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Was heißt Antisemitismus?


Die Angelika

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ich hab mich in der letzten Zeit zum gefühlten tausendsten Mal mit dem Thema Antisemitismus beschäftigt.

 

Zitat

Eine einheitliche, allgemeinverbindliche Definition von Antisemitismus existiert nicht.

 schreibt Prof. Dr. Werner Bergmann als ersten Satz eines Dossiers mit dem Titel "Was heißt Antisemitismus?" für die bpb aus dem Jahr 2006.

Das finde ich schon mal wichtig festzuhalten, scheint mir aber auch zu erklären, warum

a) jemand relativ schnell als Antisemit bezeichnet werden kann und

b) jemand eigene antisemitische Haltung eventuell nicht erkennt.

 

Dann setzt er sich mit verschiedenen Definitionen auseinander. Seinen Ausgangspunkt bildet die vom "European Monitoring Center against Racism and Xenophobia" (EUMC) vorgeschlagene Arbeitsdefinition,

 

Zitat

die Antisemitismus formal sowohl als eine Wahrnehmungsweise ("a certain perception of Jews, which may be expressed as hatred toward Jews"), als auch als gegen Juden bzw. jüdische Einrichtungen gerichtete verbale oder physische Handlungen ("rhetorical and physical manifestations") definiert, wobei sich diese auch gegen Nicht-Juden, wenn diese "jüdische Interessen" unterstützen oder fälschlich für Juden gehalten werden, und gegen den Staat Israel als jüdisches Kollektiv richten können.

 

Da es sich um eine Arbeitsdefinition handelt, sollte davon ausgegangen werden, dass diese Definition eventuell durchaus auch einige Unschärfen haben kann.

Über eine ausführlichere Begriffsbestimmung durch die amerikanische Historikerin Helen Fein grenzt Bergmann den Begriff Antisemitismus gegenüber anderen Formen von Judenfeindlichkeit ab. Hierbei zitiert er Dietz Bering:

Zitat

Diesen spezifischen Gehalt kann man im Anschluss an Dietz Bering wie folgt charakterisieren:

Dem Antisemiten gelten Juden ihrer gesamten Natur nach als schlecht und in ihren negativen Eigenschaften als unverbesserlich. Wegen dieser notwendig anwesenden Charaktermerkmale sind Juden immer als Kollektiv zu betrachten, das den Gesellschaften, in denen es lebt, wesensfremd bleibt und einen verdeckten destruktiven Einfluss auf das "Gastvolk" ausübt. Dieser negative Einfluss und die faktische Fremdheit müssen entlarvt werden, um das wahre, unveränderliche Wesen der Juden hervortreten zu lassen.

 

So gelangt er dann zu folgendem Schluss:

Zitat

Es handelt sich beim Antisemitismus also nicht bloß um Xenophobie oder um ein religiöses und soziales Vorurteil, das es gegenüber Juden auch gibt, sondern um ein spezifisches Phänomen: eine antimoderne Weltanschauung, die in der Existenz der Juden die Ursache sozialer, politischer, religiöser und kultureller Probleme sieht. Entsprechend wurden und werden bestimmte moderne politische Strömungen und Ordnungen (Liberalismus, Kommunismus, Demokratie, übernationale Organisationen) oder wirtschaftliche Entwicklungen (Finanzkapitalismus, Globalisierung) als Erfindungen "jüdischen Geistes betrachtet, die den anderen Nationen als etwas Fremdes aufgezwungen werden.

 

Auf der Internetpäsenz der bpb findet sich übrigens ein weiterer, sehr interessanter Artikel mit dem Titel "Was ist moderner Antisemitismus?" von Samuel Salzborn, der ziemlich neu ist (Erscheinungsdatum 20.04.2020)

bearbeitet von Die Angelika
Tippfehler
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Für mich ist das Wort "Antisemitismus" in sich schlecht und falsch, weil sich unter Arabern, die selbst Semiten sind,  der klassische "Antisemitismus" sehr verbreitet ist, wohl verbreiteter als irgendwo sonst, und ich es widersinnig finde, wenn Semiten "Antisemiten" sind. Der klassische "Antisemitismus" richtet sich ja auch keineswegs gegen Semiten allgemein, sondern gegen Juden.

