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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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Gerade eben schrieb Marcellinus:

Was Kinder über Religion wissen müssen, wie übrigens über jede andere Ideologie, lernen sie im Geschichtsunterricht.

 

Wenn das der Geschichtsunterricht leistet, nenne ich das einen guten Geschichtsunterricht.

Ich sehe aber nicht, dass er es tatsächlich tut.

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vor 1 Minute schrieb Abaelard:

 

Richtig! Das Kind entscheidet, dass es beten lernen will, indem es freiwillig zum Religionsunterricht kommt.

Ein Kind, das nicht zum Religionsunterricht kommen will, darf in keiner Weise dazu genötigt werden.

In der Religion gilt unbedingte Freiheit! Jede Religion, die sich nicht ohne Wenn und Aber zur Religionsfreiheit bekennt,

ist m.E. staatlich zu verbieten ähnlich wie extremistische Parteien.

Völlig klar.

 

Aber was in deinen Überlegungen m.E. fehlt, ist die Tatsache, dass ein Großteil der Menschen, die katholisch getauft sind und ihre Kinder taufen lassen, für diese Kinder überhaupt keine Gebetserziehung möchten.

Der Religionsunterricht ging ursprünglich von der so genannten Trias aus: Katholischer Lehrer unterrichtet katholische Schüler in katholischem Glauben. So steht es auch noch in "Die bildende Kraft des RU" (1996). Nur funktioniert diese Trias nicht mehr, weil die Schüler nicht mehr katholisch praktizierend sind, die Zugänge der Lehrkräfte auch sehr heterogen und der Stoff auch immer weniger konfessionsgebunden.

 

Jetzt hast du zwei Möglichkeiten:

Entweder du stellst die Trias wieder her, gestaltest den RU als eine Form von Katechese, machst das transparant und hast damit eine Teilnehmerquote von 10% der Schüler. Alle anderen besuchen ein Ersatzfach und nach kurzer Zeit ist der konfessionelle RU von der Bildfläche verschwunden.

Oder du gibst letztlich die Trias auf und gestaltest den konfessionellen RU so, dass die Konfessionalität als Lernchance genutzt wird, eben nicht mehr "Katholisch für Katholisch" sondern "Katholisch als Lernchance für den Erwerb fachspezifischer Kompetenzen."

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vor 4 Minuten schrieb Abaelard:

Angeeeelika, wo biiist du?

Hilf mir, die wollen mich alle erwürgen.

 

Die Geister, die ich rief ... 😂😂

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vor 14 Minuten schrieb laura:

Nein. Du entscheidest nicht, ob dein Kind in der Schule beten lernt oder nicht.

 

Das sehe ich allerdings, auch nach jahrzehntelange Erfahrungen als Vater einiger Kinder anders.

 

vor 14 Minuten schrieb laura:

Sondern du entscheidest, ob du den Unterricht im wertevermittelnden Fach aus neutraler Perspektive (Ersatzfach) oder aus einer positionalen Perspektive (von den Religionsgemeinschaften verantworteter RU) haben möchtest.

Ab 12 muss dein Kind sowieso gehört werden, ab 14 entscheidet es selbst.

 

Ich hätte keinen Lehrer in Wert und Normen geraten, mit meinen Kindern beten zu üben! Ich kann da sehr deutlich werden, als Vater wie als Lehrer! Über die Meinung meiner Kinder in diesem Zusammenhang hatte ich dagegen keinen Anlaß, mir Sorgen zu machen. Nichtreligiosität weiterzugeben, scheint, so ist meine Erfahrung, relativ einfach zu sein. ;)

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vor 2 Minuten schrieb laura:

Die Geister, die ich rief ... 😂😂

 

Ich halte schon mein Hände und Arme schützend über den Kopf.

Wusste ja nicht, dass das schwache Geschlecht so stark sein kann.

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vor 4 Minuten schrieb Abaelard:
vor 6 Minuten schrieb Marcellinus:

Was Kinder über Religion wissen müssen, wie übrigens über jede andere Ideologie, lernen sie im Geschichtsunterricht.

 

Wenn das der Geschichtsunterricht leistet, nenne ich das einen guten Geschichtsunterricht.

