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Bewusst konsumieren


duesi

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vor 9 Stunden schrieb Die Angelika:

 

Im Abgang spannend klingt, als ob ein Polo Fox eine besondere Flasche Wein wäre

Es gibt mindestens einen Bezug zu alkoholhaltigen Getränken.

Ich hing da so mit meinem Polo bergauf im Engpass als hinter mir ein neuer weißer BMW auftauchte. Die restlichen 150 m der Straße wusste ich wie sich ein Sektkorken fühlt.

 

Im Abgang spannend war dann so: Mir ist das Teil im Winter abgesoffen. 20m vor seinem Bestimmungsparkplatz. Natürlich 20m bergauf. Meine Frau war mit dabei. Alleine war das Teil nicht zu bewegen. Stehen wir da also einige Zeit im Düstern als auf einmal ein paar Jungs ankommen. Die sehen unsere Misere und helfen uns das Teil auf den Parkplatz zu schieben.

Anschließend schauen sie in den Motorraum. Jepp abgesoffen. Ich sage was vom ADAC, die sagen - "Ach jaaaaa der ADAC, die lernen nicht das was wir Jungs lernen. Hat mal einer ein Feuerzeug?" Okay, der Plan war jetzt eine Verpuffung zu erzeugen damit der Polo wieder Luft bekommt. Da aber nicht klar war wie groß das werden würde ist der junge Herr dann doch zurückgeschreckt. Das wars dann auch schon. Ich glaube aber so Aktionen hat man nicht mit einem Merzedes.

 

In zwei prima Autogeschichten die ich kenne kommt jeweils eine Ente vor.

bearbeitet von Kulti
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vor 11 Stunden schrieb Die Angelika:

 

das ist schon ne merkwürdige Sache mit Gruppendruck:

Mein Sohn hat mir z.B. schon mehrmals erzählt, dass bei ihm im Betrieb jeweils bei zwanglosen Treffen mit Kollegen betretenes Schweigen herrsche, wenn er erkläre, dass er keinen Alkohol trinke. Die halten ihn anscheinend alle für einen trockenen Alkoholiker.

 

Sein Vorgesetzter hingegen fühlte sich bemüßigt, ihn zu ermuntern, doch auch mal mit seinen Kollegen einen zu heben in einem Biergarten.

Äh.....

Solche Situationen erlebe ich immer wieder. (Ich trinke überhaupt gar kein Alkohol - schon der Geruch *bäh*)

Erlebnis von vor "hundert" Jahren: Auf der ersten Betriebsfeier (schon interessant, wenn man nach drei Wochen die halbe Belegschaft halb bis ziemlich besoffen erlebt) fragte mich mein großer Chef im leicht anheiterten Zustand, ob ich denn nicht wenigstens mit ihm einen Schnaps (Kräuter? Klarer?) trinken wolle. Nein. Ging ne Weile hin und her. Dann meinte er: "Finde ich gut, Frau uhu, Sie bleiben bei ihren Prinzipien. Finde ich wirklich gut." Thema war durch - zumindest bei ihm.

Ein anderer Kollege fragte mich, ob es denn religiöse Gründe gäbe, warum ich keinen Alkohl anrühe. Antwort: Nö.

 

vor 8 Stunden schrieb Die Angelika:

...

Genau das wurde z.B. in der ehemaligen DDR erkannt und folgerichtig ein BEtreuungssystem aufgebaut, dass die Eltern als erste und wichtigste Bezugsperson für Kinder ausgeschaltet hat.

Hatte das nicht eher den Grund, damit die Mütter wieder arbeiten gehen (können). Jede Arbeitskraft wurde dringend gebraucht ...

 

vor 12 Stunden schrieb Die Angelika:

 

😄

Ich erlebe gerade bei meiner Tochter, wie die Mutterschaft ihr Essverhalten narkotisiert. Mc Donalds? Früher absolutes Tabu, jetzt unbedingtes Muss

McD - ein schönes Thema. Der nächste ist gut 50 km weg, so daß ich McD wirklich nur im Urlaub habe. (Keine Schleichwerbung: das Eis mit Schoko-Sauce ist schon lecker)

Jedenfalls weiß mein großer (und o. g. Chef) von meiner McD-Urlaubsbeziehung. Wir (plus zwei weitere Kollegen) waren auf Dienstreise. Auf dem Rückweg fragte Chef, ob es recht sei , wenn wir bei McD (sehr spätes) Mittag essen. Jupp - war es. Das war schon ein Bild: Chef mit Schlips und Bilderbogen saß mir gegenüber und biß genüßlich in seinen Burger. Eine große Portion Pommes stand für alle in der Mitte. War toll. Beim Rausgehen sagte Chef zu mir: "Keine Angst Frau uhu, ich ziehe ihnen für heute keinen Urlaubstag ab."

