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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 1 Minute schrieb Merkur:

Was ist daran nicht unproblematisch? 

Na ja, wenn ich eine Pizzeria betreiben würde und immer mehr Kunden wegblieben und sagen würden "Ihre Pizza ist von so schlechter Qualität, dass die Tiefkühlpizza besser schmeckt" würde ich schon nachdenken, oder?

Die Leute bleiben ja nicht weg, weil sie das "Produkt" (den christlichen Glauben) ablehnen, sondern die Art und Weise, wie es "präsentiert" (gelebt und verkündet) wird.

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vor 7 Minuten schrieb laura:

Na ja, wenn ich eine Pizzeria betreiben würde und immer mehr Kunden wegblieben ...

Das ist ja gerade nicht so. Wenn es so wäre, müßte die Anzahl der Katholiken weltweit abnehmen.

bearbeitet von Merkur
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vor einer Stunde schrieb laura:

Ich arbeite an einer Schule mit 100 Lehrkräften - seit knapp 30 Jahren,

In dieser Zeit gab es keinen einzigen Fall von Alkohol im Dienst, keine Anzeige wegen Missbrauch eines Schülers durch eine Lehrkraft. Keine größeren finanziellen Unregelmäßigkeiten. Nicht einen Skandal.

 

In der Pfarrgemeinde wurden in der Zeit drei Priester wegen grober Dienstvergehen "aus dem Verkehr" gezogen. Braucht es noch mehr?

 

Du hast ein sehr, nun ja, interessantes Menschenbild.

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vor 23 Stunden schrieb Guppy:

...

 

Würde mich wirklich mal interssieren, welche "Forschung" ausgeschlossen hat, dass Mose das Meer geteilt hat und die Welt in 6 Tagen erschaffen wurde. Und woher diese "Forscher" das so genau zu wissen glauben.

 

Wissenschaftliche Theorien haben es halt per defitionem so an sich,dass sie nur widerlegt, aber nicht bewiesen werden können.

 

Ich frage mich aber,wo in der Bibel was von 6 24 Stunden Tagen steht.

 

Ansonsten gilt natürlich der Anfang von " Good Omens".

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vor 1 Stunde schrieb rorro:

 

Tun sie ja auch nicht. Verheiratete Männer werden auch nicht dadurch diskriminiert, dass sie im im lat. Ritus nicht Priester oder Bischof werden können. Und verh. Ständige Diakone werden auch nicht diskriminiert, weil sie keine Bischöfe werden können.

 

Was soll dieser ganze Ämterneid?

 

Es geht nicht ums Amt.

Sondern darum,dass Frauen per se abgesprochen wird, das Amt auszuüben.

Nicht nur, wenn sie verheiratet sind wie bei Männern.

Frauen haben die Auferstehung verkündet,dann können sie auch Priesterinnen sein. Denn die Auferstehung ist der Dreh- und Angelpunkt.

Das Amt kann bleiben,wie ist. Es ändert sich nicht dadurch,dass eine Frau es ausübt.

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Ich muss ganz offen gestehen, dass ich "Gleichberechtigung" zwar für extrem wichtig halte (auch in der Kirche), aber argumentativ für das schwachste Argument für das Priestertum der Frau. "Gleichberechtigung" ist in der Tat nur dann eine theologische Kategorie, sofern es um die gleiche Würde von Mann und Frau geht, nicht zwingend für den Zugang zu Ämtern.

 

Was ich für ein viel stärkeres Argument halte, ist das exegetische Argument:

Man kann zwar im NT erkennen, dass Jesus nur Männer zu Apsteln berufen hat. Daraus könnte man theoretisch den Ausschluss von Frauen vom Priestertum ableiten.

Aber - wie mn1217 richtig sagt - muss man verdammt gut begründen, warum die Frauen, die als erste mit der Verkündigung der zentralen Botschaft des Christentums beauftragt wurden, jetzt von genau diesem Verkündigungsamt ausgeschlossen werden.

Und - zugegebenerweise - ein bisschen provokant: Für die Menschwerdung Gottes hat es bekanntlicherweise nur eine Frau (und den Hl. Geist) gebraucht. Keinen Mann... Das wäre auch mal ein nettes Argument.

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vor 2 Stunden schrieb laura:

Na ja, wenn ich eine Pizzeria betreiben würde und immer mehr Kunden wegblieben und sagen würden "Ihre Pizza ist von so schlechter Qualität, dass die Tiefkühlpizza besser schmeckt" würde ich schon nachdenken, oder?

