Jump to content

Corona-Special: in Deutschland, Europa und Global


Mistah Kurtz

Recommended Posts

vor 3 Minuten schrieb mn1217:

Die Logik hat sich mir ja noch nie erschlossen..

Ich kenne auch tatsächlich jemanden,das weiss ich aber erst seit zwei ,drei Wochen. 

Aber gebraucht habe ich das nicht.

 

Ich kenne jemanden, die jemanden kannte, schon vor Wochen und weiter weg. Und neuerdings eine Kollegin, doe in ihrem Verein drei Fälle kennt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Minuten schrieb mn1217:

Auch ohne Lockdown hätten die Auswirkungen der Pandemie dazu geführt.

Virus. Macht krank. Kranker Mensch kann weder arbeiten noch konsumieren. Verursacht aber Kosten in der Behandlung.

Das ließe sich sicher ausrechnen, wie viel der zusätzliche Krankheitsausfall und die zusätzlichen Coronatoten die Weltwirtschaft ohne Lockdown belastet hätten. Es scheint aber keinen zu interessieren. Ich schätze, dass die Anzahl der Hungertoten, die ohne Lockdown gerettet worden wären, weit größer ist als die Anzahl der Menschen, die zusätzlich an Corona gestorben wären. 

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb duesi:

Das ließe sich sicher ausrechnen, wie viel der zusätzliche Krankheitsausfall und die zusätzlichen Coronatoten die Weltwirtschaft ohne Lockdown belastet hätten. Es scheint aber keinen zu interessieren. Ich schätze, dass die Anzahl der Hungertoten, die ohne Lockdown gerettet worden wären, weit größer ist als die Anzahl der Menschen, die zusätzlich an Corona gestorben wären. 

Wahrscheinlich. Die Situation ist weltweit sehr unterschiedlich.

Allein unsere hiesigen Maßnahmen unter hiesigen Bedingungen scheinen mir schon kompliziert genug. Hier muss niemand wegen Corona verhungern.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 43 Minuten schrieb mn1217:

Auch ohne Lockdown hätten die Auswirkungen der Pandemie dazu geführt.

Virus. Macht krank. Kranker Mensch kann weder arbeiten noch konsumieren. Verursacht aber Kosten in der Behandlung.

Ähm. Ohne Lockdown, und ohne Panik?

Die Erkältungswelle im letzten Dezember dürfte unter der arbeitenden Bevölkerung stärker gewütet haben als es das Corona-Virus tuen würde. Da ist nämlich fast jeder mal für ein paar Tage ausgefallen, was bei Covid-19 so nicht zu erwarten ist. Und unter der arbeitenden Bevölkerung dürften sich die schweren Fälle auch in überschaubaren Grenzen halten.

Die Risikogruppen dürften das Gesundheitssystem überlastet haben, das ist klar. Möglicherweise wären da zusätzliche Behandlungskosten auf uns zu gekommen (weiß ich jetzt nicht genau, weil die Krankenhäuser und die Intensivstationen wohl auch vor Corona ganz gut ausgelastet waren).

Dem Pflegebereich dürften 10% bis 20% der 'Kunden' kurzfristig weggestorben sein. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das nicht nur die Überlastung reduziert hätte.

 

Das Virus selbst ist nur für einen kleinen Teil der Rezession direkt verantwortlich.

Einiges kommt aus der Verhaltensänderung der Menschen - schon vor dem Lockdown sind spürbar weniger in die Kneipe oder ins Kino gegangen.

Das meiste dürfte auf die staatlich verordneten Maßnahmen zurückzuführen sein. (Schulen zu -> Eltern zu Hause und nicht aufe Arbeit.)

bearbeitet von Moriz
  • Thanks 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 23 Minuten schrieb duesi:

Das ließe sich sicher ausrechnen, wie viel der zusätzliche Krankheitsausfall und die zusätzlichen Coronatoten die Weltwirtschaft ohne Lockdown belastet hätten. Es scheint aber keinen zu interessieren. Ich schätze, dass die Anzahl der Hungertoten, die ohne Lockdown gerettet worden wären, weit größer ist als die Anzahl der Menschen, die zusätzlich an Corona gestorben wären. 

