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Sprachreform


GermanHeretic

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vor 6 Minuten schrieb Flo77:

Die einzigen, bei denen Ethnie und Selbstzuschreibung häufig konfliktbehaftet sind, sind die Russlanddeutschen. Ethnisch Deutsch, aufgrund der Situation hier aber russisches Feeling. Suboptimal. Sehr suboptimal. Zumal - aber das hatte ich an anderer Stelle schon mal erwähnt - das vorallem ein Problem der Perspektivlosigkeit ist, mit der diese Gruppe häufig konfrontiert ist.

 

Perspektivlosigkeit? Ist das so? Dank großzügiger Förderung und Kanzler Kohl haben die meisten von ihnen Wohneigentum, weit mehr als unter der einheimischen Bevölkerung. Sie werden bei der Berufswahl nicht diskriminiert, wo sie sich bewerben und qualifiziert sind, werden sie genommen. Daß die meisten von ihnen keinen höheren Schulabschluß haben, liegt an deren Eltern, die ihre Kinder möglichst früh verheiraten wollen, und besonders bei den Mädchen auf einer möglichst unvollkommenen Schulbildung bestehen, weil das sonst die Heiratschancen mindere, und die religiöse Orientierung gefährde. Hinzu kommt die Ghettobildung durch den hartnäckigen Gebrauch der russischen Sprache. Noch vor ein paar Wochen hörte ich zufällig, wie eine Supermarktangestellte ihrer Kollegin vorhielt, sie solle doch auf ihre Mutter hören, und die russische Sprache mehr verwenden. Die Perspektivlosigkeit dieser Gruppe hat ihre Ursache also vor allem in der Selbstisolation. 

 

P.S.: Und natürlich gibt es in dieser Gruppe auch die anderen, die spätestens in der zweiten Generation akzentfrei deutsch sprechen, weil sie sich in erster Linie als Deutsche verstehen, und die daher auch keine Probleme haben, die über die Probleme anderer Deutscher hinausgehen. 

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vor 7 Stunden schrieb Frank:

Den Genderstern halte ich auch nicht für der Weisheit letzten Schluss. Aus (Denk-)Faulheit nutze ich ihn aber wirklich gut isser nicht. Vorn "Lernenden" udn "Lehrenden", um bei deinem Beispiel zu bleiben, zu sprechen halte ich hier für eleganter.

 

Dass das generische Maskulinum Frauen mit meint, dem hab ich nicht wiedersprochen. Natürlich tut es das!

Die Frage ist ob es auch alle anspricht. Das kann, je nach Textgattung, einen Unterschied machen. Mitgemeint ist eben nicht das gleiche wie mitgenannt und schon gar nicht automatisch auch mitangesprochen.

Mich (persönlich und rein subjektiv) nervt es kolossal - wie neulich in einer politischen Gesprächsrunde: In jedem dritten Satz kam: Da haben die Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen dies und jenes gesagt, gemacht oder beschlossen." (Die Reihenfolge der MP und MPin kann auch andersrum gewesen sein.) DAS ging mir dermaßen auf den Keks, die Keksin und vor allem auf die Keksdose.

Die verschwendete Sendezeit hätte die Moderationsfachkraft gehaltvoller gestalten können.

Wenn ein Politiker (oder wer auch immer) von Bürger/Einwohner/Steuerzahler spricht, fühle ich mich angesprochen - fertig.

Analog der betrieblichen Aushänge mit "Kolleginnen und Kollegen" und "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter". Boah - nee!

 

Viel wichtig fände ich eine tatsächliche Gleichbehandlung (in Lohn, Aufstiegschancen, Parteiämtern, usw.) und ein Verzicht auf diese Pseudoschiene.

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vor 5 Stunden schrieb Gratia:

Du kannst der Rechtschreibkorrektur neue Sachen wie Schüler*innen beibringen, wenn du so schreiben musst. (Rechtsklick -> zum Wörterbuch hinzufügen).

ICH könnte - wenn ich wollte.

Die AutorIn hat vermutlich auch eine sprachlich -korrekte- konsistente Datei abgeliefert. Nur scheinen die weiteren verarbeitende Korrektur- und Satzsysteme mit der Genderei überfordert gewesen zu sein. Gedruckt war's jedenfalls sprachlicher Klumpatsch.

 

Konkret ist mir wieder ein Leserbrief eingefallen, in dem an einer Stelle von Lehrerinnen die Rede war. Und ich hab 'ne Weile gerätselt, warum der Leserbriefschreibernde auf einmal inhaltlich vollkommen unmotiviert nur noch vom weiblichen Teil der Lehrerschaft spricht. Bis mir eingefallen ist, daß das ein verhunztes Gender-I gewesen sein könnte. (Oder ging es um Politikerinnen?)

