Dies ist ein beliebter Beitrag. kiki Geschrieben 16. April 2020 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 16. April 2020 (bearbeitet) vor 13 Stunden schrieb Mistah Kurtz: Nein, ich glaube, dass das RKI das Virus auf einen möglichst niedrigen Wert drücken will, weil man nach Lockerung der Maßnahmen damit rechnen muss, dass die Fallzahlen wieder zu steigen beginnen. Und je weniger Virusträger dann - bei Lockerung der Maßnahmen - im Umlauf sind, desto eher kann man einen solchen neuerlichen Anstieg wieder einfangen. dieser Anstieg nach der Lockerung wird an allen Orten behauptet, aber wieso soll das überhaupt eintreffen? Wenn Susi ihren Frisörladen 5 Wochen geschlossen hatte und in der Zeit nicht erkrankte und brav zu Hause blieb, ist sie 99.9% sicher Covid-negativ. Ditto ihre Kundin Helga. Wenn sich - sagen wir - 5% der Leute nicht an die Vorschriften gehalten haben in den 5 Wochen, werden es garantiert noch weniger tun, wenn das ganze nochmals 5 Wochen verlängert wird. Ausser man führt den Polizeistaat ein. Umso wichtiger also genauer hinzuschauen wo die Neuinfektionen stattfinden. Bei uns zumindest überwiegend in Altersheimen und Krankenhäusern. Dort sind sie dann auch sehr schnell sehr tödlich. Aber dieses Risiko kriegt man mit keiner noch so schönen landesweiten Statistik hin. Da muss man in die Details und sich durchwurschteln. Und genau da versagen unsere Statistiken völlig, sie können diese dynamischen Vorgänge und Risiken nicht richtig abbilden. Nichtsdestotrötzer nerven die Politiker und Statistiker uns jeden Abend in den News damit, obwohl zb die Kapazitätsgrenzen der Krankenhäuser (der Grund für den Schutdown) nie auch nur annähernd erreicht wurden. Die der Alters- und Pflegeheime hingegen schon, und kein Schwein hat dagegen Vorkehrungen getroffen. Nun versuchen sie Resourcen von Krankenhäusern in Altersheime zu transferieren, was das Infektionsrisiko logo kräftig erhöht. Meiner Meinung nach sollte vor allem der Interkontinentalverkehr für absehbare Zeit unterbleiben. Das Virus hat sich nur dank diesem so schnell verbreiten können. Alle weiteren Massnahmen bringen nicht mehr viel, resp. der wirtschaftliche Schaden ist derart immens dass dann sehr wohl hinterfragt werden muss wozu das noch gut sein soll. vor 9 Stunden schrieb mn1217: Und mit einem 14 Tage - Rhythmus von Entscheidungen kann man leben. Mit solchen nichtssagenden herablassenden Sprüchen treibt man auch die besonnenen Leute auf die Barrikaden. Bitte, wer ist "man"? Der Handwerker, der grad noch die nächste Miete, die nächste Versicherungsprämie und die nächste Ratenzahlung der Hypothek hinkriegt, aber in 14 Tagen? Keine Ahnung. Sinnigerweise geben sich Banken und Versicherungen ja als die super-wohltätigen Samariter aus, indem sie die Zahlung der Raten aufschieben, und sich für die Zeit der Aufschiebung auch noch Zinsen bezahlen lassen. Dagegen motzt niemand, die soziale Aechtung trifft dafür die die im Park joggen und dabei halt auch mal auf den Boden spucken. Oder die die es wagen den allabendlichen Sermon über die Kurven-Verflachung zu hinterfragen. Echt, mir graut langsam wie wenig die Entscheidungen der Politiker hinterfragt und angefochten werden. Was ist wenn mal was wirklich schlimmes passiert? bearbeitet 16. April 2020 von kiki 3 2 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Suzanne62 Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 vor 4 Stunden schrieb Mistah Kurtz: Wenn überhaupt, dann nur Gottesdienste ohne Gesang, ohne lautes Orare usw. usf. Sonst sind wir sehr schnell bei einem Szenario wie nach dem koreanischen Gottesdienst. Ich