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Die rechte Art, den Glauben zu verlieren


Alfons

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vor 10 Stunden schrieb Die Angelika:

Auch wenn du mich nicht gefragt hast:

Glaube bleibt immer Geschenk Gottes. Du kannst ihn vorleben, versuchen weiterzugeben, aber du kannst nicht machen, dass ein anderer Mensch glaubt.

 

Was die Frage aufdrängt, warum der Glaube heute so viel seltener „verschenkt“ wird. Zumindest scheint es ein „Geschenk“ zu sein, daß in der heutigen Zeit nicht ohne einen erheblichen pädagogischen Aufwand beim Beschenkten ankommt. ;)

 

Dagegen scheint es, auch aus persönlicher Erfahrung, erheblich leichter zu sein, einen säkularen Lebensstil weiterzugeben. (Nicht daß der nicht auch seine Tücken hätte, aber das ist ein anderes Thema).

bearbeitet von Marcellinus
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vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Was die Frage aufdrängt, warum der Glaube heute so viel seltener „verschenkt“ wird. Zumindest scheint es ein „Geschenk“ zu sein, daß in der heutigen Zeit nicht ohne einen erheblichen pädagogischen Aufwand beim Beschenkten ankommt. ;)

 

Dagegen scheint es, auch aus persönlicher Erfahrung, erheblich leichter zu sein, einen säkularen Lebensstil weiterzugeben. (Nicht daß der nicht auch seine Tücken hätte, aber das ist ein anderes Thema).

 

Es scheint mir, dass du exklusiv vom in irgendeiner Institution praktizierten und gelebten Glauben sprichst.

Ich denke nicht, dass Gott rk oder evangelikalen oder evangelischen oder....Glauben schenkt, sondern den Glauben an ihn. Ob das dann den Beschenkten dazu veranlasst, sich einer institutionalisierten Glaubensgemeinschaft zugehörig zu fühlen, ist ein anderes Thema.

Ich lebe meinen geschenkten Glauben innerhalb einer institutionalisierten Glaubensgemeinschaft, meine Kinder tun das nicht mehr alle, es sind aber keineswegs alle ungläubig.

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Am ‎23‎.‎02‎.‎2020 um 14:43 schrieb Die Angelika:

Ich denke nicht, dass Gott rk oder evangelikalen oder evangelischen oder....Glauben schenkt, sondern den Glauben an ihn.

 

So wie ich Marcellinus kenne und verstehe, meint er durchaus (auch) den Glauben an Gott.

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vor 8 Minuten schrieb Lothar1962:

So wie ich Marcellinus kenne und verstehe, meint er durchaus (auch) den Glauben an Gott.

 

Ja. du kennst und verstehst mich richtig. :) Glaube an Götter wie jede andere Vorstellung wird von Generation zu Generation weitergegeben, und dieses Weitergeben ist ein durchaus wechselseitiger Prozeß, kein bloßes Kopieren. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, daß wir keine anderen Vorstellungen haben können als die, die wir von anderen Menschen übernehmen und/oder weiterentwickeln. Wir sind alle Teil einer ununterbrochenen Kette von Generationen, die ihr Wissen, ihre Vorstellungen und Haltungen an die nächste weitergeben.

 

Wie vollständig oder unvollständig das geschieht, hängt von den beteiligten Personen, aber eben auch von den Umständen ab. So habe ich erlebt, wie die Generation meiner Eltern sich schwer tat, kirchliche Traditionen an meine Altersgenossen weiterzugeben. So ließ in den 60ern des letzten Jahrhunderts der Kirchenbesuch merklich nach, ohne daß die Nachwachsenden alle deswegen Ungläubige geworden wären. In den Elternhäusern dagegen, in denen die Konfession nur noch eine bürgerliche Konvention war, war die Wahrscheinlichkeit hoch, daß die Kinder später Teil der ersten großen Austrittswellen waren. Warum diese kirchlichen bzw. religiösen Traditionen abbrachen, ist noch mal ein anderes Thema.

 

Egal, ob jemand in einen kirchlich-organisatorischen Zusammenhang hineinwächst, oder "nur" in religiöse Vorstellungen fern eines Kirchenvereins, oder eben gar nicht, das alles sind ganz normale Traditionsprozesse zwischen den Generationen. Ich denke nicht, daß es dafür irgendwelche übernatürliche Einflüsse braucht.

