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Corona-Special: in Deutschland, Europa und Global


Mistah Kurtz

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vor 28 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Können wir es langsam ein für allemal mit allen Vergleichen zur Grippe sein lassen? Beziehungsweise lasse ich es jetzt sein auf solche Vergleiche zu reagieren. Wer jetzt den Unterschied immer noch nicht begriffen hat, ist schlicht ... nun ja, zu schlicht dazu.

 

Was SARS betrifft: seit Mitte 2003 wurden keine Erkrankungen mehr festgestellt, 2004 wurde der Gesundheitsnotstand für beendet erklärt. Darum hat auch niemand einen Impfstoff dagegen entwickelt. Die Medizin hatte andere Probleme. Gut, im nachhinein betrachtet käme jetzt ein SARS-Impfstoff gelegen. Es würde die Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffs wahrscheinlich stark beschleunigen, gäbe es einen solchen.

Nein - die Grippevergleiche sind zulässig. Letzten Winter gab es 6000 Grippetote in den USA. Von Shutdown keine Spur. Die VE (vaccination-effectiveness) liegt seit Jahren bei etwa 50%.

https://www.contagionlive.com/news/how-effective-is-the-201920-flu-shot

 

SARS-Cov (ohne die -2) war halt weit weniger ansteckend, vermutlich weil bei Corona die Viren sich im Rachen vermehren, und bevor Symptome auftreten. Bei SARS war jemand schon ziemlich krank, bevor er infektiös wurde. Allerdings war der Virus tödlicher, und eine Impfung wäre jetzt super, da hast du recht. Vermutlich würde sie wegen der engen Verwandschaft der Viren bei einer grossen Anzahl Corona-Patienten auch wirken.

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vor 28 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Tja...nur so wie es aussieht, sollen Kindertagesstätten bis zu den Sommerferien geschlossen bleiben. Dann sind Sommerferien. Tja und dann ist Herbst: und da kann man fast die Uhr danach stellen, dass dann mit der Jahreszeit Herbst argumentiert wird, wo das Virus bessere Ausbreitungsbedingungen hat und dann? Na dann bleiben die Kleinen halt bis zum Frühjahr 2021 ausgeschlossen. Dabei findet in diesem Alter entwicklungspsychologisch besonders viel statt. Da wird meines Erachtens womöglich gerade wirklich eine ganze Generation verheizt, wenn wir nicht aufpassen

Das wäre in der Tat fatal.

Ein Jahr ist für kleine Kinder eine ganze Welt.

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vor 27 Minuten schrieb Moriz:

Nein, können wir nicht.

 

Es gibt jedes Jahr eine nennenswerte Zahl an Grippe-Toten, trotz Impfung, trotz Therapie, die wir mit einem Shutdown oder weitgehenden Versammlungsbeschränkungen vermeiden könnten. Wer mit der Maximalforderung kommt, "Jeder Corona-Tote ist zu viel", der muß sich fragen lassen, warum das nicht auch für die Grippetoten gegolten hat.

 

Wenn man aber von dieser Maximalforderung abgeht, dann steht man vor der verdammt schwierigen, ethischen Frage, wieviel Freiheit für alle wieviel Lebensgefahr für manche rechtfertigt. Oder andersrum formuliert, wie viel Grundrechtseinschränkungen wie viele gerettete Leben wert sind.

Eine Diskussion, die ich wirklich spannend fände!

 

Du hast das Argument offensichtlich überhaupt nicht verstanden, darum noch ein letztes Mal zur Klarstellung: der Unterschied zwischen Covid-19 und der Grippe ist schlicht der, dass es für letzteres eine wirksame Medikation und eine halbwegs wirksame Schutzimpfung gibt, für ersteres aber gibt es derzeit exakt Nichts! Null! Nada! Niente! Nothing! Rien! 

Ist es wirklich so schwer den Unterschied zu sehen? Gegen das eine kann ich mich bis zu einem gewissen Grad schützen, insbesondere mit einer Schutzimpfung und wenn die nicht wirkt, gibt es immerhin erprobte Medikamente gegen die Krankheit. Gegen das andere kann ich mich nicht durch eine Impfung schützen, weil es die (noch) nicht gibt, und ich kann auch, falls ich daran erkranke, auch nicht mit einer wirksamen Medikation rechnen, weil es auch diese noch nicht gibt. 

