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Synodaler Weg - schon versperrt?


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Geschrieben
  Am 23.1.2023 um 06:35 schrieb rorro:

 

Es wird keine großartigen Lehrveränderungen geben. Das haben sich viele Kirchenleute hierzulande schon nach dem letzten Konzil geirrt (auch Bischöfe, vor allem bzgl. des Zölibats).

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Zum Einen: Es ist ja inzwischen so richtig „Mode“ geworden, als würde der synodale Weg eigenmächtig „Lehren der Kirche“ verändern wollen, obwohl von von Anfang an klargestellt und immer wieder betont wurde, dass bestimmte „Lehrveränderungen“ nur gesamtkirchlich durchgeführt werden können. 

 

Zum Anderen: Ich bin überrascht, was man manchmal alles unter „Lehre der Kirche“ einordnet..... 

 

Meines Wissens hat die Zölibatsverpflichtung für katholische Priester überhaupt nichts mit irgend einer Lehre zu tun, sondern gehört zur reinen Kirchendisziplin, wie Stundengebet und klerikale Kleidung. Man stellt eben in bestimmten Kreisen immer wieder eine Ausweitung des „Lehrbegriffs“ fest und es wird nicht nur alles mögliche zur „Lehre der Kirche“ hinzugefügt, sondern in dem Zusammenhang auch alle möglichen Lehren für „verbindlich“ und „unveränderlich“ gehalten.

 

Ich würde mir doch wünschen, wenn man hierbei mehr ein historisches Bewusstsein hätte, nicht nur im Katechismus schmöckert und nicht nur vatikanische Dekrete zur Kenntnis nimmt, sondern auch mal einen intensiveren Blick in die Kirchengeschichte wirft. Sich mit Kirchengeschichte zu befassen, ist äußerst spannend und weitet den Blick gegen manche aktuellen dogmatischen Verengungen und weckt den Sinn dafür, dass auch die Kirche mitsamt ihren Dogmen und Lehren einem ständigen Wandel unterworfen ist, deshalb spricht man ja auch zurecht von einer „Dogmengeschichte“ von einem Wandel in der Lehrüberzeugungen..... ( siehe auch die Konzilsgschichte der ersten 6 Jahrhunderte.....)

Geschrieben
  Am 23.1.2023 um 09:09 schrieb Spadafora:

er hat in dem Interview zu dem Thema nichts gesagt

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Das macht doch nichts. Wie gesagt, darf man sich nicht an eine einzelne Textstelle klammern - was meines Erachtens pharisäerhaft wäre -, sondern muss die Dinge in ihrem Gesamtzusammenhang lesen.

Geschrieben (bearbeitet)
  Am 23.1.2023 um 07:41 schrieb laura:

... und dass denjenigen, die noch etwas von Kirche wollen, auch die Möglichkeit gibt, dies zu bekommen. 

 

Derzeit ist es z.B. hierzulande so, dass es gar nicht mehr möglich ist, dass bei einer Beerdigung ein Requiem gefeiert wird, selbst wenn die Angehörigen darum bitten. 

Es gibt eine zentrale Eucharistiefeier für alle Toten der Woche am Mittwochabend. Wenn die Beerdigung am Freitag vorher war und die Angehörigen zur Beerdigung aus Hessen und Thüringen angereist waren? Pech! 

Für 80% der Familien mag es egal sein, weil sie eh keinen Bezug dazu haben. Für 20% ist es ein herber Verlust. 

 

Und dieses Problem wäre sofort gelöst, wenn der Pasti oder die Gemeindereferentin geweiht werden könnten. 

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Warum kann denn kein Requiem gefeiert werden bei einer Beerdigung ? Ist denn der Pfarrer so überlastet ?  Wie viele Beerdigungen fallen in welcher Zeit denn an ? Wie viel Zeit muss man denn bei der Organisation der Seelsorgeeinheit denn einplanen, für eine Beerdigung mitsamt Requiem ( inklusive Hin- und Rüclfahrt ) Zwei Stunden ? Oder ist es vielleicht doch nur „Bequemlichkeit“ des Pfarrers, denn die Angehörigen werden ja nicht bei jedem Todesfall ein „Requiem“ wünschen, sondern nur ein bestimmter Anteil..... 