Die Leute bleiben ja nicht weg, weil sie das "Produkt" (den christlichen Glauben) ablehnen, sondern die Art und Weise, wie es "präsentiert" (gelebt und verkündet) wird.

 

Welche christliche "Pizzeria" präsentiert das "Produkt" denn so richtig erfolgreich, so dass die Menschen denen die Bude einrennen?

 

Ich verstehe nicht ganz, welchen Sinn es haben soll das Konzept einer anderen Pizzeria (EKD) zu kopieren, denen die Kunden in noch grösserer Zahl davonlaufen.

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vor 5 Minuten schrieb Guppy:

Ich verstehe nicht ganz, welchen Sinn es haben soll das Konzept einer anderen Pizzeria (EKD) zu kopieren, denen die Kunden in noch grösserer Zahl davonlaufen.

 

Im letzten Jahr sind den Katholiken mehr davongelaufen. 

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vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

 

Im letzten Jahr sind den Katholiken mehr davongelaufen. 

 

Das hat mittlerweile allerdings auch damit zu tun, dass es gar nicht mehr so viele Evangelen gibt, dass denen so viele weglaufen könnten wie den Katholiken. Prozentual war´s nämlich ungefähr gleich, wenn ich mich nicht irre.

bearbeitet von Franziskaner
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vor 2 Minuten schrieb Franziskaner:

 

Das hat mittlerweile allerdings auch damit zu tun, dass es gar nicht mehr so viele Evangelen gibt, dass denen so viele weglaufen könnten wie den Katholiken. Prozetual war´s nämlich ungefähr gleich, wenn ich mich nicht irre.

 

also ich bin so eine den Katholiken Davongelaufene, ich lief zu den Evangelen

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vor 9 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Im letzten Jahr sind den Katholiken mehr davongelaufen. 

 

Selbst wenn, Tatsache ist doch, der EKD rennen die Menschen auch davon und das "Rezept" der EKD führt in keiner Weise dazu, dass die "Pizzeria" brummt. Welchen Sinn soll es dann haben ein bereits gescheitertes "Geschäftsmodell" zu kopieren?

 

Ich würde aber auch mal die Frage in den Raum stellen, ob es Sinn der Kirche sein kann um jeden Preis eine möglichst hohe Mitgliederzahl zu generieren.

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vor 1 Stunde schrieb mn1217:

Frauen haben die Auferstehung verkündet,dann können sie auch Priesterinnen sein. Denn die Auferstehung ist der Dreh- und Angelpunkt.

 

Niemand verbietet Frauen, die Auferstehung Jesu zu verkünden. Aber nur, weil Du das sakramentale Amt der Weihe nicht verstehst oder glaubst, muß sich nicht die Kirche an Deiner Meinung orientieren.

 

Zitat

Das Amt kann bleiben,wie ist. Es ändert sich nicht dadurch,dass eine Frau es ausübt.

 

Gähn. Wenn Du meinst...

bearbeitet von rorro
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vor 9 Stunden schrieb ThomasB.:

Wenn ich das Gefühl hätte, dass Du das nur sagen würdest, ohne dass Jesus Dir erschienen ist, würde ich sagen: „Du spinnst”.

 

Wenn Du mir glaubhaft machen kannst, Jesus sei Dir erschienen, müsste ich Dich ermutigen, die Messe zu feiern. Ob mein Glaube dazu reicht, weiß ich nicht.

 

Deine PM beantworte ich später.

 

Ja; und wenn du jetzt Lehramt wärst, könntest du sogar verbindlich entscheiden, ob das jetzt neue Lehre der Kirche wird oder nicht.

Nur als Mann selbstverständlich; Lehramt ist immer männlich.

 

Es sind ausschließlich Männer, die letztgültig über religiöse Erfahrungen von Frauen entscheiden. Ich habe nicht ohne Grund weiter oben Teresa von Avila zitiert.

 

Und trotzdem bist du der Meinung, Frauen seien in der Kirche nicht Menschen 2. Klasse? Wie begründest du das?

 

Oder, anders formuliert: Der Heilige Geist würdigt nur Männer seines besonderen Beistands, Frauen nicht?

 

bearbeitet von Naja
Ergänzung
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vor 1 Stunde schrieb laura:

Aber - wie mn1217 richtig sagt - muss man verdammt gut begründen, warum die Frauen, die als erste mit der Verkündigung der zentralen Botschaft des Christentums beauftragt wurden, jetzt von genau diesem Verkündigungsamt ausgeschlossen werden.

