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Parusie - erwarten wir die?


Shubashi

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Ich möchte mich gegenwärtig von den eher nichtreligiösen Diskussionen inspirieren lassen, sie an möglicherweise dahinter stehende  christliche Fragestellungen anzuschließen.

Ich erhoffe mir davon, dass beiden Fraktionen -Gläubigen wie Nichtgläubigen- die Themen gerecht werden, zum anderen erhoffe ich mir einen "christlicheren" Umgangston:

- Nicht unsinnig andere "verteufeln"

- Das Gemeinsame suchen, ohne aber die Unterschiede zuzukleistern

- Mit den Unterschieden zu diskutieren, ohne unsinnig zu polarisieren.

 

Zum anderen möchte ich gerne erforschen, inwieweit unsere Sicht auf das Christentum überhaupt in ganz anderen Fragen in unserer Weltsicht bestimmt.

 

Konkret möchte ich hiermit die Frage nach der "Parusie" stellen: wir leben aktuell in Zeiten, in denen weite Teile der Medien und Öffentlichkeit wieder den "Weltuntergang" beschwören. Nicht nur in Bezug auf die ganze physische Welt ("Klimakatastrophe"), sondern auch politisch ("Weimar", Ende der EU, Ende der multilateralen Weltordnung). 

 

Was tut das mit uns? Werden wir extremistisch-chiliastisch? (z.B. Streben nach unbedingter Werkgerechtigkeit, um im kommenden Gericht zu bestehen) Kümmern wir uns überhaupt noch um die weltliche Zukunft, da die Welt eh zum "Teufel geht"? Halten wir es eh für Quatsch, die nächsten paar hundert Jahre wird es schon noch gutgehen?

 

Für mich selbst ist die Parusie schon eine "Realität", wenn auch eine mystische: unser Tod wird der Übergang in ein anderes "Dabei sein" bedeuten, selbst der Kosmos noch Milliarden Jahre dafür benötigen sollte. Wir werden verwandelt werden, selbst wenn es alle unsere Vorstellungen, Erwartungen und Befürchtungen übersteigt.

Von daher ist es für mich "realistisch" auf die Parusie hinzuleben.

Wie seht Ihr das?

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Ich war einige Zeit bei Bibelchristen, und die waren gänzlich davon überzeugt, dass sie in der Endzeit leben. Ich wusste da sofort, dass sie sich irren, so wie die ersten Christen.

Aber dennoch ist es sinnvoll, auf die Parusie hinzuleben.

So wie ich es sehe, ist das Ziel erst erreicht, wenn alle Menschen zum Ziel gelangen. Wie es aber aus den Politthreads ersichtlich ist, dauert das wahrscheinlich ewig. Da ist es oft ganz erleichternd, sich auf das Christliche zurückzuziehen.

Oder wie Jesus gesagt hat: Kriege (und Probleme) habt ihr immer, aber mich nur noch für kurze Zeit.

Wenn man durch Religion Kraft getankt hat, kann man sich ja wieder in das weltweite Getümmel stürzen.

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Du hast einen interessanten Gedanken aufgeworfen. Ich meine jedoch, wenn du über den Tod sprichst, dass du den eschatologischen Gedanken der Parusie mit dem persönlichen Schicksal nach dem Tod vermengst. Bei der Parusie geht es ja weniger um die Frage, was mit mir persönlich  nach dem Tod wird, sondern wohin diese Welt geht. 

 

Im Glaubensbekenntnis hat sich die Parusieerwartung niedergeschlagen: "der kommen wird zu richten die Lebenden und die Toten".

 

Wenn ich mit liberal evangelischen Kreisen diskutiere, wird der Parusiegedanke meistens abgelehnt. Begründung ist, dass Jesus eine Naherwartung verkündet habe und sich damit offensichtlich geirrt hätte. 

