laura Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 vor 9 Minuten schrieb Moriz: Die hatten wir schon. Warum hart man die ungenutzt verstreichen lassen? Die Schulen haben diese Zeit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Ich habe oben bereits aufgezählt, was die Schulverwaltung alles erledigen musste. Nur weil du eine bestimmte Arbeit nicht siehst, heißt es nicht, dass sie nicht gemacht wird. Stell dir bitte mal vor, wie viel Arbeit es ist, in einer mittelgroßen Schule (700 Schüler) -> alle Räume so zu bestuhlen, dass die Abstände hinkommen -> in allen Räumen Seife, Tücher und Desinfektionsmittel bereit zu stellen (das man besorgen muss) -> 700 Masken bereit zu stellen -> den Raumplan so zu organisieren, dass die Klassenzimmer groß genug sind -> den Stundenplan so umzustellen, dass die 30 % fehlenden Lehrkräfte aufgefangen werden -> Prüfungspläne umzustellen -> Kontakt mit den Busunternehmen zu halten, die Stundenpläne auf deren Kapazitäten abzustimmen -> zwischendurch täglich ca 30 Elternanrufe und 20 Kollegenanrufe zu bekommen -> einmal am Tag neue Richtlinien von der Bezirksregierung zu bekommen -> die Schulverpflegung (Mensa) zu organisieren ... Dafür brauchst du mehr als 2 Wochen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 vor 19 Minuten schrieb Moriz: nicht mal die Grippeschutzimpfung ist verpflichtend, Ich wäre ja für eine Impfpflicht für Lehrer, Kindergartenpersonal, Pflege- und Rettungskräften. Bei Hepatitis unterliegen wir dem, faktisch, aus Arbeitsschutzgründen. Bei Grippe (und wenn ein Impfstoff gefunden ist bei COVID19) aus Infektionsschutzgründen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 vor 6 Minuten schrieb Marcellinus: Weil man immer nur gegen die Grippe vom letzten Jahr impfen kann. Und weil sich nur ca. 10% der Bevölkerung überhaupt impfen läßt - was mit dem erst Satz zu tun haben könnte. Und weil es immer noch keine flächendeckende Impfkultur gibt. Ich habe oben erwähnt, dass mich in 25 Dienstjahren mein Arbeitgeber nicht einmal zu einer Grippeimpfung aufgefordert hat. Man könnte die Impfzahlen durch flächendeckende Impftermine (ähnlich wie beim Mammographie-Screening) signifikant erhöhen. Ich möchte nur nicht wissen, wie viele Leute sich unter Druck gesetzt, bevormundet etc fühlen, wenn sie jedes Jahr Mitte September einen Brief bekommen mit der Einladung zum Impftermin am 17.10. in der Turnhalle der Goethe-Realschule... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 vor 1 Minute schrieb Frank: Ich wäre ja für eine Impfpflicht für Lehrer, Kindergartenpersonal, Pflege- und Rettungskräften. Bei Hepatitis unterliegen wir dem, faktisch, aus Arbeitsschutzgründen. Bei Grippe (und wenn ein Impfstoff gefunden ist bei COVID19) aus Infektionsschutzgründen. Wäre ich auch sofort dabei - s.o. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 (bearbeitet) vor 10 Minuten schrieb Moriz: Doch, die Grippewelle vor zwei Jahren hat das italienische Gesundheitssystem auch überrollt. Ich bin sicher, dass einerseits sich die USA gesundheitspolitisch nicht primär an Italien orientieren, und andererseits Medienberichte von 2018 klangen trotzdem längst nicht wie Bergamo 2020. https://www.thelocal.it/20180119/italy-worst-flu-season-in-14-years bearbeitet 24. April 2020 von Shubashi Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 vor 3 Minuten schrieb laura: Man könnte die Impfzahlen durch flächendeckende Impftermine (ähnlich wie beim Mammographie-Screening) signifikant erhöhen. Die Grippeimpfung verabreicht jeder Hausarzt. Da braucht's eigentlich keine flächendeckenden Impftermine. Nur ein bisschen Eigeninitiative. (Was natürlich nicht gegen eine flächendeckende Einladung zur Grippeschutzimpfung spricht.) 