Corona-Special: in Deutschland, Europa und Global

[rince]

Zumindest lassen sich bei uns nicht weitere zusätzliche Einschränkungen rechtfertigen, wie es sie in anderen europäischen Ländern gibt. Wie zum beispiel die Einschränkung der Bewegungsfreiheit im 1km-Umkreis der eigenen Wohnstätte. 

 

Die Aufarbeitung zu den Gründen, warum das gleiche Virus so unterschidliche Resultate in einzelnen benachbarten Ländern hat, wird interessant.

bearbeitet 10. April 2020 von rince

[MartinO]

vor 12 Minuten schrieb rince:

Zumindest lassen sich bei uns nicht weitere zusätzliche Einschränkungen rechtfertigen, wie es sie in anderen europäischen Ländern gibt. Wie zum beispiel die Einschränkung der Bewegungsfreiheit im 1km-Umkreis der eigenen Wohnstätte. 

 

Die Aufarbeitung zu den Gründen, warum das gleiche Virus so unterschidliche Resultate in einzelnen benachbarten Ländern hat, wird interessant.

Noch gibt es jeden Tag neue Ansteckungen und neue Todesfälle, also Vorsicht mit dieser Aussage.

[Higgs Boson]

vor 15 Minuten schrieb Moriz:

Erst dachte ich, da würde ein 'r' fehlen, aber jetzt lese ich das schon zum zweiten Mal...

 

Die Hochzeit meiner Tochter sollte am 1.Mai sein. Aus Coronagründen wurde sie, also die Hochzeit, nicht meine Tochter, um ein Jahr verschoben. Drum. Verschobener Schwiegersohn, verschobener Ehemann.

 

Man ist traurig, aber vernünftig. Außerdem sollen  die Verwandten aus dem Ausland dabei sein können, und das wird heuer garantiert nicht möglich sein.

[Moriz]

vor 38 Minuten schrieb Shubashi:

Ich würde das kaum als "Schockstarre" bezeichnen, sondern einfach als gute Vorbereitung auf eine mögliche Katastrophe, die in diversen Ländern bereits eingetreten ist. Jeder erfolgreiche Katastrophenschutz basiert darauf vorbereitet zu sein, nicht aber darauf, dass sich eine Katastrophe so realisiert, dass sie ein System jeweils bis in den Grenzbereich belastet.

Wir haben es offensichtlich geschafft, mit der Belastung deutlich unter dem Grenzbereich zu bleiben.

 

Zitat

Genauso gut könnte man jetzt den Schluss ziehen, dass unser System sehr viele Reserven besitzt, und möglicherweise im Normalfall sehr viele Operationen, Diagnostiken und Therapien durchführt, die sich nicht unbedingt in einer entsprechenden Verbesserung der Volksgesundheit niederschlagen.

Dieser Schluss ist richtig und schon lange bekannt. Die Möglichkeit auch einem 80-jährigen noch einen Stent zu setzen hat für diesen eine große persönliche Bedeutung, ist aber für die Volksgesundheit nahezu irrelevant.

 

Zitat

Da wir nicht wissen, wie die Seuche auf die kommenden Lockerungen reagiert, halte ich es für berechtigt, weiter vorbereitet zu sein.

Vorbereitet sein auf jeden Fall! Ich halte es dennoch für geboten, einen Teil der aufgeschobenen Operationen allmählich durchzuführen. Wir kennen die Dynamik von Covid-19 immer besser, massive Sprünge im Bettenbedarf sind nicht zu erwarten (auch wenn man, wie möglicherweise in Frankreich, die Diagnosekriterien ändert). Wir müssen Reserven lassen, aber wir dürfen das auch nicht übertreiben. Unser wachsendes Wissen um die Infektionsdynamik muß in die ständige Anpassung unserer Maßnahmen eingehen.

 

Zitat

Wesentlich sinnvoller könnte die Überlegung sein, ob die bisherige Finanzierung nicht Fehlanreize für den Normalbetrieb liefert und wie man aber gleichzeitig die Reservekapazitäten für den Fall der Pandemie aufrechterhält.

Genau die Fehlanreize für den Normalbetrieb sichern uns aber derzeit die nötigen Reservekapazitäten. Vermutlich sind genutzte und bezahlte Überkapazitäten volkswirtschaftlich auch sinnvoller als ungenutzte Reserven.

[rince]

vor 5 Minuten schrieb MartinO:

Noch gibt es jeden Tag neue Ansteckungen und neue Todesfälle, also Vorsicht mit dieser Aussage.

