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Die rechte Art, den Glauben zu verlieren


Alfons

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vor 4 Minuten schrieb Merkur:

die Konkurrenz der Anglikaner und Episkopalen, deren Verkündigung evtl. manchen Überzeugten eher weniger gefällt, die aber insbesondere den Katholiken eine religiöse Heimat bieten können. 

 

Ist das so? Gut, in der Tendenzen möglicherweise. Ich als Katholik sehe allerdings im Anglikanismus oder Episkopalismus keine mögliche Heimat für mich. Warum auch? Weil die äußeren Formen zum Teil ähnlich sind? 

 

Da würde ich mich persönlich, wenn ich denn die katholische Heimat verlassen müsste, mich eher gen Osten zur Orthodoxie wenden. 

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vor 11 Minuten schrieb Flo77:

Es gibt in der jüdischen Welt die Idee "Wer auch nur ein Leben rettet, rettet die ganze Welt", allerdings stammt dieser Satz aus einem ganz anderen - und sehr realen - Zusammenhang.

 

Diesen Hintergrund habe ich durchaus erkannt. Aber ich halte ihn für die Kirche eher nicht für einschlägig. Ich denke, auch wenn es hier verschiedene philosophische und theologische Entwicklungen gegeben hat, dass das Christentum noch einmal ganz anders als das Judentum eine Religion ist, die weniger "weltverhaftet" ist und sozusagen mit den Augen immer gen Himmel schaut, selbst wenn sie mit den Händen an der Welt arbeitet. Das halte ich für einen nicht unwesentlichen Unterschied. Das letzte Ziel des Christen ist - ganz volkstümlich gesagt - der Himmel, die Vereinigung mit Gott in seiner Anschauung in der Ewigkeit. Der Weltdienst ist für die Kirche eine unverzichtbare Dimension, aber die christliche Botschaft erschöpft sich nicht in ihm. Die Kirche muss die Welt nicht retten, das hat Christus durch sein Opfer bereits getan. Das nimmt, so zumindest meine Einschätzung, doch viel Druck des Machens und Tun-Müssens aus der ganzen Sache raus. Ganz einfach, weil wir wissen dürfen: Wir werden die Welt nicht richten. 

 

An dem Ort, an dem wir gestellt sind, im Geist Christi am Nächsten zu wirken, ist dadurch ja nicht ausgeschlossen, ganz im Gegenteil sogar. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

Da würde ich mich persönlich, wenn ich denn die katholische Heimat verlassen müsste, mich eher gen Osten zur Orthodoxie wenden. 

Stimmt, und die orthodoxen Kirchen sind inzwischen auch im Westen mit eigenen Gemeinden präsent, allerdings im Regelfall muttersprachlich, aber das ist wohl kein unüberwindliches Hindernis. Ob die RKK, die bisher Monopole und (zumindest in Deutschland) staatliche Versorgung gewohnt war, sich darauf einstellen kann, bleibt abzuwarten.

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Gerade eben schrieb Studiosus:

 

Diesen Hintergrund habe ich durchaus erkannt. Aber ich halte ihn für die Kirche eher nicht für einschlägig. Ich denke, auch wenn es hier verschiedene philosophische und theologische Entwicklungen gegeben hat, dass das Christentum noch einmal ganz anders als das Judentum eine Religion ist, die weniger "weltverhaftet" ist und sozusagen mit einem Augen immer gen Himmel schaut, selbst wenn sie mit den Händen an der Welt arbeitet. Das halte ich für einen nicht unwesentlichen Unterschied. Das letzte Ziel des Christen ist - ganz volkstümlich gesagt - der Himmel, die Vereinigung mit Gott in seiner Anschauung in der Ewigkeit. Der Weltdienst ist für die Kirche eine unverzichtbare Dimension, aber die christliche Botschaft erschöpft sich nicht in ihm. 

Das ist wohl nun eher monastisch gedacht.

 

Bisher hat sich die Kirche bemüht beide Flügel, sowohl die "Monastik"/das geweihte Leben, wie auch die Laien in der Welt umter einem Dach zu halten - diese Welten auseianderfallen zu lassen erscheint mir ein dramatischerer Traditionsbruch als die Akzeptanz dinglicher Verhütungsmittel.

 

Liegt aber vielleicht daran, daß ich "Kirche als Lebensgemeinschaft verstanden hab und nicht als Individual-Inteessengemeinschaft in der es jedem erstmal um seine eigene Seele/Existenz geht.

