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Corona-Special: in Deutschland, Europa und Global


Mistah Kurtz

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Gerade eben schrieb Moriz:

 

Um es anders zu formulieren: Warum soll ich mich massiv einschränken müssen, mich nicht mehr mit Freunden treffen können, meinem Gewerbe nicht nachgehen könne wenn es doch ausreichen würde, wenn dein Schwager sich in Quarantäne begeben würde? (Was für ihn die gegenwärtigen Einschränkungen kaum übersteigen dürfte, wenn er 'vernünftig' ist.)

Weil der Schwager auch ein Recht auf Lebensqualität hat?

 

Warum soll Frau Meyer, die gut verdient und einen sicheren Job, den sie aufgrund ihrer hohen Qualifikation mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nie verlieren wird, in die Arbeitslosenversicherung einzahlen, damit Herr Schulze, der unqualifiziert und unwillig ist, evtl. Arbeitslosengeld bekommt? Er müsste nur mal etwas engagierter sein und sich um einen Job kümmern und eventuell umziehen. Ist zumutbar.

Die Antwort ist total einfach: Weil wir in einer Solidargemeinschaft leben, wo die Starken die Schwachen schützen.

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Gerade eben schrieb MartinO:

Das heißt, es gibt nur eine mögliche Antwort (wie ich auch lange befürwortet habe): Shutdown ohne jegliche Lockerung, Schließung aller nicht unbedingt lebensnotwendigen Geschäfte, absolutes Besuchs- und Zusammenkunftsverbot bis zur flächendeckenden Impfung der gesamten Bevölkerung und der Senkung der Infektionsrate auf 0 über mindestens ein Jahr, wenn es sein muss, noch bis 2050 oder länger.

Wer hier irgendwelche Abstriche macht, ist ein Nazi, egal, ob er Kurz, Laschet oder Söder heißt.

Und ergänzend: Das gilt natürlich nicht nur für Corona, sondern selbstverständlich auch für die saisonale Grippe (ALARM!!!) und genau genommen auch für jeden Schnupfen (nicht, daß noch irgend ein Multimorbider am Ende seines Lebens von einem einfachen Schnupfen Stunden vor seiner Zeit dahingerafft wird).

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vor 8 Minuten schrieb laura:

Jetzt einmal ein paar Grundbegriffe ethischen Argumentierens:

Wir haben hier konkurrierende Werte, nämlich das Leben der möglichen Opfer (wohlgemerkt mehrheitlich ältere Leute, aber nicht nur) und die Einschränkungen für die Gesamtbevölkerung (die auch zu den potentiellen Opfern gehört).

Wenn auf der einen Seite der Wert "Leben" steht, müssen auf der anderen Seite sehr hohe, sehr gewichtige andere Werte stehen, damit man sich gegen den Wert "Leben" entscheiden kann.

 

Deutlich wird das an der Debatte um die Spätabtreibung behinderter Kinder:

Wann darf eine Frau (aus ethischer Sicht) ihr Kind abtreiben, das schwer behindert ist und eine Lebenserwartung von 3-4 Jahren hat?

Gar nicht?

Wenn ihr eigenes Leben bedroht ist?

Wenn ihre eigene Lebensgrundlage bedroht ist?

Wenn ihre Lebensqualität bedroht ist?

Wenn ihre Lebensfreude bedroht ist?

...

Die Antwort der "Aktion Leben" lautet, wie du weißt, "Gar nicht'".

 

Also gilt: 
Abtreibung ist Mord.

Autofahren ist Mord.

Fleischessen ist Mord. 

Die Wohnung zu verlassen, solange die Corona-Seuche existiert, ist Mord.

Rauchen ist Mord.

Immer und überall.

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vor 1 Minute schrieb MartinO:

Die Antwort der "Aktion Leben" lautet, wie du weißt, "Gar nicht'".

 

Also gilt: 
Abtreibung ist Mord.

Autofahren ist Mord.

Fleischessen ist Mord. 

Die Wohnung zu verlassen, solange die Corona-Seuche existiert, ist Mord.

Rauchen ist Mord.

Immer und überall.

