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Corona-Special: in Deutschland, Europa und Global


Mistah Kurtz

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vor 35 Minuten schrieb Aristippos:

Ja natürlich. Wenn sich nicht die ganze Welt auf den Kopf stellt und wirtschaftlich selbst entleibt, um deine persönliche Risikogruppe vor einer Naturkatastrophe zu retten, sind wir bei Nazis und Soylent Green angekommen.

 

Kleiner Feedback: Ihr seid es, die von anderen die Opfer fordern. Ihr seid es, die euer persönliches Lebensrisiko auf andere abwälzen wollen. Ich kann nichts dafür, dass du und dein Schwager Vorerkrankungen habt. Ich kann auch nichts dafür, dass es Corona gibt. Aber der Staat, der euch schützt, kann etwas dafür, wenn ich Pleite gehen sollte, oder wenn ich demnächst ein halbes Dutzend Leute auf die Straße setze. Die können auch nichts dafür, aber sie und ihre Familien werden den Preis bezahlen, damit ihr geschützt werden könnt. "Kollateralschäden" entstehen, weil ihr sie fordert, zu eurem eigenen Schutz. Und sie entstehen bei Leuten, die keinerlei Schuld an der Situation tragen.

 

Also drück mal ein bisschen weniger auf die Tränendrüse. Der Schutz eures Lebens mutet allen anderen wahrlich schon genug zu.

Deine Argumentation ist nicht kohärent. Du wirfst anderen vor, dass sie sich sebslt schützen wollen und damit anderen Probleme verschaffen.

 

Kannst du mir bitte erklären, warum mich die Pleite deines Unternehmens und deine persönliche Situation in irgendeiner Form angehen sollten?  Warum es für mich in irgendeiner Form relevant sein sollte, wie es dir geht? Ich gehe nicht davon aus, dass ich jemals von deiner Firma irgendwelche Dienstleistungen in Anspruch nehmen werde. 

 

(PS: Natürlich glaube ich persönlich, dass wir alle eine Mitverantwortung für das Allgemeinwesen haben. Aber ich würde nun gerne in deiner Logik wissen, warum ich dies tun sollte).

 

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vor 16 Minuten schrieb laura:

Hier die klare Antwort: Wenn sie aus egoistischen Motiven handelt, begeht sie eine schwere Sünde. Sie schmort jedoch nicht in der Hölle, da wir an die Vergebung Gottes glauben!

Äh? Hä?

 

Wenn überhaupt schmort* sie nicht in der Hölle, weil entweder die Sünde nicht den Tatbestand der Schweren Sünde erfüllte oder weil "Susanne" bereut und idealerweise gebeichtet oder wenigstens die Sterbesakramente erhalten hat sprich sie sich Gott wieder zugewendet hat.

 

Hat sie das nicht, wird der Allmächtige ihr das Himmelreich sicher nicht aufzwingen.

 

*In der Hölle "schmoren" weckt bei mir immer die Vorstellung von Hackbraten mit Tomate, Zwiebel und Apfel - dabei ist dort "Heulen und Zähneklappern" was mir die zutreffendere Beschreibung einer Eiswüste zu sein scheint.

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vor 9 Minuten schrieb laura:

Deine Argumentation ist nicht kohärent. Du wirfst anderen vor, dass sie sich sebslt schützen wollen und damit anderen Probleme verschaffen.

Ich werfe ihnen nicht vor, dass sie sich selbst schützen wollen. Ich werfe ihnen vor, dass sie staatliche Zwangsmaßnahmen zu Lasten anderer fordern (und zwar sehr erfolgreich!), um sich selbst zu schützen.

 

Zitat

Kannst du mir bitte erklären, warum mich die Pleite deines Unternehmens und deine persönliche Situation in irgendeiner Form angehen sollten?  Warum es für mich in irgendeiner Form relevant sein sollte, wie es dir geht?

Die Pleite meines Unternehmens geht dich nichts an. Sie geht aber einen Staat an, der mit seinen Maßnahmen diese Pleite herbeiführt und daher für sie verantwortlich ist. Und sie geht alle die etwas an, die diese Maßnahmen auf Kosten anderer zu ihrem eigenen persönlichen Schutz fordern.

