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Bewusst konsumieren


duesi

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Hier kam mehrfach der Standpunkt auf, dass die Konsumenten für Schweinereien von Produzenten verantwortlich zu machen seien, wenn sie Billigprodukte (zum Beispiel billiges Fleisch oder billige Kleidung) kaufen. Dieser Standpunkt scheint mittlerweile ein nicht mehr hinterfragter Allgemeinplatz zu sein.

 

Ich möchte ihn dennoch mit zwei Einwänden in Frage stellen:

 

1. Einwand: Die Informationsfülle unserer arbeitsteiligen Gesellschaft

 

Es ist ja geradezu ein Segen unserer arbeitsteiligen Gesellschaft, dass ich nicht über jeden Schritt der Wertschöpfungskette der Produkte nachdenken brauche, die ich konsumiere. Dadurch ist es ja erst überhaupt möglich, ein derart diversifiziertes und ständig weiterentwickeltes Angebot bereitzustellen. Wenn ich mir über jeden Produktionsschritt jedes Produktes Gedanken machen müsste, könnte ich wahrscheinlich nur noch auf einem Selbstversorgerbauernhof mit einem guten Gewissen leben. Sämtliche komplexeren Produkte haben mittlerweile Zulieferteile, die in China hergestellt werden, wobei der dortige Strom hauptsächlich aus Kohlekraftwerken kommt. Kleidung wird in fraglichen Fabriken hergestellt, wo es Kinderarbeit gibt. Würde ich die CO2-Bilanz und die Arbeitsbedingungen der beteiligten Betriebe jedes Produktes, das ich kaufe, optimieren, wollen, wäre ich 24 Stunden pro Tag mit den Recherchen zu den jeweiligen Wertschöpfungsketten meiner Produkte beschäftigt. Hinzu kommt, dass die Förderung von Elektroautos dazu führt, dass es rentabel wird, Kinder in prekären Lithiumminen zu beschäftigen. Natürlich weiß ich, dass es Sinn macht, Bioprodukte aus lokaler Herkunft zu kaufen. Und das Brot vom Bäcker, das Fleisch vom Metzger, das hat auch bessere Qualität. Wo ich das sowieso weiß und mir leisten kann, tue ich das auch. Dennoch habe ich den Eindruck, dass es hier mehr darum geht, sich ein gutes Gewissen zu erkaufen, als wirklich etwas an den Zuständen zu ändern.

 

2. Einwand: Es ist ein Luxus, sich einen bewussten Konsum überhaupt leisten zu können

 

Das durchschnittliche Lohnniveau ist seit den Hartz4-Reformen weit weniger gewachsen als die Wirtschaftskraft. Viele Menschen arbeiten auf Mindestlohnbasis oder bekommen Stütze. Die Zahl dieser Menschen wird durch die Corona-Maßnahmen noch weiter steigen. Diese Menschen sind oft froh, wenn sie sich billige Nahrungsmittel bei Lidl und Aldi kaufen können und günstige Kleidung bei Kik finden. Wem hilft es, wenn ich jetzt auf diese Menschen herabsehe, weil sie ihr Fleisch nicht beim Metzger, ihre Kleidung nicht in der örtlichen Boutique kaufen? Wem hilft es, wenn Fleisch zu einem Luxusprodukt wird, das sich nur noch Ärzte, Ingenieure und Anwälte leisten können.

 

Insgesamt halte ich das Gerede davon, dass wir eine bessere Welt hätten, wenn wir nur bewusster konsumieren würden, für ziemlichen Schwachsinn. Dieser Schwachsinn wird auch nicht besser dadurch, dass viele ihn für richtig halten. Für Schweinereien sind diejenigen verantwortlich, die sie verursachen. Und nicht diejenigen, die keine Zeit haben, 24 Stunden Recherchen über die zu kaufenden Produkte anzustellen und kein Geld haben, sich den Gewissensablass kaufen zu können. 

 

 

 

 

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Vielleicht hilft die Frage weiter: Brauche ich das jetzt wirklich?

Ich breche die Frage mal ganz weiter runter - nur beispielhaft:

Brauche ich eine neue Hose, weil die alte kaputt ist und nicht weil ich die Farbe gerade in ist und ich sie deswegen brauche?

Brauche ich einen neuen Laptop, weil der alte kaputt ist oder weil irgendwelche Updates nicht mehr kommen (an sich eine Frechheit - aber anderes Thema) oder weil ich immer den neusten haben "muß"?