Und jeden Tag gibt es mehr und mehr Genesende

[MartinO]

Gerade eben schrieb rince:

Und jeden Tag gibt es mehr und mehr Genesende

Und das Ziel ist, dass es keine "aktiven Fälle" mehr gibt. Dann kann man auch über Lockerungen reden.

[rince]

vor 2 Minuten schrieb MartinO:

Und das Ziel ist, dass es keine "aktiven Fälle" mehr gibt. Dann kann man auch über Lockerungen reden.

Wann und wo und von wem wurde dieses Ziel als notwendige Voraussetzung für Lockerungen verbindlich definiert?

bearbeitet 10. April 2020 von rince

[Moriz]

vor 9 Stunden schrieb laura:

Ein interessanter Artikel aus der Sicht eines vorerkrankten Vaters...

Ich werde den Artikel nicht lesen, kann mir aber denken was drin steht.

 

Ich drücke es mal so aus:

Ich bin froh, in einem Rechtsstaat zu leben, in dem ein unabhängiger Richter über das Strafmaß des Vergewaltigers entscheidet und nicht der Vater des Opfers.

[MartinO]

Gerade eben schrieb rince:

Wann und wo und von wem wurde dieses Ziel als notwendige Voraussetzung für Lockerungen definiert?

Ach, ich vergaß, dass dir die Erkrankten und Toten ja egal sind bzw. keinen Grund darstellen, dass du irgendeine Einschränkung in deinem Leben akzeptierst.

[Moriz]

vor 4 Minuten schrieb MartinO:

Und das Ziel ist, dass es keine "aktiven Fälle" mehr gibt. Dann kann man auch über Lockerungen reden.

Dieses Ziel wurde schon im Januar aufgegeben. Covid-19 ist leider zu harmlos als daß man es noch einfangen könnte.

[Moriz]

vor 3 Stunden schrieb rince:

Wie gesagt, das seit Wochen versprochene Szenario tritt aber offensichtlich immer noch nicht ein. Wie lange sollen wir nun also in dieser Schockstarre verweilen? 

Das ist ein Grund, die Schutzmaßnahmen zu lockern. Wenn wir in absehbarer Zeit zur Herdenimmunität kommen wollen, dann dürfen wir die Infektionskurve auch nicht zu sehr drücken.

[Higgs Boson]

vor 37 Minuten schrieb Moriz:

Das ist ein Grund, die Schutzmaßnahmen zu lockern. Wenn wir in absehbarer Zeit zur Herdenimmunität kommen wollen, dann dürfen wir die Infektionskurve auch nicht zu sehr drücken.

 

Wir werden Herdenimmunität (hoffentlich) nur durch Impfung erreichen. Ohne Impfstoff, bedeutet dies, dass allein in Deutschland bis zur Erreichung derselben bei einer Letalitätsrate von ca. 1% etwa eine halbe Million Menschen sterben, wenn das Gesundheitssystem NICHT zusammenbricht. Bricht es zusammen, ist die Zahl deutlich höher.

 

Das ist eine einfache statistische Rechnung.

 

Darum ist der Impfstoff so wichtig und gleichzeitig flatten the Curve.

 

Die Frage ist: Welche Maßnahmen führen zu einer Entlastung des Gesundheitssystem, welche Maßnahmen sind übertrieben, welche wären zusätzlich sinnvoll.

bearbeitet 10. April 2020 von Higgs Boson

[laura]

vor 42 Minuten schrieb Moriz:

Ich werde den Artikel nicht lesen, kann mir aber denken was drin steht.

 

Ich drücke es mal so aus:

Ich bin froh, in einem Rechtsstaat zu leben, in dem ein unabhängiger Richter über das Strafmaß des Vergewaltigers entscheidet und nicht der Vater des Opfers.

 

Genau.

Ich muss mich nicht mit der Situation des einzelnen Betroffenen auseinandersetzen. Es reicht, wenn ich mit Zahlen und Paragraphen jongliere. 30 000 Corona-Tote gegen 100 000 Arbeitslose und 15 000 Insolvenzen....

 

Sorry, genau hier ist das Problem - und genau deswegen ist die Debatte hier zynisch. Es geht um einzelne Betroffene - ob diese nun Infizierte sind oder Besitzer eines Cafés, das wegen der Schutzmaßnahmen Insolvenz anmelden muss.

 

Der unabhängige Richter wird hoffentlich auch die konkreten Menschen im Blick haben und nicht nur die Paragraphen. Sonst könnte man die Gerichte dicht machen.

