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Pensées et Regards sur....


Cosifantutti

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Cosifantutti
vor 5 Minuten schrieb Studiosus:

Ich würde das gar nicht an Personen, so Kardinal Hollerich, festmachen. Ich finde lediglich, dass es nicht besonders klug ist, wenn das kirchliche Lehramt mit unterschiedlichen Zungen redet und sich mehr oder weniger häufig widerspricht. Ich vermute, weiß es aber nicht mehr genau, dass die Aussage Hollerichs sogar nach dem CBS-Interview mit Papst Franziskus getätigt wurde. Der Papst schließt, wie mir schien nicht nur temporär, auf die Frage der Reporteron aus, dass ein heute junges Mädchen einmal in der katholischen Kirche Kleriker werden und eine sakramentale Weihe zur Diakonin erhalten kann. Kardinal Hollerich gibt auf der anderen Seite Durchhalteparolen an die Frauen aus: keine definitive Lehre, langer Prozess, aber nur Geduld. Und für beide Positionen soll der Papst irgendwie stehen. 

 

Es ist zwar durchaus biblisch, dass die eine Hand nicht wissen soll, was die andere tut, aber das ist - sorry to say - einfach nur noch konfus. 

Ich habe das Interview mit Hollerich etwas anders verstanden. So wie seine Worte bei mir angekommen sind, möchte Hollerich darauf hinweisen, dass es innerhalb  der Katholischen Kirche ganz unterschiedliche Lebenskulturen gibt und dass "Synodalität" vor allem auch heißt: zuhören, aufeinander hören, die Kulturen wahrnehmen, innerhalb denen der Katholizismus jeweils gelebt wird. Seine Worte sehe ich vor allem auch gegen einen westlichen "Individualismus" kritisch gerichtet. Auch gegen ein eher (  kirchen- ) politisches Agieren.

 

Ich empfinde übrigens das Lehramt in dieser Frage der Frauenweihe überhaupt nicht konfus: Franziskus hat diese Frage für definitiv "erledigt" erklärt unter Verweis auf OS von JPII.

 

Schon alleine vom Papstamt als absolutistische Monarchie her gedacht kann ja Franziskus als Papst nur für sein Pontifikat sprechen und es macht irgendwie wenig Sinn, irgendwelche Dinge für einen seiner Nachfolger kategorisch auzuschließen....( natürlich immer  vorausgesetzt, bei der Frauenweihe geht es nicht um "Glaubensgut" der Kirche im engeren Sinne, das natürlich nicht in irgendeiner Form "verhandelbar" also veränderbar ist.

 

....Dass die theologische "Grundlagendiskussion" schlicht weitergehen wird, liegt unter anderem auch daran, dass der exakte "dogmatische" Status von OS eben nicht geklärt ist: Es wurde eben gerade nicht als feierliches Dogma verkündet. Das unterscheidet OS eben von den Dogmen von 1854 und 1950, diese Dogmen sind in Bezug auf die "Dogmatisierung" eindeutig formuliert, niemand zweifelt daran, dass es sich dabei um Dogmen handelt. Bei der Frauenweihe kommt noch hinzu, ob diese Fragestellung schon rein formal überhaupt Gegenstand eines "Glaubensgutes" sein kann. 

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@Cosifantutti

 

Wir hatten alle diese Themen bereits einmal. Es ist jedes Mal dieselbe Diskussion, ja sogar das identische Gespräch, teilweise bis in die Formulierungen hinein. 

 

Da ich nicht alles wiederholen will, was ich schon vor Monaten oder Jahren schrieb, verweise ich auf die letzte ausführliche Äußerung des Lehramtes, hier in Person des damaligen Präfekten der Glaubenskongregation Ladaria, die Antworten auf alle obigen Fragen enthält, so im Speziellen auf die Fragen, ob die Lehre von OS zum Glaubensgut der Kirche gehört (ja), ob ein zukünftiger Papst oder ein Konzil sie ändern können (nein) und ob ihr Unfehlbarkeit zukommt, obwohl sie nicht als formales Dogma ex cathedra verkündet wurde (ja). 