 

... ach was: ich geb's auf. Singen wir halt in Trumps Boy-Group: "We are not virologist, but we have common sense. And we say: try it. Take it. We really think we should do it. We are not virologist. Take it. Try it. Do it. Die in it. Because we are not virologist, but we have common sense." Frei nach Wilhelm Busch: die Ignoranz, sie läuft im Sauseschritt. Eins, zwei, drei, und ihr lauft mit. 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 5 Minuten schrieb Moriz:

Nein, können wir nicht.

 

Es gibt jedes Jahr eine nennenswerte Zahl an Grippe-Toten, trotz Impfung, trotz Therapie, die wir mit einem Shutdown oder weitgehenden Versammlungsbeschränkungen vermeiden könnten. Wer mit der Maximalforderung kommt, "Jeder Corona-Tote ist zu viel", der muß sich fragen lassen, warum das nicht auch für die Grippetoten gegolten hat.

 

Wenn man aber von dieser Maximalforderung abgeht, dann steht man vor der verdammt schwierigen, ethischen Frage, wieviel Freiheit für alle wieviel Lebensgefahr für manche rechtfertigt. Oder andersrum formuliert, wie viel Grundrechtseinschränkungen wie viele gerettete Leben wert sind.

Eine Diskussion, die ich wirklich spannend fände!

 

Wer stellt denn diese Forderung? Grippe hat man ja eigentlich ganz gut im Griff, und sie wird durch das Sentinel-System auch ziemlich strikt überwacht.

Tatsache ist aber auch, dass wir eben Maßnahmen dagegen haben, die bei schweren Pandemien wohl kaum so viel anders aussähen, als das, was wir jetzt bei Corona veranstalten. 

Und nochmals für diejenigen, die es immer noch nicht kapiert haben: trotz unserer Erfahrung mit der Grippe stellen wir im Nachhinein fest, dass wir in einigen Jahren eine erhebliche Übersterblichkeit hatten, die wir dann der Grippe zuschreiben.

Wir hatten dann aber eben keine Situation, wie in Spanien, Italien oder den USA, wo massenhaft infizierte Sterbende das Gesundheitssystem überrollen.

Also bitte nicht immer wieder den irreführenden Grippevergleich anführen, er ist schlicht falsch!

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vor 5 Minuten schrieb MartinO:

Das wäre in der Tat fatal.

Ein Jahr ist für kleine Kinder eine ganze Welt.

Auch hier bitte nicht die "Alles oder nichts" Diskussion. Derzeit bereits haben alle Eltern Anrecht auf Betreuung, die in einem Beruf mit Präsenzpflicht arbeiten. Das sind neben den Verkäuferinnen und Polizisten das ganze medizinische Personal, alle Lehrer, alle Erzieher, alle die in der Produktion irgendwo arbeiten. Das macht einen großen Prozentsatz aus,

Und dann ist hier auch die Vermischung von "realen Plänen" und Unheilszenarien interressant: "wie es aussieht" - für BW heißt es "vorerst" - das heißt nicht, dass dort bis zum nächsten Frühjahr nichts stattfindet.

 

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vor 14 Minuten schrieb kiki:

es 6000 Grippetote

 

Und jetzt sind es schon über 50.000 in einem Monat und ein Ende nicht absehbar.

Und wie wurden diese 6000 Grippetoten diagnostiziert? Per Erregernachweis in der Epidemie oder als statische Einschätzung der Exzessmortalität ein Jahr danach?

 

bearbeitet von Shubashi
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vor 2 Minuten schrieb Shubashi:

Also bitte nicht immer wieder den irreführenden Grippevergleich anführen, er ist schlicht falsch!

Danke!!!

 

Aber ich glaube, hier kann man sich die Finger wund argumentieren. Manche wollen einfach nicht verstehen, dass Corona keine bessere Grippe ist, dass es bisher weder Impfung noch Therapie gibt, dass die Todeszaheln anders berechnet werden und damit nicht vergleichbar sind, dass der Vergleich mit Schweden, "wo doch alles besser ist" hinkt, dass niemand die Grundrechte dauerhaft einschränken will ...