Ich sehe aber nicht, dass er es tatsächlich tut.

 

Guter Geschichtsunterricht, da muß ich dir leider Recht geben, ist eher die Ausnahme - wie guter Unterricht überhaupt. Anwesende Lehrer natürlich ausgeschlossen! :D

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vor 32 Minuten schrieb nannyogg57:

Einen Zwang auszuüben in diesem Bereich ist grundsätzlich nicht anzuraten, der RU wird im Rahmen des schulischen Bildungskanon angeboten und nicht in der Gemeinde.

Ach so. In der Gemeinde ist der Zwang also anzuraten. *indentischbeiß*

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vor 1 Stunde schrieb nannyogg57:

@Abaelard: Drei RL haben dir gerade die entsprechenden Texte verlinkt.

 

Die Texte wurden verfügbar gemacht.

 

Was willst du noch?

 

Er will ein einzelnes Zitat aus dem Kontext herausgelöst in seinem Sinn interpretieren. 

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vor 1 Stunde schrieb laura:

Aber was in deinen Überlegungen m.E. fehlt, ist die Tatsache, dass ein Großteil der Menschen, die katholisch getauft sind und ihre Kinder taufen lassen, für diese Kinder überhaupt keine Gebetserziehung möchten.

Das kann ich gut verstehen. Nach meiner Erfahrung ist schulischer Religionsunterricht eher ungeeignet, um jemanden zum Glauben zu führen (Klosterschulen ausgenommen). Wenn er schon erteilt wird, sollte er anders aussehen (weniger Bibel, weniger Ethik, mehr religiöse Praxis). Gregorianischer Choral wäre z.B. ein interessantes Thema.

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vor 17 Minuten schrieb Merkur:

Das kann ich gut verstehen. Nach meiner Erfahrung ist schulischer Religionsunterricht eher ungeeignet, um jemanden zum Glauben zu führen (Klosterschulen ausgenommen). Wenn er schon erteilt wird, sollte er anders aussehen (weniger Bibel, weniger Ethik, mehr religiöse Praxis). Gregorianischer Choral wäre z.B. ein interessantes Thema.

 

Genau. Man kann z.B. mithilfe von gregorianischem Choral, Kirchenbau etc. ein Gespür für religiöse Ausdrucksformen wecken...

"Weniger Bibel", "Weniger Ethik" - oh nein! Viel Bibel. Nicht als Wert an sich, kein Auswendiglernen, sondern systematischer Aufbau eines reflektierten Bibelverständnisses, das die Symbolsprache der Bibel erkennt und erschließt.

Und "viel Ethik". Denn gutes ethischer Argumentieren ist genau die Kompetenz, die die Schüler im Leben brauchen werden. Keine Indoktrination, sondern Argumentationsfähigkeit, solide Kenntnis und Reflexion von Werten, deren Hierarchie und ethischen Denkmodellen.

Wie wichtig diese Kompetenz wäre (leider im Konjunktiv), kann man der aktuellen Coronadebatte erkennen... 😏

 

Einführung in religiöse Praxis, Glaubensvertiefung etc.: Das kann - neben der Gemeindekatechese - auch Schulpastoral leisten. Aber als freiwilliges und freilassendes Angebot, nicht als Zwang...

 

 

bearbeitet von laura
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vor einer Stunde schrieb Abaelard:

 

Ich halte schon mein Hände und Arme schützend über den Kopf.

Wusste ja nicht, dass das schwache Geschlecht so stark sein kann.

 

Dumm gelaufen ... Aber du hast mich leider echt in meinem "Spezialgebiet" erwischt ... 🖐️

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vor einer Stunde schrieb laura:

"Weniger Bibel", "Weniger Ethik" - oh nein! Viel Bibel. Nicht als Wert an sich, kein Auswendiglernen, sondern systematischer Aufbau eines reflektierten Bibelverständnisses, das die Symbolsprache der Bibel erkennt und erschließt. ...

Bei Bibel und Ethik besteht m.E. die Gefahr, dass es zum Unterrichtsziel wird, sich die Meinung des Lehrers/der Lehrerin zu eigen zu machen. Kirchenbau und Choral sind schwerer zu vereinnahmen und weniger umstritten.

