Jump to content

Neues aus dem Vatican


Flo77

Recommended Posts

Gerade eben schrieb Ennasus:

Ich habe die rote Ampel im Zusammenhang mit der Vorbildwirkung erwähnt....

Das mit der roten Ampel gilt, soweit ich weiß, als typisch deutsche Eigenart. Die sicherste Methode, sich hier unbeliebt zu machen ist, in Gegenwart von Kindern eine rote Ampel zu mißachten. Das steht soweit ich weiß auch in Reiseführern. Mit Vorbildwirkung hat das eher weniger zu tun.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Minuten schrieb Studiosus:

Ich bin lediglich darüber amüsiert, dass die für den religiösen Bereich normativen Schriften und Texte - dazu gehören die Hl. Schrift, der Katechismus, das kirchliche Recht usw. - allenthalben relativiert werden, während weltliche Satzung und menschlicher Konsens, nichts anderes sind Grundgesetz und Menschenrechtscharta, gewissermaßen sakrosankt und unhinterfragbar sind. 

 

Dazu hat @Ennasus ja schon was gesagt. weltliche Gesetze sind nicht sakrosankt und unhinterfragbar, sondern dienen praktischen Zwecken des Zusammenlebens. Jedenfalls normalerweise. Wenn im Moment in einer fast leeren Innenstadt Maskenpflicht herrscht, dann halte ich das weder für sakrosankt noch unhinterfragbar, halte mich aber trotzdem dran, weil alle paar Meter eine Polizeistreife fährt, die man übrigens in normalen Zeiten dort kaum je gesehen hat. 

 

Religiöse Normen sind dagegen Glaubenssache, religiös gesprochen dienen sie der Beziehung zwischen dem Einzelnen und dem „Göttlichen“, und da Letzteres sich nicht äußert, sind die Gläubigen auf ihre eigene Einschätzung angewiesen. ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Ennasus

 

Ich habe auch nicht auf Dich bzw. deinen ganzen Post repliziert, sondern mir nur das Beispiel mit der Ampel für meinen eigenen Beitrag ausgeliehen. Bot sich sehr an für das, was ich loswerden wollte. Ich schrieb ja extra, dass Du gar nicht gemeint bist. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 6 Stunden schrieb Frank:

Aber ich frage dich dennoch: Woher nimmst du die arrogante Hybris Gott vorschreiben zu wollen wen er zu was beruft?

 

Ich schreibe Gott gar nichts vor. Wen Gott zu was auch immer beruft oder nicht ist die souvernäne Entscheidung Gottes. Allerdings ist subjektives Empfinden für mich kein hinreichendes Kriterium dafür, dass eine Berufung durch Gott zu irgendetwas vorliegt. Insbesondere dann nicht, wenn eine subjektiv eingebildete Berufung der Heiligen Schrift und kontinuierlichen Lehre der Kirche seit ihrer Stiftung durch Christus widerspricht.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Stunden schrieb laura:

Oder die Berufenen sind die Kirche.

 

Auch möglich. Dann sollte die andere besser untergehen. Doch wem gilt dann die Zusage Jesu, daß sie eben das nicht tut?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Stunden schrieb Ennasus:

Das dachte ich nie, dass das Leben eines Christen generell vorbildhaft sein soll.

 

Also wenn Das KonzilTM irgendetwas neu in den Fokus gerückt hat, denn die universelle Berufung aller Christen zur Heiligkeit. Oder findest Du das da nicht? Oder ist diese Berufung falsch, glaubst Du das manche dazu explizit nicht berufen sind? Und wenn doch - geht das ohne vorbildhaftes Leben?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 19 Minuten schrieb rorro:

 

Auch möglich. Dann sollte die andere besser untergehen. Doch wem gilt dann die Zusage Jesu, daß sie eben das nicht tut?

Der Kirche, die nicht untergeht. Ganz einfach...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb rorro:

 

Also wenn Das KonzilTM irgendetwas neu in den Fokus gerückt hat, denn die universelle Berufung aller Christen zur Heiligkeit. Oder findest Du das da nicht? Oder ist diese Berufung falsch, glaubst Du das manche dazu explizit nicht berufen sind? Und wenn doch - geht das ohne vorbildhaftes Leben?

Mir kommt da die Erzählung vom Zöllner und dem Pharisäer in den Sinn.