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vor einer Stunde schrieb Flo77:

in der es jedem erstmal um seine eigene Seele/Existenz geht.

 

Das stimmt so ja auch nicht (und so hab ich das auch nicht formuliert). Der Auftrag, so wie ich ihn verstehe, und wie ihn auch viele Ordensgründer verstanden haben, die missionarisch in der Welt gewirkt haben, ist doch ein doppelter: Rette deine Seele und rette Seelen. Das kann man sogar gut kombinieren: Indem Du Seelen (anderer) rettest, rettest Du auch deine eigene. Das hat mit Monastizismus nichts zu tun. Diesen Auftrag hat jeder, jeder an seinem Platze. Sei er Kartäuser oder sechsfache Mutter. Dabei ist die Selbstheiligung die Voraussetzung zur Heiligung anderer. Wer - das Bild wird wieder Anstoß erregen - selbst schmutzig ist, kann andere eher nicht sauber machen.*

 

Störst Du dich am Bild des Rettens der Seele? Ich habe keinen besseren. Es kann nämlich nicht Aufgabe der Kirche oder der Christen sein, hier auf Erden sozusagen eine Realutopie zu errichten. Dieses Leben und alles darin ist vergänglich (darin stimmten bis vor Kurzem wohl die meisten Christen überein), deshalb müssen wir, muss die Kirche sich nicht vorrangig in weltlichen Belangen aufreiben, sondern versuchen, das zu retten, was ewig und unsterblich ist. Und das ist nun einmal die Seele. 

 

Deshalb ist auch diese Versessenheit der Kirche auf den Klimaschutz in dieser Form nicht nachzuvollziehen. Vor dem Hintergrund der Schöpfungsverantwortung ja, aber doch bitte nicht in Anschluss an die allgemeinene, dahinterstehende Ideologie (der Mensch als Spezies in einem Habitat, wenn das kaputt geht, dann hat der Mensch nichts mehr - der Mensch und seine unsterbliche Seele ist vor der Ewigkeit doch so viel größer als diese, wie ich es nennen würde, gottlose Terrarien-Anthropologie. Wir sind in den Augen Gottes doch keine bedrohten Eidechsen).

 

 

 

 

*Das ist bitte nicht im donatistischen Sinne misszuverstehen: Damit nicht das ganze Volk aufgrund der Sünden Einzelner darbe und der Gnadenmittel der Kirche entbehre, hat es Gott gefallen, seinen priesterlichen Dienern auch dann ihre sakramentale Vollmacht nicht zu entreißen, wenn sie selbst sich unwürdig für dieses hohe Amt erweisen. So mögen diese Vorsteher dann zwar durch ihre eigenen Sünden glühende Kohle um glühende Kohle auf ihre Scheitel häufen und dadurch ihre persönliche Verwerfung erwirken, aber das Volk Gottes als solches bleibt davon unberührt. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 58 Minuten schrieb Studiosus:

Wer - das Bild wird wieder Anstoß erregen - selbst schmutzig ist, kann andere eher nicht sauber machen.*

Demnach sollte außer Säulenheiligen niemand predigen oder Katechese machen. Es gibt keine guten Menschen.

 

vor 58 Minuten schrieb Studiosus:

Störst Du dich am Bild des Rettens der Seele? Ich habe keinen besseren. Es kann nämlich nicht Aufgabe der Kirche oder der Christen sein, hier auf Erden sozusagen eine Realutopie zu errichten. Dieses Leben und alles darin ist vergänglich (darin stimmten bis vor Kurzem wohl die meisten Christen überein), deshalb müssen wir, muss die Kirche sich nicht vorrangig in weltlichen Belangen aufreiben, sondern versuchen, das zu retten, was ewig und unsterblich ist. Und das ist nun einmal die Seele. 

Wenn man denn an eine Seele glaubt, die von unserer materiellen Existemz unabhängig gedacht wird. Die Transzendenz als Ort an dem Seelen als Geistwesen fortexistieren, passt besser zu Hel und Hades.

 

vor 58 Minuten schrieb Studiosus:

Deshalb ist auch diese Versessenheit der Kirche auf den Klimaschutz in dieser Form nicht nachzuvollziehen. Vor dem Hintergrund der Schöpfungsverantwortung ja, aber doch bitte nicht in Anschluss an die allgemeinene, dahinterstehende Ideologie (der Mensch als Spezies in einem Habitat, wenn das kaputt geht, dann hat der Mensch nichts mehr - der Mensch und seine unsterbliche Seele ist vor der Ewigkeit doch so viel größer als diese, wie ich es nennen würde, gottlose Terrarien-Anthropologie. Wir sind in den Augen Gottes doch keinen bedrohten Eidechsen).