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 Noch mal im Klartext: Die Grippe wird hier nur ins Spiel gebracht, wenn mal wieder jemand absoluten Lebensschutz fordert. Weil dann die gleichen Maßnahmen auch wegen Grippe gerechtfertigt wären. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 vor 25 Minuten schrieb kiki: Ich kramte die Grippe nur deshalb heraus, um auf dieses ..sorry... selten dämliche "Argument" der "Priorität von Menschenleben" zu antworten. Es ist eben überhaupt nicht so, dass die "Priorität von Menschenleben" in dem Masse in vergleichbaren Fällen angewendet wird. Es ging mir gar nicht um eine Gleichsetzung der Pathogene. Die 6000 hab ich bei unserer letzten Videokonferenz aufgeschnappt, von einem meiner Teamkollegen. Müsste nachfragen. Die Tötlichkeit von Corona rechtfertigt einen befristeten Shutdown, und wenn man die Kurve flachkriegt hat er auch was gebracht. Nur sollte man dabei das Ziel klar kommunizieren was am Anfang auch gemacht wurde. Inzwischen ist es aber zu einem Selbstläufer verkommen und der Sinn und die Nützlichkeit dürfen aus moralischen Gründen gar nicht mehr hinterfragt werden. Und ob die Schäden - wirtschaftliche, Grundrechts-Einschränkungen, Verkümmerung der Bildung - den immer geringer werdenden Nutzen nicht bald überschreiten oder überschritten haben, dieser Herausforderung müssten sich die Politiker stellen. ABer mir schent, sie verstecken sich lieber hinter Expertenmeinungen und/oder sonnen sich in ihrer neuen Rolle als Quasi-Diktatoren, die darüber bestimmen was ich noch tun und wohin ich noch gehen darf. Daher fliegen jetzt auch die Moralkeulen (war vor 4 Wochen nicht nötig, die meisten sahen die Notwendigkeit der Massnahmen ja ein) und es kommen "Argumente" wie das der "Priorität von Menschenleben", mit dem man geradesogut den Strassenverkehr auf 10km/h landeseit beschränken könnte. Wir wollen ja gar nicht weitermachen wie die letzten 4 Wochen, und wir haben ja auch einige vielversprechende Ansätze zur Lockerung. Wenn alles gut geht starten die Schulen jetzt Schritt für Schritt, Geschäfte öffneten diese Woche, die Kinderbetreung wird ausgeweitet, Kirchen und Bundesliga starten evtl - aber den europäischen Ligen gibt es wiederum sehr viel mehr Skepsis. Man muss halt nur ganz sachlich und empirisch checken, ob das nicht nach hinten losgeht - also testen, testen, testen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 vor 4 Minuten schrieb laura: vor 12 Minuten schrieb Marcellinus: Weil man immer nur gegen die Grippe vom letzten Jahr impfen kann. Und weil sich nur ca. 10% der Bevölkerung überhaupt impfen läßt - was mit dem erst Satz zu tun haben könnte. Und weil es immer noch keine flächendeckende Impfkultur gibt. Ich habe oben erwähnt, dass mich in 25 Dienstjahren mein Arbeitgeber nicht einmal zu einer Grippeimpfung aufgefordert hat. Man könnte die Impfzahlen durch flächendeckende Impftermine (ähnlich wie beim Mammographie-Screening) signifikant erhöhen. Ich möchte nur nicht wissen, wie viele Leute sich unter Druck gesetzt, bevormundet etc fühlen, wenn sie jedes Jahr Mitte September einen Brief bekommen mit der Einladung zum Impftermin am 17.10. in der Turnhalle der Goethe-Realschule... Ich bin mir da unschlüssig. Nudging ist zurecht umstritten. Einerseits sollte man von erwachsenen, mündigen, aufgeklärten Menschen erwarten können das sie den Wert von Impfungen kennen und - sofern ihre Gesundheit dies zu lässt - selbständig, eigeninitiativ, sich impfen lassen. Von daher kann ich die Aufregung versteht wenn die Gesundheitsämter eine Massenimpfung organisieren würden. Andererseits: Wenn wir die von dir geforderte Impfkultur wollen - udn ich will die, weil ich sie für nötig erachte - dann kommen wir kommen wir da nur mit solch Nudgingmethoden hin. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alfons Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 (bearbeitet) Das österreichische Heer hat endlich eine Aufgabe: Verteidigung der Landesgrenzen gegen deutsche Invasoren. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, mehr oder minder amüsiert, über einen Zwischenfall bei Passau, wo ein deutscher Reporter von deutschem Boden aus gewagt hat, österreichisches Hoheitgebiet zu fotografieren. Der hat einfach über die Grenze rüber fotografiert! Zwei Soldaten der ruhmreichen Alpenrepublik haben den Herrn dann kontrolliert. Peinlicherweise befanden sie sich bei ihrer Kontrolle auf deutschem Boden - die Absperrung war versehentlich wohl nicht genau auf der Grenze, sondern zwölf Meter weit auf deutschen Staatsgebiet. Ich hoffe sehr, dass das jetzt nicht zu diplomatischen Verwicklungen führt. Alfons bearbeitet 24. April 2020 von Alfons 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 vor 4 Stunden schrieb laura: Das weiß man nicht nur als Religionslehrer ... Aber: Unter uns gesagt: Ich würde gerne noch ein bisschen auf der Erde rumwandeln... und nicht an Corona sterben, damit die Gastronomie lebt. Dass es nicht nur um Gastronomie geht, ist einigen wohl nicht klar zu machen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 (bearbeitet) Zitat Aber: Unter uns gesagt: Ich würde gerne noch ein bisschen auf der Erde rumwandeln... und nicht an Corona sterben, damit die Gastronomie lebt. Keiner hindert dich, dich für die nächsten Monate selbst zu isolieren. Wer nicht in ein Gasthaus geht, kommt auch nicht darin um. bearbeitet 24. April 2020 von Marcellinus Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 vor 5 Stunden schrieb Moriz: Ja, hier wird bestritten, daß das neuartige Corona-Virus für Kinder gefährlicher ist als 'eine Grippe'. Diese Ansicht wird übrigens auch begründet. Genau deshalb halten hier einige "alle" diesbezüglichen "Maßnahmen der Regierungen weltweit völlig überzogen." Weil für Kinder das Risiko eben nicht das allgemeine Lebensrisiko übersteigt. (Ich sollte vielleicht noch klarstellen: Für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter. Darüber hinaus muß man genauer hinsehen.) Nicht nur für Kinder, sondern auch durch Kinder. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mistah Kurtz Geschrieben 24. April 2020 Autor Melden Share Geschrieben 24. April 2020 (bearbeitet) Aftonbladet berichtet heute, dass am Dienstag in Skellefteå eine Schule geschlossen werden musste, nachdem eine große Anzahl von Lehrern wegen Krankheit zu Hause blieb. Mittlerweile wurden die 60 Lehrer der Schule auf Covid-19 getestet, heute kamen die ersten 25 Testergebnisse zurück, 10 davon positiv. Die zuständige Ärztin zur Infektionsprävention in der Provinz Västerbottens glaubt, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass sich die meisten von ihnen in der Schule infizierten. Ein Lehrer ist laut den Behörden mittlerweile an der Infektion verstorben. Mal sehen, wie das bei uns wird, wenn die Schulen jetzt öffnen. Hoffentlich besser. In Salzburg geht es Mitte Mai auch bei meiner Frau wieder mit dem Unterricht los. bearbeitet 24. April 2020 von Mistah Kurtz Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 vor 2 Stunden schrieb Shubashi: Was bitte wollt Ihr eigentlich? Leben 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 vor 48 Minuten schrieb laura: Sehr gut! 1 - Setzen! Scherz beiseite: Ich erlebe die Diskussion um die Grundrechtsverletzungen in etwa so, wie wenn man vor einem brennenden Haus steht und darüber diskutiert, ob der einzige Feuerlöscher, den man hat, noch der aktuellen DIN-Norm entspricht oder ob man nicht einen anderen brauchen würde. PS. Die Kirchenvertreter