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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 31 Minuten schrieb Cosifantutti:

Eine reine Geschäfts- und Handelsbeziehung.

Von "rein" habe ich gar nicht gesprochen. Er liebt uns, er ist barmherzig, aber eben auch gerecht. Das Partikulargericht ist halt ein Gericht, was soll ich da machen:

"In seiner unsterblichen Seele erhält jeder Mensch gleich nach dem Tod durch Christus, dem Richter der Lebenden und der Toten, in einem besonderen Gericht seine ewige Vergeltung." (KKK 1051)

 

vor 31 Minuten schrieb Cosifantutti:

Es ist ja auch bezeichnend, dass du in diesem Sinne vor Aussagen von Mystikern warnst.

Nicht vor allen. Aber von jenen, die meinen, alleine ihre Gottesverbindung sei entscheidend und der Rest der Lehre nicht. Die hl. Teresa von Avila, selbst eine große Mystikerin, hat gesagt, ein Mystizismus ist nicht viel wert, wenn man der Lehre der Kirche nicht folgt. Messlatte für alle persönlichen Erfahrungen bleibe der Glaube der Kirche. Man solle die eigene Offenbarung nicht auf das selbe Niveau wie das der kirchlichen Lehre stellen.

vor 31 Minuten schrieb Cosifantutti:

#Es gibt eine sehr berühmte Predigt von Meister Eckhardt über die Perikope im Evangeliun, wo Jesus die Händler aus dem Tempel treibt. In dieser Predigt  seziert Meister Eckhardt sehr klar Gottesbeziehung als Geschäfts- und Handelsbeziehung....  es geht Meister Eckhardt nicht darum, von def Einigung mit Gott zu "schwärmen" sondern zum wesentlichen Kern vorzudringen....

Das verstehe ich jetzt nicht. Stimmst Du zu, dass eine Geschäfts- und Handelsbeziehung der wesentliche Kern sei oder kritisierst Du Meister Eckhardt?

 

Im Übrigen bin ich bei Meister Eckardt skeptisch.

bearbeitet von Inge33
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vor 8 Minuten schrieb Werner001:

Ich bin wie der Heilige Geist, ich wehe wo ich will 😂

 

Werner

 

Nö, Du nutzt einfach nur Deine Machtposition zum Schaden anderer Menschen aus. Woanders nennt man das Missbrauch.

bearbeitet von Reisender
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vor 12 Minuten schrieb Reisender:

 

Nö, Du nutzt einfach nur Deine Machtposition zum Schaden anderer Menschen aus. Woanders nennt man das Missbrauch.

Mein Lieber (oder Liebe, ich weiß es nicht), ich stelle fest, dass meine Diskussionen mit dir ähnlich fruchtbar und ergebnislos sind, wie die mit den Zeugen Jehovas, die hin und wieder klingeln.

Ich werde daher nicht mehr auf Postings von dir reagieren und bitte dich, das umgekehrt auch so zu halten.

Es liegt mir fern, dir deine Überzeugungen ausreden zu wollen, so wie es mir auch bei den Zeugen fernliegt.

Wenn es mich manchmal überkommt und ich (mir offensichtlich erscheinende) Widersprüche etc. anspreche, ist das allein mein Problem, und ich sollte es ignorieren. Du und deine vielen Glaubensbrüder und -schwestern der RkK hier, die deine geäußerten Überzeugungen vorbehaltlos teilen, sollen damit glücklich sein, es geht mich schließlich gar nichts.

Nichts für ungut und viel Freude mit eurem gemeinsamen Glauben 

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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vor 43 Minuten schrieb Inge33:

Das verstehe ich jetzt nicht. Stimmst Du zu, dass eine Geschäfts- und Handelsbeziehung der wesentliche Kern sei oder kritisierst Du Meister Eckhardt?

Ich glaube, ich habe verstanden, weil ich diese Predigt jetzt gelesen habe. Diese Predigt klingt fast nach Luthers Rechtfertigungslehre und seiner Kritik an der Werksgerechtigkeit (womit er wohl v.a. die Sakramente wie das Bußsakrament meinte): allein die Gnade zählt für Luther. Beichte spielte bei Meister Eckart keine große Rolle.

 

vor 43 Minuten schrieb Inge33:

Im Übrigen bin ich bei Meister Eckardt skeptisch.

