helmut Geschrieben 12. April 2020 Melden Share Geschrieben 12. April 2020 wiki meint: Herdenimmunität kann verstanden werden als: . eine Kenngröße für den Anteil Immunisierter in einer Population, deren Überschreiten zu einer Abnahme neuer Infektionen in dieser Population führt . Das Phänomen der Herdenimmunität ist komplex. Die einfache („krude“) Schwellen-Theorie, also das Basis-Modell zur Wechselwirkung von Transmission und Immunitätsschwelle, ist „naiv“, denn sie basiert auf etlichen Annahmen, die in der Realität nicht gegeben sind, und auf Faktoren, die bisher nicht ausreichend verstanden oder quantifizierbar oder noch unbekannt sind. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 12. April 2020 Melden Share Geschrieben 12. April 2020 Ein anderes lesenswertes, erfolgreiches Beispiel: Portugal https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/warum-portugal-im-kampf-gegen-corona-so-erfolgreich-ist-16720652.html 2 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 12. April 2020 Melden Share Geschrieben 12. April 2020 vor 6 Stunden schrieb Frank: Besser bei 90° in die Waschmaschine 60 reicht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Higgs Boson Geschrieben 12. April 2020 Melden Share Geschrieben 12. April 2020 (bearbeitet) vor einer Stunde schrieb Frank: Das die Massnahmen gewirkt haben da geh ich mit. Das die Welle durch ist, da wäre ich nicht so optimistisch. Die Lesart suggeriert das wir morgen (naja, die Politik hat sich auf den 20.4 festgelegt, dann wohl also eher da) alle Massnahmen wieder aufheben können. Das wiederum würde zu einem ansteigen der Infektionszahlen führen. Und dann wäre der Crash immer noch möglich. Wenn sich das verfestigt werden wir aber über vorsichtige Lockerungen nachdenken können. Auch soweit würde ich mit deinem Optimismus - bei aller Dämpfung desselben - mitgehen. Dass morgen alle Maßnahmen aufgehoben werden, das kann nicht die Folge sein. Ich nehme meine Blutdruckmedikamente ja auch weiter, obwohl er jetzt normal ist.... Und dass eine neue Welle einen neuen Crash erzeugen kann ist auch logisch. Wenn sich die Politik nicht auf was einigt diese Woche, enden alle Maßnahmen einfach, denn sie sind bis eben zum 20.4. terminiert. Das bedeutet, passiert nichts, endet der Lockdown. So ist erstmal die Lage. Es geht nicht um Lockerung, sondern um Neubestimmung. Dass es neue, andere, gleiche Maßnahmen geben wird, ist zu erwarten. Aber diese Maßnahmen sind auszusprechen. Wir sind ja nicht Ungarn. (Ja, und ich hoffe auch, dass es noch Maßnahmen gibt. Von Mister Söder möchte ich übrigens Zahlen vorgelegt bekommen, dass seine restriktiveren Maßnahmen besser gewirkt haben als die der restlichen Bundesrepublik. Sonst war das nämlich, also das MEHR, ein Schuss in den Ofen.) bearbeitet 12. April 2020 von Higgs Boson Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 12. April 2020 Melden Share Geschrieben 12. April 2020 Am 10.4.2020 um 23:35 schrieb rorro: Ich kann die Kritik daran weder von Drosten noch von dem Epidemiologen inhaltlich nachvollziehen. Wieso soll man bspw. die Haushaltsmitglieder, die immun sind, nicht mitzählen? Das hat ja mit dem Infektionsrissiko nichts zu tun. Es gab eine Feldstudie, da waren x von y getesteten Personen wahrscheinlich immun. Er antwortet auf die Kritik (falls das nicht schon jemand gebracht hat): https://www.tagesspiegel.de/wissen/virologe-streeck-zur-coronavirus-studie-die-veroeffentlichung-zu-heinsberg-war-nicht-leichtfertig/25735672.html Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 12. April 2020 Melden Share Geschrieben 12. April 2020 "Deutsches Institut für Katastrophenmedizin" - abgetaucht: zur Zeit weder telefonisch noch per E-Mail erreichbar.Wer sind die denn? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alfons Geschrieben 12. April 2020 Melden Share Geschrieben 12. April 2020 Das Wort Herdenimmunität kann ich nicht mehr lesen. Ich finde es despektierlich. Ich bin Teil der Gesellschaft, aber nicht einer Herde. 3 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Thofrock Geschrieben 12. April 2020 Melden Share Geschrieben 12. April 2020 vor 9 Stunden schrieb Soulman: Ich finde es interessant, das niemand eine Therapie als Lösung in Erwägung zieht. Was nicht in den Medien thematisiert wird, gibts nicht. Beatmung ist keine Therapie. Impfung sehe ich erst auf längere Sicht und auch nur dann, wenn es keine/kaum Mutationen gibt. Die Folgen eines nicht tödlichen, aber untherapierten Verlaufs sind auch noch nicht klar. Meine Formulierung dazu war, dass das Virus und die Medizin sich entgegenkommen, immer ein bisschen mehr. Wir sind ja noch beim Kennenlernen, und mit jedem Schritt werden wir Mittel (Medikamente) und Wege (im Sinne von Verhaltensweisen) finden, um uns besser aufzustellen. Heftige Kritik an den Maßnahmen der Politik ist zu diesem Zeitpunkt, wo wir wirklich noch ziemlich nackt dastehen, eine Panikreaktion. Aber es wird auch bald eine steile Kurve mit Lösungsansätzen geben. Die ganze Welt sucht schließlich gleichzeitig. 2 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 12. April 2020 Melden Share Geschrieben 12. April 2020 Muuuuhhhhhh Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 12. April 2020 Melden Share Geschrieben 12. April 2020 vor 9 Minuten schrieb rince: Muuuuhhhhhh Wie meinen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 12. April 2020 Melden Share Geschrieben 12. April 2020 Eine Kuh macht Muh Viele Kühe machen Mühe... ...und eine Herde 2 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 12. April 2020 Melden Share Geschrieben 12. April 2020 vor 5 Minuten schrieb rince: Eine Kuh macht Muh Viele Kühe machen Mühe... ...und eine Herde Ach so... Uff... auf so flache Witze war ich hier nicht vorbereitet. 😂 Ja, bei dem Wort "Herdenimmunität" fühl auch ich mich manchmal als Rindvieh. Vielleicht brauchts da wirklich im öffentlichen Diskurs einen anderen Begriff. Wie das im fachinternen Diskurs heisst kann uns ja Wurscht sein. Auf der anderen Seite: Offensichtlich ist das der Fachterminus... da sits mir Wursch, wie das Kind heisst Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Mistah Kurtz Geschrieben 12. April 2020 Autor Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 12. April 2020 (bearbeitet) Ich möchte in einigen Postings mehrere Aspekte aufgreifen, die Prof. Vogt in seinem langen Brandbrief bzw. Artikel in der schweizerischen Mittelländischen Zeitung erwähnt.7 Im ersten Posting geht es mir um seine Aussagen, dass wir (natürlich nicht wir persönlich, aber unser politisches, gesellschaftliches und medizinisches System) gewarnt worden waren, dass da was kommen wird. Wir aber gaben uns dem angenehmen Gefühl hin, SARS, MERS, Ebola & Co. wäre etwas, das in Afrika oder Asien ausbrechen kann, aber kaum etwas mit uns zu tun hat. Man hat schon lange vergessen, dass die Spanische Grippe nicht von einem Wildtiermarkt in Asien seinen Ausgang nahm, sondern von Bauernhöfen im Mittleren Westen. Genauer gesagt sprang es von Vögeln - möglicherweise von Hühnern in bäuerlicher Haltung (und wir reden hier nicht von einer industriellen Hühnerhaltung, davon war man 1918 weit entfernt, sondern von dem, was man wohl heute ökologische Tierhaltung nennen würde) - direkt, also ohne Zwischenwirt, auf den Menschen über. Der Virologe