 

Mir kommt das hier so vor: :headbanger::headbanger::headbanger::headbanger::headbanger:

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vor 10 Minuten schrieb kiki:

Nein - die Grippevergleiche sind zulässig. Letzten Winter gab es 6000 Grippetote in den USA. Von Shutdown keine Spur. Die VE (vaccination-effectiveness) liegt seit Jahren bei etwa 50%.

https://www.contagionlive.com/news/how-effective-is-the-201920-flu-shot

 

SARS-Cov (ohne die -2) war halt weit weniger ansteckend, vermutlich weil bei Corona die Viren sich im Rachen vermehren, und bevor Symptome auftreten. Bei SARS war jemand schon ziemlich krank, bevor er infektiös wurde. Allerdings war der Virus tödlicher, und eine Impfung wäre jetzt super, da hast du recht. Vermutlich würde sie wegen der engen Verwandschaft der Viren bei einer grossen Anzahl Corona-Patienten auch wirken.

 

Siehe meine Antwort an Moriz. Die Grippeimpfung ist nicht perfekt, aber sie ist unendlich mehr, als wir bei Covid-19 haben. Und es gibt erprobte Medikamente, die ich im Krankheitsfall einnehmen kann. Vermutlich - oder möglicherweise - werden auch an Covid-19 in einigen Jahren trotz Impfung und trotz Medikamente sterben. Aber das Krankheitsgeschehen insgesamt wird sich in einem Rahmen abspielen, der wesentlich überschaubarer und entsprechend kontrollierbar ist.

 

Würden sich übrigens die Leute in großer Mehrzahl gegen die Grippe impfen lassen, das Virus würde sich bei weitem nicht so in den Populationen verbreiten können, auch wenn die Impfung im langjährigen Schnitt nur zu 50 bis 60% wirksam ist. Aber bei uns feiern ja wegen der Ignoranz der Leute selbst Krankheiten wie die Masern eine Wiederkehr. Würde mich nicht wundern, wenn das bald mal auch für die Kinderlähmung gilt.

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vor 6 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Du hast das Argument offensichtlich überhaupt nicht verstanden, darum noch ein letztes Mal zur Klarstellung: der Unterschied zwischen Covid-19 und der Grippe ist schlicht der, dass es für letztes eine wirksame Medikation und eine halbwegs wirksame Schutzimpfung gibt, für letzteres aber gibt es derzeit exakt Nichts! Null! Nada! Niente! Nothing! Rien! 

Ist es wirklich so schwer den Unterschied zu sehen? Gegen das eine kann ich mich bis zu einem gewissen Grad schützen, insbesondere mit einer Schutzimpfung und wenn die nicht wirkt, gibt es immerhin erprobte Medikamente gegen die Krankheit. Gegen das andere kann ich mich nicht durch eine Impfung schützen, weil es die (noch) nicht gibt, und ich kann auch, falls ich daran erkranke, auch nicht mit einer wirksamen Medikation rechnen, weil es auch diese noch nicht gibt. 

 

... ach was: ich geb's auf. Singen wir halt in Trumps Boy-Group: "We are not virologist, but we have common sense. And we say: try it. Take it. We really think we should do it. We are not virologist. Take it. Try it. Do it. Die in it. Because we are not virologist, but we have common sense." Frei nach Wilhelm Busch: die Ignoranz, sie läuft im Sauseschritt. Eins, zwei, drei, und ihr lauft mit. 

 

vor 5 Minuten schrieb Shubashi:

 

Wer stellt denn diese Forderung? Grippe hat man ja eigentlich ganz gut im Griff, und sie wird durch das Sentinel-System auch ziemlich strikt überwacht.

Tatsache ist aber auch, dass wir eben Maßnahmen dagegen haben, die bei schweren Pandemien wohl kaum so viel anders aussähen, als das, was wir jetzt bei Corona veranstalten. 

