laura Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 vor 1 Minute schrieb Moriz: Erntehelfer ist ein Knochenjob, den schafft noch lange nicht jeder. Bei der Spargelernte arbeitet man wohl gebückt, da würde sich mein Rücken schon nach zwei Minuten melden - zwei Monate würde ich niemals durchhalten. Viele Langzeitarbeitslose hierzulande sind schon älter und häufig auch gesundheitlich eingeschränkt. Für die ist das leider keine Alternative. Ob es was für die Schufachverkäuferin wäre (die arbeiten teilweise auch gebückt) weiß ich nicht. Aber die wird ja auch bald wiederim Schuhgeschäft gebraucht. Ich würde gerne noch mal bei der Bulgarin bleiben, die bei Nordsee im Verkauf oder als Reinigungskraft arbeitet. Oder die Rentner und Hausfrauen, die die Ferienwohnungen putzen. In der Seniorenbetreuung fehlen gerade wirklich viele Kräfte. Was spricht dagegen, dass der Rentner die Botengänge für die Senioren macht und die Bulgarin oder die Hausfrau dort kocht und putzt? Ebenso zum Mindestlohn, wie sie ihn bei ihren vorherigen Aufgaben auch bekamen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 vor 16 Minuten schrieb Mistah Kurtz: Das ist nur Aristippos Interpretation. Es geht immer noch um ein Drücken der Kurve, eine Reduzierung der täglichen Neuinfektionen. Wenn das nämlich nicht gelingt, die Kurve nicht flach gehalten werden kann, na ... dann sind wir in ein paar Wochen wieder da, wo wir schon einmal waren. Was war denn da so schlimm, wo wir schon einmal waren? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Soulman Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 (bearbeitet) vor 1 Stunde schrieb Frank: Hat denn wirklich jemand geglaubt das wenn die angestrebte Verdoppelungszahl erreicht ist alles wieder aufgehoben wird? Dass das so binär - on oder off - nicht laufen wird musste einem jeden auch ohne Grundkurs Epidemiologie klar gewesen sein. Das ganze ist doch eher ein Drehregler als ein Kippschalter. Nach einem abflachen der Kurve, nach einem erhöhen der Verdoppelungszeit, muss es jetzt darum gehen die Verdoppelungszahl hoch zu halten. Jedes drehen an diesem Dehregler wird die Verdoppelungszeit erhöhen lassen, entsprechend vorsichtig muss dies geschehen. Aber nachdem wir das Ziel von den 14Tage Verdopelungszeit übererfüllt haben können wir uns das jetzt auch erlauben. Wo ich euch zustimme dass das hätte besser kommuniziert werden müssen. Das hätte jedem klar gemacht werden müssen das es hier um einen Drehregler udn nicht um einen Kippschalter ging. Ich nehm das Genörgel gar nicht mehr ernst. Für einen IQ über 100 ist das selbsterklärend. (Tempolimit Autobahn) und genau das ist das Niveau: Freie Fahrt für freie Bürger. Die S-Klasse benutzt vorwiegend den Golf als Knautschzone. Hier in meinem Landkreis ist die Auslastung der Intensivabteilungen mittlerweile bei bis zu 75%. Quelle Gruss, Martin bearbeitet 15. April 2020 von Soulman 2 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 vor 4 Minuten schrieb laura: Was spricht dagegen, dass der Rentner die Botengänge für die Senioren macht Die Nachbarschaftshilfe wird gerade von meinem Leib-und-Mage-Discounter organisiert, allerdings unentgeltlich. Und ob es sinnvoll ist, wenn Angehörige der Risikogruppe Botengänge machen weiß ich nicht. Aber im Grunde genommen hast Du Recht, es müsste nur organisiert werden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 vor 2 Stunden schrieb Frank: Nun bin ich zwar wirtschaftspolitischer Analphabet, aber gesamtwirtschaftlich dürfte das zumindest in der betroffenen Region so easy sein wenn die Tourismusindustrie wegbricht. Das darf man dabei nicht übersehen. Das Problem muss man lösen. Denn hinter gesamtwirtschaftlichen Kenngrössen stehen konkrete Unternehmen, mit konkreten Unternehmern die konkrete Arbeitnehmer beschäftigen. Für die ist das was so sinnvoll und notwendig ist eine existentielle Katastrophe. Es sagt sich sehr einfach "Das ist Spassindustrie, das brauch mer nich!" - der zweite Satz muss sich dann damit beschäftigen wie man die individuelle, existentielle Katastrophe auflöst. Kann es sein, dass in deinem ersten Satz ein "nicht" (so easy) fehlt? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 vor 1 Minute schrieb Chrysologus: Also für meinen Teil erlebe ich dich weder als herzlos noch als am Leben anderer Menschen desinteressiert - lediglich als derart in einer relativen wirtschaftliche Sicherheit lebend, dass dir bestimmt Sorgen sehr fremd (geworden) sind und in der nicht wenige Menschen erfreulicherweise leben, Beamte, Angestellte, Arbeiter, Selbständige und Freiberufler. Mir sind diese Sorgen wirklich nicht fremd, denn ich habe mehrere Freunde, die massiv von der Krise betroffen sind. Trotzdem schockt es mich, mit welcher Selbstverständlichkeit hier gefordert wird, dass die Wirtschaft wieder hoch gefahren wird, weil wir sonst "ärmer" werden und - wie ein User geschrieben hat - "nur noch einmal in der Woche Fleisch essen könnten". Ich möchte keine herzlose Gesellschaft, der die Coronaopfer und die Firmenpleiten egal sind, sondern ich wünsche mir eine Gesellschaft, die solidarisch die Herausforderung angeht und teilt. Und ich bin mir sicher, dass in Deutschland finanziell noch sehr viel Luft drin ist. Bei einzelnen sicher nicht, aber wenn solidarisch gehandelt würde und man die Corona-Krise als gemeinsame Herausforderung sehen würde, schon ... Und in dieser Richtung würde ich mich gerne engagieren, hier würde ich mir auch politische Maßnahmen wünschen. Es gibt für mich einen dritten Weg zwischen: "Wir müssen jedes Leben schützen, egal ob Firmen pleite gehen und Menschen arbeitslos werden" und "Wir müssen Firmen und Beschäftigungsverhältnisse schützen, egal ob Menschen sterben." Mein Wunsc wäre es, dass es einen gesellschaftlichen Konsens gäbe, der sagt: "Wir müssen alle zusammenarbeiten und uns engagieren, solidarisch sein, um Leben zu schützen und die gesellschaftliche Stabilität zu wahren." 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 Mal kurz etwas Kirchenbezug in der Debatte, falls es nicht zu sehr stört. Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, aber auch andere Bischöfe haben ihr Unverständnis geäußert, dass zwar Läden bis 800 m² in naher Zukunft wieder öffnen sollen, öffentliche Gottesdienste aber verboten bleiben. https://www.katholisch.de/artikel/25191-merkel-auch-vorerst-keine-oeffentlichen-gottesdienste Das klingt für mich tatsächlich so, dass es zu einem Bruch in der Partnerschaft zwischen Staat und Kirchen kommen könnte, wenn die Ministerpräsidenten der Länder nicht noch einlenken. Gerade Wölki scheint mir durchaus bereit, auch ohne staatliche Genehmigung wieder öffentliche Gottesdienste anzubieten, sobald die Läden öffnen. Das könnte in den nächsten Tagen spannend werden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Aristippos Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 vor 21 Stunden schrieb Thofrock: zeig doch mal. Würde ich schon machen. Gibt es hier irgendeine Möglichkeit, eine Bilddatei unkompliziert an einen Beitrag anzuhängen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 vor 2 Minuten schrieb Soulman: Hier in meinem Landkreis ist die Auslastung der Intensivabteilungen mittlerweile bei 75%. Also immer noch viele Reserven. Wenn die Hälfte der Intensivabteilung für Corona-Patienten reserviert ist, dann könnt ihr doppelt so viele behandeln. Da passt eine 'Verdoppelungszeit' von 14 Tagen ganz hervorragend, das ist nämlich genau die mittlere Verweildauer von Corona-Patienten auf der Intensivstation, die Belegung würde also im Mittel gleich bleiben. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Thofrock Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 vor 10 Minuten schrieb Moriz: Erntehelfer ist ein Knochenjob, den schafft noch lange nicht jeder. Bei der Spargelernte arbeitet man wohl gebückt, da würde sich mein Rücken schon nach zwei Minuten melden - zwei Monate würde ich niemals durchhalten. Viele Langzeitarbeitslose hierzulande sind schon älter und häufig auch gesundheitlich eingeschränkt. Für die ist das leider keine Alternative. Ob es was für die Schufachverkäuferin wäre (die arbeiten teilweise auch gebückt) weiß ich nicht. Aber die wird ja auch bald wieder im Schuhgeschäft gebraucht. Es gibt ja jedes Jahr aufs Neue Berichte über Spargelbauern, die zwanzig arbeitslose Helfer vermittelt bekommen, die ersten 5 nach der Mittagspause abhauen, weitere 7 am zweiten Tag nicht mehr kommen. insgesamt 3 die erste Woche überstehen, und ein Helfer die gesamte Ernte bleibt. Das ist körperlich schon sehr anspruchsvoll. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 vor 1 Stunde schrieb Moriz: vor 1 Stunde schrieb Die Angelika: Abschiebung nach Afghanistan bedeutet halt ganz klar Lebensgefahr. Wenn das wirklich so ist dann gibt es keine Abschiebung nach Afghanistan. Die Diskussion mach ich nicht mehr auf. Okay, dann bedeutet es eben keine Lebensgefahr, stattdessen bedeutet es aber für die betroffenen jungen Afghanen, dass sie sich in Lebensgefahr fühlen, weil sie ohne Bestehen der Ausbildung ziemlich schnell abgeschoben werden. Das mag zw ar dich moralisch entlasten, mich belastet es dennoch emotional, weil ich diese jungen Menschen kenne und als sehr engagiert erlebe, und die jungen Afghanen belastet dieses Gefühl so, dass sie noch größere Schwierigkeiten haben, ihre Prüfung zu bestehen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 (bearbeitet) vor 1 Stunde schrieb Moriz: Gerade ging es aber um ein anderes Thema. Wir sollten die Methode den Zielen anpassen. Dummerweise bekommt man gerade den Eindruck, die Ziele werden an die Methode angepasst. Du hast den Eindruck. Aber das Gegenteil ist aber der Fall! Das Ziel war immer die Kurve unter der Kapazitätsgrenze zu halten. Dafür war es nötig die Verdoppelungszeit zu erhöhen um das zu erreichen war es nötig die Massnahmen zu treffen die getroffen wurden. Soll uns das nicht erreichte nicht um die Ohren fliegen muss die Verdoppelungszeit oben bleiben, haben aber zum Glück Luft für kleine Schritte. Weder Ziel noch Methode haben sich geändert. bearbeitet 15. April 2020 von Frank 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 vor 2 Minuten schrieb OneAndOnlySon: Mal kurz etwas Kirchenbezug in der Debatte, falls es nicht zu sehr stört. Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, aber auch andere Bischöfe haben ihr Unverständnis geäußert, dass zwar Läden bis 800 m² in naher Zukunft wieder öffnen sollen, öffentliche Gottesdienste aber verboten bleiben. https://www.katholisch.de/artikel/25191-merkel-auch-vorerst-keine-oeffentlichen-gottesdienste Das klingt für mich tatsächlich so, dass es zu einem Bruch in der Partnerschaft zwischen Staat und Kirchen kommen könnte, wenn die Ministerpräsidenten der Länder nicht noch einlenken. Gerade Wölki scheint mir durchaus bereit, auch ohne staatliche Genehmigung wieder öffentliche Gottesdienste anzubieten, sobald die Läden öffnen. Das könnte in den nächsten Tagen spannend werden. Ich finde es ausgesprochen schade, dass die Kirche hier nicht mehr kooperieren will. Das zerstört nachhaltig das Verhältnis zwischen Staat und Kirche und ist ein Signal in die falsche Richtung. Es soll mir dann mal jemand erklären, warum Gottesdienste stattfinden und Theateraufführungen nicht. Die Bischöfe zeigen sich hier in höchstem Maße unsolidarisch (was mich bei Woelki auch nicht wundert). In einem Staat, in dem praktizierende Christen die Minderheit bilden und es deutlich mehr Menschen gibt, die an ihren Grillfesten, Fußballspielen etc. hängen, ist es ein verhängnisvolles Signal, wenn Kirche hier auf ihre Rechte pocht. 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Thofrock Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 vor 1 Minute schrieb Aristippos: Würde ich schon machen. Gibt es hier irgendeine Möglichkeit, eine Bilddatei unkompliziert an einen Beitrag anzuhängen? Um Himmels Willen, das war nicht ernst gemeint. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 vor 1 Minute schrieb laura: Trotzdem schockt es mich, mit welcher Selbstverständlichkeit hier gefordert wird, dass die Wirtschaft wieder hoch gefahren wird, Wirtschaft ist ein weites Feld - um die Boni der Manager von Audi & Co. tut es mir auch nicht leid, aber wer sich jetzt gerade selbständig gemacht hat, wer ein ausgesprochenes Saisongeschäft betreibt (Schausteller trifft das härter als Skiliftbetreiber) und wer als Künstler, Veranstaltungstechniker etc. arbeitet, für die geht es schon jetzt um die Existenz. Daher sollte man immer fragen, wen man denn bei "die Wirtschaft" im Blick hat. vor 1 Minute schrieb OneAndOnlySon: Mal kurz etwas Kirchenbezug in der Debatte, falls es nicht zu sehr stört. Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, aber auch andere Bischöfe haben ihr Unverständnis geäußert, dass zwar Läden bis 800 m² in naher Zukunft wieder öffnen sollen, öffentliche Gottesdienste aber verboten bleiben. Hier kann ich der DBK nur zur Verfassungsklage raten - überzeugte katholische Verfassungsrechtler gibt es ja nun. Gerade eben schrieb Moriz: vor 6 Minuten schrieb Soulman: Hier in meinem Landkreis ist die Auslastung der Intensivabteilungen mittlerweile bei 75%. Also immer noch viele Reserven. Wenn die Hälfte der Intensivabteilung für Corona-Patienten reserviert ist, dann könnt ihr doppelt so viele behandeln. Da passt eine 'Verdoppelungszeit' von 14 Tagen ganz hervorragend, das ist nämlich genau die mittlere Verweildauer von Corona-Patienten auf der Intensivstation, die Belegung würde also im Mittel gleich bleiben. Dann sollte man in deinem Landkreis auch die Läden etc. weiter geschlossen halten - aber eben nicht in allen anderen Landkreisen auch, denn die lasten eure Intensiv nicht aus. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 Was die Argumentation mit der Größe der Läden zeigt, ist die Dummheit der Bischöfe: In einem Laden ist mein Kontakt mit den anderen Personen, die dort einkaufen, in der Regel kaum oder nur sehr kurz vorhanden. Wenn nicht gerade jemand einen Niesanfall bekommt, wenn ich vorbeikomme, ist die Ansteckungsgefahr ausgesprochen gering. In der Kirche sitzt bzw. steht man eine knappe Stunde in der Nähe derselben Personen. Da ist das Ansteckungsrisiko viel größer und die Abstandsregeln lassen sich eben doch nicht überall einhalten. Ganz zu schweigen von der Frage, wie die Kommunion ausgeteilt werden soll. Gar nicht - dann ist der Unterschied zu Stream für mich marginal. Mit der Hand geht es wohl kaum. Mit Handschuhen? Mit einer Zange? Geworfen? 😂 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 vor 5 Minuten schrieb laura: vor 6 Minuten schrieb Marcellinus: Das hängt davon ab, ob für dich reale Verhältnisse und damit die Interessen realer Menschen wichtig sind, oder ob du lieber in einer Traumwelt lebst. Was meinst du damit? Kannst du das bitte erläutern? Was war an meinem Post so schwer zu verstehen? Es gibt den Bedarf an Arbeitskräften, die für einen Lohn arbeiten, für den sich hier keiner findet, was auch, aber nicht nur, an der Höhe der hiesigen Sozialhilfe liegt. Und es gibt Menschen, die in ihrer Heimat für viel weniger arbeiten müßten, wenn sie nicht hier arbeiten können. Jetzt kann man sagen, das will ich nicht ausnutzen. Das ist die Traumwelt. Dann hast du keine Hilfe und die ausländische Person weniger Geld. Ein Verlust für beide. Oder du lebst in dieser Welt. Die ist zwar nicht ideal, aber beide leben in ihr besser. Es ist eh nicht auf Dauer. Schon heute ist das Lohnniveau in Polen kaum noch niedriger als bei uns, gerade durch solchen Transfer. Dieses Gehaltsgefälle gab es in meiner Kindheit auch noch innerhalb unseres Landes, weshalb sich viele bürgerliche Familien ganz selbstverständlich Hausangestellte leisten konnten, die oft auch im