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Parusie - erwarten wir die?


Shubashi

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In der Tat tun sich in bezug auf Neuschöpfung (neuer Himmel, neue Erde) einige theologische Kautelen auf. Man sollte das nicht so verstehen, dass Gott quasi alles auf Null zurückdreht und alle - man verzeihe mir die untheologische Sprache - in Friede, Freude, Eierkuchen in einer quasi-Kommune leben.

 

Die neue Schöpfung, das geht meines Erachtens unzweifelhaft aus der Schrift und der Lehre der Kirche hervor, ist das Geschenk, der Erbteil für die Erlösten. Die Verdammten haben hieran keinen Anteil. Die Hölle und ihre Strafen sind ewig (das ist eine der wenigen Lehren betreffend die Eschatologie, die in höchstem Verbindlichkeitsrang stehen) und sie wird, so muss man annehmen, den jüngsten Tag und die Neuschöpfung überdauern. 

 

Des Weiteren ist das Reden von der Neuschöpfung im Hinblick auf die Apokatastase immer irrtumsanfällig, da eine origenistische Häresie. Besser ist hier in Anschluß an Paulus, prominent bei Bonaventura, von recapitulatio/Anakephalaiosis zu sprechen.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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Long John Silver
vor 5 Stunden schrieb Shubashi:

 

Einerseits teile ich nicht den Glauben an eine baldige Parusie, andererseits sehe ich sie schon im Lichte der Evolution, wie Theilhard de Chardin: egal, was die Menschheit anrichtet, es geht weiter. Ich fände es sehr bedauerlich, wenn wir mit unserer zerstörerischen Art fortführen, aber die Kraft der Schöpfung ist bereits im Wasser wie im Stein eingeprägt,

Die Parusie ist für daher für mie kein menschliches, sondern ein kosmisches Ereignis, dass ich nicht innerhalb meiner "biologischen" Lebenszeit sehe. 

Auch nicht innerhalb meines "psychologischen" Bewusstseins, dass ich also so hinfällig und statistisch ansehe, wie wir schwachen Menschen nun einmal sind.

"Parusie" wird "hinter" unserem desillusionierten Bewusstsein stattfinden, von daher kein Grund zur Sorge.

 

Das "Siehe, Ich mache alles neu" hat fuer mich auch eine grosse Bedeutung, wie ueberhaupt die Apokalypse zu meinen Lieblingstexten in der Bibel gehoert. Ich dachte aber, es ginge bei deiner Frage vor allem um unser tatsaechliches Leben hier, inwiefern solche Gedanken oder der Gedanke an die "baldige Erscheinung von Jesus" in der Welt uns beeinflussen (koennten) in unserem Dasein.

 

Ich finde uebrigens das Sprechen von unserer Spezies als "zerstoerisch" oder "was wir anrichten" als falsch,  aber das ist wieder ein anderes Thema. Wir sind Geschoepfe dieser Evolution (die nach unserem Glauben Gottes Wille ist), und wir sind ihr unterworfen, auch in unserem Wesen, unseren Moeglichkeiten und Grenzen, ich bin so kein Freund von diesem Denken, dass Menschen eine Art Zumutung fuer die Schoepfung seien oder gar aus ihr heraus gefallen oder fuer die Schoepfung. Wir sind wie wir sind und Gott hat uns so gemacht. 

 

 

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vor 9 Minuten schrieb Studiosus:

In der Tat tun sich in bezug auf Neuschöpfung (neuer Himmel, neue Erde) einige theologische Kautelen auf. Man sollte das nicht so verstehen, dass Gott quasi alles auf Null zurückdreht und alle - man verzeihe mir die untheologische Sprache - in Friede, Freude, Eierkuchen in einer quasi-Kommune leben.

 

Die neue Schöpfung, das geht meines Erachtens unzweifelhaft aus der Schrift und der Lehre der Kirche hervor, ist das Geschenk, der Erbteil für die Erlösten. Die Verdammten haben hieran keinen Anteil. Die Hölle und ihre Strafen sind ewig (das ist eine der wenigen Lehren betreffend die Eschatologie, die in höchstem Verbindlichkeitsrang stehen) und sie wird, so muss man annehmen, den jüngsten Tag und die Neuschöpfung überdauern. 