 

Irenäus von Lyon hat einen Milleniarismus verkündet, der heute noch im evangelikalen Lager sehr populär ist. Das geht bis in politische Entscheidungen hinein. Weil nach diesen Vorstellungen Israel eine besondere Bedeutung für die Wiederkunft Christi haben wird und Russland (Gog aus Magog, Meschech und Tubal) als die Macht angesehen wird, die sich militärisch gegen Israel versammeln wird und in der Schlacht von Armageddon besiegt wird, will man für Israel und gegen Russland auf der richtigen Seite stehen.

 

In der katholischen Kirche und im Calvinismus hat sich der Amilleniarismus durchgesetzt, ist aber nie dogmatisiert worden, so dass hier unterschiedliche Vorstellungen vorhanden sind.

 

Persönlich sehe ich in der Botschaft der Parusie eine befreiende und eine herausfordernde Botschaft. Einmal dass es einen Gott gibt, der eines Tages alle Dinge zurecht bringen wird. Das befreit mich von der Last, alle Probleme der Welt auf meinen Schultern tragen zu müssen. Es nimmt mich aber auch in die Pflicht, das beste aus meinem Leben zu machen, damit mein Werk eines Tages vor Gott bestehen kann.

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Ich muss zugeben, ich bin da sehr "trocken" (man könnte es auch "pragmatisch nennen). Weder die Klimaproblematik noch die Weltpolitik lassen mich darauf schließen, daß die Parusie eintreten wird. Ich halte auch nichts davon irgendwelche Katastrophenszenarien zu beschwören über Situationen mit denen wir - vielleicht - konfrontiert sein werden, die wir aus eigener Kraft aber nicht abwenden können. Der Niedergang unserer Demokratie wäre dagegen abwendbar, aber das ist ein anderes Thema. Von daher beeinflusst die Hoffnung auf die Wiederkehr Christi mein Leben im Bezug auf die Unausweichlichkeiten kaum.

 

Ich bin allerdings auch von Gott im Moment derart desillusioniert, daß ich weder seine baldige Wiederkunft noch den gnädigen Einsatz der Vorsehung erwarte. Und Corona als göttliches Zeichen zu bewerten erscheint mir dann doch zu absurd.

 

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vor 22 Minuten schrieb Flo77:

Ich muss zugeben, ich bin da sehr "trocken" (man könnte es auch "pragmatisch nennen). Weder die Klimaproblematik noch die Weltpolitik lassen mich darauf schließen, daß die Parusie eintreten wird. Ich halte auch nichts davon irgendwelche Katastrophenszenarien zu beschwören über Situationen mit denen wir - vielleicht - konfrontiert sein werden, die wir aus eigener Kraft aber nicht abwenden können. Der Niedergang unserer Demokratie wäre dagegen abwendbar, aber das ist ein anderes Thema. Von daher beeinflusst die Hoffnung auf die Wiederkehr Christi mein Leben im Bezug auf die Unausweichlichkeiten kaum.

 

Ich bin allerdings auch von Gott im Moment derart desillusioniert, daß ich weder seine baldige Wiederkunft noch den gnädigen Einsatz der Vorsehung erwarte. Und Corona als göttliches Zeichen zu bewerten erscheint mir dann doch zu absurd.

 

 

Einerseits teile ich nicht den Glauben an eine baldige Parusie, andererseits sehe ich sie schon im Lichte der Evolution, wie Theilhard de Chardin: egal, was die Menschheit anrichtet, es geht weiter. Ich fände es sehr bedauerlich, wenn wir mit unserer zerstörerischen Art fortführen, aber die Kraft der Schöpfung ist bereits im Wasser wie im Stein eingeprägt,

Die Parusie ist für daher für mie kein menschliches, sondern ein kosmisches Ereignis, dass ich nicht innerhalb meiner "biologischen" Lebenszeit sehe. 

Auch nicht innerhalb meines "psychologischen" Bewusstseins, dass ich also so hinfällig und statistisch ansehe, wie wir schwachen Menschen nun einmal sind.

