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Gemeindeleben in Corona-Zeiten


Alfons

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Kein Weihwasser mehr beim Betreten der Kirchen, keinen Friedensgruß mehr in der Messe - oder gar keinen Gottesdienst mehr, solange die Zahl der Menschen steigt, die mit dem Corona-Virus infiziert wurden? Wie reagieren Gemeinden auf die neue Krankheit? Welche Vorsichtsmaßnahmen gibt es? Und was kann man stattdessen tun, um das Leben in der Pfarrgemeinde zu gestalten?

 

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vor 6 Minuten schrieb Alfons:

Kein Weihwasser mehr beim Betreten der Kirchen, keinen Friedensgruß mehr in der Messe -

Dass es kein Weihwasser mehr gibt, das ist bei uns auch so. Auf den Friedensgruß verzichten wir nicht völlig, aber statt uns die Hände zu reichen, nicken und lächeln wir uns zu - das ist einfach weniger riskant.

Außerdem wird im Erzbistum Köln empfohlen, vorübergehend auf die Mundkommunion zu verzichten. Es gibt in unserer Gemeinde einige Traditionalisten, die diese Form der Kommunion normalerweise vorziehen - ich rechne es ihnen wirklich hoch an, dass sie im Moment nicht darauf bestehen.

Bislang war es so, dass diejenigen, die in der Messe als Lektoren oder Kommunionhelfer mitwirken, die Kommunion in beiderlei Gestalt empfangen können. Das ist jetzt auch ausgesetzt, nur der zelebrierende Priester bekommt den Kelch.

Was andere Gemeindeveranstaltungen angeht, so wird im Moment "von Fall zu Fal"l entschieden, ob und in welcher Form sie stattfinden können.

 

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Wir haben gestern angefangen, die Kindergottesdienste für Ostern vorzubereiten. Grundsätzlich, denke ich, werden wir uns an den Schulen vor Ort orientieren: So lange die geöffnet sind, können wir auch Kindergottesdienste machen.

 

Die Erzdiözese hat eine große, überregionale Veranstaltung für Religionslehrkräfte abgesagt, zu Recht.

 

Und ansonsten eben die Einschränkungen bezüglich Weihwasser, Friedensgruß und Kommunion.

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Zumindest bei uns kommen seltenst mehr als 180 Besucher zur Messe (ich meine alles in allem hätten wir mit Empore und Seitenschiffen ca. 220 Sitzplätze) - die kommenden Feiertage (Triduum + Weißer Sonntag) sind da kritischer. Aber Großveranstaltungen sind das nicht so wirklich.

 

Gut - nachdem der Fastenhirtenbrief unseres Oberhirten R.M.K.W.E.z.K.R.a.g.u.t.T. schon als Videobotschaft kam, könnte man natürlich auch für die Triduumsfeiern einen Lifestream aus unserer Hauptpfarrkirche einrichten.

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Hier (Diözese Feldkirch) sind die Maßnahmen drastischer.

Nachdem keine Indoor-Veranstaltungen mit über 100 Personen mehr stattfinden dürfen, haben die Diözesen unterschiedlich reagiert. Innsbruck z.B. so: "Wie die Diözese Innsbruck mitteilt, dürfen ab sofort Gottesdienste von nicht mehr als 100 Personen besucht werden. Das werde bei den Messen unter der Woche zwar weniger ein Problem sein, an den Sonntagen stelle sich die Frage aber durchaus. Wie das in der Praxis kontrolliert werden soll, wie viele Personen bereits im Gotteshaus sind, soll in den kommenden Tagen ausgearbeitet werden. Auch außerhalb des Kirchenganges beschäftigen die Diözese die Vorgaben: So werden Pfarrkaffees oder das gemeinschaftliche Suppenessen ausgesetzt, Bildungsveranstaltungen mit einer Teilnehmerzahl von über 100 Personen abgesagt. Auch Wallfahrten, bei denen erfahrungsgemäß viele Gläubige teilnehmen, finden nicht statt." Quelle

Unsere Diözese  hat gestern noch ähnliche Ideen gehabt, heute wurden alle Gottesdienste überhaupt abgesagt:

"In den kommenden beiden Wochen sind alle öffentlichen Sonntags-Gottesdienste (3. und 4. Fastensonntag) abgesagt. Diözesanbischof Benno Elbs hat für diesen Zeitraum von der Sonntagspflicht dispensiert. Ebenso sind alle öffentlichen Werktags-Gottesdienste von Donnerstag 12. März 2020 bis inkl. Freitag, 27. März 2020 abgesagt.