Ich weiss nicht,Mal abgesehen davon,dass solche Aufrechnungen ja aus vielen Gründen schwierig ist.

Menschen reagieren ja auch spontan und instinktiv auf Krankheiten,gar nichts machen geht also quasi gar nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also,die nächste Pandemie lassen wir einfach laufen.

Vielleicht trifft die ja die Richtigen.

  • Sad 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 38 Minuten schrieb mn1217:

Wie ein pandemisches Virus nichts mit dem eigenen Leben zu tun haben kann,ist mir schleierhaft.

Ein Beispiel: Ein Kollege wohnt in einem kleinen Dorf. Sein Alltag und der seiner Familie befindet sich quasi immer in dem Zustand wie Ostern für ganz Deutschland war. O-Ton: für mich ändert sich überhaupt nichts (Abgesehen von der Schule für die Kinder und der Kurzarbeit zwischendurch.). Beide gehen normal weiter im Schichtbetrieb arbeiten. Das Wochenendbierchen mit Nachbars in der Scheune wurde nicht unterbrochen. Der Frisör wird eh nicht gebraucht, weil die Frau mit der Haarschneidemaschine umgehen kann. Fertig.

 

Ich gebe Dir Recht: dieses Beispiel ist eher extrem, aber je weiter man von einer Großstadt wegkommt, desto häufiger kann es Dir begegnen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 30 Minuten schrieb Gratia:

Wahrscheinlich. Die Situation ist weltweit sehr unterschiedlich.

Allein unsere hiesigen Maßnahmen unter hiesigen Bedingungen scheinen mir schon kompliziert genug. Hier muss niemand wegen Corona verhungern.

Ja, das stimmt wohl. Unsere deutschen. Politiker können auch nicht die ganze Welt retten. Betrachtet man es als nationales Problem, wird man wohl in Deutschland tatsächlich Menschenleben gerettet haben. Vermutlich wird die Suizidrate und die Verbrechensrate leicht gestiegen sein, weil Isolation und Rezession psychische Störungen begünstigen. Und vermutlich sind ein paar mehr Menschen an anderen Krankheiten als Corona gestorben, weil die medizinische Versorgung einseitig auf Coronapatienten spezialisiert wurde. Aber insgesamt hat man wohl in Deutschland mehr Menschen gerettet als verloren. Dennoch finde ich, dass man in diesem Fall durchaus auch auf die internationalen Auswirkungen hätte schauen können. Dass eine weltweite Rezession zu mehr Hungertoten führt, finde ich sehr naheliegend. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Minuten schrieb duesi:

Ja, das stimmt wohl. Unsere deutschen. Politiker können auch nicht die ganze Welt retten. Betrachtet man es als nationales Problem, wird man wohl in Deutschland tatsächlich Menschenleben gerettet haben. Vermutlich wird die Suizidrate und die Verbrechensrate leicht gestiegen sein, weil Isolation und Rezession psychische Störungen begünstigen. Und vermutlich sind ein paar mehr Menschen an anderen Krankheiten als Corona gestorben, weil die medizinische Versorgung einseitig auf Coronapatienten spezialisiert wurde. Aber insgesamt hat man wohl in Deutschland mehr Menschen gerettet als verloren. Dennoch finde ich, dass man in diesem Fall durchaus auch auf die internationalen Auswirkungen hätte schauen können. Dass eine weltweite Rezession zu mehr Hungertoten führt, finde ich sehr naheliegend. 

Stimmt. 

Ich weiß übrigens auch von Menschen, die psychisch von den Maßnahmen in unterschiedlicher Weise profitiert haben, darunter ein Schulkind.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 53 Minuten schrieb duesi:

Das ließe sich sicher ausrechnen, wie viel der zusätzliche Krankheitsausfall und die zusätzlichen Coronatoten die Weltwirtschaft ohne Lockdown belastet hätten. Es scheint aber keinen zu interessieren. Ich schätze, dass die Anzahl der Hungertoten, die ohne Lockdown gerettet worden wären, weit größer ist als die Anzahl der Menschen, die zusätzlich an Corona gestorben wären. 