bezogen sich auf Kardinal Woelki... Ich halte den Vergleich mit Grippe für irreführend, weil Unterscheide und Gemeinsamkeiten hier jeden beliebigen Schluss zulassen. Man kann immer nur für einen bestimmten Punkt den Vergleich ziehen. Mir gefällt der Vergleich zum brennenden Haus auch nicht, weil ein Brand selbstverständlich so ziemlich alle anderen Normen außer Kraft setzt - wenn die Schule brennt, dann wird die Feuerweh räumen und löschen, und das tun sie auch dann, wenn der Kultusminister zusammen mit dem Papst die Abituraufgaben verteilt, das Jahrskonzert gerade beginnt und eine Lehrprobe stattfindet, und wer das Gebäude nicht freiwillig verlässt, der wird ggf. unter Gewaltanwendung hinausgetragen. Auch wenn das eigentlich nur die Polizei darf und der Mindestabstand unterschritten wird. Wenn man das Bild aber bemühen will, dann haben wir ein Haus vor uns, das beinahe gebrannt hat, das immer noch leicht entflammbar ist, aber da kein anderes zur Verfügung steht, wird man wohl wieder einziehen müssen und sehen, was geht und was nicht geht. Dann braucht es Brandwachen, große Feuer im Garten gehen erst nicht, aber wenn es kalt wird, dann muss man eventuell sogar den einen oder anderen Ofen anschüren, auch wenn man nicht immer sicher weiß, was dabei passieren kann. Man läßt den Kaminkehrer kurz ins Rohr schauen, und wenn er sein OK, gibt, dann schürt man eben an, weil es sehr kalt ist, weil man Kartoffeln eben kochen muss. Und dieses Abwägen führt aber nicht zu absoluter Sicherheit - es kann dazu kommen, dass man einzelne Zimmer oder Trakte wird kurzzeitig räumen müssen, aber man muss deswegen nicht in Schnee und Regen zelten. Und genau das passiert - man macht die Schulen langsam wieder auf, wobei das leitende Kriterium die Nähe des Abschlusses zu sein scheint, gefolgt von der Frage, wie man den Lehrplan noch irgendwie retten kann, unter der Maßgabe, das Softskills eher Gedöns zu sein scheinen und Faktenlernen vor geht. Dabei geht man das Risiko ein, dass das Zusammenkommen der SchülerInnen zu Infektionen führt, und es wird dazu führen, das ist fast unausweichlich. Ob aber diese Kriterien nun wirklich die wichtigen und richtigen sind, oder ob man andere Kriterien hätte anlegen sollen, das darf und muss diskutiert werden. Ich halte das im übrigen für ein äußerst ertragreiches Thema für Debatten, eben weil man derart viele Faktoren in Betracht ziehen muss. Es gibt nicht den einfachen, klaren, einen Weg, den man gehen kann, sondern es gibt viele Möglichkeiten mit je unterschiedlichen vor- und Nachteilen. Wenn ich von einer Laufzeit der Krise von wenigstens einem Jahr ausgehe, dann wird unsere Welt und unser Leben daraus verändert hervorgehen. Das ist eine Zäsur, die man wohl im Osten eventuell mit 1989 und im Westen mit 1945 vergleichen kann. Und es wird nicht den Moment geben, an dem die Krise vorbei ist und man die alten Pläne wieder auspacken kann - das geht sogar nach einem Amoklauf, aber nicht nach 18 Monaten Zäsur. Die Gemeinsamkeit mit dem Amoklauf: Die Sicherheit ist weg. Und das wird sie lange bleiben. Die Sicherheit, dass wir das, was wir jetzt nicht machen können, halt im nächsten Halbjahr oder im nächsten Jahr werden tun können. Der Unterschied zum Amoklauf: Die Strukturen zerfallen. Gerade im Kinder- und Jugendbereich sind 18 Monate eine Ewigkeit. Die Arbeitsgemeinschaften, die Theatergruppen, die Orchester und Chöre, die Sportgruppen, die Mannschaften, alle die leben davon, dass sie regelmäßig proben. Davon wird nichts übrig sein, wenn man den derzeitigen Weg so weiter geht. Deshalb wird die Frage, wie es nach Corona weiter gehen wird, jetzt entschieden - wir könnten nun altes Rom spielen und die Ministerpräsidenten zu Diktatoren auf ein Jahr ernennen, und dann