Taufen und Beerdigungen/Beisetzungen dürfen nur im Familien- und Freundeskreis stattfinden und die von der Bundesregierung vorgegebene Personenzahl für öffentliche Veranstaltungen nicht überschreiten. Öffentliche Trauergottesdienste mit größerer Beteiligung können zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden." Quelle


 

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Ich finde das Aussetzen der Gottesdienste (wie etwa in Italien) zwar schade, aber im Sinne der Gefahrenabwehr mehr als vernünftig. Aus der Erzdiözese Wien erreichte uns ein Dekret, das in angezeigten Fällen von der Sonntagspflicht dispensiert. Auch das erachte ich als sinnvoll: die Sonntagspflicht - als Kirchengebot - bindet nach einhelliger Meinung der Moraltheologen und Kanonisten ohnehin nicht sub gravi incommodo. Und diese schwerwiegende Unannehmlichkeit dürfte ja gegeben sein. Die Kommunion der Gläubigen kann ebenfalls ausgesetzt werden. Sie ist nicht verpflichtend (bis auf die jährliche Kommunion nach dem Willen des IV. Laterankonzils und die Empfehlung der häufigen Kommunion unter Pius X.) und die fruchtbare Partizipation an der Messe hängt nicht notwendig daran. 

 

Was ich gut fände, wenn es dergleichen im ordentlichen Ritus noch gibt, eine Votivmesse zum Schutze vor ansteckenden Krankheiten. Jeder für sich kann die Gebetsbemühungen zu den einschlägigen Pest- bzw. Seuchenheiligen intensivieren: Dem Hl. Sebastian, dem Hl. Rochus, Hl. Ägidius etc.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 8 Stunden schrieb Studiosus:

Was ich gut fände, wenn es dergleichen im ordentlichen Ritus noch gibt, eine Votivmesse zum Schutze vor ansteckenden Krankheiten. Jeder für sich kann die Gebetsbemühungen zu den einschlägigen Pest- bzw. Seuchenheiligen intensivieren: Dem Hl. Sebastian, dem Hl. Rochus, Hl. Ägidius etc.

 

Wäre Corona nicht eher etwas für Blasius?

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vor 45 Minuten schrieb Chrysologus:

Wäre Corona nicht eher etwas für Blasius?

Corona wäre etwas für die Hl. Corona. Die wird nämlich habituell gg. Seuchen angerufen.

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vor 48 Minuten schrieb gouvernante:

Corona wäre etwas für die Hl. Corona. Die wird nämlich habituell gg. Seuchen angerufen.

 

"… ist die Patronin des Geldes, der Fleischer und Schatzgräber sowie gegen Seuchen und Unwetter, für Standhaftigkeit im Glauben..."

(aus Wikipedia).

 

Und Patronin des Geldes ist sie, weil sie "Corona" heißt, so wie auch einige Währungen benannt sind.

Warum macht man sie nicht zur Patronin des Biers? Es gibt doch mindestens eine Brauerei, die so heißt...

 

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Für das Gemeindeleben in Corona-Zeiten fand ich im Netz den Rat: "Mehr Abstand zwischen den Körpern, mehr Nähe zwischen den Seelen." Das klingt nett.

Ganz praktisch gedacht: Kann diese Virus-Pandemie auch als Chance verstanden werden, die Online-Angebote der Kirche bzw. der Gemeinden als Möglichkeiten der Seelsorge zu verbessern?

 

Beim (evangelischen) Online-Magazin Eule fand ich unter anderem den Tipp, Gottesdienste durch regelmäßige Neuigkeiten und geistliche Impulse auf der Gemeinde-Website zu ersetzen. Man könne auch in der jetzigen Fastenzeit eine Fasten-Messengergruppe einrichten. Auch Video-Botschaften seien kein großer Aufwand. Hier ist zu diesem Thema "Videos selber machen" ein Link zu einem Eule-Bericht vom Sommer vorigen Jahres.