Werner Schäfer, dessen Forschungsarbeit sich intensiv mit aviären Influenza-Viren auseinandersetzt, kam zur Erkenntnis, dass bestimmte Geflügelviren ein unerschöpfliches Reservoir darstellen für die Bildung neuer Influenzavarianten. Unser Geflügel, von dem wir Fleisch und Eier beziehen und das zu vielen Millionen Exemplaren in Deutschland regelmäßig gezüchtet, gehalten und geschlachtet werden, ist quasi Teil eines lebendigen Labors zur Ausbrütung von immer neuen potenziellen Influenzavarianten. Und niemand kann sagen, ob nicht die nächste tödliche Influenzavariante von einem bayerischen, sächsischen oder brandenburgischen Geflügelhof ihren Ausgang nimmt. Was in Wuhan passierte, kann überall passieren, mit der einen oder anderen Tierart oder sogar vom Menschen. Ich sagte einleitend, dass wir gewarnt waren. Prof. Vogt spricht von einer epidemiologischen Studie mit dem Titel "Bat Coronaviruses in China". Die Studie wurde im März 2019, also ca. 9 Monate vor Covid-19, von einigen chinesischen Virologen online auf der US-amerikanischen Wissenschaftsplattform "National Center for Biotechnology Information" bzw. dem Fachjournal "Viruses" publiziert. Ich zitiere daraus stark gekürzt (und übersetzt) aus dem Abstract, erläuternde Einschübe von mir in eckigen Klammern [...]: Zitat In den letzten zwei Jahrzehnten wurden drei zoonotische Coronaviren als Ursache für großflächige Krankheitsausbrüche identifiziert [SARS, MERS und SADS]. SARS und MERS traten 2003 bzw. 2012 auf und verursachten eine weltweite Pandemie, bei der Tausende Menschen ums Leben kamen [SADS-CoV ist eine Krankheit, die nur Schweine betrifft]. Sie haben einige Gemeinsamkeiten: so sind sie für Menschen oder Nutztiere hoch pathogen [verursachen sehr ansteckende Krankheiten]; ihr Ausgangspunkt sind Feldermäuse; und zwei von diesen Pandemien [SARS und SADS] nahmen ihren Ausgangspunkt in China [MERS - Middle East Respiratory Syndrome - stammt aus dem Mittleren Osten, Hauptwirt ist das Dromedar]. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass zukünftige SARS- oder MERS-ähnliche Coronavirus-Ausbrüche von Fledermäusen ausgehen, und es besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass dies in China auftritt. Es werden in der Studie mehrere Gründe dafür genannt, die einen Ausbruch einer neuen Coronavirus-Erkrankung in absehbarer Zukunft und mit dem Ausgangspunkt China als sehr wahrscheinlich erscheinen lassen. Wie man sieht, hatten die chinesischen Wissenschaftler recht. Dass es aber tatsächlich China wurde, ist zum Teil auch Zufall. Denn auch in Fledermäusen in Deutschland wurden Coronaviren nachgewiesen. Und natürlich hätten auch diese "deutschen" Coronaviren sich spontan im Rahmen zufälliger Mutationen zu etwas entwickeln können, das für uns alles andere als angenehm ist. So wie das 1918 beim Geflügel im ländlichen Kansas der Fall war. Meine Quellen für jene, die gerne ausführlicher nachlesen wollen: ORF: Coronavirus - Studie sagte Epidemie voraus Bat Coronaviruses in China (die oben zitierte Studie chinesischer Wissenschaftler) Bundesministerium für Forschung und Bildung: Verwandte der SARS-Viren erstmals bei Fledermäusen in Deutschland nachgewiesen Max-Planck-Institut: Der Feind im Huhn Wir stecken noch mitten in der Covid-19 Pandemie. Aber wie es so schön heißt (in dem Fall abgewandelt): mitten drin in der Pandemie heißt vor der nächsten stehen. Denn eine nächste kommt bestimmt. Und wer weiß? Dieses mal vielleicht aus Deutschland. Oder Frankreich. Oder den USA. Oder von einem Ort, an den heute noch niemand denkt. bearbeitet 12. April 2020 von Mistah Kurtz Orthographie 3 4 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 12. April 2020 Melden Share Geschrieben 12. April 2020 (bearbeitet) 41 minutes ago, Frank said: Ach so... Uff... auf so flache Witze war ich hier nicht vorbereitet. 