Die Predigt hat mich darin bestätigt. "Allein Gott zählt" kann für mich nur heißen: "Allein mit Gott und seinen Vorstellungen von der Kirche, zu der auch die vom Gottessohn Jesus Christus gestifteten Sakramente (wie eben das Bußsakrament) gehören."

 

Meister Eckart hatte ja einige Häresievorwürfe zu verkraften, und so fanden sich kirchenkritische Anhänger um ihn ein, die sich gegen die Kirchenhierarchie auflehnten (das passt ganz gut zu manchen "Synodalen Weg"-Sympathisanten).

 

Dass Nikolaus von Kues ihn wiederentdeckt hat, wundert mich auch nicht.

 

 

 

bearbeitet von Inge33
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vor 3 Stunden schrieb Chrysologus:

Welchen Erfolg hatten die Österreicher denn?

 

Sie konnten sich konstruktiv in den weltsynodalen Prozess einbringen und ihre Anliegen lt. eigener Aussage gut einbringen - mehr Erfolg geht für niemanden.

 

Dt. Bischöfe wissen ja auch nach ad Limina immer noch, was besser ist für die Kirche. Lernresistenz.

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Das ist allerdings tatsächlich eine brisante Frage. Auf dem Boden des geltenden, positiven Kirchenrechts gibt es keine Möglichkeit des Eingriffs, sollte ein Papst etwas verkünden, was dem Glauben widerspricht, sprich: zum Häretiker werden. 

 

Daher kann man in dieser Sache nur die Seiten im Geschichtsbuch zurück blättern und schauen, was zum Problem des Papa haereticus in der Vergangenheit von Theologie und Kanonistik zusammengetragen wurde. Witzigerweise war das auch das Thema meiner Magisterarbeit. 

 

Ganz grundsätzlich kann man sagen, dass hier von zwangsweiser Absetzung durch "die Kirche", Selbstdeposition (via ipso facto Exkommunikation) bis hin zu der Überzeugung, dass Gott nicht zulassen würde, dass ein Petrusnachfolger häretisch würde, alles zu finden ist. Unklar blieb und bleibt, wer dies alles jeweils feststellen, deklarieren oder durchsetzen sollte (die Kardinäle, das Bischofskollegium etc.), ohne die konziliare Idee wiederzubeleben oder den Primat des Papstes anzutasten. An dieser Problematik hat sich eigentlich wenig verändert. 

 

Und unter den gegebenen rechtlichen und doktrinellen Rahmenbedingungen kann man sich eigentlich nur letzterer Haltung anschließen und hoffen, dass die Zusage Christi an Petrus auch in unserer Zeit Bestand haben wird. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 4 Stunden schrieb Inge33:

Und wir können wohl nicht mit Gott verhandeln, wie seine Vorstellungen für uns auszusehen haben. Insofern ist das tatsächlich eine Einbahnstraße.

Das vielleicht nicht. 

Wobei... Wenn ich ins alte Testament schaue wo sich Gott die Rettung einer Kleinstadt aus dem Kreuzverhandeln lässt. 

 

Mit deiner Prämisse können wir uns gut katholische Traditionen schenken. Bittgebete wurden ja schon angesprochen. Oder die Bittgänge.

 

"Bittet und euch wird gegeben, klopft an und euch wird aufgetan" sagt der Herr

Gott lässt schon mit sich reden, sein Wille ist nichts statisches.

 

Denn Gott selbst ist ein lernender Gott. Auch das zeigt uns das alte Testament. Wenn ich zum Beispiel an die Sintflut-Geschichte denke.

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vor 6 Minuten schrieb Studiosus:

[…] kann man sich eigentlich nur letzterer Haltung anschließen und hoffen, dass die Zusage Christi an Petrus auch in unserer Zeit Bestand haben wird. 

 

Ich habe nicht den geringsten Zweifel daran, dass diese Zusage heute und auch morgen Bestand haben wird.

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vor 1 Minute schrieb Frank:

Gott lässt schon mit sich reden,

 

Ja.

 

vor 1 Minute schrieb Frank:

sein Wille ist nichts statisches.

 

Doch.

 

(nur jetzt keine Zeit dafür leider. Großes Thema. Die Unveränderlichkeit Gottes)

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vor 36 Minuten schrieb Studiosus:

Das ist allerdings tatsächlich eine brisante Frage. Auf dem Boden des geltenden, positiven Kirchenrechts gibt es keine Möglichkeit des Eingriffs, sollte ein Papst etwas verkünden, was dem Glauben widerspricht, sprich: zum Häretiker werden. 

