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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 2 Stunden schrieb Reisender:
vor 4 Stunden schrieb Die Angelika:

 

Regelmäßiger Kirchgang und Sakramentenempfang gehören zwar zum Katholischsein, machen aber aus einem Menschen leider noch lange keinen guten Christen.

Es könnte allerdings ein Anfang sein, weil der- oder diejenige die Gemeinschaft vor Ort besucht und sich für die Eucharistie öffnet, das Schuldbekenntnis spricht, sich im Vater Unser besinnt, zuhört und sich mit Christus vereinigt. Diese Einnahme einer Passivität und Demut ist ein guter Anfang, ein kleines Stück der Einübung von Tugenden. Hingegen kann ich im gewohnheitsmäßigen Geschimpfe auf Katholiken und Kirche nichts außer dem Einüben von Lastern erkennen.

 

Da sind wir uns doch tatsächlich Mal einig.

Du darfst allerdings davon ausgehen, dass meine Einwendungen sich nicht aus einer Lust am Lästern, sondern aus mehreren Jahrzehnten an Erfahrungen in der rk Kirche mit diversen katholischen Christen speisen.

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vor 2 Stunden schrieb Reisender:

Ich melde mich ja auch nicht in 20 Foren anderer Weltanschauungen an, um denen zu erklären, dass ihre Institutionen ganz doof sind.

 

Jetzt wäre mal nett, wenn du Ross und Reiter benennen wolltest. Wer hat sich denn hier bei mykath angemeldet, um Katholiken zu erklären, dass ihre Institutionen ganz doof sind?

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vor 3 Stunden schrieb Alfons:

 

Nach meiner Erfahrung (und nach einer neuen Umfrage, wegen der ich vielleicht einen Thread eröffne) sind Glaube und Kirchenbesuch nicht gleichzusetzen. Die meisten Leute in Deutschland glauben durchaus an einen christlichen Gott. Nur brauchen sie die Kirchen (ev./kath.) nicht dazu.

Wer hat denn den Glauben "an einen christlichen Gott" konkret und praktisch durch all die Jahrhunderte der 2000-jährigen Geschichte "des Christentums" weitergeben und bis heute authentisch bewahrt ? Es ist ein sehr beliebtes Spiel Kirche und "Glaube an den christlichen Gott" gegeneinander auszuspielen. Mit dem Sakrament der Taufe wird ja jemand in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen.

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vor 13 Minuten schrieb Cosifantutti:

Das wird auch niemans vernünftigerweise bestreiten. Für mich sind es banala Selbstverständlichkeiten, dass zum real praktizierten Katholischsein der Besuch der Messe einschließlich Sakramentsempfang dazu gehört. Über die rein quantitative Realisierung ist dabei nichts gesagt. Die Forderung / Erwartung der katholischen Kirche, dass ihre Mitglieder "mindestens" einmal im Jahr zur Kommunion gehen und beichten sollen, ist doch eine sehr großzügige, liberale Regelung. 

 

Die regelmäßige Feier der Messe für Katholiken als Grunderwartung ist in etwa so banal, wie  ja auch z. B.  selbstverständlich  von mir als Chorsänger ein regelmäßiger Besuch der Chorprobe erwartet wird. Oder Jugendliche spielen in einem Fußballverei. Da wird auch regelmäßiger Training erwartet

 

Tja, ebenso wie der Besuch der Messe einschließlich Sakramentempfang zum real praktizierten Katholischsein banale Selbstverständlichkeit sein sollte, sollte eventuell auch das Wissen darum, dass Selbiges leider noch lange keinen guten Christen ausmacht,  banale Selbstverständlichkeit sein. Das würde sehr hilfreich sein

 

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vor 2 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Tja, ebenso wie der Besuch der Messe einschließlich Sakramentempfang zum real praktizierten Katholischsein banale Selbstverständlichkeit sein sollte, sollte eventuell auch das Wissen darum, dass Selbiges leider noch lange keinen guten Christen ausmacht,  banale Selbstverständlichkeit sein. Das würde sehr hilfreich sein

 

Nochmals: das hat auch niemand behauptet, weil es eben eine Banalität ist. Aber das hatten wir ja schon.... 

