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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 23 Minuten schrieb laura:

Belege das Gegenteil 

Wie bitte? Es geht hier um Deine Kritik an den ewig gleichen Debatten, die Du ja selber forcierst, wie man jetzt gerade auch hier wieder sehen kann.

 

Im übrigen: Wie kann man „belegen“ ob zukünftig bestimmte Ereignisse eintreten, oder nicht? Ich bin gespannt!

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vor 4 Minuten schrieb Florianklaus:

Im übrigen: Wie kann man „belegen“ ob zukünftig bestimmte Ereignisse eintreten, oder nicht? Ich bin gespannt!

Man kann Hochrechnungen anstellen.

 

Und noch mal ... zum Mitschreiben 😗

Derzeit gibt es in Deutschland ca 13000 Priester.

 

Es werden ca 50-60 Priester pro Jahr geweiht. Zahlen aus einigen Diözesen belegen 1 Neuweihe auf 10 verstorbene Priester.

Rechnen wir mal mit einer "Laufzeit" von 30 Jahren pro Priester, haben wir irgendwann in ganz Deutschland noch 1500-1800 Priester. Also etwa 85% weniger als jetzt.

 

Jetzt erkläre mir mal, wie dann auch nur ansatzweise die sakramentale Versorgung aufrecht erhalten bleiben soll, wenn man nicht darauf hofft, dass genug Leute abwandern, damit die Relation von Priester zu Gläubigen halbwegs stimmt, die Gläubigen nur einfach weitere Strecken fahren sollen. 

 

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vor 3 Stunden schrieb Werner001:

Als Paulus schrieb „ihr Sklaven gehorcht euren Herren als wäre es Christus selbst“ wäre die heute Einstellung zur Sklaverei ein undenkbarer Modernismus gewesen.

Und jemand, der heute noch ernsthaft des Paulus Ansicht zu dem Thema verträte, würde selbst von konservativen Gläubigen abgelehnt werden.

 

Ich würde das Zitat von Paulus nicht als Plädoyer für die Sklaverei verstehen.

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vor 2 Minuten schrieb laura:

Man kann Hochrechnungen anstellen.

 

Und noch mal ... zum Mitschreiben 😗

Derzeit gibt es in Deutschland ca 13000 Priester.

 

Es werden ca 50-60 Priester pro Jahr geweiht. Zahlen aus einigen Diözesen belegen 1 Neuweihe auf 10 verstorbene Priester.

Rechnen wir mal mit einer "Laufzeit" von 30 Jahren pro Priester, haben wir irgendwann in ganz Deutschland noch 1500-1800 Priester. Also etwa 85% weniger als jetzt.

 

Jetzt erkläre mir mal, wie dann auch nur ansatzweise die sakramentale Versorgung aufrecht erhalten bleiben soll, wenn man nicht darauf hofft, dass genug Leute abwandern, damit die Relation von Priester zu Gläubigen halbwegs stimmt, die Gläubigen nur einfach weitere Strecken fahren sollen. 

 

Ach Laura, das hatten wir doch auch schon tausend mal. Ich meine eben, daß man den Priestermangel nicht mit ungültigen Weihen bekämpfen kann, dieser Dissens ist einfach nicht aufzulösen, damit müssen wir klarkommen.

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vor 11 Minuten schrieb laura:

Man kann Hochrechnungen anstellen.

 

Und noch mal ... zum Mitschreiben 😗

Derzeit gibt es in Deutschland ca 13000 Priester.

 

Es werden ca 50-60 Priester pro Jahr geweiht. Zahlen aus einigen Diözesen belegen 1 Neuweihe auf 10 verstorbene Priester.

Rechnen wir mal mit einer "Laufzeit" von 30 Jahren pro Priester, haben wir irgendwann in ganz Deutschland noch 1500-1800 Priester. Also etwa 85% weniger als jetzt.

 

Jetzt erkläre mir mal, wie dann auch nur ansatzweise die sakramentale Versorgung aufrecht erhalten bleiben soll, wenn man nicht darauf hofft, dass genug Leute abwandern, damit die Relation von Priester zu Gläubigen halbwegs stimmt, die Gläubigen nur einfach weitere Strecken fahren sollen.

