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Gendergerechte Sprache - warum und wie?


Shubashi

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vor 12 Minuten schrieb Flo77:

Audi und VW drehen in dieser Sache nun auch am Rad...

 

Einen Horch hätte ich noch genommen, aber Kraft-durch-Freude-Automobile schieden schon immer aus.

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3 hours ago, Flo77 said:

Audi und VW drehen in dieser Sache nun auch am Rad...

Audianer_innen

Also wenn das mal nicht rassistisch ist.

Das hört sich doch an wie Indianer.

Will dieses weiß-privilegierte Unternehmen etwa den Amerikanischen Ureinwohnern ihre kulturelle Identität stehlen?

Außerdem haben die ein Logo mit vier Ringen. Die fünf Ringe der Olympiaflagge symbolisieren die Kontinente, will Audi also mit seinem Logo einen ganzen Kontinent ausgrenzen?

Pfuiteufel sag ich nur!

 

Werner

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vor 7 Minuten schrieb Werner001:

Will dieses weiß-privilegierte Unternehmen etwa den Amerikanischen Ureinwohnern ihre kulturelle Identität stehlen?

 

Das macht Jeep. Der Jeep Cherokee wird trotz Aufforderung durch Chief Chuck nicht umbenannt.

 

Im übrigen fordere ich die sofortige Einstellung aller blasphemischen Markennamen wie Mars, Iduna, Hermes etc. Das diskriminiert alle Polytheisten. (Außer Odin Metbier, das trinken wir gerne.)

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On 2/25/2021 at 9:35 PM, Domingo said:

Politische Korrektheit ist bourgeois.

 

Fällt mir gerade ein: Karl Marx war selber aus (klein)bürgerlichen Verhältnissen, oder? Passt auch zu dem, was ich schon Einige habe sagen hören, dass alle Politiker und Ideologen der Linken aus der gehobenen Mittleschicht stammen (was ja auch irgendwie klar ist: Arme Leute haben keine Zeit, Theorien zur Gesellschaftsverbesserung zu entwickeln oder die bereits bestehenden zu studieren).

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vor 11 Minuten schrieb Domingo:

 

Fällt mir gerade ein: Karl Marx war selber aus (klein)bürgerlichen Verhältnissen, oder? Passt auch zu dem, was ich schon Einige habe sagen hören, dass alle Politiker und Ideologen der Linken aus der gehobenen Mittleschicht stammen (was ja auch irgendwie klar ist: Arme Leute haben keine Zeit, Theorien zur Gesellschaftsverbesserung zu entwickeln oder die bereits bestehenden zu studieren).

Der Vater von Karl Marx war Anwalt und beide Eltern stammten aus bedeutenden Rabbinerfamilien.

Marx selbst hat Jura und Philosophie studiert und seine Frau stammte aus einer geadelten Beamtenfamilie.

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Am 2.3.2021 um 16:16 schrieb GermanHeretic:

 

Das macht Jeep. Der Jeep Cherokee wird trotz Aufforderung durch Chief Chuck nicht umbenannt.

 

Im übrigen fordere ich die sofortige Einstellung aller blasphemischen Markennamen wie Mars, Iduna, Hermes etc. Das diskriminiert alle Polytheisten. (Außer Odin Metbier, das trinken wir gerne.)

 

Hier noch mal ein Artikel zur realen Exklusivität gegenderter Sprache im Internet - Sehbehinderte sind augenscheinlich nicht ausdrücklich „mitgemeint“.

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Gerade las ich einen Aufsatz über den Weltgebetstag der Frauen. (Ich fand ein paar nachdenkenswerte Ideen darin, darum geht es mir hier aber nicht, sondern:) Die Autorin schreibt dort das Wort Theologie stets The*logie. Ich fand aber keine Begründung, warum. Ist es, weil man den Namen Gottes nicht aussprechen oder ausschreiben soll aus Scheu vor seiner Heiligkeit, weshalb viele gläubige Juden und auch Christen G'tt schreiben - und bei der Theologie geht es ja um Theos, also Gott bzw. G'tt? Oder bekommt die Theologie ein Binnensternchen aus Gender-Gründen, um anzudeuten, dass Gott sowohl männlich als auch weiblich als auch divers oder alles zugleich oder nichts davon ist? Oder möchte die Autorin Assoziationen mit dem eindeutig männlichen Vornamen Theo vorbeugen? Ich wüsste es gern.