verstehe nicht ganz, wieso Gesang sich auf das Infektionsgeschehen auswirken sollte. Was die rasche Ausbreitung des Virus in dieser koreanischen Gemeinde bewirkt hat, war doch nicht der Gesang oder das laute Beten, sondern die Tatsache, dass sehr viele Menschen sehr dicht zusammen waren - und hier muss man Vorsorge dafür treffen, dass das nicht passiert. Man könnte den Zugang zur Kirche beschränken, dafür sorgen, dass in den Kirchenbänken der Mindestabstand einegehalten wird (z.B. durch Klebeband-Markierungen) und auf Kommunionausteilung verzichten.....es könnte also vorerst nur Wortgottesdienste geben. NRW möchte - anders als die anderen Bundesländer - öffentliche Gottesdienste mit strengen Hygiene- und Abstandsauflagen wieder erlauben, außerdem ist für Freitag ein Treffen zwischen Regierungsvertretern und Vetretern der Religionsgemeinschaften geplant, um eine möglichst einvernehmliche Lösung zu finden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 vor 9 Stunden schrieb helmut: also drittrangig? So wie für mich die Auszahlung deiner Rente drittrangig ist. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 (bearbeitet) vor 7 Stunden schrieb Chrysologus: Dann sollte man in deinem Landkreis auch die Läden etc. weiter geschlossen halten - aber eben nicht in allen anderen Landkreisen auch, denn die lasten eure Intensiv nicht aus. Na, ganz so medizinisch kleinkariert ist Deutschland auch nicht mehr, in der Schnittstelle dreier Bundesländer hier bekommen die Patienten Hilfe da, wo sie bereitgestellt werden kann und erforderlich ist. Unsere Intensivstationen haben allerdings auch immer gute Belegungszahlen, unabhängig von Corona. Aussagekräftig sind aktuell nur die Belegungszahlen, die tatsächlich durch Covid-19 bedingt sind. bearbeitet 16. April 2020 von Shubashi Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 (bearbeitet) vor 8 Stunden schrieb laura: Und das nächste Problem: In Deutschland gibt es einfach nicht genug Pflegeheimplätze. Hattest du nicht vor kurzem noch behauptet, wem die Bedingungen in einem Heim nicht gefallen, der könne doch ganz einfach kündigen und sich ein anderes suchen? Nun scheint diese Option plötzlich doch nicht ganz so trivial, sondern eher theoretischer Natur zu sein... bearbeitet 16. April 2020 von rince Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 vor 7 Stunden schrieb laura: Das sehe ich anders. Mit deiner Argumentation "wasche ich meine Hände in Unschuld", wenn ich bestimmte Arbeitsbedigungen unterstütze, denn "die Welt ist ja nun mal einfach so." Damit wird sich die Welt nie ändern. Ich nutze das Lohngefälle zu Polen aus (der Unterschied zwischen Mindestlohn in Polen und der Arbeit als Pflegekraft liegen bei ca 75% mehr) und die Polin freut sich. Damit ist allen geholfen. Geht das? Ist das ein moralisch valides Argument? Und wenn wir nicht mehr in Billiglohnländern produzieren lassen, verdienen die Näherinnen keine Dumpinglöhne mehr. Sondern gar nichts. Da kann man sich nun moralisch valide gratulieren, dass man etwas gegen Dumpinglöhne in Bangladesh gemacht hat. Davon bekommt die Näherin trotzem nichts zu essen auf den Teller. Das ist gerade das aktuelle Problem durch Corona: bei uns sind es die Bekleidungs-Läden, deren Existenzen gerade gefährdet sind. Macht ja aber alles nichts, wie in jedem 2. Beitrag zu lesen ist. Muss ja nicht jeden Tag Fleisch sein. Am Ende des Rattenschwanzes bekommen die Näherinnen in Bangladesh gar nichts mehr zu essen. Von Fleisch ist da nicht mal die Rede.... Moralisch alles einwandfrei? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 vor 6 Stunden schrieb Mistah Kurtz: Dann sollten sich die Bischöfe mal ein bisschen darüber informieren, was in Korea beim Gottesdienst der Shincheonji Kirche passierte. Eine Infizierte .... und einige wenige Tage danach Hunderte. Oder was die Folgen waren von dem Gebetstreffen in Mühlhausen. Wenn überhaupt, dann nur Gottesdienste ohne Gesang, ohne lautes Orare usw. usf. Sonst sind wir sehr schnell bei einem Szenario wie nach dem koreanischen Gottesdienst. Ich hatte gestern den Bericht eines amerikanischen Predigers verlinkt, der Auflagen ignoriert hatte (weil Gott ja mächtiger ist als das Virus) und nun an Corona verstorben ist. Wenn nun Woelki wirklich... *ich bin sooooo bööööse* Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb kiki: Nichtsdestotrötzer nerven die Politiker und Statistiker uns jeden Abend in den News damit, obwohl zb die Kapazitätsgrenzen der Krankenhäuser (der Grund für den Schutdown) nie auch nur annähernd erreicht wurden. Zur Not erzählt dir wer was von den Massengräbern im Centralpark in NY oder massenweisen Militärtransporten in Norditalien, die Leichen zu Krematorien transportieren müssen, um dir Angst zu machen bearbeitet 16. April 2020 von rince Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 vor 2 Stunden schrieb Suzanne62: Ich verstehe nicht ganz, wieso Gesang sich auf das Infektionsgeschehen auswirken sollte Weil dabei, wie beim Schreien, sehr viele Tröpfchen sehr weit in die Umgebung freigesetzt werden. Stärker als beim normalen Sprechen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 vor 7 Stunden schrieb OneAndOnlySon: Mal kurz etwas Kirchenbezug in der Debatte, falls es nicht zu sehr stört. Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, aber auch andere Bischöfe haben ihr Unverständnis geäußert, dass zwar Läden bis 800 m² in naher Zukunft wieder öffnen sollen, öffentliche Gottesdienste aber verboten bleiben. https://www.katholisch.de/artikel/25191-merkel-auch-vorerst-keine-oeffentlichen-gottesdienste Das klingt für mich tatsächlich so, dass es zu einem Bruch in der Partnerschaft zwischen Staat und Kirchen kommen könnte, wenn die Ministerpräsidenten der Länder nicht noch einlenken. Gerade Wölki scheint mir durchaus bereit, auch ohne staatliche Genehmigung wieder öffentliche Gottesdienste anzubieten, sobald die Läden öffnen. Das könnte in den nächsten Tagen spannend werden. In NRW gibt es die Situation, dass das Land gar keine Gottesdienste der Kirchen verboten hat, sondern diese von sich aus das Verbot ausgesprochen hatten. Wenn die jetzt das Verbot aufheben, müsste die Landesregierung erstmals ein Verbot aussprechen. Ich glaube nicht, dass das kommt, zumal Laschet en eine schnellere Rückkehr zur Normalität bevorzugt. Übrigens: Stand gestern Abend haben wir laut FAZ eine Verdopplungszeit von 33 Tagen. 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 vor 7 Stunden schrieb Die Angelika: vor 7 Stunden schrieb Mistah Kurtz: In einem der Interviews mit Prof. Dr. Woo-joo Kim vom Korea University Guro Hospital betont dieser, dass sie zum Beispiel von der glatten Oberfläche eines Tisches noch Tage, nachdem ihn jemand berührte, der infiziert war, den Virus abnehmen konnte, und zwar in einem durchaus noch infektiösen Zustand. Ich meine mich zu erinnern, dass ein Hendrik Reeker hier in D anderes bewiesen haben wollte...trügt mich da meine Erinnerung? Das war der Typ von der Heinsberg-Studie und heisst Streeck In einer Vorarbeit haben die von allen möglichen Oberflächen des Lebensumfeldes as Patienten (Türklinken, Handy, Fernbedienungen etc.) Abstriche genommen und hätten dabei COVID19-Vieren in Hülle und Fülle