 

Die Relation von Priester zu Gläubigen ist heute besser als vor 60 Jahren. Ich habe das hier schon öfter vorgerechnet. Heute kommen hochgerechnet auf einen Priester weniger Taufen, weniger Trauungen und weniger Messbesucher als vor 60 Jahren. Zu den Beichten gibt es keine Statistik, da dürfte der Einbruch aber noch dramatischer sein. Ein Priester hat heute also faktisch weniger Sakramente zu spenden und weniger Gläubige zu seelsorgerlich zu betreuen als früher.

bearbeitet von Guppy
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vor 5 Minuten schrieb Guppy:

 

Die Relation von Priester zu Gläubigen ist heute besser als vor 60 Jahren. Ich habe das hier schon öfter vorgerechnet. Heute kommen hochgerechnet auf einen Priester weniger Taufen, weniger Trauungen und weniger Messbesucher als vor 60 Jahren. Zu den Beichten gibt es keine Statistik, da dürfte der Einbruch aber noch dramatischer sein. Ein Priester hat heute also faktisch weniger Sakramente zu spenden und weniger Gläubige zu seelsorgerlich zu betreuen als früher.

Er hat aber deutlich mehr Leitungsfumktionen wahrzunehmen.

Und die Fahrzeiten sind immens.

Es ist ein Unterschied, ob ein Priester zu einer Krankensalbung 10 min läuft oder 35 km fährt.

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vor 4 Stunden schrieb rorro:
vor 5 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Nein, nur die Behauptung im Besitz der "Wahrheit" zu sein, ist definitiv und endgültig falsch. 

 

Das kann auch logisch nicht ankommen, wenn diese Deine Behauptung einen Wahrheitsanspruch hat.

Einer Aussage, die jegliche Wahrheitsansprüche negiert, einen Wahrheitsanspruch zu unterstellen, kommt mir vor, wie sich über die Farbe eines Schimmels zu beschweren, den man höchstselbst schwarz angemalt hat.

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vor 4 Minuten schrieb laura:

Er hat aber deutlich mehr Leitungsfumktionen wahrzunehmen.

 

Welche denn? Und warum hat er die? Muss er die unbedingt haben? Lässt sich da nichts delegieren?

 

vor 4 Minuten schrieb laura:

Es ist ein Unterschied, ob ein Priester zu einer Krankensalbung 10 min läuft oder 35 km fährt.

 

Naja, aber das ist ja in allen Regionen mit geringem katholischen Bevölkerungsanteil so. Ich wohne ja selbst in einer sehr un-katholischen Gegend. Hier gibt es halt nicht in jedem Dorf einen Priester, würde sich auch gar nicht lohnen, wenn in einem Dorf vielleicht nur 5 Katholiken leben.

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vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

Das führt doch zu nichts. Entscheidend ist doch, daß hier einige die Behauptung aufstellen, ihr Glauben sei in einem objektiven Sinne "wahr". Spätestens seit dem Scheitern aller Gottesbeweise sind die Gläubigen beweispflichtig, wenn sie einen objektiven Wahrheitsanspruch erheben. Wenn nicht, dann nicht. 

Dem kann ich nur zustimmen: die "Wahrheiten" des Glaubens sind in einem sehr strengen Sinne Glaubenswahrheiten und sind auch ganz folgerichtig im Credo als GlaubensBekenntnis formuliert und damit eben nicht "objektiv" im Sinne von: losgelöst von jeglichem Kontext, sondern ( "nur") relativ, im Sinne von: bezogen auf den christlichen Glauben "wahr"

 

Der Satz: Jesus ist der Messias, der Christus, unser Herr, der Erlöser der Welt, der Sohn Gottes...etc ... ist selbstverständlich ein Bekenntnis des Glaubens und keine "objektive" dh kontextlose Wahrheit, wie es etwa physikalische oder mathematische "objektive Wahrheiten"  sind. Es gilt dann eben gerade nicht: Jesus = Gottes Sohn, sondern: ich bekenne im Sinne meines Glaubens:  Jesus als Sohn Gottes.... 

 

Auch die Aussagen des Johannesevangeliums, in dem über Jesus formuliert wird: "Ich bin die Wahrheit, der Weg und das Leben" sind in diesem von mir beschriebenen Sinn keine "objektiven" Wahrheiten, sondern im strikten Sinne Glaubenswahrheiten.....

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vor 32 Minuten schrieb Guppy:

 

Ich würde das Zitat von Paulus nicht als Plädoyer für die Sklaverei verstehen.

Und ich würde die männlichen Apostel nicht als Plädoyer gegen Frauenpriester verstehen. So versteht sich halt jeder das zusammen, was er gern verstehen möchte. Und was da tatsächlich steht, ist völlig gleichgültig

 

Werner

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vor 22 Minuten schrieb o_aus_h:

Einer Aussage, die jegliche Wahrheitsansprüche negiert, einen Wahrheitsanspruch zu unterstellen, kommt mir vor, wie sich über die Farbe eines Schimmels zu beschweren, den man höchstselbst schwarz angemalt hat.

