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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 3 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Vielleicht ist das ja längst passiert. ;)

 

Nichts Genaues weiß man nicht. 

 

Ich bin allerdings kein Sedisvakantist (die ja, je nach Sekte, von diversen Zeitpunkten des Vakantwerdens des Stuhles Petri ausgehen).  Ich befasse mich mit diesen Fragen, sagen wir mal, eher aus akademischen Interesse. 

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vor 4 Minuten schrieb Frank:

Dem steht zum Beispiel die Sintflutgeschichte gegenüber an dessen Ende Gott zum Schluss kommt: "Ups, so ein Scheiß mach ich nie wieder"

Zugegeben, das war flappsig, mit meinen Worten, formuliert. Ich bin grad zu faul nach der Stelle zu googeln. Wir kennen sie beide, so dass ich denke das die Flappsigkeit statthaft ist.

 

Worauf ich hinaus will: Im AT lernen wir Gott als einen lernenden Gott kennen. Wenn der eine Versuch sein Volk auf Linie zu bringen scheitert startet er einen neuen Versuch mit anderen Mitteln. Mehr noch: zwischen AT und NT wechselt er komplett den Charakter. Haben wirs im AT mit einem eifer- und rachsüchtigen Gott zu tun, der in der Lage ist auch mal kräftig drein zu schlagen, so verkündet Jesus den liebenden, barmherzigen, väterlichen Gott.

Was Du und fast alle hier über Gott zu wissen meint.

 

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vor 6 Minuten schrieb Frank:

Mehr noch: zwischen AT und NT wechselt er komplett den Charakter. Haben wirs im AT mit einem eifer- und rachsüchtigen Gott zu tun, der in der Lage ist auch mal kräftig drein zu schlagen, so verkündet Jesus den liebenden, barmherzigen, väterlichen Gott.

 

Weshalb ja nicht nur Marcion auf die Idee kam, es könnte sich um zwei verschiedene Götter handeln.

bearbeitet von Marcellinus
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vor 7 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Weshalb ja nicht nur Marcion auf die Idee kam, es könnte sich um zwei verschiedene Götter handeln.

 

Was wiederum die Kirche ziemlich bald als Irrlehre verworfen hat. Marcion gilt nicht umsonst als "Erzhäretiker". 

bearbeitet von Studiosus
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vor 4 Minuten schrieb Marcellinus:
vor 9 Minuten schrieb Frank:

Mehr noch: zwischen AT und NT wechselt er komplett den Charakter. Haben wirs im AT mit einem eifer- und rachsüchtigen Gott zu tun, der in der Lage ist auch mal kräftig drein zu schlagen, so verkündet Jesus den liebenden, barmherzigen, väterlichen Gott.

 

Weshalb ja nicht nur Marcion auf die Idee kam, es könnte sich um zwei verschiedene Götter handeln.

Wenn Gott der größte über den nichts größeres Gedacht werden kann (wenn ichs richtig weiß ist die Erkenntnis von Anselm von Canterbury... jedenfalls ist sie nicht auf meinem Mist gewachsen) dann fallen in ihm alle Gegensätze zusammen. Dann kann er sowohl der Gott des AT sein, wie auch der des NT. Dann kann er beständig und wandelbar zugleich sein.

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vor 5 Minuten schrieb Frank:

Wenn Gott der größte über den nichts größeres Gedacht werden kann (wenn ichs richtig weiß ist die Erkenntnis von Anselm von Canterbury... jedenfalls ist sie nicht auf meinem Mist gewachsen) dann fallen in ihm alle Gegensätze zusammen.

 

Exakt, genau genommen Anselms Proslogion

 

Das Zusammenfallen der Widersprüche (coincidentia oppositorum) ist wiederum ein Gedanke von Cusanus (Nikolaus von Kues). 

 

bearbeitet von Studiosus
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vor 1 Minute schrieb Frank:

Wenn Gott der größte über den nichts größeres Gedacht werden kann (wenn ichs richtig weiß ist die Erkenntnis von Anselm von Canterbury... jedenfalls ist sie nicht auf meinem Mist gewachsen) dann fallen in ihm alle Gegensätze zusammen. Dann kann er sowohl der Gott des AT sein, wie auch der des NT. Dann kann er beständig und wandelbar zugleich sein.