"Parusie" wird "hinter" unserem desillusionierten Bewusstsein stattfinden, von daher kein Grund zur Sorge.

bearbeitet von Shubashi
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Long John Silver
vor 44 Minuten schrieb Einsteinchen:

Ich war einige Zeit bei Bibelchristen, und die waren gänzlich davon überzeugt, dass sie in der Endzeit leben. Ich wusste da sofort, dass sie sich irren, so wie die ersten Christen.

Aber dennoch ist es sinnvoll, auf die Parusie hinzuleben.

So wie ich es sehe, ist das Ziel erst erreicht, wenn alle Menschen zum Ziel gelangen. Wie es aber aus den Politthreads ersichtlich ist, dauert das wahrscheinlich ewig. Da ist es oft ganz erleichternd, sich auf das Christliche zurückzuziehen.

Oder wie Jesus gesagt hat: Kriege (und Probleme) habt ihr immer, aber mich nur noch für kurze Zeit.

Wenn man durch Religion Kraft getankt hat, kann man sich ja wieder in das weltweite Getümmel stürzen.

 

Ich lebe vor allem darauf hin, dass sich mein Bandscheibenvorfall bessert und ich alle anderen Probleme gut gebacken kriege, die sich fuer die naechsten Monate auf meinem Weg angehaeuft haben.

 

"Die Ziele" der Menschheit, was immer darunter zu verstehen sein mag jetzt, politisch, spirituell, sind nicht in meinem Fokus.  Ich befehle die Welt in Gottes Haende, damit hat es sich.

bearbeitet von Long John Silver
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Es ist relativ einfach: 100 Jahre nach meinem Tod sind nicht nur ich und meine derzeit lebenden Angehörigen tot, sondern auch schon einige nach meinem Tod geborenen Angehörigen. Die Zeit, in der ich gewirkt habe, ist vorbei, ein Großteil der Probleme, an deren Lösung ich beteiligt war, sind samt meiner Arbeit nur noch von historischem und vielleicht archivarischem Interesse. Vielleicht wird irgend etwas auch noch in 100 Jahren mit meinem Namen verbunden sein, aber vermutlich nicht viel davon. Und möglicherweise nichts Gutes. Nicht alles, was von einem übrigbleibt, muss gut sein. Vielleicht werde ich doch noch zu einem ekligen Massenmörder, der Teenies abschlachtet, weil ich mir Jason Vorhees zum Vorbild genommen haben könnte, was ich heute noch nicht weiß.

 

In 4,5 Milliarden Jahren geht die Sonne aus. Dann ist es allemal Sense mit der Menschheit.

 

Darüber hinaus hat sich gemäß der Überlieferung bereits Jesus mit der Parusie getäuscht. Da muss ich mich damit nicht auch noch beschäftigen.

 

Oder - einfach ausgedrückt: Nein. Ich lebe nicht endzeitbezogen im Sinne von christlichen Parusievorstellungen. Und gegen Kalkulationen des Weltuntergangstermins habe ich etwas.

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vor einer Stunde schrieb Flo77:

Und andererseits?

 

Andererseits war ich mit dem Finger abgerutscht und hatte einen unfertigen Beitrag abgeschickt.

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Ich erwarte die Parusie. Das zweite Kommen Christi ist ein zentraler Glaubenssatz der Kirche. Mit dem Erscheinen Christi zum Gericht endet diese uns bekannte Welt (Weltuntergang), verbunden mit der Hoffnung auf eine Neuschöpfung (Neuer Himmel, neue Erde).

 

Gerade weil ich glaube, dass das Weltende mit der Parusie Christi verbunden ist, lassen mich aktuelle "Katastrophen" und Panickmache kalt. Man hört ja oft: Wir Menschen machen unsere Welt kaputt. Vor allem im Hinblick auf das Klima. Da überschätzt man wohl den Einfluss des Menschen auf Welt und Geschichte. Ich sehe in den Problemen, die es zweifellos weltweit gibt, keine Vorboten der Endzeit, sondern die Folgen mehr oder weniger kluger oder unkluger Entscheidungen von Menschen.