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vor 13 Minuten schrieb Cosifantutti:

Wer hat denn den Glauben "an einen christlichen Gott" konkret und praktisch durch all die Jahrhunderte der 2000-jährigen Geschichte "des Christentums" weitergeben und bis heute authentisch bewahrt ? Es ist ein sehr beliebtes Spiel Kirche und "Glaube an den christlichen Gott" gegeneinander auszuspielen. Mit dem Sakrament der Taufe wird ja jemand in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen.

 

Den Glauben weitergegeben haben in der Regel Menschen, die versucht haben, Vorbilder im Glauben zu sein. Im Idealfall sind das die Eltern von Kindern, die dann wiederum getauft werden und einen Taufpaten haben. 

Auch ich halte es allerdings für nicht praktikabel, Glauben von Gemeinschaft loszulösen.

Die Frage ist nur mittlerweile, wie institutionalisiert diese Gemeinschaft wirklich sein muss.

Dass immer mehr Menschen meinen, dass Christsein auch ohne Kirche möglich sei, sollte zu denken geben. 

Denn das können Menschen, so denke ich, nur dann meinen, wenn sie Kirche als Synonym für Institution verstehen. 

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vor 2 Minuten schrieb Cosifantutti:

Nochmals: das hat auch niemand behauptet, weil es eben eine Banalität ist. Aber das hatten wir ja schon.... 

 

Auch wenn das hier niemand behauptet hat, so ist es dennoch keine Banalität. Wäre das eine Banalität, könnte Kirche (und da meine ich jetzt ausdrücklich nicht exklusiv die rk Kirche) nicht moralisch derart tief gesunken sein. 

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vor 4 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Auch wenn das hier niemand behauptet hat, so ist es dennoch keine Banalität. Wäre das eine Banalität, könnte Kirche (und da meine ich jetzt ausdrücklich nicht exklusiv die rk Kirche) nicht moralisch derart tief gesunken sein. 

Ich habe - was die ganz konkrete katholische Kirche angeht - eine durchaus sehr andere Wahrnehmung.....

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vor 8 Stunden schrieb Flo77:

So sehr ich Meisner und Woelki die Pest an den Hals wünsche für ihre Unfähigkeit 

 

Um es biblisch auszudrücken: jeder Missbraucher und jeder Vertuscher, jeder Ausgetretene, jeder Kirchensteuerabschaffer, etc. gehört für mich ausgemerzt 

Wenn biblisch, dann wohl eher alttestamentarisch. „Ausmerzen“ von Menschen weckt bei mir jedenfalls keine christlichen Assoziationen…..

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vor 3 Stunden schrieb Florianklaus:

Wenn biblisch, dann wohl eher alttestamentarisch. „Ausmerzen“ von Menschen weckt bei mir jedenfalls keine christlichen Assoziationen…..

Wie gerne ich Dir hier beipflichten würde, so falsch ist die Annahme.

 

Im AT ist es richtigerweise offensichtlich. Nach der Legende soll Gott selbst an den Kritikern (Rotte Korah) kollektiven Massenmord an Säuglingen usw. gemacht haben (4.Mose 16). Auch hinter dem kollektiven Massenmord an missionierenden anders-glaubenden Midianitern soll nach der Legende der Gott Vater selbst der Antriebsmotor zum kollektiven Massen Mord gewesen sein (4.Mose 31).

 

Aber im NT stehen Aussagen, die die Christen im Laufe der Kirchengeschichte in ähnlicher Weise interpretiert haben. Da ist mal der Johannesbriefschreiber und Jesus selbst: "Wenn jemand zu euch kommt und bringt diese Lehre nicht, nehmt ihn nicht auf in euer Haus und grüßt ihn auch nicht. 11 Denn wer ihn grüßt, der hat teil an seinen bösen Werken" (2.Joh. 10+11). Irrlehre, Kritik usw. wurden als böse Werke verstanden. Dann aber hat sich Jesus auch unglücklich formuliert: "Und wer einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, dass ihm ein Mühlstein um den Hals gehängt und er ins Meer geworfen würde" (Mk.9,42). Diese Aussage hat das Christentum an Häretikern, Hexen, Arianern, Hugenotten, Täufern und dann an Urvölkern sehr wörtlich genommen. Gespiesen wurde diese Verfolgungen und Massenmorde dann auch vom AT.