Ich frage mich, ob es einen Unterschied gibt zwischen der Aussage  "Susanne treibt ihr behindertes Kind ab, weil sie dann ihren Job für 4-5 Jahre aufgeben und auf Karriere verzichten müsste" und "Wir wollen trotz Coroan unsere Freiheit - es sterben ja eh nur die Alten" (abgesehen davon, dass die Aussage auch nicht stimmt).

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vor 2 Minuten schrieb laura:

Weil der Schwager auch ein Recht auf Lebensqualität hat?

 

Warum soll Frau Meyer, die gut verdient und einen sicheren Job, den sie aufgrund ihrer hohen Qualifikation mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nie verlieren wird, in die Arbeitslosenversicherung einzahlen, damit Herr Schulze, der unqualifiziert und unwillig ist, evtl. Arbeitslosengeld bekommt? Er müsste nur mal etwas engagierter sein und sich um einen Job kümmern und eventuell umziehen. Ist zumutbar.

Die Antwort ist total einfach: Weil wir in einer Solidargemeinschaft leben, wo die Starken die Schwachen schützen.

Tja, die Solidargemeinschaft ist so unsolidarisch, dass sie von Herrn Schulze tatsächlich verlangt, sich um Arbeit zu bemühen und ihm sonst das Arbeitslosengeld II kürzen kann. 

 

Das ist Deutschland heute. Schlimmer als bei den Nazis! Herr Schulze müsste das gleiche verdienen wie Frau Meyer. Alles andere ist unsozial.

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vor 1 Minute schrieb MartinO:
vor 9 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Ich sag jetzt ganz klar: wer das befürwortet, ist für mich gedanklich dort, wo man seinerzeit von "lebensunwertem Leben" sprach, wer das befürwortet, muss nicht AfD wählen, um Nazi zu sein. Wer das befürwortet, ist für mich ein Nazi.

Das heißt, es gibt nur eine mögliche Antwort (wie ich auch lange befürwortet habe): Shutdown ohne jegliche Lockerung, Schließung aller nicht unbedingt lebensnotwendigen Geschäfte, absolutes Besuchs- und Zusammenkunftsverbot bis zur flächendeckenden Impfung der gesamten Bevölkerung und der Senkung der Infektionsrate auf 0 über mindestens ein Jahr, wenn es sein muss, noch bis 2050 oder länger.

Wer hier irgendwelche Abstriche macht, ist ein Nazi, egal, ob er Kurz, Laschet oder Söder heißt.

Mit Verlaub aber das ist so Quatsch!

Es geht darum Verhältnismässigen Massnahmen die Schwachen zu schützen. Es ist ja auch ohne deine rigorosen Vorschlägen gelungen die Zahlen der Neuinfektionen zu senken.

Worin ich dir zustimmen will: Auch Verhältnismässige Massnahmen sind so lange durchzuziehen bis das Risiko beherrschbar ist (R also deutlich unter 1, um nur ein Kriterium heriaszugreifen).

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vor 2 Minuten schrieb laura:

Weil der Schwager auch ein Recht auf Lebensqualität hat?

 

Die Antwort ist total einfach: Weil wir in einer Solidargemeinschaft leben, wo die Starken die Schwachen schützen.

 

Da sind wir bei der interessanten Frage: Wie viel Solidarität kann erwartet werden? Massive Einschränkungen für viele, damit wenige etwas weniger eingeschränkt sein müssen?

Wir können auch die Steuern auf 100% setzen und jedem das gleiche Bürgergeld zahlen. Das wäre maximale Solidarität (wie es sie nicht mal im Sozialismus gab).

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vor 11 Minuten schrieb laura:

Ich frage mich, ob es einen Unterschied gibt zwischen der Aussage  "Susanne treibt ihr behindertes Kind ab, weil sie dann ihren Job für 4-5 Jahre aufgeben und auf Karriere verzichten müsste" und "Wir wollen trotz Coroan unsere Freiheit - es sterben ja eh nur die Alten" (abgesehen davon, dass die Aussage auch nicht stimmt).