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vor 16 Minuten schrieb Merkur:

Bei Bibel und Ethik besteht m.E. die Gefahr, dass es zum Unterrichtsziel wird, sich die Meinung des Lehrers/der Lehrerin zu eigen zu machen.

Dann wäre der Unterricht sehr schlecht. Ich darf nicht die Meinung der Schüler bewerten, nur ihre Argumentationsweise.

 

Und der Unterricht muss immer multiperspektisch sein, d.h. ich darf gar nicht die Lehre der Kirche als das einzig mögliche Denkmodell hinstellen.

 

Wenn z.B. das Thema Spätabtreibung mache, müsste ich natürlich das biblische Menschenbild und Aussagen der Kirche behandeln, aber auch die Thesen von Singer, Lebenszeugnisse von Frauen, die sich für und von solchen, die sich gegen ein Kind entschieden haben, medizinische Hintergründe.

 

Der Schüler muss dann - am Ende einer Sequenz - begründet seine eigene Position darlegen können und dabei die behandelten Aspekte berücksichtigen. Wenn er gut begründen kann, warum er (bzw. seine Partnerin) sich für eine Abtreibung entscheiden würde und dabei alles berücksichtigt, was wir besprochen haben, wäre das 1. Ebenso wäre die Arbeit eines "superfrommen" Schülers 6, wenn er als einzige Begründung schreibt: "Man darf nicht abtreiben, weil die Kirche es verbietet" (Ok, vielleicht 5-).

 

Natürlich - das ist aber ein ganz anderer Aspekt - überhaupt nicht möglich, neutral zu unterrichten. Weder in Religion noch in einem anderen Fach. Ich transportiere immer meine eigene Meinung, Vorstellung etc. Es geht - schon rein hermeneutisch - nicht anders.

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vor einer Stunde schrieb laura:

Dann wäre der Unterricht sehr schlecht. Ich darf nicht die Meinung der Schüler bewerten, nur ihre Argumentationsweise.

Das kommt nach meiner Erfahrung durchaus vor (dass er schlecht ist). Das sollte man in der Auswahl des Lehrstoffs berücksichtigen. Für eine Benotung ist Religionsunterricht m.E. ohnehin ungeeignet. Man kann ggf. Wissen abfragen und benoten (wobei ich darin schon eine zuverlässige Methode sehe, den Schülern die Religion zu verleiden). Wenn man hingegen die Fähigkeit zu debattieren  vermitteln will, sollte man das in einem gesonderten Fach tun, nicht im Religionsunterricht. 

bearbeitet von Merkur
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vor 25 Minuten schrieb laura:

Natürlich - das ist aber ein ganz anderer Aspekt - überhaupt nicht möglich, neutral zu unterrichten. Weder in Religion noch in einem anderen Fach. Ich transportiere immer meine eigene Meinung, Vorstellung etc. Es geht - schon rein hermeneutisch - nicht anders.

 

Als neutral wird empfunden, was unter den Beteiligten nicht strittig ist. Mehr ist meistens auch nicht nötig. ;)

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vor 3 Minuten schrieb Merkur:

Für eine Benotung ist Religionsunterricht m.E. ohnehin ungeeignet.

 

Ist aber nötig, damit man mit der Religionszensur andere schlechte Noten ausgleichen kann. Ginge das nicht, käme kaum noch einer.

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vor 24 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Ist aber nötig, damit man mit der Religionszensur andere schlechte Noten ausgleichen kann. Ginge das nicht, käme kaum noch einer.

Das stimmt zumindest für BW nicht mehr.

In der Regel entsprechen die Relinoten denen in ähnlichen Fächern, z.B. Geschichte und Erdkunde. 

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vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

 

Ist aber nötig, damit man mit der Religionszensur andere schlechte Noten ausgleichen kann. Ginge das nicht, käme kaum noch einer.

Warum, besteht da keine Anwesenheitspflicht? Zur Notenverbesserung bleiben noch Kunst und Turnen.