Nun kristallisiert dieses Problem zwei andere: das eine ist die mystische Komponente der Kirche, die seit den 70ern/80ern die Esoterik doch ziemlich angezogen hat. Was an sich nicht tragisch gewesen wäre, wenn der "jesuitische" Ausgleich noch gewesen wäre, der der Kirche die Realitäts- und Wissenschaftsnähe bewahrt hätte. In Europa hat sich die Kirche hier aber ja weitgehend rausgezogen. Auf der anderen Seite war die Bewahrung der Schöpfung in dieser Zeit auch tatsächlich ein Problem. Tschernobyl z.B. war wenige Tage vor meiner Erstkommunion.

 

Was mir bei Deinem Gedankengang zu kurz kommt ist der Aspekt, daß wir Menschen nocht aus Kohlköpfen, Rosenblüten oder sonst wie gepflückt werden. Wir sind Kinder von Eltern, Enkel von Großeltern, usw. aber die meisten von uns sind auch Eltern vielleicht schon Großeltern und hoffentlich Stammeltern noch vieler Generationen. Seid fruchtbar und mehret euch. Und wenn nicht als Individuen dann zumindest als Art.

 

vor 58 Minuten schrieb Studiosus:

*Das ist bitte nicht im donatistischen Sinne misszuverstehen: Damit nicht das ganze Volk aufgrund der Sünden Einzelner darbe und der Gnadenmittel der Kirche entbehre, hat es Gott gefallen, seinen priesterlichen Dienern auch dann ihre sakramentale Vollmacht nicht zu entreißen, wenn sie selbst sich unwürdig für dieses hohe Amt erweisen. So mögen diese Vorsteher dann zwar durch ihre eigenen Sünden glühende Kohle um glühende Kohle auf ihre Scheitel häufen und dadurch ihre persönliche Verwerfung erwirken, aber das Volk Gottes als solches bleibt davon unberührt. 

Ich hoffe, das ist ein Zitat und nicht Dein normaler Sprachgebrauch.

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vor 14 Stunden schrieb Flo77:

Ich hoffe, das ist ein Zitat und nicht Dein normaler Sprachgebrauch.

Das ist ein Zitat, aber wohl nicht im Sinne des Erfinders gebraucht.  „Hat dein Feind Hunger, gib ihm zu essen, hat er Durst, gib ihm zu trinken; so sammelst du glühende Kohlen auf sein Haupt und der Herr wird es dir vergelten.“ (Sprichwörter 25,22 )

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17 hours ago, Studiosus said:

Ich habe erstmal versucht, sozusagen deskriptiv meine Sicht der Lage darzulegen. Welche genauen Auswirkungen das alles haben wird, kann man meines Erachtens nicht gar nicht seriös einschätzen. 

 

 

Das weiß ich nicht. Ich würde anders fragen: Ist es die Aufgabe der Kirche, die Welt zu retten? Ich denke die Mission der Kirche ist es, Seelen zu retten. Und dieses Angebot steht ja weiterhin, auch in Gesellschaften in denen die Kirche nur noch 50 oder weniger Prozent der Bevölkerung bindet. 


Gelingt ihr das denn auch? Was ist mit der Kirche, die Seelen verkrüppelt hat, unter dem Vorwand zu retten? 
Ich denke, auch die Kirche steht in einer egalitäreren Zeit nun mal auch stärker unter dem Zwang der Rechtfertigung - einfach nur selbst zu behaupten, man sei das Heil, genügt dann nunmal nicht mehr. 
Und einfach nur selbstgerechter zu sein - was brächte das den „Überzeugten“? Was ist, wenn die kleine Hardcore-Fraktion der „Gerechten“ dann in ihrer Überzeugung richtig läge - aber keine Gnade fände, weil ihre eigene Gnadenlosigkeit ihr selbst zum Maßstab  wird?

Ich denke nicht, dass so eine Kirche selbst einen besseren Maßstab hätte als das Evangelium. Und das Evangelium kennt vor allem einen Maßstab: die Liebe und die Bereitschaft zur Umkehr. Wer nur Steine verteilen will, wird Jesu Wort kaum gerecht werden.