 

Von McD komme ich einen anderen Aspekt von "Bewußt konsumieren." Verpackungsmüll.

"Bewußt konsumieren" heißt ja nicht ausschließlich Verzicht. Manchmal ist es auch das Wie.

Beispiel: Bücher kann man online bestellen. Kann man - man kann auch in den nächsten Buchladen gehen (WENN es einen gibt selbstverständlich). Man kann jedes Buch einzeln bestellen, weil man unbedingt nächsten Tag will, oder man kann ein bißchen sammeln und nur einmal den Paketboten klingeln lassen (bei Fachliteratur kann man sicherlich Ausnahmen machen, aber Belletristik ...)

Von der Müllflut von Kaffeekapseln und to-go-Bechern will ich nicht anfangen.

 

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vor 9 Stunden schrieb Die Angelika:

 

....Genau das wurde z.B. in der ehemaligen DDR erkannt und folgerichtig ein BEtreuungssystem aufgebaut, dass die Eltern als erste und wichtigste Bezugsperson für Kinder ausgeschaltet hat.

meine tochter ist, in der ddr aufgewachsen, in deren schule und betreuung integriert, eine persönlichkeit geworden.

 

deine aussage ist ein typisches ddr-klischee.

 

wie groß war denn hier das geschrei, als die kinder in die zuhause-betreuung gehen mußten? wieviel "individualisten" wollten ihre kinder schnellstens außerhäusig schieben?

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vor einer Stunde schrieb UHU:

Beispiel: Bücher kann man online bestellen. Kann man - man kann auch in den nächsten Buchladen gehen (WENN es einen gibt selbstverständlich). Man kann jedes Buch einzeln bestellen, weil man unbedingt nächsten Tag will, oder man kann ein bißchen sammeln und nur einmal den Paketboten klingeln lassen (bei Fachliteratur kann man sicherlich Ausnahmen machen, aber Belletristik ...)

Man kann auch in die Bücherei gehen. Die meisten Bücher lese ich ja doch nur ein mal. (Fachliteratur ist was anderes.)

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vor 15 Minuten schrieb Moriz:

Man kann auch in die Bücherei gehen. Die meisten Bücher lese ich ja doch nur ein mal. (Fachliteratur ist was anderes.)

Eine gute Idee - WENN eine da ist. (Daher hatte diese Variante nicht auf dem Schirm.)

Unsere örtliche (von einem Verein mit einer Handvoll Ehrenamtlicher) hat einen Bestand von ca. 3.000 Einheiten insgesamt. Und wir sind froh, daß es diese Engagierten gibt!

bearbeitet von UHU
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Also,drei user haben einander lieb oder vier.

Religiöse Menschen sind per se gefährlich und wollen Atheisten indoktrinieren.

Umgekehrt käme das nie vor.

Kinder muss ich vor allen möglichen Einflüssen schützen.( Als ob das ginge und für sie gut wäre)

Und dann war da noch was mit Autos.

 

Faden bis. Hierhin....

bearbeitet von mn1217
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vor 10 Stunden schrieb Die Angelika:
vor 11 Stunden schrieb Marcellinus:

Nach meiner Erfahrung gibt es so etwas wie eine anerzogene Meinung nicht. Man kann Kindern ein Angebot machen. Ihre Meinung bilden sie sich selbst. Oder man nutzt die Überlegenheit des Älteren, um die Kinder daran zu hindern, eine eigene Meinung zu entwickeln. Dann werden sie nie erwachsen werden. Deshalb sollte man allen Klerikern den Kontakt zu Kindern verwehren. 

 

Also sorry, wenn es keine anerzogene Meinung gibt, dann besteht auch keine Gefahr einer Gehirnwäsche durch wen auch immer.