 

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vor 2 Stunden schrieb Alfons:

Ganz praktisch gedacht: Kann diese Virus-Pandemie auch als Chance verstanden werden, die Online-Angebote der Kirche bzw. der Gemeinden als Möglichkeiten der Seelsorge zu verbessern?

Im Prinzip schon. Nur setzt Livestreaming LAN bzw. sehr stabiles WLAN oder sehr guten Mobilfunkempfang voraus. Wer jetzt erst anfängt, sich darum zu kümmern (und das dürfte 98% aller Pfarreien betreffen), der braucht schon know how  und es muss auch ein bisschen Technik gekauft werden (und das ist bei der soziologischen Zusammensetzung hiesiger Pfarreien vermutlich keine ganz kleine Herausforderung).
Und auch geistliche Impulse ästhetisch attraktiv für soziale Netzwerke umzusetzen ist nicht trivial.

 

Und ich würde jetzt etwas boshaft behaupten: die Pfarrei-Aktiven, die damit jetzt erreicht werden sollen, sind eher das Publikum für das Papierpfarrblättchen und nicht für Streamingangebote auf YouTube oder visuals auf Insta.

Aber, wer mag: Hashtag #sonntagsevangelium auf Insta, gibt es nicht erst seit Corona ;)

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Entschuldigt bitte aber ich muss hier mal Luft ablassen. Was sind das bitte für scheinheilige Gestalten, die sich auf manchen katholischen Nachrichtenseiten tummeln?! Sie finden es völlig selbstverständlich, dass wiederverheiratete Geschiedene und Katholiken in der Diaspora dauerhaft vom Empfang der Eucharistie ausgeschlossen werden. Wenn sie allerdings selbst, die sie sich für rechtgläubig und im Stand der Gnade wähnen, für einen sehr begrenzten Zeitraum zum Wohle anderer auf den Kommunionempfang verzichten müssen, heulen sie rum. Ihnen würde das wichtigste im Leben geraubt. Bischof und Generalvikar seien ungläubige Mietlinge und müssten zurücktreten.

 

So ein widerliches Pack wie es sich in manchen Artikelkommentaren präsentiert, muss man sonst wirklich lange suchen. 

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Am 12.3.2020 um 06:59 schrieb Chrysologus:

Wäre Corona nicht eher etwas für Blasius?

 

Nein. Das ist ein Fall für die Schutzheilige wider Seuchen: die Heilige Corona.

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Muss ja nicht (nur) auf online Angebote beschränkt sein. Gibt doch überall kleine Lokalsender in den Städten und die Regionalen Sender der öffentlich-rechtlichen.

Das wäre eine bereits vorhandene Infrastruktur, die auch von nicht so netzaffinen (Alters-)Gruppen genutzt werden kann  bzw ja  schon gerne genutzt wird.

 

Slightly off topic am Rande: 

die griechisch orthodoxe Kirche löst das Problem auf ihre eigene Art: die erklären  schlicht es gibt kein  Problem, da die heilige Kommunion (= wein mit Brot vermischt und gespendet per kommunionlöffel, den dann der Reihe nach jeder ableckt) Kraft  ihrer Heiligkeit eh keine Krankheiten überträgt bzw davor schützt. Also  kommet  ihr kindlein  quasi.

als Bonbon dann noch ein ex Erzbischof, der per YouTube anleitet sich mittels weihwasser  im sprayfläschen vor Ansteckung zu schützen.

 

bekannter von mir, kardiologe  in Athen, rupft sich darüber schon seit 2 Wochen das ohnehin schüttere  haupthaar.

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In der Erzdiözese Salzburg wird das öffentliche religiöse Leben auf nahe Null heruntergefahren: alle öffentlichen Gottesdienste und Versammlungen (Rosenkranzgebet, Anbetung, Tagzeitenliturgie etc.) werden ab Montag bis auf weiteres abgesagt. Der Erzbischof hat für diese  Zeit einen Dispens von der Sonntagspflicht erteilt. 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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Am 12.3.2020 um 12:37 schrieb gouvernante:
Am 12.3.2020 um 10:24 schrieb Alfons:

Ganz praktisch gedacht: Kann diese Virus-Pandemie auch als Chance verstanden werden, die Online-Angebote der Kirche bzw. der Gemeinden als Möglichkeiten der Seelsorge zu verbessern?

