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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 8 Minuten schrieb Marcellinus:

Kurz: wenn es ein Zeitgeist des 19. Jh. war, dann die irrationale Reaktion auf den so erfolgreichen Rationalismus und Materialismus des 19. Jh. in Wissenschaft und Technik.

Ja, das halte ich durchaus für wahrscheinlich. 
 

Werner

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vor 13 Minuten schrieb Florianklaus:

Aber dennoch meinst Du, den Moderator in einem katholischen Forum geben und Deinen Senf dazu geben zu müssen. Das verstehe, wer will.

Ich vermute mal, es berührt und trifft mich halt doch ganz ordentlich. 
So wie ein Betrug ein Betrugsopfer ja auch mehr aufwühlt als einen Außenstehenden, der vielleicht nur mit den Schultern zuckt.

Wäre mir Kirche und Glaube völlig wurscht, würde ich mich sicher nicht über das Lehramt aufregen. Über die Zeugen reg ich mich ja auch nicht auf.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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vor 6 Minuten schrieb Frank:

Nur so fürs Protokoll: Er darf das.

 

Auszug aus den Forenregeln, die auch du akzeptiert hast:

"Das mykath-Forum versteht sich als  Vermittler und Förderer des christlichen Dialogs in und mit der  Gesellschaft. Es bietet Platz für theologische Fachgespräche ebenso wie  die Möglichkeit, Glaubenserfahrungen auszutauschen, und spiegelt die  Vielfalt katholischen Lebens. 

 

Alle Menschen, die dazu beitragen möchten,  sind herzlich willkommen."

 

Hervorhebung von mir.

Nun akzeptier das hier jeder, ob Katholik, ex-katholik, nicht-katholiken, anders gläubige, nicht gläubige, Atheisten und deren aller nichtmännlichen Entsprechungen (ich bin grad zu faul zum Gendern) hier "Senf hinzu geben" dürfen und leb damit!

Ja, ja, ich weiß, Du hast ja immer panische Angst davor, daß irgendjemand von irgendwas ausgeschlossen wird, gähn.....

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17 minutes ago, Werner001 said:

Wenn man dann noch von Typen wie Josef Kleutgen und ihrer Rolle bei der Posse erfährt, kann man diesen Verein und sein „Lehramt“ endgültig nicht mehr ernst nehmen.

 

Interessant, vielen Dank!
Ich gestehe, dass ich ebenfalls nicht verstehe, warum man solche Geschichten nicht als das nimmt, was sie doch offensichtlich sind: nämlich eine Warnung, dass sich offensichtlicher Machtmissbrauch hervorragend hinter frommer Ideologie, intellektueller Kritiklosigkeit und skrupelloser Intrige verbergen lassen. 

Normalerweise hätte in einem verantwortungsbasierten und rechenschaftspflichtigen Institutionenwesen jemand wie Kleutgen verspielt, und wäre jedenfalls niemals an der Ausarbeitung wesentlicher ideologischer Doktrinen beteiligt worden.

Mir scheint deshalb die Vorstellung, dass solche Vorgänge und ihre Ergebnisse dann noch mit „Einfluss des Heiligen Geistes“ oder „Unfehlbarkeit“ bemäntelt werden deutlich fragwürdiger als eine bescheidene und simple Erklärung: dass sich kirchliche Machtstrukturen damals ohne öffentliche Rechenschaft und Transparenz gut manipulieren ließen.

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vor 12 Minuten schrieb Florianklaus:
vor 20 Minuten schrieb Frank:

Nur so fürs Protokoll: Er darf das.

 

Auszug aus den Forenregeln, die auch du akzeptiert hast:

"Das mykath-Forum versteht sich als  Vermittler und Förderer des christlichen Dialogs in und mit der  Gesellschaft. Es bietet Platz für theologische Fachgespräche ebenso wie  die Möglichkeit, Glaubenserfahrungen auszutauschen, und spiegelt die  Vielfalt katholischen Lebens. 

 

Alle Menschen, die dazu beitragen möchten,  sind herzlich willkommen."

 

Hervorhebung von mir.

Nun akzeptier das hier jeder, ob Katholik, ex-katholik, nicht-katholiken, anders gläubige, nicht gläubige, Atheisten und deren aller nichtmännlichen Entsprechungen (ich bin grad zu faul zum Gendern) hier "Senf hinzu geben" dürfen und leb damit!