 

Bei meiner ländlichen Heimatgemeinde, wo ich groß geworden bin ( mitten auf dem „Land“ wäre das für den Pfarrer überhaupt kein Problem..... 

bearbeitet von Cosifantutti
Geschrieben

wir diskutieren über das konkrete Interview und  da spricht nichts dafür dass der Papst hier einen Zusammenhang  sieht
wenn man hier so liest was Du schreibst warum Konservative diesen Mann fürchten wie der Teufel das Weihwasser und ich rede jetzt nicht von den gekränkten Primadonnen Gänswein und Müller

Geschrieben
  Am 23.1.2023 um 09:17 schrieb Cosifantutti:

Warum kann denn kein Requiem gefeiert werden bei einer Beerdigung ? Ist denn der Pfarrer so überlastet ?  Wie viele Beerdigungen fallen in welcher Zeit denn an ? Wie viel Zeit muss man denn bei der Organisation der Seelsorgeeinheit denn einplanen, für eine Beerdigung mitsamt Requiem ( inklusive Hin- und Rüclfahrt ) Zwei Stunden ? 

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Personalmangel. So die offizielle Begründung. 

Und man möchte - aus nachvollziehbaren Gründen - verhindern, dass es Beerdigungen erster (Priester) und zweiter Klasse (Laien) gibt - und einen Verteilungskampf. 

Geschrieben
  Am 23.1.2023 um 09:18 schrieb Spadafora:

wir diskutieren über das konkrete Interview

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Als Christen können wir auch nicht nur über eine einzige Bibelstelle diskutieren. Das verengt einfach den Blick auf das große Ganze.

Geschrieben
  Am 23.1.2023 um 09:23 schrieb Inge33:

Als Christen können wir auch nicht nur über eine einzige Bibelstelle diskutieren. Das verengt einfach den Blick auf das große Ganze.

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wir diskutieren über ein Interview des Papstes nicht über die Bibel Kindchen  du glaubst doch nicht wirklich man muß ein Interview im Zusammenhang aller Papstäußerung seit März 2013 lesen  lächerlich aber Konservative Katholiken haben ja das Lebensmotto es kann nicht sein was nicht sein darf 

Geschrieben
  Am 23.1.2023 um 09:20 schrieb laura:

Personalmangel. So die offizielle Begründung. 

Und man möchte - aus nachvollziehbaren Gründen - verhindern, dass es Beerdigungen erster (Priester) und zweiter Klasse (Laien) gibt - und einen Verteilungskampf. 

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Also könnten, wenn die Angehörigen darum bitten und die entsprechenden Mitarbeiter des Seelsorgeteams dir Arbeit so aufteilen,  ein Priester ohne größere Arbeitsüberlastung bei einer Beerdigung auch ein Requiem für den Toten feiern.... 

 

Wenn man manchmal etwas genauer nachhakt, dann stellt man fest, dass es oft an der Bequemlichkeit / mangelnden Flexibilität des Seelsorgeteams liegt. Nochmals: in meiner ländlichen „Heimatgemeinde“ kann ich das sehr gut schon seit längerem beobachten. Der Pfarrer fährt die ganze Seelsorge auf ein Miniumum der Sakramentenversorgung herunter und wenn ich das mit der Abreitsbelastung von Menschen in anderen Berufen sehe, hat der vom zeitlichen Einsatz her ein ganz entspanntes Leben.....

Geschrieben
  Am 23.1.2023 um 09:26 schrieb Spadafora:

wir diskutieren über ein Interview des Papstes nicht über die Bibel

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Das war ja auch nur ein Vergleich. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Papst Franziskus differenziert zwischen Gläubigen, die der Umkehr bedürfen und Gläubigen, die der Umkehr nicht bedürfen. Das wäre ein Zwei-Klassen-Katholizismus zwischen "Reinen" und "Unreinen".