 

Daher kann man in dieser Sache nur die Seiten im Geschichtsbuch zurück blättern und schauen, was zum Problem des Papa haereticus in der Vergangenheit von Theologie und Kanonistik zusammengetragen wurde. Witzigerweise war das auch das Thema meiner Magisterarbeit. 

 

Ganz grundsätzlich kann man sagen, dass hier von zwangsweiser Absetzung durch "die Kirche", Selbstdeposition (via ipso facto Exkommunikation) bis hin zu der Überzeugung, dass Gott nicht zulassen würde, dass ein Petrusnachfolger häretisch würde, alles zu finden ist. Unklar blieb und bleibt, wer dies alles jeweils feststellen, deklarieren oder durchsetzen sollte (die Kardinäle, das Bischofskollegium etc.), ohne die konziliare Idee wiederzubeleben oder den Primat des Papstes anzutasten. An dieser Problematik hat sich eigentlich wenig verändert. 

 

Und unter den gegebenen rechtlichen und doktrinellen Rahmenbedingungen kann man sich eigentlich nur letzterer Haltung anschließen und hoffen, dass die Zusage Christi an Petrus auch in unserer Zeit Bestand haben wird. 

Rein logisch gilt: ubi Petrus, ibi  ecclesia. Der Papst kann nicht häretisch werden, alles, was er an Glaubensdingen feierlich verkündet, ist per definitionem unfehlbar rechtgläubig. Die Zustimmung der Kirche ist da nicht nötig, das steht explizit in PA.

Und da PA dogmatisch verkündet wurde, muss man das als Katholik glauben.

 

Werner

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vor 1 Stunde schrieb Werner001:

und bitte dich, das umgekehrt auch so zu halten.

Das war schon länger mein Anliegen und handhabe das auch bei anderen hier.

Das schon genannte Grundproblem ist, dass Du hier unter einem Modaccount privat schreibst und für ein katholisches Forum unverträgliche Dinge, aber ein Modaccount technisch nicht ignoriert werden kann.

Vielleicht wäre es hilfreich, wenn Du einen Modaccount und einen regulären zum Schreiben nutzt.

Dass ein Modaccount nicht ignoriert werden kann hat ja den Hintergrund dass keine Modanweisungen umgangen werden sollen. Diesen „Vorzug“ zu nutzen, um seine Privatmeinung aufzudrängen, finde ich (ohne jede Schärfe) missbräuchlich.

bearbeitet von Reisender
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vor 32 Minuten schrieb rorro:

Doch.

 

(nur jetzt keine Zeit dafür leider. Großes Thema. Die Unveränderlichkeit Gottes)

Wenn Gottes Wille unveränderlich ist, wurde er ja sehr oft sehr missverstanden (z. B. als man glaubte, er wolle, dass man Frauen und Kinder erschlägt, ich habe Ezechiel zitiert).

Wie kann man sicher sein, ihn heute richtig zu verstehen (z. B. wenn man glaubt, er wolle nicht, dass Frauen geweiht werden).

Das ist die eigentliche Frage

 

Werner

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vor 4 Minuten schrieb Werner001:

Rein logisch gilt: ubi Petrus, ibi  ecclesia. Der Papst kann nicht häretisch werden, alles, was er an Glaubensdingen feierlich verkündet, ist per definitionem unfehlbar rechtgläubig. Die Zustimmung der Kirche ist da nicht nötig, das steht explizit in PA.

Und da PA dogmatisch verkündet wurde, muss man das als Katholik glauben.

 

Werner

 

Natürlich. Allerdings wird diese gedankliche Konstellation schon etwas länger besprochen als Pastor Aeternus existiert. 

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vor 2 Stunden schrieb Florianklaus:

Schade, daß bei Dir die Ignorierfunktion versagt.

Bei Jesus hat die Ignorier-Funktion der Pharisäer funktioniert.

 

Wer diese praktiziert, hat von Jesus nichts gelernt.

 

Religionen erzeigen ihren Charakter im Umgang mit Kritikern. Doch Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Versöhnlichkeit, Gewaltverzicht und Feindesliebe haben die beiden anderen Religionen wenig gelehrt.