Ja, ja, ich weiß, Du hast ja immer panische Angst davor, daß irgendjemand von irgendwas ausgeschlossen wird, gähn.....

Den Move versuche ich auch gelegentlich. Wenn ich inhaltlich nichts entgegen kann, einfach den Mund verbieten. 

Versuch ich mir abzugewöhnen. Bringt nichts ein ausser das man zum Gespött der Leute wird. 

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vor 14 Minuten schrieb Florianklaus:

Ja, ja, ich weiß, Du hast ja immer panische Angst davor, daß irgendjemand von irgendwas ausgeschlossen wird, gähn.....

WÄRE ES VIELLEICHT MÖGLICH, DASS WIR UNS EIN FÜR ALLE MAL DARAUF EINIGEN, EINANDER NICHT DEN GLAUBEN ABZUSPRECHEN, UNS GEGENSEITIG AUS DER KIRCHE ZU WERFEN UND UNS AUCH NICHT ALS HÄRETIKER O.Ä. ZU BEZEICHNEN? 

Ja - die Schriftgröße ist kein Zufall! 

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vor 24 Minuten schrieb Marcellinus:

Kurz: wenn es ein Zeitgeist des 19. Jh. war, dann die irrationale Reaktion auf den so erfolgreichen Rationalismus und Materialismus des 19. Jh. in Wissenschaft und Technik.

Das betrifft ja die ganze Romantik, dann auch die Kultur des fin de siècle um die Jahrhundertwende und darüber hinaus. Der George-Kreis, diese kultische männerbündnische Welt rund um den Dichter und Homosexuellen Stefan George hatte ja auch seinen Mystizismus, der in einer  mystisch fundierten, anti-modernen Gesellschaft enden sollte. Seine Beziehungen waren von einem quasireligiösen Verhältnis zwischen "Meister" und gutaussehenden jungen Männern geprägt. Er hatte nicht nur literarisch Einfluss auf seine Jüngerschaft, sondern verhinderte auch die ein oder andere Ehe.

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vor einer Stunde schrieb Werner001:

 Wenn man dann noch von Typen wie Josef Kleutgen und ihrer Rolle bei der Posse erfährt, kann man diesen Verein und sein „Lehramt“ endgültig nicht mehr ernst nehmen.

Kleutgen hat jedenfalls am Ende von seinen Häresien abgeschworen und sich dann weiter seinem neoscholastischem Werk gewidmet. Ich hoffe mal, er hat alles gebeichtet, damit dürfte er bei seinem Tod im Stand der Gnade gewesen sein. Das entlässt ihn natürlich nicht von seiner säkularen Verantwortung.

 

Ob die Neoscholastik selbst inhaltlich davon betroffen war, kann ich nicht sagen, dazu bin ich damit zu wenig vertraut. Sie muss wegen seines Irrweges ja nicht falsch sein.

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vor 11 Minuten schrieb laura:

WÄRE ES VIELLEICHT MÖGLICH, DASS WIR UNS EIN FÜR ALLE MAL DARAUF EINIGEN, EINANDER NICHT DEN GLAUBEN ABZUSPRECHEN, UNS GEGENSEITIG AUS DER KIRCHE ZU WERFEN UND UNS AUCH NICHT ALS HÄRETIKER O.Ä. ZU BEZEICHNEN? 

Ja - die Schriftgröße ist kein Zufall! 

Du drischst einen Strohmann.

 

Und ich wiederhole mich: Es liegt in der Natur eines katholischen Forums, daß Aussagen einzelner am Lehramt gemessen werden.

bearbeitet von Florianklaus
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40 minutes ago, Marcellinus said:

Kurz: wenn es ein Zeitgeist des 19. Jh. war, dann die irrationale Reaktion auf den so erfolgreichen Rationalismus und Materialismus des 19. Jh. in Wissenschaft und Technik.

 

Kommt auch bei meinen Lieblingsschriftstellerinnen, den Brontë-Schwestern, sehr schön zum Ausdruck, diese ganze victorianische Spookiness und sublimierte Romantik. 

Das macht eine wunderbare Literatur und ist eine sehr nachvollziehbare Reaktion auf eine alle Lebenswelt durchsetzende Technifizierung - aber es taugt eben wenig für nüchterne Wahrnehmung der Realität.