Du hast in der Erziehung immer dieses Machtgefälle, das so gefährlich ist, und zwar unabhängig davon, ob du nun als Erzieher religiös oder anderweitig verortet bist. Ein Kind ist dir als Erzieher, je jünger es ist, umso stärker letztlich hilflos ausgeliefert. Und Eltern sind nunmal die erste 'Erziehungsstation' und haben damit die größte Macht. Bei deiner Logik sollte man dann besser Eltern das primäre Erziehungsrecht in den ersten Lebensjahren nehmen und dafür sorgen, dass sie nicht zu viel Macht haben.

 

Vielleicht habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt. Ich verstehe darunter eine eigene Meinung, die ich auch begründen kann. So etwas kann man nicht anerziehen, das muß sich entwickeln. Alternativ wird das Kind zum Sprachrohr des Erziehers. 

 

Ja, es gibt dieses Machtgefälle zwischen Eltern und Kindern, aber es ist keine Konstante. Manche Eltern haben es von Anfang an nicht, bei den meisten schwindet das Machtgefälle mit der Zeit, während im gleichen Maße die Selbstbestimmungsfähigkeit der Kinder über die Zeit zunimmt. In dem Maße entwickeln sie auch eine eigene Meinung und lernen auch, sie zu vertreten. Zumindest sollte es so sein.

 

Nur wenn man das Ganze als Prozeß sieht, kann man es verstehen. Wenn man dagegen versucht, den Erziehungsprozeß statisch zu formulieren, dann kommt etwas heraus von der Art, Erziehung sei Manipulation zur Selbstbestimmung, und das ist ein Widersinn.

 

bearbeitet von Marcellinus
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vor 10 Stunden schrieb duesi:

Ich habe das damals nicht als unhinterfragbares Denkverbot empfunden. Es war die Überzeugung der Menschen meiner Gemeinde, eine russlanddeutsche Gemeinde, was ich betonen möchte, da es bedeutet, dass die Menschen teilweise für diese Überzeugungen gelitten haben. Ich habe persönlich viele (!) Menschen kennen gelernt, die in der UDSSR Bibeln versteckt haben, die für ihre Überzeugung Prügel und Lagerhaft erduldet haben, die Angehörige verloren haben, die bei Nacht und Nebel abgeholt oder erschossen wurden und die diese Geschichten an uns Kinder weiter gegeben haben. Natürlich haben wir auch solche Fragen gestellt, woher wir das wissen mit der Bibel usw. Ich sehe das mit der Verbalinspiration der Bibel heute nicht mehr so. Ich möchte meine Sozialisation aber nicht nur negativ, sondern auch positiv in Erinnerung halten. Ich habe auch positiv davon profitiert. Ich denke daher, dass deine Frage, wie frei oder unfrei eine solche Sozialisation sei, nicht weiterhilft. Ich kann mir, wenn ich Mal Kinder haben sollte, bestens bemühen, freies Denken zu fördern und Dinge, die mir wichtig sind, nicht mit Schärfe, sondern mit Einfühlungsvermögen versuchen weiterzugeben. Aber ich habe den Eindruck, dass die katholische Sozialisation auch nicht immer völlig freies Denken fördert.


Danke fürs Erzählen - das ist ein Hintergrund, der das Betonen des Gegen-den-Strom-Schwimmen-Müssens sehr verständlich macht.
Und du hast völlig Recht, erstens gibt (und gab es) auch innerhalb der katholischen Kirche genug Räume, in denen es Kindern schwer gemacht wird und wurde, lustvoll auf ihre Freiheit und Lebensfreude zu zu wachsen. Und natürlich stimmt auch alles, was hier darüber steht, dass jedes Aufwachsen innerhalb eines bestimmten Umfelds geschieht, das unweigerlich einfach durch sein Dasein prägt. Ich halte es für ziemlich absurd, zu meinen, dass nur religiöse Eltern ihre Kinder durch ihre Überzeugungen prägen - wir sind alle auch das Ergebnis des Denkens, Fühlen und Handelns unseres Umfelds. Das i s t einfach so, es geht nicht anders. Es gibt einen Satz von Veronica Gradl dazu, den ich schön finde: "Als ein Ganzes wächst dieser junge Mensch an Körper, Seele, Verstand und Beziehung zur Welt und zu den Menschen; innen und außen kommt jeden Tag irgendetwas Neues dazu, während vom Bisherigen nichts wirklich verloren geht, aus der ganzen langsam versinkenden Kindheit kein einziger Tag, weil jeder seine Spur in diesem wachsenden Ganzen hinterließ"

