Lothar1962 Geschrieben 16. Dezember 2019 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2019 Am 12.12.2019 um 22:52 schrieb nannyogg57: @Higgs Boson: Weißt du eigentlich, warum ich dich angepampt habe? Nein, natürlich nicht. Gerne erkläre ich es dir. Du hast mal wieder die Leier gespielt von den Superchisten bei den Freikirchen, die die korrekteren Glaubensinhalte haben und, natürlich, in allen anderen Gemeinden "normaler" Art gedisst werden. Und das, mit Verlaub, langweilt mich unsäglich. Eines stimmt: In meiner Gemeinde ist es ein hartes Brot für elitäre Christen. Wer gerne besser und frömmer sein will als der Durchschnitt, wer dazu eine Gemeinde in der Gemeinde gründen möchte für Christen der Superklasse AA+, der wird definitiv nicht unterstützt. So habe ich in meiner freikirchlichen Zeit aber auch nur eine Minderheit meiner damaligen FEG erlebt, so erlebe ich auch nur eine Minderheit der hiesigen Baptistengemeinde. Hier muss ich doch "die Freikirchen" mal in Schutz nehmen. Vielleicht war die Minderheit prozentual größer als die Anzahl der Legio-Mariae-Anhänger(innen) in "meiner" römisch-katholischen Gemeinde im Bistum Rottenburg-Stuttgart, aber gewisse Vergleiche zwischen diesen Gruppen würde ich dann doch ziehen wollen. Die Mehrzahl waren einfach Christen, die freikirchlich sozialisiert waren und die mehr in der helvetisch-reformatorischen Theologie sowie im strengen Kongregationalismus verankert waren. Das Bewusstsein, ein "ganz normaler" Christ zu sein, war dort auch gegeben. Und wenn jemand laut meinte, dass man "froh sein sollte, nicht wie in Volkskirchen neben Ungläubigen beim Abendmahl stehen zu müssen, die sich dadurch in die Verdammnis essen und trinken", dann gab es üblicherweise ordentlich heftige Gegenäußerungen - auch wenn der Gedanke von H. H. Grafe, dem Gründer der ersten Freien Evangelischen Gemeinde im heutigen Wuppertal selber stammt. Was den "besseren Christen" anbelangt: Logischerweise hält man den eigenen Weg, vor allem die eigene Konfession für besser, sonst würde man ihn auch nicht gehen. Aber dass es außerhalb der evangelischen Allianz auch authentisch christliche Kirchen gibt, wurde eigentlich kaum bezweifelt. Am 12.12.2019 um 22:52 schrieb nannyogg57: Radikales Christentum ist nicht bürgerlich und das Christentum der Freikirchen ist bürgerlich. In diesem Satz sprichst Du den Freikirchen ab, radikales Christentum zu vertreten. Das halte ich für zu weitgehend. Am 12.12.2019 um 22:52 schrieb nannyogg57: Es ist eine spezielle Art des Christentums, man sucht sich eine Gruppe des eigenen Milieus um sich in seiner Art zu bestärken, man engagiert sich sozial, weil das halt dazu gehört, aber Leute mit seltsamen Ansichten können nicht Teil der Gemeinschaft sein oder gar Mitsprache erhalten oder ernst genommen werden. Diese Gefahr besteht immer dann, wenn sich echte Milieugemeinden entwickeln. Das ist nicht typisch freikirchlich, das passiert auch in sehr kleinen altkatholischen Gemeinden, in denen Neumitglieder über bereits vorhandene Mitglieder dazu kommen. Ich würde sogar einen Schritt weitergehen und sagen, dass das ein typisches Problem von Beitrittskirchen ist / sein könnte. Was das Sozialengagement anbelangt - das beschränkt sich in manchen volkskirchlichen Gemeinden auch auf die entsprechenden Kollektensammlungen im Jahr. In meinem Bistum führte diese Unterrepräsentation des Sozialen dazu, dass man die Gemeinden dazu drängte, ein Sozialprojekt aufzusetzen und dies auch regelmäßig - z.B. in Synoden - darstellen zu lassen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Long John Silver Geschrieben 16. Dezember 2019 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2019 Am 12.12.2019 um 22:52 schrieb