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vor 49 Minuten schrieb Studiosus:

 

Ganz grundsätzlich kann man sagen, dass hier von zwangsweiser Absetzung durch "die Kirche", Selbstdeposition (via ipso facto Exkommunikation) bis hin zu der Überzeugung, dass Gott nicht zulassen würde, dass ein Petrusnachfolger häretisch würde, alles zu finden ist. Unklar blieb und bleibt, wer dies alles jeweils feststellen, deklarieren oder durchsetzen sollte (die Kardinäle, das Bischofskollegium etc.), ohne die konziliare Idee wiederzubeleben oder den Primat des Papstes anzutasten. An dieser Problematik hat sich eigentlich wenig verändert. 

 

Und unter den gegebenen rechtlichen und doktrinellen Rahmenbedingungen kann man sich eigentlich nur letzterer Haltung anschließen und hoffen, dass die Zusage Christi an Petrus auch in unserer Zeit Bestand haben wird. 

Was am Ende aber auf ein Ordal hinaus läuft - eine Lehre ist dann richtig, wenn (a) der Papst diese formell korrekt zu lehren versucht und er diesen Versuch (b) auch überlebt. Ich gebe zu, ich halte dies für ein seltsames Gemisch aus Relativismus und Wundergläubigkeit.

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vor 4 Minuten schrieb Studiosus:

 

Natürlich. Allerdings wird diese gedankliche Konstellation schon etwas länger besprochen als Pastor Aeternus existiert. 

Du hast doch sicher in der Dogmatikvorlesung gelernt, dass ein Dogma nie eine Neuoffenbarung sein kann, sondern nur die endgültige Feststellung einer Wahrheit, die schon immer galt.

So wie Thomas von Aquin mit seiner Ablehnung der Immaculata falsch lag, auch wenn das Dogma erst viel später verkündet wurde, so sind alle Diskussionen zum papa haereticus auch schon vor Pastor Aeternus Makulatur.

 

Werner

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vor 43 Minuten schrieb rorro:

 

Ja.

 

 

Doch.

 

(nur jetzt keine Zeit dafür leider. Großes Thema. Die Unveränderlichkeit Gottes)

Dann müsste man nach Deiner Sicht die Sklaverei wieder einführen: "Also sprach der Herr auf dem Berg Sinai.... Wenn ihr Sklaven wollt, kauft sie im Ausland" (3.Mose 25,1+44). William Wilberforce hat es mit seiner Bibelkritiker anders gesehen.

Gott, den es wahrscheinlich nicht gibt, ändert sich nicht. Menschen aber können sich ändern und Unrecht abschaffen.

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vor 58 Minuten schrieb Werner001:

Du hast doch sicher in der Dogmatikvorlesung gelernt, dass ein Dogma nie eine Neuoffenbarung sein kann, sondern nur die endgültige Feststellung einer Wahrheit, die schon immer galt.

So wie Thomas von Aquin mit seiner Ablehnung der Immaculata falsch lag, auch wenn das Dogma erst viel später verkündet wurde, so sind alle Diskussionen zum papa haereticus auch schon vor Pastor Aeternus Makulatur.

 

Werner

 

Ich für meinen Teil habe das gelernt, ja. Mit heißem Bemühen. Deshalb sind mir auch Fälle historischer Präzedenz geläufig, die die Frage nach dem p. h. zumindest angetippt haben. Es geht ja selten darum, dass ein Papst aus dem Blauen heraus eine neue Lehre erfindet und die ganze Kirche definitiv darauf verpflichten wollen würde. Es geht - zumindest in den historisch einschlägigen Fällen - eher darum, dass ein offenkundiger Dissens der Lehre eines amtierenden Papstes zu einem seiner Nachfolger oder dem Glauben der Gesamtkirche wahrgenommen wurde.  

 

Ein Problem, das ich sehe, ist, dass Du zu sehr formalisierst und bisweilen anachronistisch theologische Einsichten und Ergebnisse späterer Epochen rückprojizierst. Die Sache war über lange Zeit weitaus weniger eindeutig als Du sie darstellst. Und das nicht nur bei obskuren theologischen Schulen, sondern allgemein. Es sei denn Du betrachtest Namen wie Johannes de Torquemada, Thomas de Vio, Francisco Suarez oder Robert Bellarmin als randständige Erscheinungen der Theologiehistorie. Von den Kirchenjuristen seit Gratian gar nicht erst zu sprechen. 