Die Unterstellung des Wahrheitsanspruches kommt ja von dem, der einen affirmative Satz tätigt ("ist" oder "ist nicht").

 

Wenn man generell von fehlender Wahrheitserkenntnismöglichkeit ausgeht, kann man zu dem Thema eigentlich nur schweigen.

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vor 22 Minuten schrieb Cosifantutti:

Dem kann ich nur zustimmen: die "Wahrheiten" des Glaubens sind in einem sehr strengen Sinne Glaubenswahrheiten und sind auch ganz folgerichtig im Credo als GlaubensBekenntnis formuliert und damit eben nicht "objektiv" im Sinne von: losgelöst von jeglichem Kontext, sondern ( "nur") relativ, im Sinne von: bezogen auf den christlichen Glauben "wahr"

 

Der Satz: Jesus ist der Messias, der Christus, unser Herr, der Erlöser der Welt, der Sohn Gottes...etc ... ist selbstverständlich ein Bekenntnis des Glaubens und keine "objektive" dh kontextlose Wahrheit, wie es etwa physikalische oder mathematische "objektive Wahrheiten"  sind. Es gilt dann eben gerade nicht: Jesus = Gottes Sohn, sondern: ich bekenne im Sinne meines Glaubens:  Jesus als Sohn Gottes.... 

 

Auch die Aussagen des Johannesevangeliums, in dem über Jesus formuliert wird: "Ich bin die Wahrheit, der Weg und das Leben" sind in diesem von mir beschriebenen Sinn keine "objektiven" Wahrheiten, sondern im strikten Sinne Glaubenswahrheiten.....

 

Glaubenswahheiten sind keine Glaubenswahrheiten, weil sie nicht objektiv wahr seien (im Sinne von allgemeingültig), sondern weil sie sich eines objektiven Beleges entziehen (im Sinne von von allen erkennbar) und daher den Glauben voraussetzen, um als wahr erkannt zu werden. Das Wort objektiv wird durchaus unterschiedlich verwendet.

bearbeitet von rorro
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7 hours ago, Werner001 said:

Es gibt keine „Wahrheit“ jedenfalls keine, die je ein Mensch zu kennen in der Lage wäre.


Ich finde schon, dass es „Wahrheit“ gibt - es ist für uns, in diesem Leben, nur niemals absolut und völlig erkennbar. Man könnte überlegen, ob stattdessen „Sinn“ richtiger wäre, aber das ist für uns als historische und soziale Wesen, vielleicht ein bisschen zu subjektiv.

Wir sind kosmische Wesen, geschaffen aus dem Sternenstaub, der Milliarden Jahre der Schöpfung widerspiegelt, tragen eine DNA, in der sich Millionen Jahre der Evolution niederschlagen, und sind Teil von Traditionen, die sich auch über Jahrtausende erstreckten.

Was wir aus diesem Erbe in Jahren machen, in einer Fülle aus Informationen, an Kreuzungswegen mit hunderten oder gar tausenden Menschen und Ereignissen - ich finde, das hat auch mit „Wahrheit“ zu tun. Das einfach nur abzutun, könnte uns dazu verleiten, unter unserem menschlichen Potential zu bleiben und uns zum Hochmut gegenüber dem verleiten, was uns mitgegeben wurde.

Ich denke, man fährt als Mensch besser, all dem auch Respekt zu erweisen. 
Weil wir dann an Liebe, Verständnis und Staunen wachsen könnten, und, im allerbesten Fall, sogar ein winziges Quantum zu dem beitragen könnten, was diesem Kosmos und Leben „Wahrheit“ verleiht.

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vor 7 Minuten schrieb rorro:

Wenn man generell von fehlender Wahrheitserkenntnismöglichkeit ausgeht, kann man zu dem Thema eigentlich nur schweigen.

 

Entschuldige, aber das ist Blödsinn! Wieder einer, der zwischen Schwarz und Weiß keine andere Farbe kennt, nichts zwischen Absolutismus und Nihilismus. 

