Die Angelika Geschrieben 1. April 2021 Autor Melden Share Geschrieben 1. April 2021 Am 28.3.2021 um 13:14 schrieb Gerhard Ingold: Dann wäre Psychotherapie sinnvoller. Aber wer an Magie glaubt, erwartet Heilung durch Sackramente wie Abendmahl usw. Nur: Wäre durch die Auferstehung Jesus eine Gotteskraft wirksam, wie Paulus behauptet hat, dann müssten Christen aus allen Völkern durch breiten Wohlstand herausragen. Faktum aber ist: Die Reformation und dann die französische Revolution haben die islamistisch-ähnliche Diktatur der Kirche aufgerissen, Freiheit und dadurch Wohlstand gebracht. Ich halte es für unsinnig, Glauben und Pschotherapie als Gegensätze zu sehen. Glaube ist eine Form der Psychotherapie. Es gibt hinreichend Menschen, die infolge eines zu hohen Selbstanspruchs psychisch krank werden. Natürlich kann mir das auch innerhalb einer Glaubensgemeinschaft passieren, dass ich (oder auch die Gemeindeleietung) zu hohe Ansprüche an das Handeln des Menschen stellt. Dann wäre wohl ein Psychotherapeut eventuell die richtige Adresse. Glaube kann aber auch entlastend sein, wenn der Glaubende versteht, dass nicht alles in seiner Macht steht und auch nicht alles in seiner Macht stehen muss, weil er nicht für alles und jedes vollkommen eigenverantwortlich ist. Er darf das, was für ihn zu viel wird, vor Gott bringen und sich bei ihm entlasten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 1. April 2021 Autor Melden Share Geschrieben 1. April 2021 Am 28.3.2021 um 13:23 schrieb Gerhard Ingold: Du solltest zuerst im Internet nachschlagen, bevor Du Deine Behauptungen machst. "Die Eucharistie, auch Abendmahl oder Herrenmahl, heilige Kommunion, Altarsakrament, allerheiligstes Sakrament [des Altars], in einigen Freikirchen Brotbrechen, in den Ostkirchen heilige oder göttliche Liturgie genannt, wird je nach Konfession als Sakrament oder als Zeichen verstanden" (Wiki). Bei Wiki wird der Einfachheit halber alles in einen Topf geworfen. Nur ist es eben zu stark vereinfacht, sodass es falsch ist. Abendmahl, Eucharistie und Brotbrechen sind keine Synonyme. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 1. April 2021 Autor Melden Share Geschrieben 1. April 2021 Am 28.3.2021 um 19:56 schrieb iskander: Ich kann auch nicht in das Herz eines Menschen schauen, aber die Darstellung scheint mir plausibel zu sein. Wenn der Mann die Wahrheit sagt, hat er im Prinzip eine Chefarzt-Stelle aufgegeben, weil er nicht opportunistisch leise treten wollte. Trotzdem wird er in seiner Gemeinschaftspraxis mit seiner Frau immer noch ordentlich verdienen. Und damit wären wir beim nächsten Punkt: Damit ein Buch wirklich ordentlich was einbringt, muss es wohl auch eine hohe Auflage erreichen; und dass dies in keinem Fall kaum so kommen würde, dürfte auch dem Autor klar sein. Nun, ich habe mir jetzt mal die Zeit genommen, etwas zu recherchieren. Dass ein Mann, der durch und durch katholisch sozialisiert und verwandt mit dem katholischen Religionspädagogen Hubertus Halbfas ist zudem in seiner Kirche engagiert war, , nicht sang- und klanglos von der rk "Kirchenbühne" verschwinden dürfte, scheint mir schlüssig. Dass er also nach seinem Konflikt als Frauenarzt mit der rk Kirche eventuell auch von einem Verleger angefragt werden könnte, scheint auch nicht verwunderlich. Und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die Zeitschrift "Publik-Forum" das Buch verlegt hat. Ob er angefragt wurde oder sich selbst anbot, weiß ich nicht. Bei amazon ist es als Taschenbuch für ganze 4,99 Euro erhältlich, als E-Book für 12,99 Euro. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 1. April 2021 Autor Melden Share Geschrieben 1. April 2021 Am 28.3.2021 um 20:49 schrieb bw83: Am 28.3.2021 um 20:37 schrieb Die Angelika: Und was spricht dagegen, ein Buch zu schreiben? Ich habe nicht gesagt, dass per se etwas dagegen spricht. Ich habe gesagt, man sollte bei so einem Muster kritischer sein. Lest ihr auch, was ich schreibe oder lest ihr was anderes? Oh, ja du hast Recht. Ich hatte ganz überlesen, dass du gleich von Büchern, anstatt von einem Buch geschrieben hast. 😉 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