 

Ich für meinen Teil kann Infallibilität, Jurisdiktions- und Lehrprimat des Papstes als dogmatische und juristische Fakten anerkennen und im Glauben bejahen, ohne darüber zu verschweigen, dass es eines langen historischen Prozesses bedurfte, um an diesen Punkt zu gelangen. Deshalb stimme ich der Meinung des englischen Kardinals Manning, wonach das Dogma die Geschichte besiegt habe, nur unter Vorbehalt zu. Ich versuche beide Ebenen in meinen Einlassungen zu berücksichtigen.

bearbeitet von Studiosus
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vor einer Stunde schrieb Frank:

Gott lässt schon mit sich reden, sein Wille ist nichts statisches.

Malachi 3,6: „Ich, der HERR, wandle mich nicht“

Jakobus 1,17: „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel von Licht und Finsternis.“

 

Der Hl. Thomas von Aquin sagt, Gottes Wille ist unveränderlich. "Ich antworte, Gottes Wille ist unbedingt unveränderlich. Aber dabei ist dies zu berücksichtigen, daß es etwas Anderes ist, den Willen ändern; und etwas anderes, die Veränderung in manchen Dingen wollen."

https://bkv.unifr.ch/de/works/sth/versions/summe-der-theologie/divisions/162 hier führt er diese beiden Unterscheidungen weiter aus.

 

Ich habe einmal von der Unterscheidung zwischen bedingten Erklärungen Gottes und bedingungslosen Bestimmungen Gottes gelesen (ob in der katholischen Theologie, weiß ich nicht mehr). Im ersten Fall spricht Gott in Abhängigkeit von der Antwort der Menschen. Im zweiten Fall nutzt unsere Antwort gar nichts. So will er etwa bedingungslos, dass wir Reue empfinden und unsere Beziehung zu ihm in Ordnung ist. Darin ändert er seinen Willen nicht. Eine bedingte (also von unserer antwortenden Reue abhängige) Entscheidung wäre dann aber, uns zu vergeben.

 

Eine bedingungslose Erklärung Gottes wäre sein Versprechen an David: „Aber dein Haus und dein Königtum sollen beständig sein in Ewigkeit vor dir, und dein Thron soll ewiglich bestehen“ (2. Samuel 7,16). Hier gibt es keine Einschränkung, auf die David hätte Einfluss nehmen können. Egal, was dieser tat oder unterließ, das Wort des Herrn würde sich erfüllen.

bearbeitet von Inge33
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vor einer Stunde schrieb Frank:

Denn Gott selbst ist ein lernender Gott. Auch das zeigt uns das alte Testament. Wenn ich zum Beispiel an die Sintflut-Geschichte denke.

 

Was allerdings den ganzen Monotheismus auf eine Geschichte abends am Lagerfeuer reduziert. ;)

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vor 15 Minuten schrieb Studiosus:

Die Sache war über lange Zeit weitaus weniger eindeutig als Du sie darstellst.

Nicht ich stelle sie als eindeutig dar, die Befürworter der Unfehlbarkeit stellten sie als eindeutig dar (was schon damals sehr fundiert kritisiert wurde, etwa durch Döllinger).

Aber egal wie es war, durch PA sind alle diese früheren Diskussionen obsolet geworden, so wie day Dogma von 1854 alle früheren Diskussionen obsolet gemacht hat.

Ein Papa Häreticus ist so unmöglich, wie eine Gottesmutter mit Erbsünde

 

Werner

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vor 28 Minuten schrieb Werner001:

Aber egal wie es war, durch PA sind alle diese früheren Diskussionen obsolet geworden, so wie day Dogma von 1854 alle früheren Diskussionen obsolet gemacht hat.

Ein Papa Häreticus ist so unmöglich, wie eine Gottesmutter mit Erbsünde

 

Werner

 

Auch das sehe ich nicht so. Du scheinst bei der Figur des Papa haereticus nur den feierlichen Akt der Definition bzw. päpstliche Kathedralentscheidungen im Blick zu haben. Diese - und ich möchte sagen: nur diese - sind durch die Infallibilität des Papstes abgedeckt. Diese amtliche Inerranz schützt im Letzten nicht die persönliche Integrität des Inhabers des Petrusamtes im Glauben, sondern die Kirche als ganze. 