 

https://www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/ladaria-ferrer/documents/rc_con_cfaith_doc_20180529_caratteredefinitivo-ordinatiosacerdotalis_ge.html

bearbeitet von Studiosus
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Cosifantutti
vor einer Stunde schrieb Studiosus:

@Cosifantutti

 

Wir hatten alle diese Themen bereits einmal. Es ist jedes Mal dieselbe Diskussion, ja sogar das identische Gespräch, teilweise bis in die Formulierungen hinein. 

 

Da ich nicht alles wiederholen will, was ich schon vor Monaten oder Jahren schrieb, verweise ich auf die letzte ausführliche Äußerung des Lehramtes, hier in Person des damaligen Präfekten der Glaubenskongregation Ladaria, die Antworten auf alle obigen Fragen enthält, so im Speziellen auf die Fragen, ob die Lehre von OS zum Glaubensgut der Kirche gehört (ja), ob ein zukünftiger Papst oder ein Konzil sie ändern können (nein) und ob ihr Unfehlbarkeit zukommt, obwohl sie nicht als formales Dogma ex cathedra verkündet wurde (ja). 

 

https://www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/ladaria-ferrer/documents/rc_con_cfaith_doc_20180529_caratteredefinitivo-ordinatiosacerdotalis_ge.html

....in der Tat ist mir das alles bekannt. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es sozusagen die "Dialektik" des Papstamtes mit sich bringt, der sein Amt "demokratietheoretisch" als absolutistischer Monarch ausübt, dass es vollkommen sinnlos ist, "definitive" Aussagen in dieser speziellen Frage bezüglich eines künftigen Pontifikats zu machen.  Das Dokument, das du verlinkt hast, stammt aus dem Jahr 2018. Die verschiedenen Stimmen aus dem Weltepiskopat bis hinauf in die Kardinalsränge ( zB Hollerich ) zeigen doch inzwischen, dass die Berufung auf die Unfehlbarkeit, da das gesamte Weltepiskopat diese Lehre einmütig vertritt, reines Wunschdenken ist und der Konfrontation mit der faktischen Realität nicht standhält. 

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vor 7 Minuten schrieb Cosifantutti:

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es sozusagen die "Dialektik" des Papstamtes mit sich bringt, der sein Amt "demokratietheoretisch" als absolutistischer Monarch ausübt, dass es vollkommen sinnlos ist, "definitive" Aussagen in dieser speziellen Frage bezüglich eines künftigen Pontifikats zu machen.

 

Oder mit anderen Worten: Ein lebender Papst hat mehr Macht als 100 tote.

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vor 5 Stunden schrieb Flo77:

Von Studiosus und Dir und aus dem Kommentar zur EÜ.

 

Von mir? Woher soll ich wissen, was a) die Apostel dachten und b) Jesus von dem im Text Überlieferten nicht sagte?

 

Ich war nicht dabei. Ob die Kommentatoren der EÜ das waren entzieht sich meiner Kenntnis. Wohl eher auch nicht.

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vor 21 Minuten schrieb Cosifantutti:

....in der Tat ist mir das alles bekannt. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es sozusagen die "Dialektik" des Papstamtes mit sich bringt, der sein Amt "demokratietheoretisch" als absolutistischer Monarch ausübt, dass es vollkommen sinnlos ist, "definitive" Aussagen in dieser speziellen Frage bezüglich eines künftigen Pontifikats zu machen.  Das Dokument, das du verlinkt hast, stammt aus dem Jahr 2018. Die verschiedenen Stimmen aus dem Weltepiskopat bis hinauf in die Kardinalsränge ( zB Hollerich ) zeigen doch inzwischen, dass die Berufung auf die Unfehlbarkeit, da das gesamte Weltepiskopat diese Lehre einmütig vertritt, reines Wunschdenken ist und der Konfrontation mit der faktischen Realität nicht standhält. 