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vor 2 Stunden schrieb Werner001:

Ja, so wie Josef Ratzingers Homosexualität auch ohne Beleg eine Wahrheit ist. Das ist aber gar nicht das Knackpunkt. Es geht darum, dass es keine religiöse Wahrheit gibt, deren Wahrheit erkennbar wäre. Alle beanspruchten Wahrheiten behaupten von sich, sid seien die einzige wirklich Wahrheit, aber es gibt keine Möglichkeit, festzustellen, ob eine davon es tatsächlich ist.

 

Für Dich ist das nicht der Knackpunkt, für Marcellinus schon - er negiert eine allgemeingültige Wahrheitserkenntnismöglichkeit per se (wie beim Satz "mein Urgroßvater war Linkshänder" - obwohl, vor Jahren meinte er mal so so etwas ähnlichem: das Beispiel paßt nicht. Also paßte es bestens).

 

Bei Religionen ist es einfach: entweder irren alle oder eine nicht.

 

Und so wie für Dich die existentielle Frage, ob Josef Ratzinger homosexuell ist oder nicht vielleicht so bedeutend ist wie die für mich, ob mein Urgroßvater Linkshänder war, so kann es Menschen geben, für die Frage nach der objektiv (=allgemein anerkannt) unbelegbaren Behauptung, daß der Zimmermannssohn Jesus aus Nazareth von den Toten erstanden ist und die inkarnierte zweite Person der Allheiligen Dreifaltigkeit ist, eine deutlich wichtigere existentielle Bedeutung bekommt.

Für andere ist die Frage, ob sie weiterhin auf das erste Erscheinen eines Messias warten, einem angeblichen Propheten aus Arabien glauben oder einem sogenannten Nirvana entgegenstreben, die jeweils wichtige existentielle Frage. Nichts davon ist "belegbar". Das sollte keine Überraschung sein.

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vor 2 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Entschuldige, aber das ist Blödsinn! Wieder einer, der zwischen Schwarz und Weiß keine andere Farbe kennt, nichts zwischen Absolutismus und Nihilismus. 

 

Ich halte das für logisch konsequent. Da ich Deine Prämisse nicht teile, kann ich guten Gewissens affirmative Aussagen tätigen. Du dagegen wiedersprichst deiner Prämisse damit selbst.

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vor 6 Minuten schrieb Shubashi:

Ich finde schon, dass es „Wahrheit“ gibt - es ist für uns, in diesem Leben, nur niemals absolut und völlig erkennbar.

 

Jede "Wahrheit" braucht einen, der sie ausspricht. Mit anderen Worten, jede vermeintliche "Wahrheit" besteht aus menschlichen Begriffen und Symbolen, Symbole, die eine Welt geschrieben sollen, die nicht aus solchen Symbolen besteht. Kein Wunder, daß das nie 100%ig paßt. Aber "Wahrheit" impliziert, es gäbe eine bipolares Bewertungsschema, eine Aussage sei eben entweder wahr oder falsch. Nur daran gemessen sind alle Aussagen, deren Komplexität über "morgen wird es schneien" hinausgeht, einfach falsch.

 

Aber darum geht es beim Wahrheitsbegriff meiner Ansicht nach auch nicht. Es ist ein Wunsch- und Trugbild, ähnlich dem Gottesbegriff, das vor allem ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermitteln soll. Mit der beobachtbaren Wirklichkeit hat es nichts zu tun. 

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vor 1 Minute schrieb Marcellinus:
vor 1 Minute schrieb Marcellinus:

Jede "Wahrheit" braucht einen, der sie ausspricht. Mit anderen Worten, jede vermeintliche "Wahrheit" besteht aus menschlichen Begriffen und Symbolen, Symbole, die eine Welt geschrieben sollen, die nicht aus solchen Symbolen besteht. Kein Wunder, daß das nie 100%ig paßt.

 

Wieso paßt die Aussage "Die Erde existiert schon länger als 10.000 Jahre" nicht zu 100%?

 

vor 1 Minute schrieb Marcellinus:
vor 1 Minute schrieb Marcellinus:

Aber "Wahrheit" impliziert, es gäbe eine bipolares Bewertungsschema, eine Aussage sei eben entweder wahr oder falsch. Nur daran gemessen sind alle Aussagen, deren Komplexität über "morgen wird es schneien" hinausgeht, einfach falsch.

 

Siehe oben - oder mein Satz von meinem Urgroßvater - konnte der kein Linkshänder sein?

 

vor 1 Minute schrieb Marcellinus:

Aber darum geht es beim Wahrheitsbegriff meiner Ansicht nach auch nicht.

 

Dein Wahrheitsbegriff ist einfachzu lebensfern. Einfache Aussagen wie die beiden Genannten können so richtig wahr sein und zu 100% passen. Da muß man keine Küchenpsychologie für bemühen.