Im Prinzip schon. Nur setzt Livestreaming LAN bzw. sehr stabiles WLAN oder sehr guten Mobilfunkempfang voraus. Wer jetzt erst anfängt, sich darum zu kümmern (und das dürfte 98% aller Pfarreien betreffen), der braucht schon know how  und es muss auch ein bisschen Technik gekauft werden (und das ist bei der soziologischen Zusammensetzung hiesiger Pfarreien vermutlich keine ganz kleine Herausforderung).
Und auch geistliche Impulse ästhetisch attraktiv für soziale Netzwerke umzusetzen ist nicht trivial. 

 

Und ich würde jetzt etwas boshaft behaupten: die Pfarrei-Aktiven, die damit jetzt erreicht werden sollen, sind eher das Publikum für das Papierpfarrblättchen und nicht für Streamingangebote auf YouTube oder visuals auf Insta.

Aber, wer mag: Hashtag #sonntagsevangelium auf Insta, gibt es nicht erst seit Corona

Um ehrlich zu sein versteh ich das nicht ganz.

Es kann doch nicht so schwer sein eine Webcam an die Empore zu nageln und das österliche Triduum via Facebook zu übertragen, damit dann die Leute daheim bleiben können um Ostern zu feiern. Wenn der Herr Pfarrer mit der technischen Seite überfordert ist, dann delegiert er das halt an seinen OMi. Natürlich sieht das dann sehr improvisert aus, aber das darf im Krisenmodus auch sein.

Freilich, soll das dann ästhetisch höchsten Ansprüchen genügen brauchts ein bissl mehr. Aber darum gehts jetzt(!) im Augenblick(!) doch nicht.

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vor 26 Minuten schrieb Frank:

Es kann doch nicht so schwer sein eine Webcam an die Empore zu nageln

Das Problem ist, dass es ist kaum einer Kirche LAN oder stabiles WLAN gibt. Und manchmal hilft nicht einmal das Smartphone als gerät für's Streaming, weil auch der Mobilempfang bescheiden ist.

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vor 2 Minuten schrieb gouvernante:
vor 30 Minuten schrieb Frank:

Es kann doch nicht so schwer sein eine Webcam an die Empore zu nageln

Das Problem ist, dass es ist kaum einer Kirche LAN oder stabiles WLAN gibt. Und manchmal hilft nicht einmal das Smartphone als gerät für's Streaming, weil auch der Mobilempfang bescheiden ist.

Okay, klar, die Webcam muss man noch irgendwie ans Netz pfriemeln und bitte so das sie länger als von Kreuzzeichen bis Tagesgebet drangepfriemelt bleibt

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vor 20 Minuten schrieb Chrysologus:

In unseren SSB finden die Gottesdienste statt - ohne Mundkommunion, Kollekte am Eingang und -warum auch immer - ohne Predigt.

Damit die Länge des Gottesdienstes die inkubationszeit des Virus nicht überholt?

(Ich weiss das ich böse bin)

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vor 3 Stunden schrieb Frank:

Um ehrlich zu sein versteh ich das nicht ganz.

Es kann doch nicht so schwer sein eine Webcam an die Empore zu nageln und das österliche Triduum via Facebook zu übertragen, damit dann die Leute daheim bleiben können um Ostern zu feiern. Wenn der Herr Pfarrer mit der technischen Seite überfordert ist, dann delegiert er das halt an seinen OMi. Natürlich sieht das dann sehr improvisert aus, aber das darf im Krisenmodus auch sein.

Freilich, soll das dann ästhetisch höchsten Ansprüchen genügen brauchts ein bissl mehr. Aber darum gehts jetzt(!) im Augenblick(!) doch nicht.

Wer das Triduum vorm Fernseher erleben will, der schaut sich die Übertragungen aus dem Vatikan an. Auf irgendeinem der vielen Kanäle wird da schon was kommen. Sowohl liturgisch als auch (dank RAI) technisch perfekt.

Die Leute, die jetzt doch nicht zur Kirche gehen können, das sind überwiegend wohl in der Tat die, die sich bislang für solche Techniken eher wenig interessiert haben und nicht jeder hat fähige Enkel greifbar. Da bringt dann auch das Gepfriemel vom OMi nicht viel.

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