danach sehen, was noch so geht. Bei der brennenden Schule macht man das so - der Feuerwehrkommandant erscheint, übernimmt das Kommando und weist die Leute an. Zur Not faltet er sie zusammen, und das ist vollkommen richtig so. Aber für das weitere Leben in dem Haus funktioniert das so nicht. Es geht hier nicht um die Rettung von ein wenig Unterhaltung, einem Bier im Freien und ein paar € mehr Umsatz - es geht um die Frage, dass wir jetzt die Grundsteine legen für das, was kommen wird, ob wie die Fundamente und Mauern und Türen erhalten, wie erhaltenswert sind, und das in klarer Erkenntnis, dass das alles etwas provisorisches hat mit dem Risiko, sich zu perpetuieren. Und den Obrigkeitsstaat zu perpetuieren halte ich für nicht sinnvoll. 2 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 vor einer Stunde schrieb Alfons: Das österreichische Heer hat endlich eine Aufgabe: Verteidigung der Landesgrenzen gegen deutsche Invasoren. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, mehr oder minder amüsiert, über einen Zwischenfall bei Passau, wo ein deutscher Reporter von deutschem Boden aus gewagt hat, österreichisches Hoheitgebiet zu fotografieren. Der hat einfach über die Grenze rüber fotografiert! Zwei Soldaten der ruhmreichen Alpenrepublik haben den Herrn dann kontrolliert. Peinlicherweise befanden sie sich bei ihrer Kontrolle auf deutschem Boden - die Absperrung war versehentlich wohl nicht genau auf der Grenze, sondern zwölf Meter weit auf deutschen Staatsgebiet. Ich hoffe sehr, dass das jetzt nicht zu diplomatischen Verwicklungen führt. Alfons Ich denke, eine sofortige Invasion ist die einzig angemessene Reaktion 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 vor 8 Minuten schrieb rince: Ich denke, eine sofortige Invasion ist die einzig angemessene Reaktion Ich glaube, dass das österreichische Heer eine etwas andere Funktion hat als das deutsche. Gerade dass sie die Grenze übertreten haben, zeigt, dass sie das keinesfalls irgendwie als zwischenstaatliches Problem gesehen haben, sondern einfach nur ihrer Aufgabe gerecht werden wollten, wegen Corona niemanden über die Grenze zu lassen, der nicht was Dringendes hier zu tun hat. Sie wurden vom Innenministerium zur Unterstützung "der Polizei und der Gesundheitsbehöre im Einsatz gegen die Verbreitung des Coronavirus" angefordert: " ... und übernimmt die Aufgaben an den Grenzübergängen und am Hauptbahnhof. Die 140 Soldaten werden die Polizei von Routineaufgaben wie bei Kontrollen im Grenzmanagement entlasten. Zusätzlich befragen die Soldaten im Auftrag der Gesundheitsbehörden einreisende Personen bezüglich möglicher Aufenthalte in Gefährdungsgebieten." Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 (bearbeitet) vor einer Stunde schrieb Chrysologus: Ich halte den Vergleich mit Grippe für irreführend, weil Unterscheide und Gemeinsamkeiten hier jeden beliebigen Schluss zulassen. Man kann immer nur für einen bestimmten Punkt den Vergleich ziehen. Mir gefällt der Vergleich zum brennenden Haus auch nicht, weil ein Brand selbstverständlich so ziemlich alle anderen Normen außer Kraft setzt - wenn die Schule brennt, dann wird die Feuerweh räumen und löschen, und das tun sie auch dann, wenn der Kultusminister zusammen mit dem Papst die Abituraufgaben verteilt, das Jahrskonzert gerade beginnt und eine Lehrprobe stattfindet, und wer das Gebäude nicht freiwillig verlässt, der wird ggf. unter Gewaltanwendung hinausgetragen. Auch wenn das eigentlich nur die Polizei darf und der Mindestabstand unterschritten wird. Wenn man das Bild aber bemühen will, dann haben wir ein Haus vor uns, das beinahe gebrannt hat, das immer noch leicht entflammbar ist, aber da kein anderes zur Verfügung steht, wird man wohl wieder einziehen müssen