gefunden. Nur liess sich angeblich, im Labor, keines davon anzüchten, die wären wohl alle tot gewesen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Soulman Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 vor 1 Stunde schrieb Shubashi: Na, ganz so medizinisch kleinkariert ist Deutschland auch nicht mehr, in der Schnittstelle dreier Bundesländer hier bekommen die Patienten Hilfe da, wo sie bereitgestellt werden kann und erforderlich ist. Unsere Intensivstationen haben allerdings auch immer gute Belegungszahlen, unabhängig von Corona. Aussagekräftig sind aktuell nur die Belegungszahlen, die tatsächlich durch Covid-19 bedingt sind. Ich möchte auch gerne beitragen, dass der optimale Auslastungsgrad in erratischen Systemen nicht 100% ist, sondern irgendwas um 82%. Maximum ist ungleich Optimum. Gruss, Martin. P.S. Die KSK Steinfurt bietet ab sofort allen Interessierten einen kleinen, aber sicheren Webshop an. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 vor 5 Minuten schrieb Soulman: Ich möchte auch gerne beitragen, dass der optimale Auslastungsgrad in erratischen Systemen nicht 100% ist, sondern irgendwas um 82%. Maximum ist ungleich Optimum. Gruss, Martin. P.S. Die KSK Steinfurt bietet ab sofort allen Interessierten einen kleinen, aber sicheren Webshop an. Alles richtig. Wir sollten uns nur klar machen, dass auch Beatmungsplätze und Intensivbetten ihre eigene Auslastung "erzeugen", indem sie die Behandlungskapazitäten für invasivere und grenzwertigere Eingriffe schaffen. Wenn jetzt zahlreiche (womöglich auch eher "überflüssige") Wahleingriffe unterbleiben, hat man großen Einfluss auf die Belegung der OPs, Wach- und ITV-Stationen - und entsprechend hohe Beatmungskapazität. Deutschland hat ja eben auch im Normalbetrieb da sehr viel mehr Kapazität als andere Industrieländer und daher geringere Wartezeiten für OPs und schwere invasive Eingriffe - die Lebenserwartung ist deshalb aber bei uns nicht fundamental anders. 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 (bearbeitet) @Angelika Wer im Zusammenhang mit Pflege von 'sich nur das leisten, was man sich leisten kann' spricht, der hat die Zusammenhänge nicht durchschaut (das ist jetzt seeeeehr freundlich ausgedrückt)! Solange man auf dem billigen Satt-und-Sauber-Fließband keinen Platz bekommt bleiben einem manchmal nur zwei Möglichkeiten: Sich eine Privatpflegerin zu leisten, die man sich 'eigentlich' absolut nicht leisten kann oder verrecken. Bei der Pflege geht es nicht um Dienstleistungen, auf die man zur Not auch verzichten kann (wie z.B. den Frisör), sondern um unverzichtbare Hilfestellungen. bearbeitet 16. April 2020 von Moriz 2 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 (bearbeitet) vor 6 Stunden schrieb kiki: dieser Anstieg nach der Lockerung wird an allen Orten behauptet, aber wieso soll das überhaupt eintreffen? Je weniger Kontakte es gibt, um so weniger Ansteckungsmöglichkeiten gibt es. Je mehr Kontakte es gibt, um so schneller kann sich das Virus wieder ausbreiten. Irgendwann bekommen es auch Susi und Helga. Hoffentlich nicht zu schnell. vor 6 Stunden schrieb kiki: Umso wichtiger also genauer hinzuschauen wo die Neuinfektionen stattfinden Dafür wird es allerdings wirklich Zeit! Damit man gezielt kritische Situationen entschärfen und unkritische zulassen kann. Nachtrag: Begründete Vermutungen eignen sich auf Dauer nicht als Argument für Grundrechtseinschränkungen. bearbeitet 16. April 2020 von Moriz 3 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 (bearbeitet) vor 13 Minuten schrieb Moriz: @Angelika Wer im Zusammenhang mit Pflege von 'sich nur