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vor 23 Minuten schrieb rorro:

so kann es Menschen geben, für die Frage nach der objektiv (=allgemein anerkannt) unbelegbaren Behauptung, daß der Zimmermannssohn Jesus aus Nazareth von den Toten erstanden ist und die inkarnierte zweite Person der Allheiligen Dreifaltigkeit ist, eine deutlich wichtigere existentielle Bedeutung bekommt.

Völlig d‘accord.

 

Werner

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vor 7 Minuten schrieb rorro:

Für Dich ist das nicht der Knackpunkt, für Marcellinus schon - er negiert eine allgemeingültige Wahrheitserkenntnismöglichkeit per se (wie beim Satz "mein Urgroßvater war Linkshänder" - obwohl, vor Jahren meinte er mal so so etwas ähnlichem: das Beispiel paßt nicht. Also paßte es bestens).

 

Die Sache ist eigentlich ganz einfach. Eine "allgemeingültig Wahrheitserkennungsmöglichkeit" (war für ein Wortmonstrum) setzt voraus, daß man jede Aussage in ein bipolares "wahr/falsch"-Schema einteilen kann. Das Dumme ist nur, daß das außerhalb von Mathematik und Logik, zwei Symbolsysteme, die dafür konstruiert wurden, daß ihre Aussagen einem solchen bipolaren Schema folgen, keinen Sinn macht.

 

Da sind einmal die Alltagsaussagen, zu denen auch der linkshändige Urgroßvater gehört, die erkenntnistheoretisch einfach wertlos sind (dieses oder jenes sei "wahr", ist einfach eine ziemlich kleine Münze der Umgangssprache), und auf der anderen Seite Aussagen aus Religion, Philosophie und Wissenschaft, bei denen man nach solch einem Schema nur die Wahl hätte, die Frage, ob wahr oder falsch entweder für nicht entscheidbar zu halten, einfach weil Informationen, Zeit oder kognitive Fähigkeiten zur Beurteilung fehlen, oder, bei den allermeisten, schlicht für falsch. Endgültige, positive, absolute und objektive Bestätigung steht für alle Fragen von existenzieller Bedeutung jedenfalls aus, oder ist, häufiger, endgültig und absolut gescheitert. 

 

Letzteres ist übrigens am einfachsten, denn es reicht ein einziges Gegenargument, während positive Bestätigung voraussetzt, daß man auch nur alle Implikationen einer Aussage kennte, von deren positiver Bestätigung gar nicht zu reden. Damit ist "Wahrheit" in all den Fragen, um die es hier eigentlich geht (der Uropa ist ja nur eine Ablenkung), nicht verfügbar. 

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vor 1 Minute schrieb Marcellinus:

 

Die Sache ist eigentlich ganz einfach. Eine "allgemeingültig Wahrheitserkennungsmöglichkeit" (war für ein Wortmonstrum) setzt voraus, daß man jede Aussage in ein bipolares "wahr/falsch"-Schema einteilen kann. Das Dumme ist nur, daß das außerhalb von Mathematik und Logik, zwei Symbolsysteme, die dafür konstruiert wurden, daß ihre Aussagen einem solchen bipolaren Schema folgen, keinen Sinn macht.

 

Da sind einmal die Alltagsaussagen, zu denen auch der linkshändige Urgroßvater gehört, die erkenntnistheoretisch einfach wertlos sind (dieses oder jenes sei "wahr", ist einfach eine ziemlich kleine Münze der Umgangssprache), und auf der anderen Seite Aussagen aus Religion, Philosophie und Wissenschaft, bei denen man nach solch einem Schema nur die Wahl hätte, die Frage, ob wahr oder falsch entweder für nicht entscheidbar zu halten, einfach weil Informationen, Zeit oder kognitive Fähigkeiten zur Beurteilung fehlen, oder, bei den allermeisten, schlicht für falsch. Endgültige, positive, absolute und objektive Bestätigung steht für alle Fragen von existenzieller Bedeutung jedenfalls aus, oder ist, häufiger, endgültig und absolut gescheitert. 

 

Letzteres ist übrigens am einfachsten, denn es reicht ein einziges Gegenargument, während positive Bestätigung voraussetzt, daß man auch nur alle Implikationen einer Aussage kennte, von deren positiver Bestätigung gar nicht zu reden. Damit ist "Wahrheit" in all den Fragen, um die es hier eigentlich geht (der Uropa ist ja nur eine Ablenkung), nicht verfügbar. 