 

Von einer "vorbildhaften" Lebensführung des Zöllners steht da nichts, während man beim Pharisäer von einer solchen wohl ausgehen kann.

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb rorro:

 

Also wenn Das KonzilTM irgendetwas neu in den Fokus gerückt hat, denn die universelle Berufung aller Christen zur Heiligkeit. Oder findest Du das da nicht? Oder ist diese Berufung falsch, glaubst Du das manche dazu explizit nicht berufen sind? Und wenn doch - geht das ohne vorbildhaftes Leben?


Was genau verstehst du unter Heiligkeit?

Nach meinem Verstehen ist "heilig" ein Begriff für die Qualität des in Beziehungseins.
"Heilig" ist jemand, der seinem inneren Ruf, seinem Brennen folgt und sich auf seinen je eigenen Weg senden lässt. Ein Weg der Heiligung ist ein Weg zur Beziehungsfähigkeit, zur Liebesfähigkeit. So, dass einem das Gegenüber, jeder Mensch, die ganze Schöpfung einmalig und kostbar wird. Es geht um gegenseitiges Erkennen, um Wechselwirkung zum Leben.
Sobald ich meine, für andere ein Vorbild sein zu müssen, ist ein Ungleichgewicht in dieser Beziehung und sie ist nicht mehr heilig.

Übrigens frage ich mich gerade auch umgekehrt: Wie verträgt sich die Idee, ein Vorbild zu haben, mit dem Bilderverbot?

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Man könnte auch einfach mal in die einschlägigen Texte schauen:

 

Vat II: Apostolicam actuositatem. Dekret über das Apostolat der Laien.

 

Da fallen relevante Stichworte, die weitgehend ignoriert werden. Zumindest in Deutschland. So z. B. ist dort die Rede ausdrücklich vom Weltcharakter der Laien. Der genuine Ort des Laienchristen ist die Welt. Ferner die Gesellschaft und Berufswelt, in der sie durch ihr Beispiel evangelisieren sollen. Blöd, wenn am Ende alle hauptamtliche Priester*Innen sind und in der Kirche hocken (in die keiner geht). 

 

Daran anschließend Paul VI. mit Evangelii nuntiandi. Hier wird der Vorbildcharakter des Christen im Alltag (Mission durch Beispiel) nachdrücklich expliziert. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 24 Minuten schrieb Ennasus:

Was genau verstehst du unter Heiligkeit?

 

Das, was die Kirche darunter versteht (im KKK gut zusammengefasst):


 

Zitat

 

IV Die christliche Heiligkeit

 

2012 „Wir wissen, daß Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt denn alle, die er im voraus erkannt hat, hat er auch im voraus dazu bestimmt, an Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben, damit dieser der Erstgeborene von vielen Brüdern sei. Die aber, die er vorausbestimmt hat, hat er auch berufen, und die er berufen hat, hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht" (Röm 8,28-30).

 

2013 „Daher ist allen klar, daß alle Christgläubigen jeglichen Standes oder Ranges zur Fülle des christlichen Lebens und Vollkommenheit der Liebe berufen sind" (LG 40). Alle sind zur Heiligkeit berufen: „Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist" (Mt 5,48).

 

„Zur Erreichung dieser Vollkommenheit sollen die Gläubigen die Kräfte, die sie nach Maß der Gabe Christi empfangen haben, anwenden, um, ... indem sie dem Willen des Vaters in allem gehorchen, sich der Ehre Gottes und dem Dienst am Nächsten mit ganzem Herzen zu verschreiben. So wird die Heiligkeit des Gottesvolkes zu überreichen Früchten anwachsen, wie es in der Geschichte der Kirche durch das Leben so vieler Heiliger leuchtend aufgezeigt wird" (LG 40).

 

2014 Der geistliche Fortschritt strebt nach immer innigerer Vereinigung mit Christus. Diese Vereinigung wird „mystisch" genannt, weil sie durch die Sakramente - „die heiligen Mysterien" - am Mysterium Christi teilhat und in Christus am Mysterium der heiligsten Dreifaltigkeit. Gott beruft uns alle zu dieser innigen Vereinigung mit ihm. Besondere Gnaden oder außerordentliche Zeichen dieses mystischen Lebens werden nur Einzelnen gewährt, um die uns allen geschenkte Gnade sichtbar zu machen.