 

Es geht um Verantwortlichkeit: Ich bin nicht dafür verantwortlich, dass es Corona gibt. Aber der Staat ist dafür verantwortlich, dass gerade Wohlstand massenvernichtet wird und Millionen Opfer bringen müssen.

bearbeitet von Aristippos
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vor 3 Minuten schrieb laura:

Kannst du mir bitte erklären, warum mich die Pleite deines Unternehmens und deine persönliche Situation in irgendeiner Form angehen sollten?  Warum es für mich in irgendeiner Form relevant sein sollte, wie es dir geht? Ich gehe nicht davon aus, dass ich jemals von deiner Firma irgendwelche Dienstleistungen in Anspruch nehmen werde. 

Du lebst davon. Indirekt erwirtschaftenAristipos und seine Angestellten auch Deinen Lebensunterhalt.

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Der Pflegebonus kommt wohl, das verkündet Jens Spahn gerade auf seiner PK. Die Finanzierung steht wohl auch, nur wirft die mir politsch Fragen auf.

Zwei Drittel sollen die Sozialversicherungen tragen. Aber warum werden die Privaten Kassen nicht für das dritte Drittel herangezogen?

Alternativ wäre auch eine komplette Steuerfinanzierung denkbar gewesen, warum ist man diesen Weg nicht gegangen?

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vor 1 Minute schrieb Frank:

Der Pflegebonus kommt wohl, das verkündet Jens Spahn gerade auf seiner PK. Die Finanzierung steht wohl auch, nur wirft die mir politsch Fragen auf.

Zwei Drittel sollen die Sozialversicherungen tragen. Aber warum werden die Privaten Kassen nicht für das dritte Drittel herangezogen?

Alternativ wäre auch eine komplette Steuerfinanzierung denkbar gewesen, warum ist man diesen Weg nicht gegangen?

Es wurde anderweitig schon zuviel Geld ausgegeben.

 

 

*MaldenHelmutgeb*

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Gerade eben habe ich einen sehr guten Kommentar von Mely Kiyak gelesen. Vielleicht finde ich ihn auch einfach nur sehr gut, weil er ein Thema aufgreift, das mich auch schon eine ganze Weile beschäftigt, veilleicht auch, weil ich ihm zustimme (ja, ich weiß schon: wir bewundern die Weisheit derer, die uns zustimmen).

Mely Kiyak gelingt es meiner Meinung nach dieses Thema in einer Weise zur Sprache zu bringen, dass es vielleicht auch hier zu einem Nachdenken für alle Beteligten führen könnte.

Ich möchte nur einen Absatz daraus zitieren:

Zitat

Wer die Erfahrung gemacht hat, dass am Ende ohnehin immer gestorben wird, oder wenigstens verinnerlicht hat, dass es keine Garantie auf Unversehrtheit geben kann, dem erscheinen diese Gesprächsversuche als keine sehr skandalöse Diskussion.

Tatsächlich werden aber gerade alle diese Impulse, die aus der Gesellschaft kommen, auf alle erdenklichen Weisen von verschiedenen Seiten skandalisiert, sei es der Virologe, dessen Streben plötzlich als totalitär verunglimpft wird, sei es der, dessen Widerspruch zum Virologen plötzlich als Beihilfe zum Mord an Mitmenschen verzerrt wird. Dabei muss der Hinweis darauf erlaubt sein, dass der Staat den Tod nicht abschaffen kann. Und man darf auch Angst davor haben, dass Familienbetriebe den ökonomischen Boden unter den Füßen verlieren, derweil Konzerne und Ladenketten erhalten werden. Die Gleichzeitigkeit der zu beantwortenden Fragen mutiert derzeit wieder zu einem Kriegsschauplatz, bei dem schon das Infragestellen oder Einhalten der Strategien wahlweise als Antipatriotismus oder Speichelleckerei gegenüber der Obrigkeit begriffen wird.