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vor 1 Minute schrieb Shubashi:

man sei das Heil

 

Das hat auch die Kirche auf dem Höhepunkt der Zeit, die du wahrscheinlich als unerträglich empfindest, so nicht behauptet. Sicher ist der Begriff der "alleinseligmachenden" Kirche geläufig, aber das ist sie nicht aus sich selbst heraus, sondern aufgrund dessen, was sie von Christus erhalten hat. So sprechen schon die Väter von der Kirche als dem Mond, der kein eigenes Leuchten hat, sondern sein Licht von der Sonne, Jesus Christus, bezieht. 

 

vor 5 Minuten schrieb Shubashi:

Was ist mit der Kirche, die Seelen verkrüppelt hat, unter dem Vorwand zu retten? 

 

Wir sollten hier doch aufpassen, den Begriff Seele nicht beliebig zu verwenden. "Verkrüppelte Seele" klingt mir mehr nach Psychologie im herkömmlichen Sinne und das meine zumindest ich nicht. Außerdem schwingt da dieselbe Kirchenkritik, die Kritik an der früheren Kirche, mit, die ich nicht teile.

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vor 16 Minuten schrieb Shubashi:

Und einfach nur selbstgerechter zu sein - was brächte das den „Überzeugten“?

 

Selbstgerecht und überzeugt sind keine Synonyme, wie Du insinuierst. Warum eigentlich? 

 

Überzeugt ist für mich ein Katholik, damals wie heute, wenn er aufgrund einer tatsächlichen, eigenen Befassung mit Glauben und Kirche seine kirchliche Praxis gestaltet und nicht, weil er als Kleinkind getauft wurde, sich eigentlich nicht für seine Religion interessiert und nur aus gesellschaftlicher Konvention praktiziert. Diese Masse der eigentlich Unüberzeugten schmilzt, da es keinen äußeren Zwang oder gesellschaftlichen Druck mehr gibt, christlich zu praktizieren, seit Jahrzehnten ohnehin ab. Ob man sich an diesem Begriff stört oder nicht. 

 

Alternativ kann man genauso, wie das etwa in der Pastoraltheologie getan wird, von einer Bekenntnis- oder Entscheidungskirche sprechen. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 3 Minuten schrieb Studiosus:

Wir sollten hier doch aufpassen, den Begriff Seele nicht beliebig zu verwenden. "Verkrüppelte Seele" klingt mir mehr nach Psychologie im herkömmlichen Sinne und das meine zumindest ich nicht.

Außerdem schwingt da dieselbe Kirchenkritik, die Kritik an der früheren Kirche, mit, die ich nicht teile.

Du glaubst die Seele kann im Irdischen nicht beschädigt werden und sei von dem, was andere Psyche trennen unabhängig? Finde ich insofern inkonsequent, als das die hier begangene Sünde ja offenbar unspürbaren/erst in der Transzendenz wirksamen Schaden anrichten kann.

 

Und nein, es gibt keinen wirklichen Unterschied zwischen der "früheren" und der "heutigen" Kirche. Ihre Lehre hat sich ja - das wirst Du nicht müde zu betonen - ja nicht verändert.

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vor 5 Minuten schrieb Flo77:

Du glaubst die Seele kann im Irdischen nicht beschädigt werden und sei von dem, was andere Psyche trennen unabhängig

 

Das ist eben das Problem, wenn verschiedene Disziplinen Begriffe mit gleicher Wortherkunft benutzen. Ich bin tatsächlich der Meinung, dass das, was Psychologen als "Seele" bezeichnen, nicht deckungsgleich mit dem ist, was Philosophie und Theologie Seele nennen. Das scheint mir auch durchaus Konsens zu sein. Ich wüsste nicht, dass Psychologen oder Therapeuten, wenn sie die "Seele" behandeln, damit alle Vorannahmen übernehmen, die das theologische Verständnis von Seele erfordert. 

 

Oder um es anders zu sagen: Ein guter Therapeut kann auch Atheist sein, wenn er "Seelen" behandelt. Ein Theologe oder Priester eher nicht. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

 

Das ist eben das Problem, wenn verschiedene Disziplinen Begriffe mit gleicher Wortherkunft benutzen. Ich bin tatsächlich der Meinung, dass das, was Psychologen als "Seele" bezeichnen, nicht deckungsgleich mit dem ist, was Philosophie und Theologie Seele nennen. Das scheint mir auch durchaus Konsens zu sein. Ich wüsste nicht, dass Psychologen oder Therapeuten, wenn sie die "Seele" behandeln, damit alle Vorannahmen übernehmen, die das theologische Verständnis von Seele erfordert. 