Haus ihrer "Herrschaft" wohnten. Das gibt es zwar heute auch noch, ist aber so exotisch, daß die meisten von uns solche Haushalte kaum noch zu Gesicht bekommen. Aber nichts wäre gewonnen gewesen, hätte man damals solche Arbeitsverhältnisse nicht angeboten, außer daß es mehr Arbeitslose gegeben hätte. Das Problem ist, daß immer mehr Menschen in einer Traumwelt leben, und Probleme damit haben, diese Welt zu nehmen, wie sie ist. Sie messen diese Welt immer an dem, wie sie sie gerne hätten. Der Welt ist das aber herzlich egal. Diese Welt ändert sich nur dadurch, daß man sich an ihre Möglichkeiten anpaßt, und seine Chancen nutzt, um der nächsten Generation einen besseren Start zu ermöglichen. Die, die das verstehen, werden auch in der Zukunft eine Chance haben. Die anderen sind schon Geschichte, wie die bürgerliche Gesellschaft des letzten Jahrhunderts. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 vor 1 Minute schrieb Frank: Du hast den Eindruck. Das Gegenteil ist aber der Fall! Das Ziel war immer die Kurve unter der Kapazitätsgrenze zu halten. Dafür war es nötig die Verdoppelungszeit zu erhöhen um das zu erreichen war es nötig die Massnahmen zu treffen die getroffen wurden. Soll uns das nicht erreichte nicht um die Ohren fliegen muss die Verdoppelungszeit oben bleiben, haben aber zum Glück Luft für kleine Schritte. Weder Ziel noch Methode haben sich geändert. Hier schwurbelst Du leider ziemlich rum. Wir sind so tief unter der Kapazitätsgrenze unseres Gesundheitssystems geblieben, das wir deutlich Luft nach oben haben. Da wird uns nichts um die Ohren fliegen wenn wir jetzt keine kapitalen Fehler machen. Die Ziele haben sich offensichtlich geändert: 'flatten the Curve' -> 'Verdoppelungszeit' 10 Tage -> 'Verdoppelungszeit' 14 Tage -> R<0 (das ist dann rein rechnerisch eine negative 'Vedoppelungszeit'); daß sich stattdessen die Methoden nicht ändern, daß bemängele ich ja gerade. Und bevor ich jetzt anfange zu schwurbeln gehe ich lieber ins Bett. Gute Nacht allerseits! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 vor 1 Minute schrieb Marcellinus: Was war an meinem Post so schwer zu verstehen? Es gibt den Bedarf an Arbeitskräften, die für einen Lohn arbeiten, für den sich hier keiner findet, was auch, aber nicht nur, an der Höhe der hiesigen Sozialhilfe liegt. Und es gibt Menschen, die in ihrer Heimat für viel weniger arbeiten müßten, wenn sie nicht hier arbeiten können. Jetzt kann man sagen, das will ich nicht ausnutzen. Das ist die Traumwelt. Dann hast du keine Hilfe und die ausländische Person weniger Geld. Ein Verlust für beide. Oder du lebst in dieser Welt. Die ist zwar nicht ideal, aber beide leben in ihr besser. Es ist eh nicht auf Dauer. Schon heute ist das Lohnniveau in Polen kaum noch niedriger als bei uns, gerade durch solchen Transfer. Dieses Gehaltsgefälle gab es in meiner Kindheit auch noch innerhalb unseres Landes, weshalb sich viele bürgerliche Familien ganz selbstverständlich Hausangestellte leisten konnten, die oft auch im Haus ihrer "Herrschaft" wohnten. Das gibt es zwar heute auch noch, ist aber so exotisch, daß die meisten von uns solche Haushalte kaum noch zu Gesicht bekommen. Aber nichts wäre gewonnen gewesen, hätte man damals solche Arbeitsverhältnisse nicht angeboten, außer daß es mehr Arbeitslose gegeben hätte. Das Problem ist, daß immer mehr Menschen in einer Traumwelt leben, und Probleme damit haben, diese Welt zu nehmen, wie sie ist. Sie messen diese Welt immer an dem, wie sie sie gerne hätten. Der Welt ist das aber herzlich egal. Diese Welt ändert sich nur dadurch, daß man sich an ihre Möglichkeiten anpaßt, und seine Chancen nutzt, um der nächsten Generation einen besseren Start zu ermöglichen. Die, die das verstehen, werden auch in der Zukunft eine Chance haben. Die anderen sind schon Geschichte, wie die bürgerliche Gesellschaft des letzten Jahrhunderts. Das sehe ich anders. Mit deiner Argumentation "wasche ich meine Hände in Unschuld", wenn ich bestimmte Arbeitsbedigungen unterstütze, denn "die Welt ist ja nun mal einfach so." Damit wird sich die Welt nie ändern. Ich nutze das Lohngefälle zu Polen aus (der Unterschied zwischen Mindestlohn in Polen und der Arbeit als Pflegekraft liegen bei ca 75% mehr) und die Polin freut sich. Damit ist allen geholfen. Geht das? Ist das ein moralisch valides Argument? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Soulman Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 vor 9 Minuten schrieb Chrysologus: Wirtschaft ist ein weites Feld - um die Boni der Manager von Audi & Co. tut es mir auch nicht leid, aber wer sich jetzt gerade selbständig gemacht hat, wer ein ausgesprochenes Saisongeschäft betreibt (Schausteller trifft das härter als Skiliftbetreiber) und wer als Künstler, Veranstaltungstechniker etc. arbeitet, für die geht es schon jetzt um die Existenz. Daher sollte man immer fragen, wen man denn bei "die Wirtschaft" im Blick hat. Hier kann ich der DBK nur zur Verfassungsklage raten - überzeugte katholische Verfassungsrechtler gibt es ja nun. Dann sollte man in deinem Landkreis auch die Läden etc. weiter geschlossen halten - aber eben nicht in allen anderen Landkreisen auch, denn die lasten eure Intensiv nicht aus. „eure Intensiv“ im Ernst? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 (bearbeitet) vor 17 Minuten schrieb Chrysologus: vor 24 Minuten schrieb Moriz: vor 29 Minuten schrieb Soulman: Hier in meinem Landkreis ist die Auslastung der Intensivabteilungen mittlerweile bei 75%. Also immer noch viele Reserven. Wenn die Hälfte der Intensivabteilung für Corona-Patienten reserviert ist, dann könnt ihr doppelt so viele behandeln. Da passt eine 'Verdoppelungszeit' von 14 Tagen ganz hervorragend, das ist nämlich genau die mittlere Verweildauer von Corona-Patienten auf der Intensivstation, die Belegung würde also im Mittel gleich bleiben. Dann sollte man in deinem Landkreis auch die Läden etc. weiter geschlossen halten - aber eben nicht in allen anderen Landkreisen auch, denn die lasten eure Intensiv nicht aus. Du plädierst ja die ganze Zeit schon für individuelle Lösungen. Ich weiss nicht ob das politisch so klug ist. Letztlich musst du dann den Leuten erklären warum du in Hinterkleintupfingen andere Regeln gelten lässt als in Oberbieselbach. Und wenn sich dann in Oberbieselbach die Lage ändert musst du auch noch den Oberbieselbachern verklickern das heute falsch ist was gestern noch richtig war und in Hinterkleintupfingen schon immer falsch war... Ich halte meine Mitmenschen nicht für dumm, eher für intelligenter als mich selber, aber ich fürchte dennoch das du damit die Leute überforderst. Mit der Methode verspielst du die Kooperationsbereitschaft der Bevölkerung... Nicht ganz ernst gemeint würde ich den Knoten im Hirn unserer Bischöfe als Beleg für die Überforderung anführen bearbeitet 15. April 2020 von Frank Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 vor 7 Minuten schrieb Soulman: „eure Intensiv“ im Ernst? Wo ist das Problem? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 vor 44 Minuten schrieb Moriz: Das muß man sich auch leisten können. Ich kenne ein älteres Ehepaar, das hat sein Leben lang ganz gut verdient, hervorragend gewirtschaftet und auch ein bisschen was geerbt. Die können eine 'Polin' aus eigener Tasche zahlen; für eine deutsche Fachkraft würde es aber nicht reichen. Also ich bin noch so erzogen worden, dass ich mir nur das leiste, was ich mir auch leisten kann und nicht halblegale und illegale Sachen mache, um mir Dinge zu leisten, die ich mir eigentlich nicht leisten kann. Sorry. Aus diesem Grund habe ich auch noch nie einen Handwerker bei mir schwarz arbeiten lassen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 vor 2 Minuten schrieb Die Angelika: Also ich bin noch so erzogen worden, dass ich mir nur das leiste, was ich mir auch leisten kann und nicht halblegale und illegale Sachen