Geschrieben
  Am 23.1.2023 um 09:30 schrieb Cosifantutti:

Wenn man manchmal etwas genauer nachhakt, dann stellt man fest, dass es oft an der Bequemlichkeit / mangelnden Flexibilität des Seelsorgeteams liegt. Nochmals: in meiner ländlichen „Heimatgemeinde“ kann ich das sehr gut schon seit längerem beobachten. Der Pfarrer fährt die ganze Seelsorge auf ein Miniumum der Sakramentenversorgung herunter und wenn ich das mit der Abreitsbelastung von Menschen in anderen Berufen sehe, hat der vom zeitlichen Einsatz her ein ganz entspanntes Leben.....

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Hier wäre ich mir nicht so sicher. Frag den Pfarrer mal nach seinem Terminkalender. Ich glaube, das meiste sieht man nicht. Es sind unendlich viele Sitzungen, Absprachen etc. Und Krankensalbungen sind - vor allem in Großgemeinden - sehr zeitaufwändig, weil sie ja hinfahren müssen. Da kann man gut und gerne 1 Stunde pro Krankensalbung einplanen. 

 

Wobei ich dir zustimme: In der Arbeitsorganisation geht in manchen Seelsorgeteams noch was. Auch in den Pfarrbüros. 

Geschrieben
  Am 23.1.2023 um 09:34 schrieb Inge33:

Das war ja auch nur ein Vergleich. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Papst Franziskus differenziert zwischen Gläubigen, die der Umkehr bedürfen und Gläubigen, die der Umkehr nicht bedürfen. Das wäre ein Zwei-Klassen-Katholizismus zwischen "Reinen" und "Unreinen".

Expand  

In beiden verlinkten Artikeln, Bezug einmal auf das Angelus-Gebet und zum anderen auf ein Interview-Buch, führt Franziskus eine vollkommen andere Thematik aus, hat er einen vollkommen anderen Schwerpunkt, zunehmend betont er in seinen Predigten, öffentlichen Statements bei verschiedenen Gelegenheiten die universale, barmherzige Liebe Gottes, die niemanden ausschließt, ohne jede Vorbedingung, bisweilen spricht er sehr poetisch von der „Zärtlichkeit Gottes“ etc.... Es ist eben seine Weise, andere pastorale Schwerpunkte zu setzen, nochmals, ich wiederhole mich, wie Walter Kasper so treffend formuliert hat: Nicht die Lehre ( = Benedikt ) steht bei Franziskus im Mittelpunkt und an erster Stelle, sondern das Evangelium, die frohe Botschaft von Gottes universaler Zuwendung und Liebe. Und entsprechend dieser Universalen Liebe Gottes, darf auch die Kirche selber nicht zu „eng im Herzen“ sein und damit eher den Weg zum Heil versperren..... 

 

Du hast schon hinreichend und durch viele Beiträge dokumentiert, wie wichtig dir selbst die Beichte ist. Das ist ja vollkommen ok. Nun gibt es aber in der Kirche praktizierende Katholiken, die zu Jugendzeiten das letzte mal gebeichtet haben und schon seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr beichten waren und es auch nicht mehr vorhaben. Sie vermissen überhaupt nichts, denen genügt vollauf die regelmäßige Eucharistiefeier als getaufte und gefirmte Katholiken. Für sie ist in der Eucharistie eben alles „drin“ was sie als „Wegzehrung“ für ihren spirituellen Weg brauchen. 

 

Ich weiß, dass du jetzt sofort antwortest, dass „aber“ im Katechismus steht: Einmal im Jahr Beichte der schweren Sünde..... Dann wären wir ja sofort beim nächsten Thema: Was sind denn genauer „schwere Sünden“ ? Ich denke der  Durchschnittskatholik hat so viel um die Ohren und gar keine „Zeit“ für schwere Sünden, so  dass sein mögliches Sündenkonto immer nur unter der Konto „lässliche Sünden“ verbucht wird und um die lässlichen Sünden loszuwerden braucht es nicht die Beichte....

