rorro Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 Dürfen wir dann Anderskatholisch sagen? Denn das ist offizielles Ziel des Synodalen Wegs bzw. seines obersten Repräsentanten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 Die Stellungnahme des Präsidiums des „Synodalen Weges“ ist ja übrigens eindeutig: Quote Wir begrüßen, dass der Heilige Stuhl noch einmal hervorhebt, wozu wir uns bereits vor dem Beginn des Synodalen Weges 2019 in der Satzung und Geschäftsordnung verpflichtet haben: ‚Beschlüsse der Synodalversammlung entfalten von sich aus keine Rechtswirkung. Die Vollmacht der Bischofskonferenz und der einzelnen Diözesanbischöfe, im Rahmen ihrer jeweiligen Zuständigkeit Rechtsnormen zu erlassen und ihr Lehramt auszuüben, bleibt durch die Beschlüsse unberührt.‘ Insofern bleibt es ja denjenigen, die den synodalen Kurs Roms ablehnen, auch überlassen, als „Neualtgläubige“ eine „Neualtkatholische Kirche“ zu begründen - wenn sie sich mit den richtigen „Altkatholiken“ gemäß der Utrecher Union namensrechtlich einigen können. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 4 minutes ago, rorro said: Dürfen wir dann Anderskatholisch sagen? Denn das ist offizielles Ziel des Synodalen Wegs bzw. seines obersten Repräsentanten. Wieso „anderskatholisch“? Ich sehe hier nur eine „Wir-haben-immer-recht-und-wollen-das-auch-nicht-diskutieren“-Fraktion. Diese Gruppe gab es im Katholizismus schon immer, und ihr Einfluß war wechselnd. Diskussionen und Synoden haben im Katholizismus hingegen trotzdem schon immer stattgefunden. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 vor 2 Minuten schrieb Shubashi: Insofern bleibt es ja denjenigen, die den synodalen Kurs Roms ablehnen, auch überlassen, als „Neualtgläubige“ eine „Neualtkatholische Kirche“ zu begründen - wenn sie sich mit den richtigen „Altkatholiken“ gemäß der Utrecher Union namensrechtlich einigen können. Der "synodale Kurs Roms" hat nur eher wenig mit Lehränderungen zu tun (das ist ein weitverbreiteter Eindruck, daß es dabei um Lehränderungen ginge, warum auch immer). Es gibt sowieso ein großes Unwissen darüber, wie das Lehramt der Kirche funktioniert. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 Just now, rorro said: Der "synodale Kurs Roms" hat nur eher wenig mit Lehränderungen zu tun (das ist ein weitverbreiteter Eindruck, daß es dabei um Lehränderungen ginge, warum auch immer). Es gibt sowieso ein großes Unwissen darüber, wie das Lehramt der Kirche funktioniert. Dann warten wir doch einfach ab, welche Lehränderungen sich ggf. aus dem „Synodalen Weg“ ergeben. Aktuell ist es einfach ein Diskussionsprozess. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 vor 4 Minuten schrieb rorro: Dürfen wir dann Anderskatholisch sagen? Denn das ist offizielles Ziel des Synodalen Wegs bzw. seines obersten Repräsentanten. Machen dich solche Klassifizierungen zu nem besseren Menschen? Klar will ich eine andere eine liberalere, eine den Menschen zugewandtere katholische Kirche. - Nur werde ich meine Idealvorstellung nicht 1:1 bekommen. Weil es in dieser Kirche auch Glaubensgeschwister gibt die es anders sehen wie ich. Das ist gut so, das ist richtig so. Wenn der Preis ist das die Kirche, wie ich sie gerne sähe, keine Heimat für die konservativen und traditionellen mehr bietet, dann will ich die Kirche wie ich sie mir wünsche nicht haben. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 Gerade eben schrieb Shubashi: Wieso „anderskatholisch“? Weil Bischof Bätzing als Sprecher des SW - er bezog sich mit diesem "wir" genau darauf - kundtat: "wir wollen anders katholisch sein". Wußtest Du das nicht? Gerade eben schrieb Shubashi: Ich sehe hier nur eine „Wir-haben-immer-recht-und-wollen-das-auch-nicht-diskutieren“-Fraktion. Ich sehe wennschon dann eher zwei... Gerade eben schrieb Shubashi: Diese Gruppe gab es im Katholizismus schon immer, und ihr Einfluß war wechselnd. Diskussionen und Synoden haben im Katholizismus hingegen trotzdem schon immer stattgefunden. Klar, der Arianismus war auch im Jahr 600 noch virulent, obwohl er 325 schon lehramtlich begraben wurde. Manche Irrlehre hält sich eben echt lange. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 vor 1 Minute schrieb Shubashi: Dann warten wir doch einfach ab, welche Lehränderungen sich ggf. aus dem „Synodalen Weg“ ergeben. Aktuell ist es einfach ein Diskussionsprozess. Der "Synodale Weg" ist nicht der Roms. Dieser Begriff meint den deutschen. D'accord? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 vor 4 Minuten schrieb rorro: Es gibt sowieso ein großes Unwissen darüber, wie das Lehramt der Kirche funktioniert. Dann klär uns auf Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 vor 1 Minute schrieb Frank: Machen dich solche Klassifizierungen zu nem besseren Menschen? Nein, sicher nicht. vor 1 Minute schrieb Frank: Klar will ich eine andere eine liberalere, eine den Menschen zugewandtere katholische Kirche. - Nur werde ich meine Idealvorstellung nicht 1:1 bekommen. Weil es in dieser Kirche auch Glaubensgeschwister gibt die es anders sehen wie ich. Das ist gut so, das ist richtig so. Wenn der Preis ist das die Kirche, wie ich sie gerne sähe, keine Heimat für die konservativen und traditionellen mehr bietet, dann will ich die Kirche wie ich sie mir wünsche nicht haben. Diesen Eindruck habe ich nicht von der liberalen Mehrheit. Da sind eher pressure groups am Werk, wenn man den Bischöfen glauben mag. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 Das was wir aktuell erleben - nicht nur in Deutschland aber insbesondere hier in Deutschland - ist eher Kirchengeschichtlicher Normalfall. Der Richtungsstreit zieht sich wie eine Konstante durch die Geschichte. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 1 minute ago, rorro said: Weil Bischof Bätzing als Sprecher des SW - er bezog sich mit diesem "wir" genau darauf - kundtat: "wir wollen anders katholisch sein". Wußtest Du das nicht? Ich sehe wennschon dann eher zwei... Klar, der Arianismus war auch im Jahr 600 noch virulent, obwohl er 325 schon lehramtlich begraben wurde. Manche Irrlehre hält sich eben echt lange. Ich denke, die Lehre entwickelt sich aus den Diskussionen des Episkopats, Synoden und Konzilen der Kirche? Warum sollte Herr Bätzing dann nicht seine Meinung prominent vertreten, er ist schließlich dazu eher berufen als Herr Müller, der aktuell genau welches Amt in der Kirche bekleidet? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 vor 1 Minute schrieb rorro: vor 5 Minuten schrieb Frank: Machen dich solche Klassifizierungen zu nem besseren Menschen? Nein, sicher nicht. Wozu brauchst du sie dann? Sind die wirklich nötig? vor 2 Minuten schrieb rorro: vor 5 Minuten schrieb Frank: Klar will ich eine andere eine liberalere, eine den Menschen zugewandtere katholische Kirche. - Nur werde ich meine Idealvorstellung nicht 1:1 bekommen. Weil es in dieser Kirche auch Glaubensgeschwister gibt die es anders sehen wie ich. Das ist gut so, das ist richtig so. Wenn der Preis ist das die Kirche, wie ich sie gerne sähe, keine Heimat für die konservativen und traditionellen mehr bietet, dann will ich die Kirche wie ich sie mir wünsche nicht haben. Diesen Eindruck habe ich nicht von der liberalen Mehrheit. Da sind eher pressure groups am Werk, wenn man den Bischöfen glauben mag. Worauf stützt sich dein Eindruck? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 vor 11 Stunden schrieb rorro: Als Katholik vertraue ich da auf den Hl. Geist. Ist ja die Kirche Gottes, Er wird da schon Übles verhindern. Warum wäre das ein Übel. Ich verstehe diese Fixierung auf Lehrsätze schlicht nicht bzw. ich begreife nicht, inwiefern sie eine Konsequenz entweder für dieses oder für das ewige Leben haben sollen. Was ist die Folge, wenn jemand dem Adoptionismus, dem Monophysitismus, dem Monotheletismus, Doketismus, Arianismus, Nestorianismus oder sonst einer Form der Christologie anhängt? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 Pastoralreferent Bischoff: "Hatte gehofft, dass die Lust am theologischen Streit größer sein würde" Der Synodale Weg steht kurz vor seinem Abschluss. Die Abstimmungen der letzten Vollversammlung haben für Aufregung gesorgt. Pastoralreferent und Synodaler Konstantin Bischoff spricht im Interview über seine Erfahrung. Is nen paar Tage alt - MK-online 28. NOVEMBER 2022 [klick] Das ist das was man auch hier im Forum beobachten kann. Statt sich heftig zu fetzen, gerne polemisch aber immer inhaltlich und an der Sache orientiert, debattieren wir hier um Begriffe die letztlich den Diskussionspartner diskreditieren sollen. Argumente auf den Tisch! Richtungsstreit im infight. Dann kann der Geist wehen und lebendig machen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 3 minutes ago, Flo77 said: Ich verstehe diese Fixierung auf Lehrsätze schlicht nicht bzw. ich begreife nicht, inwiefern sie eine Konsequenz entweder für dieses oder für das ewige Leben haben sollen. Blinde Autoritätshörigkeit gab es schon immer. Nur nie nachdenken und möglichst jeden Quatsch befolgen, der angeordnet wird, dann fühlt man sich besser. Mein Lieblingsbild dafür wäre eben gewesen, wenn Frau Merkel auf dem CDU-Parteitag hätte zum „Ententanz“ aufspielen lassen - sozusagen eine Neuverfilmung von „Der Kongress tanzt“ in „Monty Python“-Manier. Die Geschichte ändert sich niemals wirklich, aber von Zeit zu Zeit darf man auch drüber lachen, weil gerade jemand die Streichhölzer für den Schiterhaufen nicht findet. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Florianklaus Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 vor 36 Minuten schrieb Alfons: Oh, ein neuer Kampfbegriff. Ich habe den starken Eindruck, hier sind schon wieder Leute dabei, anderen Gläubigen das Katholischsein abzusprechen. Ich bitte darum, auf solche Infamien zu verzichten. Alfons als Moderator Was daran ist „infam“, in einer Diskussion zu der Ansicht zu gelangen, daß bestimmte Ansichten mit dem katholischen Glauben unvereinbar sind? Muss ich dann beispielsweise sagen: Du vertrittst hier zwar durchgängig protestantische Anschauungen, macht aber nichts, katholisch bist Du trotzdem, denn das entscheidet jeder für sich selbst? Finde ich, ehrlich gesagt, ziemlich schizo. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 vor 1 Minute schrieb Florianklaus: Was daran ist „infam“, in einer Diskussion zu der Ansicht zu gelangen, daß bestimmte Ansichten mit dem katholischen Glauben unvereinbar sind? Muss ich dann beispielsweise sagen: Du vertrittst hier zwar durchgängig protestantische Anschauungen, macht aber nichts, katholisch bist Du trotzdem, denn das entscheidet jeder für sich selbst? Finde ich, ehrlich gesagt, ziemlich schizo. Musst du beurteilen wer katholisch ist und wer nicht. Du hast doch bessere Argumente, oder täusch ich mich da? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 3 minutes ago, Florianklaus said: Was daran ist „infam“, in einer Diskussion zu der Ansicht zu gelangen, daß bestimmte Ansichten mit dem katholischen Glauben unvereinbar sind? Muss ich dann beispielsweise sagen: Du vertrittst hier zwar durchgängig protestantische Anschauungen, macht aber nichts, katholisch bist Du trotzdem, denn das entscheidet jeder für sich selbst? Finde ich, ehrlich gesagt, ziemlich schizo. Dagegen spricht ja auch nichts, wenn Du dieser Ansicht kommst - es ist nur ohne jeden kirchenrechtlichen Belang. Und daher ist es eben nur eine Ansicht, für welche die Forenbedingungen (also das Hausrecht des Forenbesitzers) festlegen, dass sie hier nicht als ad hominem-Vorwurf geäußert werden sollen. Das ist doch eigentlich eine ziemlich einfach zu erfüllende Bedingung, dafür dürfen wir uns hier nach Herzenslust argumentativ austoben. (Ich persönlich habe übrigens nichts dagegen, als Alt-, Gebraucht- oder Neugläubiger etc bezeichnet zu werden. Ist bei 2000 Jahren Kirchengeschichte alles relativ und ich habe sehr viel Sinn für Humor.) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 (bearbeitet) vor 50 Minuten schrieb Frank: Dann klär uns auf Es fängt ja schon ganz einfach an: einfach das annehmen, was das Lehramt über sich sagt. Da gibt es keine Geheimlehre, keine Verschnörkelungen. Das ist alles gut verständlich und öffentlich lesbar, inbesondere in Lumen Gentium. Einfach mal selbst das ganze Dokument in Ruhe lesen. Dann hilft auch das bereits verlinkte Dokument der Glaubenskongregation (GK) zur Professio Fidei. Einfach mal lesen. Einfach mal den Status Quo hinnehmen. Und bestenfalls verstehen wollen. Wenn bspw. in LG 25 Kriterien für eine unfehlbar vorgetragene Lehre des päpstlichen Lehramtes genannt werden und jemand hält sich daran (wie JP2 in OS), dann ist es eigentlich keine besondere intellektuelle Leistung zu sagen: okay, die Kriterien wurden erfüllt, trifft also zu, ist unfehlbar. Dennoch scheint das für viele zu anspruchsvoll zu sein, eher aus einem Nichtwahrhabenwollen nehme ich an. Die GK hat auch in besagtem Dokument kundgetan, daß es endgültige (=unfehlbare) Entscheidungen des Lehramtes geben kann, die nicht Dogma sind. Denn mit dogmatischen Entscheidungen sind da Entscheidungen gemeint, die nicht nur feierlich verkündet werden, sondern sich auch auf eine ggf. neues Streitthema beziehen und vor allem nicht auf eine sehr lange allgemeine kirchliche Praxis berufen können. Würde bspw. der Papst verkünden, daß der Tag des Herrn nicht auf einen Mittwoch gelegt werden kann, obwohl das sehr viele Menschen wollen würden, dann wäre auch das kein Dogma, dennoch eine unfehlbare Entscheidung. Oder wenn Bischöfe in Asien fordern würden, daß sie aus Inkulturationsgründen Reis statt Brot nehmen wollen für die Eucharistie und der Papst würde entscheiden, daß das nicht ginge. Ach hier: Dogma nein, unfehlbare Entscheidung ja. Dann gibt es auch Entscheidungen, die nicht endgültig (= nicht unfehlbar) sind, und die dennoch anzunehmen sind, allerdings nicht mit Glaubensgehorsam als Glaube an eine göttlich legitimierte Offenbarung, sondern mit dem Vertrauen auf die Führung der Kirche, die uns auf jeden Fall vor Häresie schützen wird, auch wenn sie im Einzelfall ggf. irren kann (was allerdings nur dieselbe Autorität wieder feststellen kann). Das Ganze ist dann vergleichbar mit Entscheidungen eines BVerfG. Sie sind gültig, anzunehmen und politisch umzusetzen, auch wenn sie von einer späteren BVerfG-Entscheidung aufgehoben werden können. Kirchlich heißt das die Annahme mit "Willen und Verstand" und ein klassisches Beispiel sind hier bspw. die Enzykliken mit lehrendem Inhalt. (Und das ist keine Privatmeinung von mir.) bearbeitet 20. Januar 2023 von rorro Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Spadafora Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 vor 33 Minuten schrieb rorro: Es fängt ja schon ganz einfach an: einfach das annehmen, was das Lehramt über sich sagt. Da gibt es keine Geheimlehre, keine Verschnörkelungen. Das ist alles gut verständlich und öffentlich lesbar, inbesondere in Lumen Gentium. Einfach mal selbst das ganze Dokument in Ruhe lesen. Dann hilft auch das bereits verlinkte Dokument der Glaubenskongregation (GK) zur Professio Fidei. Einfach mal lesen. Einfach mal den Status Quo hinnehmen. Und bestenfalls verstehen wollen. Wenn bspw. in LG 25 Kriterien für eine unfehlbar vorgetragene Lehre des päpstlichen Lehramtes genannt werden und jemand hält sich daran (wie JP2 in OS), dann ist es eigentlich keine besondere intellektuelle Leistung zu sagen: okay, die Kriterien wurden erfüllt, trifft also zu, ist unfehlbar. Dennoch scheint das für viele zu anspruchsvoll zu sein, eher aus einem Nichtwahrhabenwollen