 

2015 Der Weg zur Vollkommenheit führt über das Kreuz. Es gibt keine Heiligkeit ohne Entsagung und geistigen Kampf [Vgl. 2 Tim 4]. Der geistliche Fortschritt verlangt Askese und Abtötung, die stufenweise dazu führen, im Frieden und in der Freude der Seligpreisungen zu leben.

 

 

Wir sind also dazu berufen, vollkommen zu leben (wissend, daß wir das aus uns allein heraus niemals können). Die Vorbildhaftigkeit sieht man schon bei beim Hl. Paulus, der sein Beispiel empfahl.

bearbeitet von rorro
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Stunden schrieb Guppy:

 

Ich schreibe Gott gar nichts vor. Wen Gott zu was auch immer beruft oder nicht ist die souvernäne Entscheidung Gottes. Allerdings ist subjektives Empfinden für mich kein hinreichendes Kriterium dafür, dass eine Berufung durch Gott zu irgendetwas vorliegt. Insbesondere dann nicht, wenn eine subjektiv eingebildete Berufung der Heiligen Schrift und kontinuierlichen Lehre der Kirche seit ihrer Stiftung durch Christus widerspricht.

 


Wie lebst du eigentlich deine Beziehung zu Gott?
Wenn du betest - ist das, was du dabei erlebst und spürst, nicht völlig subjektiv?
Könnte dir jemand anders vorschreiben, wie du dabei empfinden sollst? Erlebst du nicht einfach, was du erlebst?
Und geht es nicht genau um diese Begegnung zwischen dir und Gott, die einmalig ist?
 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 8 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

Vielleicht sollte man sich kurz daran erinnern, dass Paulus in seinen Briefen die christlichen Gemeinden, an die er seine Briefe richtete, als "Heilige" anspricht, siehe etwa

 

... an die Geheiligten in Christus Jesus, berufen als Heilige mit allen, die den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, überall anrufen, bei ihnen und bei uns. - 1 Kor 1,2

 

... Paulus, durch Gottes Willen Apostel Christi Jesu, und der Bruder Timotheus an die Kirche Gottes, die in Korinth ist, und an alle Heiligen in ganz Achaia. - 2 Kor 1,1

 

... An alle in Rom, die von Gott geliebt sind, die berufenen Heiligen - Röm 1,7

 

... Paulus, durch den Willen Gottes Apostel Christi Jesu, an die Heiligen in Ephesus, die an Christus Jesus glauben. - Eph 1,1

 

... Paulus und Timotheus, Knechte Christi Jesu, an alle Heiligen in Christus Jesus, die in Philippi sind, mit ihren Bischöfen und Diakonen. - Phil 1,1

 

Heilig sind die Mitglieder der  Gemeinden, die Paulus in seinen Briefen anspricht, durch ihren Glauben an Christus Jesus, nicht etwa durch ihre besonders heroische Tugendhaftigkeit. Das ist wie bei der Kirche: die Kirche ist nicht die "heilige, katholische Kirche", wie es im Glaubensbekenntnis heißt, weil sie in Summe so überaus heroisch tugendsam war und ist, sondern weil sie Christus Jesus angehört, weil sie seine Kirche ist. So wie das Licht des Mondes nur ein Abglanz der Sonne ist, so ist unsere "Heiligkeit" nichts weiter als ein Abglanz der Heiligkeit Christi. 

 

Das ist gut katholisch und sehr alte Tradition, wieder und wieder von den Kirchenvätern rezipiert. 

 

Die heute vielfach gebräuchliche Auffassung von "Heiliger" bzw. "Heilige" ist, wenn man so will, ein individuelles Superlativ, ein, wie die Kirche bei Heiligsprechungen gerne anführt, besonderer heroischer Tugendgrad einer einzelnen Person und als solcher Voraussetzung für die Heiligsprechung. Aber das ist eine zusätzliche Bedeutungsebene von Heiligkeit, die jene, die Paulus und die Kirchenväter ansprachen, nicht verdrängt oder gar ersetzt. 