 

Fettung von mir

 

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vor 4 Minuten schrieb Aristippos:

Ich werfe ihnen nicht vor, dass sie sich selbst schützen wollen. Ich werfe ihnen vor, dass sie staatliche Zwangsmaßnahmen zu Lasten anderer fordern (und zwar sehr erfolgreich!), um sich selbst zu schützen.

Ist nicht die Tatsache, dass meine Steuergelder in die die Unterstützung deiner Firma gehen, auch eine staatliche Maßnahme zu meinen Lasten?

 

(Wohlgemerkt, ich habe hier nichts gegen ... Aber du forderst auf der einen Seite Schutz für dich, den du anderen verwehrst9

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vor 6 Minuten schrieb laura:

Ist nicht die Tatsache, dass meine Steuergelder in die die Unterstützung deiner Firma gehen, auch eine staatliche Maßnahme zu meinen Lasten?

 

(Wohlgemerkt, ich habe hier nichts gegen ... Aber du forderst auf der einen Seite Schutz für dich, den du anderen verwehrst9

Es geht um Verantwortlichkeit. Wenn der Staat per Verordnungen mein Unternehmen zerstört, dann trägt er die Verantwortung dafür und ist natürlich auch für die Milderung der Folgen zuständig.

 

Mein Unternehmen ist aber nicht für Corona zuständig. Wir haben das nicht entworfen, uns ausgedacht, oder hergestellt. Es hat nichts mit uns zu tun. Mit welchem Recht zieht man uns also zum Schutz davor heran? Mit welchem Recht kann irgendjemand von mir fordern, dass ausgerechnet ich ihn vor Corona schütze? Was hab ich damit zu tun?

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vor 2 Stunden schrieb Flo77:

In der Hölle "schmoren" weckt bei mir immer die Vorstellung von Hackbraten mit Tomate, Zwiebel und Apfel - dabei ist dort "Heulen und Zähneklappern" was mir die zutreffendere Beschreibung einer Eiswüste zu sein scheint.

 

Das war die sozialistische Hölle. Da fehlte es entweder an Kohlen, oder an Streichhölzern um sie anzuzünden. Und wenn mal beides da war, dann waren die Teufel auf Parteiversammlung...

bearbeitet von Moriz
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vor 4 Minuten schrieb Aristippos:

Es geht um Verantwortlichkeit. Wenn der Staat per Verordnungen mein Unternehmen zerstört, dann trägt er die Verantwortung dafür und ist natürlich auch für die Milderung der Folgen zuständig.

 

Mein Unternehmen ist aber nicht für Corona zuständig. Wir haben das nicht entworfen, uns ausgedacht, oder hergestellt. Es hat nichts mit uns zu tun. Mit welchem Recht zieht man uns also zum Schutz davor heran? Mit welchem Recht kann irgendjemand von mir fordern, dass ausgerechnet ich ihn vor Corona schütze? Was hab ich damit zu tun?

Der Staat ist auch nicht für das Wohlergehen deines Unternehmens verantwortlich. Die Tatsache, das Unternehmen aufgrund höherer Gewalt Konkurs anmelden, gehört zum unternehmerischen Risiko.

Wenn ich den Kiosk im Freibad betreibe und es den ganzen Sommer über bei 12 Grad regnet, mache ich auch keinen Gewinn und muss möglicherweise Konkurs anmelden. Ich kann auch nicht die Stadtverwaltung verklagen, wenn die aufgrund des miserablen Wetters die Freibadsaison bereits am 20.8. beendet.

Was hat der Staat mit deiner Firma zu tun? Mit welchem Recht forderst du, dass staatliche Maßnahmen auf den Weiterbestand deiner Firma Rücksicht nehmen?

 

(Wohlgemerkt: immer noch nicht meine private Meinung).

bearbeitet von laura
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vor 1 Minute schrieb Aristippos:

Es geht um Verantwortlichkeit. Wenn der Staat per Verordnungen mein Unternehmen zerstört, dann trägt er die Verantwortung dafür und ist natürlich auch für die Milderung der Folgen zuständig.

