Jump to content

Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

Recommended Posts

vor 6 Stunden schrieb Chrysologus:

Etwas sehr verkürzt könnte man es meine ich so zusammenfassen, dass Glaube nie ohne sozialpolitische Arbeit geht, dass aber umgekehrt sozialpolitische Arbeit ohne Glaube nicht Kirche ist, das hat er nie in Frage gestellt meine ich sagen zu können.

Das denke ich auch, wenn man nur dabei das Ordensleben nicht abwertet, wie seit der Aufklärung in der deutschen katholischen Theologie leider geschehen.

vor 6 Stunden schrieb Chrysologus:

Es ist ein qualitativer Unterschied, ob sich ein Mensch an einem anderen Menschen vergreift, oder ob sich ein(e) Seelsorger:in an Menschen vergreift, denen sie zu dienen haben. 

Das ist wahr, es sind quasi Schutzbefohlene, da ist der Missbrauch noch einmal perfider.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 6 Stunden schrieb o_aus_h:

Heißt das mit anderen Worten, Dogmen seien auch nur mehr oder willkürliche Festlegungen der jeweils relevanten Mächtigen?

Nach dem hl. John Henry Kardinal Newman CO (1801 - 1890) nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Stunden schrieb Reisender:

 

Ehrlich gesagt glaube ich ja, dass diese Diskussion hier völlig hinfällig ist. Wir werden immer Menschen haben, die meinen alle Empfehlungen für das Gute Leben abschaffen zu können, weil sie selbst stabil genug sind, das auf Kosten der nicht ganz so starken Menschen, die für die Entfaltung des eigenen Subjekts ruhig geopfert werden können.

Ich habe vor meiner Taufe auch so gedacht: die Philosophie des freien Willens. Regeln braucht es nicht. Wer umkommt, ist selbst Schuld. Ich würde es zwar befremdlich finden, wenn der Katholizismus sich dadurch mitreißen lässt, aber für mich persönlich muss ich mir zum Glück wenig Sorgen machen.  Die meisten Menschen sollten sich auch hier die Frage stellen, ob sie in einer Gesetzlosen Gesellschaft überleben werden.

 

Die drei monotheistischen Religionen sind allesamt auf den Rassisten, Sklavenbefürworter, Mörder, Massenmörder, Schwulenhassen, Imperialisten Moses aufgebaut. Dieser war aus heutiger Sicht ein Mensch, in dessen "gesetzlosen Gesellschaft" ich nicht leben möchte. Dann nämlich hätten wir Zustände wie im heutigen Iran und Afghanistan. Dort sind keine Gottes- sondern Teufels-Staaten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die schwächsten Menschen dieser Erde haben kein Interesse an hochphilosophischen oder hochtheologischen Texten. Sie wollen mehrheitlich nur eines: Zu essen, zu trinken und einen sicheren Ort zum Schlafen haben.

 

Was Ihr, meine lieben Freunde, die ich alle wertschätze, auch wenn Ihr mich mehrheitlich belächelt, hier diskutiert, ist eine schöne Freizeitbeschäftigung ohne Wirkung. 

 

930 Seiten haben wir geschrieben. Welchen Nutzen haben die Schwächsten der Gesellschaft davon?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Stunden schrieb Inge33:
vor 14 Stunden schrieb Chrysologus:

Etwas sehr verkürzt könnte man es meine ich so zusammenfassen, dass Glaube nie ohne sozialpolitische Arbeit geht, dass aber umgekehrt sozialpolitische Arbeit ohne Glaube nicht Kirche ist, das hat er nie in Frage gestellt meine ich sagen zu können.

Das denke ich auch, wenn man nur dabei das Ordensleben nicht abwertet, wie seit der Aufklärung in der deutschen katholischen Theologie leider geschehen.

Ich treibe seit nunmehr über 30 Jahren Theologie und mir ist noch kein einziger Theolog:in begegnet, der/die das Ordensleben abgewertet hätte. Es gab und gibt immer wieder Ordensleute, die an theologischen Fakultäten erkennbar studieren, und die ganz "normale" Studierende waren.