 

Werner

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vor 32 Minuten schrieb Werner001:

Für mich ist das Wort "Antisemitismus" in sich schlecht und falsch, weil sich unter Arabern, die selbst Semiten sind,  der klassische "Antisemitismus" sehr verbreitet ist, wohl verbreiteter als irgendwo sonst, und ich es widersinnig finde, wenn Semiten "Antisemiten" sind. Der klassische "Antisemitismus" richtet sich ja auch keineswegs gegen Semiten allgemein, sondern gegen Juden.

 

Werner

 

Richtig. Man sollte es daher schlicht „Judenfeindlichkeit“ nennen, ganz egal, mit welcher Scheinbegründung es daherkommt.

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"Was ist Antisemitismus?" ist der Titel eines Buches von Wolfgang Benz, das ich beim Umgang mit diesem Thema für äußerst hilfreich halte. Benz leitete bis zur Emeritierung das Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin. Das Buch ist, sowohl neu als auch gebraucht, im Handel erhältlich. Es war auch als Nr. 455 in der Schriftenreihe der bpb, ist dort aber vergriffen. Da ich zum Themenkreis Jüdisches Leben, Antisemitismus und Shoa arbeite, habe ich mich dabei auf seine Definitionen gestützt. In der Mediathek der Bundeszentrale ist dieser Vortrag von ihm mit dem Titel "Antisemitismus und Holocaustleugnung in Deutschland" zu sehen, obwohl von 2006 finde ich ihn immer noch aktuell. Ebenso dieses Interview mit ihm, darin geht es um den Umgang mit Schülern, die antisemitische Stereotype im Unterricht verbreiten.

Alfons

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Ein bißchen naiv ist der Herr aber schon. Keinen linken Antisemitismus? Vielleicht sollte er sich mal mit der Geschichte des Stalinismus beschäftigen. Judenfeindlichkeit kommt in allen gesellschaftspolitischen Lagern vor, die ihn irgendeiner Weise in der Tradition der christlichen Antike stehen. Ja, es gab sogar einen heidnischen Antijudaismus. Aber das ist noch einmal ein anderes Thema. 

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vor 11 Minuten schrieb Marcellinus:

Ein bißchen naiv ist der Herr aber schon. Keinen linken Antisemitismus? Vielleicht sollte er sich mal mit der Geschichte des Stalinismus beschäftigen. Judenfeindlichkeit kommt in allen gesellschaftspolitischen Lagern vor, die ihn irgendeiner Weise in der Tradition der christlichen Antike stehen. Ja, es gab sogar einen heidnischen Antijudaismus. Aber das ist noch einmal ein anderes Thema. 

Die Judenfeindlichkeit im Christentum ergibt sich fast zwangsläufig eben aus der Nähe beider Religionen: Das Alte Testament bzw. Thora und Tanach sind beiden Religionen gemeinsam - und daraus ergibt sich, dass jede Religion der anderen vorwirft, die Schriften falsch auszulegen.

Interessanter ist, dass der Antisemitismus die Säkularisation überdauerte: Bereits im 19. Jahrhundert gab es Antisemiten, die mit dem traditionellen Christentum wenig bis nichts zu tun hatten (Jahn, Treitschke, Schönerer).

Bei Stalin habe ich einen anderen Verdacht: Er hatte wenig gegen Juden in seiner Umgebung. Ich denke eher, dass er vorhandenen Antisemitismus ausnützte, um den Volkszorn von sich und der Parteiführung abzulenken, als dass er selbst überzeugter Antisemit gewesen wäre.

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Na ja, Bergmann versucht ja eine Abgrenzung des Antisemitismus von anderen Formen der Judenfeindschaft.

Erhellend finde ich die eingangs getroffene Feststellung, dass es keine einheitliche, allgemeinverbindliche Definition des Begriffs Antisemitismus gibt. Wenn dass so ist, dann taugt der Begriff bedauerlicherweise ganz hervorragend als Kampfbegriff. Denn dann kann man ihn so weit dehnen, dass er irgendwie schon auf das passt, was man als Antisemitismus bezeichnen will

Auch versteht er offenbar eine Verteidigungshaltung gegen eine angebliche Bedrohung/Destruktivität durch Juden als wesentlich für Antisemitismus. Damit ist man dann mitten in VEschwörungstheorien.