Hältst du Susanne für eine Mörderin, die mit lebenslanger Haft ohne Chance auf Begnadigung bestraft werden muss und die auf ewig in der Hölle schmoren wird? Ja oder nein. Bitte keine Ausflucht.

bearbeitet von MartinO
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vor 2 Minuten schrieb MartinO:

Das heißt, es gibt nur eine mögliche Antwort (wie ich auch lange befürwortet habe): Shutdown ohne jegliche Lockerung, Schließung aller nicht unbedingt lebensnotwendigen Geschäfte, absolutes Besuchs- und Zusammenkunftsverbot bis zur flächendeckenden Impfung der gesamten Bevölkerung und der Senkung der Infektionsrate auf 0 über mindestens ein Jahr, wenn es sein muss, noch bis 2050 oder länger.

Wer hier irgendwelche Abstriche macht, ist ein Nazi, egal, ob er Kurz, Laschet oder Söder heißt.

 

Nein, das ist nicht die Konsequenz. Du denkst zu sehr binär. Größtmögliche Öffnung bei gleichzeitigem größtmöglichen Schutz für all jene, die dieses Schutzes bedürfen. Wer das so nicht will, wer eine Öffnung propagiert, egal wie hoch die Kosten für andere sind, wer das kaschiert mit Sprüchen wie oben von mir geschrieben, der ist für mich gedanklich bei Soylent Green und geistig nahe an der Scheidung zwischen lebenswertem und lebensunwertem Leben, zurück in die Zukunft: von 2022 nach 1940. 

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vor 1 Minute schrieb Frank:

Mit Verlaub aber das ist so Quatsch!

Es geht darum Verhältnismässigen Massnahmen die Schwachen zu schützen. Es ist ja auch ohne deine rigorosen Vorschlägen gelungen die Zahlen der Neuinfektionen zu senken.

Worin ich dir zustimmen will: Auch Verhältnismässige Massnahmen sind so lange durchzuziehen bis das Risiko beherrschbar ist (R also deutlich unter 1, um nur ein Kriterium heriaszugreifen).

Heißt das, dass von den Schwachen kein Selbstschutz erwartet werden darf?

 

Zudem scheint R auch unter Fachleuten sehr kontrovers diskutiert zu werden. U.a. daran hängt, wie weit verhältnismäßige Maßnahmen gehen.

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vor 1 Minute schrieb Moriz:

 

Da sind wir bei der interessanten Frage: Wie viel Solidarität kann erwartet werden? Massive Einschränkungen für viele, damit wenige etwas weniger eingeschränkt sein müssen?

Wir können auch die Steuern auf 100% setzen und jedem das gleiche Bürgergeld zahlen. Das wäre maximale Solidarität (wie es sie nicht mal im Sozialismus gab).

Das ist relativ einfach definiert: Die Solidarität geht soweit, dass jeder in Würde leben kann (dass man das bei Hartz IV diskutieren kann, ist eine andere Frage).

Warum darf ich Familien, die seit Generationen von Sozialhilfe leben, nicht nach der Geburt des 5. Kindes zwangssterilisieren? Wegen der Würde edes Lebens ...

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vor 1 Minute schrieb Mistah Kurtz:

 

Nein, das ist nicht die Konsequenz. Du denkst zu sehr binär. Größtmögliche Öffnung bei gleichzeitigem größtmöglichen Schutz für all jene, die dieses Schutzes bedürfen. 

Soweit stimme ich dir zu. Nur sind das Ziele, die einander widersprechen können. In dem Moment, in dem man öffnet, wird man nie mit Sicherheit ausschließen können, dass irgendein mit Corona infizierter Mensch völlig legal die Straße betritt und einen anderen Menschen ansteckt. 

Ich bin sehr wohl für Vorsicht bei der Öffnung, aber ganz so einfach ist es nicht.

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vor 15 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Das Problem mit dieser Einstellung: nicht mehr lange, und Du bist auch so ein Mensch. Und ich glaube,  "Soylent Green" als Lösung für Bevölkerungsprobleme haben zuletzt die Nazis in diesem Lande propagiert. Wobei ich weiß, dass Du in Wahrheit nicht so denkst. Aber wie Corona mich lehrte: es gibt in Deutschland eine erschreckende Tendenz - wenngleich in sehr verwaschener Form - in diese Richtung. Sind eh nur die Alten, sind eh nur die Mulitmorbiden, Opfer sind unvermeidlich, Opfer müssen eben gebracht werden, Kollateralschaden, bedauerlich, aber leider unvermeidlich, die Wirtschaft muss brummen, warum sollen die Jungen leiden, nur damit die weiterleben können, die eh nicht mehr viel vom Leben haben ... Willkommen bei Soylent Green, willkommen im… Jahr 2020 … die überleben wollen

Ja natürlich. Wenn sich nicht die ganze Welt auf den Kopf stellt und wirtschaftlich selbst entleibt, um deine persönliche Risikogruppe vor einer Naturkatastrophe zu retten, sind wir bei Nazis und Soylent Green angekommen.