 

Der grundsätzliche Fehler von Anselm war, daß er aus einer Denkmöglichkeit auf Existenz schloß. Aber was ist nicht alles „denkmöglich“? Wenn du das mit dem „Zusammenfallen aller Gegensätze“ zuende denkst, bekommst du als Gott ein ziemliches Monster. 

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vor 8 Minuten schrieb Studiosus:

 

Was wiederum die Kirche ziemlich bald als Irrlehre verworfen hat. Marcion gilt nicht umsonst als "Erzhäretiker". 

 

Ich weiß.

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vor 14 Minuten schrieb Studiosus:

 

Was wiederum die Kirche ziemlich bald als Irrlehre verworfen hat. Marcion gilt nicht umsonst als "Erzhäretiker".

Verwerfen können Menschen alles. Wer mehr Macht hat, setzt sich durch. Doch Fakt ist eben: "Die Sklaven und Hungernden schrien lange schon, da war nie ein Gott noch Engel." Das gilt auch für die menschlichen Theorien, die man als von Gott inspiriert behauptet hat und behauptet. Alles ist nur menschlich. Ein Gott war nie involviert. 

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Ich sag mal so: wenn man nicht klar und eindeutig erkennen kann, ob etwas unfehlbar ist oder nicht, öffnet man dem Relativismus Tür und Tor. Das dürfte den Männern, die PA formuliert haben, sehr bewusst gewesen sein, denn sie haben ja recht detailliert geschrieben, wann eine päpstliche Aussage unfehlbar ist.

Fängt man an, auch andere Aussagen für unfehlbar zu erklären, ist man irgendwann an einem Punkt, an dem man je nach Bedarf alles zum unveränderlichen Glaubensgut  und auch wieder zur unverbindlichen Meinung erklären kann.

 

Werner

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vor 58 Minuten schrieb Studiosus:

Die Möglichkeit, dass ein Papst privat oder öffentlich zum Häretiker werden könnte, besteht meiner Ansicht nach auch nach 1870 weiter.

Das ist sicher richtig. Auch Ratzinger hat sicher schon das Lied „ auf Christen sing festliche Lieder“ mitgesungen (das ich wunderschön finde).

Aber day ist ja sicher nicht das Problem

 

Werner

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vor einer Stunde schrieb Frank:

 

Worauf ich hinaus will: Im AT lernen wir Gott als einen lernenden Gott kennen. Wenn der eine Versuch sein Volk auf Linie zu bringen scheitert startet er einen neuen Versuch mit anderen Mitteln. Mehr noch: zwischen AT und NT wechselt er komplett den Charakter. Haben wirs im AT mit einem eifer- und rachsüchtigen Gott zu tun, der in der Lage ist auch mal kräftig drein zu schlagen, so verkündet Jesus den liebenden, barmherzigen, väterlichen Gott.

Auch innerhalb des AT gibt es eine erkennbare Entwicklung: Von konkreten Anweisungen an Einzelpersonen zu dauerhaften Gesetzen, von einem Gott Israels zu einem Gott aller Völker (z.B. bei Amos) und auch zu einem verzeihenden Gott (z.B. bei Jona).

 

Das kann man als tatsächliche Wandlung Gottes oder als Unfähigkeit der Menschen, Gott völlig zu verstehen (Letzteres wäre offiziell katholisch) sehen.

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vor 4 Stunden schrieb Inge33:

Von "rein" habe ich gar nicht gesprochen. Er liebt uns, er ist barmherzig, aber eben auch gerecht. Das Partikulargericht ist halt ein Gericht, was soll ich da machen:

"In seiner unsterblichen Seele erhält jeder Mensch gleich nach dem Tod durch Christus, dem Richter der Lebenden und der Toten, in einem besonderen Gericht seine ewige Vergeltung." (KKK 1051)

 

Nicht vor allen. Aber von jenen, die meinen, alleine ihre Gottesverbindung sei entscheidend und der Rest der Lehre nicht. Die hl. Teresa von Avila, selbst eine große Mystikerin, hat gesagt, ein Mystizismus ist nicht viel wert, wenn man der Lehre der Kirche nicht folgt. Messlatte für alle persönlichen Erfahrungen bleibe der Glaube der Kirche. Man solle die eigene Offenbarung nicht auf das selbe Niveau wie das der kirchlichen Lehre stellen.