 

Wir leben seit 2000 Jahren in der Endzeit - und nicht erst seit Greta Thunberg.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 40 Minuten schrieb Studiosus:

Mit dem Erscheinen Christi zum Gericht endet diese uns bekannte Welt (Weltuntergang), verbunden mit der Hoffnung auf eine Neuschöpfung (Neuer Himmel, neue Erde).

 

Wieso? War die erste nur zum Üben? :D

 

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vor 53 Minuten schrieb Studiosus:

Wir leben seit 2000 Jahren in der Endzeit

 

Natürlich, wobei die Erde seit dem Urknall in der Endzeit existiert.

Ich ganz persönlich erst seit 1962.

 

Jede Geburt impliziert, dass man irgendwann stirbt. Insofern ist jede Geburt tödlich. Und dass die Welt untergehen wird, ist eine Option, seit die Welt existiert.

 

Auch wenn ich der Auffassung bin, dass die Menschheit nicht den Weltuntergang auslösen kann, egal, wie gut sie sich anstrengt, das zu tun, bin ich dennoch der Auffassung, dass die Menschheit sich selbst das Leben auf der Erde ziemlich erschweren, vielleicht sogar unmöglich machen kann. Ich sehe Umweltschutz auch eher aus diesem Blickwinkel.

 

Nur hat das nicht viel mit Glaube oder Theologie zu tun.

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Hallo Shubashi,

 

erstmal Danke für diese Threaderöffnung. Das ist für mich ein wirklich interessantes Thema.

Ich denke, dass es falsch ist, die Wiederkunft Christi zum Endgericht herausgelöst aus dem Gesamtkontext christlicher Verheißung zu sehen.

Ich glaube nicht, dass Kriege, Natur- und andere Katastrophen göttliche Zeichen einer herannahenden Wiederkunft Christi sind. Ganz im Gegenteil halte ich all diese Dinge für ein Fernsein Gottes. Wer glaubt, dass das göttliche Zeichen einer herannahenden Wiederkunft Christi seien, glaubt ja letztendlich, dass der Herrgott all das mit einem, wenn auch apokalyptischen Eingreifen, beenden und richten wird. Das soll dann das göttliche Gericht sein.

Ich kann göttliches Gericht nicht mehr so verstehen, weil ich glaube, dass man sich mit einem solchen Gottesverständnis letztlich als gläubiger Christ pseudofromm aus der Verantwortung stiehlt. Gott wird nach meinem Glauben weder ohne unser Zutun für ein friedliches Miteinander sorgen noch die Schöpfung bewahren. Er hat uns beauftragt hier mitzutun. Wenn wir Christen das nicht oder nur unzureichend tun, wird, so glaube ich, es auch zu keinem Endgericht kommen, in dem Gott alles richtig/ im Sinne von "in Ordnung bringen". Vielmehr wird dann eben katastrophalerweise alles bleiben wie es ist oder sogar noch ohne Ende schlimmer werden.

Ich sehe in diesem Zusammenhang auch den theologischen Gedanken vom Schon-angebrochen-Sein" und "noch nicht vollkommenen" Reich Gottes. Das heißt für mich, dass Gott schon da ist, nämlich in uns Menschen so wie er in Jesus Christus Mensch geworden ist. Gott hat sich in Jesus Christus entäußert. So verstehe ich auch Nachfolge. Bedaeurlicherweise versagen wir aber mehr oder weniger in dieser Nachfolge.

