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Christentum - eine politische Religion?


Shubashi

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Aus gegebenem Anlaß habe ich noch mal über diese Frage nachgedacht, und im Gegensatz zu meinen Jugendtagen würde ich diese Frage heute verneinen.

Es gibt zwar Züge im Christentum, die gewisse Einstellungen, z.B. Solidarität mit den Armen oder den Unterdrückten nahelegen, aber aus sich heraus scheint mir das Christentum nicht politisch. Darüber hinaus würde ich auch die politische Haltung der Institution Kirche, die oft von Eigeninteressen und dem Wechselspiel mit dem Staat geprägt ist, nicht unmittelbar aus dem Christentum ableiten wollen.

Ich denke, die jeweilige Politisierung ergebt sich eher aus dem Wechselspiel mit konkreten Staaten und Gesellschaften, ansonsten ist die Botschaft des Evangeliums eher politikfern, wie idR auch die Spiritualität der Gläubigen.

Wo liege ich da möglicherweise falsch, oder wer fühlt sich warum heute noch durch seinen Glauben politisch motiviert?

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Long John Silver

Ich fuehle persoenlich mich nicht politisch motiviert durch meinen Glauben.

 

Ich hatte das auch noch nie,  mir ist das voellig fremd. Die Botschaft des Evangeliums habe ich noch nie fuer eine politische gehalten. 

 

Wie du sagst - da mag es  Wechselwirkungen geben, aber die kommen durch andere Zusammenhaenge ins Spiel. 

 

Ich sehe das Christentum nicht genuin als Religion der "Armen und Unterdrueckten", das ist mir viel zu eng gedacht. Christliche Spiritualitaet greift viel, viel weiter als nur in dieser caritative Ebene. Und ist auch viel mehr als das. 

 

 

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vor 8 Minuten schrieb Long John Silver:

Ich sehe das Christentum nicht genuin als Religion der "Armen und Unterdrueckten", das ist mir viel zu eng gedacht.

 

 

Ich auch nicht. Das war es von seinen Uranfängen vielleicht einmal. Wir erinnern uns an die heidnischen Polemiken der antiken Umwelt, die diese neue Philosophie als 'Religion der Sklaven und Frauen' verspotteten. Diese Engführung musste sich, um dem Auftrag der Kirche gerecht zu werden, natürlich weiten. Nichtsdestotrotz steht das lukanische Wort des Herrn, den Armen die Frohbotschaft und den Gefangen die Freilassung zu verkünden. Wobei man hier zurecht fragen kann, ob Armut oder Gefangenschaft sich zwingend auf materielle Zustände beziehen müssen. Das würde ich verneinen.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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Und als allgemeine Antwort: Nein, keine genuin politische Religion. Mittelbar freilich schon, wenn der Christ oder ein Verbund von Christen, die Bürger eines Staates sind, in dieses Gemeinwesen ihre religiösen Überzeugungen in Wort und Tat einbringen. Als Sauerteig in der Welt, als Salz der Erde...

 

Eine politische Agenda besitzt das Christentum im strengen Sinne jedoch nicht. (Und wenn dann nur das soziale Königtum Christi [vgl. Quas primas]. Aber davon hört man heute nicht mehr viel)

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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Das Christentum hat weder das politische Ziel, den Menschen einen christlichen Moralkodex aufzudrücken noch das Ziel, die Karitas im Sinne eines Wohlfahrtsstaates auszulegen und zu verwirklichen. Dennoch kann es Sinn machen, sich als Christ politisch zu engagieren. Ich bin in einer Partei aktiv und je länger ich das bin, desto mehr wird mir bewusst, dass es gut ist hier mitzureden und das Feld nicht den Menschen zu überlassen, die mit Gott nichts am Hut haben.

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Jedes Religion ist politisch. Und das Christentum auf jeden Fall. Wenn ich hab die Bergpredigt lese oder das Magnificat,hat das Auswirkungen auf meine politische Meinung.