 

Andererseits verhungern weltweit jährlich so viele Menschen oder sterben an behandelbaren oder impfpräventablen Krankheiten, dass wir uns mittelfristig mit unserer Hilfe vielleicht eher auf diese konzentrieren sollten.

  • Like 2
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 25 Minuten schrieb mn1217:

Menschen reagieren ja auch spontan und instinktiv auf Krankheiten,gar nichts machen geht also quasi gar nicht.

Ja, das ist richtig und dennoch bin ich etwas enttäuscht darüber, dass in der öffentlichen Diskussion Nebeneffekte der Maßnahmen fast nicht vorkommen und auch von Anfang kaum diskutiert worden sind. In jedem Fernsehprogramm und jeder Zeitung und auch in diesem Forum seitenweise Diskussionen über den R-Faktor und die Pandemie, ihre Auswirkungen und wie man sie in den Griff bekommt. Eine enorme Profilierung von Politikern, die zu Vorreitern des Lockdowns geworden sind. Aber kaum Mal ein Hinweis darauf, was das Ganze für einen Rattenschwanz hinter sich herzieht. Würde man sich eingedenk dieser Dinge trotzdem für den Lockdown entscheiden, könnte ich das ja verstehen. Aber so zu tun, als sei die Pandemie unser einziges Lebensproblem, finde ich reichlich überzogen.

  • Like 2
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 27 Minuten schrieb duesi:

Ja, das stimmt wohl. Unsere deutschen. Politiker können auch nicht die ganze Welt retten. Betrachtet man es als nationales Problem, wird man wohl in Deutschland tatsächlich Menschenleben gerettet haben. Vermutlich wird die Suizidrate und die Verbrechensrate leicht gestiegen sein, weil Isolation und Rezession psychische Störungen begünstigen. Und vermutlich sind ein paar mehr Menschen an anderen Krankheiten als Corona gestorben, weil die medizinische Versorgung einseitig auf Coronapatienten spezialisiert wurde. Aber insgesamt hat man wohl in Deutschland mehr Menschen gerettet als verloren. Dennoch finde ich, dass man in diesem Fall durchaus auch auf die internationalen Auswirkungen hätte schauen können. Dass eine weltweite Rezession zu mehr Hungertoten führt, finde ich sehr naheliegend. 

Allerdings wäre eine weltweite Rezession früher oder später gekommen. Vielleicht wäre sie in einigen Ländern weniger schlimm ausgefallen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 19 Minuten schrieb Gratia:

 

Andererseits verhungern weltweit jährlich so viele Menschen oder sterben an behandelbaren oder impfpräventablen Krankheiten, dass wir uns mittelfristig mit unserer Hilfe vielleicht eher auf diese konzentrieren sollten.

Klar, wenn es darum geht aktiv zu helfen, bin ich bei dir, dass eine Erweiterung des Impfangebots, der medizinischen Versorgung und des Nahrungsangebotes immer erstrebenswerte Ziele sind. Hier halte ich es jedoch für noch sehr viel schwieriger, globale Lösungen zu finden. Ich kann unsere Politiker nicht dafür in die Pflicht nehmen, dass sie nicht in der Lage sind, diese Probleme zu lösen. Aber ich kann sie dafür verantwortlich machen, wenn sie diese Probleme durch ihre Maßnahmen noch zusätzlich verschärfen.

bearbeitet von duesi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 31 Minuten schrieb Gratia:

Andererseits verhungern weltweit 

Es gab da mal vor Jahren diesen Film von Jean Ziegler "we feed the world". Darin wurden so plakative Aussagen getätigt wie

 

"unsere Weltwirtschaft könnte problemlos 12 Milliarden Menschen ernähren"

 

Oder 

 

"Ein Mensch, der heute verhungert, wird ermordet"

 