Geschrieben (bearbeitet)
  Am 23.1.2023 um 09:38 schrieb laura:

 

Hier wäre ich mir nicht so sicher. Frag den Pfarrer mal nach seinem Terminkalender. Ich glaube, das meiste sieht man nicht. Es sind unendlich viele Sitzungen, Absprachen etc. Und Krankensalbungen sind - vor allem in Großgemeinden - sehr zeitaufwändig, weil sie ja hinfahren müssen. Da kann man gut und gerne 1 Stunde pro Krankensalbung einplanen. 

 

Wobei ich dir zustimme: In der Arbeitsorganisation geht in manchen Seelsorgeteams noch was. Auch in den Pfarrbüros. 

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Es ist keine Frage, dass in den Seelsorgeteams einiges unstrukturiert werden muss, da muss man wirklich mal ran ans Zeitmanagement, vor allem, da die Zukunft der Seelsorge in den Gemeinden nicht besser wird, was die „Sakramentenversorgung“ angeht, vollkommen unabhängig ob man Pfarrer heiraten lässt oder Frauen zu Priesterinnen weiht, schlicht, weil seit Jahren die Zahl der Theologiestudenten massiv einbrechen. Wir werden nicht nur einen massiven Priestermangel bekommen, sondern auch einen massiven Mangel an Pasoralreferenten und Gemeindereferenten.... Immer wieder: die Zeit der Volkskirche, der Versorgerkiche, der „Servicekirche“ ist endgültig vorbei......

bearbeitet von Cosifantutti
Geschrieben (bearbeitet)
  Am 23.1.2023 um 06:35 schrieb rorro:

Es wird keine großartigen Lehrveränderungen geben. Das haben sich viele Kirchenleute hierzulande schon nach dem letzten Konzil geirrt (auch Bischöfe, vor allem bzgl. des Zölibats).

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Warum gibt es eigentlich eine Synode, wenn es angeblich keine „großartigen Lehrveränderungen“ geben wird? Haben die kanadischen Katholiken mit ihrer Befürchtung also recht - alle Ergebnisse der Synode stehen schon fest?

Warum haben sich Konservative dann über die Amazonas-Synode mit ihrer Betonung indigener, ökologischer und lokaler pastoraler Tradition ereifert?

Es waren zwar auch viele „liberale“ Kritiker enttäuscht, aber v.a. in Bezug auf ihre „erste Welt“-Sorgen. 

Inzwischen schreitet dort eine pan-amazonische Kirchenkonferenz mit ihrer Arbeit voran, und denkt sogar über einen eigenen Ritus nach.

D.h. wir wissen noch gar nicht, wie die konkreten Veränderungen sich auswachsen werden - jedenfalls glaube ich kaum, dass die elitären Vorstellungen einer westlichen Schrumpfkirche der Selbstgerechten mit Idealen des 19. Jh. zukünftig eine größere Rolle spielen wird - die Impulse einer Weltsysnode kommen eher nicht aus Deutschland, weder so noch so.

bearbeitet von Shubashi
Geschrieben
  Am 23.1.2023 um 10:04 schrieb Shubashi:

Warum gibt es eigentlich eine Synode, wenn es angeblich keine „großartigen Lehrveränderungen“ geben wird?

Expand  

Beschäftigungs-Therapie, um die Nörgler erst mal bei Laune zu halten und zu beschäftigen. 🥷

Geschrieben (bearbeitet)
  Am 23.1.2023 um 09:59 schrieb Cosifantutti:

 Immer wieder: die Zeit der Volkskirche, der Versorgerkiche, der „Servicekirche“ ist endgültig vorbei......

Expand  

Darüber sind wir uns völlig einig. 

Aber für mich ist die Frage, wie groß der Anteil "hausgemachter" Probleme an dem Schrumpfungsprozess ist.

Neulich las ich auf Facebook in einer nicht-religiös gebundenen Gruppe meiner Stadt folgenden Post zum Thema Beerdigung eines Angehörigen: "Nimm lieber einen freien Redner, der bereitet sich besser vor als die Pfarrer und machen es viel individueller." 

