laura Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 Gerade eben schrieb Mistah Kurtz: Ok, dem kann ich folgen. Dem würde ich nicht zustimmen. Ich muss vielleicht darauf hinweisen, dass ich genau diese Entscheidung für Angehörige vor einigen Monaten getroffen habe. Häusliche Pflege ist in Deutschland möglich, es gibt die Infrastruktur. Es gibt gute Gründe, sich dafür zu entscheiden und gute Gründe, sich dagegen zu entscheiden. Ein Grund, sich dagegen zu entscheiden, ist in der Tat die Tatsache, dass ich im Heim an die Hausordnung des Heims gebunden bin. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 1 minute ago, rince said: Perfide ist die Argumentation: Wem es im Heim nicht passt, soll einfach den Vertrag kündigen und sich zuhause pflegen lassen. Naja, bei Pflegebedürftigen besteht die Gefahr, dass die unkontrolliert durch die Stadt wandern, ja eher nicht so sehr. Und die, die zu selbständigen Wanderungen in der Lage sind, die können tatsächlich das Heim verlassen, wenn sie wollen. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 vor 1 Minute schrieb Werner001: Naja, bei Pflegebedürftigen besteht die Gefahr, dass die unkontrolliert durch die Stadt wandern, ja eher nicht so sehr. Und die, die zu selbständigen Wanderungen in der Lage sind, die können tatsächlich das Heim verlassen, wenn sie wollen. Werner In BW ging es nicht darum, dass sie unkontrolliert durch die Stadt wandern (das gibt es aber auch!!!), sondern dass Angehörige sie abgeholt haben und sie einen netten Nachmittag mit den Enkeln verbracht haben, die am Vorabend auf der Corona-Party waren. Das wollte man unterbinden ... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 vor 4 Minuten schrieb Mistah Kurtz: Und ich für pastorales Geschwurbel. Denn gerade Du als Jurist - Du bist doch Jurist? - weißt, dass unser Zusammenleben und unsere Demokratie ohnen einen ganzen Stapel von Gesetzen nicht möglich wäre. Und was sind Gesetze denn anderes als formulierter Zwang: dieses darfst du, jenes ist dir verboten und tust du das verbotene, wirst du bestraft. Das ist nichts anderes als Zwang Gesetze sind formulierter Zwang, aber sie begründen auch Ansprüche und Rechte, womit jedoch andere gezwungen werden, das mag auch der Staat selbst sein. Regierung ist aber mehr als Gesetzgebung und Verwaltung, denn zu beidem gehört eine Reflexion auf das Richtige und Nötige, auf die Frage, was mit der Staats- und Gesellschaftsordnung kompatibel ist. Ich halte wenig bis nichts von den Versuchen der letzten Jahre, in Gesetze Haltungen und Ideale zu postulieren, ganz gleich, ob das die Nötigung des Einzelnen zur Geschlechtergerechtigkeit oder zur Leitkultur ist. Gesetze haben klar, bestimmt und eindeutig zu sein - aber es gibt Dinge, die man eben nicht so erreichen kann. Und das bringt der von mir zitierte Satz gut zum Ausdruck. Ein Beispiel - ob gut gewählt, sei dahin gestellt: Es ist nicht nur eine Frage der Höflichkeit, ob ich meinen Nachbarn auf der Straße grüße oder zumindest erkennen lasse, den anderen wahr zu nehmen, ein solches Verhalten verbessert das Klima untereinander, weswegen ich es begrüße und befördere. Aber: Ich würde gegen ein entsprechendes Gesetz lautstark protestieren, weil es nicht nur aus der allgemeinen Verantwortung aller für ein gutes Miteinander (das ist nun sehr pastoral formuliert - aber besseres fiel mir nicht ein) eine Rechtspflicht zu machen sucht,. sondern entweder ein Gutmenschengesetz ohne Folgen ist oder aber ein bürokratisches Monstrum wird, bei dem ich dann anfange, allen Ausweichtatbestände habhaft zu werden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mistah Kurtz Geschrieben 