Und nochmals für diejenigen, die es immer noch nicht kapiert haben: trotz unserer Erfahrung mit der Grippe stellen wir im Nachhinein fest, dass wir in einigen Jahren eine erhebliche Übersterblichkeit hatten, die wir dann der Grippe zuschreiben.

Wir hatten dann aber eben keine Situation, wie in Spanien, Italien oder den USA, wo massenhaft infizierte Sterbende das Gesundheitssystem überrollen.

Also bitte nicht immer wieder den irreführenden Grippevergleich anführen, er ist schlicht falsch!

Ich hab keine Likes mehr, die ich vergeben kann. Dann halt so:

@Mistah Kurtz, @Shubashi: Danke! Danke! Danke!

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vor einer Stunde schrieb Die Angelika:

 

Der Unterschied liegt darin,

dass 2 oder 4 oder 6 Wochen lang die Möglichkeiten, jemanden anzustecken oder sich anzustecken, reduziert wurden,

dass man weitere 2 oder 4 oder sechs Wochen sich intensivst damit beschäftigen kann, was man individuell beitragen kann, um die Zahl der Ansteckungen niedrig zu halten,

dass man weitere 2 oder 4 oder 6 Wochen Zeit hatte, um sinnvolle Maßnahmen einzuüben, um sie dann wenigstens zum Teil und freiwillig weiter zu treffen.

 

Seien wir doch ehrlich! Die Argumente, die jetzt gelten, die gelten auch in 2 oder 4 oder 6 Wochen. Es geht also gar nicht "um 2 oder 4 oder 6 Wochen", sondern es geht um die (unbekannte) Zeit bis zur Durchimpfung der Bevölkerung oder wenigstens zu Entwicklung einer wirksamen Behandlung für schwere Fälle.

 

Sollte wirklich jemand konkret "um 2 oder 4 oder 6 Wochen" bitten, um z.B. noch Daten auszuwerten oder um auf andere Weise zu Informationen zu kommen, die für den Umgang mit Corona wichtig sind, dann bin ich motiviert, so lange noch durchzuhalten.

 

Sonst ist es unverantwortliche Hinhaltetaktik.

Unverantwortlich, weil es die Motivation der Bevölkerung, Einschränkungen in Kauf zu nehmen und Restriktionen zu beachten, untergräbt.

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Es gibt durchaus auch einen Mittelweg zwischen dem Shutdown bis zur Erfindung des Impfstoffs und der vollständigen Öffnung: Nämlich genau den Weg, den unsere Regierung gerade geht: Vorsichtige Öffnung bei gleichzeitiger engmaschiger Kontrolle.

Das Problem ist nur, dass manche Leute ständig brüllen und meinen, ihre Rechte einfordern zu müssen. Kirchenvertreter inklusive.

 

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vor 22 Minuten schrieb laura:

dass es bisher weder Impfung noch Therapie gibt

Klar gibt es Therapien. Sonst könnten wir uns das Einliefern in Krankenhäuser sparen! Die helfen halt nicht allen.

 

So wie bei der Grippe.

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vor 18 Minuten schrieb laura:

Es gibt durchaus auch einen Mittelweg zwischen dem Shutdown bis zur Erfindung des Impfstoffs und der vollständigen Öffnung: Nämlich genau den Weg, den unsere Regierung gerade geht: Vorsichtige Öffnung bei gleichzeitiger engmaschiger Kontrolle.

Das Problem ist nur, dass manche Leute ständig brüllen und meinen, ihre Rechte einfordern zu müssen. Kirchenvertreter inklusive.

 

Du erinnerst mich an die SED 1989. Die wollten auch eine "vorsichtige Öffnung unter engmaschiger Kontrolle". 

 

Das Problem war nur, dass die Leute auf der Straße herumgebrüllt und ihre Rechte eingefordert haben, statt der Weisheit der Regierung zu vertrauen.

 

Und dabei liebte der Mielke sie doch alle!

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vor 22 Minuten schrieb Moriz:

 

Seien wir doch ehrlich! Die Argumente, die jetzt gelten, die gelten auch in 2 oder 4 oder 6 Wochen. Es geht also gar nicht "um 2 oder 4 oder 6 Wochen", sondern es geht um die (unbekannte) Zeit bis zur Durchimpfung der Bevölkerung oder wenigstens zu Entwicklung einer wirksamen Behandlung für schwere Fälle.

