Maximilian Geschrieben 24. April 2003 Melden Geschrieben 24. April 2003 Hallo, am 15. august feiert man "Maria Aufnahme in den Himmel", oder auch Maria Himmelfahrt. Das hat Papst Pius XII am 1.11.1950 zum dogma erklärt. Jetzt meine frage: Worauf begründet pius das? Ist das irgendwo in der Hl. Schrift zu finden? Ich habe deshalb mit einem bekannten, einem 7.tags-adventisten, oftmals diskussionen. Er behauptet, das steht nirgends und sei eine erfindung der kath. kirche und auch gotteslästerlich. Kann mir jemand klarheit verschaffen? Danke LG Max
Volker Geschrieben 24. April 2003 Melden Geschrieben 24. April 2003 Das steht nirgendwo in der Bibel und ist eine Erfindung der katholischen Kirche.
Gast Ketelhohn Geschrieben 24. April 2003 Melden Geschrieben 24. April 2003 (bearbeitet) Diese Frage wurde schon in den siebziger Jahren des vierten Jahrhunderts diskutiert, wie Epiphanius von Salamis in Adversus hæreses 78,11.24 (PG 42,716.738) bezeugt. Etwa von da an bis zum Ende der Väterzeit mit Johannes Damascenus hat sich der Glaube an die Entschlafung Mariens und ihre leibliche Aufnahme in den Himmel gefestigt und in der ganzen Kirche ausgebreitet, wo er bis heute nicht nur bei den Katholiken, sondern auch bei den Orthodoxen treu bewahrt und gefeiert wird. bearbeitet 24. April 2003 von Ketelhohn
Stefan Geschrieben 24. April 2003 Melden Geschrieben 24. April 2003 Diese Frage wurde schon in den siebziger Jahren des vierten Jahrhunderts diskutiert, wie Epiphanius von Salamis in Adversus hæreses 78,11.24 (PG 42,716.738) bezeugt. Etwa von da an bis zum Ende der Väterzeit mit Johannes Damascenus hat sich der Glaube an die Entschlafung Mariens und ihre leibliche Aufnahme in den Himmel gefestigt und in der ganzen Kirche ausgebreitet, wo er bis heute nicht nur bei den Katholiken, sondern auch bei den Orthodoxen treu bewahrt und gefeiert wird. Dann halt eine durchdiskutierte Erfindung.
Gast Ketelhohn Geschrieben 24. April 2003 Melden Geschrieben 24. April 2003 Eher wird die kleinasiatische Lokaltradition des gläubigen Volks sich allmählich ausgebreitet haben, als erstens dank verbesserter äußerer Umstände die Möglichkeit dazu gegeben war und zweitens das theologische Interesse erwacht war. Sicher dürfte sein, daß der Ausgangspunkt der kirchlichen Lehre in Volksfrömmigkeit und Liturgie liegt.
Gast Juergen Geschrieben 25. April 2003 Melden Geschrieben 25. April 2003 Es ist im Prinzip ganz einfach: Das Dogma der "Aufnahme Mariens in den Himmel" folgt logisch aus dem Dogma der "Unbefleckten Empfänglis" Denn: - Der Tod ist die Trennung von Leib und Seele - Die Erbsünde ist der Grund für den Tod (Röm 5,12) - Maria wurde ohne Erbsünde empfangen -> Bei Beendigung ihres irdischen Lebens fand die Trennung von Leib und Seele nicht statt, daher wurde nicht nur ihre Seele, sondern sie ganz mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen.