 

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Ich tippe mal, dass sie - ähnlich wie andere - mit dieser Störung des Leseflusses darauf hinweisen will, dass man Gott nicht mit einem Gottesbild oder einem theologischen Ansatz verwechseln darf.

Deus semper maior.

bearbeitet von gouvernante
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Ist doch recht offensichtlich: Theos - Gott, Thea - Göttin

The*logie - Gegenderte Berufsbezeichnung 

 

(Man kann es auch übertreiben)

 

Werner

 

 

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vor einer Stunde schrieb Shubashi:

Die Frage ist einfach, ob diese Art der Schreibweise tatsächlich "inklusiver" ist, oder ob sie eher als Markierung eines ideologischen Standpunktes fungiert.

 

Nein, sie ist exklusiver, und so ist sie ja auch gemeint. Sie soll nämlich alle die ausschließen, die sich diesen Regelungen nicht unterwerfen. Da so etwas dem Zwang zur Selbstradikalisierung unterliegt, muß der „Wohlfahrtsausschuß“ immer neue Regeln erlassen, und die Eingeweihten von den Profanen zu trennen. 

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vor einer Stunde schrieb Shubashi:

Ob wir mit einer "freien" Sprache, die sich vor allem am egalitären Gebrauch der Sprechenden und Schreibenden orientiert ("dem Volk auf#s Maul schaut") in einer demokratischen Gesellschaft nicht besser fahren?

 

Von Demokratie haben sich diese Leute längst verabschiedet. Wobei sie übrigens nicht die Einzigen sind.

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Jo, es fühlt sich immer mehr wie ein großes Umerziehungslager an... Einige Pädagogen im Forum zeigen diese Grundeinstellung ja leider auch...

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vor 2 Stunden schrieb Shubashi:

Ich habe Zweifel, ob etwas wie Sprache, das sich eigentlich über Jahrzehnte tradiert, im Halbjahres-Rythmus reformiert werden muss.

 

Ich meine, im Moment können wir etwas beobachten, was im Deutschen lange nicht mehr zu beobachten war (und im Französischen immer noch ganz wunderbar an dem ganzen Bereich OT zu beobachten ist): Sprache, die sich durch Experiment an ein neues Feld herantastet.

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vor 15 Stunden schrieb gouvernante:

Ich meine, im Moment können wir etwas beobachten, was im Deutschen lange nicht mehr zu beobachten war (und im Französischen immer noch ganz wunderbar an dem ganzen Bereich OT zu beobachten ist): Sprache, die sich durch Experiment an ein neues Feld herantastet.

Hi,

 

welches neue Feld? Die Frau, das unbekannte Wesen?

 

Gruss, Martin

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vor 21 Minuten schrieb Soulman:

welches neue Feld

Inklusive Sprache.

Und das passiert, weil das generische Maskulinum der deutschen Sprache von einer ausreichend großen Anzahl von Menschen als nicht mehr inkludierend empfunden wird.

Das ist auch ein völlig normaler Vorgang in der Weiterentwicklung einer lebendigen Sprache: sobald eine ausreichend große Gruppe von Sprecherinnen und Sprechern ihre Themen nicht adäquat ausdrücken kann,  werden neue Wörter gesucht, gebildet oder importiert.

 

Noch mal am Beispiel IT: die ersten turingfähigen Maschinen wurden zumeist Universalrechner genannt. Heute würdest Du schräg angeschaut werden, wenn Du dieses Wort und nicht einfach "Computer" nutztest. Welcher Wörter sich durchsetzen, hat viel mit kultureller Hegemonie und Praktikabilität zu tun.