8. April 2020 Autor Melden Share Geschrieben 8. April 2020 vor 6 Minuten schrieb laura: Dem würde ich nicht zustimmen. Ich muss vielleicht darauf hinweisen, dass ich genau diese Entscheidung für Angehörige vor einigen Monaten getroffen habe. Häusliche Pflege ist in Deutschland möglich, es gibt die Infrastruktur. Es gibt gute Gründe, sich dafür zu entscheiden und gute Gründe, sich dagegen zu entscheiden. Ein Grund, sich dagegen zu entscheiden, ist in der Tat die Tatsache, dass ich im Heim an die Hausordnung des Heims gebunden bin. Ich habe das auf die Art der Kommunikation bezogen. Ich glaube schon, dass man so was, gerade bei alten Leuten, die vielleicht gar nicht mehr so recht in der Lage sind, zu verstehen, was da gerade abläuft, besser als mit einem "entweder / oder" kommunizieren kann. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 5 minutes ago, laura said: In BW ging es nicht darum, dass sie unkontrolliert durch die Stadt wandern (das gibt es aber auch!!!), sondern dass Angehörige sie abgeholt haben und sie einen netten Nachmittag mit den Enkeln verbracht haben, die am Vorabend auf der Corona-Party waren. Das wollte man unterbinden ... Auch da: Jemanden, der Pflegebedürftig ist, holt man nicht mal eben so ab. Da gehört schon ein wenig Rüstigkeit dazu. Pflegefälle sind da sicher nicht gemeint Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 vor 1 Minute schrieb Werner001: Auch da: Jemanden, der Pflegebedürftig ist, holt man nicht mal eben so ab. Da gehört schon ein wenig Rüstigkeit dazu. Pflegefälle sind da sicher nicht gemeint Werner Doch. Es gibt in den Heimen zahllose Menschen, die zwar Pflege benötigen, aber durchaus das Haus problemlos verlassen können. Mein Vater, meine Tante, meine ehemalige Nachbarin sind im Heim, kann aber problemlos raus (jetzt natürlich gerade nicht), essen gehen, an Einladungen teilnehmen etc. Das geht bei Pflegegrad 2 oft weitestgehend problemlos. Sie brauchen eben Hilfe zum Duschen, sie können nachts nicht allein sein, sie können sich nicht selbst versorgen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 vor 11 Minuten schrieb Werner001: vor 21 Minuten schrieb Chrysologus: für einen Moment Zwang nötig gewesen sein mag, wenn man ihn aufrecht erhält, dann nimmt die Demokratie schaden. Das ist der Knackpunkt. Wenn man ihn nach Corona versucht aufrecht zu erhalten, bin ich bei den Demonstrationen dagegen dabei Bisher sehe ich keine Anlass, das zu befürchten (im Gegensatz z. B. zu Ungarn) Ungarische Verhältnisse befürchte ich nun keineswegs - die Frage ist nur: Wann ist das vorbei? Und wann muss es vorbei sein, damit der Schaden nicht entsteht. Darum geht es mir! Es wird hier ja nicht - um ein Bild zu bemühen - der Demokratie ein Bein abgehackt, das würde man schmerzlich bemerken und sofort reagieren. Es werden ihr aber Schuhe angezogen, die nicht recht passen. Für kurze Zeit ist das belanglos, nach längerem Weg werden kleinere Heilmaßnahmen nötig, weil man sich Blasen läuft. Das ist lästig, aber geht vorbei, und der Trainingseffekt ist dennoch gut. Aber nach langer Zeit stirbt das Gewebe ab. Und deswegen muss man sich die Schuhe wieder und wieder ansehen. 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 vor 1 Minute schrieb laura: Doch. Es gibt in den Heimen zahllose Menschen, die zwar Pflege benötigen, aber durchaus das Haus problemlos verlassen können. Mein Vater, meine Tante, meine ehemalige Nachbarin sind im Heim, kann aber problemlos raus (jetzt natürlich gerade nicht), essen gehen, an Einladungen teilnehmen etc. Das geht bei Pflegegrad 2 oft weitestgehend problemlos. Sie brauchen eben Hilfe zum Duschen, sie können nachts nicht allein sein, sie können sich nicht selbst versorgen. Es gibt auch Heime mit Bereichen betreuten Wohnens - da wohnen Rentner in einem Heim, nehmen an gemeinsamen Mahlzeiten teil (das Kochen stellen praktisch alle sofort ein), und unterliegen der Heimordnung. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 vor 8 Minuten schrieb Mistah Kurtz: Ich habe das auf die Art der Kommunikation bezogen. Ich glaube schon, dass man so was, gerade bei alten Leuten, die vielleicht gar nicht mehr so recht in der Lage sind, zu verstehen, was da gerade abläuft, besser als mit einem "entweder / oder" kommunizieren kann. ich bin alt und verstehe gut was um corona gesetzlich und medizinisch abläuft und ablaufen muß. ich verstehe auch diese diskussion im forum. sie ist in der tendenz menschenfeindlich. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 Mir geht das ein bissl schnell, wie hier teilweise die Beschneidung von Freiheitsrechten akzeptiert wird. Es ist im Grunde inakzeptebel wenn Versammlungsfreiheit, wenn Bewegungsfreiheit eingeschränkt, wenn die Bewohner von Pflegeheimen eingesperrt werden. Dennoch sehe ich auch die Notwendigkeit. Wie wollen wir den Virus aus den Heimen heraus halten? Schutzmasken an jeden Besucher verteilen? Jeden Besucher auffordern sich die Hände zu desinfizieren? Wer soll denn das bitte machen? Selbst bei fachlich optimaler Personalbemessung und Schichtbesetzung können wir nicht garantieren das niemand zu "Omma Hilde" kommt der nicht safe ist. Da reicht nur ein Notfall und diese Schutzmassnahmen brechen in sich zusammen. Und "Oppa Heinrich", der sich an der benachbarten Tankstelle seine Tageszeitung holt oder sich um das Heim herum die Beine vertritt? - ein zusätzlicher Übertragungsrisiko. Letztlich haben wir nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir regeln dass das Restrisiko auf ein Minimum sinkt und nehmen Situationen wie in Würzburg oder Wolfsburg (um nur die Fälle zu nennen die es in die überregionalen Medien geschafft haben) in Kauf oder wir riegeln die Heime ab das niemand reinkommt der rein muss und niemand raus kommt. Schutzausrüstung und Test für das Personal brauch in beiden Fällen, will ich bei dieser Thematik vernachlässigen. Ich möchte nicht beobachten wie uns die Hälfte meiner Kundschaft unter den Händen wegstirbt. "Scheiss drauf, das sind alte Leute, die ihr Leben gelebt haben, die wäre früher oder später eh dran" ist keine Option die mit der Menschenwürde vereinbar ist. Das ist auch keine Option die mit pflegerischem Ethos vereinbar ist! Von daher sind diese Massnahmen richtig. Ich will aber auch nicht die Augen davor verschliessen das wir hier Menschen einschliessen "weil es zu ihrem Besten ist". Jemandem vorzuschreiben was "zu seinem Besten ist" ist genauso wenig mit der Menschenwürde vereinbar. Ist genauso wenig mit pflegerischem Ethos vereinbar. Von daher kann und will ich sie auch nicht als richitg betrachten. Ja, das ist schizophren und diese schizophrene Spannung ist schwer auszuhalten. Aber billiger werden unsere Grundrechte nicht zu bekommen sein. Ich reib mir manchmal schon die Augen wie leichtfertig über diese Spannung hinweg gegangen wird. Warum es keine öffentliche Debatte gibt ob die bayerischen Ausgangsbeschränkungen oder die NRW-Kontaktbeschränkungen der richtige weg ist. Ich reib mir manchmal wie bereitwillig die Einschränkungen hingenommen werden - auch von mir. Niemand - auch ich nicht hat - bisher problematisiert das die Einschränkungen einfach so per Regierungserlass verhängt werden dürfen ohne das sie vom Parlament nicht wenigstens nach Verhängung gegengezeichnet werden. Angesichts dieser notwendigen Zumutung müssten wir die Einschränkungen eher murrend und maulend hinnehmen anstatt sie einfach so zu akzeptieren. 