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vor 9 Stunden schrieb Werner001:

Für mich ist das Wort "Antisemitismus" in sich schlecht und falsch, weil sich unter Arabern, die selbst Semiten sind,  der klassische "Antisemitismus" sehr verbreitet ist, wohl verbreiteter als irgendwo sonst,

 

Das habe ich in meiner Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten aus Syrien mehrfach durch.

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vor 12 Minuten schrieb Die Angelika:

Na ja, Bergmann versucht ja eine Abgrenzung des Antisemitismus von anderen Formen der Judenfeindschaft.

Erhellend finde ich die eingangs getroffene Feststellung, dass es keine einheitliche, allgemeinverbindliche Definition des Begriffs Antisemitismus gibt.

 

Judenfeindschaft ist ein nun mittlerweile seit mindestens 2000 Jahren laufender sozialer Prozeß. Da kann es keine Definition geben. Prozesse kann man auch nur als Prozesse beschreiben.

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vor 12 Minuten schrieb Die Angelika:

Na ja, Bergmann versucht ja eine Abgrenzung des Antisemitismus von anderen Formen der Judenfeindschaft.

Erhellend finde ich die eingangs getroffene Feststellung, dass es keine einheitliche, allgemeinverbindliche Definition des Begriffs Antisemitismus gibt. Wenn dass so ist, dann taugt der Begriff bedauerlicherweise ganz hervorragend als Kampfbegriff. Denn dann kann man ihn so weit dehnen, dass er irgendwie schon auf das passt, was man als Antisemitismus bezeichnen will

Auch versteht er offenbar eine Verteidigungshaltung gegen eine angebliche Bedrohung/Destruktivität durch Juden als wesentlich für Antisemitismus. Damit ist man dann mitten in VEschwörungstheorien.

wer sollte eine verbindliche definition abgeben? im wissenschaftlichen bereich verständigt man sich und  führt auf dieser grundlage den diskurs. im vorfeld der verständigung kann es streit geben. im ideologischen bereich, hier sind wir in einem derartigen bereich, wird keine definition  angegeben, vorausgesetzt oder ersetzt einen sachlichen diskurs. ein versuch es doch zu tun, wird ignoriert durch verweigern der kenntisnahme

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vor 17 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Judenfeindschaft ist ein nun mittlerweile seit mindestens 2000 Jahren laufender sozialer Prozeß. Da kann es keine Definition geben. Prozesse kann man auch nur als Prozesse beschreiben.

er hat eine aktuelle ausprägung. die vorhergehenden lassen sich beschreiben und die prozesshaften übergänge. bei der prozessbeschreibung mußt du die methodischen grundlagen der beschreibung zusätzlich erläutern.

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9 hours ago, helmut said:

er hat eine aktuelle ausprägung. die vorhergehenden lassen sich beschreiben und die prozesshaften übergänge. bei der prozessbeschreibung mußt du die methodischen grundlagen der beschreibung zusätzlich erläutern.

antisemitismus, rassismus, kolonialismus usw. ist das ergebnis vom einem wunderbaren gefuehl mehr wert zu sein als der "andere", der andersdenkende, andersglaubende, andershandelnde. und da der "andere" weniger wert ist als man selbst, kann man ihn ermorden, vergewaltigen, enteignen, vertreiben usw.

das gefuehl "mehr wert zu sein als der andere" steckt in uns allen. seit wir nicht mehr auf unserem individuellen baum sitzen und an unserer banana knappern, sondern in grossen "herden" zusammenleben, entscheiden wir uns in sekundenschnelle binarisch wer auf unserer seite steht und wer unser feind ist: schwarz-weiss, "richtiger" christ-"falscher" christ, "richtiger" jude-"falscher" jude, arier-nicht arier.

erst wenn wir uns bewusst sind, dass wir spontan so denken, koennen wir etwas aendern und den "anderen" und uns selber nach unseren taten, unserem verhalten beurteilen.