 

Und im Bereich inklusiver Sprache erleben wir eben gerade erst den Anfang der sprachlichen Weiterentwicklung. Es ist daher auch überhaupt nicht verwunderlich, dass dies soviel Emotionen und auch Widerstände auslöst - das ist bei allen Neuerungen im Bereich Sprache so. Nur waren es in den vergangenen Jahrhunderten (neben dem Bereich sich neu entwickelnder Wirtschafts- und Wissenschaftszweige) eben vor allem Invasoren, die den Sprachgebrauch verändert haben und weniger gesellschaftliche Veränderungen (veränderte Aufmerksamkeit für Frauenrechte, Minderheiten etc.).

Es ist also in keiner Weise verwunderlich, dass es diesbezüglich soviel Irritationen gibt.

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Der Unterschied: Das Wort „Computer“ hat sich einfach durchgesetzt. Da gab es kein Kampagnen, die mit moralischem oder anderem Druck versucht haben, das Wort mit Gewalt durchzusetzen.

Natürlich ändert sich Sprache, das war schon immer so. Neu ist, dass Sprache nicht „sich“ verändert, sondern von Lobbygruppen nach deren Vorstellung verändert werden soll, und zwar nicht nur für deren Hausgebrauch, der „sich“ dann irgendwann mal vielleicht allgemein durchsetzt oder auch nicht. Nein, die Lobbygruppen versuchen, die Sprache direkt allgemein zu verändern, und das ist etwas völlig anderes als das „sich ändern“ der Sprache, und bisher nur in totalitären Systemen üblich.

 

Werner

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vor 51 Minuten schrieb gouvernante:

Und das passiert, weil das generische Maskulinum der deutschen Sprache von einer ausreichend großen Anzahl von Menschen als nicht mehr inkludierend empfunden wird.

Das ist erst einmal nicht mehr als eine Behauptung.

 

Was ist eine "ausreichend grosse Anzahl"? Zwei? Wie viele Menschen fühlen sich denn wirklich durch Begriffe wie "Hebamme" oder "Muttermilch" ausgeschlossen, so dass man die dringend ändern muss? Denn das passiert gerade auch... "Muttermilch" ist schlimm, weil sich sonst die armen Trans-Frauen ausgeschlossen fühlen könnten...

 

Das letzte mal haben das die Kommis im Osten mit "geflügeltes Jahresendfigur" probiert, weil man nicht "Engel" sagen durfte. Ebenso wie die Nazis. Und genau bei solchen Gesinnungen verorte ich die heutigen Sprach-Verbieger: Bei extremen Spinnern.

bearbeitet von rince
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vor 35 Minuten schrieb gouvernante:

Inklusive Sprache.

Und das passiert, weil das generische Maskulinum der deutschen Sprache von einer ausreichend großen Anzahl von Menschen als nicht mehr inkludierend empfunden wird.

Das ist auch ein völlig normaler Vorgang in der Weiterentwicklung einer lebendigen Sprache:

Sorry, aber das ist doch links-genderistisch-feminiideologisches Wunschdenken und euphemistische Selbsttäuschung.

 

Bei der "inklusiven Sprache" (die nicht inkludiert sondern separiert) geht es nicht um eine natürliche Weiterentwicklung, sondern um die rein politisch-ideologische Propaganda einer Minderheit der ein - für mich erschreckend unkritscher - Teil der Bevölkerung aus Angst und falsch verstandener Rücksichtnahme hinterhechelt (oder sich vor ihr hertreiben lässt). Das in meinen Augen so fatale an dieser Geschichte ist, daß hier jene Teile der Bevölkerung befallen sind, die für die öffentliche Meinungsbildung eine gewisse Schlüsselposition haben: Politik, Medien und Universitäten.

 

Ohne die Infiltration dieser Blasen im Sinne des Aufbaus einer sozio-judikativen Drohkulisse wäre das Thema längst in den Esoterikabteilungen der Buchhändler zum Nischenprodukt verkümmert.

bearbeitet von Flo77
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vor 40 Minuten schrieb gouvernante:

Und im Bereich inklusiver Sprache erleben wir eben gerade erst den Anfang der sprachlichen Weiterentwicklung. Es ist daher auch überhaupt nicht verwunderlich, dass dies soviel Emotionen und auch Widerstände auslöst - das ist bei allen Neuerungen im Bereich Sprache so. Nur waren es in den vergangenen Jahrhunderten (neben dem Bereich sich neu entwickelnder Wirtschafts- und Wissenschaftszweige) eben vor allem Invasoren, die den Sprachgebrauch verändert haben und weniger gesellschaftliche Veränderungen (veränderte Aufmerksamkeit für Frauenrechte, Minderheiten etc.).