 

Kleiner Feedback: Ihr seid es, die von anderen die Opfer fordern. Ihr seid es, die euer persönliches Lebensrisiko auf andere abwälzen wollen. Ich kann nichts dafür, dass du und dein Schwager Vorerkrankungen habt. Ich kann auch nichts dafür, dass es Corona gibt. Aber der Staat, der euch schützt, kann etwas dafür, wenn ich Pleite gehen sollte, oder wenn ich demnächst ein halbes Dutzend Leute auf die Straße setze. Die können auch nichts dafür, aber sie und ihre Familien werden den Preis bezahlen, damit ihr geschützt werden könnt. "Kollateralschäden" entstehen, weil ihr sie fordert, zu eurem eigenen Schutz. Und sie entstehen bei Leuten, die keinerlei Schuld an der Situation tragen.

 

Also drück mal ein bisschen weniger auf die Tränendrüse. Der Schutz eures Lebens mutet allen anderen wahrlich schon genug zu.

  • Thanks 3
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vor 1 Minute schrieb Aristippos:

Ja natürlich. Wenn sich nicht die ganze Welt auf den Kopf stellt und wirtschaftlich selbst entleibt, um deine persönliche Risikogruppe vor einer Naturkatastrophe zu retten, sind wir bei Nazis und Soylent Green angekommen.

 

Kleiner Feedback: Ihr seid es, die von anderen die Opfer fordern. Ihr seid es, die euer persönliches Lebensrisiko auf andere abwälzen wollen. Ich kann nichts dafür, dass du und dein Schwager Vorerkrankungen habt. Ich kann auch nichts dafür, dass es Corona gibt. Aber der Staat, der euch schützt, kann etwas dafür, wenn ich Pleite gehen sollte, oder wenn ich demnächst ein halbes Dutzend Leute auf die Straße setze. Die können auch nichts dafür, aber sie und ihre Familien werden den Preis bezahlen, damit ihr geschützt werden könnt. "Kollateralschäden" entstehen, weil ihr sie fordert, zu eurem eigenen Schutz. Und sie entstehen bei Leuten, die keinerlei Schuld an der Situation tragen.

 

Also drück mal ein bisschen weniger auf die Tränendrüse. Der Schutz eures Lebens mutet allen anderen wahrlich schon genug zu.

Jetzt mach mal halblang. 

Wenn sich die Infektionsraten in Deutschland so weiterentwickeln, sind auch weitere Lockerungen im Mai / Juni möglich, sodass die wirtschaftlichen Folgen für die wenigsten existenzbedrohend sind - und die wenigen kann der Staat schützen.

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vor 4 Minuten schrieb MartinO:

Hältst du Susanne für eine Mörderin, die auf ewig in der Hölle schmoren wird? Ja oder nein. Bitte keine Ausflucht.

Ich persönlich glaube nicht, dass es einen Gott gibt, der Menschen auf ewig in der Hölle schmoren lässt, sondern an einen vergebenden Gott. Deswegen schmort Susanne nicht in der Hölle.

Ich glaube auch nicht, dass ich die Entscheidung für sie treffen kann, sondern sie muss ihre ethischen Entscheidungen selbst verantworten.

 

Aber: Ja, ich halte ihr Verhalten - sehr provokativ gesagt - für Mord. 

 

Wobei ich bei Abtreibung durchaus auch eine Güterabwägung befürworte. Sie ist Tötung (oder Mord), aber für mich gilt die Frage, unter welchen Bedingungen eine solche Tötung in Kauf genommen werden muss, um andere - konkurriende Werte zu schützen.

