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Corona-Special: in Deutschland, Europa und Global


Mistah Kurtz

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Viele Menschen leiden an einer globalen Corona-Psychose, die ist genauso wirkmächtig wie eine echte Infektion, inklusive Symptome, die man entwickelt.

Wer nun wirklich das Virus hat, will ich nicht entscheiden.

Und: Ich bin kein Coronaleugner.

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vor einer Stunde schrieb Mistah Kurtz:

 

Zu Deinen Vorschläge fällt mir der Titel eines Films von Rainer Werner Fassbender ein: Angst essen Seele auf.

 

Denn was Du vorschlägst käme dem völligen Zusammenbruch von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft gleich. Das würde mehr Menschenleben kosten als die Pandemie selbst uns kosten wird. Dein Rezept läuft in etwa darauf hinaus ein tödliches Gift zu trinken um nicht an Covid-19 zu sterben. Es gibt genügend Beispiele, auch aus Europa, dass gelindere Maßnahmen, wenn sie nur konsequent umgesetzt werden, die Verbreitung des Virus auf ein vergleichsweise niedriges Maß drücken können. Ich würde also sagen wir, jeder einzelne von uns, konzentrieren uns erst einmal darauf die sattsam bekannten Maßnahmen konsequent umzusetzen. Das muss und wird bis zur Durchimpfung der Bevölkerung reichen.

Mein Eindruck ist, dass Martin das auch weiß, und er lediglich theoretisch den schärfsten denkbaren Gegensatz zum gar nichts tun skizziert.

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vor einer Stunde schrieb Mistah Kurtz:

 

Zu Deinen Vorschläge fällt mir der Titel eines Films von Rainer Werner Fassbender ein: Angst essen Seele auf.

 

Denn was Du vorschlägst käme dem völligen Zusammenbruch von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft gleich. Das würde mehr Menschenleben kosten als die Pandemie selbst uns kosten wird. Dein Rezept läuft in etwa darauf hinaus ein tödliches Gift zu trinken um nicht an Covid-19 zu sterben. Es gibt genügend Beispiele, auch aus Europa, dass gelindere Maßnahmen, wenn sie nur konsequent umgesetzt werden, die Verbreitung des Virus auf ein vergleichsweise niedriges Maß drücken können. Ich würde also sagen wir, jeder einzelne von uns, konzentrieren uns erst einmal darauf die sattsam bekannten Maßnahmen konsequent umzusetzen. Das muss und wird bis zur Durchimpfung der Bevölkerung reichen.

Welche Beispiele aus Europa, in denen die Inzidenzrate mittelfristig unter 10 liegt, kennst du?

Oder was ist deiner Meinung nach "vergleichsweise niedriges Maß"? Wenn nur die Alten, die niemand mehr braucht, sterben?

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vor 2 Stunden schrieb Einsteinchen:

Viele Menschen leiden an einer globalen Corona-Psychose, die ist genauso wirkmächtig wie eine echte Infektion, inklusive Symptome, die man entwickelt.

Wer nun wirklich das Virus hat, will ich nicht entscheiden.

Und: Ich bin kein Coronaleugner.

Ich würde nicht von einer globalen Corona-Psychose sprechen. Ich gehe aber davon aus, dass Corona uns alle möglichen menschlichen Verhaltensweisen im Umgang mit Bedrohungen zeigt, die man auch in anderen Problemsituationen erkennen kann, z.B.

-> Solidarität mit anderen (von Einkaufen für Nachbarn bis zu Online-Aktionen ...)

-> den Kopf in den Sand stecken (abgetauchte Lehrkräfte und Kirchenmitarbeiter)

-> Sorge um Schutzbefohlene ("Mein Kind geht nicht in die Schule, es könnte sich ja anstecken.", "Meine Eltern dürfen das Haus nicht mehr verlassen.")

-> eine persönliche Bedrohung ignorieren ("Es sterben nur die, die sowieso bald tot sind")

-> völliger Selbstschutz ("Ich gehe nicht mehr vor die Tür")

-> übertriebene Angst ("Ich brauche ein Desinfektionstuch, sobald ich eine Tür geöffnet habe")

-> Egoismus ("Hauptsache ich bin geschützt.")

-> sich ungerecht behandelt fühlen ("Der Staat schränkt meine Grundrechte ein", "Merkel will Deutschland zerstören").

-> Verschwörungstheorien (Wie war das mit dem Chip, dem man uns implantiert hat?)

