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Corona-Special: in Deutschland, Europa und Global


Mistah Kurtz

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vor 57 Minuten schrieb Ennasus:

Die beste Idee kam in NRW auf. Medizinisches Personal soll zwangsverpflichtet werden können. Mein Hausarzt hat sich so richtig darüber aufgeregt und ist jetzt im Urlaub. Menschen, die eh Überzeugungstäter sind, zur Arbeit zwingen zu wollen, kann nur einem besonderem Hirn entspringen. Laschet. Mit dem schmierigsten Grinsen seit Hallo Herr Kaiser. Quelle
 

bearbeitet von Soulman
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vor 9 Minuten schrieb Moriz:

Ihren Tod als Lappalie zu bezeichnen finde ich auch mies, ebenso wie Deine Unterstellung, ich hätte das getan.

 

Seht ihr, was dieses Debattieren mit euch macht? Ihr geht euch mittlerweile virtuell an die Gurgel, obwohl ihr beide doch eigentlich friedliche Menschen seid, oder doch seien wollt. Ich mag das nicht, ich mag mich daran nicht beteiligen und ich mag es auch nicht bei anderen lesen. 

 

Unterhaltet euch über das Für und Wider von Hasen an Ostern, meinetwegen auch über das Wetter, aber ruiniert die Stimmung nicht mehr als sie schon ist.

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vor einer Stunde schrieb Ennasus:


Ich weiß im Moment nicht, wie der Stand ist - aber hier in Österreich gibt es Überlegungen, dass erstens Personal, das selbst gefährdet ist, das Recht haben muss, nicht zur Arbeit zu gehen, auch dann, wenn seine Arbeit systemrelevant ist.

Ja bedroht Corona denn nicht alle? Es wird doch allenthalben erzählt, dass das nicht nur Alte und Vorerkrankte betrifft. Was soll das also heißen, "Personal, das selbst gefährdet ist"? Gibt es denn etwa doch auch Personal, das nicht gefährdet ist?

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vor 42 Minuten schrieb Moriz:

Tut mir Leid, aber das geht aus den hier verlinkten Berichten nicht hervor. Mir ist ziemlich weit oben auf der Liste ein 90-jähriger Augenarzt aufgefallen. Irgendwie fällt es mir schwer zu glauben, daß ein 90-jähriger Augenarzt bei Corona noch wirklich hilfreich sein kann. Aber vielleicht habe ich auch nur zu viele Stories über Augenärzte gehört. (Opthalmologie ist was sehr spezielles und weit weg von den anderen medinzinischen Fachgebieten. Weshalb bei uns viele niedergelassenen Augenärzte für ihre allgemeinen Notdienste lieber junge Assistenzärzte bezahlen als zwanzig Jahre nach dem Studium auf einmal mit einem akuten Herzanfall umgehen zu müssen.)

Es spricht auch nichts dagegen, daß die italienische Ärztevereinigung im Internet ihrer Corona-Opfer gedenkt. Aber es steht wohl nirgendwo (ich kann kein Italienisch) daß es dabei nur um 'im Dienst Infizierte' Mitglieder gehen würde, obwohl die sicherlich auch darunter sind.

Ihren Tod als Lappalie zu bezeichnen finde ich auch mies, ebenso wie Deine Unterstellung, ich hätte das getan.


Ich habe nicht geschrieben, dass du ihren Tod als Lappalie bezeichnet hast. Sollte das so angekommen sein, als würde ich denken, dass du den Tod von Menschen als Lappalie abtust, tut es mir leid.
Auf mich wirkte konkret das hier aber nicht viel anders - wobei dich da mein Ärger über rorro und Aristippos mit erwischt hat. Mich hat das erschreckt, dass du das jetzt so darstellst, als sei das geklärt und Faktum, was damals von den beiden behauptet worden ist: Dass diese Ärzte nicht im Einsatz gewesen seien, dass es Desinformation und Augenauswischerei sei, so zu tun, als ob usw.
Das ist für mich wie ein posthumer Schlag ins Gesicht derer, die da waren, weil sie gebraucht wurden und das nicht überlebt haben.