Konkret: Ich würde Susannes Abtreibung für - aus ethischer Sicht - für unzulässig halten, wenn sie halt "kein behindertes Kind brauchen könnte", weil sie dann ihr Luxusleben mit schickem Urlaub und tollen Klamotten nicht mehr weiterleben könnte.

Ich würde die Abtreibung unter bestimmten Bedingungen aber für zulässig halten, wenn z.B. ihre eigene Gesundheit oder die ihres Ehepartners oder bereits vorhandener Kinder in existentieller Weise gefährdet wäre. Also wenn sie z.B. bereits ein Kind hätte, das chronisch krank wäre und ihre Pflege braucht - nicht, weil sie das 5 jährige Kind sonst nicht zum Balett und zum Japanisch für Kids fahren kann.

 

 

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vor 7 Minuten schrieb Aristippos:

Also drück mal ein bisschen weniger auf die Tränendrüse. Der Schutz eures Lebens mutet allen anderen wahrlich schon genug zu.

 

Und du weißt sicher, dass Corona dich und Menschen, die dir etwas bedeuten, nicht treffen wird?

Kannst du uns vielleicht verraten, wie du diese Immunität hinbekommen hast?

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vor 2 Minuten schrieb laura:

Ich persönlich glaube nicht, dass es einen Gott gibt, der Menschen auf ewig in der Hölle schmoren lässt, sondern an einen vergebenden Gott. Deswegen schmort Susanne nicht in der Hölle.

Ich glaube auch nicht, dass ich die Entscheidung für sie treffen kann, sondern sie muss ihre ethischen Entscheidungen selbst verantworten.

 

Aber: Ja, ich halte ihr Verhalten - sehr provokativ gesagt - für Mord. 

 

Wobei ich bei Abtreibung durchaus auch eine Güterabwägung befürworte. Sie ist Tötung (oder Mord), aber für mich gilt die Frage, unter welchen Bedingungen eine solche Tötung in Kauf genommen werden muss, um andere - konkurriende Werte zu schützen.

Konkret: Ich würde Susannes Abtreibung für - aus ethischer Sicht - für unzulässig halten, wenn sie halt "kein behindertes Kind brauchen könnte", weil sie dann ihr Luxusleben mit schickem Urlaub und tollen Klamotten nicht mehr weiterleben könnte.

Ich würde die Abtreibung unter bestimmten Bedingungen aber für zulässig halten, wenn z.B. ihre eigene Gesundheit oder die ihres Ehepartners oder bereits vorhandener Kinder in existentieller Weise gefährdet wäre. Also wenn sie z.B. bereits ein Kind hätte, das chronisch krank wäre und ihre Pflege braucht - nicht, weil sie das 5 jährige Kind sonst nicht zum Balett und zum Japanisch für Kids fahren kann.

 

 

Zum einen war das eben keine klare Antwort. Du weißt, dass Christus gefordert hat: "Eure Rede sei ja, ja, nein, nein." 

 

Zum anderen hängt die Beurteilung - nicht der ethischen Frage, ob Abtreibung in Ordnung ist, wohl aber der rechtlichen Konsequenzen - von Faktoren ab, die du nicht genannt hast: Wie ist Susannes Gesundheitszustand? Wie wichtig ist es für sie und andere, dass sie ihren Job behält? Das kann, wenn ihr Mann pflegebedürftig ist und sie mehrere Kinder hat, durchaus auch eine existenzielle Frage sein.

 

Außerdem: Es gibt hier durchaus noch andere, die Susanne helfen können. Ein Aspekt, der in der Abtreibungsdebatte oft vernachlässigt wurde. Dies ist aber davon abhängig, dass es genügend Menschen in der Gesellschaft gibt, deren eigene Situation ihnen Zeit und Geld für andere ermöglicht. 

Hätten alle jungen Frauen schwerstbehinderte Kinder, dann könnte niemand Susanne helfen.

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"50.000 Tote, jeder zweite Hamburger krank

Die vergessene Epidemie vor 50 Jahren

Die Corona-Pandemie stürzt die Welt in eine schwere Krise – in Deutschland sogar die schwerste seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wie Kanzlerin Merkel vor Wochen sagte. Dabei gab eine ähnliche verheerende Seuchen mit Zigtausenden von Toten schon vor rund 50 und 60 Jahren – doch an die erinnert sich kaum noch jemand." [klick]

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vor einer Stunde schrieb Mistah Kurtz:

Willkommen bei Soylent Green, willkommen im… Jahr 2020 … die überleben wollen

Jetzt mach mal halblang!