 

Was wo standhält, wir die Zukunft zeigen.

 

Ich bin da zuversichtlich.

 

Wir haben Jahrhunderte mit im Westen mehrheitlich arianischen Bischöfen, andere Jahrhunderte mit kardinaler Vetternwirtschaft und dem Borja-Clan überstanden - da ist so ein Kardinälchen eine Anekdote der Geschichte. Zumal wenn dieser Kardinal wissentlich die Unwahrheit sagt (ich hoffe für ihn, daß er das weiß - so viel Dilettantismus möchte ich ihm nämlich nicht unterstellen).

bearbeitet von rorro
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vor 21 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Oder mit anderen Worten: Ein lebender Papst hat mehr Macht als 100 tote.

 

Das kann man so oder so sehen. Natürlich führt immer der lebende, gerade amtierende Papst das operative Geschäft der Kirche. Andererseits wird jeder amtierende Papst, das dürfte seit Linus - kleiner Scherz am Rande - so sein, immer durch die Pontifikate seiner Vorgänger gebunden sein. In manchen Dingen lediglich moralisch (es gehört sich, die Tradition zu wahren), in anderen auch juridisch-dogmatisch. Anders gesagt, die Päpste sind in der Ausübung ihres Dienstes natürlich neben dem göttlichen Recht und der Apostolischen Überlieferung auch an die dogmatische Glaubenslehre gebunden. Und die haben sie in der Regel nicht selbst definiert, sondern ihre toten Vorgänger aus der Vergangenheit. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 47 Minuten schrieb rorro:

Was wo standhält, wir die Zukunft zeigen.

 

Vielleicht sollte man auch mal ganz nüchtern festhalten, dass ein permanentes Hinterfragen einer unfehlbaren Lehre, die Unfehlbarkeit dieser Lehre nicht aufhebt. Es wird immer vereinzelte Gruppen geben, die eine Lehre hinterfragen und es gerne anders hätten. Hier wird ja gerade so getan, als fordere eine Mehrheit des Weltepiskopats die Frauenordination. 

 

Und natürlich bröckelt der Konsensus, den Johannes Paul II. bei der Vorbereitung von Ordinatio sacerdotalis ganz bewusst gerade mit den Bischofskonferenzen gesucht hat, in denen das Thema virulent war, nicht, nur weil deren Epigonen sich 30 Jahre später über diese Schiene profilieren wollen. Dass die Priesterweihe Männern vorbehalten ist, ist beständige Lehrüberlieferung der Kirche, die nie ein Bischof oder gar Papst angetastet hätte. Wenn das ein Bischof Bätzing oder Kardinal Hollerich anders sehen, nun, das ist dann wirklich deren Problem. Das muss einen Katholiken in Einheit mit dem Nachfolger Petri nicht über Gebühr beschäftigen. 

bearbeitet von Studiosus
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Am 18.6.2024 um 11:25 schrieb rorro:

Entweder er glaubt nicht an die de fide Zuschreibung - dann ist er schlecht infomiert.

 

Es ist durchaus möglich, mit guten Argumenten "de fide" für die falsche Einsortierung zu halten und dennoch gut informiert zu sein.

Es scheint mir ein beliebter Fehlschluss zu sein, zu denken, dass, wer nicht den eigenen Standpunkt vertritt, einfach nur schlecht informiert ist (wahlweise: nicht ausreichend gebetet hat, Gott/dem Lehramt nicht genug vertraut) etc.