😂 Ja, bei dem Wort "Herdenimmunität" fühl auch ich mich manchmal als Rindvieh. Vielleicht brauchts da wirklich im öffentlichen Diskurs einen anderen Begriff. Wie das im fachinternen Diskurs heisst kann uns ja Wurscht sein. Auf der anderen Seite: Offensichtlich ist das der Fachterminus... da sits mir Wursch, wie das Kind heisst Da geht es nicht darum, dass du oder ich Herdenviecher sind, sondern darum, dass die Herde (Zebras oder Büffel oder was auch immer) dem Individuum Schutz bietet, weil der angreifende Löwe oder Wolf in der Masse das Individuum Nur schwer fassen kann. Und so kann eine verbreitete Immunität dem nicht immunen Individuum Schutz bieten, weil das Virus es nur schwer fassen kann. Das Problem ist, dass bei Corona offenbar keine vollständige Immunität erreicht wird.., Werner bearbeitet 12. April 2020 von Werner001 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Higgs Boson Geschrieben 12. April 2020 Melden Share Geschrieben 12. April 2020 vor 1 Stunde schrieb Thofrock: Heftige Kritik an den Maßnahmen der Politik ist zu diesem Zeitpunkt, wo wir wirklich noch ziemlich nackt dastehen, eine Panikreaktion. Aber es wird auch bald eine steile Kurve mit Lösungsansätzen geben. Die ganze Welt sucht schließlich gleichzeitig. Meine Kritik an den Maßnahmen der Politik: Man spricht von 'Lockerung' bzw. 'nicht Lockerung' - es gibt keine Lockerung, weil es keine Lockerung braucht. Die Maßnahmen sind bis 20.4. angesetzt, danach sind sie obsolet. Man kann neue Maßnahmen ansetzen, die alten neu ausloben, aber man muss nichts lockern. Lockern das klingt so ein bisschen nach Gnade. Die Bitte um Lockerung ist ein Gnadengesuch... Nein, ist es nicht. Mir gefällt der Sprachgebrauch nicht, mir gefallen die Methoden nicht, mit denen gearbeitet wird (es geht ausschließlich über Emotionen und Angst). Und mir gefällt es nicht, das das Volk wie eine Schafsherde ohne irgendwas zu hinterfragen einfach rumblöck und in weiten Strecken einfach blind die Maßnahmen akzeptieren. Ich stelle sie nicht in Frage, schon deshalb nicht, weil man am Anfang keine Ahnung von nix hatte und erst mal Handeln musste, nachdem man zu lange nicht gehandelt hat. Jetzt sind 4 Wochen vergangen, seit den ersten Maßnahmen, die ganz offensichtlich wirken. Was man versäumt hat, obwohl es ständig gefordert wurde, ist, diese komplett zufälligen Zahlen von Infektion und sonstwas, durch echte, wissenschaftlich abgesicherte Zahlen, zu ergänzen. Es gibt dafür Methoden, die wurden benannt, damit die Test nicht explodieren, passiert ist nichts. Ich bin nicht bereit, einer Politik zu folgen, die rein auf Gefühl basiert. Und das ist das, was im Moment geschieht. Wissenschaftlich abgesicherte Daten fehlen, nicht weil sie nicht beschaffbar wären, sondern weil man sie nicht beschafft hat. Die einzigen Daten die einigermaßen aussagekräftig sind, ist die Anzahl der Toten. Und die ist in Deutschland immer noch vergleichsweise gering. Ich weiß nicht, was ich in einer Woche mache, wenn weiterhin nach der Methode blauer Dunst per Beschluss regiert wird. Ich bin gerne solidarisch, aber ich lasse mich nicht für dumm verkaufen. 2 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Thofrock Geschrieben 12. April 2020 Melden Share Geschrieben 12. April 2020 vor 20 Minuten schrieb Higgs Boson: Meine Kritik an den Maßnahmen der Politik: Man spricht von 'Lockerung' bzw. 