Es ist nämlich einfach nicht wahr, was da gesagt wird. Sondern: Diese Ärzte und Ärztinnen haben wieder gearbeitet, einfach, weil sie gebraucht wurden. Unter anderem auch darum, weil so viele ihrer Kollegen und Kolleginnen angesteckt, schwer krank oder schon verstorben waren. Sie haben auch recht bald im Wissen darum gearbeitet, dass es wohl auch sie erwischen wird. Ich habe das nicht nur über Bekannte aus Italien gehört, sondern auch einige Berichte dazu gelesen, sehr berührende, eben auch darüber, dass sogar ganz alte pensionierte Ärzte wieder Patienten behandeln (weil es sonst niemanden mehr gab im Dorf, der das noch gekonnt hätte, weil es Patienten waren, deren Hausärzte sie davor gewesen sind, usw.). Das war schon im Februar und Anfang März - im Moment finde ich leider grad nur den eines Hausarztes aus Codogno.

Das ist ja auch sonst überhaupt nicht unglaubwürdig, es sind ja auch in Österreich und in Deutschland die pensionierten Ärzte angeschrieben und angefragt worden, ob sie im Fall der Fälle bereit wären. Und es gab viele, die zugesagt haben.

 

bearbeitet von Ennasus
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vor 6 Minuten schrieb Aristippos:

Ja bedroht Corona denn nicht alle? Es wird doch allenthalben erzählt, dass das nicht nur Alte und Vorerkrankte betrifft. Was soll das also heißen, "Personal, das selbst gefährdet ist"? Gibt es denn etwa doch auch Personal, das nicht gefährdet ist?

Es gibt niemanden, der nicht gefährdet ist.

Sehr wohl gibt es aber stärker und weniger stark gefährdete Menschen.

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vor 6 Minuten schrieb Aristippos:

Ja bedroht Corona denn nicht alle? Es wird doch allenthalben erzählt, dass das nicht nur Alte und Vorerkrankte betrifft. Was soll das also heißen, "Personal, das selbst gefährdet ist"? Gibt es denn etwa doch auch Personal, das nicht gefährdet ist?


Wenn du liest, was ich verlinkt habe, wirst du ganz bestimmt verstehen, was ich gemeint habe :rolleyes:.

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Ich möchte nochmal etwas grundsätzlicher werden.

 

Es gibt ein ganzes Spektrum von Möglichkeiten; viele Zwischentöne, aus denen ich mal vier 'Farben' benennen möchte:

 

  1. Nichts tun. Alles weiterlaufen lassen wie bisher.
    Das gibt viele Tote, wird eine Zeitlang unser Gesundheitssystem überfordern und damit die Zahl der Toten noch höher treiben. Und es wird schnell vorbei sein, die Herdenimmunität wird schnell erreicht sein. Die wirtschaftlichen Folgen werden überschaubar bleiben.
  2. 'flatten the curve'. Die Infektionszahlen so weit senken, daß unser Gesundheitssystem nicht überfordert wird.
    Das gibt viele Tote (nach derzeitigem Wissensstand etwa 70% von 0,37% der Bevölkerung, das sind in D gut 200.000), aber es muß keiner Sterben, der intensivmedizinisch gerettet werden kann. Beim gegenwärtigen Stand wird es bei Ausnutzung der ausgebauten Intensivkapazitäten über ein Jahr dauern bis die Herdenimmunität erreicht ist. Die Kosten sind hoch, nicht nur die Wirtschaftlichen, auch die gesellschaftlichen, sozialen und rechtlichen Kosten. Sie sinken aber mit zunehmend möglichen Lockerungen der notwendigen Beschränkungen.
  3. Möglichst wenige Opfer. Die Infektionszahlen so weit senken wie möglich.
    Dennoch wird es weiterhin Infektionen und weiterhin Corona-Tote geben. Derzeit liegen wir bei etwa 4000 bekannten Neuinfektionen pro Tag in D und 200(?) Toten pro Tag. Wobei diese Zahlen seit einiger Zeit ungefähr konstant bleiben. Dies müssen wir so beibehalten, bis daß wir flächendeckend geimpft sind. Das dauert aber wohl mindestens ein Jahr. Möglicherweise wird es vorher schon medizinische Verbesserungen geben die die Todesrate weiter senken können. Dazu müssen wir allerdings den Shutdown entsprechend lange aufrecht erhalten, ohne Lockerungen, mit entsprechend explodierenden Kosten.
  4. Das Virus ausrotten. Quarantäne für alle potentiell Infizierten - das heißt bei Covid-19: Quarantäne für alle!
    Eigentlich die beste Methode; bedeutet aber, alle, wirklich ALLE müssen sich für zwei, besser drei Wochen in totale Quarantäne begeben, da potentiell alle mit Covid-19 infiziert sein könnten. Es funktioniert leider nicht, wenn man jemanden übersieht.