Das "Ausmerzen" gehört also nicht nur zum AT.

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vor 16 Stunden schrieb Flo77:

Mit einem simplen "Du musst aber" oder "Du sollst aber" ist da genauso wenig zu erreichen

Hier stimme ich völlig zu. Wir haben einerseits die Pflicht zum Sakramentenempfang. Aber besser ist es natürlich, wenn wir intrinsisch motiviert sonntags zur Hl. Messe gehen und beichten. Die Frage ist, warum das eine Pflicht ist. Ich für meinen Teil sehe das als Ausdruck der liebenden Fürsorge unserer Mutter Kirche für unser Seelenheil. Wenn ich mit einem kleinen Kind unterwegs bin, werde ich ihm sagen, dass es nicht über die Straße laufen darf. Wenn es das (noch) nicht einsehen kann, werde ich es an der Hand festhalten. Ich nutze damit meine körperliche Übermacht aus, wende also in gewisser Weise "Gewalt" an. Ich tue dies aber nicht, um das Kind zu knechten und zu demütigen, sondern um es vor sich selbst zu schützen. Die Kirche weiß um unsere Trägheit in Sachen Sakramentenempfang und der daraus resultierenden Gefahr des Verlustes des Seelenheiles, also macht sie diesen zur Pflicht. Besser ist natürlich, wenn wir verstehen, warum wir die Sakramente emfangen sollen. Wir Erwachsenen sind keine unmündigen Kinder, sondern können die Gründe für diese Pflicht rational nachvollziehen, wenn wir uns damit befassen (oder es uns gelehrt wird). Das könnte man vielleicht als "reflektierten Gehorsam" bezeichnen. Aus diesem Wissen kann sich dann auch eine innere Sehnsucht nach den Sakramenten/nach dem Sonntagsgottesdienst entfalten.

 

Dein Vergleich des Gehorsams mit dem Gehorsam in der Sadomasochismus-Szene (ich weiß leider nicht mehr wo das steht; und man muss natürlich von der Zielsetzung dieser Praxis abstrahieren), wo es um bewusstes Vertrauen und Verantwortung geht, war formidabel.

bearbeitet von Inge33
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vor 15 Stunden schrieb Gerhard Ingold:

Die Schuldfrage ist die Grundlage für den synodalen Weg. Der synodale Weg hat meines Wissens seinen Ursprung in den Missbrauchsfällen der katholischen Kirche. Und ich sehe bei den konservativen Kräften bisher nicht einen Hauch von Einsicht. Vielmehr meinen alle bis hin zum Papst, es könne alles weiterlaufen, wie eh und je.

Der synodale Weg geht allerdings über die Missbrauchsbekämpfung weit hinaus. Das gilt unabhängig davon, ob man ihn positiv oder negativ sieht.

 

Man kann, ohne an der Kirchenstruktur viel Grundsätzliches zu ändern, sehr scharfe Gesetze gegen Missbrauchstäter erlassen. 

Man wird umgekehrt nie, auch wenn man das Priestertum abschaffen würde, ausschließen können, dass Missbrauch passiert. Den gibt es überall dort, wo es Kinder und Jugendliche (und auch hierarchische Verhältnisse unter Erwachsenen) gibt.

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vor 2 Stunden schrieb MartinO:

Den gibt es überall dort, wo es Kinder und Jugendliche (und auch hierarchische Verhältnisse unter Erwachsenen) gibt.

Darum passieren bekanntlich die meisten Missbrauchsfälle weiterhin in der Familie... Ich bin aber sicher, dass ist nicht der Grund, warum einige Kreise die Familie am liebsten abschaffen würden.

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vor 1 Stunde schrieb MartinO:

Der synodale Weg geht allerdings über die Missbrauchsbekämpfung weit hinaus. Das gilt unabhängig davon, ob man ihn positiv oder negativ sieht.

Das wurde oft behauptet. Nur noch nie schlüssig belegt. 

 

vor 1 Stunde schrieb MartinO:

Man wird umgekehrt nie, auch wenn man das Priestertum abschaffen würde, ausschließen können, dass Missbrauch passiert. Den gibt es überall dort, wo es Kinder und Jugendliche (und auch hierarchische Verhältnisse unter Erwachsenen) gibt.