und sehen, was geht und was nicht geht. Dann braucht es Brandwachen, große Feuer im Garten gehen erst nicht, aber wenn es kalt wird, dann muss man eventuell sogar den einen oder anderen Ofen anschüren, auch wenn man nicht immer sicher weiß, was dabei passieren kann. Man läßt den Kaminkehrer kurz ins Rohr schauen, und wenn er sein OK, gibt, dann schürt man eben an, weil es sehr kalt ist, weil man Kartoffeln eben kochen muss. Und dieses Abwägen führt aber nicht zu absoluter Sicherheit - es kann dazu kommen, dass man einzelne Zimmer oder Trakte wird kurzzeitig räumen müssen, aber man muss deswegen nicht in Schnee und Regen zelten. Und genau das passiert - man macht die Schulen langsam wieder auf, wobei das leitende Kriterium die Nähe des Abschlusses zu sein scheint, gefolgt von der Frage, wie man den Lehrplan noch irgendwie retten kann, unter der Maßgabe, das Softskills eher Gedöns zu sein scheinen und Faktenlernen vor geht. Dabei geht man das Risiko ein, dass das Zusammenkommen der SchülerInnen zu Infektionen führt, und es wird dazu führen, das ist fast unausweichlich. Ob aber diese Kriterien nun wirklich die wichtigen und richtigen sind, oder ob man andere Kriterien hätte anlegen sollen, das darf und muss diskutiert werden. Ich halte das im übrigen für ein äußerst ertragreiches Thema für Debatten, eben weil man derart viele Faktoren in Betracht ziehen muss. Es gibt nicht den einfachen, klaren, einen Weg, den man gehen kann, sondern es gibt viele Möglichkeiten mit je unterschiedlichen vor- und Nachteilen. Wenn ich von einer Laufzeit der Krise von wenigstens einem Jahr ausgehe, dann wird unsere Welt und unser Leben daraus verändert hervorgehen. Das ist eine Zäsur, die man wohl im Osten eventuell mit 1989 und im Westen mit 1945 vergleichen kann. Und es wird nicht den Moment geben, an dem die Krise vorbei ist und man die alten Pläne wieder auspacken kann - das geht sogar nach einem Amoklauf, aber nicht nach 18 Monaten Zäsur. Die Gemeinsamkeit mit dem Amoklauf: Die Sicherheit ist weg. Und das wird sie lange bleiben. Die Sicherheit, dass wir das, was wir jetzt nicht machen können, halt im nächsten Halbjahr oder im nächsten Jahr werden tun können. Der Unterschied zum Amoklauf: Die Strukturen zerfallen. Gerade im Kinder- und Jugendbereich sind 18 Monate eine Ewigkeit. Die Arbeitsgemeinschaften, die Theatergruppen, die Orchester und Chöre, die Sportgruppen, die Mannschaften, alle die leben davon, dass sie regelmäßig proben. Davon wird nichts übrig sein, wenn man den derzeitigen Weg so weiter geht. Deshalb wird die Frage, wie es nach Corona weiter gehen wird, jetzt entschieden - wir könnten nun altes Rom spielen und die Ministerpräsidenten zu Diktatoren auf ein Jahr ernennen, und dann danach sehen, was noch so geht. Bei der brennenden Schule macht man das so - der Feuerwehrkommandant erscheint, übernimmt das Kommando und weist die Leute an. Zur Not faltet er sie zusammen, und das ist vollkommen richtig so. Aber für das weitere Leben in dem Haus funktioniert das so nicht. Es geht hier nicht um die Rettung von ein wenig Unterhaltung, einem Bier im Freien und ein paar € mehr Umsatz - es geht um die Frage, dass wir jetzt die Grundsteine legen für das, was kommen wird, ob wie die Fundamente und Mauern und Türen erhalten, wie erhaltenswert sind, und das in klarer Erkenntnis, dass das alles etwas provisorisches hat mit dem Risiko, sich zu perpetuieren. Und den Obrigkeitsstaat zu perpetuieren halte ich für nicht sinnvoll. Danke! Mich hat das zum Nachdenken gebracht. So lange die Gedanken nicht abgeschlossen sind will ich darauf gar nicht eingehen. Bis dahin weiss ich noch gar nicht ob und wo ich zustimmen möchte oder wo nicht. Aber ich möchte ergänzen. Du hast den Schatten beschrieben, aber