Solche Aussagen müssten ein Alarmzeichen für die Kirchen sein. Ebenso müsste es ein Alarmzeichen sein, wenn es in einer Großgemeinde Konflikte gibt, weil Gemeinde gerne eine Christmette oder eine Osternacht in ihrer Kirche hätten (und auch Leute kommen würden) und dies aber wegen des Priestermangels nicht möglich ist. 

Und auch Hinterbliebene, die sich ein Requiem wünschen und es nicht bekommen, sind ein Alarmzeichen ... 

 

Meine Hypothese ist: Es gibt definitiv eine Abnahme institutionsgebundener Religiosität. Aber es gibt auch hausgemachte Probleme, die diesen Schrumpfungsprozess beschleunigen. Und diese Probleme würde ich gerne angehen - und sie nicht mit dem Hinweis auf die allgemeine Säkularisierung ausblenden. 

bearbeitet von laura
Geschrieben
  Am 23.1.2023 um 10:14 schrieb laura:

Solche Aussagen müssten ein Alarmzeichen für die Kirchen sein. Ebenso müsste es ein Alarmzeichen sein, wenn es in einer Großgemeinde Konflikte gibt, weil Gemeinde gerne eine Christmette oder eine Osternacht in ihrer Kirche hätten (und auch Leute kommen würden) und dies aber wegen des Priestermangels nicht möglich ist. 

Expand  

Da müssen sich aber die Gläubigen auch fragen lassen ob die Christmette unbedingt eine Eucharistiefeier sein muss, oder ob es nicht auch mit nem WGF (mit oder ohne Kommunionfeier) geht. 

Für letzteres könnte man auch Menschen aus dieser Gottesdienstgemeinde befähigen und beauftragen.

Geschrieben (bearbeitet)
  Am 23.1.2023 um 10:17 schrieb Frank:

Da müssen sich aber die Gläubigen auch fragen lassen ob die Christmette unbedingt eine Eucharistiefeier sein muss, oder ob es nicht auch mit nem WGF (mit oder ohne Kommunionfeier) geht. 

Für letzteres könnte man auch Menschen aus dieser Gottesdienstgemeinde befähigen und beauftragen.

Expand  

Genau das passiert zumindest in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. In anderen Bistümern ist es nicht erlaubt. Da bleiben die Kirchen leer, die Laien im pastoralen Dienst haben an Heiligabend oder in der Osternacht frei. 

bearbeitet von laura
Geschrieben
  Am 23.1.2023 um 10:12 schrieb rince:

Beschäftigungs-Therapie, um die Nörgler erst mal bei Laune zu halten und zu beschäftigen. 🥷

Expand  

 

Mit der Amazonas-Synode hatte Franz sich ja bereits zwischen beide Stühle gesetzt, zumindest hier in Europa. Warum sollte er diese Erfahrung wiederholen wollen, wenn es ihm nicht um ein Anliegen ginge?

Ich denke wirklich eher, dass in der Kirche langfristiger gedacht wird.

Geschrieben
  Am 23.1.2023 um 10:20 schrieb laura:
  Am 23.1.2023 um 10:17 schrieb Frank:

Da müssen sich aber die Gläubigen auch fragen lassen ob die Christmette unbedingt eine Eucharistiefeier sein muss, oder ob es nicht auch mit nem WGF (mit oder ohne Kommunionfeier) geht. 

Für letzteres könnte man auch Menschen aus dieser Gottesdienstgemeinde befähigen und beauftragen.

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Genau das passiert zumindest in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. In anderen Bistümern ist es nicht erlaubt. Da bleiben die Kirchen leer, die Laien im pastoralen Dienst haben an Heiligabend oder in der Osternacht frei. 

Expand  

Hier München-Freising passiert das auch. Und pastorale Laienmitarbeiter:innen haben eher nicht frei, an den Feiertagen.

 

Meine Kontakte zu meiner Heimatpfarrei berichten schon lange von WGF durch ehrenamtliche. Das ist Bistum Augsburg. 