Es wurden Präventionskonzepte implementiert die, was ich so höre, so gut greifen wie Menschenwerk greifen kann.

Zu 100% verhindern wirst du Missbrauch nie können.

 

Was noch fehlt sind systembedingte Hintergründe aufzuarbeiten.

Namentlich: Wie konnte Machtmissbrauch gedeckt und vertuscht werden? 

Warum werden Menschen, die Verantwortung tragen nicht zur Verantwortung gezogen?

Warum - das betrifft uns Laien an der Basis; nicht nur uns aber in erster Linie uns - Warum werden Verantwortliche von der öffentlichen Meinung zu schnell durch anwägen gegen Verdienste frei gesprochen?

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vor 24 Minuten schrieb rince:

Darum passieren bekanntlich die meisten Missbrauchsfälle weiterhin in der Familie... Ich bin aber sicher, dass ist nicht der Grund, warum einige Kreise die Familie am liebsten abschaffen würden.

Wer soll das bitte sein?

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vor 2 Stunden schrieb Frank:

Es wurden Präventionskonzepte implementiert die, was ich so höre, so gut greifen wie Menschenwerk greifen kann.

Zu 100% verhindern wirst du Missbrauch nie können.

Zustimmung. Nichts anderes habe ich behauptet.

Zitat

Was noch fehlt sind systembedingte Hintergründe aufzuarbeiten.

Namentlich: Wie konnte Machtmissbrauch gedeckt und vertuscht werden? 

Leider liegt es wenigen Menschen, gegen den eigenen Laden zu ermitteln - und zum Teil muss das auch so sein, damit eine Zusammenarbeit funktioniert, egal, ob in einer Kirche, in einer Schule oder in einem Pflegeheim.

Zitat

Warum werden Menschen, die Verantwortung tragen nicht zur Verantwortung gezogen?

Warum - das betrifft uns Laien an der Basis; nicht nur uns aber in erster Linie uns - Warum werden Verantwortliche von der öffentlichen Meinung zu schnell durch anwägen gegen Verdienste frei gesprochen?

Auch das ist menschlich. 

Wir erleben es derzeit wieder: Liberale betonen die Schuld Woelkis und relativieren die Bätzings, Konservative genau umgekehrt.

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vor 7 Stunden schrieb Inge33:

Dein Vergleich des Gehorsams mit dem Gehorsam in der Sadomasochismus-Szene (ich weiß leider nicht mehr wo das steht; und man muss natürlich von der Zielsetzung dieser Praxis abstrahieren), wo es um bewusstes Vertrauen und Verantwortung geht, war formidabel.

 

Die Frage ist, wie es zu solchen Vergleichen kommt. Wenn jemand kirchlichen Gehorsam mit einer Störung vergleicht, bei der jemand Befriedigung oder Lust durch das Zufügen oder Erleben von Schmerz und Demütigung erfährt und die insofern vergleichbar mit einem Fetischismus ist, dass derjenige ohne diesen besonderen Fetisch keinerlei normale Sexualität erleben kann, ist das entweder Zeugnis medizinischen Unwissens oder eine erschreckende Schilderung seiner eigenen verfehlten Ausrichtung. Meistens sind es doch Menschen, die die sexuelle Norm, wie sie von der Kirche gelehrt wird, aufheben wollen und damit auch Sado-Masochismus (im internationalen Katalog der psychischen Störungen F65.5, falls jemand nachlesen will) zu einer der vielfältigen Formen menschlicher Sexualität erheben wollen.

 