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Am 20.12.2019 um 09:08 schrieb Flo77:

Interessanterweise beruhen nur sehr wenige meiner Probleme auf einer echten religiösen Überzeugung. 90% beruhen allein auf meiner eigenen Konstruktion aus Traditionen und Idealen.

Hier war ich einem Kapitalen Irrtum aufgesessen.

 

Ich GLAUBE den ganzen Karren tatsächlich. Ich bekomme die Sätze und Gesten nicht aus der DNA. Wie Reflexe.

 

Wie kann man etwas glauben, von dem man weiß, daß es nicht wahr ist?

 

Jungfrauengeburt, Trinität, Katholische Kirche, ewiges Leben, Ehe, Sünde... wie soll einen das frei machen?

 

Nichts am katholischen Glauben macht mich frei. Aber ich bekomme ihn nicht aus mir raus. Diese ständige Angst, die Kirche könnte rechthaben. Augustinus könnte recht haben (ich WEIß, daß er Müll erzählt, aber...). Dieses ständige Gefühl beobachtet zu sein. Gegängelt zu werden. Von jemandem in eine Richtung geschoben zu werden, ohne daß man selbst etwas dazu meinen darf. Wie soll ich mich lieben, wenn ER ja doch alles besser weiß und mich ganz anders haben will?

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Vielleicht solltest du wirklich versuchen, dieses kleine Büchlein aufzutreiben:

 

Hans Conrad Zander: Von der rechten Art, den Glauben zu verlieren.

 

Es ist nebenbei vergnüglich zu lesen, und nein, es ist auch nicht von einem Ungläubigen geschrieben.

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vor 16 Stunden schrieb Flo77:

Hier war ich einem Kapitalen Irrtum aufgesessen.

 

Ich GLAUBE den ganzen Karren tatsächlich. Ich bekomme die Sätze und Gesten nicht aus der DNA. Wie Reflexe.

 

Wie kann man etwas glauben, von dem man weiß, daß es nicht wahr ist?

 

Jungfrauengeburt, Trinität, Katholische Kirche, ewiges Leben, Ehe, Sünde... wie soll einen das frei machen?

 

Nichts am katholischen Glauben macht mich frei. Aber ich bekomme ihn nicht aus mir raus. Diese ständige Angst, die Kirche könnte rechthaben. Augustinus könnte recht haben (ich WEIß, daß er Müll erzählt, aber...). Dieses ständige Gefühl beobachtet zu sein. Gegängelt zu werden. Von jemandem in eine Richtung geschoben zu werden, ohne daß man selbst etwas dazu meinen darf. Wie soll ich mich lieben, wenn ER ja doch alles besser weiß und mich ganz anders haben will?

 

Mir scheint, dass alle Gedanken, die einem erscheinen, nicht die eigenen sind. Native Kultur (inkl. passive Erziehung), Einübung von Glauben (aktive Selbst-Erziehung) durch freiwilliges Lesen und Hören, das Blut der Väter und Mütter bilden den Nährboden aus dem Gedanken sprießen.

Man spricht auch von "Konditionierung" um das Reflexartige zu bezeichnen. Alle religiösen, politischen und ideologischen Gedanken (auch atheistische) fallen darunter.

 

Trotzdem gibt's nützliche und unnütze oder gar schädliche Gedanken. Z.B. dass Gott der Natur des Menschen die Empfindung von "wahr" (im logischen Sinne) mitgegeben hat, um Zusammenarbeit und Harmonie im Kollektiv zu ermöglichen, finde ich einen nützlichen Gedanken. Die Kehrseite davon ist, dass dieser Affekt aber auch Streit auslösen kann, wenn das Gute im Willen nicht vorherrscht. Was Menschen als (logisch) "wahr" erfahren ist also lediglich "kreatürlich wahr" und beruht auf einem gottgegebenen Mechanismus in der Vernunft, der einen entsprechenden Wahrheits-Affekt auslöst. Das fügt sich nahtlos darin ein, dass Gott die einzige Wahrheit ist (was mir ebenso als sehr nützlicher Gedanke erscheint) und in Relation dazu alle menschlichen Wahrheiten sich in Nichts auflösen.