Brauche ich ein anderes Auto, weil das alte dermaßen reparaturbedürftig oder weil ich den Nachbar übertrumpfen "muß"?

 

Alles Fragen, die man sich stellen kann aber nicht muß und nach den ehrlichen Antworten kann man dann auch noch mal entscheiden, ob oder ob nicht ...

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vor 1 Stunde schrieb UHU:

Vielleicht hilft die Frage weiter: Brauche ich das jetzt wirklich?

Ich breche die Frage mal ganz weiter runter - nur beispielhaft:

Brauche ich eine neue Hose, weil die alte kaputt ist und nicht weil ich die Farbe gerade in ist und ich sie deswegen brauche?

Brauche ich einen neuen Laptop, weil der alte kaputt ist oder weil irgendwelche Updates nicht mehr kommen (an sich eine Frechheit - aber anderes Thema) oder weil ich immer den neusten haben "muß"?

Brauche ich ein anderes Auto, weil das alte dermaßen reparaturbedürftig oder weil ich den Nachbar übertrumpfen "muß"?

 

Alles Fragen, die man sich stellen kann aber nicht muß und nach den ehrlichen Antworten kann man dann auch noch mal entscheiden, ob oder ob nicht ...

Ja, selbstverständlich brauch ich nicht im allgemeinen Konsumwettbewerb unhinterfragt mitmachen. Ich würde aber Konsum aus sozialen Gründen nicht unbedingt grundweg für schlecht halten. Ich bin ja eigentlich im Grunde meines Herzens ein Minimalist. Ich könnte mit sehr wenig auskommen und den Großteil meines Einkommens an gemeinnützige Organisationen spenden. Aber mit dieser Einstellung ist es nur schwer, in Gesellschaft zurechtzukommen. Andere Menschen schauen viel positiver auf mich, wenn meine Kleidung ein bisschen was hergibt und ich ab und an von einer tollen Reise oder einem neuen Konsumprodukt erzählen kann. Die Frage "brauche ich das?" hilft hier nicht weiter. Denn ein wenig soziale Kontakte brauche ich durchaus. Und die Menschen, die meine Gesellschaft auch als spartanischer Minimalist zu schätzen wissen, die habe ich noch nicht getroffen.

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vor 41 Minuten schrieb Naja:

 

Bisher habe im Forum nur mitgelesen. Aber ich finde die Frage so interessant wie irritierend, dass ich mich einfach mal traue nachzufragen:

 

Wenn du selbst es sinnvoll findest, Fleisch aus lokaler Produktion zu kaufen - warum unterstellst du dann anderen, sie wollten dir nur ein schlechtes Gewissen einreden, wenn sie nahelegen, es sei besser, ebendas zu tun? Vielleicht halten sie das ja einfach auch nur selber für sinnvoll?

 

Wenn ich etwas tue,  das ich für sinnvoll halte, dann doch nicht, um ein mir von anderen eingeredetes schlechtes Gewissen zu beschwichtigen. Und wenn ich die Sache nicht für sinnvoll halte - warum sollte ich dann ein schlechtes Gewissen haben?

Ich bezog mich auf mehrere Äußerungen im Nacharthread, wo Leute sich anscheinend einig darüber waren, dass die Konsumenten einen wesentlichen (!) Anteil daran hätten, dass solche Zustände wie in der Fleischfabrik Tönnies überhaupt aufgetreten sind. Dazu Beiträge, dass man dem Hunger und der Ungerechtigkeit in der Welt durch bewussteren Konsum beikommen könnte. Hinzu kommt, dass bei Spon mehrere Beiträge waren, dazu ein Psychologe, der erörtert hat, weshalb Menschen noch mit gutem Gewissen Billigfleisch kaufen würden. Habe es auch bei der Arbeit schon des öfteren als Gesprächsthema mitbekommen, woher wohl das Fleisch beim Mittagessen kommen würde. Es ging mir keinesfalls darum, den Spieß umzudrehen und genauso, wie Leute auf Billigkonsum mit drm Finger zeigen, nun mit dem Finger auf bewusste Konsumenten zu zeigen. Es ging mir darum darzulegen, dass bewusster Konsum mNn die Welt nicht besser macht, sondern lediglich eine Illusion von Weltverbesserung liefern kann, eben einen Gewissensablass.