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Man muss da ein paar Sachen auseinanderklamüsern:

 

De fide, also de fide definita, und auch das neuere, wenn auch synonyme definitive tenenda sind theologische Zensuren bzw. in einem weiteren Schritt auch kirchenrechtliche Qualifizierungen. In früheren Zeiten waren diese Zensuren extrem relevant und auch vielfältig ausdifferenziert (opinio communis, sententia certa, haeresim favens, oder mein absoluter Lieblingsbegriff: piae aures laesa, fromme Ohren verletzend). Aber das nur als Randbemerkung. In der rezenten Praxis kommen eigentlich nur noch die Großkategorien vor, eigentlich sogar nur die positive Aussage, etwas sei definierter Glaube der Kirche und daher für den Gläubigen verpflichtend zu halten. Das sind die schon genannten Qualifizierungen aus dem Wortfeld definire, also de fide definita und definitive tenenda. Diese Zensuren nehmen ihrerseits wieder Bezug auf einerseits die rechtlichen Normen über die Höchstgewalt in der Kirche, das Lehrrecht und ferner das Sanktionsrecht. 

 

Mit Ordinatio sacerdotalis selbst und vor allem mit dem seinerzeit unter Ratzinger veröffentlichen Responsum der Glaubenskongregation über Zweifel an demselben Schreiben ist deutlich geworden, in welche Kategorie OS gehört. Nämlich in den Bereich der definitiven, also endgültig vorgelegten Lehre, der jeder Katholik verpflichtet ist, anzuhangen. Ganz so, wie der Begriff definitive tenenda ja selbst zum Ausdruck bringt. 

 

Eine andere Fragestellung ist nun, wie mit Dissens in dieser Frage umzugehen ist. Nach dem Münsterischen Kommentar zum CIC, dessen Linie ich hier wiedergebe, müssen Straftaten gegen c. 751 CIC sogenannte Kundgabedelikte sein. D. h. es reicht für eine Strafbarkeit im äußeren Bereich nicht aus, dass jemand einer endgültigen Lehre lediglich privatim oder halböffentlich die erforderliche Zustimmung versagt. Die Zurückweisung muss als öffentlicher Akt und eindeutig geschehen. Opake Formulierungen, wie sie bestimmte Bischöfe und auch Theologen verwenden, sind da meines Erachtens Grenzfälle. Im Ernstfall wird man sich darauf zurückziehen, man habe nur laut spekuliert oder es sei ein wissenschaftlicher Text, der keine Zurückweisung der Lehre beabsichtige. Dazu kommt, dass hier wohl auch Opportunitätsgründe eine Rolle spielen dürften. Würde man einer sehr engen Interpretation folgen, was bei potenziell strafbewehrten Normen nicht angezeigt ist (denn als Auslegeregel gilt odiosa restringenda - favorabilia amplianda), müsste man nach diversen Interviews, Podiumsdiskussionen, Artikeln und nach der Behandlung der Frauenordination auf dem Synodalen Weg fast Zweidrittel der Deutschen Bischofskonferenz sanktionieren. Nicht, dass ich dagegen grundsätzlich etwas hätte, aber das wird man natürlich nicht tun. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 3 Minuten schrieb Studiosus:

Würde man hier einer sehr engen Interpretation folgen, was bei potenziell strafbewehrten Normen nicht angezeigt ist, müsste man nach diversen Interviews, Podiumsdiskussion, Artikeln und nach der Behandlung der Frauenordination auf dem Synodalen Weg fast Zweidrittel der Deutschen Bischofskonferenz sanktionieren. 

Ja macht es doch endlich. Greift doch mal durch. Dieser Eiertanz ist doch ein einziges unwürdiges Gehampel, bei dem es nur um Macht und Geld geht. Oder ist das alles nicht so wichtig?

 

(Und dann sorgt doch endlich dafür, daß die KdöRs aufgelöst werden und dann zeigt sich vielleicht auch das wahre Interesse Roms, wenn klar ist, wohin das Kirchenvermögen verschwindet.)

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vor 7 Minuten schrieb Flo77:

Ja macht es doch endlich. Greift doch mal durch.