 


Ja.
Christian Lehnert schreibt das in "Korinthische Brocken" sehr schön:
 

Zitat


Denn die innere Kraft der ekklesia, ihren Sinn, bildet das Christusereignis, der ganz unvorstellbare Ruf, der Menschen heraustrennt aus ihren Schicksalsfäden, aus jeder denkbaren Form von Integration, und sie plötzlich zu »berufenen Heiligen« macht. Wobei auch das Wort heilig keine Eigenschaft bezeichnet, sondern verwundert eine Ver­wandlung wahrnimmt. Heilig ist die ekklesia nicht, weil sie dies oder das sei, sondern ihr wird die Heiligkeit von Gott an­ gesehen, ihr zugesprochen. Sie wird mit dem Ruf zur ekklesia als Gemeinschaft der Heiligen geschaffen. Deshalb zeichnet sie nichts weiter aus, als daß die ihr Zugehörigen jetzt, in die­sem Augenblick, »den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen an jedem Ort, bei ihnen und bei uns ... «
Von einer Kirche ist da noch gar nichts zu sehen. Möglicherweise ist in Kürze alles verschwunden, als sei da nichts gewesen als ein plötzlichen Erschrecken, wie ein Posaunenstoß (1 Korinther
15,52): Christus Jesus.

 

 


Aber auch bei Paulus geht es um eine ganz besondere Form von Beziehung, die diese Menschen zu Heiligen macht: Die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft von Menschen, die sich durch etwas anrühren lassen, die sich plötzlich verändert erleben durch etwas, das sie sprachlich gar nicht richtig fassen können: "Eine Unterbrechung, etwas wie eine Be­wußtseinsstörung." Sie sagen "in Christus" dazu. „Der Christus“, sagt Lehnert, ruft nicht in eine Weltanschauung – er ruft in die Gemeinschaft, in die Beziehung. Alles was folgt,  geschieht in der Begegnung mit einem Gegenüber.

 

Das alles ist aber, wie du schreibst, erst der Anfang.
Der Ursprung, die "Offenbarungswunde", wie Lehnert sagt.
Danach geht es weiter.

Und da scheint mir sehr klar, dass es schon darum geht, vollkommen zu sein.
Die Frage ist nur, was das bedeutet.

Der Katechismus erfindet diese Forderung ja nicht, sondern bezieht sich auf Mt. 5,48. Dort ist der Satz „Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist“ der Abschluss der Aufforderung zur Feindesliebe in der Bergpredigt: Es geht um  Beziehung, um Liebe.

Und auch bei der Erzählung vom reichen Jüngling, der sich nicht trennen kann von dem, was ihn hindert am Eintritt in die Gemeinschaft derer, die Jesus nachfolgen, die "Himmel" (er)leben wollen, geht es um das Vollkommensein. Jesus antwortete: »Wenn du vollkommen sein willst, dann geh, verkaufe alles, was du hast, und gib das Geld den Armen. Damit wirst du im Himmel einen Reichtum gewinnen, der niemals verloren geht. Und dann komm und folge mir nach!« Das Nichtloslassenkönnen hindert den jungen Mann daran, „Himmel“, Reich Gottes“ zu erfahren, „vollkommen“ zu sein. Also auch da: Nicht vorbildhaftes Leben ist die Herausforderung, sondern die Bereitschaft, sich vorbehaltlos auf Beziehung einzulassen.
 

bearbeitet von Ennasus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Stunden schrieb rorro:

 

Auch möglich. Dann sollte die andere besser untergehen. Doch wem gilt dann die Zusage Jesu, daß sie eben das nicht tut?


Kirche entsteht immer neu. Immer dort, wo Menschen "in seinem Namen versammelt sind".
Immer dort, wo Menschen miteinander bereit sind, sich rufen und anrufen und sich auf den Weg rufen zu lassen, dort ist Kirche.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 16 Stunden schrieb Studiosus:

 

Ohne Zweifel löblich, wenn auch imho die falsche Priorität. 

 

Die rote Ampel ist eine Setzung weltlichen Rechts, die, wiewohl wichtig, doch nicht an das Gesetz Gottes heranreicht.

 

Deshalb heisst es ja auch "Fürchte Gott und halte seine Gebote" und nicht "Befolge die Straßenverkehrsordnung". 