 

Welches "Amt" hatte denn Maria Magdalena inne?

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Kann mir mal jemand den Grund oder Gründe nennen warum Frauen vom Priesteramt ausgeschlossen werden? Keine Angst, ich hab keine Ambitionen in die Richtung.

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vor 37 Minuten schrieb Guppy:

 

Welche christliche "Pizzeria" präsentiert das "Produkt" denn so richtig erfolgreich, so dass die Menschen denen die Bude einrennen?

 

Ich verstehe nicht ganz, welchen Sinn es haben soll das Konzept einer anderen Pizzeria (EKD) zu kopieren, denen die Kunden in noch grösserer Zahl davonlaufen.

 

Das Beispiel EKD paßt wahrscheinlich wirklich nicht so gut. Nun sind allerdings die Altkatholiken auch kein Erfolgsmodell und sind recht schnell nach ihrer Gründung in Spaltungen geschliddert (3x darf geraten werden über welches Thema). Faktisch sind sie das vielleicht auch unbewußte Vorbild der Reformer und nicht umsonst historisch gesehen eine hauptsächlich von Deutschen getragene Gründung. Es gibt eben nichts Neues unter der Sonne.

bearbeitet von rorro
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vor 1 Minute schrieb phyllis:

Kann mir mal jemand den Grund oder Gründe nennen warum Frauen vom Priesteramt ausgeschlossen werden? Keine Angst, ich hab keine Ambitionen in die Richtung.

 

https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/aktuell/Marianne-Schlosser-erklaert-Unmoeglichkeit-der-Frauenweihe;art4874,201577

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Noch mal zurück zum synodalen Weg. Lassen wir mal das Ärgernis beiseite, dass die Missbrauchsopfer nach Belieben dazu instrumentalisiert werden, um kirchenpolitische Forderungen aus den 1970er Jahren durchzusetzen.

 

Lassen wir uns mal auf die Diskussion um das Weiheamt für Frauen ein. Ganz so eindimesional sehe ich das in gewisser Weise nicht. Es scheint sich nämlich eine Art Konsens auszubreiten, dass das Weiheamt nicht dreistufig hierarchisch ist, mit Diakonen und danach Priestern als unvollständigen Bischöfen. Sondern dass die Bischöfe Nachfolger der Apostel sind und in ihrem Amt auf zweifache Weise vertreten werden: durch die Priester im liturgischen und die Diakone im diakonisch-katechetischen Bereich. Dafür gibt es mehrere sehr unterschiedliche Hinweise:

 

- Die österreichischen Diakone haben sich gewünscht, nicht als Hilfspriester, sondern gemäß ihrer Berufung eingesetzt zu werden.

- Der Papst hat in seiner unnachahmlichen Art verkündet, die Diakone sollten nicht soviel "am Altar herumhampeln", sondern sich auf ihre eigentliche Berufung konzentrieren.

- Die afrikanische orthodoxe Kirche hat die Diakoninnenweihe für Frauen eingeführt; wenn ich es richtig verstenden habe aber nicht als Bestandteil des dreistufigen Weiheamtes, sondern als eigenständiges katechetisches und diakonische Amt, vor allem für Bereiche, in denen Frauen unter sich sind.

 

Angesichts dieses Befundes halte ich es für möglich, dass die Weihe von Diakoninnen für den Bereich einzelner Bischofskonferenzen päpstlicherseits erlaubt wird. Ich halte es sogar für möglich, dass deutsche Bischöfe anfangen, mit dem Hinweis auf ihre apostolische Vollmacht und den überwiegenden Konsens in ihren Diözesen, ohne Erlaubnis Diakoninnen zu weihen. Dem Hildesheimer und dem Essener Bischof würde ich das zutrauen.(*)
Es wäre möglich, dass Rom sie nicht absetzen kann, weil die inner- und außerkirchliche Öffentlichkeit das einfach nicht zulässt. Und dass Rom dann auf absehbare Zeit vernünftigerweise davon absieht, eine parallele Hierarchie zu etablieren.