 

Hier geht es nicht darum, Menschen umzubringen, sondern um die Frage, welches zusätzliche Risiko ihnen zuzumuten ist. Und was der Gesellschaft zugemutet werden kann, um dieses Risiko zu verringern.

bearbeitet von Moriz
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vor 2 Minuten schrieb MartinO:

Zum einen war das eben keine klare Antwort. Du weißt, dass Christus gefordert hat: "Eure Rede sei ja, ja, nein, nein." 

 

Zum anderen hängt die Beurteilung - nicht der ethischen Frage, ob Abtreibung in Ordnung ist, wohl aber der rechtlichen Konsequenzen - von Faktoren ab, die du nicht genannt hast: Wie ist Susannes Gesundheitszustand? Wie wichtig ist es für sie und andere, dass sie ihren Job behält? Das kann, wenn ihr Mann pflegebedürftig ist und sie mehrere Kinder hat, durchaus auch eine existenzielle Frage sein.

 

Außerdem: Es gibt hier durchaus noch andere, die Susanne helfen können. Ein Aspekt, der in der Abtreibungsdebatte oft vernachlässigt wurde. Dies ist aber davon abhängig, dass es genügend Menschen in der Gesellschaft gibt, deren eigene Situation ihnen Zeit und Geld für andere ermöglicht. 

Hätten alle jungen Frauen schwerstbehinderte Kinder, dann könnte niemand Susanne helfen.

Hier die klare Antwort: Wenn sie aus egoistischen Motiven handelt, begeht sie eine schwere Sünde. Sie schmort jedoch nicht in der Hölle, da wir an die Vergebung Gottes glauben!

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vor 19 Minuten schrieb Frank:

"50.000 Tote, jeder zweite Hamburger krank

Die vergessene Epidemie vor 50 Jahren

Die Corona-Pandemie stürzt die Welt in eine schwere Krise – in Deutschland sogar die schwerste seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wie Kanzlerin Merkel vor Wochen sagte. Dabei gab eine ähnliche verheerende Seuchen mit Zigtausenden von Toten schon vor rund 50 und 60 Jahren – doch an die erinnert sich kaum noch jemand." [klick]

Interessant. Keine Panik, ein bisschen Krankenstand, und nach ein paar Wochen ging es weiter wie vorher. Inwiefern genau ist Corona nun anders? Und warum kann man heute nicht machen, was man 1970 gemacht hat (also im Wesentlichen gar nichts)?

bearbeitet von Aristippos
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vor 3 Minuten schrieb Aristippos:

Und warum kann man heute nicht machen, was man 1970 gemacht hat?

Weil man das Gesundheitssystem nicht an die Bealstungsgrenze bringen wollte? Da war es damals nämlich. Und 50tsd Tote riskieren damit dein Aktien-Depo schaden nimmt halte ich auch nicht politisch verantwortbar.

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vor 5 Minuten schrieb Frank:

Weil man das Gesundheitssystem nicht an die Bealstungsgrenze bringen wollte? Da war es damals nämlich. Und 50tsd Tote riskieren damit dein Aktien-Depo schaden nimmt halte ich auch nicht politisch verantwortbar.

Aber damals war es politisch verantwortbar? Warum?

 

Nur um das einzuordnen: Hier wird ja mit den ganz schweren Geschützen hantiert - Grundgesetz, Recht auf Leben, Nazis, Soylent Green...

 

War das dann 1970 bundesweit eine schwerste Verletzung des grundgesetzlichen Rechts auf Leben? Traten alle Landesregierungen wochenlang die Verfassung mit Füßen? Wo war das BVerfG, wie kann es sein, dass es nicht einschritt? Waren wir beim Äquivalent zu Soylent Green angekommen, und man ließ mit einem Schulterzucken die Alten krepieren, um die Wirtschaft am Laufen zu halten? Hat die gesamte politische Führung aller Bundesländer vollkommen verantwortungslos und menschenverachtend gehandelt?

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