nehme ich an. Die GK hat auch in besagtem Dokument kundgetan, daß es endgültige (=unfehlbare) Entscheidungen des Lehramtes geben kann, die nicht Dogma sind. Denn mit dogmatischen Entscheidungen sind da Entscheidungen gemeint, die nicht nur feierlich verkündet werden, sondern sich auch auf eine ggf. neues Streitthema beziehen und vor allem nicht auf eine sehr lange allgemeine kirchliche Praxis berufen können. Würde bspw. der Papst verkünden, daß der Tag des Herrn nicht auf einen Mittwoch gelegt werden kann, obwohl das sehr viele Menschen wollen würden, dann wäre auch das kein Dogma, dennoch eine unfehlbare Entscheidung. Oder wenn Bischöfe in Asien fordern würden, daß sie aus Inkulturationsgründen Reis statt Brot nehmen wollen für die Eucharistie und der Papst würde entscheiden, daß das nicht ginge. Ach hier: Dogma nein, unfehlbare Entscheidung ja. Dann gibt es auch Entscheidungen, die nicht endgültig (= nicht unfehlbar) sind, und die dennoch anzunehmen sind, allerdings nicht mit Glaubensgehorsam als Glaube an eine göttlich legitimierte Offenbarung, sondern mit dem Vertrauen auf die Führung der Kirche, die uns auf jeden Fall vor Häresie schützen wird, auch wenn sie im Einzelfall ggf. irren kann (was allerdings nur dieselbe Autorität wieder feststellen kann). Das Ganze ist dann vergleichbar mit Entscheidungen eines BVerfG. Sie sind gültig, anzunehmen und politisch umzusetzen, auch wenn sie von einer späteren BVerfG-Entscheidung aufgehoben werden können. Kirchlich heißt das die Annahme mit "Willen und Verstand" und ein klassisches Beispiel sind hier bspw. die Enzykliken mit lehrendem Inhalt. (Und das ist keine Privatmeinung von mir.) schon alleine dass ein Lehramt über sich selbst etwas sagt "ich irre mich da ich das bestimme das ich mich nicht irre" so dumm und arogant bist Du nicht @rorro Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 vor 40 Minuten schrieb rorro: Wenn bspw. in LG 25 Kriterien für eine unfehlbar vorgetragene Lehre des päpstlichen Lehramtes genannt werden und jemand hält sich daran (wie JP2 in OS), dann ist es eigentlich keine besondere intellektuelle Leistung zu sagen: okay, die Kriterien wurden erfüllt, trifft also zu, ist unfehlbar. Ich weiss nicht ob du da nicht zu medizinisch ran gehst. Kriterien abklopfend, so kannst du deine Diagnosen stellen und ich bin überzeugt, du bist gut darin. Die Frage ist doch: Was macht das mit der (scheinbar?) unfehlbaren Entscheidung, wenn sich keiner an sie hält, wenn sie nicht die Diskussion beendet. - Gut, kann man Immer noch sagen der Ober sticht den Unter. Nun sind aber auch Bischöfe sowohl Teil des authentischen Lehramtes (Ober sticht Unter gilt hier so nicht). Was macht das mit der Endgültigkeit wenn auch Bischöfe an der eigentlich per Order de Mufti beendeten Diskussion teilnehmen? So einfach wie du das darstellst ist das nicht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 47 minutes ago, rorro said: Wenn bspw. in LG 25 Kriterien für eine unfehlbar vorgetragene Lehre des päpstlichen Lehramtes genannt werden und jemand hält sich daran (wie JP2 in OS), dann ist es eigentlich keine besondere intellektuelle Leistung zu sagen: okay, die Kriterien wurden erfüllt, trifft also zu, ist unfehlbar. Dennoch scheint das für viele zu anspruchsvoll zu sein, eher aus einem Nichtwahrhabenwollen nehme ich an. Was unterscheidet solche Entscheidungen von denen anderer Institutionen, die „unfehlbar“ und „dauerhaft“ sind? Die Kirche musste auch schon festlegen, dass drei Päpste zwei zu viel sind, obwohl das auch nie so vorgesehen war. Die Diskussion um Weiheämter für Frauen ist nun mal schlicht in der Welt, und es wird sich zeigen, wie die Kirche sich dazu zukünftig positioniert. Wie immer die Entscheidung dann ausfällt, werden sich einige aufgrund der Entscheidung von der Kirche abwenden, und etwas eigenes beginnen, oder einer anderen Kirche beitreten. Ein Prozess, der ja schon laufend stattfindet. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 vor 2 Stunden schrieb Florianklaus: Was daran ist „infam“, in einer Diskussion zu der Ansicht zu gelangen, daß bestimmte Ansichten mit dem katholischen Glauben unvereinbar sind? Muss ich dann beispielsweise sagen: Du vertrittst hier zwar durchgängig protestantische Anschauungen, macht aber nichts, katholisch bist Du trotzdem, denn das entscheidet jeder für sich selbst? Finde ich, ehrlich gesagt, ziemlich schizo. Wenn du dies nicht nur über mich sagst, sondern auch über Ortsbischöfe, die unzweifelhaft in Gemeinschaft mit dem Papst stehen, dann ist das zumindest überheblich, wenn es dich nicht sogar selbst aus eben dieser Gemeinschaft (mit der römischen Kirche) ausschließt. Die Formulierung "Anderskatholisch" oder "Neukatholisch" sagt also wenn überhaupt etwas über dein Verhältnis zur Kirche aus - keineswegs aber etwas über die Befürworter des synodalen Weges. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerhard Ingold Geschrieben 20. Januar 2023 Melden Share Geschrieben 20. Januar 2023 vor 6 Stunden schrieb Shubashi: Es geht um „respektieren“, und da würde ich doch sagen, dass man im gesellschaftlichen, höflichen Umgang jeden Menschen so respektiert, wie man selbst respektiert werden möchte. Und dieser Umgang ist wandelbar - und war früher, als die Kirche schlicht nur gesellschaftliche Zwänge legitimierte, die z.B. „gefallene Mädchen“ drangsalierten oder gar selbst an ihrer Misshandlung partizipierte, keineswegs „christlicher“ im evangelischen Sinne, sondern oft bösartig und gemein. In der modernen Welt haben sich sexuelle Normen schlicht verschoben und liberalisiert, sie sind nicht mehr die des 19. Jh. Wenn die Kirche in dieser Welt noch irgendwas in Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen beschicken will, so muss sie eben die heutigen Normen respektieren - oder eben alles dicht machen, weil sie kein Personal mehr findet. Für mich wäre das keine Alternative - zänkische Rechthaberei, die lediglich meint, den Menschen kleinliche und absurde Vorschriften machen zu müssen, gibt es aus dutzenden Sekten, Splittergruppen und Parteien, da braucht es keine zusätzliche. Die Kirche ist hingegen berufen, das Evangelium zu verkünden, das ist etwas ganz anderes. Zu Deinem letzten Satz: "Die Kirche ist hingegen berufen, das Evangelium zu verkünden, das ist etwas ganz anderes." Einst suchte ich "Seelen" für Jesus zu gewinnen. Lehrte Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Jesus sei der Retter und im wahrsten Sinne der Heiland. Der wirklich heilende Gott, der Fleisch geworden sei. So schrieb ich: "Leben ist Nebel. Das galt und gilt solange bis aus dem Nebel der Zeit Gott hineinkommt. Und da wo Gott hineinkommt, entsteht Leben, Hoffnung für Zeit und Ewigkeit." Doch wie mehr ich sah und beobachtete und die Leiden der religiös bedingten Erkrankten sah, je mehr kamen mir Zweifel, ob Jesus wirklicher heilender Heiland oder nicht eher krankmachendes Götzenbild ist. Heute sage ich klar: Die sieben Grundgedanken Jesus der Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Versöhnlichkeit, Feindesliebe, Armutsüberwindung, des Gewaltverzichts und des Schutzes der Schwächsten genügen. Wer Jesus wirklich nachfolgt, lebt diese Grundgedanken, weil die Logik in diesen Grundgedanken heilende Verhaltensmuster erkennen kann. Da gibt es nichts Spekulatives zu glauben mehr. Da ist nur noch Tun der Liebe oder das Unterlassen der Liebe. Ob es doch einen Gott geben könnte, können wir dabei ruhig einem Gott überlassen. Für Machtmenschen, die wie hier einige Macht über Menschen gewinnen und sie beherrschen möchten, ist dieses verkürzte Evangelium nicht genug. Sie wollen an der knechtenden Tradition der Kirchendiktatur festhalten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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