 

Was weitgehend verschwunden ist, dass ist die ehemals lehramtlich verbindliche Vorstellung, der Stand der Jungfräulichkeit und des Zölibates sei edler als der Stand der Ehe.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 37 Minuten schrieb rorro:
vor einer Stunde schrieb Chrysologus:

die ehemals lehramtlich verbindliche Vorstellung,

 

Was mag da „verbindlich“ heißen?…

Dass von jedem "guten und rechtgläubigen Katholiken" erwartet wurde, besagte Dinge für wahr und richtig und im Sinne Gottes anzunehmen, da diese Positionen von der Kirche vertreten wurden? Und zwar nicht als Option. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 40 Minuten schrieb rince:

Dass von jedem "guten und rechtgläubigen Katholiken" erwartet wurde, besagte Dinge für wahr und richtig und im Sinne Gottes anzunehmen, da diese Positionen von der Kirche vertreten wurden? Und zwar nicht als Option. 

 

Ich bin sicher, Chryso kann für sich selbst sprechen. Wenn er will.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Jetzt kommt sicher gleich wieder die Geschichte „das hat nie ein Papst feierlich als Dogma verkündet, darum ist das nichtsweiter als eine vollkommen unverbindliche Privatmeinung“

😂🤣😂

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Minuten schrieb Werner001:

Jetzt kommt sicher gleich wieder die Geschichte „das hat nie ein Papst feierlich als Dogma verkündet, darum ist das nichtsweiter als eine vollkommen unverbindliche Privatmeinung“

😂🤣😂

 

Werner

Alles ist Privatmeinung. Darum sind alle Meinungen relativ. Das gilt für Jesus, für Päpste und jeden von uns.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 27 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

Alles ist Privatmeinung. Darum sind alle Meinungen relativ. Das gilt für Jesus, für Päpste und jeden von uns.

Alles ist Privatmeinung. Nichts als Privatmeinung. Die Macht macht es aus, dass sie nicht mehr Privatmeinungen sind.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Besinnliches zum Jahresabschluss:
 
Gedicht von Mario de Andrade (San Paolo 1893-1945) Dichter, Schriftsteller, Essayist und Musikwissenschaftler.
Einer der Gründer der brasilianischen Moderne.
____________________
*Meine Seele hat es eilig.*
 
gekürzt wg. Copyright
gouvernante als Mod
bearbeitet von gouvernante
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke, @Flo77, für diese Katechese. [klick]

 

Ich möchte hier darauf antworten. Zum einen, weil ich im Katechese-Thread jede Antwort für unangebracht halte und zum anderen, weil meine Gedanken dazu hier in diesen Thread gehören. 

 

Wenn du schreibst:

"Gott ist die Liebe - so verkündet es die Kirche...

 

Nun, damit wäre jeder Moment in dem zwei Menschen sich in Liebe begegnen ein Einbruch Gottes in diese Welt. Ein Moment in dem das Reich Gottes reale Gestalt annimmt.

Jeder Moment in dem man sich einander zuwendet, einander zuhört, die eigenen Bedürfnisse und die des anderen in Harmonie bringt, wäre ein göttlicher Moment."

 

Dann klingt in meinen Ohren Reinhard Marx wieder, der mit Blick auf die Sexuallehre vom "Primat der Liebe" spricht, mit dem auf Fragen der Sexualität zu schauen ist. So zumindest verstehe ich den Bischof.

 

Dieser "Einbruch Gottes in diese Welt" geschieht dann, wann immer sich zwei Menschen in Freiheit und Liebe einander hingeben.

Nach dem jeder Mensch nach Gottes Ebenbild geschaffen ist, von ihm geschaffen und geliebt wie er oder sie ist, unabhängig der sexuellen Orientierung, geschieht der "Einbruch Gottes in diese Welt" auch dann wenn sich zwei Schwule oder zwei Lesben einander in Freiheit und Liebe schenken.

Was dann wieder einen andern moralischen Blick auf Homosexualität wirft. 

bearbeitet von Frank
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Minuten schrieb Frank:

Danke, @Flo77, für diese Katechese. [klick]

 

Ich möchte hier darauf antworten. Zum einen, weil ich im Katechese-Thread jede Antwort für unangebracht halte und zum anderen, weil meine Gedanken dazu hier in diesen Thread gehören. 