Auch wenn der Film sehr viele Fakten benennt, ignoriert er häufig soziale Zusammenhänge, in denen diese Hungerprobleme entstehen. Er suggeriert völlig fälschlicherweise, dass wir es als Menschheit in der Hand hätten, diese Probleme durch Umverteilung zu lösen. So haben wir in Europa ein Überangebot an Nahrung, das wir exportieren könnten. Wird dieses Überangebot exportiert, senkt es tatsächlich die Hungerprobleme in anderen Ländern. Jedoch konkurriert das europäische Nahrungsangebot in diesen Ländern mit dem nationalen Angebot, so dass örtliche Bauern ihre Preise senken müssen und damit nicht mehr konkurrenzfähig sind. Also machen diese Länder eine Politik, die die europäischen Produkte fernhält, damit die Bauern ihre Existenz behalten können und nehmen dafür den Hunger im Land in Kauf. Dazu kommen Probleme wie Unrechtssysteme, Ausbeutung, Bevölkerungswachstum etc. pp. Für diese Probleme gibt es keine globale Lösung. Dazu muss man jeden Mikrokosmos getrennt anpacken und darf die Eigenverantwortung der beteiligten Menschen nicht aushebeln. Der Versuch, globale Umverteilungsstrukturen aufzubauen, schafft hier mehr neue Probleme, als dass er Probleme löst.

 

Sorry, dass ich darauf etwas länger eingegangen bin. Aber ich meine, dass das "mittelfristige Konzentrieren auf Lösungen" für globale Probleme, wie du es nennst, in den meisten Fällen vergeudete Liebesmüh ist.

  • Thanks 3
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Langsam sollte es auch der Letzte gemerkt haben, daß Diskussionen über Corona und die damit verbundenen Regierungsmaßnahmen zunehmend sinnlos geworden sind. Es haben sich wieder zwei Lager gebildet, und man gewinnt den Eindruck, jedes von ihnen lebte in einer anderen Welt. Alle reden zwar von Fakten, aber jede Seite von anderen. 

 

Die eine Seite betont die Gefährlichkeit der Seuche, die so außergewöhnlich sei, daß im Kampf dagegen jedes Mittel recht sei. Die geringen Infektionszahlen und ihr weiteres Nachlassen erklären sie als Erfolg der Lockdown-Politik und bestehen auf weiteren Einschränkungen bis zum „Sieg“ über die Seuche.

 

Die andere Seite betont die Gefährlichkeit der Maßnahmen gegen diese Seuche, die sich gar nicht so sehr von bisherigen Seuchen unterscheide, gegen die man eigentlich auch keine Mittel besitze, die ebenfalls jedes Jahr viele Leben kosteten, ohne daß das bisher jemanden gestört habe. Die Lockdown-Politik dagegen hätte viel größeren Schaden angerichtet als die Seuche selbst, womit sich weitere Einschränkungen von selbst verböten. 

 

Dieses Muster der öffentlichen Debatte erinnert stark an die Migrationskrise 2015, in der es ebenfalls zwei Seiten gab, die in unterschiedlichen Welten zu leben schienen. Auch damals standen Regierung, die gleiche Kanzlerin wie heute, das Parlament und der öffentliche Rundfunk und die sogenannten „Leitmedien“ auf der einen Seite, und ein außerparlamentarische Opposition auf der anderen, und auch im gemeinen Publikum scheinen sich wieder weitgehend die gleichen Fronten zu bilden. 

 

Einen Unterschied gibt es aber doch. Im Gegensatz zu damals, als die mediale Unterstützung im öffentlichen Rundfunk eher verhalten praktiziert wurde (damals sah man das anders, weil man unsere heutige mediale Wirklichkeit nicht kannte, ja, sich nicht einmal vorstellen konnte), war es diesmal die geballte Macht einer „Kriegsberichterstattung“, einschließlich täglicher Frontberichte und Verlustzahlen, anfänglich garniert mit Direktübertragungen aus Leichenhallen und Intensivstationen. 

 

Es war der ganz offensichtliche und weitgehend erfolgreiche Versuch, Panik zu erzeugen, eine Panik, die mit dem realen Leben der meisten Menschen überhaupt nichts zu tun hatte. Denn während kaum jemand einen schwer Erkrankten je zu Gesicht bekommen hat, trafen und treffen die Anti-Corona-Maßnahmen der Regierung bis heute jeden. 