und erst dann werden wir aufhoeren auessere feinde (wie z.b. das internationale judentum, G5 usw.) fuer unsere probleme verantwortlich zu machen

bearbeitet von elad
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vor 3 Stunden schrieb elad:

..... seit wir nicht mehr auf unserem individuellen baum sitzen und an unserer banana knappern, sondern in grossen "herden" zusammenleben, entscheiden wir uns in sekundenschnelle binarisch wer auf unserer seite steht und wer unser feind ist.....

wir hatten schon immer einen familienbaum, bald einen clan-wald und handelten mit dem clan in der savanne. wir tauschten bananen, sie waren allerdings reif, nicht zum knabbern, mit antilopenfleich. manchmal tauschten wir auch die frauen, auch bei besuchen. dieses empathische und gleichermaßen nützliche verhalten war durch evolutonäre selektion genetisch verankert. bei mir hält es bis heute an.

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5 hours ago, helmut said:

wir hatten schon immer einen familienbaum, bald einen clan-wald und handelten mit dem clan in der savanne. wir tauschten bananen, sie waren allerdings reif, nicht zum knabbern, mit antilopenfleich. manchmal tauschten wir auch die frauen, auch bei besuchen. dieses empathische und gleichermaßen nützliche verhalten war durch evolutonäre selektion genetisch verankert. bei mir hält es bis heute an.

jetzt verstehe ich, wie es zur heutigen krise in der kirche kommen konnte: schon auf den baeumen wurden die grundlegenden gebote nicht beachtet: du sollst nicht betruegen, d.h. keine unreifen bananen gegen antilopenfleisch tauschen und du sollst deiner besseren haelfe treu sein bis der tod euch scheidet, d.h. keine frauen innerhalb des wald-clans tauschen.

ich bin entsetzt !!

bearbeitet von elad
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vor einer Stunde schrieb elad:

jetzt verstehe ich, wie es zur heutigen krise in der kirche kommen konnte: schon auf den baeumen wurden die grundlegenden gebote nicht beachtet: du sollst nicht betruegen, d.h. keine unreifen bananen gegen antilopenfleisch tauschen und du sollst deiner besseren haelfe treu sein bis der tod euch scheidet, d.h. keine frauen innerhalb des wald-clans tauschen.

ich bin entsetzt !!

wir haben schon früh die evolution entdeckt und sie aktiv gestaltet. wir sind vom innersten empathisch. die empathie wird gestützt durch neugier. den löwen haben wir kennengelernt und weichen aus. 

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bei so viel empathie haben sich die betrogenen sicher ueber die unreifen bananen gefreut, die getauschten frauen waren wahrscheinlich auch ganz begeistert von den positiven auswirkungen der evolution.

ich gebe zu, da hinken wir mit unseren "primitiven" zehn geboten weit hinter der rasend schnell fortschreitenden evolution her.

es wird zeit, die 10 gebot wissenschaftlich im glanz der evolution zu ueberdenken

bearbeitet von elad
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vor 39 Minuten schrieb elad:

bei so viel empathie haben sich die betrogenen sicher ueber die unreifen bananen gefreut, die getauschten frauen waren wahrscheinlich auch ganz begeistert von den positiven auswirkungen der evolution.

ich gebe zu, da hinken wir mit unseren "primitiven" zehn geboten weit hinter der rasend schnell fortschreitenden evolution her.

es wird zeit, die 10 gebot wissenschaftlich im glanz der evolution zu ueberdenken

was ist primitiv an den 10 geboten? was ist rasend schnell an der evolution? exakt ausgedrückt: evolution geschieht, in ihrem glanz(welcher glanz?) ist nichts zu überdenken.