 

Wenn du schreibst:

"Gott ist die Liebe - so verkündet es die Kirche...

 

Nun, damit wäre jeder Moment in dem zwei Menschen sich in Liebe begegnen ein Einbruch Gottes in diese Welt. Ein Moment in dem das Reich Gottes reale Gestalt annimmt.

Jeder Moment in dem man sich einander zuwendet, einander zuhört, die eigenen Bedürfnisse und die des anderen in Harmonie bringt, wäre ein göttlicher Moment."

 

Dann klingt in meinen Ohren Reinhard Marx wieder, der mit Blick auf die Sexuallehre vom "Primat der Liebe" spricht, mit dem auf Fragen der Sexualität zu schauen ist. So zumindest verstehe ich den Bischof.

 

Dieser "Einbruch Gottes in diese Welt" geschieht dann, wann immer sich zwei Menschen in Freiheit und Liebe einander hingeben.

Nach dem jeder Mensch nach Gottes Ebenbild geschaffen ist, von ihm geschaffen und geliebt wie er oder sie ist, unabhängig der sexuellen Orientierung, geschieht der "Einbruch Gottes in diese Welt" auch dann wenn sich zwei Schwule oder zwei Lesben einander in Freiheit und Liebe schenken.

Was dann wieder einen andern moralischen Blick auf Homosexualität wirft. 

 

Allerdings ist nicht davon die Rede, daß Gott Eros ist, sondern Agape. Wir haben eben nur einen Liebes-Begriff dafür.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 14 Minuten schrieb rorro:
vor 20 Minuten schrieb Frank:

Danke, @Flo77, für diese Katechese. [klick]

 

Ich möchte hier darauf antworten. Zum einen, weil ich im Katechese-Thread jede Antwort für unangebracht halte und zum anderen, weil meine Gedanken dazu hier in diesen Thread gehören. 

 

Wenn du schreibst:

"Gott ist die Liebe - so verkündet es die Kirche...

 

Nun, damit wäre jeder Moment in dem zwei Menschen sich in Liebe begegnen ein Einbruch Gottes in diese Welt. Ein Moment in dem das Reich Gottes reale Gestalt annimmt.

Jeder Moment in dem man sich einander zuwendet, einander zuhört, die eigenen Bedürfnisse und die des anderen in Harmonie bringt, wäre ein göttlicher Moment."

 

Dann klingt in meinen Ohren Reinhard Marx wieder, der mit Blick auf die Sexuallehre vom "Primat der Liebe" spricht, mit dem auf Fragen der Sexualität zu schauen ist. So zumindest verstehe ich den Bischof.

 

Dieser "Einbruch Gottes in diese Welt" geschieht dann, wann immer sich zwei Menschen in Freiheit und Liebe einander hingeben.

Nach dem jeder Mensch nach Gottes Ebenbild geschaffen ist, von ihm geschaffen und geliebt wie er oder sie ist, unabhängig der sexuellen Orientierung, geschieht der "Einbruch Gottes in diese Welt" auch dann wenn sich zwei Schwule oder zwei Lesben einander in Freiheit und Liebe schenken.

Was dann wieder einen andern moralischen Blick auf Homosexualität wirft. 

 

Allerdings ist nicht davon die Rede, daß Gott Eros ist, sondern Agape. Wir haben eben nur einen Liebes-Begriff dafür.

 

Flo weiter:

"Die Liebe kennt vielerlei Formen sich zu offenbaren. Der eine erfährt sie im Wort der Zuwendung, der andere in der Tat, der dritte im Geschenk, der vierte in der gemeinsamen Zeit und der fünfte in der zärtlichen Berührung. Christus hinterließ denen, die in ihm Gott erkannten, ihn selbst als die Liebe erfuhren die Mittel jedem in seiner Sprache antworten zu können."

 

Wenn Gott die Liebe ist, dann offenbart er sich in den mannigfaltigen Formen der Liebe sich auszudrücken. 

Ich denke nicht das wir Gott als personifizierte Liebe denken können ohne ihn auch als Eros zu denken.

Ich denke nicht das wir Gott als personifizierte Liebe denken können ohne ihn auch als Diakonia zu denken.