 

Da ich nicht zu diesem hier angedachten Kollektiv von Vollmachtsträgern gehöre, die das könnten, ist diese Aufforderung an mir verschwendet. 

 

vor 7 Minuten schrieb Flo77:

Dieser Eiertanz ist doch ein einziges unwürdiges Gehampel, bei dem es nur um Macht und Geld geht.

 

Dass es ein Eiertanz ist, da bin ich ganz deiner Meinung. Ob es hier in erster Linie um Geld oder Macht geht, das weiß ich allerdings nicht. Ich habe eher den Eindruck, in der Kirche hat sich eine irenistische Grundtendenz breit gemacht, in der man sehr davor zurückschreckt, einmal Tacheles zu reden. Ja, das kann auch heißen, dass man dissidente Theologen, Priester und Bischöfe sanktioniert oder sogar ihrer Ämter enthebt. Im Zeitalter der Synodalität passt das natürlich nicht mehr so recht zum Selbstbild. Da geht irgendwie "alles", außer lateinische Messen feiern und rigide sein, wenn das dem gerade regierenden Papst nicht in den Kram passt. 

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Gerade eben schrieb Studiosus:

Im Zeitalter der Synodalität passt das natürlich nicht mehr so recht zum Selbstbild.

Vielleicht gehörst ja auch einfach Du nicht mehr dazu...?

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vor 18 Minuten schrieb Studiosus:

 

Möglich, will ich nicht ausschließen. 

Was ich sehr schade fände. Ich hänge ja immer noch der irren Idee an, daß die Getauften zueinander wie Ohana sind und nicht wie Kain und Abel.

 

 

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vor 7 Minuten schrieb Flo77:

Was ich sehr schade fände. Ich hänge ja immer noch der irren Idee an, daß die Getauften zueinander wie Ohana sind und nicht wie Kain und Abel.

 

 

 

Mir geht's da wie Hans Georg Maaßen. Natürlich auf einer ganz anderen Ebene.

 

Ich habe meine Einstellungen und theologischen Positionen in den letzten 20 Jahren nicht verändert, also wirklich nicht. Mir fiele zumindest ad hoc kein Fall ein, in dem ich mich heute anders positionieren würde als in der Endphase des Pontifikats Johannes Paul II. oder unter Benedikt XVI. 

 

Mit der Kirche, so wie ich sie gegenwärtig in Gestalt ihrer Führung erlebe, geht es mir ein bisschen wie mit der CDU. Du trittst unter Kohl ein und findest Dich unter Merkel wieder. 

 

Wie gesagt, nicht vergleichbar, aber nur damit man eine Ahnung bekommt, wie ich das wahrnehme. 

 

bearbeitet von Studiosus
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vor 1 Stunde schrieb Studiosus:

Mit der Kirche, so wie ich sie gegenwärtig in Gestalt ihrer Führung erlebe, geht es mir ein bisschen wie mit der CDU. Du trittst unter Kohl ein und findest Dich unter Merkel wieder.

Der Vergleich hinkt für mich auf mehreren Ebenen. Kirche ist für mich nicht Partei oder Verein (auch wenn sich die oberen Chargen gerne so benehmen). Kirche ist für mich eher wie Familie. Du bist getauft und gehörst dazu, genau wie du geboren wirst und dazugehörst. Auf Teufel komm raus.

 

Man kann sich mit seiner Familie streiten. Man kann auch mit ihr Brechen und sich von ihr entfernen (wobei es immer eine Frage des Standpunktes ist, wer sich von wem entfernt). Aber man ist auf Gedeih und Verderb vom gleichen Stamm.

 

Familie verändert sich auch ständig, je nachdem wer aufeinandertrifft, wer einheiratet, wer geboren wird und wer stirbt. C'est la vie. Aber man gehört irgendwie zusammen und dieses "irgendwie" ist nunmal nicht durch ein schriftliches Bekenntnis oder eine für alle gleichermaßen geltende Lebensführung definierbar.