Was bedeutet es aber, wenn wir davon reden, dass Gott sich in Jesus Christus entäußert habe? Dieser Jesus Christus wurde gekreuzigt und schien ohnmächtig. Seine Macht wurde als eine ganz andere, eben nicht weltliche Macht durch die Auferstehung sichtbar. Für die Welt bedeutet diese Entäußerung meiner Meinung nach, dass wir Christen an uns arbeiten müssen, um immer glaubwürdiger, wirklicher, ja wirksamer zu werden. Mit Selbsterlösung (um diesem Vorwurf von vornherein zu begegnen) hat das reichlich wenig zu tun. Denn gleichzeitig sind wir Christen angewiesen auf unsere Gottesbeziehung.

 

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vor 4 Stunden schrieb duesi:

Persönlich sehe ich in der Botschaft der Parusie eine befreiende und eine herausfordernde Botschaft. Einmal dass es einen Gott gibt, der eines Tages alle Dinge zurecht bringen wird. Das befreit mich von der Last, alle Probleme der Welt auf meinen Schultern tragen zu müssen. Es nimmt mich aber auch in die Pflicht, das beste aus meinem Leben zu machen, damit mein Werk eines Tages vor Gott bestehen kann.

 

hmmm....wie meinst du das mit diesem "alle Dinge zurecht bringen"?

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vor einer Stunde schrieb Marcellinus:
Zitat

Mit dem Erscheinen Christi zum Gericht endet diese uns bekannte Welt (Weltuntergang), verbunden mit der Hoffnung auf eine Neuschöpfung (Neuer Himmel, neue Erde).

 

Wieso? War die erste nur zum Üben?

 

Bei der ersten hat Gott vermutlich den Fehler gemacht, den Menschen mit in seine Schöpfung einzubeziehen...;-)

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vor 10 Minuten schrieb Die Angelika:

 

hmmm....wie meinst du das mit diesem "alle Dinge zurecht bringen"?

Es drückt etwas aus, was sich in der heiligen Schrift in kraftvollen Bildern wiederfindet:

"ein neuer Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt"

"Wo jedes Knie sich beugt und jede Zunge bekennt, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes des Vaters"

"Und siehe, es war alles sehr gut".

 

Das, was in der ersten Schöpfungserzählung in der Vergangenheitsform steht, interpretiere ich als eine Zukunftserwartung. Der sechste Schöpfungstag ist quasi noch nicht zu Ende. Die Schöpfung ist weiter im Prozess der Erschaffung. Und wir dürfen als Menschen mit Gott zusammen schöpferisch an dieser Welt tätig werden. Die Parusie ist damit die Erfüllung der Schöpfungserzählung, in der alle Menschen erkennen werden, dass "alles sehr gut war" und letztendlich Gott dafür die Ehre geben werden. Dann beginnt der siebte Schöpfungstag, die Sabbatruhe, die Gott seinem Volk verheißen hat.

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vor 2 Minuten schrieb duesi:

Die Parusie ist damit die Erfüllung der Schöpfungserzählung, in der alle Menschen erkennen werden, dass "alles sehr gut war" und letztendlich Gott dafür die Ehre geben werden. Dann beginnt der siebte Schöpfungstag, die Sabbatruhe, die Gott seinem Volk verheißen hat.

 

Da fehlt mir gerade die Vorstellungskraft oder ich verstehe dich noch immer nicht.

Wie sollen alle Menschen erkennen, dass alles sehr gut war?

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vor 8 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Da fehlt mir gerade die Vorstellungskraft oder ich verstehe dich noch immer nicht.

Wie sollen alle Menschen erkennen, dass alles sehr gut war?

Das fällt mir gerade auch schwer, mir vorzustellen. Aber ich glaube daran, dass, wie Paulus es ausdrückt, die Leiden dieser Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der zukünftigen Herrlichkeit. Ich vermute, dass es für alle Menschen derart beeindruckend sein wird, wie groß diese Weisheit Gottes ist und wie groß diese zukünftige Herrlichkeit sein wird, dass alle mit offenem Mund zuletzt Gott die Ehre geben werden. Es gibt eine Schriftstelle, in der das mit den Geburtswehen einer schwangeren Frau verglichen wird. Das Wunder des neuen Lebens ist für viele Mütter derart beeindruckend, dass die Schmerzen der Geburt im Vergleich dazu nicht ins Gewicht fallen.