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vor 3 Minuten schrieb Moriz:

ICH könnte - wenn ich wollte.

Die AutorIn hat vermutlich auch eine sprachlich -korrekte- konsistente Datei abgeliefert. Nur scheinen die weiteren verarbeitende Korrektur- und Satzsysteme mit der Genderei überfordert gewesen zu sein. Gedruckt war's jedenfalls sprachlicher Klumpatsch.

 

Konkret ist mir wieder ein Leserbrief eingefallen, in dem an einer Stelle von Lehrerinnen die Rede war. Und ich hab 'ne Weile gerätselt, warum der Leserbriefschreibernde auf einmal inhaltlich vollkommen unmotiviert nur noch vom weiblichen Teil der Lehrerschaft spricht. Bis mir eingefallen ist, daß das ein verhunztes Gender-I gewesen sein könnte. (Oder ging es um Politikerinnen?)

 

Oder Lehrer waren demonstrativ "mitgemeint".

 

P.S. Was hilft der "Leserbriefschreibende", wenn er im Artikel als maskulin enttarnt wird? ;)

Außerdem hat er wahrscheinlich ein eindeutiges Geschlecht, das auch genannt werden darf.

bearbeitet von Gratia
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Was ich am aller bedenklichstensten finde ist, dass mit dem Genderstern die diversen Geschlechter nicht mitberücksichtigt werden.

 

Da es ein männliches und ein weibliches Geschlecht gibt, aber nur ein diverses, die sich aber alle genauso voneinander unterscheiden wie männlich und weiblich, ist es in meinen Augen ein absolutes Unding, diese unter diesem einen zu subsumieren.  Ist man nur noch nicht draufgekommen.

 

Daher ist der Genderstern des Teufels.

 

In der Postgendergesellschaft, die da kommen wird, wenn die babylonische Sprachverwirrung seine Vollendung gefunden hat und abgeworfen wird, werden alle Geschlechter (m/w/dx) unter dx+2 zusammengefasst und in der Sprache abgeschafft. Da sind dann alle mitgemeint. Man kann vielleicht noch an der einen oder anderen Stelle offensichtliche Unterschiede markieren. Also dort, wo ganz offensichtlich nur weibliche Personen abgesprochen werden, kann eine Sonderform gewählt werden, ansonsten wird die allgemeine Form verwendet.

 

Wie im Lateinischen halt.

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47 minutes ago, Higgs Boson said:

Was ich am aller bedenklichstensten finde ist, dass mit dem Genderstern die diversen Geschlechter nicht mitberücksichtigt werden.

 

Da es ein männliches und ein weibliches Geschlecht gibt, aber nur ein diverses, die sich aber alle genauso voneinander unterscheiden wie männlich und weiblich, ist es in meinen Augen ein absolutes Unding, diese unter diesem einen zu subsumieren.  Ist man nur noch nicht draufgekommen.

 

Daher ist der Genderstern des Teufels.

 

In der Postgendergesellschaft, die da kommen wird, wenn die babylonische Sprachverwirrung seine Vollendung gefunden hat und abgeworfen wird, werden alle Geschlechter (m/w/dx) unter dx+2 zusammengefasst und in der Sprache abgeschafft. Da sind dann alle mitgemeint. Man kann vielleicht noch an der einen oder anderen Stelle offensichtliche Unterschiede markieren. Also dort, wo ganz offensichtlich nur weibliche Personen abgesprochen werden, kann eine Sonderform gewählt werden, ansonsten wird die allgemeine Form verwendet.

 

Wie im Lateinischen halt.

Danke, diese wertvollen Ausführungen haben mich nun endlich auf das Thema meiner zu schreibenden Promotion gebracht.

Ich werde die Substantive im Duden statistisch nach grammatikalischem Genus untersuchen und damit die strukturelle Benachteiligung des Femininums in der deutschen Grammatik offenlegen. 

Ich muss nur noch eine Doktormutter finden, aber da gibt es doch sicher irgendwo einen Lehrstuhl (*) für postsoziomoderne  Sozialfeministik im interkulturellen urbanmedialen Humanhabitat oder sowas in der Art, der nicht weiß, wie er die vielen staatlichen Fördergelder unterbringen soll, die können mich als wissenschaftliche Mitarbeiterin anstellen.

 

Werner

 

Ha, "der" Lehrstuhl, da haben wir es ja schon!!

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vor 13 Minuten schrieb Werner001:

Ha, "der" Lehrstuhl, da haben wir es ja schon!!