Das muss die Psychotherapie auch nicht, da rein innerweltlich orientiert ist.

 

Die Theologie mag dem Innerweltlichen abgewendet sein, aber am Ende geht es um das gleiche "Ding" und die Theologie täte sehr gut daran, das Thema ganzheitlich zu betrachten und nicht nur auf die Zeit nach dem Exitus zu schauen.

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vor 22 Stunden schrieb Flo77:

Die Theologie mag dem Innerweltlichen abgewendet sein, aber am Ende geht es um das gleiche "Ding" und die Theologie täte sehr gut daran, das Thema ganzheitlich zu betrachten und nicht nur auf die Zeit nach dem Exitus zu schauen.

 

Die Theologie kümmert sich im Allgemeinen um beides (siehe bspw. das Kompendium der Soziallehre der Kirche), doch gerade hierzulande habe ich den Eindruck, daß Vertreter der Theologie sich wenig bis gar nicht um das Danach kümmern. Als hätte es keine reale Auferstehung Jesu gegeben.

bearbeitet von rorro
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Am 21.4.2024 um 15:48 schrieb Studiosus:

Andererseits wächst die Kirche weltweit. Es dürfte, um das aufzugreifen, seit der Französischen Revolution kaum je so viele Katholiken auf dem Erdball gegeben habe wie heute. Sie sitzen nur nicht mehr großteils in der "alten Welt" oder in Europa. ... Und so mag vielleicht auch eine Zeit kommen, in der aus den ehemaligen "Missionsgebieten" neue Impulse für die Kirche im satt und müde gewordenen, christlichen Europa kommen werden. 

 

Und auch wenn die Zahlen im Durchschnitt wohl nie mehr so hoch sein werden, wie vor hundert Jahren, dann ist das kein Indiz für das Scheitern der Kirche. Entschlossenes Christsein - im Gegensatz zum mehr oder weniger passiven Hineingetauftwerden in eine Großkirche - war n i e ein Modell für die Masse. Wahrscheinlich erleben wir aktuell einfach die Korrektur weg von einer zwar großen, aber lauen Kirche der Massen hin zu einer kleineren, aber entschiedeneren Kirche der Überzeugten. 

Wie auch immer ... dass die Kirche außereuropäisch wächst würde ich auf das Wohlstandgefälle zurückführen. D.h. je mehr sich der Wohlstand in den außereuropäischen Regionen dem der europäischen Regionen annähert, desto rückläufiger wird auch dort die Kirche sein. Jedoch ist offen, ob sich der Wohlstand in diesen außereuropäischen Regionen überhaupt dem aktuellen in den  europäischen Regionen wird annähern können, weil globale Katastrophen (-> Klima) dies verhindern könnten. Diese globale Katastrophen könnten dann auch in den europäischen Regionen wieder zu einem Hype der Kirche führen.

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Gerade eben schrieb SteRo:

Diese globale Katastrophen könnten dann auch in den europäischen Regionen wieder zu einem Hype der Kirche führen.

 

Sieht nicht so aus, wenn man die Erfahrungen mit Corona anschaut. Oder anders formuliert: Was weg ist, ist weg. 

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vor 1 Minute schrieb Marcellinus:

 

Sieht nicht so aus, wenn man die Erfahrungen mit Corona anschaut. Oder anders formuliert: Was weg ist, ist weg. 

Nun, ich sprach von "globalen Katastrophen". Corona würde ich nicht dazu zählen. Corona würde ich eher als "globale Unpässlichkeit" bezeichnen, so "katasptrophal" sich der Corona-Tod von Angehörigen in der Späre des Individuellen auch angefühlt haben möge.

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vor 8 Minuten schrieb SteRo:
vor 13 Minuten schrieb Marcellinus:

Sieht nicht so aus, wenn man die Erfahrungen mit Corona anschaut. Oder anders formuliert: Was weg ist, ist weg. 

Nun, ich sprach von "globalen Katastrophen". Corona würde ich nicht dazu zählen. Corona würde ich eher als "globale Unpässlichkeit" bezeichnen, so "katasptrophal" sich der Corona-Tod von Angehörigen in der Späre des Individuellen auch angefühlt haben möge.

 

Schauen wir mal. Das letzte Wort hat, wie immer, das Experiment. 

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vor 14 Minuten schrieb SteRo:

Diese globale Katastrophen könnten dann auch in den europäischen Regionen wieder zu einem Hype der Kirche führen.