 

Im Abgang der Krise passiert nun wieder etwas Ähnliches wie vor 5 Jahren. Während die Regierung nach außen hin „Alternativlosigkeit“ ihrer Maßnahmen betont, wird leiseweinend und Schritt für Schritt versucht, sich aus dem Krisenmodus davonzustehlen, immer bemüht, nicht auch nur den leisesten Zweifel an den eigenen Maßnahmen aufkommen zu lassen, obwohl klar ist, daß man sich eine solche Aktion nicht ein zweites Mal würde leisten können, sie aus diesem Grund in weiten Gegenden dieser Welt gar nicht erst ergriffen, oder frühzeitig beendet wurden, weil abzusehen war, daß man sie sich nicht würde leisten können, ohne daß das beschworene Massensterben stattgefunden hätte.

 

So bekommen die Diskussionen über die Corona-Krise zunehmend etwas Bizarres, Irreales, weil sie Maßnahmen verteidigen oder angreifen, die es so nicht wieder geben wird. Nun geht es vor allem darum, die Deutungshoheit über das, was passiert ist, nicht zu verlieren, oder zu gewinnen. Und, das darf man auch nicht übersehen, manche haben Geschmack gewonnen an dem Machtzuwachs, den ihnen die Notstandsmaßnahmen der Regierung beschert hat, und den es nun nicht wieder zu verlieren gilt. Angst als eine Mittel autoritärer Herrschaft hat sich wieder einmal bewährt. 

 

Die Teilung der Bevölkerung in zwei Lager hat sich jedenfalls vertieft, und wird auch so schnell nicht verschwinden. Es wäre sehr verwunderlich, wenn Regierungen zukünftig darauf verzichten würden, diese Polarisierung für sich auszunutzen. Trump macht das auf seine Weise, Merkel auf ihre. Die Mobilisierung beider Seiten ist jedenfalls erfolgt, die Bildung von Lagern, die wir lange nicht hatten, hat sich verfestigt. Es fehlt nur der nächste Anlaß, sie auf einander loszulassen. Er ist am Horizont schon zu sehen.

  • Sad 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb duesi:

Dass eine weltweite Rezession zu mehr Hungertoten führt, finde ich sehr naheliegend. 

 

Es ist ja nicht nur das. Es werden bspw. derzeit die Polio-Impfkampagnen in Pakistan und Afghanistan unterbrochen - in den beiden einzigen Ländern, wo es noch den Wildtyp gibt und von dem die WHO das Ziel hat (hatte?) ihn auszurotten.

 

Die scharfen Vorgaben der indischen Regierung für die lächerliche Zahl von 1,3Mrd. Menschen haben Millionen Wanderarbeiter um ihre Exixtenz und um die die ihrer Familie gebracht.

 

Aus gleichem Grund (rigorose Kontaktminimierung ohne Sinn und Verstand) befürchtet die WHO - schon vor Wochen hier gebracht - eine Zunahme von 500.000 Malariatoten, die übrigens meistens Kinder sind. Sie kommen einfach nicht mehr an sie schützendes Material wie imprägnierte Netze.

 

Die Zahl der Tuberkulosetoten - immer  noch die zahlenmäßig tödlichste Infektionskrankheit weltweit - wird ebenso mindestens um die gleiche Zahl steigen, so befürchtet die WHO.

 

Wenn's hart auf hart kommt, mattern blacke lives eben einen Dreck. Hauptsache bei uns sterben nicht 2% mehr als sonst im Jahr (das wären rund 18.000, davon sind wir weit weg, also noch lächerlicher das ganze).