 

Mein Unternehmen ist aber nicht für Corona zuständig. Wir haben das nicht entworfen, uns ausgedacht, oder hergestellt. Es hat nichts mit uns zu tun. Mit welchem Recht zieht man uns also zum Schutz davor heran? Mit welchem Recht kann irgendjemand von mir fordern, dass ausgerechnet ich ihn vor Corona schütze? Was hab ich damit zu tun?

Ich bin ja sonst in Sachen Corona ziemlich bei Dir, aber hier habe ich den Eindruck,  daß Du es dir ein wenig zu einfach machst. Soziale Verantwortung trägst Du so oder so, das hat mit Corona nichts zu tun.

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vor 47 Minuten schrieb Aristippos:

Corona hat gerade meine Schwiegermutter getroffen (gut, Schwiegermutter ist ja der Klassiker - zählt also vielleicht nicht). Altenpflegerin im Altenheim, das war auf Dauer nicht zu vermeiden.

 

Und nein, ich habe keine Immunität. Ich bin nur der Ansicht, dass es nicht die Aufgabe meiner Mitbürger ist, mich von Lebensrisiken freizustellen. An Corona ist niemand Schuld. Manche trifft es, manche nicht. Manche trifft es voraussichtlich härter, auch daran ist niemand Schuld. Die Selbstverständlichkeit, mit der nun die, die es trifft, von den vollkommen unschuldigen anderen erwarten, noch nie dagewesene soziale Opfer zu ihren Gunsten zu bringen, ist es, was mir gegen den Strich geht.

 

Wenn ich Corona kriege, dann kriege ich es eben. Wenn meine Eltern es kriegen, kriegen es eben meine Eltern. Aber ich werde sicher nicht verlangen, anderen Leuten deshalb ihr Leben zu ruinieren.

Das ist eine Einstellung, die du selbst haben kannst. Sie von anderen einzufordern geht nicht.

 

Ich kann einen Franz Jägerstätter bewundern. Ich kann zurecht fragen, ob es etwas an der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs und des Holocausts geändert hätte, wenn es mehr Menschen gegeben hätte wie ihn - nicht einmal Hitler hätte sein ganzes Volk ermorden können.

Ich kann aber nicht jeden Mann, der (möglicherweise trotz Bedenken) in den Krieg zog, als "Nazi" und "Mörder" verunglimpfen.

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vor 10 Minuten schrieb laura:

Der Staat ist auch nicht für das Wohlergehen deines Unternehmens verantwortlich. Die Tatsache, das Unternehmen aufgrund höherer Gewalt Konkurs anmelden, gehört zum unternehmerischen Risiko.

Wenn ich den Kiosk im Freibad betreibe und es den ganzen Sommer über bei 12 Grad regnet, mache ich auch keinen Gewinn und muss möglicherweise Konkurs anmelden.

Es geht nicht um "höhere Gewalt". Es geht um staatliche Verordnungen. Meine Firma wird sicher nicht wegen Covid19 pleite gehen, sondern weil der Staat den Shutdown verordnet.

 

Oder, um in deinem Beispiel zu bleiben: Weil es den ganzen Sommer regnet, wird die Jahresproduktion an Regenschirmen staatlich konfisziert und an die Bevölkerung verteilt, zu ihrem Schutz. Wenn dann der Regenschirmfabrikant pleite geht, tut er es nicht wegen "höherer Gewalt", oder "weil es den ganzen Sommer regnet hat", sondern wegen einer staatlichen Zwangsmaßnahme.

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vor 1 Minute schrieb MartinO:

Das ist eine Einstellung, die du selbst haben kannst. Sie von anderen einzufordern geht nicht.

 

Ich kann einen Franz Jägerstätter bewundern. Ich kann zurecht fragen, ob es etwas an der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs und des Holocausts geändert hätte, wenn es mehr Menschen gegeben hätte wie ihn - nicht einmal Hitler hätte sein ganzes Volk ermorden können.

Ich kann aber nicht jeden Mann, der (möglicherweise trotz Bedenken) in den Krieg zog, als "Nazi" und "Mörder" verunglimpfen.