-> Fundamentalismus ("Alle erschießen, die sich nicht an strengste Coronaauflagen halten.")

-> Revolte (Querdenker)

...

Das, was wir gerade sehen, ist ein spannender Einblick in die Vielfalt der menschlichen Psyche. Das Spannende dabei ist auch, dass jeder meint, die eigene Reaktion wäre die einzig mögliche und nicht sieht, dass sie auch nur eine mögliche Reaktion aus diesem breiten Spektrum ist.

 

 

 

 

 

bearbeitet von laura
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Am ‎24‎.‎12‎.‎2020 um 22:31 schrieb MartinO:

Die Seuche ist noch da und wird noch Jahre da sein. Sie wird LEBENSGEFÄHRLICH sein, für JEDEN. Wir werden mit MILLIONEN TOTEN in den nächsten Jahren zu rechnen haben. Du, deine Frau und deine Kinder könnten darunter sein.

Da muß mein Patenkind (10) aber höllisch aufpassen. Nur noch sieben Jahrzehnte und er kommt ins Hochrisikoalter! Nicht, daß er dann an Corona stirbt!

Ansonsten rechnet mir mein inneres Milchmädchen folgendes vor: Ca. 80 Millionen Einwohner in Deutschland, eine mittlere Lebenserwartung von 80 Jahren --> Das gibt doch glatt rund eine Million Tote, und zwar jedes Jahr! Einfach so! Und wir nehmen das einfach so hin...

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vor 2 Stunden schrieb laura:

Ich bin auch der Meinung, dass der Schutz des Lebens höchste Priorität hat. Aber das kann nicht heißen, dass ich einen harten Shutdown für die nächsten 2 Jahre verlange ....

 

Wenn man davon redet, dass der Schutz des Lebens höchste Priorität hat, dann muss auch davon reden, was denn genau "das Leben" und wie denn genau "der Schutz dieses Lebens" zu definieren sei. Andernfalls beibt das Reden davon, dass der Schutz des Lebens höchste Priorität habe, nichts weiter als inhaltsleeres Gerede bzw Gerede, dessen Inhalt bestenfalls moralinsauer ist.

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Gerade eben schrieb Die Angelika:

 

Wenn man davon redet, dass der Schutz des Lebens höchste Priorität hat, dann muss auch davon reden, was denn genau "das Leben" und wie denn genau "der Schutz dieses Lebens" zu definieren sei. Andernfalls beibt das Reden davon, dass der Schutz des Lebens höchste Priorität habe, nichts weiter als inhaltsleeres Gerede bzw Gerede, dessen Inhalt bestenfalls moralinsauer ist.

Einen Toten kann man nicht wieder zum Leben erwecken. Schlicht und einfach.

 

Deshalb muss alles getan werden, um nicht nötige Todesfälle zu verhindern. Deshalb muss ich mein Leben im Zweifelsfall niedriger einschätzen als das jedes anderen Menschen.

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vor 2 Minuten schrieb MartinO:

Einen Toten kann man nicht wieder zum Leben erwecken. Schlicht und einfach. 

 

Deshalb muss alles getan werden, um nicht nötige Todesfälle zu verhindern. Deshalb muss ich mein Leben im Zweifelsfall niedriger einschätzen als das jedes anderen Menschen.

 

Endlich verstehe ich dich.

Aber dennoch sehe ich es anders:

Ich glaube, dass Tote wieder auferweckt werden. Ich glaube nur auch, dass ich nicht diejenige bin, die das kann.

Es gibt ein Ewiges Leben, das erreicht man aber nicht, indem man sich der Tatsache verweigert, dass zum Leben das Sterben gehört.

 

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vor 2 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Endlich verstehe ich dich.

Aber dennoch sehe ich es anders:

Ich glaube, dass Tote wieder auferweckt werden. Ich glaube nur auch, dass ich nicht diejenige bin, die das kann.

Es gibt ein Ewiges Leben, das erreicht man aber nicht, indem man sich der Tatsache verweigert, dass zum Leben das Sterben gehört.

 

Ob wir das Ewige Leben erreichen, liegt allein in Gottes Hand.

 

Ob wir bewusst das Leben anderer gefährden, liegt in unserer Hand. Wer es tut, richtet sich selbst.

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vor 6 Minuten schrieb MartinO:

Ob wir das Ewige Leben erreichen, liegt allein in Gottes Hand.

 

Ob wir bewusst das Leben anderer gefährden, liegt in unserer Hand. Wer es tut, richtet sich selbst.