2 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 vor einer Stunde schrieb laura: Herr Mayer, 84, noch rüstig, pocht auf sein Freiheitsrecht, das Heim zu verlassen. Klar - ist ein Menschenrecht. Er verlässst es und steckt sich an. Da er geduscht werden muss, stecken sich auch die Pflegekräfte an. Warum steckt er die Pflegekräfte an? Weil die Bundesländer sich mehr um Intensivstationen kümmern als um Schutzausrüstung fürs Pflegepersonal. Schon mal gesagt: man verbessert nicht den Schutz der Autofahrer, in dem man mehr Schockräume in die Krankhäuser bringt, sondern indem man das Auto sicherer macht. Genau das macht der dt. Staat aber nicht in diesem Fall. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mistah Kurtz Geschrieben 8. April 2020 Autor Melden Share Geschrieben 8. April 2020 vor 3 Minuten schrieb Frank: . Jemandem vorzuschreiben was "zu seinem Besten ist" ist genauso wenig mit der Menschenwürde vereinbar. Du dramatisierst. Ein triviales Beispiel: Schnallst Du Dich in Deinem Auto an? Ja? Dann tust Du dies weil es "zu Deinem Besten ist". Vor 1976, also vor Einführung der Gurtenpflicht, haben sich viele Leute nicht angeschnallt. Das hatte bei Unfällen drastische Folgen, also hat man die Autofahrer, auch jene, die das las eine Beschneidung ihrer Freiheitsrechte ansahen, per Gesetz dazu gezwungen. In unserem Zusammenleben wimmelt es von Vorschriften, die uns zu einem bestimmten Verhalten zwingen, weil es "zu unserem Besten" ist, ja, mehr noch, weil es auch zum Besten anderer ist. Und Dein Bestes findet stets dort seine Grenze, wo das Beste eines anderen davon beeinträchtigt wird oder beeinträchtigt werden kann. Es ist schon seltsam, wie hier aus allen Ecken und Enden Apokalyptiker hervortreten. Der eine sieht die Welt durch das Virus bedroht, der andere die Weltwirtschaft durch die Maßnahmen zur seiner Eindämmung, und wieder ein anderer sieht Deutschland vor dem Beginn einer Diktatur. Fast so, als ob der Mensch sich innerlich nach einer Katastrophe sehnt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Werner001 Geschrieben 8. April 2020 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 8. April 2020 (bearbeitet) 10 minutes ago, Frank said: Angesichts dieser notwendigen Zumutung müssten wir die Einschränkungen eher murrend und maulend hinnehmen anstatt sie einfach so zu akzeptieren. Nein, wenn wir anfangen, Einschränkungen murrend zu akzeptieren, dann wird es gefährlich, dann sind Demonstrationen angesagt. Wir akzeptieren die Einschränkungen, weil wir die temporäre Notwendigkeit einsehen. Sähen wir keine Notwendigkeit, dann müssten wir nicht murrend akzeptieren, sondern protestieren. Werner bearbeitet 8. April 2020 von Werner001 4 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Soulman Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 (bearbeitet) vor 53 Minuten schrieb laura: Genau das hat man ja versucht. Und bei Corona ist es gründlich schief gegangen, weil die Leute sich eben nicht dran gehalten haben. Unter anderem in den Pflegeheimen in BW und bei diversen Corona-Partys. Quelle Gab es eigentlich den Appell dieser Jahr auf Karneval zu verzichten? Hab ich nicht mitgeschnitten, weil ich damit eh nix am Hut habe. Davon abgesehen hielt ich diese Veranstaltung dieses Jahr für sackgefährlich (Übertragungsweg bestenfalls unklar). Und nu teilt sich NRW mit den italophilen Bayern die Pole-Position. Gruss, Martin bearbeitet 8. April 2020 von Soulman Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 Sollte das stimmen, dann erklärt das einiges in Italien. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 vor 2 Minuten schrieb Soulman: Gab es eigentlich den Appell dieser Jahr auf Karneval zu verzichten? Hab ich nicht mitgeschnitten, weil ich damit eh nix am Hut habe. Davon abgesehen hielt ich diese Veranstaltung dieses Jahr für sackgefährlich. Und nu teilt sich NRW mit den italophilen Bayern die Pole-Position. Gruss, Martin Karneval war genau eines der Probleme, vor allem eine Karnevalssitzung im Kreis Heinsberg. Infos zum Kreis Heinsberg Aber der wirkliche Ausbruch des Virus in Deutschland kam erst im März, da war Karneval schon vorbei. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 vor 2 Minuten schrieb Mistah Kurtz: Ein triviales Beispiel: Schnallst Du Dich in Deinem Auto an? Ja? Dann tust Du dies weil es "zu Deinem Besten ist". Vor 1976, also vor Einführung der Gurtenpflicht, haben sich viele Leute nicht angeschnallt. Das hatte bei Unfällen drastische Folgen, also hat man die Autofahrer, auch jene, die das las eine Beschneidung ihrer Freiheitsrechte ansahen, per Gesetz dazu gezwungen. Welches Grundrecht wurde denn bei der Anschnallpflicht aufgehoben. Ich dachte immer, wir hätten Grundrechte. Jetzt sehe ich, daß so ein popliges IfSG diese aushebeln kann, wir faktisch also keine haben. Grundrechte vom Wortlaut sind dem Zugriff des Staates entzogen, es gibt Artikel des GG mit Ewigkeitscharakter, die sind auch mit 100% parlamentarischer Zustimmung nicht änderbar. Doch aufhebbar sind sie wohl. Also gibt es keine. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 vor 13 Minuten schrieb Frank: Wie wollen wir den Virus aus den Heimen heraus halten? Schutzmasken an jeden Besucher verteilen? Jeden Besucher auffordern sich die Hände zu desinfizieren? Wer soll denn das bitte machen? Selbst bei fachlich optimaler Personalbemessung und Schichtbesetzung können wir nicht garantieren das niemand zu "Omma Hilde" kommt der nicht safe ist. Da reicht nur ein Notfall und diese Schutzmassnahmen brechen in sich zusammen. Und "Oppa Heinrich", der sich an der benachbarten Tankstelle seine Tageszeitung holt oder sich um das Heim herum die Beine vertritt? - ein zusätzlicher Übertragungsrisiko. Letztlich haben wir nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir regeln dass das Restrisiko auf ein Minimum sinkt und nehmen Situationen wie in Würzburg oder Wolfsburg (um nur die Fälle zu nennen die es in die überregionalen Medien geschafft haben) in Kauf oder wir riegeln die Heime ab das niemand reinkommt der rein muss und niemand raus kommt. Zunächst einmal muss in jedem Heim sicher gestellt sein, dass das Personal keine Infektionen weiter trägt. Das ist auch mit vertretbarem Aufwand zu schaffen. Und dann sollte man hier alsbald zu einem Mittelweg kommen - eine lokale Regelung auf der Basis der dortigen Verhältnisse, bei vielen Infizierten im Umfeld kann eine Ausgangssperre das Risiko durchaus signifikant verringern, je nachdem, wo und mit wem "Oppa Heinrich" in Kontakt kommt bzw. kommen kann. Auch wäre eine individuelle Risikoabschätzung (das klingt nun viel aufwändiger als es ist) weitere Feinsteuerung ermöglichen: Oppa Heinrich war immer schon panisch vor Keimen, der geht nun gleich gar nicht raus. Oppa Emil kann die Risiken gut einschätzen und meidet daher menschliche Nähe. Und Oppa Franz sieht das alles nicht ein - den kann ich dann per Beschluss - vorläufig evtl. Erlass des Gesundheitsamtes - unterbringen. Sonderlich aufwändig ist das nicht, weil die Heime ihre Leute kennen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 vor 42 Minuten schrieb laura: Das hast du immer. Die Parlamente können gar nicht alle Verordnungen