Mir ging es auch ganz sicher nicht ums Verurteilen oder Schlechtmachen deiner Sozialisation! Ich ticke halt einfach so, dass ich, wenn ich merke, dass es ein bestimmtes Muster bei mir gibt, das mich daran hindert, so zu leben, wie ich gern leben möchte, verstehen möchte, was das für ein Muster ist und woher es kommt. Mir hilft das, wenn ich etwas gern überwinden möchte.
Da ich dich im Forum auch als jemanden erlebe, der mit sich sehr bewusst umgehen will und der auch bewusst das Feedback der anderen einfordert, denke ich, wenn mir etwas auffällt, dann halt auch darüber nach, woher das wohl kommt und was dahinter steckt und biete es dir als meine Sichtweise an. Das muss erstens natürlich überhaupt nicht richtig sein, was ich da zu sehen oder zu spüren meine. Und zweitens musst es natürlich auch nicht übernehmen 😊.

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vor 50 Minuten schrieb mn1217:

Also,drei user haben einander lieb oder vier.

Religiöse Menschen sind per se gefährlich und wollen Atheisten indoktrinieren.

Umgekehrt käme das nie vor.

Kinder muss ich vor allen möglichen Einflüssen schützen.( Als ob das ginge und für sie gut wäre)

Und dann war da noch was mit Autos.

 

Faden bis. Hierhin....

Leber. Frische Leber hast du vergessen... mit Zwiebeln. Vom türkischen Laden. Das wird bewusst konsumiert.

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vor 4 Stunden schrieb helmut:

meine tochter ist, in der ddr aufgewachsen, in deren schule und betreuung integriert, eine persönlichkeit geworden.

 

deine aussage ist ein typisches ddr-klischee.

 

wie groß war denn hier das geschrei, als die kinder in die zuhause-betreuung gehen mußten? wieviel "individualisten" wollten ihre kinder schnellstens außerhäusig schieben?

 

Ich habe Verwandtschaft, die in der ehemaligen DDR aufgewachsen ist, außerdem habe ich ein Jahrzehnt nach der Wende in der ehemaligen DDR gelebt.

Ich hatte nicht behauptet, dass man im Betreuungssystem der DDR keine Persönlichkeit werden konnte.

Ich hatte aber gesagt, dass in der DDR staatlicherseits ein sehr großes Interesse daran herrschte, dass die Kinder möglichst schnell  und möglichst viele Stunden in staatlichen Betreuungseinrichtungen verbracht haben. Dieses Interesse hatte der Staat, weil er möglichst großen Einfluss auf die Kinder haben wollte. Die Kinder wurden auch ausgefragt, was daheim gesprochen und an Medien genutzt wurde. Ebenso wurde Systemtreue mit dem Zugang zu höherer Bildung belohnt. Ich kenne nicht nur eine Person, die wegen ihrer Verweigerung der Jugendweihe trotz entsprechender Schulleistungen keine höhere Schule besuchen durfte. Das ist kein typisches DDR-Klischee, sondern tatsächlich so gewesen. Ebenso wie Kinder ihren Eltern entschieden schneller und vollständig  durch den Staat entzogen werden und in einer staatliche Erziehungseinrichtung untergebracht werden konnten.

Es hat sich nach der Wende nicht wegen Klischeevorstellungen von irgendwelchen Leuten eine "Interessengemeinschaft gestohlene Kinder der DDR" gebildet.

 

Deinen Whataboutismus kannst du dir sparen.

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vor 3 Stunden schrieb Marcellinus:

Ja, es gibt dieses Machtgefälle zwischen Eltern und Kindern, aber es ist keine Konstante. Manche Eltern haben es von Anfang an nicht, bei den meisten schwindet das Machtgefälle mit der Zeit, während im gleichen Maße die Selbstbestimmungsfähigkeit der Kinder über die Zeit zunimmt. In dem Maße entwickeln sie auch eine eigene Meinung und lernen auch, sie zu vertreten. Zumindest sollte es so sein.

 

 

Eben. Das ist die, dass Kinder immer selbstbestimmter werden.

Ich sage ja immer "Die Aufgabe des Erziehers ist es, sich selbst überflüssig zu machen"(= es gibt kein Machtungleichgewicht mehr)

Dass das Machtgefälle zwischen Eltern und Kindern keine Konstante ist, sofern Erziehung gelingt, ist ein Nullsummenspiel.