wo Schatten ist auch Licht. Damit meine ich die Nachbarschaftshilfen, zum Beispiel. Anderes Beispiel: Unser Kreiskrankenhaus hat via Facebook um Mithilfe gebeten ob sich nicht Leute finden ließen die Mundschützer (was ist eigentlich der korrekte Plural?) nähen. Nach 24h(!) haben die den Aufruf aus dem Netz genommen weil sie weder Bedarf noch Material mehr hatten - Es hatten sich zu viele gemeldet. Oder drittes Beispiel: Die 500€ Söder-Bonus müssen online Beantragt werden. Da zucken viele Kollegen schon beim Wort "Online-Antrag" zusammen. Aber es findet sich immer ein Kollege der sagt: "Komm, das machen wir zusammen, ich helfe dir!" Ich hoffe ganz stark das sich dieser Zusammenhalt perpetuieren lässt. Ja, wahrscheinlich hast du recht, das unsere Grundfesten in Gefahr sind. Aber an anderer Stelle gewinnen sie neue Stabilität. Nach Corona wird nicht so sein wie vor Corona. Bei manchen Aspekten: hoffentlich! bearbeitet 24. April 2020 von Frank Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 vor einer Stunde schrieb rince: Leben was wollt ihr, war die frage. ja, ich lebe, du lebst, deine kinder leben. kennst du jemand, dem jetzt das leben genommen wird? meine Regierung paßt auf mich auf, dass ich leben kann, darf. oder meinst du mit leben, das leben mit der spaßindustrie, im flugzeug, im bierzelt? ich gönne es dir, aber dieses leben gegen mein existenzielles leben hat keine bedeutung für mich. ich wäge es noch nicht einmal ab. geht die wirtschaft tatsächlich zu grunde, finden wir uns beide auf dem grund wieder. auch das leben ist schön. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 vor 14 Stunden schrieb laura: Bei der Debatte um die Öffnung der Kindergärten möchte ich auch noch zwei weitere Dinge zu bedenken geben: 1. Die Hygienebestimmungen dürften so streng sein, dass die Öffnung der Kindergärten für die Kinder ein sehr begrenztes Vergnügen darstellen dürfte. Abstandsregeln, keine Spiele, bei denen man sich berührt, keine körperliche Nähe zu Erzieherinnen, Desinfizieren, kein gemeinsames Frühstück etc. Das ist zum einen nahezu nicht zu kontrollieren und für die Kinder, dies es nicht verstehen, auch nicht witzig. 2. Die Sicherheitsrichtlinien für das Personal in Schulen und Kindergärten (Hier als Beispiel NRW) sind so umfangreich, dass man davon ausgeht, dass zwischen 30 zund 40% des Personals nicht eingesetzt werden dürfen. Damit ist ein regulärer Betrieb fast nicht zu stemmen. Das ist wieder die eine Seite, die rein vom Erwachsenen her gedacht ist. zu Hygienebestimmungen: Kindergartenkinder lernen am Modell und spielerisch. Man kann verstärkte Hygienemaßnahmen durchaus spielerisch anwenden. Man muss halt kreativ sein. Und wenn die Erzieher ganz selbstverständlich Mundschutz tragen, dann fällt das den Kindern auch leichter. Abstandsregelungen sind natürlich nicht so einfach zu handeln. Wenn man sich aber viel im Freien aufhält, dann geht auch das einfacher. Nicht umsonst wird ja auch derzeit überlegt, ob Waldkindergärten öffnen könnten. Ja was spricht denn dagegen, sich jetzt als Kindergarten etwas stärker an diesem pädagogischen Konzept zu orientieren? Zu Sicherheitsrichtlinien: Warum ist das so? Wenn schon kein regulärer Betrieb, warum dann nicht wenigstens schon mal mit Schichtbetrieb und kleinen Gruppen anfangen, sodass die Kinder wenigstens einen Teil des Tages mit Gleichaltrigen verbringen können? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Thofrock Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 vor 7 Stunden schrieb rince: Der Herr hat mal wieder seinen s/w-Modus eingeschaltet? Sicher nicht, wenn alle paar Beiträge wieder jemand mit dem Grippe-Vergleich kommt, aber statt eigenen Maßnahmewünschen nur immer wieder aufzählt, was Andere angeblich alles falsch machen, scheinen ihm Grippe-Maßnahmen ja wohl ausreichend. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 vor 14 Stunden schrieb Chrysologus: Ich verstehe den Gegensatz durchaus: Man kann die Frage der Kinderbetreuung aus zwei Blickwinkeln betrachten, entweder man legt den Fokus auf die mögliche Berufstätigkeit der Eltern (meist unausgesprochen der Mütter, denen man je nach ideologischem Standpunkt den Wunsch unterstellt, lieber arbeiten oder lieber Kinder betreuen zu wollen), oder man legt den Fokus auf das Bedürfnis der Kinder, dauerhafte Kontakte zu Gleichaltrigen zu haben. Es gibt da auch die schon erwähnte Scharnierstelle: Es ist für das Kindeswohl auch schon von Bedeutung, wenn das Kind nicht früher oder später spüren muss, dass es von den Eltern als Hindernis gesehen wird, wegen dem keinem Beruf nachgegangen werden kann. Man/Frau kann Kinder so oder so betreuen. Eine Mutter, die aus der Not geboren zuhause bleiben muss(ja immer noch sind es eher die Frauen), kann für das Kind ebenso schädlich sein, wie die Mutter, die ihrem Kind deutlich zu verstehen gibt, dass sie aufgrund ihrer beruflichen Verpflichtungen keine Zeit für es hat. Vollzeitmütter die gleichsam als Mütter Karriere machen wollen, laufen auch Gefahr, für das Kind alles andere als segensreich zu sein (Stichwort Helikoptermutter) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 vor 14 Stunden schrieb Chrysologus: vor 14 Stunden schrieb laura: Die Hygienebestimmungen dürften so streng sein, dass die Öffnung der Kindergärten für die Kinder ein sehr begrenztes Vergnügen darstellen dürfte. Abstandsregeln, keine Spiele, bei denen man sich berührt, keine körperliche Nähe zu Erzieherinnen, Desinfizieren, kein gemeinsames Frühstück etc. Das ist zum einen nahezu nicht zu kontrollieren und für die Kinder, dies es nicht verstehen, auch nicht witzig. Solche Bestimmungen befürchte ich - sie wären jedoch weltfremd, kindswohlgefärdend und unmenschlich. solche Bestimmungen zeigen auf, dass unsere Gesellschaft wenig Bereitschaft zeigt, Kinder in ihrer Persönlichkeit und Besonderheit als Kinder wahrzunehmen. Der Maßstab ist die Erwachsenenwelt, da werden sie reingepresst und es scheint egal zu sein, dass Kinder eben nicht kleine Erwachsene sind. An dieser Denke krankt meines Erachtens sogar selbst der Bereich, der sich eigentlich um die Kinder kümmern sollte, nämlich der Bildungsbereich für Kinder und Jugendliche. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 24. April 2020 Melden Share Geschrieben 24. April 2020 vor 14 Stunden schrieb Marcellinus: Am 23.4.2020 um 23:57 schrieb Die Angelika: Was soll das jetzt? DAs wird sich zum Monatsende herausstellen, ob man sie vorsichtshalber für sich behält oder doch nicht. Denn gemeinhin werden sie eben zum Monatsende veröffentlicht. Wieso also sollte man davon jetzt abweichen? Um Panik herzustellen? Und das schreibst du in einem Land, in dem seit Wochen täglich mehrmals Corona-Zahlen veröffentlicht werden? Warum tut man das dann? Corona-Zahlen werden nicht jahraus jahrein schon immer einmal monatlich veröffentlicht, die Arbeitsmarktzahlen jedoch schon. Wieso sollte man, nur weil man in einer außergewöhnlichen Situation andere Zahlen mehrmals täglich veröffentlicht, damit jetzt beginnen? Das würde nur unnötige Zusatzarbeit bedeuten. Genauso gut könnte man ja nun auch fordern, mehrmals täglich bundesweite Zahlen zu Neugeburten oder zur Kriminalität zur veröffentlichen. Man könnte auch die These vertreten, dass man mit nüchternen Zahlen genau das Gegenteil erreichen will, nämlich effektheischenden und angstschürenden MEdien etwas entgegenzusetzen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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