Der kritische Gehorsam sollte praktisch jedem verstehbar sein. Erstmal ist der Gehorsam natürlich ein frei gewählter. Ähnlich wie der Gehorsam gegenüber allen anderen Dingen, die es in der Welt gibt. Bin ich nicht Christus Gehorsam, bin ich der Sünde gehorsam. Sinnvoll ist es, demjenigen Gehorsam zu schulden, der einen Erfahrungs- und Erkenntnisschatz hat, der sich nicht auf kurzlebige Epochen oder einzelne Kulturen reduziert. Die Kirche hat über 2000 Jahre die Welt gesehen und ihre Erkenntnis dessen, was Wille Gottes ist, kann man als Maximalmögliche Autonomie gegenüber der Welt betrachten. Die kirchlichen Erfahrungswerte gehen über spezifische Kultur- und Lebenserfahrungen hinaus, sondern spiegeln - ganz - katholisch, das Ganze. Deshalb ist der kirchliche Gehorsam etwas, was Menschen, die dem Zeitgeist folgen wollen, ein Dorn im Auge ist. Denn die Kirche entlarvt, was an den Ideologien der Welt zeitlich, kulturell und örtlich gebundene Impression ist. Die einen sind dem Zeitgeist Gehorsam, die anderen richten sich nach dem, was "außerhalb der aktuellen Zeit und der aktuellen Kultur" gültig ist, was also überzeitlich ist und die Kulturen transzendiert. Insofern ist natürlich dem Lehramt Gehorsam zu schulden und damit allen Versuchen, sich durch die kurzzeitigen Ideologien instrumentalisieren zu lassen, eine Absage zu erteilen. Der Gehorsam heißt wiederum nicht, seinen eigenen Verstand auszuschalten, man darf selbstverständlich das, was einem auferlegt wird, kritisch betrachten, mit dem Ziel, es verstehen und immer tiefer entfalten zu können. Dass ausgerechnet jene Menschen, die diesen Gehorsam ablehnen, auch den Katechismus in die Tonne kloppen würden, liegt genau in dieser Problematik begründet: je mehr Informationen über das vorliegen, was die Kirche glaubt, desto weniger kann ich Unwissenheit für mich beanspruchen. Ich muss dafür sorgen, dass alles weg kommt, was mich vom Glaubensgehorsam her binden könnte. 

 

Der SW will anders katholisch sein, das bedeutet eben, dass er so katholisch sein will, wie sich die Protagonisten katholisch fühlen wollen. Dafür braucht es kein Lehramt. Die gleichen Tendenzen sind hier erkennbar: jeder objektive Einwand, dass jemand nicht in Übereinstimmung mit dem katholischen Glauben steht, wird sanktioniert, vollständige Freiheit hat hingegen derjenige, der als katholisch erklärt, was er selbst als katholisch fühlt, völlig ungeachtet dass Begriffe auch objektive Definitionen haben und sich nicht nur aus subjektiven Assoziationen und Emotionen speisen.

 

 

 

bearbeitet von Reisender
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vor 16 Minuten schrieb Reisender:

Deshalb ist der kirchliche Gehorsam etwas, was Menschen, die dem Zeitgeist folgen wollen, ein Dorn im Auge ist.

Oder es ist machen ein Dorn im Auge, dass gewisse Kreise dem Zeitgeist des 19. Jahrhunderts meinen folgen zu müssen, gegen die weit älteren katholischen Traditionen und nur im Blick auf das je eigen Seelenheil. Datum aber geht es primär nicht.

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vor 2 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Du bist zu witzig! :D

 

Römer 6,11–23:

So begreift auch ihr euch als Menschen, die für die Sünde tot sind, aber für Gott leben in Christus Jesus.

Daher soll die Sünde nicht mehr in eurem sterblichen Leib herrschen, sodass ihr seinen Begierden gehorcht.

Stellt eure Glieder nicht der Sünde zur Verfügung als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern stellt euch Gott zur Verfügung als Menschen, die aus Toten zu Lebenden geworden sind, und stellt eure Glieder als Waffen der Gerechtigkeit in den Dienst Gottes!

Denn die Sünde wird nicht mehr über euch herrschen; denn ihr steht nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade.

Was heißt das nun? Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz stehen, sondern unter der Gnade? Keineswegs!

Wisst ihr nicht: Wenn ihr euch als Sklaven zum Gehorsam verpflichtet, dann seid ihr Sklaven dessen, dem ihr gehorchen müsst; ihr seid entweder Sklaven der Sünde, die zum Tod führt, oder des Gehorsams, der zur Gerechtigkeit führt.

Gott aber sei Dank; denn ihr wart Sklaven der Sünde, seid jedoch von Herzen der Gestalt der Lehre gehorsam geworden, an die ihr übergeben wurdet.

Ihr wurdet aus der Macht der Sünde befreit und seid zu Sklaven der Gerechtigkeit geworden.