 

Der gedanklich-begriffliche K-Glaube ist geprägt von einem unstillbaren Verlangen die Dinge immer noch ein Quäntchen genauer auszudrücken und so verheddert er sich in einer Menge unnützer bis schädlicher Spekulationen. Weltliche Macht beruht immer auf behaupteten, begrifflich-kreatürlichen "Wahrheiten".

 

 

 

bearbeitet von SteRo
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vor 16 Stunden schrieb Flo77:

Nichts am katholischen Glauben macht mich frei.

 

Vor 10 Jahren gab mir unsere Gemeindereferentin mit auf den Weg:

"Überall, wo es zu eng wird, ist es nicht mehr katholisch."

Daran habe ich immer wieder gedacht und es war immer mein Kriterium.

Christus hat uns zur Freiheit befreit.

Wenn wir uns eingeengt fühlen, keine Freiheit empfinden, dann sind wir meiner Meinung nach in einer pharisäerhaften Frömmigkeit gefangen, aus der wir ausbrechen müssen. Wie man das konkret macht, ist schwierig zu beurteilen und etwas persönliches. Bücher wie das von @Marcellinus empfohlene können vielleicht helfen.

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vor 17 Stunden schrieb Marcellinus:

Vielleicht solltest du wirklich versuchen, dieses kleine Büchlein aufzutreiben:

 

Hans Conrad Zander: Von der rechten Art, den Glauben zu verlieren.

 

Es ist nebenbei vergnüglich zu lesen, und nein, es ist auch nicht von einem Ungläubigen geschrieben.

Es zu kriegen ist überhaupt kein Problem. Lit in Münster bietet es neu an.

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Ich lass mich überraschen.

 

Es schon merkwürdig, was für Umschläge das Denken nehmen kann.

 

Jahrzehnte habe ich in Gott den Befreier gesucht, den Retter aus meinem Ägypten.

Er schwieg, ich ging und jetzt fordert der internalisierte Ballast trotzdem die Unterwerfung am Sinai von mir. Wobei es im Grunde viel subtiler ist: ich habe durch die Sprengung der einen Ketten lediglich die Fesseln darunter freigelegt, die mir schon immer das Leben schwer gemacht haben, was aber nie aufgefallen ist.

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vor 19 Minuten schrieb Flo77:

Ich lass mich überraschen.

 

Es schon merkwürdig, was für Umschläge das Denken nehmen kann.

 

Jahrzehnte habe ich in Gott den Befreier gesucht, den Retter aus meinem Ägypten.

Er schwieg, ich ging und jetzt fordert der internalisierte Ballast trotzdem die Unterwerfung am Sinai von mir. Wobei es im Grunde viel subtiler ist: ich habe durch die Sprengung der einen Ketten lediglich die Fesseln darunter freigelegt, die mir schon immer das Leben schwer gemacht haben, was aber nie aufgefallen ist.

Aber wenn dir das so bewusst wird, dann besteht ja vielleicht jetzt die Chance, sie wirklich abzuwerfen?

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Am 15.1.2024 um 21:13 schrieb Flo77:

Nichts am katholischen Glauben macht mich frei. Aber ich bekomme ihn nicht aus mir raus. Diese ständige Angst, die Kirche könnte rechthaben.

Das allerdings scheint auch für den K-Glauben in deinem Falle zu sprechen. Denn wenn die Demut fehlt, ist man auch gerechterweise gefangen in Kreatürlichem.

Zitat

Mt 16,24 Dann sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach. 16,25 Denn wenn jemand sein Leben erretten will, wird er es verlieren; wenn aber jemand sein Leben verliert um meinetwillen, wird er es finden.

 

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vor 10 Stunden schrieb SteRo:

der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach

Sein, nicht irgend ein  beliebiges oder gar jedes.  Und das seinige zu erkennen, das ist nicht  ganz trivial

 

vor 17 Stunden schrieb Flo77:

Er schwieg, ich ging und jetzt fordert der internalisierte Ballast trotzdem die Unterwerfung am Sinai von mir.