Das verstehe ich jetzt nicht. Stimmst Du zu, dass eine Geschäfts- und Handelsbeziehung der wesentliche Kern sei oder kritisierst Du Meister Eckhardt?

 

Im Übrigen bin ich bei Meister Eckardt skeptisch.

In dieser Predigt kritisiert Meister Eckhardt, wenn man die persönliche Beziehung zu Gott als eine Art Geschäfts- und Handelsbeziehung gestaltet, es lohnt sich, diese Predigt über die Jesu Vertreibung der Händler aus dem Tempel genau zu studieren.... 

 

Eine Wortschöpfung wie "Stand der Gnade" lässt ja gerade auf ein Denken in solchen Handels- und Geschäftsbeziehung denken.

 

Vielleicht nochmals zu Meister Eckhardt: sein ganzes Konzept ist weniger "schwärmerisch" wie du es meinst ( was soll den das sein "schwärmen" in diesem Zusammenhang ??? ) auch nicht irgendwie auf reines Gefühl aufgebaut, sondern denkerisch sehr stringend und konsequent.... 

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@phyllis

 

Ich bitte zu beachten, dass Cusanus - bzw. der kleine Ausschnitt seines Oeuvres - nicht identisch sein muss mit der dogmatischen Gotteslehre. Seine Überlegungen stopfen einige klassische Löcher der Philosophie und Theologie, z. B. die Frage unde malum, aber sie schaffen auch neue Probleme. 

 

Die incidentia oppositorum ist zu komplex, als dass damit schlicht gesagt würde, Gott sei alles und das Gegenteil. Das griffe deutlich zu kurz. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 2 Stunden schrieb Frank:

Dann kann er sowohl der Gott des AT sein, wie auch der des NT. Dann kann er beständig und wandelbar zugleich sein.

Also ein unberechenbarer Irrer, der sich morgen zum nächsten Amoklauf entscheiden könnte...

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vor 2 Stunden schrieb Werner001:

Ich sag mal so: wenn man nicht klar und eindeutig erkennen kann, ob etwas unfehlbar ist oder nicht, öffnet man dem Relativismus Tür und Tor.

Nur wenn man meint, dass sicher richtige Aussagen vor Relativismus schützen - womit sich neue Unwägbarkeiten auftun, man etabliert einen LEhrpositivismus, der am Ende dann auch relativistisch ist.

 

Die Alternative dazu findet sich wie so oft in der älteren Tradition: Die Lehre der Kirche ist dieser zu hüten anvertraut. Ab und an wird in politischen Aushandlungsprozessen festgestellt, was gar  nicht geht, und dann sucht man weiter. Ales im Vertrauen darauf, am Ende ins Ziel zu gelangen (was Umwege einschließt).

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"Die spinnen, die Römer" sagt Obelix. Wenn ich das theologische Geschwafel lese, das mit der Alltagspraxis nichts, sondern nur viel mit wilden Spekulationen zu tun hat, dann spinnen nicht nur die Römer.

 

Arme Religiöse, die sich über Nichts so auslassen, als würden darin die Welt baden gehen, dann schütteln Neandertaler wie ich den Kopf.

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vor 44 Minuten schrieb Chrysologus:

Alles im Vertrauen darauf, am Ende ins Ziel zu gelangen

Und genau da liegt der Hund begraben. “Vertrauen” ist was für Zweifler, der wahre Gläubige ist überzeugt: wenn keine “Sicherheit” garantiert wird, kann man alles in die Tonne treten. Das ist die Haltung, die mir allzu oft begegnet.

Da ist es dann halt z. B. nicht möglich, die Frage nach der Frauenweihe pragmatisch zu sehen (was mMn bedeuten würde: ist im Moment in einer Weltkirche nicht machbar), nein, es muss „der eindeutig geoffenbarte Wille Gottes“ sein, darunter geht nichts.

Und das, was bis in höchste Kreise in Rom zu finden ist, ist es, was ich zunehmend als sektenhaft empfinde und was mich der Kirche immer mehr entfremdet.