Wegen eures schwachen Fleisches rede ich nach Menschenweise: Wie ihr eure Glieder in den Dienst der Unreinheit und der Gesetzlosigkeit gestellt habt, sodass ihr gesetzlos wurdet, so stellt jetzt eure Glieder in den Dienst der Gerechtigkeit, sodass ihr heilig werdet!

Denn als ihr Sklaven der Sünde wart, da wart ihr der Gerechtigkeit gegenüber frei.

Welche Frucht hattet ihr damals? Es waren Dinge, deren ihr euch jetzt schämt; denn sie bringen den Tod.

Jetzt aber, da ihr aus der Macht der Sünde befreit und zu Sklaven Gottes geworden seid, habt ihr eine Frucht, die zu eurer Heiligung führt und das ewige Leben bringt.

Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.

 

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vor 3 Minuten schrieb Chrysologus:

Oder es ist machen ein Dorn im Auge, dass gewisse Kreise dem Zeitgeist des 19. Jahrhunderts meinen folgen zu müssen, gegen die weit älteren katholischen Traditionen und nur im Blick auf das je eigen Seelenheil.

 

Deswegen ist es gut, sich auf die Weltkirche zu verlassen, damit man nicht der Agenda seiner eigenen Zeit und Kultur folgt, oder der Agenda einer früheren Zeit seiner eigenen Kultur.

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vor 14 Minuten schrieb Reisender:

 

Der SW will anders katholisch sein, das bedeutet eben, dass er so katholisch sein will, wie sich die Protagonisten katholisch fühlen wollen. Dafür braucht es kein Lehramt. Die gleichen Tendenzen sind hier erkennbar: jeder objektive Einwand, dass jemand nicht in Übereinstimmung mit dem katholischen Glauben steht, wird sanktioniert, vollständige Freiheit hat hingegen derjenige, der als katholisch erklärt, was er selbst als katholisch fühlt, völlig ungeachtet dass Begriffe auch objektive Definitionen haben und sich nicht nur aus subjektiven Assoziationen und Emotionen speisen.

 

 

 

Das ist, denke ich, eine ziemlich verallgemeinernde Schilderung. Kaum jemand aus dem synodalen Weg will "völlige" Freiheit. Ich denke auch, nur die wenigsten stellen das Glaubensbekenntnis als solches infrage. Auch das Priesteramt wird von den meisten grundsätzlich bejaht. Dass man auch Frauen weihen will, ist gerade keine Abschaffung des Priestertums. Bei manchen Themen, etwa Klimaschutz oder Verhinderung von Ausgrenzung, legen viele liberale Katholiken sogar strengere Maßstäbe an als viele Konservative.

Ich sehe das Problem an anderer Stelle: Es ist egal, ob eine Frau oder ein Mann in einer leeren Kirche über Themen predigt, die die meisten Menschen nicht interessieren. Die entscheidende Frage ist, ob die christliche Botschaft den Menschen heute etwas zu sagen hat.
Ich glaube, sie hat. Sie hat etwa zu sagen, dass es den perfekten Menschen, weder äußerlich noch nach irgendwelchen Werten (völlig sündenlos, völlig ohne Vorurteile, völlig klimaneutral lebend usw.) nicht gibt. Sie hat zu sagen, dass der Mensch sich bemühen soll, dem zu folgen, was er als richtig erkennt aber Gott den Rest tut und dass wir auf Gottes Gnade hoffen können und müssen.

Wenn es nicht gelingt, die Bedeutung Gottes in unserem Leben klar zu machen, dann hat die Kirche ihre Existenzberechtigung verloren. Man kann sich anderswo besser für eine andere Klimapolitik, gegen Abtreibung, für oder gegen strengere Kontrollen bei den Steuern etc. engagieren. 

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vor 25 Minuten schrieb Reisender:

Römer 6,11–23:

So begreift auch ihr euch als Menschen, die für die Sünde tot sind, aber für Gott leben in Christus Jesus. …

 

Wie viele Kirchen hast du schon leergepredigt? Oder gibst du sowas nur hier von dir? Sagen wir es mal so: wenn nur wer das glaubt, zur „heiligen Herde“ gehört, dann ist die recht überschaubar - und das ist auch gut so.

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