Mich hat hier die Exodus-Vorlesung von Erich Zenger berührt, der den ersten Satz des Dekalogs als programmatisch herausstrich: "Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten herausgeführt hat, aus dem Sklavenhaus", was er zusammenfasste als "ich habe euch befreit, und nun lebt als freie Menschen. Und wenn ihr als frerie Menschen lebt, dann werdet ihr nicht...."

 

Wenn Dich eine bestimmte Erwartung unfrei werden läßt, wenn sie dich niederdrückt, wenn sie dich klein macht und Dir die Würde des König, Priester und Propheten zu nehmen droht - dann darf man den begründeten Verdacht äußern, dass diese Norm nicht  von dem her rührt, der sein Volk aus dem Sklavenhaus befreit hat.

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vor 47 Minuten schrieb Chrysologus:

Mich hat hier die Exodus-Vorlesung von Erich Zenger berührt, der den ersten Satz des Dekalogs als programmatisch herausstrich: "Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten herausgeführt hat, aus dem Sklavenhaus", was er zusammenfasste als "ich habe euch befreit, und nun lebt als freie Menschen. Und wenn ihr als frerie Menschen lebt, dann werdet ihr nicht...."

Bin ich völlig bei Dir. In dieser Weise habe ich den Dekalog auch ursprünglich verstanden. Das passt aber nicht mehr zu dem, was ich von der Kirche mitbekommen (aufgenommen) habe.

 

Zumal sich Kernsätze wie "Der Mensch an sich ist schlecht.", "Sexualität ist schmutzig und verdient Strafe", "Der Mensch ist nichts wert", "Die irdische Existenz ist von übel", "der Mensch ist nichts, Gott ist alles" bei mir einfach festgefressen haben. Verstandesmäßig ist mir völlig bewusst, daß das falsch ist, aber der Glaube ist stärker. Was, wenn die Kirche doch recht hat? Der Rorro-Modus quasi nur, daß ich die "Überlegenheit" der Kirche oder gar Gottes schlicht nicht zu akzeptieren vermag. Und ich kenne meine Grenzen nur zu gut.

 

Wenn Bischof Steinhäuser davon predigt, daß Gott immer(!) der ganz andere ist, dann wird der Abstand zwischen mir und ihm (dem Ewigen nicht Steinhäuser) nur immer größer, aber ich sehe darin nichts versöhnliches.

 

Und Jesus bekomme ich da überhaupt nicht mehr unter.

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vor 22 Stunden schrieb Thanos:

 

Vor 10 Jahren gab mir unsere Gemeindereferentin mit auf den Weg:

"Überall, wo es zu eng wird, ist es nicht mehr katholisch."

Daran habe ich immer wieder gedacht und es war immer mein Kriterium.

Christus hat uns zur Freiheit befreit.

Wenn wir uns eingeengt fühlen, keine Freiheit empfinden, dann sind wir meiner Meinung nach in einer pharisäerhaften Frömmigkeit gefangen, aus der wir ausbrechen müssen. Wie man das konkret macht, ist schwierig zu beurteilen und etwas persönliches. Bücher wie das von @Marcellinus empfohlene können vielleicht helfen.

 

Wenn der Weg zu breit wird und nicht mehr der schmale ist, soll das Ziel aber ein eher unschönes sein. Habe ich irgendwo gelesen.

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vor 1 Minute schrieb rorro:

 

Wenn der Weg zu breit wird und nicht mehr der schmale ist, soll das Ziel aber ein eher unschönes sein. Habe ich irgendwo gelesen.

Nun ja...

 

vor 2 Stunden schrieb Chrysologus:

Wenn Dich eine bestimmte Erwartung unfrei werden läßt, wenn sie dich niederdrückt, wenn sie dich klein macht und Dir die Würde des König, Priester und Propheten zu nehmen droht - dann darf man den begründeten Verdacht äußern, dass diese Norm nicht  von dem her rührt, der sein Volk aus dem Sklavenhaus befreit hat.

 

Bringt das doch mal sinnvoll übereinander.

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Mt 7,13 Geht ein durch die enge Pforte; denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die auf ihm hineingehen. 7,14 Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden.

