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Wie sagt ihr: Moslem und moslemisch, oder Muslim und muslimisch?


Rotgold

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Ich sage meist so: Moslem und moslemisch.

 

Oder gilt das schon als veraltet? Oder gar als politisch un-korrekt?

bearbeitet von Rotgold
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Mohammedaner wäre der antiquierte Ausdruck, der früher auch im Volk üblich, heute fast nur noch in alter Literatur zu finden ist. Wobei ich ihn - ich erinnere an die Diskussion über den Gott bzw. das Gottesbild des Islam - als Fremdbezeichnung durchaus passend empfinde. In der christlichen Häresiographie ist es eigentlich üblich, Angehörige einer Lehre nach ihrem Propheten/Guru zu benennen.

 

Um Irritationen zu vermeiden sollte man um der Höflichkeit willen Gruppen so bezeichnen, wie sie sich selbst nennen oder genannt werden wollen. In diesem Fall Muslim respektive Muslima. Auch Moslem hört man öfter. Ganz falsch, und trotzdem hört man es ab und an, wäre Islamist (bei nicht terroristisch-fundamentalen Gläubigen).

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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Die Frage ist, ob wir fremdsprachliche  Begriffe immer fast wörtlich wiedergeben müssen.

Wir sagen ja auch  "Franzosen" und nicht Français.

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vor 3 Minuten schrieb Studiosus:

 

 

 

Um Irritationen zu vermeiden sollte man um der Höflichkeit willen Gruppen so bezeichnen, wie sie sich selbst nennen oder genannt werden wollen.

 

 

 

Da bin ich aus sprachlichen Gründen anderer Meinung. Wie am Beispiel "Franzosen" schon gezeigt.

Diese Beispiele ließen sich weit fortsetzen. Wir nennen die Ungarn  auch nicht so, wie sie sich selber nennen.

Und wir sagen "Spanier", und nicht "Español".

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Mir wäre nicht bekannt, dass das Wort "Moslem" irgendwie negativ besetzt wäre. Doch seitdem ich im Gespräch mit Muslimen ihre Wertschätzung arabischer Worte kennen gelernt habe, bevorzuge ich "Muslim". Sie betonen auch gerne, dass man nach einem Gebet im islamischen "Amin" (arabisch) und nicht "Amen" (hebräisch) sagt. Das Wort Mohammed versuche ich gar nicht in den Mund zu nehmen, wenn ich mit Muslimen rede, da Muslime gerne die Floskel "Friede sei auf ihm" benutzen, wenn sie ihren Propheten nennen. Dafür sage ich dann "Friede sei auf ihm", wenn ich von Jesus spreche oder von Gott spreche, was aus islamischer Sicht in Ordnung ist.

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vor 12 Minuten schrieb duesi:

Mir wäre nicht bekannt, dass das Wort "Moslem" irgendwie negativ besetzt wäre.

 

 

Mir auch nicht.

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Mohammedaner ist tatsächlich old school. Die Muslime lehnen es ab, so bezeichnet zu werden und es gibt keinen guten Grund, daran festzuhalten. Das Argument, die christliche Häresiographie würde das stets so halten, lässt sich mit dem Verweis auf die Kopten widerlegen.

 

Es ist sinnvoll, für islamische Feste und auch für die Anhänger des Islam eine verbindliche Bezeichnung im deutschen Sprachgebrauch festzulegen. Es ist auch, meiner Meinung nach, angemessen, dazu die Meinung der Betroffenen zu berücksichtigen.

 

So hört man, dass "Muslime, muslimisch" wohl der richtige Ausdruck wäre, ebenso wird "Ramadanfest" statt "Zuckerfest" bevorzugt.

bearbeitet von nannyogg57
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vor 3 Minuten schrieb nannyogg57:

 

 

 

ebenso wird "Ramadanfest" statt "Zuckerfest" bevorzugt.

 

Moi, je préfère Zuckerfest. Klingt doch gleich viel besser und süßer! :)

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vor 34 Minuten schrieb nannyogg57:

Das Argument, die christliche Häresiographie würde das stets so halten, lässt sich mit dem Verweis auf die Kopten widerlegen.