 

Zu Satz 1:

Richtig, und es wäre nicht nur für dich heilsam, das noch einmal durchzubuchstabieren.

 

Zu Satz 2:

Auch richtig. Nur, du setzt an einer Stelle den Maßstab "bewusste Gefährdung anderer Leben" an, wo ich nicht mit kann und auch nicht will.

 

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Zitat

Die japanische Regierung verkündete am Samstag (26. Dezember) eine drastische Verschärfung der Einreisebestimmungen sowie eine Schließung der Außengrenzen für alle ausländischen Staatsbürger, nachdem sich zuletzt diverse Medienberichte über die jüngste Verbreitung einer neuerlichen Virusmutation von Covid-19 gemehrt hatten. Das Einreiseverbot gelte ab kommendem Montag, dem 28. Dezember und werde sich bis in den Januar ausweiten. Ein konkretes Enddatum wurde für diese Regelung nicht genannt.

Quelle

 

Angedacht ist Ende Januar, tja....

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vor 5 Minuten schrieb Die Angelika:

Auch richtig. Nur, du setzt an einer Stelle den Maßstab "bewusste Gefährdung anderer Leben" an, wo ich nicht mit kann und auch nicht will.

 

Er setzt „leben“ mit „überleben“ gleich, wertet damit Leben ab, und während er eine Gefahrenlage inszeniert, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat. Man kann ihn einfach nur auf „ignore“ setzen.

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vor einer Stunde schrieb Die Angelika:

 

Wenn man davon redet, dass der Schutz des Lebens höchste Priorität hat, dann muss auch davon reden, was denn genau "das Leben" und wie denn genau "der Schutz dieses Lebens" zu definieren sei. Andernfalls beibt das Reden davon, dass der Schutz des Lebens höchste Priorität habe, nichts weiter als inhaltsleeres Gerede bzw Gerede, dessen Inhalt bestenfalls moralinsauer ist.

Völlig richtig.

 

Wenn man sich mal die Botschaft der Propheten und die Botschaft Jesu anschaut, dann fällt auf, dass sie sich insbesondere denen zugewandt haben und die Rechte derer verteidigt haben, die sich selbst nicht helfen konnten, die die über den Tisch gezogen werden, ausgebeutet etc., die an den Rand Gedrängten etc. Ihnen galt die besondere Fürsorge.

 

Wenn man dies nun auf Corona überträgt, geht es in der Tat um die Frage, wie man die Schutzbedürftigen in allen gesellschaftlichen Bereichen schützt, ihr Recht auf Leben (in allen Formen) wahrt. Und da geht es ebenso um den Schutz des Lebens der Bewohner von Pflegeheimen, deren Tod manchen Menschen oder auch der Gesellschaft vielleicht durchaus "entgegenkäme" (z.B. um Pflegekassen zu entlasten) wie um den Schutz des sozialschwachen Kindes, das ohne die Fürsorge der Lehrkraft der eigenen desolaten Familiensituation hilflos ausgeliefert ist wie um den Schutz des Inhabers des kleinen Geschäfts, der durch die Coronakrise den Online-Konzernen völlig unterlegen ist.

 

Es wäre ebenso nicht im Sinne der christlichen Botschaft, wenn eine reiche arrivierte Schicht mit hohem Vermögen wegen des Minimalrisikos einer eigenen schweren Infektion dauerhaft die Schließung von allen Geschäften und allen öffentlichen Lebens verlangen würde. Ebenso widerspricht es  dem christlichen Glauben, wenn z.B. ein Großunternehmen auf Öffnung der Geschäfte klagt, wohlwissend, dass die Inzidenzen dies gerade nicht zulassen und man massive Todesfälle in den vulnerablen Bevölkerungsschichten befürchten müsste. Genauso wenig wäre es christlich, wenn die Lehrkraft (bei einer vertretbaren Inzidenzen und angemessenen Hygienemaßnahmen) nicht in die Schule geht, wohlwissend, dass die Schülerinnen und Schüler sie brauchen (nicht nur zum Lernen, sondern auch fürs Soziale).

 

Das ist ein ständiges Abwägen - und es gibt nicht die eine richtige Lösung. Unmoralisch wird es da, wo ich meine eigenen "kleinen" Bedürfnisse ("Ich will in die Pizzeria", "Ich will in die Kirche", "Ich bin als Lehrkraft gestresst vom Homeschooling")  höher bewerte als den Schutz des Lebens in all seinen Formen.