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10 hours ago, helmut said:

was ist primitiv an den 10 geboten? was ist rasend schnell an der evolution? exakt ausgedrückt: evolution geschieht, in ihrem glanz(welcher glanz?) ist nichts zu überdenken.

evolution geschieht ob wir es wollen oder nicht, in der natur, im menschlichen zusammenleben, im persoenlichen verhalten, in unserer beziehung zur technik (und zu unreifen bananen und zur besseren haelfte).

vor 30 jahren haetten wir uns nicht per internet ueber unreife bananen unterhalten koennen

die frage ist nur, ob evolution "passiert" oder ob wir eine moeglichkeit haben "zu steuern", einzugreifen.

einer unserer enkel wohnt und arbeitet in tel aviv. er ist verantwortlich fuer die computer-abteilung eines riesigen internationalen konzerns.

letztes wochenende hat er uns mit seiner besseren haelfte besucht (auch computer-fachfrau), wir haben uns lange darueber unterhalten, wie weit die technologie unser leben bestimmt und wie weit wir kontrolle ueber unser leben haben

wir kamen zu keinem ergebnis

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vor 53 Minuten schrieb elad:

....

die frage ist nur, ob evolution "passiert" oder ob wir eine moeglichkeit haben "zu steuern", einzugreifen.

...

dann ist das die evolution. du kannst natürlich trennen nach biologischer evolution, kultureller evolution usw.

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6 minutes ago, helmut said:

dann ist das die evolution. du kannst natürlich trennen nach biologischer evolution, kultureller evolution usw.

die evolution laesst sich meiner bescheidenen meinung nach nicht in "unter-evolutionen" teilen.

mit der erfindung des internets hat sich unser verhalten veraendert in sachen bank, versicherung, krankenkasse, reisen, einkaufen, arbeiten, arbeitssuche, lernen usw.

die israelische landwirtschaft (und auch wir in unserem 830 quadratmeter grossen garten) steuert die bewaessung ueber den pc, ein kleiner pc an der wand meldet die wassermenge, die uns fuers duschen im wasserspeicher auf dem dach zur verfuegung steht usw.

all das sind technologische fortschritte, die wir nicht vermissen moechten. anderseits kann man natuerlich uebers internet die verruecktesten fake-news verbreiten, kinderpornograpie-netze aufbauen, kokain verkaufen, anschlaege filmen (von isis bis christchurch und halle) usw.

es ist eine sache, wenn man sich einen dringend benoetigten pullover uebers internet bestellt, eine andere, wenn man stundenlang im internet shopt und gleichzeitig dafuer benoetigte kredite aufnimmt.

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vor 16 Minuten schrieb elad:

die evolution laesst sich meiner bescheidenen meinung nach nicht in "unter-evolutionen" teilen.

 ....

ich habe nicht sauber geschrieben. evolution ist biologische evolution. ob der mensch die bienen vernichtet oder der löwe die antilopen, im nachhinein ist es evolution. sie haben ihren freßfeindennicht widerstanden, auch wenn der mensch ein bewußter freßfeind ist.

 

der evolutionbegriff wird nun aber auch verwendet für kulturelle entwicklung. die gesetze der biologischen evolution, es sind abstrakte gesetze wie mutation, selektion, anpassung, lassen sich hier wiederfinden.

 

also keine unterevolution, sondern die verwendung  von tradierten begriffen für ganz andere sachverhalte.

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5 hours ago, helmut said:

ich habe nicht sauber geschrieben. evolution ist biologische evolution. ob der mensch die bienen vernichtet oder der löwe die antilopen, im nachhinein ist es evolution. sie haben ihren freßfeindennicht widerstanden, auch wenn der mensch ein bewußter freßfeind ist.

 

der evolutionbegriff wird nun aber auch verwendet für kulturelle entwicklung. die gesetze der biologischen evolution, es sind abstrakte gesetze wie mutation, selektion, anpassung, lassen sich hier wiederfinden.

 

also keine unterevolution, sondern die verwendung  von tradierten begriffen für ganz andere sachverhalte.

danke fuer die erklaerung, fuer so eine wissenschaftliche erklaerung reicht mein deutsch nicht aus.

aber hauptsache wir haben uns verstanden

heute mittag wurde bekannt gegeben, dass auf dem karmel eine kleine tropfsteinhoehle gefunden wurde, in der vor 15000 jahren auch menschen lebten. sie haben sich unter anderem auch von schlangen und echsen ernaehrt, ausserdem von muscheln, krebsen und fischen = bewusste fressfeinde, kosher haben sie sich nicht ernaehrt (wo war das oberrabinat ?)

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