Und Christentum fordert auch Engagement. Aus der Diskussion raushalten, nicht wählen das geht mMn nicht. Jesus sagt ziemlich klar: Bezieht Position,seid klar.

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Long John Silver
vor 1 Minute schrieb mn1217:

Jedes Religion ist politisch. Und das Christentum auf jeden Fall. Wenn ich hab die Bergpredigt lese oder das Magnificat,hat das Auswirkungen auf meine politische Meinung.

Und Christentum fordert auch Engagement. Aus der Diskussion raushalten, nicht wählen das geht mMn nicht. Jesus sagt ziemlich klar: Bezieht Position,seid klar.

 

vor 1 Minute schrieb mn1217:

Wenn ich hab die Bergpredigt lese oder das Magnificat,hat das Auswirkungen auf meine politische Meinung.

Und Christentum fordert auch Engagement. Aus der Diskussion raushalten, nicht wählen das geht mMn nicht. Jesus sagt ziemlich klar: Bezieht Position,seid klar.

 

Bei mir nicht. Aber ich bin auch nicht politisch -))

 

Und waehlen gehe ich aus anderem Grund. 

 

 

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Ich frag mich, wann Göring-Eckardt die ersten Plakate drucken lässt mit: "Jesus würde die Grünen wählen"😂

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 11 Stunden schrieb Studiosus:

Und als allgemeine Antwort: Nein, keine genuin politische Religion. Mittelbar freilich schon, wenn der Christ oder ein Verbund von Christen, die Bürger eines Staates sind, in dieses Gemeinwesen ihre religiösen Überzeugungen in Wort und Tat einbringen. Als Sauerteig in der Welt, als Salz der Erde...

 

Eine politische Agenda besitzt das Christentum im strengen Sinne jedoch nicht. (Und wenn dann nur das soziale Königtum Christi [vgl. Quas primas]. Aber davon hört man heute nicht mehr viel)

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

Danke, das kann ich gut nachvollziehen. Der Verweis auf das Christ-Königs-Fest würde ich als Beispiel sehen, wie die Institution Kirche fallweise auf politische Wechselfälle, wie den Verfall der monarchischen Ordnung in Europa reagiert.

Ähnlich z.B. die Entwicklung der Befreiungstheologie als Angebot auf die Revolutionen Südamerikas.

 

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Mein Reich ist nicht von dieser Welt

Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gott gehört

 

Im Christentum geht es um die Beziehung des Einzelnen zu Gott.

Dass das indirekt, weil viele Einzelne die Gesellschaft bilden, auch politische Auswirkungen hat, ist klar, aber auch die Erfindung der Dampfmaschine hat indirekt politische Auswirkungen gehabt, und trotzdem war es eine rein technische und keine politische Erfindung.

 

Besonders deutlich wird das, wenn man es mit dem Islam vergleicht, der sehr direkt von Anfang an jede Menge politische Konzepte enthält. Der, angefangen bei Mohammed selbst, direkt politisch war und als Gestalter der Politik konzipiert war und ist.

Das gab es im Christentum nie, es wurde zwar oft und gerne als Legitimation der Politik verwendet, es gibt im Christentum aber rein  gar nichts, das aus sich heraus den Anspruch erhebt, politisch zu sein.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Am 18.2.2020 um 08:27 schrieb Werner001:

Mein Reich ist nicht von dieser Welt

Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gott gehört

 

Im Christentum geht es um die Beziehung des Einzelnen zu Gott.

Dass das indirekt, weil viele Einzelne die Gesellschaft bilden, auch politische Auswirkungen hat, ist klar, aber auch die Erfindung der Dampfmaschine hat indirekt politische Auswirkungen gehabt, und trotzdem war es eine rein technische und keine politische Erfindung.

 

Besonders deutlich wird das, wenn man es mit dem Islam vergleicht, der sehr direkt von Anfang an jede Menge politische Konzepte enthält. Der, angefangen bei Mohammed selbst, direkt politisch war und als Gestalter der Politik konzipiert war und ist.