 

Im christlichen Sinne sind der Maßstab die Bedürftigen - und nicht meine persönlichen Bedürfnisse. Und genau deswegen stört mich das Pochen auf "meine Grundrechte" so.

bearbeitet von laura
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vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

 

Er setzt „leben“ mit „überleben“ gleich, wertet damit Leben ab,

tue ich nicht.

Nur: Für finanziellen Verlust und sonstige zeitbedingte Schäden kann man Menschen mit menschlichen Mitteln entschädigen. Für den Tod nicht.

 

Zitat

und während er eine Gefahrenlage inszeniert, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat.

Nicht? 

Es gibt nicht täglich bis zu 1000 Tote wegen Corona? Was du nicht sagst!

Zitat

Man kann ihn einfach nur auf „ignore“ setzen.

Tu, was du nicht lassen kannst.

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vor einer Stunde schrieb Die Angelika:

 

Quelle

 

Angedacht ist Ende Januar, tja....

Das kann Japan sicherlich leichter tun als Deutschland. Ich schätze, dass es dort um einiges weniger Grenzgänger gibt.

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9 minutes ago, MartinO said:

Es gibt nicht täglich bis zu 1000 Tote wegen Corona? Was du nicht sagst!

Es sterben weit über 1000 Leute täglich in DE. War schon immer so. Viele Tote hätte man vermutlich verhindern können. zb Autounfälle indem man Autos verbietet. Oder Sportunfälle. usw.

Wärst du konsequent hättest also schon 2019 und früher dagegen anstinken müssen.

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vor 5 Stunden schrieb MartinO:

Als überzeugter Christ bin ich der Meinung, dass der Schutz des Lebens anderer über allem, ich wiederhole: Ausnahmslos über allem, d.h. auch über allen Rechten, stehen muss.

 

Wenn Du aufgrund dessen konsequent alle Freiheitsrechte einschränken willst, dann wäre das ein Staat des Terrors. Das ist mit dem christlichen Glauben, der uns frei machen soll, komplett unvereinbar. Nicht einmal ansatzweise ginge das.

Wenn Du das wirklich so siehst, sehe ich bei Dir eine perverse Version des Christentums am Werk.

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vor 5 Minuten schrieb rorro:

 

Wenn Du aufgrund dessen konsequent alle Freiheitsrechte einschränken willst

Ich will das nicht, aber ich fürchte, dass es notwendig sein wird.

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vor 8 Minuten schrieb phyllis:

Es sterben weit über 1000 Leute täglich in DE. War schon immer so. Viele Tote hätte man vermutlich verhindern können. zb Autounfälle indem man Autos verbietet. Oder Sportunfälle. usw.

Wärst du konsequent hättest also schon 2019 und früher dagegen anstinken müssen.

Ich behaupte nicht, dass ich immer konsequent genug gewesen wäre.

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vor 1 Stunde schrieb MartinO:
vor 1 Stunde schrieb phyllis:

Es sterben weit über 1000 Leute täglich in DE. War schon immer so. Viele Tote hätte man vermutlich verhindern können. zb Autounfälle indem man Autos verbietet. Oder Sportunfälle. usw.

Wärst du konsequent hättest also schon 2019 und früher dagegen anstinken müssen.

Ich behaupte nicht, dass ich immer konsequent genug gewesen wäre.

Weißt du, das Schlimme ist ja, irgendwann sterben die Leute doch!

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vor 1 Stunde schrieb MartinO:

Ich will das nicht, aber ich fürchte, dass es notwendig sein wird.

 

Wenn Du das Überleben über alles stellst, wobei Du übrigens immer irgendwann verlierst, ist das purer Terror.

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1 hour ago, MartinO said:

Ich behaupte nicht, dass ich immer konsequent genug gewesen wäre.

Dann arbeite daran. Oder muss ich das so verstehen dass du durch Corona besonders gefährdet bist? Dann wären deine Eskapaden hier aber weniger christlich als total egoistisch.

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vor 4 Stunden schrieb laura:

Völlig richtig.

 

Wenn man sich mal die Botschaft der Propheten und die Botschaft Jesu anschaut, dann fällt auf, dass sie sich insbesondere denen zugewandt haben und die Rechte derer verteidigt haben, die sich selbst nicht helfen konnten, die die über den Tisch gezogen werden, ausgebeutet etc., die an den Rand Gedrängten etc. Ihnen galt die besondere Fürsorge.