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vor einer Stunde schrieb Flo77:

Zumal sich Kernsätze wie "Der Mensch an sich ist schlecht.", "Sexualität ist schmutzig und verdient Strafe", "Der Mensch ist nichts wert", "Die irdische Existenz ist von übel", "der Mensch ist nichts, Gott ist alles" bei mir einfach festgefressen haben. Verstandesmäßig ist mir völlig bewusst, daß das falsch ist, aber der Glaube ist stärker. Was, wenn die Kirche doch recht hat? Der Rorro-Modus quasi nur, daß ich die "Überlegenheit" der Kirche oder gar Gottes schlicht nicht zu akzeptieren vermag. Und ich kenne meine Grenzen nur zu gut.

Der Preis der Freiheit ist die fehlende formelle Sicherheit - beides zugleich geht nicht.

 

Gegen die Sätze "Der Mensch an sich ist schlecht.", "Sexualität ist schmutzig und verdient Strafe", "Der Mensch ist nichts wert", "Die irdische Existenz ist von übel", "der Mensch ist nichts, Gott ist alles" kann man nun im einzelnen theologisch anargumentieren, dass das nun alles nicht verbindliche Lehre der Kirche im instruktionstheoretischen Verständnis der Neuscholastik oder im Sinne des Lehrrelativismus der Neokons sei, das hilft nur nicht weiter, weil man damit auf dem Holzweg eben dieser Sicherheitsfragen bleibt.

 

Zu sagen, ich bin das geliebte Kind Gottes, so wie ich bin, mit meinen Anlagen - das ist das eine. Festzustellen, dass die Kirche das auch amtlich verbindlich lehrt, das ist (wenn es gelingt) das zweite - aber das bleibt eine rein äußerliche Sicherheit. Zu erfahren, dass ich das geliebte Kind Gottes bin, dass ich sein freies Ebenbild bin - darum geht es. Das ist theologisch gesprochen der Kern der Anamnese der Pessachereignisses im Pessachmahl - man nimmt Teil an diesem einen und einzigen Pessach des Herrn, man wird aus dem Sklavenhaus herausgeführt, und nicht: Man erinnert sich nur an etwas gewesenes. Deswegen wirkt es!

 

Insofern würde ich Deine Eingangsfrage umdrehen wollen - es geht nicht darum, den Glauben zu verlieren, es geht darum, IHN zu erfahren und IHN sprechen zu lassen. IHM zu begegnen und daraus Sicherheit zu gewinnen. Auf einem solchen Weg kann ein guter geistlicher Begleiter helfen - aber kein Forum.

vor 1 Minute schrieb Flo77:
vor 3 Minuten schrieb rorro:

 

Wenn der Weg zu breit wird und nicht mehr der schmale ist, soll das Ziel aber ein eher unschönes sein. Habe ich irgendwo gelesen.

Nun ja...

 

vor 2 Stunden schrieb Chrysologus:

Wenn Dich eine bestimmte Erwartung unfrei werden läßt, wenn sie dich niederdrückt, wenn sie dich klein macht und Dir die Würde des König, Priester und Propheten zu nehmen droht - dann darf man den begründeten Verdacht äußern, dass diese Norm nicht  von dem her rührt, der sein Volk aus dem Sklavenhaus befreit hat.

 

Bringt das doch mal sinnvoll übereinander.

Der Weg zum Himmel mag schmal sein - aber nicht jeder schmale Weg führt zum Himmel. So wie nicht jeder breite Weg ins Verderben führen muss.

 

Es geht immer um Umkehr zu Gott, um hinhören auf das, was er Dir sagt (und nicht, was er anderen gesagt hat), um Dein Kreuz (und nicht anderer Leute Kreuze, Kreuze von der Stange, oder möglichst viele).  Und nicht alles, was dich belastet, ist Dein Kreuz. "Sie laden anderen schwere Lasten auf und wollen sie dann nicht tragen!"

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vor einer Stunde schrieb Flo77:

Zumal sich Kernsätze wie "Der Mensch an sich ist schlecht.", "Sexualität ist schmutzig und verdient Strafe", "Der Mensch ist nichts wert", "Die irdische Existenz ist von übel", "der Mensch ist nichts, Gott ist alles" bei mir einfach festgefressen haben. Verstandesmäßig ist mir völlig bewusst, daß das falsch ist, aber der Glaube ist stärker. Was, wenn die Kirche doch recht hat? Der Rorro-Modus quasi nur, daß ich die "Überlegenheit" der Kirche oder gar Gottes schlicht nicht zu akzeptieren vermag. Und ich kenne meine Grenzen nur zu gut.