 

Ich sage ja, Dein Wahrheitsbegriff ist zu lebensfremd und viel zu abstrahiert - Du erklärst Aussagen über das reale Leben als "erkenntnistheoretisch wertlos" - was ich für eine recht irrelevante Aussage halte, denn mir geht es nicht um eine Erkenntnistheorie, sondern um die Praxis. Wenn die Aussagen, daß die Erde schon länger als 10.000 Jahre existiert oder daß mein Urgroßvater Linkshänder war, jeweils zu 100% wahr sein können, dann ist Dein Ansatz einfach verfehlt. Denn der Uropa ist eben keine Ablenkung. Ob ich die Aussage über ihn mache oder sage, Jesus ist von den Toten auferstanden - beides sind erst einmal Aussagen, die sich der objektiven (im Sinne von allgemein anerkannten) Belegbargkeit entziehen. Mehr nicht. Dennoch kann einer oder können beide Sätze wahr sein. Es können auch beide falsch sein, alles ist möglich.

 

Du abstrahierst den Wahrheitsbegriff viel zu sehr, um dann direkt möglicherweise subjektiv existentielle Wahrheiten als axiomatisch falsch zu klasifizieren. Das ist zu billig.

 

Wir können ganz einfache, ganz einfach wahre, Alltagsaussagen treffen. Und genau so einfach können wir genauso unbelegbare Aussagen über ggf. wichtigere Ereignisse tätigen. Alles hat dieselbe Wahrheitsmöglichkeit.

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vor 15 Minuten schrieb rorro:

Wieso paßt die Aussage "Die Erde existiert schon länger als 10.000 Jahre" nicht zu 100%?

 

Weil das seit langer Zeit eine Trivialität ist, eher Alltagswissen als Erkenntnis. Das war es übrigens nicht immer. Es ist noch keine 200 Jahre her, da war die Behauptung, die Erde sei älter als 6.000 Jahre ein verabscheuungswürdiger Angriff auf eine kirchliche "Wahrheit". Die Feststellung, diese "Wahrheit" sein schlicht falsch, ist übrigens eine der entscheidenden Erkenntnisse auf, denen unser heutiges Wissen beruht. Es war eine dieser "Falschheiten", die für unseren Wissensfortschritt so wichtig sind. Nur ein positives Wissen ist es nicht. Versuche einfach mal zu sagen, wie alt die Erde denn nur wirklich ist, schon löst sich deine "Wahrheit" in nichts auf. 

 

vor 21 Minuten schrieb rorro:

Siehe oben - oder mein Satz von meinem Urgroßvater - konnte der kein Linkshänder sein?

 

Das ist Umgangssprache, keine "Wahrheit" im erkenntnistheoretischen Sinn. Mach einfach eine positive Aussage draus, und schon wird aus der "Wahrheit" eine unbewiesene Behauptung, oder, wenn er noch leben würde, eine Trivialität. 

 

vor 23 Minuten schrieb rorro:

Dein Wahrheitsbegriff ist einfachzu lebensfern. Einfache Aussagen wie die beiden Genannten können so richtig wahr sein und zu 100% passen. Da muß man keine Küchenpsychologie für bemühen.

 

Dein Wahrheitsbegriff ist einfach eine Trickkiste. Als vermeintliche positive Beispiele kommt du mit Alltagstrivialitäten, nur damit sich dein weltanschaulicher Wahrheitsbegriff dahinter verstecken kann. Kann man machen, überzeugt aber nicht. 

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Das ist nicht "mein" Wahrheitsbegriff, das ist der alltägliche Wahrheitsbegriff, ganz unphilosophisch und unepistemiologisch. Das ist der Begriff, der mit der Frage "stimmt das?" operiert.

Wenn auf diesen Wahrheitsbegriff Deine Theorie nicht paßt, weil Dir diese Alltagswahrheit "zu trivial" ist, dann ist Deine Theorie eben Käse.

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vor 2 Stunden schrieb Reisender:

Die Eucharistie versetzt Dich in den Stand der Gnade?

Ich empfehle die sehr aufmerksame Lektüre von "Amoris Laetitia" zb 305. Hier refkektiert Franziskus  explizit  über das, was du den "Stand der Gnade" nennst. Sehr wichtig hier dann auch die Anmerkung 351...die Sakramente nicht als "Belohnung" für die "Starken", sondern als Medizin für die Kranken und Nahrung für die Schwachen. 

 

 

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