Wenn wir Gott auf die Agape reduzieren, dann machen wir ihn kleiner als er ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Minuten schrieb rorro:

 

Allerdings ist nicht davon die Rede, daß Gott Eros ist, sondern Agape. Wir haben eben nur einen Liebes-Begriff dafür.

Man sollte die verschiedenen Aspekte von "Liebe" nicht voneinander abspalten oder gegeneinander ausspielen, sondern miteinander in Beziehung setzen.

 

Das, was man mit dem deutschen Wort "Liebe" ausspricht, kann sich in ganz verschiedene Dimensionen realisieren. Im klassischen Latein und Griechisch gibt es dafür verschiedene Worte: sexus, eros, agape, amor, caritas.... etc.....

 

Unabhängig, welche konkreten Worte / Begriffe man jeweils für angemessen hält, sieht man wohl immer klarer, dass man im Bereich Sexualität und der moralischen Bewertung durch die Kirche an einem toten Punkt angelangt ist und man auf dem bisherigen Weg, einzelne sexuelle Handlungen vollkommen isoliert vom Kontext und den jeweils beteiligten und konkret handelnden Personen zu bewerten, nicht mehr weiter kommt.

 

Es ist wirklich ein sehr großer Verlust, dass der Freiburger Theologe Eberhard Schockenhoff so früh und plötzlich gestorben ist, denn er war gerade dabei, die katholische Sexualethik aus dieser fatalen Engführung, wo nur isoliert einzelne "Handlungen" betrachtet und bewertet werden, herauszuführen und Sexualethik als Beziehungsethik zu entwickeln. 

 

Wenn ich versuche, Sexualität im Kontext einer Beziehung zu beschreiben,  Sexualität eingebettet ist in eine ( Liebes- ) Beziehung, die verschiedene Aspekte von Liebe einschließen kann ( sexus, eros, caritas, amor, agape, caritas...etc..."pathos"...), dann ist ethisch bedeutsam, welche konkreten Werte in dieser Beziehzung gelebt werden und es ist für eine ethische Bewertung einer Beziehung eigentlich ohne Belang, welches biologische Geschlecht die jeweiligen Partner zufällig gerade haben.

 

Deshalb verliert die Ehe als Sakrament in der Kirche überhaupt nicht ihre besondere Bedeutung. Aber ein sakramentales Verständnis zwingt keinesfalls zu "exklusivem" Denken....

  • Like 2
  • Thanks 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 26 Minuten schrieb Frank:

Wenn Gott die Liebe ist, dann offenbart er sich in den mannigfaltigen Formen der Liebe sich auszudrücken. 

Ich denke nicht das wir Gott als personifizierte Liebe denken können ohne ihn auch als Eros zu denken.

Ich denke nicht das wir Gott als personifizierte Liebe denken können ohne ihn auch als Diakonia zu denken.

Wenn wir Gott auf die Agape reduzieren, dann machen wir ihn kleiner als er ist.

Es ist wohl von einer kaum zu unterschätzenden Bedeutung, dass das "Hohelied Salomos" sowohl im Judentum als auch im Christentum in den Kanon der Heiligen Schriften aufgenommen wurde. 

 

Sowohl im Judentum als auch in der Auslegungsgeschichte der Kirche wurden die Liebeslieder voll erotischen Bildern und Beschreibungen als allegorische Beschreibungen der Liebe Gottes zum Volk Israel / Kirche / einzelne Seele gedeutet....

 

Das macht natürlich nur Sinn, wenn die erotisch-sexuelle Dimension, das gegenseitige "Begehren" als etwas grundsätzlich Gutes verstanden wird..... sonst könnte man diese erotisch aufgeladenen Texte des "Hoheliedes Salomo" überhaupt nicht allegorisch auf die Liebe und das "Begehren" Gottes selber beziehen. 

 

Ernesto Cardenals Gesamtwerk ist von dieser "Grundidee" durchzogen, wunderbar beschrieben in seinem zeitlos lesenswerten Büchlein "das Buch von der Liebe" geschrieben in seiner Zeit als Trappistenmönch in Kentucky...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb Frank:

Danke, @Flo77, für diese Katechese. [klick]

 

Ich möchte hier darauf antworten. Zum einen, weil ich im Katechese-Thread jede Antwort für unangebracht halte und zum anderen, weil meine Gedanken dazu hier in diesen Thread gehören. 