selbst erlassen, die Parlamentarier können sich gar nicht in alles einarbeiten. Oder sollen sich alle Abgeordneten der Landesparlamente nun mit den "Abiturverordnungen in Zeiten von Corona" differenziert beschäftigen und sich in die Details der Anrechnung von in der Oberstufe erbrachten Schülerleistungen im Verhältnis zum Abiblock einarbeiten? Du siehst die Abiprüfungen als wichtigste Beschränkung der Freiheiten? Ich hätte jetzt eher das ausgesetzte Versammlungsrecht, die Versorgungsengpässe, den ungenügenden Schutz der systemrelevanten Arbeitnehmer im Kundenkontakt, die Datensammelwut, die Aussetzung von Kontrollinstrumenten (wie Betreuern, Familienpflegern, etc.), das Vermummungsgebot, die beschränkte Religionsfreiheit, die schleichende Entwürdigung im Sinne einer chinesisch anmutenden Unsichtbarmachung des Individuums und einige andere Punkte genommen. Wenn Du die Einschränkungen aufgrund irgendwelcher Ministerialerlasse oder Anordnungen der Stadtverwaltungen ohne parlamentarische Legitimation für akzeptabel hältst ist das Deine Sache - mir ist die Situation mit "suspekt" noch freundlich beschrieben. Vorallem, weil ich nicht so überzeugt wie Werner bin, daß diese Einschränkungen wieder verschwinden werden. Die Kommentarspalten sind voll freudiger Kommentare, daß man nun endlich das widerliche Händeschütteln sein lassen kann und natürlich wird die Tendenz zur Kartenzahlung oder gar Handyzahlung als hoffentlich unumkehrbar betrachtet. Und das sind nur zwei Aspekte bei denen ich meine Mitbürger nicht mehr verstehe. Die Begeisterung für die Corona-Warn-App löst bei mir allenfalls Fassungslosigkeit aus. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 vor 20 Minuten schrieb Chrysologus: Ungarische Verhältnisse befürchte ich nun keineswegs - die Frage ist nur: Wann ist das vorbei? Und wann muss es vorbei sein, damit der Schaden nicht entsteht. Darum geht es mir! Es wird hier ja nicht - um ein Bild zu bemühen - der Demokratie ein Bein abgehackt, das würde man schmerzlich bemerken und sofort reagieren. Es werden ihr aber Schuhe angezogen, die nicht recht passen. Für kurze Zeit ist das belanglos, nach längerem Weg werden kleinere Heilmaßnahmen nötig, weil man sich Blasen läuft. Das ist lästig, aber geht vorbei, und der Trainingseffekt ist dennoch gut. Aber nach langer Zeit stirbt das Gewebe ab. Und deswegen muss man sich die Schuhe wieder und wieder ansehen. Das ist okay, und kann ich auch nachvollziehen. Allerdings - meine Perspektive ist eine andere. Ich bin nicht Juristin, sondern Medizinerin und umgeben von Medizinern (auch innerfamiliär, auch mit Vorerkrankungen), die seit Wochen mit enormem Einsatz und unter riesigem Stress daran arbeiten, dass eben n i c h t Zustände wie in Norditalien entstehen. Italien ist nah, und über persönliche Kontakte bekam man schon deutlich vor dem ersten Covid-Fall in Österreich authentische Informationen, die schlaflose Nächte produziert haben. Für mich ist momentan ganz eindeutig vorrangig, dass wir es schaffen, so auf das Virus zu reagieren, dass es für das Gesundheitssytem irgendwie bewältigbar bleibt. Das scheint zu gelingen und dafür sollten wir dankbar sein - wenn wir barfuß weiter gegangen wären, würde das Ganze anders aussehen! Und da selbst du davon ausgehst, dass man die Schuhe auch wieder ausziehen wird, würde ich mir wünschen, dass man das momentane Hinken in Kauf nimmt ohne ein Drama draus zu machen. Dauerhaft wird sowieso kein demokratisches Land solche drückenden Schuhe anziehen. 