Die Kirche da halt mit voller Wucht gegen die Moderne angerannt - und hat sich einen Brummschädel geholt (der Hl. Geist war es meiner Meinung nach jedenfalls nicht.)

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vor 6 Minuten schrieb Shubashi:

 

Kommt auch bei meinen Lieblingsschriftstellerinnen, den Brontë-Schwestern, sehr schön zum Ausdruck, diese ganze victorianische Spookiness und sublimierte Romantik. 

Das macht eine wunderbare Literatur und ist eine sehr nachvollziehbare Reaktion auf eine alle Lebenswelt durchsetzende Technifizierung - aber es taugt eben wenig für nüchterne Wahrnehmung der Realität.

Die Kirche da halt mit voller Wucht gegen die Moderne angerannt - und hat sich einen Brummschädel geholt (der Hl. Geist war es meiner Meinung nach jedenfalls nicht.)

Auch die Kirche unterliegt dem Zeitgeist, das ist doch völlig normal. Nur sollte man nicht den Fehler begehen und den Zeitgeist vergangener Zeiten als Heiligen Geist anbeten und gleichzeitig den modernen Zeitgeist für den Teufel halten.

Die beiden sind Brüder.

 

Werner

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vor 22 Minuten schrieb laura:

WÄRE ...

Ja - die Schriftgröße ist kein Zufall! 

 

Hayaa, that's loud, leh...

Prüll doch nicht so laut, da leiern die Stimmbänder aus... ;)

 

Immer mit der Ruhe. Auch mir versuchen Leute zu erklären, dass ich als Altkatholik weder alt noch katholisch sei. Kein Problem, jeder darf sich irren. Ich weiß es eh besser.

 

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vor 1 Minute schrieb Frank:

Da hast du zweifelsohne Recht. 

Allerdings machen Einlassungen wie "Mit der Position bist du nicht mehr katholisch" oder - wie oben von dir - "Damit darfst du hier deinen Senf nicht dazu geben" etwas anderes.

Sie messen die Aussagen nicht an der Position des katholischen Lehramt, sondern sie machen einen Cut und trennen zwischen denen, die dazu gehören, denen die hier mitdiskutieren dürfen und denen die das nicht dürfen.  Und Sorry, dazu hast du kein Recht! Mykath.de ist ein weltanschauliches Forum in dem Menschen aller Weltanschauungen ihre Positionen vertreten dürfen. Thats the package! Akzeptier es einfach.

Du hast mich falsch zitiert, das ist üble Manipulation!!!

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vor 5 Minuten schrieb Werner001:

Auch die Kirche unterliegt dem Zeitgeist, das ist doch völlig normal. Nur sollte man nicht den Fehler begehen und den Zeitgeist vergangener Zeiten als Heiligen Geist anbeten und gleichzeitig den modernen Zeitgeist für den Teufel halten.

Die beiden sind Brüder.

 

Werner

Das hat ja auch das Lehramt erkannt in dem Vat2 auffordert die Zeichen der Zeit im Lichte des Evangeliums zu lesen. 

Interessant ist, meiner Ansicht nach, das dort die Tradition nicht aufgeführt ist.

Offensichtlich wollten die Konzilsväter die Unterscheidung der Geister explizit am Evangelium ausgemacht wissen. 

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vor 8 Minuten schrieb Frank:

Interessant ist, meiner Ansicht nach, das dort die Tradition nicht aufgeführt ist.

Offensichtlich wollten die Konzilsväter die Unterscheidung der Geister explizit am Evangelium ausgemacht wissen. 

 

Das glaube ich eher nicht. Schon alleine erkenntnistheoretisch ist eine einheitliche Interpretation eines so widersprüchlichen Gebildes wie das "Evangelium" (mal unabhängig davon, was man darunter verstehen sollte) ohne "Interpretationsschlüssel" nicht möglich. Da entsteht nur Chaos und Widerspruch. Wundert nicht, der Input ist ja auch nicht besser. Insofern dürfte die Tradition - auch wenn sie nicht explizit erwähnt wurde - eine conditio sine qua non - also eine triviale Notwendigkeit für das Verständnis - sein. 

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vor 11 Minuten schrieb Frank:

Das hat ja auch das Lehramt erkannt in dem Vat2 auffordert die Zeichen der Zeit im Lichte des Evangeliums zu lesen. 

Interessant ist, meiner Ansicht nach, das dort die Tradition nicht aufgeführt ist.