 

Die erste Möglichkeit wird von niemandem gefordert; die letzte gilt bei Covid-19 leider als unmöglich.

 

Die Realität wird irgendwo zwischen 2. und 3. liegen. Je mehr Tote in Kauf genommen werden, desto größer sind die Spielräume für Erleichterungen, die uns auch vor den schlimmsten Folgen eines längeren Shutdowns bewahren können. Und auch für Änderungen, die sich vielleicht kaum auf die Infektionszahlen auswirken, aber dennoch große Erleichterung für die Menschen bedeuten. (Ich kann mir z.B. vorstellen, daß eine allgemeine MNS-Maskenpflicht die Infektionsrisiken in der Öffentlichkeit soweit senken, daß große Teile des öffentlichen Lebens wieder möglich werden.)

 

Das gegenwärtige Problem, daß ich in der Diskussion sehe: Offiziell wird 'flatten the curve', also die 2. Möglichkeit als Ziel genannt, tatsächlich aber die 3. Möglichkeit angestrebt. Das muß jede Diskussion sprengen, weil man immer wieder aneinander vorbei redet.

Und: Egal was man macht, eigentlich müsste der deutsche Bundestag darüber diskutieren und abstimmen.

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vor einer Stunde schrieb kiki:

Das ist doch nur eine Behauptung ohne Substanz. Von Krise war vor Corona keine Spur. Klar, einige Börsenkurse waren völlig überbewertet, aber das hätte sich von selbst reguliert, ohne grosse Folgen, wie es schon 2018 passierte.

 

Eine ganze Reihe von Volkswirtschaften sind schon lange überschuldet, obwohl die Zentralbanken die Zinsen abgeschafft haben. Wir haben ein völlig kaputtes Bankensystem, weil es seit langem planwirtschaftlich gesteuert wird. Wie soll sich das bitte von selbst regulieren? So wie in Japan vielleicht?

Der breite Crash durch alle Assetklassen war mehr als überfällig. Und er hat, ungewöhnlich für einen Crash, vor allem in den Anleihemärkten gewütet. Fonds der untersten Risikoklasse schnappen nach Luft. Die sonst so sicheren Häfen. Und warum? Wegen Corona? Wohl kaum. Nein, weil die Zinsschraube abgebrochen ist.

 

 

 

  

bearbeitet von Thofrock
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vor 18 Minuten schrieb Marcellinus:

 

 

Seht ihr, was dieses Debattieren mit euch macht? Ihr geht euch mittlerweile virtuell an die Gurgel, obwohl ihr beide doch eigentlich friedliche Menschen seid, oder doch seien wollt. Ich mag das nicht, ich mag mich daran nicht beteiligen und ich mag es auch nicht bei anderen lesen. 

 

Unterhaltet euch über das Für und Wider von Hasen an Ostern, meinetwegen auch über das Wetter, aber ruiniert die Stimmung nicht mehr als sie schon ist.


Lieber Marcellinus, keine Sorge. Erstens musst du dich nicht beteiligen. Und zweitens gibt es Dinge, die einem emotional sehr nahe gehen. Das darf man dann auch sagen.
Das darf i c h sagen, das darf auch Moriz sagen - und da wir beide "eigentlich friedliche Menschen sind", werden wir das danach auch ausreden und klären können.
Mir scheint das besser so, als wenn ich meinen Ärger oder was auch immer herunter schlucke und es dann zwischen mir und dem anderen steht und die Beziehung vergiftet. 

 

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vor 47 Minuten schrieb Marcellinus:

Es ist die Geschichte vom „L“, Absturz und dann unten bleiben für lange Zeit.  

Die so genannten "Wirtschaftsweisen" gehen von einem "V", bei einem langen Shutdown (bis ende des Jahres) von einem "U" aus (Mariachi hat die Tage zu deren Prognose verlinkt)

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vor 5 Stunden schrieb MartinO:

Kein oder. Genau so muss man es machen (wobei es durchaus möglich ist, dass der Shutdown noch deutlich länger dauern muss, weil das Virus erneut mutiert).