Gast Ketelhohn Geschrieben 25. April 2003 Melden Geschrieben 25. April 2003 (bearbeitet) Genau dies ist ein heikler Punkt, Jürgen. Denn die Tradition der Kirche feiert bis heute und vor allem – aber nicht nur – im Osten gerade die Entschlafung Mariens; im Westen überwiegt demgegenüber die Lehrmeinung von einer Entrückung der Gottesmutter, mit guten theologischen Gründen. Beides scheint sein Gewicht zu haben. Aber genau darum ist die Frage nach Entschlafung oder Entrückung in Munificentissimus Deus doch offen gelassen worden, oder? bearbeitet 25. April 2003 von Ketelhohn
Gast Juergen Geschrieben 25. April 2003 Melden Geschrieben 25. April 2003 ...Aber genau darum ist die Frage nach Entschlafung oder Entrückung in Munificentissimus Deus doch offen gelassen worden, oder? Das ist richtig, das Dokument spricht nur von "Vollendung des irdischen Lebenslaufes" (...expleto terrestris vitae cursu...) ohne auf die genauen "Umstände" einzugehen. Damit wird m.E. beiden Auffassungen Rechnung getragen.
Ruth Geschrieben 25. April 2003 Melden Geschrieben 25. April 2003 Was ist der Unterschied zwischen einer Entrückung und einer Entschlafung? (Und was in aller Welt ist das überhaupt?)
Lissie Geschrieben 25. April 2003 Melden Geschrieben 25. April 2003 Warum wurde Maria ohne Erbsünde empfangen? Und vor allem: Wie?
Tami Geschrieben 25. April 2003 Melden Geschrieben 25. April 2003 Hi Maximilian, hier ist ein Link, der Dir vielleicht weiter hilft. Daraus geht zwar auch nicht hervor, daß es in der Bibel steht, aber ich finde es dennoch sehr interessant. Leider muß Du bei dem Link noch selber den 15. August eingeben für weitere Infos. http://www.kirchenweb.at/bauernkalender/ Da aber in der Bibel nicht alle Bücher aufgenommen worden sind, könnte ich mir auch vorstellen, daß es sich vielleicht um eine Info aus den Apokryphen handelt. Wir verehren ja auch, mehr oder weniger, die Eltern von Maria Joachim und Anna. Dass die Eltern von Maria so hießen weiß man auch nur aus den Apokryphen. Liebe Grüße und eine schöne Osterzeit noch, auch den anderen Lesern Tami
Maximilian Geschrieben 25. April 2003 Autor Melden Geschrieben 25. April 2003 Danke Tami, sehr guter link. Lg Max
Cano Geschrieben 25. April 2003 Melden Geschrieben 25. April 2003 >> ... die Eltern von Maria Joachim und Anna. Dass die Eltern von Maria so hießen weiß man auch nur aus den Apokryphen. << (Tami) Ja, das weiß man nur aus den Apokryphen, so wie man nur durch die Gebrüder Grimm weiß, daß die beiden Kinder, die von einer Hexe gefangen gehalten wurden, Hänsel und Gretel hießen.
Gast Ketelhohn Geschrieben 25. April 2003 Melden Geschrieben 25. April 2003 (bearbeitet) »Die wichtigste Quelle für die Geschichte Mariens – einschließlich ihrer immerwährenden Jungfräulichkeit – ist das sogenannte Protevangelium Jacobi, das mit Sicherheit nicht später entstanden ist als in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts, wahrscheinlich eher, und nicht einmal, wie heute meist angenommen wird, pseudepigraph zu sein braucht: Ich sehe jedenfalls keinen triftigen Grund, der eine Verfasserschaft des Herrenbruders Jacobus grundsätzlich ausschlösse. Zumindest kommt das Buch aus dieser palästinischen Tradition der Familie Jesu. Das gläubige Volk hat die Berichte dieser Schrift stets für wahr gehalten, und das Lehramt ist dem Glaubenssinn des Volks gefolgt. ‚Protevangelium‘ ist übrigens eine neuzeitlich-wissenschaftliche Bezeichnung. Nach den meisten Handschriften lautet der Titel: ›Die Geburt Mariens‹, wozu mit wechselndem Wortlaut der Herrenbruder Jacobus als Verfasser angegeben wird. Ich empfehle, das mal zu lesen: Die Geschichte von Joachim und Anna, die Geburts Mariens, ihre Darstellung im Tempel, die Verlobung mit Joseph, die Geburt Jesu und das Martyrium des Zacharias.« (Ketelhohn, neulich allhier) bearbeitet 25. April 2003 von Ketelhohn
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