Es ist also in keiner Weise verwunderlich, dass es diesbezüglich soviel Irritationen gibt.

 

Es ist keine Weiterentwicklung, sondern ein Basteln mit der Brechstange, eine ideologische Mode, die fast täglich neue Absonderllichkeiten hervorbringt, und wer nicht ständig auf der Höhe dieser jeweiligen Mode ist, gehört nicht mehr dazu. Soviel zum Thema Inklusion.

 

Widerstand erzeugt es, weil Sprache einerseits etwas allgemeines, andererseits etwas sehr persönliches ist. Es dient sowohl der gegenseitigen Verständigung als auch dem individuellen Ausdruck. Widerstand entsteht aber nicht nur, weil diese Sprachvergewaltigung subjektiven Unmut erzeugt, sondern auch, weil sie objektiv nicht funktioniert. Sie funktioniert nicht, denn welches der hundertdrölfzig Geschlechter fühlt sich denn bei :innen (im Gegensatz zu _innen, oder *innen) gemeint? Und es funktioniert nicht, denn von Mörder:innen oder Coronaleugner:innen habe ich noch nichts gehört. 

 

Es ist also keine Weiterentwicklung von Sprache, sondern der Versuch, das Denken der Menschen zu manipulieren, indem man ihre Sprache manipuliert, typisches Neusprech im Orwell‘schen Sinne. Und das merken die Menschen, jedenfalls einige von ihnen, und nehmen übel. Und dann gibt es so Menschen wie Frau Gerster, die vor kurzen über den Sender gab (den sie zwar bedienen soll, der ihr aber wohlgemerkt nicht gehört), das Publikum hätte sich offenbar dran gewöhnt, weil sie kaum noch Beschwerden bekämen. Dafür gibt es eine einfachere Erklärung: die Menschen hören ihr einfach nicht mehr zu, nehmen sie einfach nicht mehr ernst.

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vor 44 Minuten schrieb gouvernante:

Inklusive Sprache.

Und das passiert, weil das generische Maskulinum der deutschen Sprache von einer ausreichend großen Anzahl von Menschen als nicht mehr inkludierend empfunden wird.

Das ist auch ein völlig normaler Vorgang in der Weiterentwicklung einer lebendigen Sprache: sobald eine ausreichend große Gruppe von Sprecherinnen und Sprechern ihre Themen nicht adäquat ausdrücken kann,  werden neue Wörter gesucht, gebildet oder importiert.

 

Noch mal am Beispiel IT: die ersten turingfähigen Maschinen wurden zumeist Universalrechner genannt. Heute würdest Du schräg angeschaut werden, wenn Du dieses Wort und nicht einfach "Computer" nutztest. Welcher Wörter sich durchsetzen, hat viel mit kultureller Hegemonie und Praktikabilität zu tun.

 

Und im Bereich inklusiver Sprache erleben wir eben gerade erst den Anfang der sprachlichen Weiterentwicklung. Es ist daher auch überhaupt nicht verwunderlich, dass dies soviel Emotionen und auch Widerstände auslöst - das ist bei allen Neuerungen im Bereich Sprache so. Nur waren es in den vergangenen Jahrhunderten (neben dem Bereich sich neu entwickelnder Wirtschafts- und Wissenschaftszweige) eben vor allem Invasoren, die den Sprachgebrauch verändert haben und weniger gesellschaftliche Veränderungen (veränderte Aufmerksamkeit für Frauenrechte, Minderheiten etc.).

Es ist also in keiner Weise verwunderlich, dass es diesbezüglich soviel Irritationen gibt.

Ich halte den ersten Absatz für falsch.