 

Wenn du schreibst:

"Gott ist die Liebe - so verkündet es die Kirche...

 

Nun, damit wäre jeder Moment in dem zwei Menschen sich in Liebe begegnen ein Einbruch Gottes in diese Welt. Ein Moment in dem das Reich Gottes reale Gestalt annimmt.

Jeder Moment in dem man sich einander zuwendet, einander zuhört, die eigenen Bedürfnisse und die des anderen in Harmonie bringt, wäre ein göttlicher Moment."

 

Dann klingt in meinen Ohren Reinhard Marx wieder, der mit Blick auf die Sexuallehre vom "Primat der Liebe" spricht, mit dem auf Fragen der Sexualität zu schauen ist. So zumindest verstehe ich den Bischof.

 

Dieser "Einbruch Gottes in diese Welt" geschieht dann, wann immer sich zwei Menschen in Freiheit und Liebe einander hingeben.

Nach dem jeder Mensch nach Gottes Ebenbild geschaffen ist, von ihm geschaffen und geliebt wie er oder sie ist, unabhängig der sexuellen Orientierung, geschieht der "Einbruch Gottes in diese Welt" auch dann wenn sich zwei Schwule oder zwei Lesben einander in Freiheit und Liebe schenken.

Was dann wieder einen andern moralischen Blick auf Homosexualität wirft. 

Nun bin ich ja schon fast überrascht, daß mal eine meiner Katechesen diskutiert wird (sie sind ja doch relativ sperrig), das Problem mit dem deutschen Begriff "Liebe" hatte ich während des Schreibens die ganze Zeit vor Augen.

 

Auf der einen Seite meinte ich durchgängig eher "Agape" und wusste trotzdem, daß "Eros" vermutlich verstanden wird. Auf der anderen Seite kann man beides tatsächlich nicht trennen.

 

Bei der oben zitierten Begegnung hatte ich tatsächlich weniger an eine sexuelle Begegnung gedacht, sondern vielmehr an ganz normale Alltagssituationen.

bearbeitet von Flo77
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb Frank:

 

Flo weiter:

"Die Liebe kennt vielerlei Formen sich zu offenbaren. Der eine erfährt sie im Wort der Zuwendung, der andere in der Tat, der dritte im Geschenk, der vierte in der gemeinsamen Zeit und der fünfte in der zärtlichen Berührung. Christus hinterließ denen, die in ihm Gott erkannten, ihn selbst als die Liebe erfuhren die Mittel jedem in seiner Sprache antworten zu können."

 

Wenn Gott die Liebe ist, dann offenbart er sich in den mannigfaltigen Formen der Liebe sich auszudrücken. 

Ich denke nicht das wir Gott als personifizierte Liebe denken können ohne ihn auch als Eros zu denken.

Ich denke nicht das wir Gott als personifizierte Liebe denken können ohne ihn auch als Diakonia zu denken.

Wenn wir Gott auf die Agape reduzieren, dann machen wir ihn kleiner als er ist.

Die von mir genannten fünf Offenbarungsformen der Liebe sind zunächst eine Übertragung der "5 Sprachen der Liebe" nach G. Chapman in einen allgemeineren Kontext als nur bezogen auf Paarbeziehungen. Was ich auszudrücken versuchte war, daß in der Menschwerdung Gottes, in der Verkündigung des Evangeliums, den Sakramenten und der religiösen Praxis eigentlich jeder Mensch einen Zugang finden könnte, die Liebe bzw. Gott zu feiern.

 

Ob man Gott nun als anthropomorphe Personifizierung der Liebe versteht - ein Gedanke, mit dem ich gut klar komme, der aber in konservativeren Kreisen auf vehementen Widerstand stoßen dürfte - ist ein ziemliches Glatteis-Thema.

 

Allerdings hast Du recht: wenn man Gott als "die Liebe" versteht, entstünde durch die Verengung auf die Agape eine Verzerrung. Wobei die Frage ob Sexualität tatsächlich ein Teilaspekt der "Liebe" ist noch eine ganz eigene Frage ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 9 Stunden schrieb Frank:

Danke, @Flo77, für diese Katechese. [klick]

 

Ich möchte hier darauf antworten. Zum einen, weil ich im Katechese-Thread jede Antwort für unangebracht halte und zum anderen, weil meine Gedanken dazu hier in diesen Thread gehören. 