 

Werner

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vor 8 Stunden schrieb Inge33:

Ich glaube, ich habe verstanden, weil ich diese Predigt jetzt gelesen habe. Diese Predigt klingt fast nach Luthers Rechtfertigungslehre und seiner Kritik an der Werksgerechtigkeit (womit er wohl v.a. die Sakramente wie das Bußsakrament meinte): allein die Gnade zählt für Luther. Beichte spielte bei Meister Eckart keine große Rolle.

 

Die Predigt hat mich darin bestätigt. "Allein Gott zählt" kann für mich nur heißen: "Allein mit Gott und seinen Vorstellungen von der Kirche, zu der auch die vom Gottessohn Jesus Christus gestifteten Sakramente (wie eben das Bußsakrament) gehören."

 

Meister Eckart hatte ja einige Häresievorwürfe zu verkraften, und so fanden sich kirchenkritische Anhänger um ihn ein, die sich gegen die Kirchenhierarchie auflehnten (das passt ganz gut zu manchen "Synodalen Weg"-Sympathisanten).

 

Dass Nikolaus von Kues ihn wiederentdeckt hat, wundert mich auch nicht.

 

 

 

Am 31. Oktober 1999 wurde feierlich in Augsburg durch eine gemeinsame Erklärung des Lutherischen Weltbundes und der katholischen Kirche eine Erklärung zur lutherischen Rechtfertigungslehre unterzeichnet. Seither ist es sozusagen „amtlich“, dass der Kern der Rechtfertigungslehre Luthers auch gut katholisch ist und immer schon war.... Die Streitpunkte lagen ganz woanders, aber nicht im Kern der Rechtfertigungsbotschaft. Mein Eindruck, hier: du wirfst alles Mögliche in einen Topf ohne jegliche Differenzierung.... 

 

PS: dass bei Meister Eckhardt die Beichte keine große Rolle spielt, macht ihn per se noch nicht unsympathisch.....

bearbeitet von Cosifantutti
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vor 16 Minuten schrieb Werner001:

wenn keine “Sicherheit” garantiert wird, kann man alles in die Tonne treten. Das ist die Haltung, die mir allzu oft begegnet.


Ist das nicht folgerichtig? Wenn keine Sicherheit „garantiert“ werden kann, gibt es keine garantierte Sicherheit und damit ist alles zweifelhaft; zweifelhaft wären dann nur jene Dinge nicht mehr, die mit Sicherheit garantiert sind. Es muss also zumindest etwas geben, was garantiert sicher ist, ansonsten ist es zweifelhaft. Wenn ich Vertrauen in die Kirche habe, muss ich auch darin Vertrauen haben, dass die von ihr nicht als sicher garantierten Überzeugungen zweifelhaft sind. Wenn wir das Modell zu Ende denken: wenn die Kirche sich praktisch dazu bekennt, in entscheidenden Fragen zweifelhaft zu sein, dann wäre jede Idee fehlender Zweifelhaftigkeit nur mit einem Vertrauensverlust in die Kirche denkbar. Etwas krasser formuliert: der Atheist, der wegen praktischer Widersprüchlichkeit die Kirche verlässt, weil er die in dieser Widersprüchlichkeit zu Grabe getragene Sicherheit ernst nimmt, hat am Ende mehr Vertrauen in die Kirche als wir Gläubigen, die wir uns noch immer erfolgreich einreden, die Kirche würde eine konsistente Lehre darlegen. Deswegen mein Beispiel mit Marx und dass unser Episkopat im Widerspruch zu Rom steht, in einem so unwichtigen Thema wie der kirchlichen Identität.

bearbeitet von Reisender
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vor einer Stunde schrieb Reisender:
vor einer Stunde schrieb Werner001:

wenn keine “Sicherheit” garantiert wird, kann man alles in die Tonne treten. Das ist die Haltung, die mir allzu oft begegnet.


Ist das nicht folgerichtig? Wenn keine Sicherheit „garantiert“ werden kann, gibt es keine garantierte Sicherheit und damit ist alles zweifelhaft; zweifelhaft wären dann nur jene Dinge nicht mehr, die mit Sicherheit garantiert sind. Es muss also zumindest etwas geben, was garantiert sicher ist, ansonsten ist es zweifelhaft.

Ist das nicht das Wesen von Glaube?

Wenn Gott die Liebe ist, wie Paulus sagt; dann ist Glaube ein Sprung ins Ungewisse, um es mir Rahner zu formulieren. 