 

 

Stets i. S. v. immer habe ich nicht behauptet. Ich sprach von "eigentlich üblich", was Ausnahmen nicht ausschließt.

 

Mit den Kopten hast Du recht. Doch für den einen Kopten gebe ich Dir unzählige Donatisten, Sabellianer, Arianer, Apollonarianer, Waldenser, Lutheraner, Calvinisten und Lefebvristen (😉). Um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Also unüblich ist diese Nomenklatur, dort wo eine prägende Gestalt der Lehre zugeordnet werden kann, nicht. Weshalb ich sie weiter als konventionell betrachten werde.

 

Darüber, dass der Begriff veraltet ist und von den Benannten kritisiert wird, sind wir einig.

 

Und bevor das kommt: Ja, spätestens seit dem II. Vatikanum schreibt auch die Kirche in ihren höchst offiziellen Dokumenten muslimos (muslimus, i.), Muslime. Also nach aktueller kirchlich-katholischer Rechtschreibreform ist Muslime schon richtig.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 5 Minuten schrieb nannyogg57:

Ja, aber es wird von den Muslimen nicht bevorzugt. 

 

No na .... bin ich Moslem?

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vor 1 Stunde schrieb Studiosus:

..... In der christlichen Häresiographie ist es eigentlich üblich, Angehörige einer Lehre nach ihrem Propheten/Guru zu benennen.....

jesus christus gottessohn als prophet/guru. das hat was.😀

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vor 33 Minuten schrieb Studiosus:

 

.... Ja, spätestens seit dem II. Vatikanum schreibt auch die Kirche in ihren höchst offiziellen Dokumenten muslimos (muslimus, i.), Muslime. Also nach aktueller kirchlich-katholischer Rechtschreibreform ist Muslime schon richtig....

auf inhalt achtend: muslim = „Der sich (Gott) ergebende

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vor 38 Minuten schrieb Studiosus:

 

Und bevor das kommt: Ja, spätestens seit dem II. Vatikanum schreibt auch die Kirche in ihren höchst offiziellen Dokumenten muslimos (muslimus, i.), Muslime. Also nach aktueller kirchlich-katholischer Rechtschreibreform ist Muslime schon richtig.

 

 

Es gibt Fälle, da sind viele Varianten  "richtig".

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Ich denke, in diesem Falle ist es durchaus so.

Was ist überhaupt "richtig"?

Wer sollte das entscheiden?

 

Ist "Florenz" für "Firenze" etwa "unrichtig"?

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Ich denke der Respekt gebietet es den Namen zu verwenden, der vom Benannten erwünscht ist. Das gilt für individuen genau so wie für Gruppen.

Und so wie ich es mir verbitte, wenn mir die Heimbewohner die ich zu pflegen habe, mir Kosenamen geben (unlägst hatte ich die Situation das mich ein Bewohner meinte mit "Fränky" ansprechen zu dürfen - Ich konterte: "Sie dürfen mich gerne mit Frank ansprechen, 'Fränky' dürfen mich nur Leute nennen mit dennen ich wenigstens ein mal beim Saufen war"), so muss ich es beherzigen wenn Muslime für sich eine bestimmte Nomenklatur bevorzugen.

bearbeitet von Frank
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vor 2 Minuten schrieb Flo77:

Die Einschränkung ist aber grob diskriminierend allen gläubigen Moslems und auch allen anderen Abstinenzlern gegenüber.

Man kann auch "zum saufen gehen" und bei Spezi bleiben. Ich bin da tolerant und flexibel.

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vor 8 Minuten schrieb helmut:

ich achte mein gegenüber, auch das abstrakte.

Tust Du nicht. Sobald dein Gegenüber (auch das abstrakte) nicht Deiner Meinung ist, ist es mit Deiner Achtung vorbei.

 

Nebenbei: Du könntest zum Beispiel Deiner Muttersprache und ihrer Rechtschreibung mehr Achtung entgegenbringen.

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