das leisten, was man sich leisten kann' spricht, der hat die Zusammenhänge nicht durchschaut (das ist jetzt seeeeehr freundlich ausgedrückt)! Solange man auf dem billigen Satt-und-Sauber-Fließband keinen Platz bekommt bleiben einem manchmal nur zwei Möglichkeiten: Sich eine Privatpflegerin zu leisten, die man sich 'eigentlich' absolut nicht leisten kann oder verrecken. Bei der Pflege geht es nicht um Dienstleistungen, auf die man auch verzichten kann (wie z.B. den Frisör), sondern um unverzichtbare Hilfestellungen. Ich hatte diese Debatte mit meinem Vater. Erstens ist es idR absolut nicht illegal, wenn EU-Bürger hier haushaltsnahe Dienstleistungen erbringen, und zweitens wollen viele eben nicht in irgendeiner "Einrichtung" leben - von denen viele nun mal eine zusammengepferchte Katastrophe sind. Es geht um das selbstbestimmte Leben alter Menschen, und nicht darum, dass man da eben mal ein paar Rentner wegräumt, die nicht parieren wollen. Solange aber diese Haltung weiterhin so verbreitet ist, liebäugeln meine Frau und ich immer noch mit der Anschaffung einer hübschen Gabun-Viper für's eigene Rentenalter. PS. Meinen Vater konnten wir überreden, dass er seine Kohle bitte endlich für sich ausgibt, statt für uns zu sparen. Jetzt wohnt er in einem sehr schönen Appartement und hat die Profis an der Seite, die er im Zweifel dann braucht. bearbeitet 16. April 2020 von Shubashi 3 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 vor 6 Minuten schrieb Moriz: Je weniger Kontakte es gibt, um so weniger Ansteckungsmöglichkeiten gibt es. Je mehr Kontakte es gibt, um so schneller kann sich das Virus wieder ausbreiten. Und zugleich bedingt weniger zulässiger Kontakt ein Mehr an Grundrechtseinschränkung. Man kann das gut ins Bild der Waage packen - je größer die Gefahr, um so stärker darf der Staat die Rechte des Einzelnen beschränken, sinkt aber die Gefahr, dann muss er die Beschränkungen lockern. Dies muss in einem transparenten Verfahren geschehen, sprich auf der Basis begründeter, das heißt sachlich nachvollziehbarer Argumente. Im Unterbringungsrecht - ich rekurriere hierauf, weil ich es zum einen kennen und weil es in der Art seiner Folgen den derzeit geltenden Maßnahmen wohl am ähnlichsten sein dürfte, allerdings mit dem Vorteil gründlich durchjudiziert zu sein - sehen Beschlüsse daher formell so aus: "Die Maßnahme wird genehmigt. Das Gericht stützt sich dabei auf das Gutachten des Sachverständigen vom. Die Maßnahme ist sofort zu beenden, wenn." An Gutachten wird dabei die Erfordernis gestellt, dass der Richter verstehen muss, wie der Gutachter zu seinem Schluss kommt. Es genügt also keineswegs, zu schreiben "ist verrückt und muss untergebracht werden", vielmehr muss der Gutachter (das kann er knapp tun, Gerichte schätzen das) darlegen, an welchen Symptomen der Betroffene leidet, wie die daraus abzuleitende Diagnose lautet, und welche Folgen die Erkrankung haben kann. Die weitere Schulschließung in Bayern hingegen wir mit dem Bauchgefühl des Ministerpräsidenten begründet. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 vor 3 Minuten schrieb Chrysologus: Die weitere Schulschließung in Bayern hingegen wir mit dem Bauchgefühl des Ministerpräsidenten begründet. Nu, auf was soll er sich denn stützen? Leopoldina hätte gerne mutigere Öffnungen gehabt. - An deren Empfehlungen waren zumindest in der Schlussphase wohl keine Virologen oder Epidemologen (ich stütze mich hier auf die Darstelungen der Nachrichtensendungen der letzten Tage). Anders bei einer Studie aus der Helmholtzgemeinschaft. Hier waren Virologen beteiligt, die hätten wohl gerne