 

Wie beweise ich das ich meine Frau liebe? Woher weiß ich das sie mich liebt? Woher weiß ich das sie mich nicht hintergeht?

Die Antwort ist Vertrauen. Vertrauen gehört auch dazu.

 

Du hast keine Sicherheit, ausser den Zusagen die Jesus über den Vater gibt. Auf die muss dann vertrauen. 

Du hast keine Sicherheit ausser der Gewissheit das der Gott, der uns geschaffen hat, es gut mit uns meint. Darum muss man dann aber vertrauen.

 

Am Ende bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe - um es wieder mit Paulus zu sagen... oder eben der Sprung ins Ungewisse. 

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vor 3 Stunden schrieb Frank:

Ist das nicht das Wesen von Glaube?

Wenn Gott die Liebe ist, wie Paulus sagt; dann ist Glaube ein Sprung ins Ungewisse, um es mir Rahner zu formulieren. 

 

Wie beweise ich das ich meine Frau liebe? Woher weiß ich das sie mich liebt? Woher weiß ich das sie mich nicht hintergeht?

Die Antwort ist Vertrauen. Vertrauen gehört auch dazu.

 

Du hast keine Sicherheit, ausser den Zusagen die Jesus über den Vater gibt. Auf die muss dann vertrauen. 

Du hast keine Sicherheit ausser der Gewissheit das der Gott, der uns geschaffen hat, es gut mit uns meint. Darum muss man dann aber vertrauen.

 

Am Ende bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe - um es wieder mit Paulus zu sagen... oder eben der Sprung ins Ungewisse. 

Die Gedanken, die Du hier formulierst, entsprechen meinem möglichen Gottesbild eines unbekannten Gottes. Aber ganz sicher finden wir, wenn wir die Bibel und den Koran aufmerksam lesen, in diesen Schriften kein Gottesbild der Liebe. Die Vorstellung eines möglichen Gottes, dass er Rassismus, Sklaverei, kollektiven Massenmord an Kritikern, kollektiven Massenmord an missionierenden Andersglaubenden, Schwulenhass, Imperialismus angeordnet haben soll, schafft ein despotisches Gottesbild. Trotzdem fühle ich mich, wie ich es auch bei Dir sehe, von der Liebe eines möglichen Gottes getragen. Darum hat dieses Gefühl des Getragenseins seinen Ursprung in mir selbst. Die Wut, die ich aber gegen alle drei Religionen habe, stammt zuerst mal aus der Bibel und dem Koran. Aber dann auch wegen den Geistlichen. Sie könnten die Schuld, die durch Moses in die Welt gekommen ist, erkennen. Aber  sie schwafeln auf hohem Niveau wie die Philosophen und ignorieren offensichtliche Fakten. Was ich dann aber in der Pflege an psychisch Kranken zu sehen bekommen hatte - bin jetzt pensioniert - zeigte mir die Schuld der Geistlichen krass. Den Grund nannte Jesus schon: "Als er die Menschen sah, weinte er. Sie waren wie Schafe, die keine Hirten haben." Die die Hirten hätten sein sollen, weil sie Bildung genossen hatten, interessierten sich nicht für die Schwächsten der Gesellschaft. Das ist besonders in der katholischen Kirche und in den Ostkirchen offensichtlich ähnlich. Gilt aber leider auch für die Geistlichen der reformierten Kirchen und Freikirchen. Seit Jesus hat sich nichts zum Besseren gewandelt. 

 

Was soll es: Was ich schreibe, interessiert die gelehrten Hochmütigen nicht.

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vor 6 Stunden schrieb Frank:

Ist das nicht das Wesen von Glaube?

Wenn Gott die Liebe ist, wie Paulus sagt; dann ist Glaube ein Sprung ins Ungewisse, um es mir Rahner zu formulieren. 

Christlicher Glaube ist doch immer Gewissheit und Vertrauen.

Ins Ungewisse zu springen kann ich nur im tiefen Gottvertrauen und in der Gewissheit, Kind Gottes zu sein.

Der Glaube ist kein Ungewisses im Sinne von Für-wahr-halten unbewiesener Tatsachen.