 

Laura

 

 

 

 

[laura]

vor 2 Minuten schrieb Higgs Boson:

 

Wir werden Herdenimmunität (hoffentlich) nur durch Impfung erreichen. Ohne Impfstoff, bedeutet dies, dass allein in Deutschland bis zur Erreichung derselben bei einer Letalitätsrate von ca. 1% etwa eine halbe Million Menschen sterben, wenn das Gesundheitssystem NICHT zusammenbricht. Bricht es zusammen, ist die Zahl deutlich höher.

 

Das ist eine einfache statistische Rechnung.

 

Darum ist der Impfstoff so wichtig und gleichzeitig flatten the Curve.

 

Und deswegen ist es so gnadenlos egoistisch, mit Grundrechten und "Freiheitsberaubung" zu argumentieren, anstatt zu verstehen, dass hier Individuen betroffen sind, die es zu schützen gilt. Wohlgemerkt potentiell auch jeden, der heute noch fit und gesund vor dem PC sitzt und im Forum rumdiskutiert ...

[MartinO]

So sicher ist es doch nicht, dass ein Geheilter nicht mehr ansteckend ist.

[Higgs Boson]

Gerade eben schrieb laura:

 

Und deswegen ist es so gnadenlos egoistisch, mit Grundrechten und "Freiheitsberaubung" zu argumentieren, anstatt zu verstehen, dass hier Individuen betroffen sind, die es zu schützen gilt. Wohlgemerkt potentiell auch jeden, der heute noch fit und gesund vor dem PC sitzt und im Forum rumdiskutiert ...

 

Es geht aber nicht um Individuen. Es geht um das Gesundheitssystem. Wir können nicht jeden einzelnen schützen. Das muss der schon selber machen. Und darin können wir ihn unterstützen.

 

Aber auch das Recht von Individuen, deren Recht auf Broterwerb gerade einkassiert wurde, hat einen Wert.

 

Einen klugen Mittelweg zu finden, nicht emotional reagieren, das ist das Gebot der Stunde.

[rince]

vor 4 Minuten schrieb laura:

 

Und deswegen ist es so gnadenlos egoistisch, mit Grundrechten und "Freiheitsberaubung" zu argumentieren, anstatt zu verstehen, dass hier Individuen betroffen sind, die es zu schützen gilt. Wohlgemerkt potentiell auch jeden, der heute noch fit und gesund vor dem PC sitzt und im Forum rumdiskutiert ...

Genau, scheiss auf Grundrechte...

[laura]

vor 1 Minute schrieb Higgs Boson:

 

Es geht aber nicht um Individuen. Es geht um das Gesundheitssystem. Wir können nicht jeden einzelnen schützen. Das muss der schon selber machen. Und darin können wir ihn unterstützen.

 

Aber auch das Recht von Individuen, deren Recht auf Broterwerb gerade einkassiert wurde, hat einen Wert.

 

Einen klugen Mittelweg zu finden, nicht emotional reagieren, das ist das Gebot der Stunde.

 

Ja und nein.

Es geht darum, in einer hochproblematischen Situation, die maximale Zahl unnötiger Todesfälle zu vermeiden. Das geschieht u.a. dadurch, dass das Gesundheitssystem nicht überfordert ist.

Und hierbei ist folgendes abzuwägen: Wenn die Beatmungsplätze nicht für die schweren Fälle ausreichen, kann mit sehr hoher Wahrscheinlich von einer erhöhten Todeszahl ausgehen.

 

Wenn Unternehmen aufgrund der Krise in eine finanzielle Notlage kommen, gibt es mehrere Szenarien, um diese aufzufangen. Unterstützung durch den Staat, Solidarität einzelner .... was auch immer. Das ist ein fundamentaler Unterschied.

 

Ich wiederhole mich vielleicht, wenn ich noch mal betone, dass wohl jeder - wenn er vor der Entscheidung "Arbeitslosigkeit" oder "Tod des Partners/ der Mutter" etc. stehen würde, wüsste, wie er sich entscheidet (von einzelnen sehr unerfreulichen familiären Situationen mal abgesehen...).

[rince]

vor 53 Minuten schrieb MartinO:

Ach, ich vergaß, dass dir die Erkrankten und Toten ja egal sind bzw. keinen Grund darstellen, dass du irgendeine Einschränkung in deinem Leben akzeptierst.

Auf gut Deutsch, du weisst selber, dass kein verantwortlicher dieses Zielvorgabe verfolgt, weswegen du hier die Rumpelstielzchen-Nummer abziehst...

[laura]

vor 5 Minuten schrieb rince:

Genau, scheiss auf Grundrechte...