 

Sollte wirklich jemand konkret "um 2 oder 4 oder 6 Wochen" bitten, um z.B. noch Daten auszuwerten oder um auf andere Weise zu Informationen zu kommen, die für den Umgang mit Corona wichtig sind, dann bin ich motiviert, so lange noch durchzuhalten.

 

Es hat, z.B. für Schulen und Geschäfte, sehr wohl Sinn, zwei bis vier Wochen zu warten, da man diese für Desinfektion und Sicherheitsplanung gut brauchen kann.

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vor 19 Minuten schrieb laura:

Es gibt durchaus auch einen Mittelweg zwischen dem Shutdown bis zur Erfindung des Impfstoffs und der vollständigen Öffnung: Nämlich genau den Weg, den unsere Regierung gerade geht: Vorsichtige Öffnung bei gleichzeitiger engmaschiger Kontrolle.

Das Problem ist nur, dass manche Leute ständig brüllen und meinen, ihre Rechte einfordern zu müssen. Kirchenvertreter inklusive.

 

Jawohl Frau Lehrerin. Habe verstanden. 

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vor 1 Minute schrieb Chrysologus:

Jawohl Frau Lehrerin. Habe verstanden. 

Sehr gut! 1 - Setzen!

 

Scherz beiseite: Ich erlebe die Diskussion um die Grundrechtsverletzungen in etwa so, wie wenn man vor einem brennenden Haus steht und darüber diskutiert, ob der einzige Feuerlöscher, den man hat, noch der aktuellen DIN-Norm entspricht oder ob man nicht einen anderen brauchen würde.

 

PS. Die Kirchenvertreter bezogen sich auf Kardinal Woelki...

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vor 18 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Du hast das Argument offensichtlich überhaupt nicht verstanden, darum noch ein letztes Mal zur Klarstellung: der Unterschied zwischen Covid-19 und der Grippe ist schlicht der, dass es für letzteres eine wirksame Medikation und eine halbwegs wirksame Schutzimpfung gibt, für ersteres aber gibt es derzeit exakt Nichts! Null! Nada! Niente! Nothing! Rien! 

Ist es wirklich so schwer den Unterschied zu sehen? Gegen das eine kann ich mich bis zu einem gewissen Grad schützen, insbesondere mit einer Schutzimpfung und wenn die nicht wirkt, gibt es immerhin erprobte Medikamente gegen die Krankheit. Gegen das andere kann ich mich nicht durch eine Impfung schützen, weil es die (noch) nicht gibt, und ich kann auch, falls ich daran erkranke, auch nicht mit einer wirksamen Medikation rechnen, weil es auch diese noch nicht gibt. 

 

Auch du hast das Argument offensichtlich überhaupt nicht verstanden, aber ich gebe einfach nicht auf:

TROTZ halbwegs wirksamer Impfung, TROTZ halbwegs wirksamer Medikamente sterben immer noch jedes Jahr viele Menschen an Grippe. Und diese Menschen müssten nicht sterben, wenn wir maximalen Infektionsschutz betreiben würden.

 

Wer jetzt bei Corona mit Maximalforderungen kommt, der muß sich fragen lassen, warum wir nicht auch die letzten Grippetoten mittels Shutdown vermeiden.

 

Wer aber von  den Maximalforderungen abgeht, dem wird sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der Mittel stellen.

Ja, Covid-19 ist weitaus übler als die Grippe, deswegen können auch härtere Maßnahmen gerechtfertigt sein. (Wobei wir gegen Grippe eigentlich nichts machen als zuschauen und am Ende des Jahres wiederholt feststellen, daß es wieder mal eine Übersterblichkeit von ein paar Tausend Toten gab. Die wir der Grippe zuschreiben.)

Die Frage ist, welche Maßnahmen sind gerechtfertigt, wie weit können und dürfen wir gehen.