iskander Geschrieben 1. April 2021 Melden Share Geschrieben 1. April 2021 (bearbeitet) vor 6 Stunden schrieb Die Angelika: Nun, ich habe mir jetzt mal die Zeit genommen, etwas zu recherchieren. Dass ein Mann, der durch und durch katholisch sozialisiert und verwandt mit dem katholischen Religionspädagogen Hubertus Halbfas ist zudem in seiner Kirche engagiert war, , nicht sang- und klanglos von der rk "Kirchenbühne" verschwinden dürfte, scheint mir schlüssig. [...] Bei amazon ist es als Taschenbuch für ganze 4,99 Euro erhältlich, als E-Book für 12,99 Euro. Es ist ja auch nicht so, dass der Mann (jedenfalls in den öffentlich zugänglichen Interviews) irgendwelchen spektakulären "Knaller" bringt. Er beschreibt Sachverhalte, die ohnehin mehr oder weniger öffentlich sind (Streit um die Pille danach) oder die seine persönliche Perspektive wiedergeben; und es ist ja nichts Unglaubwürdiges daran, dass er sich Schritt für Schritt dem kath. Glauben entfremdet hat; dass das alles gar nicht stimmt und er es erfunden hat, um das große (oder eher: kleine) Geld ist doch nicht naheliegend. Wieso kehren nicht nur "Taufscheinkatholiken", der Kirche den Rücken, sondern auch engagierte Leute wie Du oder eben Halbfas? Ich bin der Meinung, dass es im Interesse der Kirche wäre, hier genauer hinzusehen und Fragen zu stellen. interessantes Zitat aus der FAZ von 2019: Zitat Der Kirchenrechtler Thomas Schüller wies darauf hin, dass die Austrittswelle unabhängig von aktuellen Ereignissen erfolge: „Ohne erkennbare Skandale verliert die katholische Kirche jegliche Bindungskraft, und es wirkt so, als müsse ein Katholik eher begründen, warum er in seiner Kirche bleibt“, sagte Schüller der Deutschen Presse-Agentur. Insbesondere Frauen, die bisher in Pfarreien engagiert mitgearbeitet hätten, zögen zunehmend die Konsequenzen aus einer fehlenden Bereitschaft zur Veränderung. Meine Prognose ist ja die: Es wird Reformen geben, aber erst, wenn die Kirche noch mehr engagierte Leute verloren hat. Doofer Verschreiber von mir: Zitat Damit ein Buch wirklich ordentlich was einbringt, muss es wohl auch eine hohe Auflage erreichen; und dass dies in keinem Fall kaum so kommen würde, dürfte auch dem Autor klar sein. Sollte natürlich heißen: ... und dass dies in seinem Fall kaum so kommen würde .... bearbeitet 1. April 2021 von iskander Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Goldi Geschrieben 28. April 2021 Melden Share Geschrieben 28. April 2021 Am 1.4.2021 um 10:42 schrieb Die Angelika: Bei Wiki wird der Einfachheit halber alles in einen Topf geworfen. Nur ist es eben zu stark vereinfacht, sodass es falsch ist. Abendmahl, Eucharistie und Brotbrechen sind keine Synonyme. - das ist gerade auch mein Gedanke, wenn es um Austritt aus der katholischen Kirche geht - wer die rk Kirche verlässt, verlässt ja auch den eucharistischen HERRN. Es geht ja nicht nur darum, dass man mit einer Glaubensgemeinschaft als Gruppe nicht mehr zurecht kommt, sondern, die Eucharistie, also: den HERR in Gestalt von Brot und Wein gibt es nur in der katholischen Glaubenswelt. Und das ist aus meiner Sicht mit das allergrößte Geschenk hier auf Erden, das ich nie verlassen würde. Auch wenn ich mich an dem einen oder anderen reibe und leide, was in der rk Kirche passiert. Aber die Eucharistie ist für mich der Kern, die Mitte, die mich gar nicht auf die Idee kommen lässt, wegzugehen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