Offensichtlich wollten die Konzilsväter die Unterscheidung der Geister explizit am Evangelium ausgemacht wissen. 

Ein schönes Beispiel ist die „Natur Christi“. Was gab es da Diskussionen, Streit bis hin zu brachialer Gewalt, Lügen, Verleumdungen, Kirchenspaltungen, alles vermeintlich um den vermeintlich “einzig wahren Glauben“ durchzusetzen.

und heute? Da sind dem kirchlichen Zeitgeist diese damals so wichtig scheinenden Glaubensunterschiede so unwichtig geworden, dass man, von Missverständnissen sprechend, due Interkommunion vereinbart hat.

Soll heißen, was manchen Glaubenseifrigen heute als die Kernsubstanz des Glaubens erscheint, ohne die man alles in die Tonne treten könnte, wird morgen oder übermorgen vielleicht mit einem „pffft, war doch nur Erbsenspaltetei“ beiseite gewischt werden.

Und das, falls es das geben sollte, ist dann dann tatsächlich der Heilige Geist am Werk.

 

Werner

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vor 27 Minuten schrieb Lothar1962:

Auch mir versuchen Leute zu erklären, dass ich als Altkatholik weder alt noch katholisch sei. Kein Problem, jeder darf sich irren. Ich weiß es eh besser.

 

Bei Euch kann man sich ja auch als calvinistisch, lutherisch, orthodox oder sonst wie bezeichnen, da es keine Instanz gibt, die, nach Euren Verständnis von Christus eingesetzt, sagen könnte, daß das falsch sei, oder?

Daher haben auch die Recht, die Dir das Katholischsein absprechen - welche Instanz sollte sie korrigieren können?

 

Und "ich weiß es eh besser" ist sozusagen die Zusammenfassung derjenigen, die nicht auf Rom hören wollen, "links" wie "rechts".

bearbeitet von rorro
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vor 59 Minuten schrieb laura:

WÄRE ES VIELLEICHT MÖGLICH, DASS WIR UNS EIN FÜR ALLE MAL DARAUF EINIGEN, EINANDER NICHT DEN GLAUBEN ABZUSPRECHEN, UNS GEGENSEITIG AUS DER KIRCHE ZU WERFEN UND UNS AUCH NICHT ALS HÄRETIKER O.Ä. ZU BEZEICHNEN? 

Ja - die Schriftgröße ist kein Zufall! 

 

Na, wenn Leugner von Dogmen keine Häretiker sind, dann sind die Piusbrüder keine Schismatiker.

 

Ich unterstelle keinem eine böse Absicht, doch die Wahrnehmung der offiziellen(!) kath.Sichtweise hilft schon enorm.

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vor 14 Minuten schrieb rorro:

Und "ich weiß es eh besser" ist sozusagen die Zusammenfassung derjenigen, die nicht auf Rom hören wollen, "links" wie "rechts".

Nein, nicht „ich weiß es eh besser“.
Da zitiere ich mal meine lange verstorbene, sehr gläubige Mutter, nachdem ich mich geoutet und sie lange darüber nachgedacht hatte.

“Rom weiß auch nicht immer alles richtig“

So muss das korrekt heißen 

 

Werner

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vor 56 Minuten schrieb Frank:

Das hat ja auch das Lehramt erkannt in dem Vat2 auffordert die Zeichen der Zeit im Lichte des Evangeliums zu lesen. 

Interessant ist, meiner Ansicht nach, das dort die Tradition nicht aufgeführt ist.

Offensichtlich wollten die Konzilsväter die Unterscheidung der Geister explizit am Evangelium ausgemacht wissen. 

Das stimmt zwar, das in Lumen Gentium an der betreffenden Stelle die Tradition nicht erwähnt ist. Aber sich nur darauf zu stützen wäre, als würde man sich in der Heiligen Schrift nur auf ein ausgewähltes Evangelium oder auf nur eine Schriftstelle stützen. Meist dürfte das dann jenes/jene sein, das/die einem gerade zu Stütze seiner eigenen kirchenpolitischen Vorstellung gelegen kommt. Die Texte sind demgegenüber in ihrem Gesamtzusammenhang zu lesen.