 

Und die Pastoralreferentin der Gemeinde, in der ich zuletzt lebte - Bistum Regensburg - war Osternacht und Christmette sehr aktiv im Einsatz. 

Geschrieben
  Am 23.1.2023 um 10:04 schrieb Shubashi:

Warum gibt es eigentlich eine Synode, wenn es angeblich keine „großartigen Lehrveränderungen“ geben wird?

Expand  

 

Es wird die 16. Weltbischofssynode sein. Was wurde denn bei den letzten 15 verändert?

 

  Am 23.1.2023 um 10:04 schrieb Shubashi:

Haben die kanadischen Katholiken mit ihrer Befürchtung also recht - alle Ergebnisse der Synode stehen schon fest?

Expand  

 

Das glaube ich nicht - vor allem ist eine Synode nicht immer ein Lehrentscheidungsgremium, also geht es primär nicht um Ergebnisse. Es geht vor allem auch um den Prozess als solchen.

 

  Am 23.1.2023 um 10:04 schrieb Shubashi:

Warum haben sich Konservative dann über die Amazonas-Synode mit ihrer Betonung indigener, ökologischer und lokaler pastoraler Tradition ereifert?

Expand  

 

Echt, haben sie das? Wer denn genau?

 

  Am 23.1.2023 um 10:04 schrieb Shubashi:

Es waren zwar auch viele „liberale“ Kritiker enttäuscht, aber v.a. in Bezug auf ihre „erste Welt“-Sorgen. 

Expand  

 

Ja.

 

  Am 23.1.2023 um 10:04 schrieb Shubashi:

Inzwischen schreitet dort eine pan-amazonische Kirchenkonferenz mit ihrer Arbeit voran, und denkt sogar über einen eigenen Ritus nach.

Expand  

 

Warum auch nicht.

 

  Am 23.1.2023 um 10:04 schrieb Shubashi:

D.h. wir wissen noch gar nicht, wie die konkreten Veränderungen sich auswachsen werden - jedenfalls glaube ich kaum, dass die elitären Vorstellungen einer westlichen Schrumpfkirche der Selbstgerechten mit Idealen des 19. Jh. zukünftig eine größere Rolle spielen wird - die Impulse einer Weltsysnode kommen eher nicht aus Deutschland, weder so noch so.

Expand  

 

Da gebe ich Dir Recht.

Geschrieben
  Am 23.1.2023 um 10:14 schrieb laura:

Darüber sind wir uns völlig einig. 

Aber für mich ist die Frage, wie groß der Anteil "hausgemachter" Probleme an dem Schrumpfungsprozess ist.

Neulich las ich auf Facebook in einer nicht-religiös gebundenen Gruppe meiner Stadt folgenden Post zum Thema Beerdigung eines Angehörigen: "Nimm lieber einen freien Redner, der bereitet sich besser vor als die Pfarrer und machen es viel individueller." 

Solche Aussagen müssten ein Alarmzeichen für die Kirchen sein. Ebenso müsste es ein Alarmzeichen sein, wenn es in einer Großgemeinde Konflikte gibt, weil Gemeinde gerne eine Christmette oder eine Osternacht in ihrer Kirche hätten (und auch Leute kommen würden) und dies aber wegen des Priestermangels nicht möglich ist. 

Und auch Hinterbliebene, die sich ein Requiem wünschen und es nicht bekommen, sind ein Alarmzeichen ... 

 

Meine Hypothese ist: Es gibt definitiv eine Abnahme institutionsgebundener Religiosität. Aber es gibt auch hausgemachte Probleme, die diesen Schrumpfungsprozess beschleunigen. Und diese Probleme würde ich gerne angehen - und sie nicht mit dem Hinweis auf die allgemeine Säkularisierung ausblenden. 