 

Alles andere führt über kurz oder lang zu Zigtausenden von Toten.

Ein Shutdown bis Ende Mai nächsten Jahres führt zum Bürgerkrieg. Zigtausende Tote werden dann nicht ganz reichen.

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vor 16 Minuten schrieb Moriz:

Und: Egal was man macht, eigentlich müsste der deutsche Bundestag darüber diskutieren und abstimmen.

 

In dem Fall nicht nur der Deutsche Bundestag, sondern es müssen Entscheidungen aller europäischer Staaten gemeinsam getroffen werden. Sonst muss man die Grenzen langfristig schließen und auch das kostet Arbeitsplätze ohne Ende.

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vor 5 Minuten schrieb Aristippos:

Ein Shutdown bis Ende Mai nächsten Jahres führt zum Bürgerkrieg. Zigtausende Tote werden dann nicht ganz reichen.

Wenn man rechtzeitig jeden Verstoß im Ansatz unterbinden würde, dann könnte man das vermeiden.

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vor 5 Stunden schrieb Shubashi:

Stand der Wirtschaftsprognose ist weiterhin: herbe Rezession in diesem Jahr, deutlicher Aufschwung im nächsten.

Diese Wirtschaftsprognosen basieren auf der Annahme, dass es am 20. April mit der Wirtschaft weitergeht. Was ja offiziell der Fall ist, denn die Einschränkungen gelten bis zum 19.

 

Wenn unsere weisen Landesregierungen dann zwei Tage vorher beschließen, noch ein paar Wochen draufzupacken, braucht es neue Prognosen.

 

Zu berücksichtigen ist dabei, dass die Effekte nicht linear sind. Zwei Monate kosten nicht doppelt so viel wie ein Monat. Irgendwann wird ein Kipppunkt erreicht, und dann ist alles am Arsxh.

bearbeitet von Aristippos
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vor 7 Minuten schrieb MartinO:

Wenn man rechtzeitig jeden Verstoß im Ansatz unterbinden würde, dann könnte man das vermeiden.

 

Vor allem lautet auch bei der Wirtschaft die Alternative nicht "alles oder nichts". Auch hier gibt es deutlich differenziertere Szenarien.

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vor 9 Minuten schrieb Moriz:
  1. Nichts tun. Alles weiterlaufen lassen wie bisher.
    Das gibt viele Tote, wird eine Zeitlang unser Gesundheitssystem überfordern und damit die Zahl der Toten noch höher treiben. Und es wird schnell vorbei sein, die Herdenimmunität wird schnell erreicht sein. Die wirtschaftlichen Folgen werden überschaubar bleiben.

Ist das aus einem Science Fiction-Roman? Oder Orwells 1984 Band 2?

 

Das ist doch völlig abwegig. Was ist denn mit dem Sicherheitsbedürfnis der Menschen? Wie willst du die zwingen, sich zu verhalten wie vor Corona? Da machen, wenn es hoch kommt, 5% mit. 

Ein Wirtschaftsunternehmen, dass dieses Modell planen würde, ist morgen pleite, weil es Kapazitäten bereithalten muss, an denen es erstickt.

 

Mal ein Beispiel, würdest du aktuell, wenn es behördlich kein Veto gäbe, die Stones für 10 Stadionkonzerte im Sommer buchen? Sagen wir zu einem niedrig bemessenen Aufwand von 45 Mio für Band, Crew. Anlage, Logistik und Miete. Versicherung kannst du sparen, versichern wird dir das niemand. Kapazität 10 x 50.000. Break Even bei 85% Auslastung.

 

Gutes Geschäft, sonst sind die Stones knapper kalkuliert. Wo liegt der Fehler? 

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Gerade eben schrieb Aristippos:
vor 5 Stunden schrieb Shubashi:

Stand der Wirtschaftsprognose ist weiterhin: herbe Rezession in diesem Jahr, deutlicher Aufschwung im nächsten.

Diese Wirtschaftsprognosen basieren auf der Annahme, dass es am 20. April mit der Wirtschaft weitergeht. Was ja offiziell der Fall ist, denn die Einschränkungen gelten bis zum 19.

 

Wenn unsere weisen Landesregierungen dann zwei Tage vorher beschließen, noch ein paar Wochen draufzupacken, braucht es neue Prognosen.