 

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vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

 

Probleme habt ihr! ;) Wir haben von ein paar Wochen ein neues Auto gekauft, einfach, weil das alte einen Punkt erreicht hatte, an dem man gerade noch etwas dafür bekam, und die Reparaturen noch nicht überhand nahmen, und TÜV und allerlei Reparaturen wären auch drangewesen. Da wir aber eigentlich mit dem alten zufrieden waren, und weil es sich so ergab, haben wir eine aktuelle Version unseres alten Wagens gekauft, fünf Jahre jünger, besser ausgestattet, und preiswerter noch dazu (Corona muß ja auch was Gutes haben). Und das Beste: nicht einmal unsere Nachbarn haben gemerkt, daß wir ein neues Auto haben. Denn wir haben es für uns gekauft, nicht für andere!

Ich habe bisher beim Thema Autokauf auch praktisch gedacht. Mein letztes Auto habe ich nach dem Kriterium ausgesucht, dass die Versicherungskosten möglichst gering sind. Im Moment habe ich gar kein Auto, weil ich es in München aufgrund des guten ÖPNV-Netzes nicht brauche. Aber es ist einfach nervig, wenn ich mit Leuten am Tisch sitze und Leute von ihrem letzten Urlaub erzählen oder von dem, was sie letztens gekauft haben und ich außer meinen Weltverbesserungstheorien und politischen Ansichten, die niemanden interessieren, nichts zu erzählen habe. Ich habe kein Bedürfnis, meine Nachbarn mit einem tollen Auto neidisch zu machen. Aber in einer Welt, in der jeder selbstdarstellerisch Like-Buttons für seinen Lebensstil sammelt, da kann ich mich nicht gänzlich entziehen.

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Bewusst konsumieren ist was tolles. Ich hab bloß den Eindruck dass mit Beginn der Elternschaft das Konsumverhalten narkotisiert wird.

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vor 2 Stunden schrieb Kulti:

Bewusst konsumieren ist was tolles. Ich hab bloß den Eindruck dass mit Beginn der Elternschaft das Konsumverhalten narkotisiert wird.

 

Besonders wenn man eine Menge Kinder hat, hat man eine Reihe von Jahren einfach nur das Gefühl, zu funktionieren, nicht zu leben. 

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vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

 

vor 4 Stunden schrieb Kulti:

Bewusst konsumieren ist was tolles. Ich hab bloß den Eindruck dass mit Beginn der Elternschaft das Konsumverhalten narkotisiert wird.

Besonders wenn man eine Menge Kinder hat, hat man eine Reihe von Jahren einfach nur das Gefühl, zu funktionieren, nicht zu leben. 

 

Es reicht eigentlich schon ein Kind. Es muss ja dann nicht nur der angenommene Bedarf des eigenes Kindes bedient werden, man muss auch für alle Kinder einkaufen die vlt. mal zu Besuch kommen.

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Ich gehöre zu der Werbegruppe, die Statussymbole als Zeichen für "Erfolg im Leben" hält. Ganz trivialer Geltungsstolz mit dem Streben nach Aufmerksamkeit. 
Damit ich mir das leisten kann, kaufe ich Fleisch nur lokal (Hier aus der Rewe-Brandenburg-Fabrik)
Besonders gerne, wenn ein affirmatives "Ja!" auf der Packung steht. 
Wenn Marcellinus einen Neuwagen kauft, den seine Nachbarn nicht als "neu" erkennen, ist es sicher ein uranograues oder brillantschwarzes Modell aus der VW-Gruppe.

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vor 5 Minuten schrieb jouaux:

Wenn Marcellinus einen Neuwagen kauft, den seine Nachbarn nicht als "neu" erkennen, ist es sicher ein uranograues oder brillantschwarzes Modell aus der VW-Gruppe.

 

Treffer! Versenkt! :D

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Und Nimbusgrau ist die schlimmste Nichtfarbe, seit die einen TT damit ausgeliefert haben. Traumatisierend.

bearbeitet von Soulman
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vor 16 Minuten schrieb Soulman:

Und Nimbusgrau ist die schlimmste Nichtfarbe, seit die einen TT damit ausgeliefert haben. Traumatisierend.