mache, um mir Dinge zu leisten, die ich mir eigentlich nicht leisten kann. Sorry. Aus diesem Grund habe ich auch noch nie einen Handwerker bei mir schwarz arbeiten lassen. Es gibt bei den Polinnen legale und illegale. Es gibt - auch wenn nicht einfach zu finden - Organisationen, die völlig legal zum deutschen Mindestlohn mit allen anfallenden Sozialabgaben Kräfte nach Deutschland entsenden. Wenn die Familie dann die Arbeitszeiten einhält (was wegen der "Bereitschaftszeiten" nachts oft schwer zu berechnen ist), ist es rechtlich völlig korrekt. Ich habe mich da sehr intensiv mit beschäftigt, weil ich eben eine solche Kraft für Verwandte organisieren musste. Es gibt legale Möglichkeiten, u.a. auch von den Kirchen. Allerdings teurer als die illegalen und sehr schwer zu bekommen (z.B. Faire Pflege). Leider ändert sich auch hier die Sichtweise: Wenn der Angehörige Pflege braucht, du es nicht selbst leisten kannst (z.B. wegen der Berufstätigkeit) und du keinen Heimplatz bekommst (Wartezeit in der Regel 3-6 Monate), gibt es oft echt keine Alternative zur Pflegekraft aus Osteuropa. Leider. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 15. April 2020 Melden Share Geschrieben 15. April 2020 vor 4 Minuten schrieb laura: Was die Argumentation mit der Größe der Läden zeigt, ist die Dummheit der Bischöfe: In einem Laden ist mein Kontakt mit den anderen Personen, die dort einkaufen, in der Regel kaum oder nur sehr kurz vorhanden. Wenn nicht gerade jemand einen Niesanfall bekommt, wenn ich vorbeikomme, ist die Ansteckungsgefahr ausgesprochen gering. In der Kirche sitzt bzw. steht man eine knappe Stunde in der Nähe derselben Personen. Da ist das Ansteckungsrisiko viel größer und die Abstandsregeln lassen sich eben doch nicht überall einhalten. Ganz zu schweigen von der Frage, wie die Kommunion ausgeteilt werden soll. Gar nicht - dann ist der Unterschied zu Stream für mich marginal. Mit der Hand geht es wohl kaum. Mit Handschuhen? Mit einer Zange? Geworfen? 😂 Die Kirchen arbeiten ja selbst an Regeln, unter denen Gottesdienste stattfinden können. Und auch Bundeskanzlerin Merkel hat in der heutigen Pressekonferenz zu bedenken gegeben, dass man eine kleine Dorfkirche nicht mit dem Kölner Dom in einen Topf werfen kann. Von daher ist es kein valides Argument, dass Abstandsregeln nicht überall eingehalten werden können. Dort wo dies möglich ist, könnten Gottesdienste stattfinden. Ab Montag dürfen in Baden-Württemberg nicht nur Selbstbedienungsläden wieder öffnen, sondern auch sehr beratungsintensive Gewerbe wie z.B Fahrradläden. Dort haben Kunden durchaus 20-60 Minuten engen Kontakt zu den Verkäufern. Das gleiche gilt für viele Modegeschäfte. Auch Frisöre dürfen wieder öffnen. Wieso sollten also keine Gottesdienste stattfinden können, auch wenn dort die Abstandsregeln eingehalten werden? Und für die Kommunion gibt es mit etwas Kreativität durchaus Möglichkeiten, wenn du das als so zentral ansiehst. "Bring your own device" wäre die Naheliegendste. Dann bringt eben jeder, der zu Kommunizieren wünscht, ein Stück Brot von zu Hause mit und hält es während der Wandlung in der Hand. Theologisch wäre das kein Problem und praktisch wäre es leicht umsetzbar. Eine Alternative sind Desinfektionsmittelspender an der Kommunionbank zusammen mit Mundschutz. Jeder desinfiziert sich vor dem Empfang der Hostie die Hände, behält die Maske auf und konsumiert die Hostie erst wenn er wieder am Platz ist. Auch eine Patene, die nach jedem Kommunikanten gereinigt wird, ist eine einfache Lösung zum Ausschluss der Infektion. Der Priester steht 1,5m von der Kommunionbank/Altarstufe entfernt, zeigt die Hostie, sage "Der Leib Christi" und legt sie auf die Patene, die ein Helfer hält. Dieser reicht die Patene dem Kommunikanten und wischt sie danach mit einem Desinfektionsmittel ab. Dann kommt der Nächste dran. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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