 

In meiner Stadt ist abends ab 22 Uhr das Tempo in der ganzen Stadt auf 30 reduziert. Es ist sowieso niemand auf der Straße. Warum bitte soll ich mich daran halten? Das schränkt meine Grundrechte ein...

 

[rince]

vor 4 Minuten schrieb laura:

 

Ja und nein.

Es geht darum, in einer hochproblematischen Situation, die maximale Zahl unnötiger Todesfälle zu vermeiden. Das geschieht u.a. dadurch, dass das Gesundheitssystem nicht überfordert ist.

Und hierbei ist folgendes abzuwägen: Wenn die Beatmungsplätze nicht für die schweren Fälle ausreichen, kann mit sehr hoher Wahrscheinlich von einer erhöhten Todeszahl ausgehen.

 

Wenn Unternehmen aufgrund der Krise in eine finanzielle Notlage kommen, gibt es mehrere Szenarien, um diese aufzufangen. Unterstützung durch den Staat, Solidarität einzelner .... was auch immer. Das ist ein fundamentaler Unterschied.

 

Ich wiederhole mich vielleicht, wenn ich noch mal betone, dass wohl jeder - wenn er vor der Entscheidung "Arbeitslosigkeit" oder "Tod des Partners/ der Mutter" etc. stehen würde, wüsste, wie er sich entscheidet (von einzelnen sehr unerfreulichen familiären Situationen mal abgesehen...).

Wie gesagt, aus der bequemen Situation eines Beamten hast du leicht Reden, zumal diese Angebliche Wahl nirgends existiert. Dafür mag es Fälle geben, wo Mutter/Partner etc. sterben und trotzdem Arbeitslosigkeit eintritt... bums.

 

Und aktuell gibt es keinen Hinweis darauf, dass unser Gesundgeitssystem in der Nähe besagter Überforderung ist, zum Glück.

bearbeitet 10. April 2020 von rince

[laura]

Gerade eben schrieb rince:

Wie gesagt, aus der bequemen Situation eines Beamten hast du leicht Reden. Und aktuell gibt es keinen Hinweis darauf, dass unser Gesundgeitssystem in der Nähe besagter Überforderung ist, zum Glück.

 

🤣

Neid auf die Beamten? Es steht jedem frei, Beamter werden ...

 

Sorry  - aber darum geht es jetzt nicht. Persönliche Angriffe sind schlicht unangebracht, zumal du meine persönliche Situation gar nicht kennst.

[helmut]

die regierung hat in sozialprogramm beschlossen. die milliardenhilfe für den spaßkonzern tui sollen auch für kostenlose kreuzfahrten ausgegeben werden. leider werden die gutscheine nur für menschen über 60 ausgegeben. rückfahrt muß nachgebucht werden.

 

ein weiteres soziales problem wird dann entstehen. wohin mit den arbeitslosen altenpflegern.

 

der autoindustrie wird geholfen. die produktion und der verkauf von kistenwagen soll subventioniert werden. sie soll es aber nur in schwarz und edlem grau geben.

 

eine weitere nachricht. eltern, die ihre kinder dauerhaft per homeschooling betreuen sollen mit lehrerrente belohnt werden. einzige bedingung: prüfung nach bayrischer ordnung mit einem notendurchschnitt von 0,9 . tv-konsum und medienkonsum wird ersatzweise für deutsch und mathematik mitgezählt.

[Higgs Boson]

vor 1 Minute schrieb laura:

Wenn Unternehmen aufgrund der Krise in eine finanzielle Notlage kommen, gibt es mehrere Szenarien, um diese aufzufangen. Unterstützung durch den Staat, Solidarität einzelner .... was auch immer. Das ist ein fundamentaler Unterschied.

 

In dem internen Papier des BMI wird vor der sogenannten "Kernschmelze" gewarnt. Ein Begriff aus der Physik, der unserer Kanzlerin sehr deutlich macht, wo das Problem liegt: Die finanzielle Notlage von Unternehmen löst eine Kettenreaktion aus, die der Staat nicht mehr auffangen kann.

 

Unternehmen die Pleite sind, zahlen keine Steuern, bringen Arbeitslose hervor, die Arbeitslosengeld benötigen, das dann natürlich nicht da ist. Die können nicht konsumieren, was wieder andere, noch funktionierende Unternehmen in die Pleite stürzt, die dann auch keine Steuern usw. Die Folgen dieser Kernschmelze ist das Ende des Staates, des Gesundheitssystems, der öffentlichen Ordnung.

 

Dagegen ist dann die Pandemie das kleinste Problem.

[rince]

Es steht auch jedem frei, bei Hunger statt Brot Kuchen zu essen...