 

Aber: Das wäre ja aus Sicht des mittlerweile erzeugten Meinungsklimas nicht mehr als ein hilfloser und untauglicher Versuch, bzw. ein Ansporn, nun richtig durchzumarschieren. Und spätestens mit dem Versuch von Bischöfen, Priesterinnen zu weihen, wäre die rote Linie überschritten. Das würde bedeuten, dass in regionalen Teilen der Weltkirche Sakramente gespendet würden, deren Gültigkeit von der Mehrheit der Katholiken bestritten würde.  Und dann könnte der Papst gar nicht mehr anders; er müsste eine parallele Hierarchie einrichten und die Kirchenspaltung wäre für die nächsten 500 Jahre gesetzt.

 

Ich persönlich glaube, dass die Aufteilung der Katholiken, gar nicht so sehr den Vorstellungen des Reformflügels entsprechen würde. Die glauben ja, sie hätten die überwiegende Mehrheit der Katholiken hinter sich. Das halte ich für unrealistisch. Nicht anschließen würden sich die Tradis, außerdem aber auch die eingewanderten Katholiken. Dann natürlich eher links eingestellte Menschen wie ich, denen Universalität und Multikulturalität wichtig ist, bzw. die aus Glaubensgründen prinzipiell mit dem Papst verbunden sein möchten. Und vermutlich auch eine Menge Fernstehender, denen zur Feier von Weihnachten, Taufe, Hochzeit und Beerdigung eine Kirche mit Papst letztlich doch lieber ist.

 

(*) Wobei gerade dem Hildesheimer Bischof der Klerikalismus aus allen Poren trieft. Wenn er sagt, "Wir müssen bei den Menschen am Küchentisch sitzen.", rollen sich bei mir die Fußnägel hoch. Wer ist "wir"? Wer sind "die Menschen"? Ich sitze jeden Tag mit Menschen am Küchentisch. Und Menschen sitzen jeden Tag mit mir am Küchentisch. Offensichtlich hat der Bischof nicht begriffen, dass er zunächst einmal Mensch ist. Und dann ganz lange gar nichts. Und dann Christ unter Christen. Und dann erst, ganz zum Schluss, Bischof. Und als Bischof hat er dann tatsächlich das Amt, Lehrstreitigkeiten beizulegen. Und zwar ganz undemokratisch aufgrund seiner Weihe.

bearbeitet von Franziskaner
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vor 32 Minuten schrieb Franziskaner:
vor 35 Minuten schrieb Marcellinus:

Im letzten Jahr sind den Katholiken mehr davongelaufen. 

 

Das hat mittlerweile allerdings auch damit zu tun, dass es gar nicht mehr so viele Evangelen gibt, dass denen so viele weglaufen könnten wie den Katholiken. Prozetual war´s nämlich ungefähr gleich, wenn ich mich nicht irre

 

An eurer Stelle würde ich mir mehr Gedanken darüber machen, warum den Christen in der westlichen Welt überall die Mitglieder davonlaufen, als voller Schadenfreude auf die jeweils andere Fraktion zu zeigen, die es wirklich oder vermeintlich jeweils schlimmer getroffen hat. 

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Gerade eben schrieb Marcellinus:

 

An eurer Stelle würde ich mir mehr Gedanken darüber machen, warum den Christen in der westlichen Welt überall die Mitglieder davonlaufen, als voller Schadenfreude auf die jeweils andere Fraktion zu zeigen, die es wirklich oder vermeintlich jeweils schlimmer getroffen hat. 

 

Ich mache mir da tatsächlich gar nicht so viele Gedanken, weil ich weltanschauliche Entscheidungen anderer Menschen grundsätzlich respektiere.

 

Aber beim synodalen Weg geht es tatsächlich darum, dass eine ganze Liste von Forderungen aufgestellt wurde, die die katholische Kirche zu einer theologischen Kopie der evangelischen machen würde. Gefordert wird das u.a. mit dem Argument, das sei notwendig um die gesellschaftliche Relevanz der Kirche zu erhalten.

 

Und da finde ich es schon sinnvoll, darauf hinzuweisen, dass es sich um ein offensichtlich untaugliches Mittel handelt.

 

(Ganz abgesehen davon, dass gesellschaftliche Relevanz für mich kein Ziel meines Glaubens ist.)

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vor 5 Minuten schrieb Franziskaner:

Noch mal zurück zum synodalen Weg. Lassen wir mal das Ärgernis beiseite, dass die Missbrauchsopfer nach belieben dazu instrumentalisiert werden, um kirchenpolitische forderungen aus den 1970er Jahren durchzusetzen.