Nur zur Diskussion

wenn ich in einem Krieg eingezogen werde, ist dieser Krieg mein Krieg, er ist nach meinem Bild und ich verdiene ihn. Ich verdiene ihn zunächst, weil ich mich ihm immer durch Selbstmord oder Fahnenflucht entziehen könnte: Diese letzten Möglichkeiten müs­sen uns immer gegenwärtig sein, wenn es darum geht, eine Situation zu be­trachten. Da ich mich ihm nicht entzogen habe, habe ich in gewählt; das kann aus Schlaffheit, aus Feigheit gegenüber der öffentlichen Meinung sein, weil ich bestimmte Werte sogar der Weigerung, in den Krieg zu ziehen, vorziehe (die Achtung meiner Nächsten, die Ehre meiner Familie usw.). Jedenfalls handelt es sich um eine Wahl. Diese Wahl wird in der Folge bis zum Ende des Krieges fort­gesetzt wiederholt werden.

 

(Sartre, Quelle)

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vor 2 Minuten schrieb Aristippos:

Es geht nicht um "höhere Gewalt". Es geht um staatliche Verordnungen. Meine Firma wird sicher nicht wegen Covid19 pleite gehen, sondern weil der Staat den Shutdown verordnet.

 

Oder, um in deinem Beispiel zu bleiben: Weil es den ganzen Sommer regnet, wird die Jahresproduktion an Regenschirmen staatlich konfisziert und an die Bevölkerung verteilt, zu ihrem Schutz. Wenn dann der Regenschirmfabrikant pleite geht, tut er es nicht wegen "höherer Gewalt", oder "weil es den ganzen Sommer regnet hat", sondern wegen einer staatlichen Zwangsmaßnahme.

Ist die Stadtverwaltung für deinen Konkurs verantwortlich, weil sie die Straße, an der du eine Kneipe betreibst, wegen der massiven Gefährdungen durch Straßenschäden vorübergehend schließt?

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vor 13 Minuten schrieb MartinO:

Das ist eine Einstellung, die du selbst haben kannst. Sie von anderen einzufordern geht nicht.

Doch. Nicht für Probleme zur Verantwortung gezogen zu werden, für die ich nicht verantwortlich bin, kann ich einfordern.

 

Ansonsten fordere ich nichts. Von mir wird gefordert. Man fordert von mir, von der Verfassung garantierte Grundrechte aufzugeben, um irgendwelche Probleme anderer Leute zu lösen, für die ich nichts kann. 

 

Ich finde, wenn man so etwas schon fordert, sollte man es vielleicht mit ein bisschen weniger Überheblichkeit, Larmoyanz und Arroganz tun, als es hier im Forum teilweise der Fall ist. Insbesondere moralische Vorhaltungen bzgl. Soylent Green und Faschismusvorwürfe motivieren mich nicht dazu, zu Gunsten anderer auf meine Rechte zu verzichten.

bearbeitet von Aristippos
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vor 3 Minuten schrieb laura:

Nur zur Diskussion

wenn ich in einem Krieg eingezogen werde, ist dieser Krieg mein Krieg, er ist nach meinem Bild und ich verdiene ihn. Ich verdiene ihn zunächst, weil ich mich ihm immer durch Selbstmord oder Fahnenflucht entziehen könnte: Diese letzten Möglichkeiten müs­sen uns immer gegenwärtig sein, wenn es darum geht, eine Situation zu be­trachten. Da ich mich ihm nicht entzogen habe, habe ich in gewählt; das kann aus Schlaffheit, aus Feigheit gegenüber der öffentlichen Meinung sein, weil ich bestimmte Werte sogar der Weigerung, in den Krieg zu ziehen, vorziehe (die Achtung meiner Nächsten, die Ehre meiner Familie usw.). Jedenfalls handelt es sich um eine Wahl. Diese Wahl wird in der Folge bis zum Ende des Krieges fort­gesetzt wiederholt werden.

 

(Sartre, Quelle)

Richtig.