'nicht Lockerung' - es gibt keine Lockerung, weil es keine Lockerung braucht. Die Maßnahmen sind bis 20.4. angesetzt, danach sind sie obsolet. Man kann neue Maßnahmen ansetzen, die alten neu ausloben, aber man muss nichts lockern. Lockern das klingt so ein bisschen nach Gnade. Die Bitte um Lockerung ist ein Gnadengesuch... Da sind andere Staaten zwar schon weiter, weil sie bereits die Einschränkungen für den gesamten Mai verplant haben, aber obsolet ist nach dem 20.04. natürlich gar nichts. Deshalb geht es in der Tat darum, den Ist-Zustand durch Lockerungen zu entspannen. Wenn es dann Bürger gibt die das als Gnadengesuch oder Belohnung definieren, dann ist das eben so. Hauptsache, die Menschen begreifen, dass Lockerungen ein Vertrauensvorschuss unter Vorbehalt sind. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Higgs Boson Geschrieben 12. April 2020 Melden Share Geschrieben 12. April 2020 vor 1 Minute schrieb Thofrock: Da sind andere Staaten zwar schon weiter, weil sie bereits die Einschränkungen für den gesamten Mai verplant haben, aber obsolet ist nach dem 20.04. natürlich gar nichts. Deshalb geht es in der Tat darum, den Ist-Zustand durch Lockerungen zu entspannen. Wenn es dann Bürger gibt die das als Gnadengesuch oder Belohnung definieren, dann ist das eben so. Hauptsache, die Menschen begreifen, dass Lockerungen ein Vertrauensvorschuss unter Vorbehalt sind. Nein, es geht nicht um Lockerungen. Lockern kann man nur etwas, was besteht. Ab dem 20.4. besteht zunächst NICHTS mehr. Das ist die aktuelle Rechtslage. Um nach dem 20.4. etwas zu haben, muss etwas neues beschlossen werden. Es geht mir tatsächlich um die Bezeichnung. Die ist wichtig, denn es geht hier immer noch um rechtsstaatliche Vorgänge. Denn auch der Rechtsstaat besteht in der Krise fort. (Dass etwas beschlossen werden muss und wird, ist eine komplett andere Geschichte. Da hätte ich aber gerne etwas handfest wissenschaftliches, soviel, wie man halt in 4-5 Wochen hinkriegt. Nicht dieses Datenchaos. Mit sowas kann man nicht arbeiten, mit sowas darf man nicht regieren.) 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 12. April 2020 Melden Share Geschrieben 12. April 2020 vor 3 Stunden schrieb Alfons: Das Wort Herdenimmunität kann ich nicht mehr lesen. Ich finde es despektierlich. Ich bin Teil der Gesellschaft, aber nicht einer Herde. vielleicht ist es fachsprache. aber übersetze herde mit population. es ändert aber nichts an den problemen im zusammenhang mit der herde/population und einer epidemie. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Thofrock Geschrieben 12. April 2020 Melden Share Geschrieben 12. April 2020 (bearbeitet) Der Rechtsstaat wird natürlich neue Maßnahmen beschließen. Und die werden gegenüber denen, die vorher galten, Lockerungen enthalten. Alles andere ist Wortklauberei. Die Reaktion auf etwaige Daten scheint mir übrigens in Deutschland vergleichsweise ausgewogen zu sein. Die Qualität unserer Politik kann es meiner Meinung nach mit so ziemlich allen Staaten aufnehmen. Einigen sind wir bisweilen haushoch überlegen. bearbeitet 12. April 2020 von Thofrock Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 12. April 2020 Melden Share Geschrieben 12. April 2020 vor 51 Minuten schrieb Higgs Boson: Meine Kritik an den Maßnahmen der Politik: Man spricht von 'Lockerung' bzw. 