ICh meine deutlich gemacht zu haben, dass ich von einem Machgefälle zwischen Erzieher und 'Zögling' schrieb. Dort ist das so. Was passiert, wenn Erzieher versuchen, dieses ganz normale Machtverhältnis in der Erziehung außer Kraft zu setzen, kann man bei den Auswüchsen sog. antiautoritärer Erziehung sehen. Ich behaupte, dass Eltern, die von Anfang an dieses Machtgefälle nicht haben (wollen), ihre elterlichen Pflichten vernachlässigen. Der Säugling ist nun mal so ziemlich vollkommen von seinen Eltern abhängig, er ist ohne sie verloren. Kinder brauchen Erzieher, Personen, mit denen und an deren Modell sie lernen.

 

 

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vor 10 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Ich habe Verwandtschaft, die in der ehemaligen DDR aufgewachsen ist, außerdem habe ich ein Jahrzehnt nach der Wende in der ehemaligen DDR gelebt.

Ich hatte nicht behauptet, dass man im Betreuungssystem der DDR keine Persönlichkeit werden konnte.

Ich hatte aber gesagt, dass in der DDR staatlicherseits ein sehr großes Interesse daran herrschte, dass die Kinder möglichst schnell  und möglichst viele Stunden in staatlichen Betreuungseinrichtungen verbracht haben. Dieses Interesse hatte der Staat, weil er möglichst großen Einfluss auf die Kinder haben wollte. Die Kinder wurden auch ausgefragt, was daheim gesprochen und an Medien genutzt wurde. Ebenso wurde Systemtreue mit dem Zugang zu höherer Bildung belohnt. Ich kenne nicht nur eine Person, die wegen ihrer Verweigerung der Jugendweihe trotz entsprechender Schulleistungen keine höhere Schule besuchen durfte. Das ist kein typisches DDR-Klischee, sondern tatsächlich so gewesen. Ebenso wie Kinder ihren Eltern entschieden schneller und vollständig  durch den Staat entzogen werden und in einer staatliche Erziehungseinrichtung untergebracht werden konnten.

Es hat sich nach der Wende nicht wegen Klischeevorstellungen von irgendwelchen Leuten eine "Interessengemeinschaft gestohlene Kinder der DDR" gebildet.

 

Deinen Whataboutismus kannst du dir sparen.

 

deine anglizismen verstehe ich nicht.

eine sammlung von klischees. ich kenne 45 jahre ddr als kritischer begleiter. ohne jugendweihe, mit der jungen gemeinde ging ich zur EOS. als interessierter, in einem  betrieb arbeitender, machte ich ein diplom an der roten hochschule. meine erziehung erhielt ich durch eltern und großeltern.

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vor 2 Stunden schrieb Die Angelika:

 

Ich habe Verwandtschaft, die in der ehemaligen DDR aufgewachsen ist, außerdem habe ich ein Jahrzehnt nach der Wende in der ehemaligen DDR gelebt.

Ich hatte nicht behauptet, dass man im Betreuungssystem der DDR keine Persönlichkeit werden konnte.

Ich hatte aber gesagt, dass in der DDR staatlicherseits ein sehr großes Interesse daran herrschte, dass die Kinder möglichst schnell  und möglichst viele Stunden in staatlichen Betreuungseinrichtungen verbracht haben. Dieses Interesse hatte der Staat, weil er möglichst großen Einfluss auf die Kinder haben wollte. Die Kinder wurden auch ausgefragt, was daheim gesprochen und an Medien genutzt wurde. Ebenso wurde Systemtreue mit dem Zugang zu höherer Bildung belohnt. Ich kenne nicht nur eine Person, die wegen ihrer Verweigerung der Jugendweihe trotz entsprechender Schulleistungen keine höhere Schule besuchen durfte. Das ist kein typisches DDR-Klischee, sondern tatsächlich so gewesen. Ebenso wie Kinder ihren Eltern entschieden schneller und vollständig  durch den Staat entzogen werden und in einer staatliche Erziehungseinrichtung untergebracht werden konnten.

Es hat sich nach der Wende nicht wegen Klischeevorstellungen von irgendwelchen Leuten eine "Interessengemeinschaft gestohlene Kinder der DDR" gebildet.

 

Deinen Whataboutismus kannst du dir sparen.

