Cosifantutti Geschrieben 11. November Autor Melden Share Geschrieben 11. November vor 46 Minuten schrieb rorro: Ehrlich gesagt halte ich sie für sehr evident, wenn man glaubt, daß das Zweite Vatikanum verbindlich lehren kann - denn JPII nutzte bekanntermaßen ja die wortwörtliche Formulierung von Lumen Gentium 25, die genau dafür gedacht ist. Mir ist in der Geschichte der Kirche keine zuvor als "de fide" deklarierte Aussage bekannt, die jemals revidiert worden wäre. Doch ich mag mich irren. Das meinte ich ja, wenn du formulierst: ".... halte ich sie für sehr evident". Für andere ist es eben nicht so klar und evident..... vor allem in Bezug auf "de fide" als Bestandteil des Depositum fidei. Da ich selber kein theologischer Vollprofi bin, nehme ich schlicht unterschiedliche Stimmen unter den professionellen Theologen und auch bei den Vertretern des bischöflichen Lehramtes wahr ( eingeschlossen von Wortmeldungen aus dem Kardinalsrang ). Das alleine schon finde ich überaus interessant. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 11. November Melden Share Geschrieben 11. November Ach ja, Richelieu hat auch viel geredet wenn der Tag lang war. Wenn sich Kardinäle und Theologen an das hielten, was das lebendige Lehramt sagt, hätten sie viel weniger Mikrofonzeit, das würde wahrscheinlich an ihrem Ego kratzen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Cosifantutti Geschrieben 12. November Autor Melden Share Geschrieben 12. November (bearbeitet) vor 22 Stunden schrieb rorro: Ach ja, Richelieu hat auch viel geredet wenn der Tag lang war. Wenn sich Kardinäle und Theologen an das hielten, was das lebendige Lehramt sagt, hätten sie viel weniger Mikrofonzeit, das würde wahrscheinlich an ihrem Ego kratzen. Darum geht es mir nicht. Nochmals: ich möchte lediglich auf gewisse "Grauzonen" hinweisen hinsichtlich dessen, was alles zum "Glaubensgut" zum "Depositum Fidei" gehört.... welche formalen und inhaltlichen Voraussetzungen vorliegen müssen, um eine Lehre als "endgültig" zu definieren.... ... dass man auch stärker differenziert zwischen veränderbarer Lehre ( zB Sexualmoral ), die Forderung nach "Vernunftgemäßheit" ethischer Normen ( "secundum rationem agere" ) einerseits und auf der anderen Seite die Glaubensartikel, die Sakramente.... immer wieder wird das alles umstandslos in einen Topf geworfen und alles unterschiedslos als gleichverbindliche Lehre der Kirche ausgegeben.... bearbeitet 12. November von Cosifantutti Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Cosifantutti Geschrieben Samstag um 11:13 Autor Melden Share Geschrieben Samstag um 11:13 (bearbeitet) Gestern, 15. November, war der Gedenktag von Albert dem Großen: "Albertus Magnus"..... Gedenktage im liturgischen Kalender sind immer auch eine Einladung, im Alltagsgeschäft innezuhalten und den Blick über den Tellerrand des täglichen "Klein-Klein" zu richten. Albertus Magnus erinnert an die großartige theologische Epoche der "Scholastiker" mit ihren unglaublich kühnen Gedankengebäuden.... immer wieder zieht sich wie ein roter Faden durch die Werke der "Meisterdenker" die Frage nach dem Verhältnis von Vernunft und Glauben. Aus verschiedenen Perspektiven wird dieses Verhältnis durchleuchtet. Und es beschäftigt auch bis heute die aktuellen "Meisterdenker", siehe Ratzinger / Benedikt XVI - etwa die berühmte "Regensburger Rede" vom September 2006 - oder Jürgen Habermas, der sein "Opus Magnum"( von ca. 1700 Seiten ) gerade diesem Verhältnis von Glauben und Vernunft gewidmet hat...... Der Grundstein für dieses hartnäckige Bestehen und konsequente Einfordern der Vernunftmäßigkeit des Glaubens ist, neben dem Prolog des Evangelisten Johannes, in dem der LOGOS mit Gottes Wesen gleichgesetzt wird, im 1. Petrusbrief zu finden: "Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach dem Sinngrund ( = "LOGOS" ) eurer Hoffnung fragt."; vgl. 1 Petrus 3, 15...... Neben Albertus Magnus ( 1200 - 1280 ) findet sich eine ganze Gruppe dieser scholastischen Denker: Anselm von Canterbury: 1033 - 1109 Abelard: 1079 - 1142 Bernhard von Clairvaux: 1090 - 1153 Bonaventura: 1221 - 1274 Thomas von Aquin: 1225 - 1274 Meister Eckhart: 1260 - 1328....... Es passt zu diesen kühnen scholastischen Gedankengebäuden, das just zu dieser Zeit Kirchengebäude im "gotischen" Stil gebaut wurden, die man vor allem auch in sehr vielen Städten Frankreichs heute noch bewundern und bestaunen kann..... Microsoft Word - Papstredeneu.doc Auch eine Geschichte der Philosophie: Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen. Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen : Habermas, Jürgen: Amazon.de: Bücher bearbeitet Samstag um 11:42 von Cosifantutti Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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