nunmehr 70 Jahren verläuft. Da dürfen dann konfessionsspezifische Gründe in Bezug auf diesen langen Zeitraum keinerlei Bedeutung haben.....

bearbeitet von Cosifantutti
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vor 1 Minute schrieb Cosifantutti:

Ich habe mir heute nochmals die Zahlen der Kirchenaustritte seit 1950 bis heute angeschaut und verschiedene grafische Darstellugen hierzu. Es ist doch schon vollkommen verblüffend, absolut parallel die Entwicklung seit nunmehr 70 Jahren verläuft. Da dürfen dann konfessionsspezifische Gründe in Bezug auf diesen langen Zeitraum keinerlei Bedeutung haben.....

 

Ich kann dir nicht widersprechen. Umso unerklärlicher ist, wie die Diskussion darüber gerade in der kath. Kirche geführt wird. Einen Abklatsch davon sieht man ja auch hier. 

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vor 38 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Das scheint mir der entscheidende Punkt zu sein! Um dafür eine Erklärung zu finden (wenn man das denn überhaupt will, was ich mittlerweile stark bezweifle), muß man sich also anschauen, was diese zwei Kirchen gemeinsam haben, nicht was sie unterscheidet.

Das ist doch mal ein sehr vernünftiger Vorschlag. Warum hört niemand auf dich ?

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