 

Quarz Grau Metallic ist die genaue Bezeichnung. :)

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vor 18 Stunden schrieb duesi:

Ja, selbstverständlich brauch ich nicht im allgemeinen Konsumwettbewerb unhinterfragt mitmachen. Ich würde aber Konsum aus sozialen Gründen nicht unbedingt grundweg für schlecht halten. Ich bin ja eigentlich im Grunde meines Herzens ein Minimalist. Ich könnte mit sehr wenig auskommen und den Großteil meines Einkommens an gemeinnützige Organisationen spenden. Aber mit dieser Einstellung ist es nur schwer, in Gesellschaft zurechtzukommen. Andere Menschen schauen viel positiver auf mich, wenn meine Kleidung ein bisschen was hergibt und ich ab und an von einer tollen Reise oder einem neuen Konsumprodukt erzählen kann. Die Frage "brauche ich das?" hilft hier nicht weiter. Denn ein wenig soziale Kontakte brauche ich durchaus. Und die Menschen, die meine Gesellschaft auch als spartanischer Minimalist zu schätzen wissen, die habe ich noch nicht getroffen.

Man muß ja nicht von einem Extrem ins andere fallen.

Böse Frage: Brauche ich die sozialen Kontakte, die ich nur mit dem neusten Konsumprodukt beeindrucken kann?. Ich weiß, ganz böse Frage - ist auch mehr ketzerisch und rhetorisch gemeint.

Klar sind Themen, wie Urlaub, Shopping usw. unerläßlich für Smalltalk mit dem Kollegen oder für den Ratsch übern Gartenzaun bzw. im Treppenhaus.

Einen für sich guten Mittelweg zu finden, ist - glaube ich - die Lösung.

 

vor 3 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Quarz Grau Metallic ist die genaue Bezeichnung. :)

Als meine Eltern sich ein neues Auto kaufen wollten - besser mußten -, fragten sie mich :blink: nach meiner Meinung.

Antwort: "Ist mir egal, nur kein graues." (Fährt jeder, findet man - besser ich - nicht wieder.)

Ergebnis: Es wurde ein graues :a050:

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vor 18 Minuten schrieb UHU:

Einen für sich guten Mittelweg zu finden, ist - glaube ich - die Lösung.

Ja, da bin ich ja gerade dabei.

 

Ist jedoch einfacher gesagt als getan, wenn man von Kind auf (freikirchliche Sozialisation) darauf getrimmt war, um jeden Preis seiner Überzeugung zu folgen und sich auf keinen Fall anderen Menschen zuliebe verbiegen zu lassen. Ein Kinderlied, das wir damals oft gesungen haben, lautete:

 

Sei ein lebendger Fisch, schwimme doch gegen den Strom!

Auf und wag es frisch! Freude und Sieg ist dein Lohn.

Nur die toten Fische schwimmen immer mit dem Strom.

Lassen sich von allen andern treiben.

Haben weder Kraft noch Mut, was anderes zu tun.

Wollen in der großen Masse bleiben.

 

Erfahrungsgemäß fühlt es sich aber gar nicht so lebendig an, immer gegen den Strom zu schwimmen. Es kostet auf Dauer viel Kraft. Und irgendwann hört einem keiner mehr zu. Ist es wirklich die christliche Berufung, um des Glaubens willen eine Jesus-Erfahrung zu machen? "Es verließen ihn aber alle....."

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vor einer Stunde schrieb duesi:

Ist jedoch einfacher gesagt als getan, wenn man von Kind auf (freikirchliche Sozialisation) darauf getrimmt war, um jeden Preis seiner Überzeugung zu folgen und sich auf keinen Fall anderen Menschen zuliebe verbiegen zu lassen.

 

Ist es denn so erstrebenswert, sich „anderen Menschen zuliebe verbiegen zu lassen“? In meiner Jugend (Ende der 60er) gab es einen starken sozialen Druck hin zum Rauchen. Eigentlich jeder Jugendliche tat es. Ich hatte mich lange geweigert, und dann doch mit 16 damit angefangen (als schon keiner meiner Kumpels damit rechnete, wie sie mir später sagten). Es war natürlich ein Fehler, schlimmer: eine Dummheit, und ich habe 8 Jahre gebraucht, um das einzusehen, und davon loszukommen. Vorher war ich in gewisser Weise ein Außenseiter gewesen, und hinter auch, aber lieber das, als jämmerlich an Krebs einzugehen, wie einige meiner besten Freunde. Auf andere Menschen eingehen, gemeinsame Interessen finden, das ja, aber sich verbiegen lassen? Das eher nicht!

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vor 45 Minuten schrieb Marcellinus:

 Auf andere Menschen eingehen, gemeinsame Interessen finden, das ja, aber sich verbiegen lassen? Das eher nicht!