Expand  

Ja wir könnten jetzt eine Weile so „Ping-Pong“ hin und her machen..... Man müsste immer genau die konkrete Situation anschauen. Was ich schon hier ein paarmal angefragt habe und mir niemand - aus welchem Grund auch immer - eine Antwort gegeben hat: In der Diözese Rottenburg-Stuttgart „dürfen“ die Pastoralreferenten in der Kirche nicht nur predigen, sondern haben regelmäßig „Predigtdienst“.  Predigen ist Bestandteil der Ausbildung und wird auch am Ende der Ausbildung abgeprüft. Gibt es auch noch andere Diözesen, in denen Die Pastoralreferenten einen offiziellen Auftrage / Dienst zur regelmäßigen Predigt haben oder ist das ein Unikum in Rottenburg-Stuttgart ? 

Geschrieben
  Am 23.1.2023 um 11:16 schrieb Cosifantutti:

Man müsste immer genau die konkrete Situation anschauen. Was ich schon hier ein paarmal angefragt habe und mir niemand - aus welchem Grund auch immer - eine Antwort gegeben hat: In der Diözese Rottenburg-Stuttgart „dürfen“ die Pastoralreferenten in der Kirche nicht nur predigen, sondern haben regelmäßig „Predigtdienst“.  Predigen ist Bestandteil der Ausbildung und wird auch am Ende der Ausbildung abgeprüft. Gibt es auch noch andere Diözesen, in denen Die Pastoralreferenten einen offiziellen Auftrage / Dienst zur regelmäßigen Predigt haben oder ist das ein Unikum in Rottenburg-Stuttgart ? 

Expand  

Ich würde dir die Frage gerne beantworten, weiß es aber nicht.

Was ich weiß ist, dass Homiletik auch in anderen Diözesen zur Ausbildung gehört. Sie dürfen dann natürlich in Wortgottesfeiern predigen, das ist keine Frage.

 

  Zitat

Ja wir könnten jetzt eine Weile so „Ping-Pong“ hin und her machen....

Expand  

 

Ich möchte kein Ping-Pong machen. Mir ist die Differenzierung zwischen dem "Gläubigenschwund durch Säkularisierung" und dem "Gläubigenschwund durch hausgemachte Probleme" wichtig. Gegen zweiteren kann die Kirche was machen - und muss es auch. 

Geschrieben (bearbeitet)
  Am 23.1.2023 um 11:22 schrieb laura:

Ich würde dir die Frage gerne beantworten, weiß es aber nicht.

Was ich weiß ist, dass Homiletik auch in anderen Diözesen zur Ausbildung gehört. Sie dürfen dann natürlich in Wortgottesfeiern predigen, das ist keine Frage.

 

 

Ich möchte kein Ping-Pong machen. Mir ist die Differenzierung zwischen dem "Gläubigenschwund durch Säkularisierung" und dem "Gläubigenschwund durch hausgemachte Probleme" wichtig. Gegen zweiteren kann die Kirche was machen - und muss es auch. 

Expand  

Zum Ersten: Ich bin bis jetzt schlichtweg selbstverständlich davon ausgegangen, dass die „Laienpredigt“ in der Heiligen Messe durch voll ausgebildete Pastoralreferenten ( „Diplomtheologen“ )  in allen deutschen Diözesen praktiziert wird. Bin davon ausgegangen, dass das heute in allen Diözesen in Deutschland selbstverständlicher Standard ist. OK, man lernt ständig dazu....

 

Das sind ja alles Dinge, bei denen man ganz praktisch die Beteiligungen von Laien stärken kann, die Laien stärker in die seelsorgerischen oder liturgischen Aufgaben einbinden kann. Die kann jeder Bischof, ohne Rom extra um „Erlaubnis“ bitten zu müssen, in seiner Diözese umsetzen. Das wäre doch viel naheliegender wie abstrakte Diskussionen über das Pflichtzölibat oder die Frauenweihe zu führen. Wenn nicht mal solche banalen und praktisch sehr einfach umzusetzende Dinge realisiert werden, dann braucht man sich über den weiteren „Abwärtstrend“ nicht wundern...... 

 

Werden solche rein praktischen Dinge, die man sehr schnell umsetzen könnte auch beim Synodalen Weg diskutiert ? 