 

Das kriegen wir doch ganz leicht hin: wie wäre es mit „das Lehrsitzmöbel“? :D

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vor 1 Stunde schrieb Marcellinus:

 

Das kriegen wir doch ganz leicht hin: wie wäre es mit „das Lehrsitzmöbel“? :D

Der Lehrstuhl kann wunderbar die Lehrende tragen.

Allerdings habe ich zunehmend Bedenken, ob ich mit rund 50 % der Menschheit einfach so über einen Kamm geschoren und auf mein Geschlecht reduziert werden möchte. Frau* ist schließlich keinesfalls gleich Frau*. Dieses gefährliche  Schubladendenken MUSS geöffnet werden. 

bearbeitet von Gratia
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vor 2 Stunden schrieb Werner001:

Doktormutter

 

Doktorperson?

Doktorelter?

Doktormensch?

 

Es darf ja nicht sein, dass wir jetzt die Männer benachteiligen.

 

Vielleicht als Ausblick am Ende der Arbeit, wie so ein Begriff heißen könnte, Feminismus vs. Maskulinismus. Und dazu sämtliche anderen Diverse, denn Diversimus wäre zu unspezifisch und gleichmachend.

 

Man sieht, bis zur Postgenderrevolution ist noch ein langer Weg der nötigen Sprachverwirrung.

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vor 10 Minuten schrieb Higgs Boson:

Man sieht, bis zur Postgenderrevolution ist noch ein langer Weg der nötigen Sprachverwirrung.

 

Gar nicht nötig. Zitat Wikipedia:

 

"Als Doktorvater bzw. Doktormutter wird in Deutschland, Österreich und in der Schweiz inoffiziell der Betreuer eines Doktoranden während der Anfertigung der Doktorarbeit und bei der Promotion bezeichnet. International ist die Bezeichnung Promotor. In Österreich sind offiziell die Begriffe Betreuer bzw. Betreuerin üblich und gesetzlicher Terminus"

 

Hervorhebung von mir. Die Welt könnte so einfach sein. ;)

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4 minutes ago, Marcellinus said:

International ist die Bezeichnung Promotor

Geht nicht. Im deutschen Sprachraum ist Promotion (lateinisch/deutsch ausgesprochen) und Promotion (englisch ausgesprochen) nicht dasselbe.

Außerdem sind einfache Lösungen schlecht. Damit kann man sich nicht wichtig machen und kein Geld verdienen.

 

Werner

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vor 4 Stunden schrieb Werner001:

Geht nicht. Im deutschen Sprachraum ist Promotion (lateinisch/deutsch ausgesprochen) und Promotion (englisch ausgesprochen) nicht dasselbe.

Außerdem sind einfache Lösungen schlecht. Damit kann man sich nicht wichtig machen und kein Geld verdienen.

 

Werner

drum heissen die im englischen auch supervisor bzw advisor (doctoral s/a, thesis advisor, phd/md (oder welcher doktorentitel halt angestrebt wird) s/a)

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Am 28.6.2020 um 17:03 schrieb Flo77:
Am 28.6.2020 um 15:48 schrieb Die Angelika:

 

ich plädiere dafür, männliche und weibliche Artikel abzuschaffen. Dann wäre dieses Problem wohl gelöst. 🙂

Andere Völker kommen ja auch mit einem einzigen Artikel für alle Geschlechter aus.

Wir können auch das Deutsche komplett abschaffen.

 

Aber Du wunderst Dich jetzt nicht, wenn das Parteien wie der AfD noch in die Hände spielt?

 

"Das Deutsche" ist ohnehin eine unzulässige Pauschalisierung.

Es gibt so viele verschiedene Varianten des Deutschen. Oder willst du all diese Varianten vereinheitlichen? Hierbei würde ich natürlich bevorzugen, wenn man sich bei dieser Vereinheitlichung die vielen verschiedenen bayrischen Varianten zur Orientierung nähme. 😇
 

 

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Am 28.6.2020 um 18:37 schrieb Marcellinus:

 

 

P.S.: Und natürlich gibt es in dieser Gruppe auch die anderen, die spätestens in der zweiten Generation akzentfrei deutsch sprechen, weil sie sich in erster Linie als Deutsche verstehen, und die daher auch keine Probleme haben, die über die Probleme anderer Deutscher hinausgehen. 

 

akzentfrei deutsch sprechen?

VOr kurzem habe ich einen meiner ehemaligen afghanischen Schüler getroffen. Nach 4 1/2 Jahren in Deutschland allgäuert er!

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vor 15 Minuten schrieb Die Angelika:

 

"Das Deutsche" ist ohnehin eine unzulässige Pauschalisierung.
 

 

Zum Glück hat der Herr Duden das anders gesehen...

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