bearbeitet von rorro
  • Like 1
  • Thanks 1
  • Sad 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Marcellinus: Ich hätte dir fast einen Like gegeben. Allerdings kann ich die "zwei Lager" bei der Coronadebatte nicht wirklich erkennen. Dass die Corona-Situation nicht gerade den Zusammenhalt der Bevölkerung gestärkt hat, da stimme ich dir zu. Jedoch würde ich die Lager der Willkommenskultur und der Migrationsskeptiker nicht unbedingt mit irgend welchen Coronalagern gleichsetzen. Auch die Befürworter des Lockdowns sagen meistens, dass es berechtigt sei, die Härte der Maßnahmen in Frage zu stellen. Und auch die seriösen Kritiker des Lockdowns wollen nicht gerne auf eine Demo gehen, wo Verschwörungstheorien den Ton angeben. Die zwei distinkten Lager, die man aufeinander loslassen könnte, vermag ich im Moment nicht zu erkennen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ergänzung: Wo ich aber @Marcellinus zustimme, ist, dass sich (zumindest bei mir) in den letzten Jahren ein Lebensgefühl breit gemacht hat, dass man in Deutschland aufpassen sollte, was man sagt. Dieses Gefühl war in meiner Schul- und Studienzeit noch nicht da. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich sage kann, was ich denke. Dass ich für kritisches Denken und Nonkonformität sogar geschätzt werde. Dieses Lebensgefühl hat sich seit 2015 zunehmend verändert. Zwar muss ich für meine Meinung keine juristischen Strafen befürchten. Aber es ist so ein Gefühl da, wenn ich dies oder das sage, werde ich mich unbeliebt machen. Wenn ich dies oder das sage, werde ich nicht mehr Ernst genommen. Wenn ich dies oder das sage, werden die anderen mich für einen von denen da halten. Manchmal habe ich sogar das Gefühl Partei ergreifen zu müssen, weil ich auch durch Nichtssagen schon unter Verdacht geraten könnte, für einen von denen da gehalten zu werden. Und dann könnte ich sozial ausgegrenzt werden, berufliche Nachteile haben, etc. pp.

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 6 Stunden schrieb duesi:

Ergänzung: Wo ich aber @Marcellinus zustimme, ist, dass sich (zumindest bei mir) in den letzten Jahren ein Lebensgefühl breit gemacht hat, dass man in Deutschland aufpassen sollte, was man sagt. Dieses Gefühl war in meiner Schul- und Studienzeit noch nicht da. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich sage kann, was ich denke. Dass ich für kritisches Denken und Nonkonformität sogar geschätzt werde. Dieses Lebensgefühl hat sich seit 2015 zunehmend verändert. Zwar muss ich für meine Meinung keine juristischen Strafen befürchten. Aber es ist so ein Gefühl da, wenn ich dies oder das sage, werde ich mich unbeliebt machen. Wenn ich dies oder das sage, werde ich nicht mehr Ernst genommen. Wenn ich dies oder das sage, werden die anderen mich für einen von denen da halten. Manchmal habe ich sogar das Gefühl Partei ergreifen zu müssen, weil ich auch durch Nichtssagen schon unter Verdacht geraten könnte, für einen von denen da gehalten zu werden. Und dann könnte ich sozial ausgegrenzt werden, berufliche Nachteile haben, etc. pp.

 

Ich würde meinen, es gab immer schon polarisierende Lager, denk nur an die 68er, den Beginn von Umwelt- und AKW-Debatte...

 

Marcellinus' Post stimme ich zu, bis er beginnt von Leitmedien zu sprechen, da kriegt das für mich Schlagseite.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Duesi, willst du denn jetzt damit sagen, wir hätten in D, wo es uns geschützt hat , keine Lockdownmaßnahmen ergreifen dürfen, weil das anderswo die ohnehin schwache Wirtschaft beeinträchtigt und Menschen in Not gebracht hat?

bearbeitet von Gratia
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 33 Minuten schrieb Gratia:

 

Ich würde meinen, es gab immer schon polarisierende Lager, denk nur an die 68er, den Beginn von Umwelt- und AKW-Debatte...

 

Marcellinus' Post stimme ich zu, bis er beginnt von Leitmedien zu sprechen, da kriegt das für mich Schlagseite.

Vermutlich ist meine Schul- und Studienzeitszeit (90er und 2000er Jahre) in eine sehr polarisationsarme Zeit gefallen, weswegen ich den Kontrast im Moment als sehr stark empfinde. Die Zeit der Postmoderne mit ihrer relativistischen Denkfreiheit. Ich behalte meine Meinung und du deine und wir kommen trotzdem prima miteinander aus.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 35 Minuten schrieb Gratia:

Duesi, willst du denn jetzt damit sagen, wir hätten in D, wo es uns geschützt hat , keine Lockdownmaßnahmen ergreifen dürfen, weil das anderswo die ohnehin schwache Wirtschaft beeinträchtigt und Menschen in Not gebracht hat?