Das gab es im Christentum nie, es wurde zwar oft und gerne als Legitimation der Politik verwendet, es gibt im Christentum aber rein  gar nichts, das aus sich heraus den Anspruch erhebt, politisch zu sein.

 

Werner

seit wann sind päpste und bischöfe und konzile keine gestalter der politik? christentum aus sich heraus ist eine sehr seltene persönliche einstellung. viele theologische abhandlungen gehen über das spirituelle hinaus,

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Ìch habe den Eindruck, dass wir hier zunächst einmal klären müssten, was wir unter "politisch" verstehen, ehe wir die Frage beantworten können, ob das Christentum wesentlich politisch ist.

Man kann nun zwar mit den Bibelzitaten "Gebt dem Kaiser..." oder "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" u.ä. um die Ecke kommen, man könnte dann aber auch darüber nachdenken, was es denn heißen soll, wenn das Reicht Gottes schon im Hier und Jetzt angebrochen ist und von Christen wohl weiter vervollkommnet werden soll....

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Am 18.2.2020 um 08:27 schrieb Werner001:

Das gab es im Christentum nie, es wurde zwar oft und gerne als Legitimation der Politik verwendet, es gibt im Christentum aber rein  gar nichts, das aus sich heraus den Anspruch erhebt, politisch zu sein.

Wobei das Christentum nicht anarchisch im eigentlichen Sinne ist. Es geht immer von einer weltlichen Gewalt aus, mit der man sich arrangieren muss.

 

Allerdings - und das halte ich mittlerweile für einen Geburtsfehler unserer heiligen Religion - ist das Christentum darauf angelegt den Einzelnen zu erlösen, bzw. vom Individuum internalisiert zu werden und nicht - wie jede andere originäre Religion (inkl. des Judentums) daraufhin geordnet das Individuum mit den Göttern, der Gesellschaft und der Welt in Einklang zu bringen. Da ist der Islam als überformter Abklatsch christlicher Grundlagen in seiner Archaik sehr viel näher dran.

 

In einer idealen christlichen Welt wären staatliche Strukturen hinfällig, weil alle "auf dem Weg sind" und dabei das gleiche Ziel haben. Jeder sorgt für jeden und so ist allen geholfen. Allerdings erinnert mich das sehr an Marx und Engels...

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Long John Silver
vor 14 Minuten schrieb Die Angelika:

Ìch habe den Eindruck, dass wir hier zunächst einmal klären müssten, was wir unter "politisch" verstehen, ehe wir die Frage beantworten können, ob das Christentum wesentlich politisch ist.

Man kann nun zwar mit den Bibelzitaten "Gebt dem Kaiser..." oder "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" u.ä. um die Ecke kommen, man könnte dann aber auch darüber nachdenken, was es denn heißen soll, wenn das Reicht Gottes schon im Hier und Jetzt angebrochen ist und von Christen wohl weiter vervollkommnet werden soll....

 

Fuer mich persoenlich kann ich sagen, dass ich es als Zumutung empfinden wuerde und sogar uebergriffigkeit, wenn mir (z.B. durch die Gemeinde, den Pfarrer oder andere Christen oder einen allgemeinen Anspruch angedient wurde, ich solle das Evangelium politisch "auslegen". Das waere die schnellste Methode, mich von ihnen zurueck zu ziehen. 

 

Deshalb finde ich Subashis Frage interessant. 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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vor 1 Minute schrieb Flo77:

[...] - wie jede andere originäre Religion (inkl. des Judentums) [...]

 

Das interessiert mich dann ja nun doch: Was verstehst du unter einer "originären Religion"? Ich kenne (hierin Jan Assmann folgend) die Unterscheidung zwischen "primären" und "sekundären" Religionen, die ersten traditionell, meistens im Stammeszusammenhang entstanden, die zweiten als "Offenbarungsreligionen" bewußt gegründet, wobei das Judentum eine Zwischenstellung einnimmt, eine Stammesreligion, die zu einer Offenbarungsreligion geworden ist, ohne den Stammeszusammenhang wirklich zu verlassen. Aber eine "originäre" Religion, darunter finde ich nichts.