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 vor 6 Minuten schrieb laura: Karneval war genau eines der Probleme, vor allem eine Karnevalssitzung im Kreis Heinsberg. Infos zum Kreis Heinsberg Aber der wirkliche Ausbruch des Virus in Deutschland kam erst im März, da war Karneval schon vorbei. Und jetzt soll die Nation am besten in Zukunft komplett auf größere Veranstaltungen verzichten? Kein Karneval, kein Fußball, kein verkaufsoffener Sonntag, keine Konzerte, keine Festivals, keine Mittelalter- und sonstige Märkte, keine Advents- und Weihnachtsmärkte, keine Sportveranstaltungen, keine Abibälle, keine Diskotheken, keine Familienfeiern, keine Gottesdienste, keine Kinos (allenfalls Autokinos), etc. Arbeiten und im übrigen brav zu Hause sitzen bleiben. Keinen Kontakt zu realen Personen. Alle Kontakte schön nachverfolgbar digital aufgezeichnet. Und die Partnersuche überlassen wir dann komplett Tinder, Parship und Co. Wobei sich die Frage stellt, wo man sich noch treffen könnte bevor man zusammenzieht, wenn sonst alles dicht ist. Kann man machen. Ich pers. wäre allerdings lieber tot als derart lebendig begraben. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 vor 23 Minuten schrieb Soulman: Gab es eigentlich den Appell dieser Jahr auf Karneval zu verzichten? Du hättest den Leuten auch das Atmen verbieten können. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Soulman Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 vor 1 Minute schrieb Flo77: Und jetzt soll die Nation am besten in Zukunft komplett auf größere Veranstaltungen verzichten? Kein Karneval, kein Fußball, kein verkaufsoffener Sonntag, keine Konzerte, keine Festivals, keine Mittelalter- und sonstige Märkte, keine Advents- und Weihnachtsmärkte, keine Sportveranstaltungen, keine Abibälle, keine Diskotheken, keine Familienfeiern, keine Gottesdienste, keine Kinos (allenfalls Autokinos), etc. Arbeiten und im übrigen brav zu Hause sitzen bleiben. Keinen Kontakt zu realen Personen. Alle Kontakte schön nachverfolgbar digital aufgezeichnet. Und die Partnersuche überlassen wir dann komplett Tinder, Parship und Co. Wobei sich die Frage stellt, wo man sich noch treffen könnte bevor man zusammenzieht, wenn sonst alles dicht ist. Kann man machen. Ich pers. wäre allerdings lieber tot als derart lebendig begraben. Zukunft ist dann, wenn wir Corona im Griff haben. Dann geh ich auch wieder zum Fußball. Und bevor hier weiter verschwört wird: Gerade die Regierung hat ein großes Interesse an Ablenkung durch Großveranstaltungen. Gruss, Martin Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 8. April 2020 Melden Share Geschrieben 8. April 2020 vor 8 Minuten schrieb Ennasus: Dauerhaft wird sowieso kein demokratisches Land solche drückenden Schuhe anziehen. Na das ist doch schon mal der Irrtum in der Grundannahme. Wir sind kein demokratisches Land sondern eine parlamentarische Demokratie. D.h. bei uns geht mitnichten alle Macht vom Volke aus sondern wird hübsch reguliert von der parlamentarischen Elite. Darüber hinaus haben wir zur Zeit kaum eine hörbare Opposition. D.h. selbst innerhalb der parlamente ist das Korrektiv weitgehend eingerastet. Und es würde mich mehr als überraschen, wenn wir - selbst, wenn der Impfstoff irgendwann verfügbar sein sollte (dessen Zulassung man ja auch mehr oder weniger nach Belieben hinauszögern könnte...) - wieder zu einem Umgang miteinander wie vor Sars-Cov-2 kommen können. Ich habe jedenfalls im Moment eher den Eindruck es wird ausprobiert wie eng man den Schuh schnüren kann, ohne das die Leute einem mit Fackeln und Mistgabeln vor der Haustüre stehen. Und danach wird sich auch richten, wie weit man die Senkel am Ende wieder lockert. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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