 

Wobei die Grippe in einer Hinsicht tatsächlich kein Vorbild sein darf: Gegen die Grippe tun wir nichts, nicht mal die Grippeschutzimpfung ist verpflichtend, nicht mal in besonders gefährdeten Bereichen. Wenn mehr als 5.000 Grippetote jedes Jahr kein Grund sind, irgend etwas zu machen, dann wären auch beliebig viele Corona-Tote kein Grund.

Aber das andere Extrem ist ebenso problematisch: Wenn jeder Corona-Tote einer zu viel ist, dann muß auch jeder Grippe-Tote einer zu viel sein und wir müssen die gleichen Einschränkungen wie jetzt jeden Winter hinnehmen.

 

Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen, wir müssen den ethisch besten Mittelweg finden, der viele Leben rettet, aber nicht um jeden Preis.

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Gerade eben schrieb Shubashi:

 

Und jetzt sind es schon über 50.000 in einem Monat und eine Ende nicht absehbar.

Und wie wurden diese 6000 Grippetoten diagnostiziert? Per Erregernachweis in der Epidemie oder als statische Einschätzung der Exzessmortalität ein Jahr danach?

 

Ich kramte die Grippe nur deshalb heraus, um auf dieses ..sorry... selten dämliche "Argument" der "Priorität von Menschenleben" zu antworten. Es ist eben überhaupt nicht so, dass die "Priorität von Menschenleben" in dem Masse in vergleichbaren Fällen angewendet wird. Es ging mir gar nicht um eine Gleichsetzung der Pathogene. Die 6000 hab ich bei unserer letzten Videokonferenz aufgeschnappt, von einem meiner Teamkollegen. Müsste nachfragen.

 

Die Tötlichkeit von Corona rechtfertigt einen befristeten Shutdown, und wenn man die Kurve flachkriegt hat er auch was gebracht. Nur sollte man dabei das Ziel klar kommunizieren was am Anfang auch gemacht wurde. Inzwischen ist es aber zu einem Selbstläufer verkommen und der Sinn und die Nützlichkeit dürfen aus moralischen Gründen gar nicht mehr hinterfragt werden. Und ob die Schäden - wirtschaftliche, Grundrechts-Einschränkungen, Verkümmerung der Bildung - den immer geringer werdenden Nutzen nicht bald überschreiten oder überschritten haben, dieser Herausforderung müssten sich die Politiker stellen. ABer mir schent, sie verstecken sich lieber hinter Expertenmeinungen und/oder sonnen sich in ihrer neuen Rolle als Quasi-Diktatoren, die darüber bestimmen was ich noch tun  und wohin ich noch gehen darf. Daher fliegen jetzt auch die Moralkeulen (war vor 4 Wochen nicht nötig, die meisten sahen die Notwendigkeit der Massnahmen ja ein) und es kommen "Argumente" wie das der "Priorität von Menschenleben", mit dem man geradesogut den Strassenverkehr auf 10km/h landeseit beschränken könnte.

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vor 3 Minuten schrieb Moriz:

 

Seien wir doch ehrlich! Die Argumente, die jetzt gelten, die gelten auch in 2 oder 4 oder 6 Wochen. Es geht also gar nicht "um 2 oder 4 oder 6 Wochen", sondern es geht um die (unbekannte) Zeit bis zur Durchimpfung der Bevölkerung oder wenigstens zu Entwicklung einer wirksamen Behandlung für schwere Fälle.

 

Sollte wirklich jemand konkret "um 2 oder 4 oder 6 Wochen" bitten, um z.B. noch Daten auszuwerten oder um auf andere Weise zu Informationen zu kommen, die für den Umgang mit Corona wichtig sind, dann bin ich motiviert, so lange noch durchzuhalten.

 

Sonst ist es unverantwortliche Hinhaltetaktik.

Unverantwortlich, weil es die Motivation der Bevölkerung, Einschränkungen in Kauf zu nehmen und Restriktionen zu beachten, untergräbt.

 

Hier muss man allerdings sagen, dass es unterschiedliche Vorschläge gibt - bei Helmholtz hat man möglicherweise schon die Idee, dass man die Zahlen auf ein paar hundert Fälle runterprügelt, die sich dann per Tracking immer wieder einfangen lassen. Das ist mit freier Einreise über die Grenzen aber kaum vereinbar, von daher fürchte ich, dass es wirtschaftlich und politisch schwer durchzuhalten wäre.