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vor 4 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Das interessiert mich dann ja nun doch: Was verstehst du unter einer "originären Religion"? Ich kenne (hierin Jan Assmann folgend) die Unterscheidung zwischen "primären" und "sekundären" Religionen, die ersten traditionell, meistens im Stammeszusammenhang entstanden, die zweiten als "Offenbarungsreligionen" bewußt gegründet, wobei das Judentum eine Zwischenstellung einnimmt, eine Stammesreligion, die zu einer Offenbarungsreligion geworden ist, ohne den Stammeszusammenhang wirklich zu verlassen. Aber eine "originäre" Religion, darunter finde ich nichts.

Ich hatte auch Assmann im Kopf und meinte "primäre" bzw. "Versöhnungsreligionen".

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vor 7 Minuten schrieb Flo77:

Ich hatte auch Assmann im Kopf und meinte "primäre" bzw. "Versöhnungsreligionen".

 

Nun ist das Christentum aber eindeutig eine sekundäre, und damit das genauer Gegenteil einer "Versöhnungsreligion", beruht sie doch auf der (auch hier folge ich Assmann) "Mosaischen Unterscheidung" in die eine "richtige" Religion (die eigene), und die viele "falschen".

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Long John Silver
vor 22 Minuten schrieb Die Angelika:

und was verstehst du denn jetzt unter "politisch"?

 

Alles was zu gesellschaftlichen Prozessen von Entscheidungen fuehrt, inklusive die zugrunde liegenden Doktrine und Ideologien, Parteien, Stroemungen, Richtungen, -ismen, die Anspruch erheben (in einem demokratischen Staat) auf bestimmten vorgeschriebenen Wegen mit zu gestalten bzw,. die Dinge in eine ihnen passend erscheinenden Richtung zu lenken (durch Mandate, durch Wahlen etc.)

 

Es gibt sicher, andere, auch besser formuliertere oder auch engere oder weitere Definitionen, aber du hattest noch meiner gefragt. 

 

Will sagen: ich will von der Kanzel nicht belabert werden mit politischen Fragen oder Statements oder meinen Glauben damit verknuepfen sollen, wen ich zB waehle oder welche gesellschaftlich relevanten Themen ich damit beantwortet sollte oder nicht oder wie und warum und wieso. 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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Die einzigen ganz klar politischen Botschaften in der heiligen Schrift finde ich in 1. Timotheus 2, 1-2, wo Christen dazu aufgefordert werden, dafür zu beten, dass die Regierung ihnen ein ruhiges und stilles Leben in Gottseligkeit und Ehrbarkeit ermöglichen solle und in Römer 12, wo Christen aufgefordert werden, bestehende Obrigkeiten anzuerkennen. 

 

Alle Diskutanten hier leben entweder in den USA, in Deutschland oder Österreich. Für uns besteht keine Notwendigkeit, die Botschaft des Evangeliums besonders politisch auszulegen, da die Regierung niemanden unterdrückt, der danach strebt, ein ehrbares christliches Leben zu führen. Wir können uns zwar darüber streiten, ob der Lebensschutz verbessert werden sollte, ob Arme und Notleidende besser unterstützt werden sollten, ob den Menschen mehr Eigenverantwortung zugetraut werden sollte. Aber da wird der eine das Evangelium so auslegen und der andere anders. 

 

Für Menschen, die ihren Glauben nicht frei leben dürfen oder nicht ehrbar leben dürfen, hat das Evangelium schon auch eine sehr politische Dimension. 

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Dietrich Bonhoeffer zum Beispiel predigte sehr politisch und sagte zum Unrechtsstaat: "Es genügt nicht, die Opfer zu verbinden. Man muss dem Rad selbst in die Speichen fallen." 