 

Dass der Papst auch als Gläubiger, der er bleibt, und Glied am Leibe der Kirche eine Irrlehre annehmen könnte - ohne sie als für die Kirche verbindlich zu definieren - ist unwahrscheinlich, aber nicht ganz weit hergeholt. Die Frage wäre, was in einem solchen Fall passiert. Über okkulte Häretiker, d. h. solche, die nur privat ihren Irrlehren anhangen, urteilt die Kirche nicht. Über öffentliche Häretiker durchaus. Im Fall des Papstes als hierarchischer Spitze der Kirche drehen wir uns allerdings im Kreis, da es hier (zumindest betrachtet man das unter den heutigen Begebenheiten so) keine kompetente Instanz gibt, die ihn verurteilen könnte, was die Idee der Selbstdeposition wieder ins Spiel bringt, die aber nichts mehr ist als ein Gedankenspiel. 

 

Man kann es drehen und wenden wie man möchte: Die Möglichkeit, dass ein Papst privat oder öffentlich zum Häretiker werden könnte, besteht meiner Ansicht nach auch nach 1870 weiter. Nur hat die Kirche keinerlei Verfahrens- und Sanktionsweg, um diesen Umstand festzustellen oder diese Situation aus eigener Kraft zu beheben. Das ist mein ernüchterndes Fazit.

bearbeitet von Studiosus
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vor 36 Minuten schrieb Inge33:

Malachi 3,6: „Ich, der HERR, wandle mich nicht“

Jakobus 1,17: „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel von Licht und Finsternis.“

 

Der Hl. Thomas von Aquin sagt, Gottes Wille ist unveränderlich. "Ich antworte, Gottes Wille ist unbedingt unveränderlich. Aber dabei ist dies zu berücksichtigen, daß es etwas Anderes ist, den Willen ändern; und etwas anderes, die Veränderung in manchen Dingen wollen."

https://bkv.unifr.ch/de/works/sth/versions/summe-der-theologie/divisions/162 hier führt er diese beiden Unterscheidungen weiter aus.

 

Ich habe einmal von der Unterscheidung zwischen bedingten Erklärungen Gottes und bedingungslosen Bestimmungen Gottes gelesen (ob in der katholischen Theologie, weiß ich nicht mehr). Im ersten Fall spricht Gott in Abhängigkeit von der Antwort der Menschen. Im zweiten Fall nutzt unsere Antwort gar nichts. So will er etwa bedingungslos, dass wir Reue empfinden und unsere Beziehung zu ihm in Ordnung ist. Darin ändert er seinen Willen nicht. Eine bedingte (also von unserer antwortenden Reue abhängige) Entscheidung wäre dann aber, uns zu vergeben.

 

Eine bedingungslose Erklärung Gottes wäre sein Versprechen an David: „Aber dein Haus und dein Königtum sollen beständig sein in Ewigkeit vor dir, und dein Thron soll ewiglich bestehen“ (2. Samuel 7,16). Hier gibt es keine Einschränkung, auf die David hätte Einfluss nehmen können. Egal, was dieser tat oder unterließ, das Wort des Herrn würde sich erfüllen.

Dem steht zum Beispiel die Sintflutgeschichte gegenüber an dessen Ende Gott zum Schluss kommt: "Ups, so ein Scheiß mach ich nie wieder"

Zugegeben, das war flappsig, mit meinen Worten, formuliert. Ich bin grad zu faul nach der Stelle zu googeln. Wir kennen sie beide, so dass ich denke das die Flappsigkeit statthaft ist.

 

Worauf ich hinaus will: Im AT lernen wir Gott als einen lernenden Gott kennen. Wenn der eine Versuch sein Volk auf Linie zu bringen scheitert startet er einen neuen Versuch mit anderen Mitteln. Mehr noch: zwischen AT und NT wechselt er komplett den Charakter. Haben wirs im AT mit einem eifer- und rachsüchtigen Gott zu tun, der in der Lage ist auch mal kräftig drein zu schlagen, so verkündet Jesus den liebenden, barmherzigen, väterlichen Gott.

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vor 3 Minuten schrieb Studiosus:

Man kann es drehen und wenden wie man möchte: Die Möglichkeit, dass ein Papst privat oder öffentlich zum Häretiker werden könnte, besteht meiner Ansicht nach auch nach 1870 weiter. Nur hat die Kirche keinerlei Verfahrens- und Sanktionsweg, um diesen Umstand festzustellen oder diese Situation aus eigener Kraft zu beheben. Das ist mein ernüchterndes Fazit.

 

Vielleicht ist das ja längst passiert. ;)

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