 

Es geht nicht um eine "ausreichend große Anzahl an Menschen" an sich.

Es geht darum, dass es "eine bestimmte Anzahl an Menschen" gibt, die "Macht" haben und die sich am generischen Maskulinum stören.

 

Diese Kombination ist das Entscheidende. Nicht irgendeine Zahl X, die es bzgl. dieses Themas gar nicht gibt. Im Bezug auf die Gesamtbevölkerung dürfte nämlich die Zahl derjenigen, die an dem ganzen Gendersprech wirklich Interesse haben bzw. ein dringendes bzw. drängendes Thema sehen, relativ gering sein. Dadurch wird für sie kein Wohnraum bezahlbarer, keine Arbeit besser entlohnt, kein Betreuungsangebot für die Kinder besser, die Digitalisierung nimmt dadurch auch nicht mehr Fahrt auf und auf dem Land gibt es deswegen auch nicht mehr Ärzte.

 

Dein Verweis auf das Beispiel "Rechner" --> "Computer" ist m.E. überhaupt nicht passend. Der Grund liegt darin, dass bei dieser Wortveränderung keine großartige Moralpolitik oder -ethik durchgesetzt wird bzw. werden sollte.

 

Es ist meines Wissens nach auch überhaupt nicht so, dass Veränderung im Bereich Sprache per se ein solches Kopfschütteln mit Empörung und Widerstand auslöst. Vieles geht ganz einfach schleichend und teilweise sogar unbemerkt.

Ich habe u.a. Germanistik studiert, ein bisschen was weiß ich zu dem Thema also auch, selbst wenn das jetzt ein paar Jährchen her ist.

Viel mehr dürfte es so sein, dass es a) die Vehemenz derjenigen, die die "Regeln ändern wollen", b) die Realitätsferne für die meisten "normalen Menschen" und c) das "Aufoktroyierte" ist, was an diesem Thema viele Leute stört.

Und nicht zuletzt der Umstand, dass man von  dieser o.g. relativ "lauten Gruppe" u.U. öffentlich an den Pranger gestellt wird (woran sich Medien und Co. dann beteiligen, wobei diese evtl. sogar zu dieser "lauten Gruppe" gehören), wenn man sich widersetzt.

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Nebenbei: Es gibt bei Youtube einen Vortrag des Forschers Stephan Lessenich zum Thema "Grenzen der Demokratie" den ich mir mit Bezug auf die Postings gestern im Politikthread anschauen wollte. Es ging nicht. Ich kann dem gegendere schlicht nicht zuhören.

 

Genauso hatte man mir eine Bucheempfehlung reingereicht: "Unsere Welt neu denken" von Maja Göpel. Inhaltlich kann ich trotz mehrerer Anläufe keine Bewertung abgeben ich bin aufgrund der Unlesbarkeit dieses Werks nicht über die erste Seite hinausgekommen.

bearbeitet von Flo77
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vor 57 Minuten schrieb gouvernante:

nklusive Sprache.

Und das passiert, weil das generische Maskulinum der deutschen Sprache von einer ausreichend großen Anzahl von Menschen als nicht mehr inkludierend empfunden wird.

Das ist auch ein völlig normaler Vorgang in der Weiterentwicklung einer lebendigen Sprache: sobald eine ausreichend große Gruppe von Sprecherinnen und Sprechern ihre Themen nicht adäquat ausdrücken kann,  werden neue Wörter gesucht, gebildet oder importiert.

Nun zeigen eigentlich alle Umfragen, dass die Mehrheit der Bevölkerung diesen Schwachsinn ablehnt. Das trotzdem gegen den Willen einer Mehrheit mit "Gewalt" umzusetzen, ist das "Inklusion"? 

 

Diese Kritik ist ja das, wofür Herr Thierse von den Polit-Clowns an der SPD-Spitze gedisst worden ist, weil er angeblich so rückwärts-denkend ist. 

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vor 1 Stunde schrieb gouvernante:

Inklusive Sprache.

Und das passiert, weil das generische Maskulinum der deutschen Sprache von einer ausreichend großen Anzahl von Menschen als nicht mehr inkludierend empfunden wird.