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vor 2 Minuten schrieb duesi:

Das Wunder des neuen Lebens ist für viele Mütter derart beeindruckend, dass die Schmerzen der Geburt im Vergleich dazu nicht ins Gewicht fallen. 

 

Äh - dann scheine ich eher viele der wenigen Mütter (oder so) zu kennen. Also im RL.

 

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vor 4 Minuten schrieb duesi:

Das fällt mir gerade auch schwer, mir vorzustellen. Aber ich glaube daran, dass, wie Paulus es ausdrückt, die Leiden dieser Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der zukünftigen Herrlichkeit. Ich vermute, dass es für alle Menschen derart beeindruckend sein wird, wie groß diese Weisheit Gottes ist und wie groß diese zukünftige Herrlichkeit sein wird, dass alle mit offenem Mund zuletzt Gott die Ehre geben werden. Es gibt eine Schriftstelle, in der das mit den Geburtswehen einer schwangeren Frau verglichen wird. Das Wunder des neuen Lebens ist für viele Mütter derart beeindruckend, dass die Schmerzen der Geburt im Vergleich dazu nicht ins Gewicht fallen. 

 

Möglich, dass die Schöpfung durch Gott nun wirklich über eine Million Jahre (oder so ähnlich) dauert.

Aber auch möglich, dass das Bild der Sieben-Tages-Schöpfung etwas ganz anderes ausdrückt, mit all seinen Bildern. Immerhin ist es ja spät entwickelt worden, in intergalaktischen Zeiträumen gedacht ist ja seither - auf die Gesamtgeschichte der Menschheit bezogen - nicht so viel passiert.

Und wenn wir Glück/Pech/was auch immer haben, dann dauert sie noch weiter, bis die Sonne ausgeht.

 

Das ist mir zu vage. Damit kann ich nichts anfangen.

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vor 11 Minuten schrieb Lothar1962:

 

Das ist mir zu vage. Damit kann ich nichts anfangen.

Ich gebe zu, dass es eine recht eigenwillige Interpretation einer Bibelstelle ist, die als Zeitzeugnis sicher einen ganz anderen Hintergrund hat. Aber wenn wir uns schon darauf einlassen, das Thema "Parusie" zu besprechen, können wir ja davon auch gar nicht anders als in Bildern sprechen. Auch wenn meine Interpretation vermutlich mehr falsches als richtiges enthält, ist sie von dem Bemühen getragen, sich von den biblischen und kirchlichen Bildern, die es zur Parusie gibt, anrühren und ansprechen zu lassen, im festen Glauben, dass der Windhauch des Geistes Gottes durch die Begegnung mit dem Zeugnis der Schrift und dem Zeugnis der Kirche auch in meinem Leben fruchtbar werden kann.

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vor einer Stunde schrieb duesi:

Es drückt etwas aus, was sich in der heiligen Schrift in kraftvollen Bildern wiederfindet:

"ein neuer Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt"

"Wo jedes Knie sich beugt und jede Zunge bekennt, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes des Vaters"

"Und siehe, es war alles sehr gut".

 

also ich habe nachgefragt, weil mich das an die Allaussöhnungstheologie erinnert hat, mit der ich mich eine Zeitlang intensiv beschäftigt hatte. Der Allaussöhnungsgedanke ist mir persönlich zwar grundsätzlich sehr sympathisch, das Zurechtbringen, auf das alles sehr gut sei, allerdings sehe ich in der Fixierung auf diesen Gedanken die Gefahr, dass man darüber die Eigenverantwortung vergisst. Ich bin da persönlich gerade etwas im Umbruch. Wo beginnt Selbsterlösungsdenken? Wo endet vollkommenes Vertrauen in und auf Gott und wird zu frommbehaglicher Untätigkeit? Das ist für mich derzeit ein Spannungsfeld, das ich noch nicht so recht bearbeiet habe.