Verschärfungen gesehen (mit dieser Ein-Satz-Zusammenfassung wurde Söder im Heute-Journal konfrontiert) Streeck sähe wohl Spielraum für weitergehende Lockerungen. Das Problem ist doch das die Entscheider allesamt keine Fachleute (okay, Kanzleramtsminister Braun ist Arzt) sind aber auf Basis sich gegenseitig widersprechenden Empfehlungen eine Entscheidung treffen müssen. Da bleibt nur: Sich anhand der Empfehlungen ein Bild machen und dann die Entscheidung treffen die sie am ehesten verantworten können. Da bleibt doch nur das Bauchgefühl. Dass das eher unbefriedigend für den Umgang mit unseren Grundrechten ist, das seh ich ja genau so. Aber was ist die Alternative? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 vor 14 Minuten schrieb Chrysologus: Und zugleich bedingt weniger zulässiger Kontakt ein Mehr an Grundrechtseinschränkung. Man kann das gut ins Bild der Waage packen - je größer die Gefahr, um so stärker darf der Staat die Rechte des Einzelnen beschränken, sinkt aber die Gefahr, dann muss er die Beschränkungen lockern. Dies muss in einem transparenten Verfahren geschehen, sprich auf der Basis begründeter, das heißt sachlich nachvollziehbarer Argumente. Hier kommt noch hinzu, daß Grundrechte aller aufgrund einer Pandemie beschränkt werden, die nach bisherigen Erkenntnissen eine spezifische Mortalität von unter 1% hat, bei unserem Gesundheitssystem bislang nicht die geringste Übersterblichkeit produziert hat und die mehr als die Hälfte schon jetzt wieder gut überstanden haben. Die staatliche Begründung wird zunehmend schwieriger. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 vor 3 Minuten schrieb Frank: An deren Empfehlungen waren zumindest in der Schlussphase wohl keine Virologen oder Epidemologen (ich stütze mich hier auf die Darstelungen der Nachrichtensendungen der letzten Tage). Gut so. Man sollte Intensivmediziner konsultieren, denn die sind keine Theoretiker in der Behandlung. Die anderen spekulieren ja nur. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 Die Zahlen von gestern. Mittlerweile bekommt man gut die Zahlen zum Tagesende, sodass ich diese dann am Folgetag vermelden werde. Das Rätsel im die DIVI Zahlen zur Auslastung der Intensivkapazitäten lichtet sich für mich - die scheinen täglich die Tagesmeldungen der Kliniken bzw. Abteilungen zu saldieren, so dass jede Tag eine eine stark wechselnde Zahl von Meldungen berücksichtigt wird. Eine Fortschreibung veralteter Zahlen wäre mir hier lieber. Das aber kann ich statistisch nicht sinnvoll auswerten, da ich bei steigenden oder sinkenden Zahlen nicht sehen kann, inwieweit das primär auf die veränderte Meldelage zurückgeht, zumal mir jede Einsicht in die Ursachen der ausbleibenden Meldungen fehlt: Meldet eine Klinik nicht, weil sie gerade keinen Covid-19 Patienten hat, oder meldet sie nicht, weil sie auch den letzten Handblasebalg an Patienten hat und daher nicht zum Melden kommt bzw. sich einfach nur als voll aus dem System abmeldet. Gestern hatten wir 134.753 registrierte Infektionen, 2.543 mehr als am Vortag, im Mittel über vier Tage, egal wie ich es rechne, sind wir bei rekordverdächtig niedrigen 2% (für den Pedanten: 2,04% zu 2,02%). Die Verdoppelungszeit beträgt 27,5 Tage. 71.995 Personen gelten als genesen, das sind 4.939 mehr als am Vortag. 