Jedoch setzt dies voraus, dass es noch so eine "Rest"bindung an die Tradition gibt, denn massenhaftes Verdursten aufgrund Wassermangels, zahlreiche Hitzetode werden ja nur dann zu einem Aufschwung der Kirche führen, wenn die so Bedrohten noch eine Bindung zur Tradition der Kirche haben, was bei den jüngeren Generationen kaum der Fall sein dürfte. Die Kirchen konkurrieren dann wohl mit irrationalen Sekten-Gurus und Verschwörungstheoretikern, die Anhänger rekrutieren und sei es auch nur zu einem befohlenen kollektiven Suizid.

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vor 1 Stunde schrieb SteRo:
vor 2 Stunden schrieb SteRo:

Diese globale Katastrophen könnten dann auch in den europäischen Regionen wieder zu einem Hype der Kirche führen.

Jedoch setzt dies voraus, dass es noch so eine "Rest"bindung an die Tradition gibt, denn massenhaftes Verdursten aufgrund Wassermangels, zahlreiche Hitzetode werden ja nur dann zu einem Aufschwung der Kirche führen, wenn die so Bedrohten noch eine Bindung zur Tradition der Kirche haben, was bei den jüngeren Generationen kaum der Fall sein dürfte. Die Kirchen konkurrieren dann wohl mit irrationalen Sekten-Gurus und Verschwörungstheoretikern, die Anhänger rekrutieren und sei es auch nur zu einem befohlenen kollektiven Suizid.

 

Es gäbe natürlich auch noch die Möglichkeit, daß eine wahrnehmbare Zahl von Menschen sich ihres Verstandes erinnern, und sei es auch nur, weil sie feststellen, daß sie von niemand anderem Hilfe erwarten können als von sich selbst und den anderen Menschen. Ist in jeder Menschheitskatastrophe bisher so gewesen. Sonst gäbe es uns nämlich nicht mehr. 

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Glauben durch Katastrophen? Gut möglich, ja. Man kennt ja den Spruch "Not lehrt Beten" oder dass es im Schützengraben (angeblich) keine Atheisten gibt. 

 

Ich bin allerdings kein allzu großer Freund von einem Glauben, der sozusagen nur von äußerer Not und Drangsal aktiviert wird. Entweder ich bin zu jeder Wetterlage des Lebens gläubig oder ich bin es nicht. 

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vor 19 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Es gäbe natürlich auch noch die Möglichkeit, daß eine wahrnehmbare Zahl von Menschen sich ihres Verstandes erinnern, und sei es auch nur, weil sie feststellen, daß sie von niemand anderem Hilfe erwarten können als von sich selbst und den anderen Menschen. Ist in jeder Menschheitskatastrophe bisher so gewesen. Sonst gäbe es uns nämlich nicht mehr. 

Dass es Menschen noch gibt, ist allein von Gott verursacht, der trotz der Illusion einer "wahrnehmbaren Zahl von Menschen", welche beinhaltet, "daß sie von niemand anderem Hilfe erwarten können als von sich selbst und den anderen Menschen", seine Gnade kontinuierlich den Menschen anbietet und so durchaus auch Menschen, die dieser Gnade gegenüber offen sind, zu angemessenen Entscheidungen verhelfen kann, ohne dass irgend eine menschliche Kreatur irgend eine Ahnung bzgl. der wahren Ursache dieser Entscheidungen haben könnte.

 

 

 

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vor 8 Minuten schrieb Studiosus:

Ich bin allerdings kein allzu großer Freund von einem Glauben, der sozusagen nur von äußerer Not und Drangsal aktiviert wird. Entweder ich bin zu jeder Wetterlage des Lebens gläubig oder ich bin es nicht. 

 

Dein Glaubenssatz hinsichtlich deines Egos/Selbst ist das eine, die menschliche Natur jedoch ist das andere.

 

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vor 24 Minuten schrieb SteRo:

Dass es Menschen noch gibt, ist allein von Gott verursacht ...

 

Wobei "Gott" nur eine Chiffre ist für "ich weiß es nicht". Wir mögen in der gleichen Welt leben, aber definitiv nicht unter dem gleichen Himmel. 

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vor 4 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Wobei "Gott" nur eine Chiffre ist für "ich weiß es nicht".

Das würde ich so nicht sagen, denn "ich weiß es nicht", drückt - aus meiner Perspektive - Unsicherheit oder sogar Zweifel aus. "Gott" aber steht genau für das Gegenteil: Sicherheit und Gewissheit.

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