 

Zu berücksichtigen ist dabei, dass die Effekte nicht linear sind. Zwei Monate kosten nicht doppelt so viel wie ein Monat. Irgendwann wird ein Kipppunkt erreicht, und dann ist alled am Arsxh.

Mariachi hat die Tage zum Gutachten der Wirtschaftsweisen verlinkt. Die Haben drei Szenarien durch gespielt. Kurzer Shutdown (wenige Wochen, also bis 20.04.). Da rechnen die mit einem V. Bei einem Mittellangem Shutdown (Ende drittes Quartal). Auch da rechnen sie mit einem V. Wenn der Shutdown bis Ende des Jahres gehen sollte rechnen die Sachverständigen mit einem U.

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vor 2 Minuten schrieb Thofrock:

Ist das aus einem Science Fiction-Roman? Oder Orwells 1984 Band 2?

 

Das ist doch völlig abwegig. Was ist denn mit dem Sicherheitsbedürfnis der Menschen? Wie willst du die zwingen, sich zu verhalten wie vor Corona? Da machen, wenn es hoch kommt, 5% mit.  

Ein Wirtschaftsunternehmen, dass dieses Modell planen würde, ist morgen pleite, weil es Kapazitäten bereithalten muss, an denen es erstickt.

 

Mal ein Beispiel, würdest du aktuell, wenn es behördlich kein Veto gäbe, die Stones für 10 Stadionkonzerte im Sommer buchen? Sagen wir zu einem niedrig bemessenen Aufwand von 45 Mio für Band, Crew. Anlage, Logistik und Miete. Versicherung kannst du sparen, versichern wird dir das niemand. Kapazität 10 x 50.000. Break Even bei 85% Auslastung.

 

Gutes Geschäft, sonst sind die Stones knapper kalkuliert. Wo liegt der Fehler? 

Thofrock - ich bewundere deinen Glauben in die Vernunft der Menschen. Wenn ich mir anschaue, was auch drei Wochen nach dem Shutdown noch mancherorts los ist, wundere ich mich auch über volle Stadien nicht mehr ...

Immerhin hat doch auch schon der Dachverband der Fitnessstudiobetreiber einen Brief an die Kanzlerin geschrieben und drum gebeten, nach Ostern wieder öffnen zu dürfen, weil da ja gar keine Gefahr bestünde -->  Brief der Fitnessstudios

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vor 1 Stunde schrieb Ennasus:

Ich weiß im Moment nicht, wie der Stand ist - aber hier in Österreich gibt es Überlegungen, dass erstens Personal, das selbst gefährdet ist, das Recht haben muss, nicht zur Arbeit zu gehen, auch dann, wenn seine Arbeit systemrelevant ist. Und zweitens, dass das auch auf Menschen ausgeweitet werden muss, deren Familienmitglieder gefährdet sind.

 

Nun, wenn du festangestellt bist, dann kannst du grundsätzlich, wenn du es dir leisten kannst, unbezahlten Urlaub nehmen.

Wenn du allerdings, wie es bei meiner Schwester der Fall ist, noch in der Probezeit bist, ist es sicher doppelt keine gute Idee, in Zeiten, wo man jeden Mitarbeiter in der Praxis braucht, unbezahlten Urlaub nehmen zu wollen. Ganz davon abgesehen könnte sich meine Schwester das auch finanziell gar nicht leisten.....

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vor 1 Minute schrieb Die Angelika:

 

Nun, wenn du festangestellt bist, dann kannst du grundsätzlich, wenn du es dir leisten kannst, unbezahlten Urlaub nehmen.

Wenn du allerdings, wie es bei meiner Schwester der Fall ist, noch in der Probezeit bist, ist es sicher doppelt keine gute Idee, in Zeiten, wo man jeden Mitarbeiter in der Praxis braucht, unbezahlten Urlaub nehmen zu wollen. Ganz davon abgesehen könnte sich meine Schwester das auch finanziell gar nicht leisten.....

Das ist wirklich tragisch und zeigt auch die Problematik der ganzen Situation.

Nur: Kann man das irgendwie lösen? Arbeiten geht nicht und nicht arbeiten geht auch nicht ...

Ich bin echt ratlos

 

Laura

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vor 39 Minuten schrieb Moriz:

Ich möchte nochmal etwas grundsätzlicher werden.