Das ist auch ein völlig normaler Vorgang in der Weiterentwicklung einer lebendigen Sprache: sobald eine ausreichend große Gruppe von Sprecherinnen und Sprechern ihre Themen nicht adäquat ausdrücken kann,  werden neue Wörter gesucht, gebildet oder importiert.

 

Noch mal am Beispiel IT: die ersten turingfähigen Maschinen wurden zumeist Universalrechner genannt. Heute würdest Du schräg angeschaut werden, wenn Du dieses Wort und nicht einfach "Computer" nutztest. Welcher Wörter sich durchsetzen, hat viel mit kultureller Hegemonie und Praktikabilität zu tun.

 

Und im Bereich inklusiver Sprache erleben wir eben gerade erst den Anfang der sprachlichen Weiterentwicklung. Es ist daher auch überhaupt nicht verwunderlich, dass dies soviel Emotionen und auch Widerstände auslöst - das ist bei allen Neuerungen im Bereich Sprache so. Nur waren es in den vergangenen Jahrhunderten (neben dem Bereich sich neu entwickelnder Wirtschafts- und Wissenschaftszweige) eben vor allem Invasoren, die den Sprachgebrauch verändert haben und weniger gesellschaftliche Veränderungen (veränderte Aufmerksamkeit für Frauenrechte, Minderheiten etc.).

Es ist also in keiner Weise verwunderlich, dass es diesbezüglich soviel Irritationen gibt.

Hi Gouvernante,

 

meine "Irritation" (wohl eher Widerstand) ist eher in der Systematik zu finden. Dass neue Wörter kommen und alte gehen kenne ich ja. Wenn aber alte Wörter per Ordre de Mufti strukturell verunstaltet werden sollen, dann ist das auf Dein Beispiel bezogen sowas wie ein Verwaltungserlass einen "Universalrechner" in Zukunft nur noch "Universalrechner*in" zu nennen. Das ist keine Entwicklung, sondern Machtgehabe. So, wie die Homöopathie eine machtpolitische Antwort der Nazis auf die "verjudete Schulmedizin" war, obwohl niemand bestritten hat, dass immer neue Erkenntnisse gewonnen werden und es dafür einzelne neue Vokabeln geben wird. Bei den Computern ist bis heute das Wort "Rechner" gebräuchlich.

 

Ein Déjà-vu:

 

Zitat

Staatliche Unterstützung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals in ihrer Geschichte genoss die Homöopathie staatliche Unterstützung. 1937 tagte in Berlin der 12. Internationale Homöopathische Kongress unter der Schirmherrschaft von Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß. Im gleichen Jahr wurde erstmals die Zusatzbezeichnung „homöopathischer Arzt“ verliehen. An sieben deutschen Universitäten gab es Lehraufträge in Homöopathie. Ernst Bastanier, bis 1938 Leiter einer homöopathischen Universitätspoliklinik in Berlin, wurde 1939 auf Erlass Hitlers der Professorentitel verliehen. Ebenso erhielten Hanns Rabe (1939) und Alfons Stiegele (1942) den Titel.

Am 17. Februar 1939 trat das Heilpraktikergesetz in Kraft. Während des „Dritten Reichs“ wurden 13 homöopathische Krankenhäuser bzw. homöopathische Abteilungen an schulmedizinischen Kliniken gegründet. Am bedeutendsten war das Stuttgarter Robert-Bosch-Krankenhaus, das 1940 mit 320 Betten eröffnet wurde. Es entwickelte sich zu einer wichtigen Lehr- und Forschungsstätte der Homöopathie mit Ausbildungskursen und zum Teil tierexperimenteller Forschung.[7]

 

an was erinnert mich das? Reine Propaganda jenseits von wissenschaftlichen Standards gefördert durch den Staat und mit Macht in die Universitäten gedrückt? Na?

 

Gruss, Martin

 

P.S. "to compute" inkludiert mWn die Steuerungsprozesse eines embedded Systems. Die ersten Rechner konnten sowas nicht.

bearbeitet von Soulman
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