 

Lassen wir uns mal auf die Diskussion um das Weiheamt für Frauen ein. Ganz so eindimesional sehe ich das in gewisser Weise nicht. Es scheint sich nämlich eine Art Konsens auszubreiten, dass das Weiheamt nicht dreistufig hierarchisch ist, mit Diakonen und danach Priestern als unvollständigen Bischöfen. Sondern dass die Bischöfe Nachfolger der Apostel sind und in ihrem Amt auf zweifache Weise vertreten werden: durch die Priester im liturgischen und die Diakone im diakonisch-katechetischen Bereich. Dafür gibt es mehrere sehr unterschiedliche Hinweise:

 

- Die österreichischen Diakone haben sich gewünscht, nicht als Hilfspriester, sondern gemäß ihrer Berufung eingesetzt zu werden.

- Der Papst hat in seiner unnachahmlichen Art verkündet, die Diakone sollten nicht soviel "am Altar herumhampeln", sondern sich auf ihre eigentliche Berufung konzentrieren.

- Die afrikanische orthodoxe Kirche hat die Diakoninnenweihe für Frauen eingeführt; wenn ich es richtig verstenden habe aber nicht als Bestandteil des dreistufigen Weiheamtes, sondern als eigenständiges katechetisches und diakonische Amt, vor allem für Bereiche, in denen Frauen unter sich sind.

 

Angesichts dieses Befundes halte ich es für möglich, dass die Weihe von Diakoninnen für den Bereich einzelner Bischofskonferenzen päpstlicherseits erlaubt wird. Ich halte es sogar für möglich, dass deutsche Bischöfe anfangen, mit dem Hinweis auf ihre apostolische Vollmacht und den überwiegenden Konsens in ihren Diözesen, ohne Erlaubnis Diakoninnen zu weihen. Dem Hildesheimer und dem Essener Bischof würde ich das zutrauen.(*)
Es wäre möglich, dass Rom sie nicht absetzen kann, weil die inner- und außerkirchliche Öffentlichkeit das einfach nicht zulässt. Und dass Rom dann auf absehbare Zeit vernünftigerweise davon absieht, eine parallele Hierarchie zu etablieren.

 

Aber: Das wäre ja auch Sicht des mittlerweile erzeugten Meinungsklimas nicht mehr als ein hilfloser und untauglicher Versuch, bzw. ein Ansporn, nun richtig durchzumarschieren. Und spätestens mit dem Versuch von Bischöfen, Priesterinnen zu weihen, wäre die rote Linie überschritten. Das würde bedeuten, dass in regionalen Teilen der Weltkirche Sakramente gespendet würden, deren Gültigkeit von der Mehrheit der Katholiken bestritten würde.  Und dann könnte der Papst gar nicht mehr anders; er müsste eine parallele Hierarchie einrichten und die Kirchenspaltung wäre für die nächsten 500 Jahre gesetzt.

 

 

 

Dem kirchenpolitischen Argument kann ich folgen - den theologischen Argumenten nicht.

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15 minutes ago, rorro said:

danke, aber ich fand da herzlich wenig; das einzige Argument scheint zu sein dass eine diesbezügliche Aenderung ein Eingeständnis wäre, es 2000 Jahre falsch gemacht zu haben. Schon etwas dürftig.

 

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vor 9 Stunden schrieb ThomasB.:
vor 10 Stunden schrieb laura:

Wenn ich jetzt sagen würde: "Heute Nacht ist mir Jesus erschienen und hat mir gesagt, dass ich heute auf dem Marktplatz eine Messe feiern soll." - was wäre dann deiner Meinung nach die richtige Antwort? 

Wenn ich das Gefühl hätte, dass Du das nur sagen würdest, ohne dass Jesus Dir erschienen ist, würde ich sagen: „Du spinnst”.

 

Wenn Du mir glaubhaft machen kannst, Jesus sei Dir erschienen, müsste ich Dich ermutigen, die Messe zu feiern. Ob mein Glaube dazu reicht, weiß ich nicht.

 

Vorab:

diese Antwort gefällt mir sehr, weil sie auf mich sehr authentisch wirkt.

 

Wenn dir ein katholischer Mann Selbiges sagen würde, dann würdest du vermutlich überhaupt nicht auf die Idee kommen, dass er das nur sagen könnte, ohne dass Jesus ihm erschienen ist. Oder? Würdest du da überhaupt lange über die Glaubwürdigkeit seiner Aussage nachdenken? Würdest du da nicht eher gratulieren zu seiner Berufung und ihm anempfehlen, ein Theologiestudium aufzunehmen und den Weg zur Priesterweihe einzuschlagen?