 

Dass die Konzilsväter die Unterscheidung der Geister explizit am Evangelium ausgemacht wissen wollten, stimmt nicht, denn die Konzilsväter haben u.a. auch Dei Verbum verfasst, die dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung. Dort wird die Tradition beschrieben, definiert, und wird dort durch die Bank auch "heilige" (sic!) Überlieferung genannt. Von einer Abwertung der Tradition kann also keine Rede sein.

bearbeitet von Inge33
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vor 31 Minuten schrieb rorro:

Bei Euch kann man sich ja auch als calvinistisch, lutherisch, orthodox oder sonst wie bezeichnen, da es keine Instanz gibt, die, nach Euren Verständnis von Christus eingesetzt, sagen könnte, daß das falsch sei, oder?

 

"Wir" gehen sehr wohl davon aus, dass das Lehramt, wie wir es in unserer Kirche umsetzen, von Gott eingesetzt ist. Und ebenso selbstverständlich kann das Lehramt einem Lehrenden (!) Vorgaben machen, nach was sie sich zu richten haben. Und was den Umgang mit "ganz einfachen Gläubigen" anbelangt: Da ist es bei uns nicht anders als in der RKK auch: Da kann prinzipiell jeder sagen, was er will. Dennoch geben Bischof und Synode als Lehramt vor, was man für richtig hält.

 

vor 31 Minuten schrieb rorro:

Daher haben auch die Recht, die Dir das Katholischsein absprechen - welche Instanz sollte sie korrigieren können?

 

Selbstverständlich kann man mir das Katholischsein absprechen, allerdings nicht deswegen, weil wir kein von Gott eingesetztes Lehramt hätten, sondern einfach deswegen, weil jeder eine andere Meinung haben und diese auch äußern darf. Wenn nun jemand der Auffassung ist, dass man in Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom stehen muss, um katholisch zu sein, ist es klar, dass ich das nicht bin. Das ficht mich nicht an. 

 

vor 31 Minuten schrieb rorro:

Und "ich weiß es eh besser" ist sozusagen die Zusammenfassung derjenigen, die nicht auf Rom hören wollen, "links" wie "rechts".

 

Nein. Es ist die Überzeugung, dass ich einer katholischen Kirche angehöre und meine Katholizität eben nicht an der Verbundenheit mit dem Bischof von Rom festmache, sondern an Amts- und Sakramentenverständnis und der (auch aus römischer Sicht) ununterbrochenen Sukzession. Ich sehe das einfach so, meine Kirche sieht das auch so, und ich halte das für richtig. 

 

Ich gestehe ja auch jedem "römischen Katholiken" zu, es anders zu sehen. Dann weiß es er eben besser. Religionen sind nicht dazu geeignet, Fremdbeurteilungen abzugeben. Anders gesagt: Man sollte es nicht tun, da es letztlich zu nichts führt. Üblicherweise glaube ich einem Gläubigen seine Selbsteinschätzung. Allerdings nicht exklusiv. Aber warum sollte ich einem Anderen widersprechen? 

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vor 51 Minuten schrieb Inge33:

Von einer Abwertung der Tradition kann also keine Rede sein.

Ich persönlich halte die Tradition für den Kern des Glauben. Die Bibel ist schön und gut, aber damit kann man alles ind das Gegenteil begründen. Das Christentum ist aus der Tradition entstanden, allerdings aus einer lebendigen Tradition, nicht aus einer Hammer-Tradition („hammer schon immer so gemacht, hammer noch nie so gemacht“).

Zum Beispiel die Realpräsenz: Heute ein Kernpunkt des Katholizismus, aber anfangs über Jahrhunderte gänzlich offen, wie das nun zu verstehen sei.

Irgendwann hat sich aber die heutige Tradition herausgebildet. Hätte man damals „Tradition“ schon so verstanden, wie viele das heute tun, hätte man das nicht  tun können, denn es wäre traditionswidrig gewesen.

Anderes Beispiel: Das erste Konzil von Nizäa hat verboten, dass ein Bischof die Kathedra wechselt. Das hat man irgendwann angefangen zu missachten. Dafür gab es sicher sinnvolle Gründe, aber das Argument „aber das Konzil von Schlagmichtot hat doch, deshalb dürfen wir auf keinen Fall“ hört man auch heute noch gern.

 

Lange Rede kurzer Sinn: Glaube ist hauptsächlich (wenn nicht vollständig) Tradition. Aber wenn die Tradition nicht lebt, sondern zu einer Hammertradition erstarrt, erstarrt auch der Glaube. Im positivsten Fall kommt noch sowas raus wie die Amischen

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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