 

So sehr ich Dietrich Bonhoeffer und seine Spiritualität und seinen Mut schätze, wenn man diese Botschaft auf alle Zeiten und Gesellschaften übertragen würde, würde das jede Gesellschaft zerstören, wenn jeder der Meinung wäre, über den Rechtsstand einer Gesellschaft urteilen zu dürfen. Ich habe Mal ein Interview mit einem evangelikalen Christen gesehen, der in den USA in einer Todeszelle saß und auf seine Hinrichtung wartete, weil er einen Abtreibungsarzt erschossen hatte. Dieser Mann war völlig im Frieden mit sich selbst, sah sich als Märtyrer für eine gute Sache und berief sich unter anderem auf Dietrich Bonhoeffer.

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Wofür Bonhoeffer aber nichts kann.

 

Gegen Wahlaifrufe etc hätte ich auch etwas einzuwenden.

Aber ich denke schon, dass ich als Christ zu gesellschaftlichem Engagement aufgerufen bin.

Und dass die christlichen Kirchen sich zu gesellschaftlichen Belangen und Vorgängen äussern dürfen.

 

bearbeitet von mn1217
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vor 31 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Nun ist das Christentum aber eindeutig eine sekundäre, und damit das genauer Gegenteil einer "Versöhnungsreligion", beruht sie doch auf der (auch hier folge ich Assmann) "Mosaischen Unterscheidung" in die eine "richtige" Religion (die eigene), und die viele "falschen".

politischer kann man nicht sein. die sodomiter wurden nicht geistlich versöhnt, sondern physisch verbrannt.

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vor 26 Minuten schrieb duesi:

....Für uns besteht keine Notwendigkeit, die Botschaft des Evangeliums besonders politisch auszulegen, da die Regierung niemanden unterdrückt, der danach strebt, ein ehrbares christliches Leben zu führen. .....

reine politik mit christlichem lendenschurz.

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vor 1 Stunde schrieb Long John Silver:

Alles was zu gesellschaftlichen Prozessen von Entscheidungen fuehrt, inklusive die zugrunde liegenden Doktrine und Ideologien, Parteien, Stroemungen, Richtungen, -ismen, die Anspruch erheben (in einem demokratischen Staat) auf bestimmten vorgeschriebenen Wegen mit zu gestalten bzw,. die Dinge in eine ihnen passend erscheinenden Richtung zu lenken (durch Mandate, durch Wahlen etc.)

 

danke. Nun, wenn alles, was zu gesellschaftlichen Prozessen von Entscheidungen führt, politisch ist, dann ist aber doch jeder Mensch politisch und damit eben auch der religöse Mensch.

 

Zitat

Will sagen: ich will von der Kanzel nicht belabert werden mit politischen Fragen oder Statements oder meinen Glauben damit verknuepfen sollen, wen ich zB waehle oder welche gesellschaftlich relevanten Themen ich damit beantwortet sollte oder nicht oder wie und warum und wieso.  

 

das scheint mir der springende Punkt zu sein. Ich vermute, dass viele (auch gläubige) Menschen Religion/Glauben und Politik klar voneinander getrennt wissen wollen, weil sie letztlich befürchten, dass von oben herab verpflichtend festgelegt werden könnte, wie sich Gläubige politisch zu verhalten haben.

Hier sehe ich aber schon ein gewisses Spannungsfeld.

Denn einerseits gebe ich dir schon grundsätzlich recht, dass mir meine Kirche nicht vorschreiben sollte, wen ich wählen darf. Andererseits erwarte ich schon von den führenden Persönlichkeiten meiner Religionsgemeinschaft, dass sie sich politisch positionieren. Man kann nämlich mMn nicht Kirche einerseits vorwerfen, in der Vergangenheit politisch versagt zu haben, weil sie sich einer klaren politischen Positionierung enthielt oder irgendwie taktierte, andererseits aber fordern, dass Religion nichts mit Politik zu tun haben dürfe.

bearbeitet von Die Angelika
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