 

Ich finde das immer - nicht bei Dir konkret oder persönlich - merkwürdig, wie hoch manche Christen weltliche Rechtstexte, die auf menschlicher Übereinkunft beruhen, sei es die AEMR oder das Grundgesetz der BRD, halten, aber gleichzeitig bei religiösen Gegenständen, die sub specie aeternitatis viel schwerer wiegen, weniger stringent sind. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

weil viele fromme Seelen über Ihren Tellerand hinausschauen und die irrationale "Gesetzte" der Religion richtig einordnen

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

21 hours ago, Guppy said:

 

Ich schreibe Gott gar nichts vor. Wen Gott zu was auch immer beruft oder nicht ist die souvernäne Entscheidung Gottes. Allerdings ist subjektives Empfinden für mich kein hinreichendes Kriterium dafür, dass eine Berufung durch Gott zu irgendetwas vorliegt. Insbesondere dann nicht, wenn eine subjektiv eingebildete Berufung der Heiligen Schrift und kontinuierlichen Lehre der Kirche seit ihrer Stiftung durch Christus widerspricht.

 

Wenn du Gott gar nichts vorschreibst, wie kannst du denn - rein logisch - ausschliessen, dass er nicht auch Frauen beruft, der alte Schlingel? Vllt nutzt er diese Methode, der Kirche eins hinten reinzutreten. Zumal Frauen die sich berufen fühlen ja nicht nur ein paar Einzelfälle sind. Du gehst von einem Gott aus der sich strikt an kirchliche Gesetze und Traditionen hält. Im Prinzip ist so ein Gott völlig entbehrlich, der dient nur als unbelegbare Letzt-Begründung.

 

Ich hoffe bloss dass deinesgleichen nicht allzuviele gläubige Jugendliche vertreiben, die sich ein Leben und Zukunft in der Kirche vorstellen können. Denn daraus ginge die Kirche sicherlich als Verliererin hervor, und das wäre - meine ehrliche Meinung - sehr schade um sie.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 20 Stunden schrieb Ennasus:

Wenn du betest - ist das, was du dabei erlebst und spürst, nicht völlig subjektiv?

 

Ja, aber deshalb ist nicht automatisch alles, was ich subjektiv erlebe oder spüre objektiv richtig und wahr.

 

Wo mein subjektives Erleben der Lehre und den Glaubenswahrheiten der Kirche widerspricht, muss man subjektives Erleben offenkunding trügerisch und falsch sein.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

2 hours ago, Guppy said:

 

Ja, aber deshalb ist nicht automatisch alles, was ich subjektiv erlebe oder spüre objektiv richtig und wahr.

 

Wo mein subjektives Erleben der Lehre und den Glaubenswahrheiten der Kirche widerspricht, muss man subjektives Erleben offenkunding trügerisch und falsch sein.

 

 

Früher schrieb hier ein User names Josef mit, der so ziemlich dasselbe schrieb: (Privat-)Offenbarungen müssten vom Lehramt beglaubigt werden, sonst seien sie nicht gültig.

 

Als miesem Ungläubigem drängt sich mir dabei aber die Frage auf: Worauf gründen Religionen ihre (angebliche) Autorität, wenn nicht auf Offenbarungen? Und wenn Offenbarungen beglaubigt werden müssen, wer tut das denn? Das Lehramt der betreffenden Religion selbst? Dieses bezieht aber seine Autorität doch gerade aus der zu beglaubigenden Offenbarung - wie ist das alles dann nicht zirkelschlüssig?

bearbeitet von Domingo
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 33 Minuten schrieb Domingo:

 

Früher schrieb hier ein User names Josef mit, der so ziemlich dasselbe schrieb: (Privat-)Offenbarungen müssten vom Lehramt beglaubigt werden, sonst seien sie nicht gültig.

 

Ja, und er fehlt mir! Er war nervig, aber wurde nie persönlich. 

 

vor 33 Minuten schrieb Domingo:

Als miesem Ungläubigem drängt sich mir dabei aber die Frage auf: Worauf gründen Religionen ihre (angebliche) Autorität, wenn nicht auf Offenbarungen? Und wenn Offenbarungen beglaubigt werden müssen, wer tut das denn? Das Lehramt der betreffenden Religion selbst? Dieses bezieht aber seine Autorität doch gerade aus der zu beglaubigenden Offenbarung - wie ist das alles dann nicht zirkelschlüssig?

 

Jede Offenbarung ist die letzte! :D

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Noch ein Nachtrag zu Josef. Irgendwie war er irgendwann weg. Das ist vielleicht das befremdlichste an Foren. Da ist jemand jahrelang Teil einer Community und dann hört das, was ihn ausmachte, einfach auf. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 9 Stunden schrieb Marcellinus:

Da ist jemand jahrelang Teil einer Community und dann hört das, was ihn ausmachte, einfach auf. 

Wie im echten Leben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...