'nicht Lockerung' - es gibt keine Lockerung, weil es keine Lockerung braucht. Die Maßnahmen sind bis 20.4. angesetzt, danach sind sie obsolet. Man kann neue Maßnahmen ansetzen, die alten neu ausloben, aber man muss nichts lockern. Lockern das klingt so ein bisschen nach Gnade. Die Bitte um Lockerung ist ein Gnadengesuch... Nein, ist es nicht. Mir gefällt der Sprachgebrauch nicht, mir gefallen die Methoden nicht, mit denen gearbeitet wird (es geht ausschließlich über Emotionen und Angst). Und mir gefällt es nicht, das das Volk wie eine Schafsherde ohne irgendwas zu hinterfragen einfach rumblöck und in weiten Strecken einfach blind die Maßnahmen akzeptieren. Ich stelle sie nicht in Frage, schon deshalb nicht, weil man am Anfang keine Ahnung von nix hatte und erst mal Handeln musste, nachdem man zu lange nicht gehandelt hat. Jetzt sind 4 Wochen vergangen, seit den ersten Maßnahmen, die ganz offensichtlich wirken. Was man versäumt hat, obwohl es ständig gefordert wurde, ist, diese komplett zufälligen Zahlen von Infektion und sonstwas, durch echte, wissenschaftlich abgesicherte Zahlen, zu ergänzen. Es gibt dafür Methoden, die wurden benannt, damit die Test nicht explodieren, passiert ist nichts. Ich bin nicht bereit, einer Politik zu folgen, die rein auf Gefühl basiert. Und das ist das, was im Moment geschieht. Wissenschaftlich abgesicherte Daten fehlen, nicht weil sie nicht beschaffbar wären, sondern weil man sie nicht beschafft hat. Die einzigen Daten die einigermaßen aussagekräftig sind, ist die Anzahl der Toten. Und die ist in Deutschland immer noch vergleichsweise gering. Ich weiß nicht, was ich in einer Woche mache, wenn weiterhin nach der Methode blauer Dunst per Beschluss regiert wird. Ich bin gerne solidarisch, aber ich lasse mich nicht für dumm verkaufen. du wirst mit vielen fakten versorgt. warum nimmst du sie nicht als fakten wahr. die schlußfolgerungen aus den fakten werden dir ebenso dargestellt. an diesen hat sich nicht viel geändert. also wird sich an den schlußfolgerungen auch nicht viel ändern. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Chrysologus Geschrieben 12. April 2020 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 12. April 2020 vor 2 Minuten schrieb Thofrock: Wenn es dann Bürger gibt die das als Gnadengesuch oder Belohnung definieren, dann ist das eben so. Hauptsache, die Menschen begreifen, dass Lockerungen ein Vertrauensvorschuss unter Vorbehalt sind. Sorry, aber Lockerungen des Lockdown sind kein Vertrauensvorschuss sondern nur eine Wiederherstellung der verfassungsgemäßen Ordnung. Es ist die Regierung, die das Vertrauen des Volkes braucht, aber es ist nicht das Volk, das nun dankbar die Gewährung von Freiheiten entgegenzunehmen hätte. 4 3 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Mistah Kurtz Geschrieben 13. April 2020 Autor Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 13. April 2020 (bearbeitet) Corona - Aspekte Teil 2: wir waren gewarnt - waren wir vorbereitet? Es war also nur eine Frage der Zeit, bis uns eine Pandemie größeren Ausmaßes ins europäische Haus steht. Das war bekannt, davor wurde gewarnt, dazu gab es sogar in Deutschland im Jahr 2013 eine offizielle Unterrichtung durch die deutsche Bundesregierung (Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012). Diese Bericht enthält Risikoanalysen für zwei Gefahren bzw. Ereignisse: „Hochwasser“ und „Außergewöhnliches Seuchengeschehen“. Letzteres bezieht sich auf das Risiko einer „Pandemie durch Virus Modi-SARS“, mit anderen Worten: dem Risiko einer Virus-Pandemie auf Basis einer Variante des Coronaviruses (SARS war bzw. ist eine solche Variante). In der Analyse wird die Eintrittswahrscheinlichkeit einer Pandemie als „bedingt wahrscheinlich“ beurteilt, also als ein Ereignis, das statistisch in der Regel einmal in einem Zeitraum von 100 bis 1.000 Jahren eintritt. Tja, knapp daneben ist auch verfehlt. Wobei: knapp daneben ist geschmeichelt. SARS-CoV war 2002/2003, also vor rund 18 Jahren. Aber das nur nebenbei. Interessanter ist, was die Experten, die den Bericht erstellten, der