 

Es gibt ein ganzes Spektrum von Möglichkeiten; viele Zwischentöne, aus denen ich mal vier 'Farben' benennen möchte:

 

  1. Nichts tun. Alles weiterlaufen lassen wie bisher.
    Das gibt viele Tote, wird eine Zeitlang unser Gesundheitssystem überfordern und damit die Zahl der Toten noch höher treiben. Und es wird schnell vorbei sein, die Herdenimmunität wird schnell erreicht sein. Die wirtschaftlichen Folgen werden überschaubar bleiben.
  2. 'flatten the curve'. Die Infektionszahlen so weit senken, daß unser Gesundheitssystem nicht überfordert wird.
    Das gibt viele Tote (nach derzeitigem Wissensstand etwa 70% von 0,37% der Bevölkerung, das sind in D gut 200.000), aber es muß keiner Sterben, der intensivmedizinisch gerettet werden kann. Beim gegenwärtigen Stand wird es bei Ausnutzung der ausgebauten Intensivkapazitäten über ein Jahr dauern bis die Herdenimmunität erreicht ist. Die Kosten sind hoch, nicht nur die Wirtschaftlichen, auch die gesellschaftlichen, sozialen und rechtlichen Kosten. Sie sinken aber mit zunehmend möglichen Lockerungen der notwendigen Beschränkungen.
  3. Möglichst wenige Opfer. Die Infektionszahlen so weit senken wie möglich.
    Dennoch wird es weiterhin Infektionen und weiterhin Corona-Tote geben. Derzeit liegen wir bei etwa 4000 bekannten Neuinfektionen pro Tag in D und 200(?) Toten pro Tag. Wobei diese Zahlen seit einiger Zeit ungefähr konstant bleiben. Dies müssen wir so beibehalten, bis daß wir flächendeckend geimpft sind. Das dauert aber wohl mindestens ein Jahr. Möglicherweise wird es vorher schon medizinische Verbesserungen geben die die Todesrate weiter senken können. Dazu müssen wir allerdings den Shutdown entsprechend lange aufrecht erhalten, ohne Lockerungen, mit entsprechend explodierenden Kosten.
  4. Das Virus ausrotten. Quarantäne für alle potentiell Infizierten - das heißt bei Covid-19: Quarantäne für alle!
    Eigentlich die beste Methode; bedeutet aber, alle, wirklich ALLE müssen sich für zwei, besser drei Wochen in totale Quarantäne begeben, da potentiell alle mit Covid-19 infiziert sein könnten. Es funktioniert leider nicht, wenn man jemanden übersieht.

 

Die erste Möglichkeit wird von niemandem gefordert; die letzte gilt bei Covid-19 leider als unmöglich.

 

Die Realität wird irgendwo zwischen 2. und 3. liegen. Je mehr Tote in Kauf genommen werden, desto größer sind die Spielräume für Erleichterungen, die uns auch vor den schlimmsten Folgen eines längeren Shutdowns bewahren können. Und auch für Änderungen, die sich vielleicht kaum auf die Infektionszahlen auswirken, aber dennoch große Erleichterung für die Menschen bedeuten. (Ich kann mir z.B. vorstellen, daß eine allgemeine MNS-Maskenpflicht die Infektionsrisiken in der Öffentlichkeit soweit senken, daß große Teile des öffentlichen Lebens wieder möglich werden.)

 

Das gegenwärtige Problem, daß ich in der Diskussion sehe: Offiziell wird 'flatten the curve', also die 2. Möglichkeit als Ziel genannt, tatsächlich aber die 3. Möglichkeit angestrebt. Das muß jede Diskussion sprengen, weil man immer wieder aneinander vorbei redet.

Und: Egal was man macht, eigentlich müsste der deutsche Bundestag darüber diskutieren und abstimmen.

 

Zwischen 2 und 3 liegen nach meiner ersten Überschlagsrechnung ca 130 000 Tote, die Lösung 2 mehr kostet als Lösung 3. Möchtest du die in Kauf nehmen - wenn du davon ausgehst, dass es weder dich noch eine nahestehende Person betrifft?

Und: Bist du bereit, sie in Kauf zu nehmen mit der realen Möglichkeit, dass es dich selbst oder eine nahestehende Person betrifft?

 

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vor 8 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Nun, wenn du festangestellt bist, dann kannst du grundsätzlich, wenn du es dir leisten kannst, unbezahlten Urlaub nehmen.