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vor 1 Minute schrieb Flo77:

Der Vergleich hinkt für mich auf mehreren Ebenen.

 

Siehe meinen letzten Satz. 

 

Natürlich kann man das immer anders ausdrücken, aber es ging mir ja darum meine Wahrnehmung hier vielleicht verständlich zu machen. 

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vor einer Stunde schrieb Studiosus:

 

Siehe meinen letzten Satz. 

 

Natürlich kann man das immer anders ausdrücken, aber es ging mir ja darum meine Wahrnehmung hier vielleicht verständlich zu machen. 

Das mit der Veränderung, die man nicht ahnen konnte, habe ich schon verstanden. Meine "Kritik" wandte sich ja auch primär gegen die Idee, man könne sich die Kirche aussuchen oder verlassen, wie es einem gerade passt.

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vor 7 Minuten schrieb Flo77:

Meine "Kritik" wandte sich ja auch primär gegen die Idee, man könne sich die Kirche aussuchen oder verlassen, wie es einem gerade passt.

 

In dieser Kritik gebe ich Dir auch vollkommen recht. Das geht nicht. 

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vor 3 Stunden schrieb Studiosus:

Wie gesagt, nicht vergleichbar, aber nur damit man eine Ahnung bekommt, wie ich das wahrnehme.

Danke, ich finde deinen Vergleich gut. Ich kann mich da schon ein wenig reinversetzen, wie sich das für dich anfühlen muss. Auch wenn ich persönlich eher bei Flos Kirchenbild bin und "uns" (das ist ein sehr inklusives "uns") viel mehr als Familie sehe, wo es zum einen ganz normal ist, dass sich immer wieder Veränderungen ergeben, und es zum anderen auch egal ist, welche Einstellung jemand hat. Eben diese fraglose Zugehörigkeit, von der ich im anderen Thread gesprochen habe.

 

Was mich interessieren würde, @Studiosus: Denkst du nicht auch, dass sich Gläubige, (zumindest die, die sich intensiver mit ihrem Glauben beschäftigt haben) schon immer, durch die Jahrhunderte hinweg so gefühlt haben? Es gab doch schon immer große Umbrüche, gravierende Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten um Glaubensdinge.

 

Ich stell mir vor, dass es damals auch Menschen gab, die feststellen mussten, dass ihre Meinung vor 20 Jahren in Übereinstimmung mit der Kirche war und irgendwann sagte die Kirche etwas anderes, die eigene Meinung hatte aber Bestand. Wie siehst du das? 

 

Nachtrag: Link zum anderen Thread

https://www.mykath.de/topic/36005-ist-es-heutzutage-noch-okay-der-katholischen-kirche-beizutreten/?do=findComment&comment=2556219

bearbeitet von Aleachim
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vor 6 Minuten schrieb Studiosus:

 

In dieser Kritik gebe ich Dir auch vollkommen recht. Das geht nicht. 

Wird aber gerade von konservativer Seite immer wieder gerne gefordert. Also entweder zu gehen oder sich zu unterwerfen.

 

bearbeitet von Flo77
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vor 19 Minuten schrieb Aleachim:

Wie siehst du das? 

 

Ich sehe das eigentlich ganz ähnlich wie Du. Wenn man ein wenig die Kirchengeschichte überblickt, dann ist es zweifelsohne so, dass man sozusagen an einem Morgen aus dem Bett aufstehen kann und feststellen muss, dass was gestern gegolten hat, heute nicht mehr gilt. Daran sind nicht wenige Gläubige, Laien und Kleriker, auch zerbrochen. Und es waren nicht immer die Schlechtesten. Und wieder andere hat es dazu verleitet, mit der kirchlichen Gemeinschaft zu brechen und eine neue Gemeinschaft zu gründen. Letzteres halte ich für den schlechtesten Umgang mit diesem Problem und will das für mich ausschließen. Mir liegt sehr viel an der kirchlichen Gemeinschaft und ich würde, ehe ich ins Schisma gehe, wohl eher den Weg der inneren Emigration wählen. Soweit bin ich in Teilen schon. Erstaunlicherweise bin ich mit dieser Haltung gar nicht so weit von den Katholiken entfernt, die auf Reformen gehofft haben, die nicht kamen oder kommen werden.