Es gibt immer und überall solche und solche und auch solche und ganz schlimme.

Ich behaupte mal, daß es deutlich weniger Kindergärten mit Kampfliedern und politischer Indoktrinierung gab, als gemeinhin angenommen wird.

 

@Einfluß: siehe mein Posting weiter oben

@ausfragen: Du meinst die Kleinkinder fungierten ungefragt als Abteilung von "Guck&Horch"? Es gab sogar Teile der DDR, da brauchte man nicht Mediennutzung fragen, weil schlicht und ergreifend nichts anderes als das Staatsfernseh ankam.

@Zugang zu höhrerer Bildung: Ja, das war nicht in Ordnung. Ähnlich lief es auch mit Ausbildungsbetrieben. Bei Zulassung zum Studium wurde auch sehr geschaut, was jemand bspw. aus der Jungen Gemeinde studieren wollte. Maschinenbau war möglicher (und wurde auch umgesetzt - kenne mind. ein lebendes Beispiel) als Lehrer. Noch heute hat das ursprüngliche Elternhaus viel Einfluß auf Bildungs- und spätere Berufschancen. Stellenweise: leider.

 

 

Und wie kriegen wir jetzt wieder die Kurve zum "Bewußten konsumieren"?

bearbeitet von UHU
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vor 15 Minuten schrieb UHU:

Es gibt immer und überall solche und solche und auch solche und ganz schlimme.

Ich behaupte mal, daß es deutlich weniger Kindergärten mit Kampfliedern und politischer Indoktrinierung gab, als gemeinhin angenommen wird.

 

@Einfluß: siehe mein Posting weiter oben

@ausfragen: Du meinst die Kleinkinder fungierten ungefragt als Abteilung von "Guck&Horch"? Es gab sogar Teile der DDR, da brauchte man nicht Mediennutzung fragen, weil schlicht und ergreifend nichts anderes als das Staatsfernseh ankam.

@Zugang zu höhrerer Bildung: Ja, das war nicht in Ordnung. Ähnlich lief es auch mit Ausbildungsbetrieben. Bei Zulassung zum Studium wurde auch sehr geschaut, was jemand bspw. aus der Jungen Gemeinde studieren wollte. Maschinenbau war möglicher (und wurde auch umgesetzt - kenne mind. ein lebendes Beispiel) als Lehrer. Noch heute hat das ursprüngliche Elternhaus viel Einfluß auf Bildungs- und spätere Berufschancen. Stellenweise: leider.

seit honeckerszeiten war mediennutzung kein problem mehr. es gab begehrte studien, medizin z.b.. die waren problematischer, vielleicht unmöglich. durch fernstudium konnten viele akademische bildungsgänge beschritten werden. fachlich erfolgreiche arbeit im betrieb und ein minimum an gesellschaftlicher mitarbeit, mitglied der gewerkschaften, reichten.

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vor 6 Minuten schrieb helmut:

seit honeckerszeiten war mediennutzung kein problem mehr. ...

Da sprich mal mit einem Haufen Leuten, die östlicher eine Linie von Stralsund bis Dresden (Berliner Großraum ausgenommen) wohnten. Denn nicht nur Dresden war das "Tal der Ahnungslosen".

bearbeitet von UHU
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vor 7 Stunden schrieb UHU:

Da sprich mal mit einem Haufen Leuten, die östlicher eine Linie von Stralsund bis Dresden (Berliner Großraum ausgenommen) wohnten. Denn nicht nur Dresden war das "Tal der Ahnungslosen".

es geht mir nicht um die technischen möglichkeiten, sondern um die politischen.

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Am 26.6.2020 um 22:06 schrieb Die Angelika:

 

Dann kannst du dir vorstellen, wie das ist,wenn du vier Kinder hast.

Manch Spaziergänger hat unseren Garten zu diesen Zeiten für einen Kindergarten gehalten.

Ich bin in einem Haushalt mit 4 Kindern aufgewachsen. Und manchmal noch die Nachbarskinder dazu.

Komisch dass meine Mutter nie "SOS Kinder" gerufen hat *melancholischersmilie*

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Am 26.6.2020 um 22:52 schrieb Marcellinus:

Oder noch mal ein anderer Gedanke. Was tun anerkannte Religionsvereine, wenn sie ihre Kinder (und die der anderen gleich mit) von Kita-Tagen an mit Texten und Ritualen konfrontieren? Vor allem, warum tun sie es? Und wie viele würden nie den Anschluß an den jeweiligen Religionsverein finden, täte man es nicht? Was ich damit sagen will: Gehirnwäsche nennen wir es nur bei den anderen. 