Bundesregierung zu sagen hatten. Das von ihnen entwickelte Szenario liest sich wie das Drehbuch zu Covid-19. Im folgenden einige Passagen aus diesem „Drehbuch“ das, wie gesagt, bereits 2012/13 geschrieben wurde, also 7 Jahre vor dem "Film", den wir heute jeden Tag von Neuem sehen: Zitat Das Ereignis beginnt im Februar in Asien, wird dort allerdings erst einige Wochen später in seiner Dimension/Bedeutung erkannt. Im April tritt der erste identifizierte Modi-SARS-Fall in Deutschland auf. … Der Erreger stammt aus Südostasien, wo der bei Wildtieren vorkommende Erreger über Märkte auf den Menschen übertragen wurde. … Ausgehend von den zuerst auftretenden Fällen in Nord- und Süddeutschland breitet sich die Pandemie in Wellen mit ansteigenden Zahlen aus. … Es wird angenommen, dass jeder Infizierte im Durchschnitt drei Personen infiziert und es jeweils drei Tage dauert, bis es zur nächsten Übertragung kommt. … Mittel zur Eindämmung sind beispielsweise Schulschließungen und Absagen von Großveranstaltungen. Auch zu den notwendigen behördlichen Maßnahmen im Gesundheitswesen hat der Bericht einiges zu sagen. Er verweist besonders auf das Infektionsschutzgesetz und den darin enthaltenen rechtlichen Rahmen zur Einschränkung von Grundrechten wie die Unverletzlichkeit der Wohnung, das Grundrecht der Freiheit der Person oder die Versammlungsfreiheit (§ 16 Absatz 5 bis 8 und § 28 IfSG). Der Bericht weist auch darauf hin, dass das Gesundheitsministerium das Recht und die Kompetenz hat durch Rechtsverordnungen anordnen, die Bevölkerung zur Befolgung von Maßnahmen der spezifischen Prophylaxe (wie wir sie jetzt ja reichlich „genießen“) zu verpflichten. Was mit anderen Worten bedeutet: sich diesen einschränkenden Maßnahmen unterzuordnen, ist keine Frage der Wahl, sondern der rechtsstaatlichen Verpflichtung. Wer nicht gewillt ist, sich unterzuordnen, muss mit den rechtsstaatlichen Konsequenzen leben. Die können teilweise recht deftig ausfallen. Wer sich etwa vollziehbaren Schutzmaßnahmen widersetzt, muss nach dem Informationsschutzgesetz mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu 2 Jahren rechnen (§ 75 Abs. 1 Nr.1 IfSG). Nach alledem stellt sich jetzt eine Frage: wenn Deutschland schon seit 2012 eine so eingehende Analyse hatte, was passieren kann und irgendwann auch passieren wird, ja sogar eine Art Drehbuch vorlag zur Ausbreitung einer SARS-ähnlichen Coronainfektion samt Hinweisen und Empfehlungen, was in einem solchen Falle zu tun und nicht zu tun ist, warum wurde es dann trotzdem so fatal auf dem falschen Fuß erwischt? Stand da, als hätte es diesen Bericht mit all seinen Empfehlungen und Handlungsanleitungen nie gegeben? Musste beispielsweise praktisch von heute auf morgen in der ganzen Welt zusammenkratzen, was an Schutzkleidung auf dem Markt noch zu haben war, dabei wetteifern gegen Staaten, die ähnlich unvorbereitet waren? Meine erste Vermutung: der Bericht wurde mit größter Sorgfalt und großer Kompetenz erstellt, an Regierung und Bundestag übermittelt … und ist dort dann mehr oder minder ungelesen in vielen Schreibtischschubladen verstaubt. SARS war Jahre her und räumlich im wesentlichen weit weg, was soll man sich da groß Sorgen machen? Karl Lauterbach beantwortete diese Frage bei "Maybrit Illner", es habe sich niemand für die Umsetzung zuständig gefühlt. "Im Kompetenz-Wirrwarr", so Lauterbach, "des deutschen Gesundheitssystems ist das irgendwo versandet." Prof. Peer Rechenbach von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg und Katastrophenschutzexperte, meint, der Bericht hätte alleine schon deshalb wenig Chancen gehabt wirksam zu werden, weil man bei seiner