 

Und vielleicht ist das auch eine Replik auf die Bemerkung von @Flo77

 

Man kann sich so einfach nicht von der Mutter Kirche trennen. Manchen fällt das zwar leicht, die werden evangelisch oder wandern ins freie Christentum ab, aber der Großteil ist das meiner Erfahrung nach nicht. Und dann gibt es, was mich noch Positives aus der Situation ziehen lässt, das Phänomen, dass wir durch die Kirche geheiligt werden. Einerseits natürlich indem wir ihre Gnadenmittel gebrauchen und uns durch sie führen lassen. Andererseits aber auch darin, dass wir manchmal an der Kirche und durch die Kirche leiden müssen. 

 

 

bearbeitet von Studiosus
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vor einer Stunde schrieb Studiosus:

Andererseits aber auch darin, dass wir manchmal an der Kirche und durch die Kirche leiden müssen. 

Nicht die Leiden, nicht ihr Lohn. Und der Satz ist nicht von mir.

 

Ich halte die "innere Emigration" für den schlechtesten aller Wege, weil sie etwas suggeriert, was schlicht nicht mehr existiert. Und wenn Du Interesse hast, warum ich was gegen das Vorspiegeln falscher Tatsachen in Sachen Beziehung bin - nun, ich denke ich hab mich gelegentlich schon ziemlich deutlich klargestellt.

 

Meine eigene aktive Gemeinschaft mit der Kirche habe ich im Moment ruhend gestellt. D.h. im Moment vorallem keine Gottesdienste, keine Sakramente. Ich bewahre mir eine gewisse Restspiritualität, aber die hat mit katholischer Tradition allenfalls rudimentär zu tun und hat auch nicht wirklich Priorität. Im Grunde lebe ich ein sehr "glaubensfernes" Leben und ich denke auf die ersten 10 Blicke haben wir sehr wenige gemeinsame Anknüpfungspunkte mit der Kirche. Allerdings: wenn Du mich nachts um 2h fragst, war das Grab leer antworte ich garantiert mit Ja. Wenn Du mich fragst, ob Sex etwas teuflisches ist, das die Seele kostet, werde ich - sofern ich nicht drüber nachdenke natürlich Ja sagen. Fährt ein Krankenwagen im Einsatz vorbei, bitte ich selbstverständlich den Hl. Florian um Fürsprache. Betrete ich eine Kirche, nehme ich selbstverständlich Weihwasser und vor einem Tabernakel mit ewigem Licht beuge ich natürlich das Knie. Und das sind keine simplen Gesten, sondern ich mache das, weil das Dahinter in mir fest steckt. So sehr ich es anders wünschte (zumindest ein paar Dinge), ich bekomme es nicht aus mir raus. Von daher kann ich mit dem "geh doch" schlicht nochts anfangen.

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vor 7 Stunden schrieb gouvernante:

Es ist durchaus möglich, mit guten Argumenten "de fide" für die falsche Einsortierung zu halten und dennoch gut informiert zu sein.

Es scheint mir ein beliebter Fehlschluss zu sein, zu denken, dass, wer nicht den eigenen Standpunkt vertritt, einfach nur schlecht informiert ist (wahlweise: nicht ausreichend gebetet hat, Gott/dem Lehramt nicht genug vertraut) etc.

 

Natürlich kann er „de fide“ persönlich falsch finden - das ist aber irrelevant. Mehr als „de fide“ geht nicht. Und bestimmt wird die Kirchen nicht später sagen: war nicht so gemeint.

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