Wenn du allerdings, wie es bei meiner Schwester der Fall ist, noch in der Probezeit bist, ist es sicher doppelt keine gute Idee, in Zeiten, wo man jeden Mitarbeiter in der Praxis braucht, unbezahlten Urlaub nehmen zu wollen. Ganz davon abgesehen könnte sich meine Schwester das auch finanziell gar nicht leisten.....


Es geht bei den Überlegungen, die ich verlinkt habe, nicht um Urlaub, sondern um bezahlte Freistellung.
Aber das hilft deiner Schwester nicht, das ist mir schon klar.
(Ich hatte mich nur gefragt, ob es nicht ähnliche Ideen auch bei euch gibt).

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vor 8 Minuten schrieb laura:

Thofrock - ich bewundere deinen Glauben in die Vernunft der Menschen. Wenn ich mir anschaue, was auch drei Wochen nach dem Shutdown noch mancherorts los ist, wundere ich mich auch über volle Stadien nicht mehr ...

Immerhin hat doch auch schon der Dachverband der Fitnessstudiobetreiber einen Brief an die Kanzlerin geschrieben und drum gebeten, nach Ostern wieder öffnen zu dürfen, weil da ja gar keine Gefahr bestünde -->  Brief der Fitnessstudios

Auch hier denke ich, dass die Betreiber auf Einlassregulierung und Abstandsgebote achten müssen und werden, weil die Kunden das zur Bedingung machen. Ein Studio, in dem Infektionen ausbrechen, wäre vom Markt verschwunden. Vertrauen gegen Vertrauen.  

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vor 1 Stunde schrieb Moriz:
vor 2 Stunden schrieb Die Angelika:

 

Könnt ihr vielleicht mal aufhören, ständig so zu tun, als erhalte man als Kurzarbeiter grundsätzlich 60% seines Netto.

Das ist so nicht richtig.

60% erhält man, wenn man kinderlos ist und zu 100% auf Kurzarbeit ist (das heißt, wenn man gar nicht arbeitet)

 

Ansonsten erhält man z.b. bei 50% (70%)auf Kurzarbeit:

a) 50% (30%) seines nomalen Nettogehalts

b) 60% von der Differenz zum normalen Nettogehalt

 

Im Prinzip hast Du Recht, derzeit aber leider nicht.

Wenn das Geschäft geschlossen sein muß, dann haben die Angestellten einfach nichts zu tun. Vielleicht kann man einen Tag mit der vorgezogenen Inventur verbringen, einen zweiten mit gründlichem Putzen. Aber ohne Kunden ist einfach nichts zu tun. Das gilt nicht für alle Geschäfte, Buchläden boomen gerade, aber für viele. Aristotip schrieb von der Zahnarztpraxis seiner Mutter, in der derzeit außer Notdienst nichts läuft. Was macht das? Vielleicht 10% Restarbeitszeit? Und die geschlossenen Restaurants brauchen im Außer-Haus-Verkauf auch keine Kellner.

Der gegenwärtige Shutdown dürfte häufig für 'Kurzarbeit 0' sorgen; bei Leuten, die vor vier Wochen noch einen sicheren Job hatten.

 

Dürfte?

Bei uns im Betrieb arbeitet bisher keiner auf Kurzarbeit '0', sondern auf 50%.

In meinem Verwandten- und Bekanntenkreis gibt es auch Kurzarbeiter, da arbeitet auch keiner auf Kurzarbeit '0'

Hinzu kommt, dass Gewerkschaften in Tarifverträgen die Aufstockung von Kurzarbeitergeld um bis zu 97% ausgehandelt haben:

Quelle

 

Von Roche in Penzberg weiß ich, dass sie die Leute im Schichtbetrieb weniger Stunden arbeiten lassen, damit sie mehr Distanz halten können, und teilweise vorsorglich Mitarbeiter, die zu Riskiogruppen gehören, nach Hause geschickt haben und das volle Gehalt zahlen

 

Dass Kurzarbeit '0' noch kommen kann, möchte ich nicht bestreiten. Ich halte aber nichts zu tun, die Gegenwart noch dunkler zu malen als sie ist.

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vor 32 Minuten schrieb Aristippos:

Ein Shutdown bis Ende Mai nächsten Jahres führt zum Bürgerkrieg. Zigtausende Tote werden dann nicht ganz reichen.

Wenn nicht sogar die erste echte Revolution auf deutschem Boden!

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