Das ist vermutlich auch die Kunst dabei, den Mittelweg zu finden. Die Treue zu sich selbst nicht zu übertreiben. Aber sie auch nicht derart zu verleugnen, dass ich mich verbiegen müsste. Sich soweit anzupassen, dass die anderen mich akzeptieren können, ohne dass sie sich verbiegen müssen. Aber auch nicht zum persönlichkeitslosen Duckmäuser zu werden. Aristoteles war es glaube ich, der jede Tugend als den Mittelweg zwischen zwei Extremen beschrieb. Beim Rauchen bin ich übrigens durchweg Genussmensch. Ich rauche vielleicht maximal 5 Mal im Jahr. Gönne mir dann aber schon Mal eine teure Havanna, weil sie einfach gut schmeckt. Wie ein guter Tee. Ich möchte nicht Anti sein und mein Leben um jeden Preis verlängern, aber auch nicht in Abhängigkeit geraten.

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Am ‎23‎.‎06‎.‎2020 um 21:09 schrieb UHU:

Vielleicht hilft die Frage weiter: Brauche ich das jetzt wirklich?

Ich breche die Frage mal ganz weiter runter - nur beispielhaft:

Brauche ich eine neue Hose, weil die alte kaputt ist und nicht weil ich die Farbe gerade in ist und ich sie deswegen brauche?

Hose ist ein ganz schlechtes Beispiel für mich (ich bin ein Mann ;)) aber mir kam eine andere Anschaffung in den Sinn, die ich kürzlich getätigt hatte: Brauche ich nicht wirklich, aber ich habe meine Freude daran. Und der nächste Schritt: Wenn alle nur noch das kaufen, was sie wirklich brauchen, dann bricht die Wirtschaft ein. Denn ein nennenswerter Teil unserer Ausgaben betrifft die "Spaßgesellschaft".

 

Bewusst einkaufen scheitert bei mir schon an der Kleidung. Ich weiß, daß die Kosten für ein 5€-T-Shirt zum Teil von anderen getragen werden (u.a. kommen 40 Cent amerikanische Steuergelder dazu, Subventionen für amerikanische Baumwolle). Nur ahne ich auch, daß das T-Shirt daneben, das 20€ kostet, aus der gleichen Fabrik kommt und das die Preisdifferenz nicht bei den Näherinnen, sondern beim Modelabel landet. Dann bleibt die doch lieber bei mir.

 

(Und was Autofarben angeht: Beim letzten Autokauf bei einem großen Händler umgesehen: Eine reichhaltige Auswahl an Mittelklassewagen. In allen Schattierungen von Grau. Aber nix farbiges. Waren hauptsächlich Rückläufer von Autovermietungen.)

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Muss Konsum eigentlich immer heißen etwas neues zu kaufen?

 

Ich bin seit Jahren dabei den Kauf eines Aquariums zu vermeiden. Aber wenn eins ins Haus käme, dann per Ebay Kleinanzeigen. Da gibt es genug Aquariengeschichten die sich zu einem besseren Ende führen ließen.

 

Möbel sind ein weiteres Beispiel. Mit ausreichend Zeit findet sich vlt. etwas gebrauchtes, was man selber aufmöbeln kann. Und damit ist man an jedem Tisch en vogue.

 

Fazit: Bewusster Konsum ist manchmal eine Frage der Zeit, die man sich beim konsumieren lässt.

 

Wie man es nicht macht sieht man übrigens wenn man nach 3 Wochen Hitze loszieht um sich eine kurze Hose zu kaufen.

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Ich habe noch kurze Hosen, die ich vor 7 oder 8 Jahren gekauft habe... :) 

 

Und das Hawaii-Hemd, dass ich vor 20 Jahren auf Hawaii gekauft habe.

bearbeitet von rince
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vor 1 Minute schrieb rince:

Ich habe noch kurze Hosen, die ich vor 7 oder 8 Jahren gekauft habe... :) 

Das ist mal vorausschauende Planung (wenn die noch passen).

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vor 19 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Quarz Grau Metallic ist die genaue Bezeichnung. :)

 

Dann dürfte Dein Fahrzeug ein Audi A4 Avant TDI Automatik in Raucherausführung 2013er Südhang sein.

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vor 1 Minute schrieb jouaux:

 

Dann dürfte Dein Fahrzeug ein Audi A4 Avant TDI Automatik in Raucherausführung 2013er Südhang sein.

 

Nein, ein Skoda Fabia Combi. :D

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