 

Wenn man dies nun auf Corona überträgt, geht es in der Tat um die Frage, wie man die Schutzbedürftigen in allen gesellschaftlichen Bereichen schützt, ihr Recht auf Leben (in allen Formen) wahrt. Und da geht es ebenso um den Schutz des Lebens der Bewohner von Pflegeheimen, deren Tod manchen Menschen oder auch der Gesellschaft vielleicht durchaus "entgegenkäme" (z.B. um Pflegekassen zu entlasten) wie um den Schutz des sozialschwachen Kindes, das ohne die Fürsorge der Lehrkraft der eigenen desolaten Familiensituation hilflos ausgeliefert ist wie um den Schutz des Inhabers des kleinen Geschäfts, der durch die Coronakrise den Online-Konzernen völlig unterlegen ist.

 

Es wäre ebenso nicht im Sinne der christlichen Botschaft, wenn eine reiche arrivierte Schicht mit hohem Vermögen wegen des Minimalrisikos einer eigenen schweren Infektion dauerhaft die Schließung von allen Geschäften und allen öffentlichen Lebens verlangen würde. Ebenso widerspricht es  dem christlichen Glauben, wenn z.B. ein Großunternehmen auf Öffnung der Geschäfte klagt, wohlwissend, dass die Inzidenzen dies gerade nicht zulassen und man massive Todesfälle in den vulnerablen Bevölkerungsschichten befürchten müsste. Genauso wenig wäre es christlich, wenn die Lehrkraft (bei einer vertretbaren Inzidenzen und angemessenen Hygienemaßnahmen) nicht in die Schule geht, wohlwissend, dass die Schülerinnen und Schüler sie brauchen (nicht nur zum Lernen, sondern auch fürs Soziale).

 

Das ist ein ständiges Abwägen - und es gibt nicht die eine richtige Lösung. Unmoralisch wird es da, wo ich meine eigenen "kleinen" Bedürfnisse ("Ich will in die Pizzeria", "Ich will in die Kirche", "Ich bin als Lehrkraft gestresst vom Homeschooling")  höher bewerte als den Schutz des Lebens in all seinen Formen.

 

Im christlichen Sinne sind der Maßstab die Bedürftigen - und nicht meine persönlichen Bedürfnisse. Und genau deswegen stört mich das Pochen auf "meine Grundrechte" so.

 

Das "Problem" ist nur, dass du christlich argumentierst, wir aber einem Staat leben, der zur weltanschaulichen Neutralität verpflichtet ist. So argumenieren und entsprechend handeln könnte man dann, wenn man sich dafür entscheiden würde, dass wir fürderhin in einem christlichen Gottesstaat leben wollen. Dann kannst du nämlich das Konzept des Grundgesetzes schnell mal in die Tonne kloppen.

Das Konzept der Grundgesetzes ist der Schutz des einzelnen Bürgers vor Übergriffen des Staates. Hier wird aber wieder und wieder (und dazu manchmal sehr leichtfertig) dafür plädiert, dass der Staat (wer auch immer das eigentlich sein soll) die Grundrechte aufgrund der Pandemie aussetzen soll. Der rigorosteste Vertreter ist MartinO.

Solange wir auf keinen Fall hier auf Erden in einem weltanschaulich gebundenen Staat (z.B. christlicher Gottesstaat) leben wollen, werden wir wohl damit leben müssen, dass es dann auch Menschen gibt, die ihre "kleinen" Bedürfnisse (die du übrigens nur deshalb als klein bezeichnen kannst, weil du dich in deiner christlichen Weltanschauung diesen Menschen mit ihren  Bedürfnissen überlegen fühlst) für große und wesentliche Bedürfnisse halten und diese durchzusetzen versuchen.

Da ich weiß, wie es ist, als Minderheit in einer Gesellschaft zu leben, möchte ich nicht in einem Staat leben, der sich nicht zu weltanschaulicher Neutralität verpflichtet sieht. Und zwar auch dann nicht, wenn es zufällig ein Staat wäre, der meine Weltanschauung durchsetzen wollte.

Da ist es mir, auch wenn es mühsam und manchmal sehr frustrierend ist, doch lieber, wenn manches nicht durchgesetzt werden kann, was ich für wünschenswert halte.

 

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vor 3 Stunden schrieb MartinO:

Nur: Für finanziellen Verlust und sonstige zeitbedingte Schäden kann man Menschen mit menschlichen Mitteln entschädigen. Für den Tod nicht.

 

Sorry, ich halte diese Aussage für naiv.

 

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