Ich denke mittlerweile gibt es ganz schön viele Wäscheprogramme:

 

30 Grad, Pflegeleicht: "Das Wasser deckte die Streitmacht des Pharao zu" Es folgt das Lied "Die Erde ist schön es liebt sie der Herr ...."

40 Grad, Kinderwäsche: "Lade ich dich zur Feier meines 3. Geburtstags ein. Ein Clown wird durch einen brennenden Reifen springen. Anschließend gehts auf die mobile Achterbahn. Nachdem die Geburtstagstorte (eine lebensgroße Elsa) angeschnitten wurde geht es weiter mit chinesischem Feuerwerk. An meinem Buffet werden auch Veganer satt. Falls Du mir etwas schenken möchtest schaue bitte auf deinem Smartphone unter folgendendem Link ..."

60 Grad, kleines Schleudertrauma: "Ihr Kind setzt den Punkt immer etwas links versetzt über das kleine i. Da muss ne Ergotherapeutin ran, sonst haben wir im 2. Kindergartenjahr große Probleme. Und bitte ganzheitlich schauen, wer weiß was sich dahinter verbirgt."

90 Grad, Kartoffelsäcke: "Liebe Eltern der Whats Crap Hausaufgabengruppe. Ja, wir alle haben grade große Sorgen. Aber mich würde jetzt einfach nur interessieren ob jemand die Aufgabe 'Rot gegen Blau' auf Seite 40 verstanden hat. Ich wollte damit keineswegs auf die Farbe der Rosen zum Schulabschluss für die Lehrerschaft anspielen. Tut mit echt leid was hier gerade abgeht."

110 Grad, Synthetik: "Du kannst alles schaffen, wenn Du Dich nur anstrengst!"

 

(Okay, ist Kulturraumspezifisch. gibt auch noch Gebirgsvereine, die nur Handwäsche kennen)

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Am 27.6.2020 um 15:38 schrieb helmut:

 deine anglizismen verstehe ich nicht.

Dann wird es bald schwierig für dich... Anglizismen verstehst du nicht, Deutsch findest du dumm... sollen wir auf französisch umschwenken? 

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vor einer Stunde schrieb rince:

Dann wird es bald schwierig für dich... Anglizismen verstehst du nicht, Deutsch findest du dumm... sollen wir auf französisch umschwenken? 

das mit der sprache .....

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Am 27.6.2020 um 17:47 schrieb helmut:

seit honeckerszeiten war mediennutzung kein problem mehr. es gab begehrte studien, medizin z.b.. die waren problematischer, vielleicht unmöglich. durch fernstudium konnten viele akademische bildungsgänge beschritten werden. fachlich erfolgreiche arbeit im betrieb und ein minimum an gesellschaftlicher mitarbeit, mitglied der gewerkschaften, reichten.

 

Sorry, dann scheinen meine FreundInnen allesamt aufgrund von Klischeevorstellungen nicht an eine höhere Schule gekommen zu sein.

Auch mein Kusin durfte dann wohl wegen (meiner) Klischeevorstellungen nicht studieren.

Und die von mir genannte nach der Wende gebildete Interessengemeinschaft hat dann wohl irgendwelche Halluzinationen.

Es mag ja sein, dass es für dich nicht so war, es gab aber viele Menschen, für die das durchaus so war.

Den Verweis auf solche Dinge als Klischeevorstellungen abzutun, ist eine Verhöhnung der Opfer des Systems DDR

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Am 29.6.2020 um 09:49 schrieb Kulti:

Ich bin in einem Haushalt mit 4 Kindern aufgewachsen. Und manchmal noch die Nachbarskinder dazu.

Komisch dass meine Mutter nie "SOS Kinder" gerufen hat *melancholischersmilie*

 

Ich habe auch nicht "SOS Kinder" gerufen, obwohl ich faktisch mit 4 Kindern alleinerziehend war, weil der Vater der Kinder drei Viertel des Jahres beruflich sonstewo unterwegs war.

Ich habe nur davon geschrieben, dass unser Garten damals bisweilen für einen Kindergarten gehalten wurde.

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