309 Menschen gelten als an Corona verstorben, was wiederum ein recht hoher Wert ist. Insgesamt zählen wir 3.804 Coronatote in Deutschland, ich denke, heute kommt der 4.000ste dazu, eine Ehre, die ich niemandem wünsche. Es werden knapp über 10.000 freie Intensivbetten gemeldet. Zum Vergleich: Frankreich meldet Stand heute 6.457 Personen in Intensivbehandlung. In Frankreich werden im übrigen auch die bestätigten und die Verdachtsfälle in Pflegeeinrichtungen separat erfasst, nicht aber in die Gesamtzahl der Infizierten aufgenommen. Wie man die ggf. in die Sterbezahlen einrechnet, kann ich nicht erkennen. Sachlich scheint mir das richtig zu sein, wenn ich drei bestätigte Covid19-Fälle in einem Heim habe, dann darf ich wohl nicht gundlos annehmen, dass die Tischnachbarn mit Atemwegsinfekt den wohl auch haben. Das macht man meines Wissens bei anderen ansteckenden Krankheiten ähnlich. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 Laut worldometer ist die zahl der aktiv Infizierten , die seit einer Woche sinkt, mittlerweile bei <60.000. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 vor 25 Minuten schrieb Chrysologus: Die weitere Schulschließung in Bayern hingegen wir mit dem Bauchgefühl des Ministerpräsidenten begründet. Ich hoffe, dass wir hier noch zu einer klareren Lösung kommen. Grundsätzlich finde ich es richtig, Abschlussklassen zuerst wieder zu öffnen. Das Abitur beginnt am 20. Mai und sollte nicht schon wieder verschoben werden. Eine Vorbereitungszeit braucht man vorher. Die Entscheidung bei Grundschulen und Kindergärten ist am Schwierigsten: Einhalten von Sicherheitsabständen oder Tragen von Masken kann man von kleinen Kindern nicht unbedingt erwarten. Auf der anderen Seite bedeuten geschlossene Grundschulen und Kindergärten ein Problem für berufstätige, v.a. alleinerziehende Eltern. Gleichzeitig zu arbeiten und ein Kind zu betreuen, ist nicht ohne weiteres möglich. Am Sinnvollsten schiene mir hier eine kleinräumige Entscheidung: In Gemeinden / Kreisen mit einer Ansteckungsrate unter x und einer Infektionsrate unter y dürfen, in Gemeinden / Kreisen mit einer Ansteckungsrate unter z müssen Kindergärten und / oder Grundschulen wieder öffnen - es ist eher unwahrscheinlich, dass ein Kind aus Tirschenreuth nächstes Jahr an eine Grundschule in Coburg wechselt und deshalb gegenüber allen anderen einen Nachteil hat. So könnte der starkt betroffene Kreis Tirschenreuth seine Schulen geschlossen halten, die vergleichsweise kaum betroffene Stadt Coburg sie dagegen wieder öffnen - die Kinder dort stecken kaum Menschen in Tirschenreuth oder Rosenheim (weiterer Hotspot) an. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 vor 1 Minute schrieb rorro: Man sollte Intensivmediziner konsultieren, denn die sind keine Theoretiker in der Behandlung. Deren Kenntnis nutzt nun wenig, weil die Beschränkungen im wesentlichen auf Kapazitätserwägungen aufbauen, und hier geht es um die Frage von Infektiosität, Infektionswegen und erwartbaren Komplikationen. Wenn Opa Franz an Covid erkrankt und in seinem Bett stirbt, dann ist das unerfreulich, schicksalhaft und traurig, wenn er aber zuvor noch fünft Tage ein Bett in der Intensivstation belegt, dann kann das begrenzte Ressourcen überlasten. Und das will man vermeiden - Intensivmediziner benötigen wir, wenn es um die Formulierung der Bedingungen der Nichtbehandlung wegen Aussichtslosigkeit geht. Und diese Aufgabe möchte man vermeiden, was bislang auch gelingt. Deswegen spielen auch weder die Mortalitätsrate keine Rolle in der Debatte noch die Zahl der milden Verläufe - da kann man noch so oft betonen, dass die allermeisten wenig merken, dass einige mehr merken, aber das stationäre Gesundheitssystem nicht in Anspruch nehmen müssen, und dass nur sehr wenige meist schon zuvor sehr kranke sterben. Das betrifft den Flaschenhals der Intensivkapazitäten schlicht alles nicht! vor 14 Minuten schrieb Frank: Leopoldina hätte gerne