 

Kein katholischer Mann auf der Welt muss besondere Glaubhaftigkeitskriterien zeigen, um das Priesteramt anzustreben.

Während seiner Ausbildung wird er zwar beobachtet, es werden aber nicht sonderlich viele dann einmal im Priesterseminar noch 'aussortiert'.

Sie sortieren sich bestenfalls selber aus, wenn sie vor ihrer Weihe eine Frau kennen und lieben lernen.

 

Jede katholische Frau hingegen muss, wenn sie erklärt, dass sie von Gott zum Priesteramt berufen sei, erst einmal über sich ergehen lassen, dass man sie für verrückt erklärt. Einige sind ein bisschen vorsichtiger (so wie du) und fordern dann aber, dass frau es ihnen glaubhaft machen müsse. Erst dann könne sie ermutigt werden.

 

Ehrlich, ich hatte mir lange gewünscht, dass es einer Frau gelingt, einem Mann, der in der rk Kirche da etwas ändern kann, ihre Berufung glaubhaft machen könnte.

Es gab viele Frauen, die das versuchten. Sie redeten sich den Mund franselig und keiner wollte ihnen glauben.

Auch wenn ich es nicht gut fand, ich konnte dann verstehen, dass diese Frauen zu den sog. Donaupriesterinnen wurden.

ICh habe Ida Raming und Iris Müller persönlich erlebt, das waren beeindruckende, aber auch sehr schmerzhafte  Erfahrungen für mich.

Später dann habe ich mich theologisch so weiterentwickelt, dass ich das Weihepriestertum für ohnehin falsch und damit auch den Ruf nach Frauen als Priester für unsinnig erachtete. Das ist immer noch so.

Hinzu kamen viele Erfahrungen, in denen ich mich von meiner Mutterkirche (und ich betrachte die rk Kirche noch heute als meine Mutterkirche, weil ich in ihrer Begleitung erst zu der geworden bin, die ich heute bin) als Mensch zweiter Klasse behandelt fühlte. Diese Erfahrungen (und einige andere) haben letztendlich zu einer immer größer werdenden Entfremdung geführt, sodass ich letztes Jahr konvertiert bin. Wohlgemerkt, ich war mal rk Religionslehrerin...

Dass ich in meinem Innersten katholisch geprägt bin, spüre ich nach wie vor. Das ist auch in Ordnung so. Und es schmerzt mich nach wie vor zu sehen, was in ihr passiert.

GErade habe ich auf der WEbsite von Maria 1.0 ein bisschen gestöbert. Maria 2.0. kenne ich auch. Und es tut weh, meine Mutterkirche derart zerrissen zu sehen. Ich befürchte auch für sie, dass es erst noch schlimmer kommen muss, bis man sich wieder mehr auf das Gemeinsame besinnen und wieder miteinander geschwisterlich umgehen kann.

 

Ich persönlich habe den Eindruck, dass all diese Fragen viel zu sehr zu einem MAchtkampf untereinander geworden sind. Der wird mMn eskalieren. Dass er immer noch nicht eskaliert ist, hängt meines Erachtens damit zusammen, dass Benedikt abgedankt hat und Papst Franziskus einen permanenten theologischen Ritt auf der Rasierklinge vollführt, um eine Spaltung der Kirche zu verhindern. Mit einem Benedikt sähe es mittlerweile wohl noch etwas zerrissener aus.....

 

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vor 2 Minuten schrieb Naja:

Dem kirchenpolitischen Argument kann ich folgen - den theologischen Argumenten nicht.

 

Das ist auch nicht zwingend. Oder wie Frau Prof. Dr. Marianne Schlosser in dem verlinkten Artikel schrieb:

 

Zitat

Immer wird ein Spielraum für die Zustimmung zum Argument offenbleiben. Das gilt auch für die hier zur Debatte stehende Frage.

 

Es kann gar nicht darum gehen, den anderen hier "theologisch zu überzeugen", es geht nicht ums Gewinnen.

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vor 8 Stunden schrieb rorro:

 

Die Gnade des Hl. Geistes wird nicht an der Uni verliehen.

 

Über die Gnade des Hl. Geistes verfügen aber auch nicht das rk Lehramt, selbst wenn es das so lehren sollte.

Denn der Geist Gottes weht bekanntlich, wo er will.

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