 

Wenn Bischof Steinhäuser davon predigt, daß Gott immer(!) der ganz andere ist, dann wird der Abstand zwischen mir und ihm (dem Ewigen nicht Steinhäuser) nur immer größer, aber ich sehe darin nichts versöhnliches.

 

Und Jesus bekomme ich da überhaupt nicht mehr unter.

 

Der rorro-Modus? Was ist das? Dabei ist der Mensch an sich gut, nur eben gefallen. Sexualität ist nicht schmutzig (wann soll das "mein Modus" behauptet haben?), sondern kann Anteil am Heiligen haben. Der Mensch ist extrem viel wert (so viel, daß Gott Mensch wurde) und daß der Mensch nichts sei, wäre mir auch neu.

 

Und in der Lehre der Kirche finde ich das auch nirgendwo, was Du schreibst.

 

Nach so vielen Jahren. Schreibe ich so undeutlich?

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vor 2 Stunden schrieb Chrysologus:

Sein, nicht irgend ein  beliebiges oder gar jedes.  Und das seinige zu erkennen, das ist nicht  ganz trivial

Alles, was einem nicht passt, ist das Kreuz. Alles, was man anders haben will, ist das Kreuz. Woran man leidet, ist das Kreuz. Das ist eigentlich sehr trivial.

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Gerade eben schrieb Chrysologus:

Der Weg zum Himmel mag schmal sein - aber nicht jeder schmale Weg führt zum Himmel. So wie nicht jeder breite Weg ins Verderben führen muss.

 

Der letzte Teil widerspricht dem ersten.

 

Zitat

Es geht immer um Umkehr zu Gott, um hinhören auf das, was er Dir sagt (und nicht, was er anderen gesagt hat), um Dein Kreuz (und nicht anderer Leute Kreuze, Kreuze von der Stange, oder möglichst viele).  Und nicht alles, was dich belastet, ist Dein Kreuz. "Sie laden anderen schwere Lasten auf und wollen sie dann nicht tragen!"

 

Die Frage ist eben, ob Gott gut protestantisch als Direktverbindung spricht (und durch das geschriebene Wort der Hl. Schrift) oder ob Er eben auch (nicht nur) die Kirche auserwählt hat, in ihrer Lehre Seinen Willen zu konkretisieren (ohne daß dieser dann in jedem Einzelfall in Gänze abgedeckt ist).

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Am 15.1.2024 um 21:13 schrieb Flo77:

Jungfrauengeburt, Trinität, Katholische Kirche, ewiges Leben, Ehe, Sünde... wie soll einen das frei machen?

 

Frei zu oder frei von?

 

Ich habe noch nie verstanden, warum Grenzen per se was Schlechtes sein sollen - wer sich Improvisationen anhört, kann ja selbst überlegen, ob er dem Free Jazz (kein Akzeptieren von Grenzen in Harmonik, Rhythmik und Tonalität) immer den ästhetischen Vorzug gibt.

Erst Grenzen geben uns die Möglichkeit in Freiheit schön zu leben.

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vor 51 Minuten schrieb rorro:

Der rorro-Modus? Was ist das?

Die von Dir häufig und gern angeführte Prämisse, daß die Kirche aufgrund ihrer Autorität und ihrer Geschichte schon recht haben wird und es dem kleinen ungeweihten Individuum nicht zukommt die Entscheidungen und Lehren des apostolischen Kollegiums in Frage zu stellen, zu kritisieren, Ansprüche an selbige in Bezug auf Logik und Verständlichkeit zu stellen und ihm in allem demütig zu folgen habe.

bearbeitet von Flo77
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vor 54 Minuten schrieb rorro:

Und in der Lehre der Kirche finde ich das auch nirgendwo, was Du schreibst.

Diese Behauptung hat Chryso ja auch schon aufgestellt...

 

Jahrhunderte katechetischer Literatur und hochverehrte Theologen/Seelenführer wie Augustinus, Johannes von Gott, Konrad von Marburg, Pater Pio und wie sie alle heißen, waren da allerdings anderer Ansicht.

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