o_aus_h Geschrieben 29. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 29. Mai 2021 Am 1.4.2021 um 17:56 schrieb iskander: Meine Prognose ist ja die: Es wird Reformen geben, aber erst, wenn die Kirche noch mehr engagierte Leute verloren hat. Selbst als nicht-mehr-Römer (seit 8 Jahren alt-katholisch) würde ich es der rk ja dringend wünschen, dass sie Reformen schafft, aber allmählich überwiegen meine Befürchtungen: Bleiben denn noch genügend engagierte übrig, um diese Reformen einzuleiten und umzusetzen? Oder bleiben nur die übrig, die mit Gloria von Thurn und Taxis „mehr beten“ als hinreichende Maßnahme für alle Fragen ansehen? Und wie sehr macht die … schwierige Außenwirkung eines Teils des Führungspersonals es allen anderen Kirchen und Christen aller Konfessionen schwer, überhaupt noch inhaltlich zu gesellschaftlichen Themen gehört zu werden? Ich erinnere mich noch gut eine fast lautstarke Diskussion mit einem guten Freund(!), ex-evangelisch, der mehrfach nachfragte, wieso ich als schwuler Mann denn in der Kirche bleiben könne, da doch die römische Kirche Homosexualität verurteilt. Wir mussten quasi zu dritt auf ihn einreden, dass ich ja schon längst nicht mehr römisch-katholisch sei, sondern eben alt-katholisch, und dass „wir“ schon längst die Segnungsfeier offiziell haben, und auf der nächsten Synode diskutieren werden, ob überhaupt noch zwischen Hetero-Ehe und Homo-Partnerschaftssegnung unterschieden werden soll. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
o_aus_h Geschrieben 29. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 29. Mai 2021 Am 28.4.2021 um 16:09 schrieb Goldi: - das ist gerade auch mein Gedanke, wenn es um Austritt aus der katholischen Kirche geht - wer die rk Kirche verlässt, verlässt ja auch den eucharistischen HERRN. Es geht ja nicht nur darum, dass man mit einer Glaubensgemeinschaft als Gruppe nicht mehr zurecht kommt, sondern, die Eucharistie, also: den HERR in Gestalt von Brot und Wein gibt es nur in der katholischen Glaubenswelt. Und das ist aus meiner Sicht mit das allergrößte Geschenk hier auf Erden, das ich nie verlassen würde. Auch wenn ich mich an dem einen oder anderen reibe und leide, was in der rk Kirche passiert. Aber die Eucharistie ist für mich der Kern, die Mitte, die mich gar nicht auf die Idee kommen lässt, wegzugehen. Ich habe da einfach einen anderen Glauben: Für mich ist die Eucharistie in der Gemeinschaft lebendig, auch der Gemeinschaft der Gemeinde. Und in der römisch-katholischen Kirche habe ich mich über Jahre hinweg als schwuler Mann nicht mehr als willkommener Teil der Gemeinschaft fühlen können. Das lag nicht an der Ortsgemeinde, ich gestehe, da habe ich mich quasi nie blicken lassen, sondern das lag an Rom und an bestimmten, meinungsstarken und mit offiziellen Ämtern versehenen Führungsfiguren. Trotzdem ich also seit Jahren, ach eigentlich: schon immer nur passives und kirchenfernes Mitglied war, wollte ich nicht nichts sein. Bei den evangelischen Gottesdiensten habe ich mich immer als Gast sehr wohl gefühlt, aber ich wurde dort nicht heimisch. Zufällig entdeckte ich die alt-katholische Kirche und habe das Glück, dass die nächste Gemeinde nur 15 min entfernt ist. Dort fand ich die vertraute Liturgie und eine offene, gastfreundliche Gemeinde, die jeden und jede herzlich willkommen heißt. Und darum konnte ich nach geraumer gegenseitiger Beobachtungszeit mit frohem Herzen dort beitreten. Kleiner theologischer Exkurs: Das Sakramentenverständnis der Eucharistie ist rk und ak sehr ähnlich, aber nicht identisch. Die Transsubstanzationslehre ist bei uns nicht dogmatisch, d.h. man kann daran glauben, muss es aber nicht. Kirchenoffiziell betonen wir eher das Mysterium, dass also menschliche Begriffe sowieso kaum ausreichend sein können, genau zu klären, was mit uns und mit den Gaben in der Feier passiert. Damit sind wir auch der Lehre der orthodoxen Kirchen sehr nah. Aber nichtsdestotrotz: Ich freue mich für jeden und jede, die den für sich richtigen Ort, die richtige Gemeinschaft gefunden hat, also selbstverständlich auch Goldi weiter alles Gute! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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