 

Ich kann aber nicht jeden, der einrückt, als Mörder oder Nazi bezeichnen, ohne nach den genannten Gründen zu unterscheiden.

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vor einer Stunde schrieb Mistah Kurtz:
vor einer Stunde schrieb Moriz:

Und die ethisch entscheidende Frage ist, ob diese Jahre es wert sind, ein ganzes Land (oder die ganze Welt) stillzulegen.

 

Und bevor jetzt jemand JA oder NEIN schreit: Ja, das ist die Abwägung, die ansteht.

 

Ich sag jetzt ganz klar: wer das befürwortet, ist für mich gedanklich dort, wo man seinerzeit von "lebensunwertem Leben" sprach, wer das befürwortet, muss nicht AfD wählen, um Nazi zu sein. Wer das befürwortet, ist für mich ein Nazi.

 

Diese Reaktion und eine weitere Reaktion dann eine virtuelle Unterrichtsstunde Ethik von laura halte ich für kontraproduktiv.

Ja, ich halte die Formulierung von Moriz auch für bescheiden. Dennoch ist das jetzt hier für mich ein Musterbeispiel für das, was Mely Kiyak in dem von mir gerade verlinkten Artikel beschreibt.

Wenn ich das zuvor gelesen hätte, hätte ich das gleich so verlinkt.

Eine Abwägung unterschiedlicher Interessen hat nicht sofort etwas mit Nazis zu tun, auch dann nicht, wenn es um den SChutz des Lebens geht.

Ich zitiere:

Zitat

Wolfgang Schäuble hat im allgemeinen Stimmengewitter einen Satz von frappierender, schmerzhafter, dunkler und gleichzeitig heller Schönheit gesagt. Der Schutz der Menschenwürde, sagte Schäuble, schließe nicht aus, "dass wir sterben müssen".

[.....]

Schäuble wollte eine vorsichtige Abwägung widerstreitender Interessen anregen,


Nun? Ist Schäuble damit dann auch ein Nazi oder hat eine Lehrstunde von laura nötig?

Ich denke, nein.

Vielmehr sollte man einfach mal zur Kenntnis geben, dass es keinen absoluten Schutz des Lebens geben kann. Denn wir sind nicht allmächtig und auch nicht unsterblich.

Ja, natürlich will ich, dass Leben geschützt wird. Aber ich will auch, dass Menschen in Würde leben können.

 

Ich behaupte jetzt, dass der Schutz des Lebens  ein Leben mit Verstoß gegen die Menschenwürde zur Folge haben darf. Und dafür ist auch die von mir letzthin verlinkte Geschichte der Seniorin Helga Witt-Kronshage ein Beispiel. Es geht bei dieser Frage des Abwägens nicht um ein Abwägen von Leben zweier Menschen, sondern um ein Abwägen zweier Formen eines Lebens.

 

So und wenn es euch jetzt Spaß macht, dann könnt ihr mich dafür gerne als Nazi bezeichnen, das nehme ich in diesem Fall als Ehrenbezeichnung. lauras Ethikunterricht hingegen lehne ich ab, da ich die Qualifikationen für solchen Unterricht selbst besitze und bereits sowohl Ethik-, als auch Religionsunterricht erteilt habe. Man verzeihe mir die Emotionalität meiner beiden SChlusssätze.

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vor 1 Minute schrieb Aristippos:

Doch. Nicht für Probleme zur Verantwortung gezogen zu werden, für die ich nicht verantwortlich bin, kann ich einfordern.

 

Ansonsten fordere ich nichts. Von mir wird gefordert. Man fordert von mir, von der Verfassung garantierte Grundrechte aufzugeben, um irgendwelche Probleme anderer Leute zu lösen, für die ich nichts kann. 

Das sehe ich etwas anders. 

Ich halte es für eine Aufgabe des Staates, denjenigen zu helfen bzw. diejenigen zu schützen, die sich nicht helfen oder schützen können - auch wenn das deren Rechte oder die Rechte anderer einschränken kann. Das gilt für alle Arten von Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe, die ja bezahlt werden müssen. Das gilt für Versicherungspflicht und das galt jedenfalls bis vor Kurzem auch für Corona.