Berücksichtigung eine Kostensteigerung im Gesundheitswesen befürchtete: "Dies hätte den Bemühungen der Kostenreduzierung im Gesundheitswesen widersprochen". Meine Quellen zum Nachlesen und Nachschlagen: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012 (siehe insbesondere Anhang 4)Infektionsschutzgesetz - Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite (Neufassung des Infektionsschutzgesetzes anlässlich der Covid-19 Pandemie) Watson.de: RKI-Planspiel von 2013: Warum war Deutschland nicht besser auf Corona vorbereitet? Mein Fazit: Deutschland war nicht vorbereitet weil zu teuer (was kostet es jetzt nicht vorbereitet gewesen zu sein, frage ich mich), zu wenig Interesse (und vermutlich Verständnis) vorhanden war, dafür aber viel Bürokratie. Also irrte der Bericht über Schreibtisch zu Schreibtisch und endete schließlich in der Ablage. Sozusagen an Desinteresse und am Sparwahn verstorben, ein Opfer falscher Prioritäten. Jeden Cent, der seit 2013 durch Nicht-Vorbereitung eingespart wurde, müssen wir jetzt mit vielen Euros aufwiegen. Das sollte uns eine Lehre sein. Aber ob es uns tatsächlich eine ist, nun ja ... bearbeitet 13. April 2020 von Mistah Kurtz Orthographie 4 4 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Mistah Kurtz Geschrieben 13. April 2020 Autor Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 13. April 2020 (bearbeitet) vor 5 Stunden schrieb Chrysologus: Sorry, aber Lockerungen des Lockdown sind kein Vertrauensvorschuss sondern nur eine Wiederherstellung der verfassungsgemäßen Ordnung. Es ist die Regierung, die das Vertrauen des Volkes braucht, aber es ist nicht das Volk, das nun dankbar die Gewährung von Freiheiten entgegenzunehmen hätte. Die verfassungsmäßige Ordnung wurde nie gebrochen. Alle bisherigen Maßnahmen erfolgten innerhalb des gesetzlichen Rahmens, der vom Grundgesetz und anderen Gesetzen - insbesondere Infektionsschutzgesetz - definiert wird. Somit kann nicht wiederhergestellt werden, was nie in Frage stand. Was wiederhergestellt werden kann, sind die uns vertrauten Lebensumstände. Deren zeitweilige Einschränkung auf Grund einer Sondersituation (wie eine Pandemie) sind kein Bruch der verfassungsgemäßen Ordnung sondern innerhalb dieser Ordnung mit Befristung auf die Dauer des Notstandes vorgesehen. Aber das weißt Du als Jurist ja besser als ich. bearbeitet 13. April 2020 von Mistah Kurtz 2 2 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Soulman Geschrieben 13. April 2020 Melden Share Geschrieben 13. April 2020 (bearbeitet) Hi Mistah, vielen Dank für die Einschätzungen. So tief bin ich nicht in der Materie, aber ich meine mich zu erinnern, dass die Politik reichlich Prügel bekam, als sie 2012 tonnenweise Impfdosen gekauft hat, die glücklicherweise niemand brauchte, weil die Ansteckungsrate niedrig blieb. Ich werd mal googeln. Gruss, Martin bearbeitet 13. April 2020 von Soulman 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Shubashi Geschrieben 13. April 2020 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 13. April 2020 (bearbeitet) Die "Washington Post" stellt einige Menschen vor, die unter den ersten 1000 Opfern der Covid-Epidemie in den USA waren. Es scheint mir wichtig, sich häufiger zu erinnern, dass eben nicht nur eine anonyme Masse multimorbider Rentner von Gevatter Hein hinweggerafft wird, die eh demnächst gestorben wären. Es sind eben auch sehr viele gesunde Menschen in der Mitte des Lebens. Die jetzt verlorenen Vermögen können wieder erarbeitet und zurückgewonnen werden, die verlorenen Leben nicht. bearbeitet 13. April 2020 von Shubashi 4 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Recommended Posts