So weit würde ich nicht gehen. Natürlich dürfen unsere gewählten Vertreter solche Maßnahmen ergreifen, wenn sie der Meinung sind, dass es zum Wohle der Bevölkerung das Richtige ist. Aber es hätte berechtigte Gründe geben, auf die Lockdownmaßnahmen zu verzichten. Und ich hätte mir gewünscht, dass das von Anfang an offener diskutiert worden wäre. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 8 Stunden schrieb rorro:

 

Es ist ja nicht nur das. Es werden bspw. derzeit die Polio-Impfkampagnen in Pakistan und Afghanistan unterbrochen - in den beiden einzigen Ländern, wo es noch den Wildtyp gibt und von dem die WHO das Ziel hat (hatte?) ihn auszurotten.

 

Die scharfen Vorgaben der indischen Regierung für die lächerliche Zahl von 1,3Mrd. Menschen haben Millionen Wanderarbeiter um ihre Exixtenz und um die die ihrer Familie gebracht.

 

Aus gleichem Grund (rigorose Kontaktminimierung ohne Sinn und Verstand) befürchtet die WHO - schon vor Wochen hier gebracht - eine Zunahme von 500.000 Malariatoten, die übrigens meistens Kinder sind. Sie kommen einfach nicht mehr an sie schützendes Material wie imprägnierte Netze.

 

Die Zahl der Tuberkulosetoten - immer  noch die zahlenmäßig tödlichste Infektionskrankheit weltweit - wird ebenso mindestens um die gleiche Zahl steigen, so befürchtet die WHO.

 

Wenn's hart auf hart kommt, mattern blacke lives eben einen Dreck. Hauptsache bei uns sterben nicht 2% mehr als sonst im Jahr (das wären rund 18.000, davon sind wir weit weg, also noch lächerlicher das ganze).

Ich für meinen Teil habe irgendwann zwischen 30 und 40 aufgegeben die Menschheit zu retten. Ich habe in dieser Zeit gelernt was im überschaubaren Bereich funktioniert und was nicht.

 

Ich habe auch aufgegeben den nichtdeutschen Teil der Weltbevölkerung als kleine Kinder zu betrachten. Das Wissen um Krankheiten, Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten ist weltweit verfügbar. Die Medikamentenproduktion ist auch schon lange globalisiert. Indien ist z.B. der größte Generikaproduzent der Welt. Was Machthaber rund um die Welt mit diesem Wissen in ihrem Verantwortungsbereich anstellen, liegt nicht in meinem Einfluss und schon gar nicht in meiner Verantwortung.

 

"Unsere" Extra-Tote gegen irgendwelche Regime der Welt zu rechnen, ist für mich ein Moment des zufriedenen Nickens. Darauf ein Bier. Gut gemacht.

 

Gruss, Martin

bearbeitet von Soulman
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 14 Stunden schrieb Marcellinus:

Du scheinst nicht richtig zuzuhören. Ich meinte nicht irgendwelche dir genehmen Prognosen, sondern die Schlußrechnung selbst. 

Du scheinst nicht richtig zuzuhören. Ich meinte nicht irgendwelche mir genehmen Prognosen, sonder die Schlussrechnung selbst. Und weise darauf hin, dass diese Schlussrechnung  massiv davon beeinflusst sein wird, wessen  grundlegende Annahme zutreffend ist. Tegnell & Co. setzen darauf, dass die anderen Länder Schweden wieder einholen und sogar noch überholen werden, was die Kosten der Pandemie - sowohl in menschlicher (Menschenleben) als auch wirtschaftlicher und anderer Hinsicht - anbelangt. Dieses Kalkül stimmt aber nur, wenn es in absehbarer Zeit weder einen Impfstoff noch wirksame Medikamente gibt.

 

Meine Werte steht noch: wenn die Schlussrechnung der Pandemie auf dem Tisch liegt, wird es nicht Schweden sein, das besonders gut abgeschnitten hat. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast
Dieses Thema wurde für weitere Antworten geschlossen.
×
×
  • Neu erstellen...