Ich halte es dagegen für die Aufgabe jedes Einzelnen, sich soweit zu schützen und zu helfen, wie er kann. Das gilt für den Arbeitslosen, der regelmäßig im Jobcenter erscheinen und regelmäßig Bewerbungen schreiben muss und das gilt für den alten Menschen, der eben nicht ins Wirtshaus gehen kann, während jüngere das bald tun können.

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vor einer Stunde schrieb Mistah Kurtz:

Größtmögliche Öffnung bei gleichzeitigem größtmöglichen Schutz für all jene, die dieses Schutzes bedürfen. 

 

Genau mein Vorschlag.

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vor einer Stunde schrieb Aristippos:

Ja natürlich. Wenn sich nicht die ganze Welt auf den Kopf stellt und wirtschaftlich selbst entleibt, um deine persönliche Risikogruppe vor einer Naturkatastrophe zu retten, sind wir bei Nazis und Soylent Green angekommen.

 

Kleiner Feedback: Ihr seid es, die von anderen die Opfer fordern. Ihr seid es, die euer persönliches Lebensrisiko auf andere abwälzen wollen. Ich kann nichts dafür, dass du und dein Schwager Vorerkrankungen habt. Ich kann auch nichts dafür, dass es Corona gibt. Aber der Staat, der euch schützt, kann etwas dafür, wenn ich Pleite gehen sollte, oder wenn ich demnächst ein halbes Dutzend Leute auf die Straße setze. Die können auch nichts dafür, aber sie und ihre Familien werden den Preis bezahlen, damit ihr geschützt werden könnt. "Kollateralschäden" entstehen, weil ihr sie fordert, zu eurem eigenen Schutz. Und sie entstehen bei Leuten, die keinerlei Schuld an der Situation tragen.

 

Also drück mal ein bisschen weniger auf die Tränendrüse. Der Schutz eures Lebens mutet allen anderen wahrlich schon genug zu.

 

Du bist, mit Verlaub, ein [Selbstzensur]. Ich argumentiere hier weder in meiner, noch in der Sache meines Schwagers. Wir sind gesellschaftlich am oberen Ende angesiedelt. Er ist bereits wohlversorgt im Ruhestand und kann es sich leisten sich vor [Selbstzensur] zu schützen. Und ich kann es mir leisten, von meinen Mitarbeitern die Einhaltung von ohnehin verpflichtender Maßnahmen zu verlangen und ansonsten selber vorzusorgen. Auch wenn es dir vielleicht schwer fällt zu verstehen: manche Leute argumentieren hier nicht in eigener Sache, nicht wegen eigener Befindlichkeiten, sondern weil sie eine Überzeugung vertreten. Dieses Forum hier nennt sich mykath. Also dürfte es eigentlich auch jemanden wie dich nicht groß überraschen, wenn ich in der Angelegenheit dieser Pandemie katholische bzw. christliche Überzeugungen gefordert sehe. Es geht hier weder um dich, noch um mich, sondern darum, wie wir zu jenen stehen, die in dieser Zeit besonderen Schutzes bedürfen. Ist das für dich zumindest im Grundsatz verständlich?

 

Ich kann es aber auch, obwohl es ein doch längerer Text ist, für dich in Kurzfassung buchstabieren:

E wie Erbarmen, s wie Sie - Leerzeichen - g wie Gewissen, e wie Erbarmen, h wie Hoffnung, t wie Tugend - Leerzeichen - n wie Nächstenliebe, i wie Impfplicht, c wie Caritas, h wie Hoffnung, t wie Tugend - Leerzeichen - u wie Unser, m wie Miteinander - Leerzeichen - u wie Unser, n wie Nächstenliebe, s wie Sie - Komma und Leerzeichen - s wie Sie, o wie Ohnmacht, n wie Not, d wie Du, e wie Erbarmen, r wie Ruhe, n wie Nächstenliebe - Leerzeichen -  j wie Jahwe, e wie Erbarmen, n wie Not, e wie Erbarmen - Komma und Leerzeichen - d wie Duldung, i wie Impfpflicht, e wie Erbarmen - Leerzeichen - h wie Hoffnung, e wie Erbarmen, u wie Unser, t wie Tugend, e wie Erbarmen - Leerzeichen - b wie Barmherzigkeit, e wie Erbarmen, s wie Sie, o wie Ohnmacht, n wie Nächstenliebe, d wie Du, e wie Erbarmen, r wie Ruhe, e wie Erbarmen, n wie Nächstenliebe - Leerzeichen - S wie Sie, c wie Caritas, h wie Hoffnung, u wie Unser, t wie Tugend, z wie Zukunft - Leerzeichen - b wie Barmherzigkeit, e wie Erbarmen, d wie Du, ü wie Überleben, r wie Ruhe, f wie Friede, e wie Erbarmen, n wie Nächstenliebe.

 

Damit höre ich auf: mit der Nächstenliebe. "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." ... und was wir nicht getan haben, das haben wir für Ihn auch nicht getan. Corona ist eine harte Schule. Auch für mich.

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vor 13 Minuten schrieb laura:

Ist die Stadtverwaltung für deinen Konkurs verantwortlich, weil sie die Straße, an der du eine Kneipe betreibst, wegen der massiven Gefährdungen durch Straßenschäden vorübergehend schließt?

 

Selbstverständlich.

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vor 1 Stunde schrieb Moriz:

Um es anders zu formulieren: Warum soll ich mich massiv einschränken müssen, mich nicht mehr mit Freunden treffen können, meinem Gewerbe nicht nachgehen könne wenn es doch ausreichen würde, wenn dein Schwager sich in Quarantäne begeben würde? (Was für ihn die gegenwärtigen Einschränkungen kaum übersteigen dürfte, wenn er 'vernünftig' ist.)

 

Du schreibst von "massiv einschränken". Okay, diese Frage kann man so stellen, solange du wenigstens teilweise aus Solidarität noch zu gewissen Einschränkungen bereit bist.

Ich z.B. fände es mittlerweile sinnvoll, wenn es getrennte Ladenöffnungszeiten für Risikogruppen und Nichtrisikogruppen gäbe. Das würde für mich auch eine Einschränlung bedeuten, aber es würde zugleich die Anzahl der Kontaktmöglichkeiten der Risikogruppenangehörigen mit Nichtrisikogruppenangehörigen verringern. BEide könnte einkaufen gehen.

Mich persönlich stressen nämlich derzeit beim Einkaufen fast ausschließlich die SeniorInnen, die sich halt beim Einkaufen wie immer verhalten. Sie kriegen es wahrscheinlich einfach nicht mehr anders hin. Die kommen mir andauernd zu nahe, wenn ich den Mindestabstand einhalten will, dann stehe ich halt an der Fleischtheke oder in Entfernung vom Regal, aus dem ich etwas möchte, und warte und warte und warte und warte........aber nicht, weil derjenige, der mir am Regal steht, so lange brauchen würden, sondern weil besonders gerne SeniorInnen dann einfach an mir vorbeigehen und sich bedienen. Sie darauf hinzuweisen, dass man eigentlich auch an das Regal wolle, bringt nichts. Denn die antworten dann einfach, dass sie ja "bloß schnell dieses oder jenes holen" wollen. Ja, das täte ich eigentlich auch gerne. Diskussionen sind zwecklos, weil selbst die 83jährige Oma Erna mich dann noch als freche junge Generation wahrzunehmen bereit ist. DAs hat zwar eine gewisse Komik, ist aber auf Dauer dann doch auch mit Humor kaum mehr zu ertragen.

 

Kurz:

Ich meine, dass wir unsere Einschränkungen an die jeweiligen Gruppierungen anpassen sollten.

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vor 3 Stunden schrieb rorro:

Bürger Nordrhein-Westfalens gesünder sind als 19 Mio. Einwohner von New York State.

Doch, davon gehe ich tatsächlich aus. Supersize me & nicht vorhandene allgemeine Krankenversicherungen werden hier brutal ihre Auswirkung offenlegen.

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