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vor 17 Stunden schrieb Guppy:

Kannst du dir vorstellen, dass es Katholiken gibt, die z.B. das katholische Priestertum genau so wie es ist in sehr hohem Maß wertschätzen

Und dieses Priestertum gibt es nicht mehr, wenn den pflichtzölibatären Klerikern noch verheiratete Kleriker*innen an die Seite gestellt werden?

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vor 13 Minuten schrieb laura:
vor 38 Minuten schrieb Marcellinus:

Ist aber nötig, damit man mit der Religionszensur andere schlechte Noten ausgleichen kann. Ginge das nicht, käme kaum noch einer.

Das stimmt zumindest für BW nicht mehr.

In der Regel entsprechen die Relinoten denen in ähnlichen Fächern, z.B. Geschichte und Erdkunde. 

 

In Niedersachsen gilt es als ausgemacht, daß für eine gut Reli-Note reicht, den Unterricht nicht zu stören und dem Lehrer nicht zu widersprechen (was identisch ist damit, seinen evtl. Unglauben für sich zu behalten). :D

 

 

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vor 1 Stunde schrieb laura:
vor 3 Stunden schrieb Abaelard:

 

Ich halte schon mein Hände und Arme schützend über den Kopf.

Wusste ja nicht, dass das schwache Geschlecht so stark sein kann.

 

Dumm gelaufen ... Aber du hast mich leider echt in meinem "Spezialgebiet" erwischt ... 🖐️

 

Ja nun, ich vermisse immer noch nicht das Spezialgebiet, sondern die Spezialistin:

 

Der Religionspädagoge Hans Schmid (ev. oder kath.?) scheint dein "Spezialgebiet" völlig anders zu sehen:

 

Du hast noch immer nicht begründet, warum Gebetsübung, Gebetserziehung nicht zu den allerselbstverständlichsten Aufgaben des schulischen konfessionellen Religionsunterrichtes gehören sollte, während es für Hans Schmid genau das ist.

Gib "Gebet" in das Suchfeld des folgenden Textes des Rel.pädagogen Hans 
Schmid ein. Er redet vom Gebet im ReliUnterricht wie vom Allerselbstverständlichsten.

https://docplayer.org/36722941-Die-bedeutung-der-lehrerinnen-und-lehrer-im-religionsunterricht-dr-hans-schmid.html

 

oder: häufig von schulischer Gebetserziehung ist die Rede in:

https://www.ph-online.ac.at/kphgraz/voe_main2.getVollText?pDocumentNr=147218&pCurrPk=3971

 

All diese Herrschaften kommen mir nur wirklich nicht weniger „spezialistisch“ vor.
Wenn du es möchtest, kannst du daraus jede Menge für das Schulgebet und die Gebetsunterricht in der ReliStunde lernen.

 

Wunschkonzert: Ich hätte gern den gesamten von der dt. oder bayrischen Bischofskonferenz approbierten Text zu den Aufgaben und Zielen des schulischen Religionsunterrichtes. Oder der ist Text bereits vollständig?

 

 

bearbeitet von Abaelard
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vor 3 Stunden schrieb ThomasB.:

Ach so. In der Gemeinde ist der Zwang also anzuraten. *indentischbeiß*

Wenn das Kind zur Erstkommunion angemeldet ist, dann gehört Gebet auch zur Vorbereitung. In diesem Rahmen spreche ich von Gemeindekatechese. Das, was du hier postest, ist eine polemische Verzehrung dessen, was konkret in den Gemeinden abläuft.

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vor 4 Stunden schrieb Die Angelika:

Du kannst im RU durchaus Gebet thematisieren, du kannst dort auch beten, du darfst aber keinen Schüler zum Gebet nötigen. 

 

Falsch!

Du kannst nicht, sondern du musst.

 

Denn Beten ist eine Kernkompetenz des Glaubenden: Herr, lehre uns beten.

Beten will also gelehrt und gelernt sein. Und das justament nicht im Religionsunterricht? 

You make me love laugh

Den Schülern rel. Kernkompetenzen wie das Beten beibringen ist nicht dem Gutdünken des ReliLehrers überlassen, sondern Pflicht.

bearbeitet von Abaelard
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