Das hilft mir in diesen Fragen aber nicht weiter. Bezüglich der Kirche gibt es Gewissheiten, die sich aus der Schrift herleiten. 
Wenn die Kirche nun diese Gewissheiten Infragestellt, stellt sie sich am Ende selbst in frage… sie verliert ihre Gewissheit über sich selbst, weil sie das Vertrauen in Gottes bisheriges Wirken verloren hat.

Sie glaubt nicht mehr an die Zusage Gottes, verliert Gottvertrauen und Gewissheit… und damit wird die zweifelhaft.

Zweifelhaftes Handeln entsteht aus inneren Widersprüchen. Wenn die Kirche heute etwas anderes lehrt als 2000 Jahre zuvor, glaubt sie daran, dass zwei Dinge gleichberechtigt wahr sind, die sich praktisch widersprechen.
Was bedeutet es dann aber, Kirchengliedschaft zu haben… reicht es einfach in ihr vom Leibe her zu bleiben und praktisch mich nicht um sie zu kümmern, weil in konkreten Fragen Handeln und Nicht-Handeln identisch werden… Handeln, das die Kirche Jahrhunderte begleitet hat, wird überflüssig… statt dessen ein neues Handeln, das vorher Nicht-Handeln war, gleichberechtigt.., es wird also egal.

Kaufe ich mir dann einfach das Heil durch die Mitgliedschaft in der Institution, und wie ich zu glauben und zu handeln habe, ist nur noch meine private Entscheidung, weil die Kirche nicht unzweifelhaft sagen kann, was richtig und falsch ist?

Glaube ich der Glaubenskongregation und den Dokumenten aus Rom, dass es eine vollständige Identität der Katholischen Kirche mit der Kirche Christi gibt, wie es immer gelehrt wurde, oder glaube ich Kardinal Marx, dass es diese Identität nicht gibt und trete aus, verbleibt aber im Glauben in dem Bereich der Kirche, der außerhalb der Identität mit der Institution liegt, wage ich mich ins Ungewisse, verzichte auf die Sakramente, denn glauben, Lieben und hoffen kann ich außerhalb jeder Institution? Zweifelhafter als die Kirche kann ich selbst auch nicht sein.

 

 

 

bearbeitet von Reisender
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vor 8 Stunden schrieb Cosifantutti:

Am 31. Oktober 1999 wurde feierlich in Augsburg durch eine gemeinsame Erklärung des Lutherischen Weltbundes und der katholischen Kirche eine Erklärung zur lutherischen Rechtfertigungslehre unterzeichnet. Seither ist es sozusagen „amtlich“, dass der Kern der Rechtfertigungslehre Luthers auch gut katholisch ist und immer schon war....

Das ist nicht in allen Teilen amtlich. Der Vatikan (Kongregation für die Glaubenslehre und dem Päpstlichen Rat für die Förderung der Einheit der Christen) veröffentlichte 1998 eine Note „welche die offizielle katholische Antwort auf den Text der ‚Gemeinsamen Erklärung‘ darstellt.“ (Hervorhebung von mir) Man sagte, dass es zwar einen Grundkonsens in der Rechtfertigungslehre gäbe, dass aber Divergenzen blieben. Unter anderem legte man Wert auf die Feststellung, „daß das ewige Leben sowohl Gnade als auch Lohn ist, der von Gott für die guten Werke und Verdienste erstattet wird.“ Also bleibt die von Luther kritisierte "Werksgerechtigkeit" (bei Dir: Geschäftsbeziehung) in der katholischen Lehre erhalten. Darüberhinaus könne im Sakrament der Buße „der Sünder aufs neue gerechtfertigt werden“; diese Lehre des Konzils von Trient bringe die gemeinsame Erklärung zur lutherischen Rechtfertigungslehre nicht genügend zur Geltung. Auch die von Luther abgeschaffte Beichte (war ihm zu werksgerecht) wird also also als ein Mittel zur Rechtfertigung betont.

 

vor 8 Stunden schrieb Cosifantutti:

PS: dass bei Meister Eckhardt die Beichte keine große Rolle spielt, macht ihn per se noch nicht unsympathisch.....

Natürlich nicht. Aber man muss schon sagen, dass ihm die hl. Teresa von Avila, selbst eine große Mystikerin, einige Fragen gestellt hätte, angesichts seiner Abweichungen vom Lehramt.

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