mutigere Öffnungen gehabt. - An deren Empfehlungen waren zumindest in der Schlussphase wohl keine Virologen oder Epidemologen (ich stütze mich hier auf die Darstelungen der Nachrichtensendungen der letzten Tage). Anders bei einer Studie aus der Helmholtzgemeinschaft. Hier waren Virologen beteiligt, die hätten wohl gerne Verschärfungen gesehen (mit dieser Ein-Satz-Zusammenfassung wurde Söder im Heute-Journal konfrontiert) Streeck sähe wohl Spielraum für weitergehende Lockerungen. Die Frage ist hier immer zu stellen, was man denn erreichen will - und da sehe ich sehr unterschiedliche Ziele gesetzt: Die Virologen streben eine Ausrottung des Virus an, wenn man das will (ob das dann auf Dauer sinnvoll und durchzuhalten ist, das steht auf einem anderen Blatt), dann muss man verschärfen. Außerdem - und da decken sie sich mit dem RKI - wollen sie die Zahl der Coronatoten so klein wie möglich halten - auch das geht nur mit Beschränkungen. Die Leopoldina denkt von der Belastungsgrenze der Gesellschaft her - Tote sind da ein, aber nicht der einzige Faktor. Wenn man diesen Ansatz verfolgt, dann werden (das mag nun hart klingen) Leben gegen andere Interessen abgewogen. Das kann man ethisch machen. vor 23 Minuten schrieb Frank: Das Problem ist doch das die Entscheider allesamt keine Fachleute (okay, Kanzleramtsminister Braun ist Arzt) sind aber auf Basis sich gegenseitig widersprechenden Empfehlungen eine Entscheidung treffen müssen. Da bleibt nur: Sich anhand der Empfehlungen ein Bild machen und dann die Entscheidung treffen die sie am ehesten verantworten können. Da bleibt doch nur das Bauchgefühl. Dass das eher unbefriedigend für den Umgang mit unseren Grundrechten ist, das seh ich ja genau so. Aber was ist die Alternative? Auch ein Arzt hat nur eine begrenzte Perspektive, wie jeder andere auch. Im Moment bräuchte es Mut zum kontrollierten Risiko, was ich als Führungsstärke bezeichnen möchte. Es ist im Auflaufen einer möglichen Katastrophe relativ einfach, drastische Entscheidungen zu treffen, vor allem dann, wenn es die entsprechende Stimmung in der Bevölkerung gibt. Wasser auf und in ein brennendes Haus zu applizieren ist vollkommen simpel, über Schäden und Nebenwirkungen redet man da so wenig wie es irgendwen kümmert, wenn man Fenster und Türen aufbricht. Der Löscheinsatz erfordert Koordination und Erfahrung, Ruhe und Übersicht - aber er erfordert wenig Führungsstärke. Solange der Chef ruhig und koordiniert sagt, was zu tun ist, läuft der Laden, zumal man klare Prognosen Nun aber geht es um die unangenehme Situation, dass man keine klaren Prognosen mehr bekommt. Der Kapitän muss das Schiff durch unbekannte Gewässer und ohne Wettervorhersage steuern - das ist anspruchvoll, denn es kann schief gehen. Aber wenn er die Hinweise, die er bekommt, klug abwägt, dann kann das klappen. Dazu gehört nun auch, nur so schnell zu fahren, dass das Boot bei einer eventuellen Grundberührung keinen schweren Schaden nimmt. Wer aber jeden Schaden um alles in der Welt vermeiden will, der muss die Anker werfen und hoffen, dass ein Lotse vorbei rudert. 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 16. April 2020 Melden Share Geschrieben 16. April 2020 vor 19 Minuten schrieb MartinO: Grundsätzlich finde ich es richtig, Abschlussklassen zuerst wieder zu öffnen. Das Abitur beginnt am 20. Mai und sollte nicht schon wieder verschoben werden. Eine Vorbereitungszeit braucht man vorher. Tja, die Schulen sollen am 11. wieder öffnen, einige müssen dann noch fünf Klausuren schreiben, das wird eher knapp. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Recommended Posts