 

Des Weiteren ist das Reden von der Neuschöpfung im Hinblick auf die Apokatastase immer irrtumsanfällig, da eine origenistische Häresie. Besser ist hier in Anschluß an Paulus, prominent bei Bonaventura, von recapitulatio/Anakephalaiosis zu sprechen.

Wie würdest du aus Sicht der Lehre der Kirche meine Spekulation über Philipper 2, 10-11 einschätzen? Bei allem Respekt vor der Lehre der Kirche, dass die Verdammten keinen Teil an der Erlösung haben werden, würde ich dennoch aufgrund von Philipper 2,10-11 darauf spekulieren, dass auch die Verdammten nicht so schrecklich verdammt sind, dass sie keinen Blick mehr für die Herrlichkeit Gottes hätten. Dass ihre Strafe nicht so schrecklich sein kann, dass sie keinen Sinn mehr dafür hätten, die Größe und Weisheit Gottes letztendlich zu würdigen. Würdigen kann man nur etwas, über das man sich freut. Also spekuliere ich darauf, dass auch die Verdammten in ihrer Strafe Grund haben werden, sich ihres Gottes zu freuen.

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vor 25 Minuten schrieb duesi:

 Philipper 2,10-11 

 

Auch die Verdammten in der Hölle erkennen die Suprematie Christi an. Die Gotteserkenntnis der Verdammten und der Erlösten unterscheidet sich nicht wesentlich, beide erblicken im Rahmen des persönlichen Gerichtes Gott, werden seines Wesens, sowie wohl einschlussweise der Stellung Christi, gewahr. Die Verdammung ist ja nicht Folge mangelnder Erkenntnis, sondern Lohn der Sünde. Was den Blick (im Sinne von Schau?) auf die Herrlichkeit Gottes angeht, so kann sicher gesagt werden, dass die Verdammten diesen, die visio beatifica, nicht haben, was neben der poena sensus ihre größte Qual ausmacht (poena damni).

 

Insofern sehe ich keinen Widerspruch, wenn die Schrift sagt, auch jene unter der Erde die Herrschaft Christi bezeugen. 

 

 

Spekulation meinerseits: Selbst der Satan und die gefallenen Geister sind der Herrschaft Christi eingedenk. Als unsterbliche Geistwesen, die einst im Nahbereich Gottes gewesen, sogar mehr als der Mensch mit seiner beschränkten Wahrnehmungskraft. Ihre Strafe, die ebenfalls ewig ist, beruht ja wesentlich auf ihrer Weigerung  "das Knie zu beugen" und dem Wunsch, selbst auf diese Weise verehrt zu werden.

 

Abschließend will ich sagen, dass der Gedanke, dass selbst die Verdammten irgendwie mit-erlöst sind ein neuer-alter und menschlich sehr verständlicher Wunsch ist. Es soll doch noch irgendwie alles gut werden. Allerdings gibt es, das lese ich aus Schrift und Theologie heraus, eine Erlösung wider Willen nicht, wenn man den freien Willen ernst nimmt. Auch ist eine Entscheidung für oder gegen Gott, nach allem, was wir wissen, nach dem Tode nicht mehr möglich. Hier ist die Arena, in der sich unser ewiges Geschick entscheidet. Wie der Baum fällt, so bleibt er liegen. Die Toten können nichts mehr für sich selbst ausrichten. Für die Verdammten kann selbst die Fürsprache der Kirche nichts erreichen.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 26 Minuten schrieb Studiosus:

Für die Verdammten kann selbst die Fürsprache der Kirche nichts erreichen.. 

 

Das ist eine solche Tragik, daß mir die Worte fehlen! :D

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vor 29 Minuten schrieb Studiosus:

. Für die Verdammten kann selbst die Fürsprache der Kirche nichts erreichen.

Tja, so hart kann das Leben für Gläubige sein. Es dauert mich unsäglich.

 

 

Gram erfüllt vor sich hin dauernd...……….tribald

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Was, schon wieder Zeit für den Weltuntergang? Moment, da muss ich noch eben schnell Mehl und Toilettenpapier kaufen gehen!

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Was ich damit sagen will: Weder der Klimawandel (ich verwehre mich weiterhin gegen Panik-Begriffe wie Klimakatastrophe), noch die Korona-Pandemie und auch nicht die Migrations-Herausforderung werden den Weltuntergang einläuten... Am Wochenende wird der Balkon neu bepflanzt. 

 

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