 

Wenn du schreibst:

"Gott ist die Liebe - so verkündet es die Kirche...

 

Nun, damit wäre jeder Moment in dem zwei Menschen sich in Liebe begegnen ein Einbruch Gottes in diese Welt. Ein Moment in dem das Reich Gottes reale Gestalt annimmt.

Jeder Moment in dem man sich einander zuwendet, einander zuhört, die eigenen Bedürfnisse und die des anderen in Harmonie bringt, wäre ein göttlicher Moment."

 

Dann klingt in meinen Ohren Reinhard Marx wieder, der mit Blick auf die Sexuallehre vom "Primat der Liebe" spricht, mit dem auf Fragen der Sexualität zu schauen ist. So zumindest verstehe ich den Bischof.

 

Dieser "Einbruch Gottes in diese Welt" geschieht dann, wann immer sich zwei Menschen in Freiheit und Liebe einander hingeben.

Nach dem jeder Mensch nach Gottes Ebenbild geschaffen ist, von ihm geschaffen und geliebt wie er oder sie ist, unabhängig der sexuellen Orientierung, geschieht der "Einbruch Gottes in diese Welt" auch dann wenn sich zwei Schwule oder zwei Lesben einander in Freiheit und Liebe schenken.

Was dann wieder einen andern moralischen Blick auf Homosexualität wirft. 

Wie sehr ich bei allen meinen gleichgeschlechtlich liebenden Freundinnen bin, so sehr möchte ich diese Freundinnen ermutigen, sich von Bibel und Koran zu distanzieren. Fakt ist einfach, dass das Unrecht durch den Mörder, Massenmörder, Schwulenhasser Moses mit göttlicher Autorität versehen wurde. Die Natur wurde durch diesen Schwulenhasser und dann von Paulus gebeugt (3.Mose 20,13 und Römer 1).

Fundamentalisten werden immer Schwulenhasser bleiben müssen, sonst müssten sie Bibelkritik machen. Und der Bibelkritik widersetzen sich alle religiöse Fundamentalisten des Judentums, Christentums und des Islams.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 9 Stunden schrieb Frank:

Wenn wir Gott auf die Agape reduzieren, dann machen wir ihn kleiner als er ist.

 

Ich habe nur geschrieben, was in der Bibel steht. Im genannten Satz von 1 Joh. steht Agape.

 

Wer es besser weiß, bitte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb rorro:

 

Ich habe nur geschrieben, was in der Bibel steht. Im genannten Satz von 1 Joh. steht Agape.

 

Wer es besser weiß, bitte.

"Wer es besser weiß"? Ernsthaft?

 

Es geht doch nicht ums "besser wissen" sondern um das Begreifen und die Möglichkeiten diese Gottesaussage ins heute zu holen. Vielmehr würde mich mal interessieren, wieso es im Deutschen die Unterscheidung zwischen Eros, Agape, etc. sprachlich nicht gibt oder ob Agape zwar Eros mitmeint aber nicht umgekehrt oder ob es im antiken Denken einen fassbaren Widerspruch bzw. eine klare Unterscheidung bis hin zur Unvereinbarkeit der beiden gab. Und dann die Frage, ob diese antike Unterscheidung mit unserem heutigen Wissen um Psychologie und Anthropologie überhaupt noch haltbar ist.

 

Ich denke jedenfalls nicht mehr wie ein alter Grieche (bei allem Konservatismus) und für mich ist es sinnfrei religiös in einer Fremdsprache denken zu sollen.

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Stunden schrieb Cosifantutti:

Das macht natürlich nur Sinn, wenn die erotisch-sexuelle Dimension, das gegenseitige "Begehren" als etwas grundsätzlich Gutes verstanden wird..... sonst könnte man diese erotisch aufgeladenen Texte des "Hoheliedes Salomo" überhaupt nicht allegorisch auf die Liebe und das "Begehren" Gottes selber beziehen.

Man lese die Texte verschiedener Mystikerinnen - das ist nicht selten deutlich mehr Eros denn Agape. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...