 

Zum Zweiten: Da gebe ich dir vollkommen recht. Natürlich muss man - wo immer es geht - sich dem „Abwärtstrend“ entgegen stemmen. Aber meine schlichte Wahrnehmung ist eben, dass man den „Abwärtstrend“, den „Gläubigenschwund“ - jedenfalls bei uns in Deutschland / Europa (  inzwischen Polen eingeschlossen ) -  den Trend vielleicht verlangsamen, aber nicht aufhalten oder gar umkehren könnte. 

Meine Wahrnehmung ist eben, wenn man die langfristige Entwicklung ansieht, dass wir in Deutschland / Europa noch längst nicht den „toten Punkt“ erreicht haben, wir sind noch lange nicht am „Tiefpunkt“ des „Gläubigenschwundes“ angekommen. Aber wenn man sich das jetzt schon klarmacht, vor der langfristigen Entwicklung nicht die Augen verschließt, kann man sich auch schon entsprechend pastoral darauf einstellen und die notwendigen Konsequenzen ziehen

bearbeitet von Cosifantutti
Geschrieben
  Am 23.1.2023 um 11:50 schrieb Cosifantutti:

Das sind ja alles Dinge, bei denen man ganz praktisch die Beteiligungen von Laien stärken kann, die Laien stärker in die seelsorgerischen oder liturgischen Aufgaben einbinden kann. Die kann jeder Bischof, ohne Rom extra um „Erlaubnis“ bitten zu müssen, in seiner Diözese umsetzen. Das wäre doch viel naheliegender wie abstrakte Diskussionen über das Pflichtzölibat oder die Frauenweihe zu führen.

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Volle Zustimmung. Genau darin sehe ich auch den großen Erfolg des SW: Die Bischöfe werden mutiger und an der Basis geht jetzt schon viel mehr als noch vor 5 Jahren. 

Gestern war z.B. ein ökumenischer Fernsehgottesdienst im ZDF, bei die katholische "Hauptzelebrantin" eine Frau war. Kirchenrechtlich gar kein Problem. Aber vor 5 Jahren wäre das trotzdem undenkbar gewesen. 

 

  Zitat

Das wäre doch viel naheliegender wie abstrakte Diskussionen über das Pflichtzölibat oder die Frauenweihe zu führen.

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Ich sehe das so: Die Forderungen werden jetzt nicht durchgehen. Aber vielleicht in 10 oder 20 oder 30 Jahren. Vielleicht kann man mit den Forderungen die Diskussion neu anstoßen und verhindern, dass die Kirche zum "Heiligen Rest" der Konservativen wird. 

 

  Zitat

Werden solche rein praktischen Dinge, die man sehr schnell umsetzen könnte auch beim Synodalen Weg diskutiert ? 

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Ja, das werden sie. Unter anderem steht in den Dokumenten auch der Vorschlag der Laienpredigten und der Taufbeauftragung für Laien. 

 

  Zitat

Zum Zweiten: Da gebe ich dir vollkommen recht. Natürlich muss man - wo immer es geht - sich dem „Abwärtstrend“ entgegen stemmen. Aber meine schlichte Wahrnehmung ist eben, dass man den „Abwärtstrend“, den „Gläubigenschwund“ - jedenfalls bei uns in Deutschland / Europa (  inzwischen Polen eingeschlossen ) -  den Trend vielleicht verlangsamen, aber nicht aufhalten oder gar umkehren könnte. 

Aber meine Wahrnehmung ist eben, wenn man die langfristige Entwicklung ansieht, dass wir in Deutschland / Europa noch längst nicht den „toten Punkt“ erreicht haben, wir sind noch lange nicht am „Tiefpunkt“ des „Gläubigenschwundes“ angekommen. Aber wenn man sich das jetzt schon klarmacht, kann man sich auch schon entsprechend pastoral darauf einstellen.....

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Wie wahr! 

Aber denen, die noch was suchen, würde ich gerne offene, einladende Kirchen bieten. Keine verschlossenen Räume an Hochfesten. 

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