nannyogg57: @Higgs Boson: Weißt du eigentlich, warum ich dich angepampt habe? Nein, natürlich nicht. Gerne erkläre ich es dir. Du hast mal wieder die Leier gespielt von den Superchisten bei den Freikirchen, die die korrekteren Glaubensinhalte haben und, natürlich, in allen anderen Gemeinden "normaler" Art gedisst werden. Und das, mit Verlaub, langweilt mich unsäglich. Eines stimmt: In meiner Gemeinde ist es ein hartes Brot für elitäre Christen. Wer gerne besser und frömmer sein will als der Durchschnitt, wer dazu eine Gemeinde in der Gemeinde gründen möchte für Christen der Superklasse AA+, der wird definitiv nicht unterstützt. Du baust eine Menge Strohmaenner auf. Von Freikirchen insgesamt und ihren Gemeinden hast du wenig Ahnung, so viel ist mir klar. Ich weiss nicht, in welcher Fehde du da liegst mit HiggsBoson, aber mit der Realitaet von Freikirchen, wie ich sie kenne (und ich habe ein bisschen Ahnung davon als du), hat das alles sehr wenig zu tun. Ich kenne auch katholische Gemeinden, da wuerde ich schreiend davon laufen, wenn ich dort sein muesste, aber ich rechne das nicht auf den Katholizismus und alle seine Gemeinden hoch. Ich finde das alles ueber einen Kamm scheren mehr als aergerlich. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. elad Geschrieben 16. Dezember 2019 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2019 1 hour ago, Lothar1962 said: So habe ich in meiner freikirchlichen Zeit aber auch nur eine Minderheit meiner damaligen FEG erlebt, so erlebe ich auch nur eine Minderheit der hiesigen Baptistengemeinde. Hier muss ich doch "die Freikirchen" mal in Schutz nehmen. Vielleicht war die Minderheit prozentual größer als die Anzahl der Legio-Mariae-Anhänger(innen) in "meiner" römisch-katholischen Gemeinde im Bistum Rottenburg-Stuttgart, aber gewisse Vergleiche zwischen diesen Gruppen würde ich dann doch ziehen wollen. Die Mehrzahl waren einfach Christen, die freikirchlich sozialisiert waren und die mehr in der helvetisch-reformatorischen Theologie sowie im strengen Kongregationalismus verankert waren. Das Bewusstsein, ein "ganz normaler" Christ zu sein, war dort auch gegeben. Und wenn jemand laut meinte, dass man "froh sein sollte, nicht wie in Volkskirchen neben Ungläubigen beim Abendmahl stehen zu müssen, die sich dadurch in die Verdammnis essen und trinken", dann gab es üblicherweise ordentlich heftige Gegenäußerungen - auch wenn der Gedanke von H. H. Grafe, dem Gründer der ersten Freien Evangelischen Gemeinde im heutigen Wuppertal selber stammt. Was den "besseren Christen" anbelangt: Logischerweise hält man den eigenen Weg, vor allem die eigene Konfession für besser, sonst würde man ihn auch nicht gehen. Aber dass es außerhalb der evangelischen Allianz auch authentisch christliche Kirchen gibt, wurde eigentlich kaum bezweifelt. In diesem Satz sprichst Du den Freikirchen ab, radikales Christentum zu vertreten. Das halte ich für zu weitgehend. Diese Gefahr besteht immer dann, wenn sich echte Milieugemeinden entwickeln. Das ist nicht typisch freikirchlich, das passiert auch in sehr kleinen altkatholischen Gemeinden, in denen Neumitglieder über bereits vorhandene Mitglieder dazu kommen. Ich würde sogar einen Schritt weitergehen und sagen, dass das ein typisches Problem von Beitrittskirchen ist / sein könnte. Was das Sozialengagement anbelangt - das beschränkt sich in manchen volkskirchlichen Gemeinden auch auf die entsprechenden Kollektensammlungen im Jahr. In meinem Bistum führte diese Unterrepräsentation des Sozialen dazu, dass man die Gemeinden dazu drängte, ein Sozialprojekt aufzusetzen und dies auch regelmäßig - z.B. in Synoden - darstellen zu lassen. nach dem g'ttesdienst rennt ein mann ganz aufgeregt zum rebbe: der mann' der gerade neben mir sass, hat bloss so getan als ob er gebetet hat, er hat das gebetbuch gar nicht auf der richtigen seite aufgeschlagen der rebbe erkundigt sich bei gelegenheit bei dem betreffenden und erfaehrt folgendes: es stimmt rebbe, ich kann nicht lesen und schreiben, ich komme aus einer ganz armen familie und musste die schule verlassen und arbeit suchen um meinen eltern und geschwistern zu helfen. ich bin holzfaeller und habe bis heute keine zeit und moeglichkeit lesen und schreiben zu lernen. ich sage immer das alef-beth (alphabet) auf und wende mich an den da oben in der gewissheit, dass er aus dem alef-beth das fuer uns richtige zusammensetzt. der rebbe umarmt den mann: die welt waere besser, wenn alle darauf vertrauen wuerden, dass "der da oben" das beste aus unseren gedanken und gebeten macht, egal wie wir beten und denken. meine persoenliche meinung: es kommt nicht darauf an, in welche richtung wir beten, an welchen g'tt wir uns wenden, wie wie uns an ihn wenden, es kommt darauf an, wie wir uns unseren naechsten gegenueber verhalten (in taten, gedanken und im internet !!) 5 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tribald Geschrieben 16. Dezember 2019 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2019 vor 5 Stunden schrieb elad: der rebbe umarmt den mann: die welt waere besser, wenn alle darauf vertrauen wuerden, dass "der da oben" das beste aus unseren gedanken und gebeten macht, egal wie wir beten und denken. Genau deswegen wird mir die Welt von Gläubigen für immer ein Rätsel sein. das ganz unaufgeregt und schlicht feststellend....................tribald Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
elad Geschrieben 16. Dezember 2019 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2019 (bearbeitet) 22 minutes ago, tribald said: Genau deswegen wird mir die Welt von Gläubigen für immer ein Rätsel sein. das ganz unaufgeregt und schlicht feststellend....................tribald die "welt der glaeubigen" ist sehr sehr oft auch fuer die glaeubigen ein riesengrosse raetsel was glaubst du wie oft ich meine eltern (auschwitz-ueberlebende) gefragt habe, was sich" der da oben "von 1928 bis 1945 eigentlich so gedacht hat. es gibt darauf und auf millionen andere fragen in dieser richtung keine "menschliche" antwort, vielleicht gibt es eine, die uns bis jetzt nicht eingefallen ist. auch ohne antwort koennen wir hier unten nur eines tun, uns so anderen gegenueber verhalten, dass unsere welt ein klein bisschen besser wird. bearbeitet 16. Dezember 2019 von elad Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 17. Dezember 2019 Melden Share Geschrieben 17. Dezember 2019 Da es aus meiner Weltsicht 'da oben' niemanden gibt, ist die Frage für mich eh obsolet... aber ich stimme deinem letzten Satz unumwunden zu. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tribald Geschrieben 17. Dezember 2019 Melden Share Geschrieben 17. Dezember 2019 vor 18 Stunden schrieb elad: auch ohne antwort koennen wir hier unten nur eines tun, uns so anderen gegenueber verhalten, dass unsere welt ein klein bisschen besser wird. So ist es. Von "oben" kommt da ja nichts. Was wir Menschen nicht tun, bleibt ungetan. dem elad da nur zustimmen könnend...................tribald Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lothar1962 Geschrieben 17. Dezember 2019 Melden Share Geschrieben 17. Dezember 2019 vor 19 Minuten schrieb tribald: Was wir Menschen nicht tun, bleibt ungetan. Das könnte ja beinahe als Leitspruch des Lebens durchgehen. Wobei: "Beim Nichtstun bleibt nichts ungetan". Schrieb angeblich der große Laotse. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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