Die andere Version ist die, die Seuche an der Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems zu halten. Auch das ist ziemlich schwierig, wenn die Bevölkerung nicht sehr diszipliniert bis zu einer Impfung oder ursächlichen viralen Therapie mitarbeitet.

Die Alternative ist aber sonst nur ein ständiges on-off, jedesmal wenn die Zahlen das Gesundheitswesen überrennen - also in drei, vier fünf schweren Wellen mit gravierenden Shutdown-Regeln a la Spanien oder Italien. Und die nächsten Wellen könnten deutlich tödlicher sein, war bei der Spanischen Grippe auch der Fall, falls der Vergleich mit der Influenza sich plötzlich doch mal als passend herausstellt.

 

Soweit ich es sehe, wäre das mittlere System, also hart am Winde der Pandemie zu segeln, möglichst ohne zu kentern, das ursprünglich angedachte. 

Das erste System wäre am lebensfreundlichsten, aber eben wohl über ein Jahr mit relativ strikten Regeln verbunden, die international wohl nicht durchzusetzen sind.

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vor 7 Minuten schrieb MartinO:

Es hat, z.B. für Schulen und Geschäfte, sehr wohl Sinn, zwei bis vier Wochen zu warten, da man diese für Desinfektion und Sicherheitsplanung gut brauchen kann.

Die hatten wir schon. Warum hart man die ungenutzt verstreichen lassen?

Ikea macht noch nicht wieder auf. Obwohl es als Möbelgeschäft auch mit weit über 800m² öffnen dürfte. Eben weil sie noch Zeit zur Vorbereitung brauchen. Das ist OK!

Auch für die Schulen hätte ich es vollkommen OK gefunden wenn man gesagt hätte, wir brauchen bis zur Öffnung noch zwei Wochen Zeit, um die nötigen Maßnahmen zum Infektionsschutz umzusetzen. Zwei Wochen wären eine überschaubare Zeit für ein wichtiges Ziel gewesen. Stattdessen musste das jetzt alles holterdipolter gehen. Und mir kann keiner erzählen, daß das in den Schulen jetzt überall super geklappt hätte.

 

Aber ohne sinnvolles Ziel ist jeder angegebene Zeitraum zu lang und nur ein Synonym für 'immer'.

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vor 15 Minuten schrieb Aristippos:

Klar gibt es Therapien. Sonst könnten wir uns das Einliefern in Krankenhäuser sparen! Die helfen halt nicht allen.

 

So wie bei der Grippe.

 

Bei der Grippe gibt es Impfungen und ursächliche, antivirale Therapien.

Bei Corona gibt es beides nicht, nur symptomatische Therapien, die bei kritischen Fällen oft nicht ausreichen. Die mittleren Fälle bringt man in die Klinik, um opportunistische Co-Infektionen zu behandeln und um rechtzeitig zu intervenieren, wenn es kritisch wird.

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vor 52 Minuten schrieb Shubashi:

Wir hatten dann aber eben keine Situation, wie in Spanien, Italien oder den USA, wo massenhaft infizierte Sterbende das Gesundheitssystem überrollen.

Also bitte nicht immer wieder den irreführenden Grippevergleich anführen, er ist schlicht falsch!

Doch, die Grippewelle vor zwei Jahren hat das italienische Gesundheitssystem auch überrollt.

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vor 1 Minute schrieb Moriz:

Bei der Grippe gibt es trotzdem Tote.

 

Weil man immer nur gegen die Grippe vom letzten Jahr impfen kann. Und weil sich nur ca. 10% der Bevölkerung überhaupt impfen läßt - was mit dem erst Satz zu tun haben könnte.

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vor 1 Minute schrieb Moriz:

Bei der Grippe gibt es trotzdem Tote.

 

Sicher. Wir hoffen eben nur jedes Jahr um eine Pandemie herumzukommen. Bei Corona hat das diesmal leider nicht geklappt, wir stecken deshalb aber nicht den Kopf in den Sand und versuchen mit nichtpharmazeutischen Interventionen, das schlimmste zu verhindern.

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