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vor 51 Minuten schrieb duesi:
vor einer Stunde schrieb Die Angelika:

 

Da fehlt mir gerade die Vorstellungskraft oder ich verstehe dich noch immer nicht.

Wie sollen alle Menschen erkennen, dass alles sehr gut war?

Das fällt mir gerade auch schwer, mir vorzustellen. Aber ich glaube daran, dass, wie Paulus es ausdrückt, die Leiden dieser Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der zukünftigen Herrlichkeit. Ich vermute, dass es für alle Menschen derart beeindruckend sein wird, wie groß diese Weisheit Gottes ist und wie groß diese zukünftige Herrlichkeit sein wird, dass alle mit offenem Mund zuletzt Gott die Ehre geben werden. Es gibt eine Schriftstelle, in der das mit den Geburtswehen einer schwangeren Frau verglichen wird. Das Wunder des neuen Lebens ist für viele Mütter derart beeindruckend, dass die Schmerzen der Geburt im Vergleich dazu nicht ins Gewicht fallen.

 

Mir ging es bei meiner Nachfrage um Anderes. Es WAR alles gut? Das kann ich mir nicht vorstellen, dass ich überhaupt zu dieser Erkenntnis kommen will.

Ich finde, das verniedlicht real existierendes Leiden auf der Welt. Ich will nicht zu der Erkenntis kommen, dass selbst der Hunger in Afrika oder auch das Leiden in den Flüchtlingslagern gegenüber der zukünftigen Herrlichkeit nicht ins Gewicht fallen. Wenn jemanden in einer solchen Leidenssituation solch ein Denken tröstet, dann ist das für mich ok. Aber ich in meiner komfortablen Situation mit meinen Minimalleiden weigere mich, so zu denken.

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vor 1 Minute schrieb Die Angelika:

 

also ich habe nachgefragt, weil mich das an die Allaussöhnungstheologie erinnert hat, mit der ich mich eine Zeitlang intensiv beschäftigt hatte. Der Allaussöhnungsgedanke ist mir persönlich zwar grundsätzlich sehr sympathisch, das Zurechtbringen, auf das alles sehr gut sei, allerdings sehe ich in der Fixierung auf diesen Gedanken die Gefahr, dass man darüber die Eigenverantwortung vergisst. Ich bin da persönlich gerade etwas im Umbruch. Wo beginnt Selbsterlösungsdenken? Wo endet vollkommenes Vertrauen in und auf Gott und wird zu frommbehaglicher Untätigkeit? Das ist für mich derzeit ein Spannungsfeld, das ich noch nicht so recht bearbeiet habe.

Achso, ok. Ich habe eine Zeitlang die Allversöhnungslehre ebenfalls als sehr sympathisch empfunden. Ich bin davon inzwischen etwas wieder abgekehrt. Unter anderem, weil sie auch von der Kirche verworfen wurde. Vielleicht finden sich in dem Begriff "Zurechtbringen" auch tatsächlich Elemente solcher Überlegungen wieder. Genau dieses Spannungsfeld, das du beschreibst, beschäftigt mich auch derzeit. 😊In vielen Gleichnissen, in denen vom "faulen und bösen Knecht" die Rede ist, wird ja gerade vor dieser "frommnehaglichen Untätigkeit" gewarnt.

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vor 56 Minuten schrieb Lothar1962:
vor 59 Minuten schrieb duesi:

Das Wunder des neuen Lebens ist für viele Mütter derart beeindruckend, dass die Schmerzen der Geburt im Vergleich dazu nicht ins Gewicht fallen. 

 

Äh - dann scheine ich eher viele der wenigen Mütter (oder so) zu kennen. Also im RL.

 

Ich schmeiß mich grad weg vor Lachen, dass ausgerechnet ein Mann sowas schreibt und dann ein Mann darauf mit Widerspruch reagiert.

 

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